Handball im Fußballtraining

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  • wollte mal von euch wissen, was für Erfahrungen ihr mit Handball im Training habt?


    Obwohl ich es des öfteren gelesen habe, daß es gemacht wird, dachte ich bisher immer: "warum mit der Hand, wenn man´s doch gleich mit dem Fuß machen kann."


    da las ich letztens in einem Thread nachfolgendes:

    Aha, dachte ich, warum kommunizieren sie denn besser miteinander wenn sie mit der Hand spielen?!
    Mir fallen da zwei Dinge ein. Erstens hat wahrscheinlich das Gehirn mehr freien Arbeitsspeicher zum kommunizieren, weil der Ball an der Hand nicht soviel Aufmerksamkeit fordert wie am Fuß.
    Zum zweiten könnte es sein, daß der Blick zum Mitspieler und damit der Überblick einfach besser gelingt, wenn der Kopf nicht nach unten zum Fuß gerichtet ist.
    Wäre dann ein Handballspiel nicht super geeignet um die Spielübersicht und das Zusammenspiel zu fördern, gerade bei F/E ?


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich denke, du hast beide Gründe ermittelt. Die Eignung von Handball wird aber dadurch eingeschränkt, dass sowohl das Werfen als auch, und zwar in noch stärkerem Maße, das Fangen eines Balles für F-Junioren noch ziemlich schwierig ist. Unser Sohn spielt Fußball, die (knapp zwei Jahre jüngere) Tochter Handball. Ich behaupte nun, dass für Kinder Fußball zunächst einfacher ist, weil man eben den Ball nicht fangen muss -- sieht man sich ein Handballspiel von jüngeren Kindern an, so wird da der Ball noch unheimlich oft vom Boden aufgehoben. Später dann, so ab E, wird das dann anders. Insofern würde ich Handball ab der E empfehlen, rechne aber nicht damit, dass es in der F schon gut funktioniert. Allerdings würde ich im Sinne der ganzheitlichen Ausbildung auch in der F Spiele und Übungen durchführen, bei der Bälle geworfen und gefangen werden. Aber halt mehr zum Selbstzweck und weniger z.B. für das Freilaufen -- obwohl das im zweiten E-Jahr vielleicht klappen könnte.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hab ich gerne in mein D-Jugend Training eingebaut. Beim Handball hast du nicht so viele Ballverluste wie beim Fussball. Allein schon aus dem Grund das dir keiner den Ball aus der Hand schlagen darf. Ich hab das ganze immer in einem kleinen Feld gespielt. So 4 gegen 4 oder 5 gegen 5. Mein Trainingsziel dabei war vor allem Kominationsspiel. Wichtig hierbei war mir die Regel, dass kein Gegenspieler überworfen werden darf, sondern man nur am gegner vorbei werfen durfte. Dadurch haben sich die Spieler immer Freilaufen müssen. Im Anschluss hab ich das ganze dann mit Fuß und Fußball spielen lassen. Hat meiner Meinung nach gut geklappt.

  • Wenn ich Handball mit dem Ziel der Verbesserung des Freilaufens einsetzte, habe ich übrigens ganz gerne auch mal die Regel verwendet, dass alle Pässe mittels geprellter Würfe stattzufinden haben. So vermeidet man, dass nur die größten Spieler im Spiel sind, indem sie sich gegenseitig Mondbälle zuwerfen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn
    das hab ich mir wieder zu schön ausgemalt, aber du hast recht, der Ball wird wieder recht oft "unten" am Boden sein wegen Fallenlassen. Wenn man das vermeiden wollte z.b. durch Ballübergabe werden die Abstände zu eng. Dennoch möchte ich das mit Handball in der Halle mit reinnehmen. Danke.


    t90
    das mit nicht drüberwerfen oder Prellen (Tobn) ist guter Tipp.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich verwende Handballspiele auch gerne im Training!
    Die Gründe sind auch schon entsprechend angesprochen worden.


    Der Einstieg ins Handballspiel ist für mich die Vermittlung der Grundfangtechniken der Torhüter in der Grobform (meist schon in der G - da aber mit Plastikbällen).
    Jetzt in der F nutze ich es am Anfang für Einwurfübungen mit Fänger hinter einem entsprechend hoch eingestellten Stangentor, dass es korrekt zu überwerfen gilt!
    Zu Beginn noch mit Fänger ("Schauffelbaggertechnik") auf der anderen Seite, dann im Staffelwettbewerb oder mit anschließender Schußübung kombiniert, sind recht schnell Fortschritte bei Koordination und Automatisierung zu erkennen!


    Reine Handballspiele zur Verbesserung des Kombinationsspiel, Raumaufteilung, Kommunikation etc. mach ich aber dann erst in der E!


    Gruß


    Hannes

  • Gerade jetzt in der Hallenzeit bietet sich das an. Vorausgesetzt die Halle ist dementsprechend groß und markiert. Da hast Du schöne Markierungen durch die Basketball- oder Volleyballfelder und den Handballkreis. Bei den ersten Einheiten den verschiedenen Feldern Nummern gegeben, die immer gleich bleiben. Zuerst nur zwei Felder davon nutzen, später das dritte dazu nehmen usw. So ist man hinsichtlich der Übungen sehr variabel und hält während des gesamten Trainings die Konzentration hoch. Nach kurzer Zeit rennen sie "im Schlaf" zu den passenden Feldern. Da kommt die Birne schon beim Aufwärmen richtig in Wallung und sie verschieben durch die ganze Halle. Wäre aber erst was ab ältere E. Je nachdem, wie ihr Entwicklungsstand schon ist. Das gilt aber dann für alle Übungen.


    Ich habe jetzt hier keine Alterseinteilung gelesen. Geht doch generell um Handball im Trainingsprogramm, richtig ? Deswegen kann man die Feldergeschichte ruhig auch für die F sehen. Nur das da der Fokus des Trainers beim Verschieben ins andere Feld auf der Beweglichkeit ( geistig und körperlich ) des Einzelnen liegen sollte. Wie hier schon erwähnt sollten Ballonwürfe bis kurz vor der Decke in jedem Fall unterbunden werden. Ansonsten kann ich das nur empfehlen !

  • Gerade jetzt in der Hallenzeit bietet sich das an. Vorausgesetzt die Halle ist dementsprechend groß und markiert. Da hast Du schöne Markierungen durch die Basketball- oder Volleyballfelder und den Handballkreis. Bei den ersten Einheiten den verschiedenen Feldern Nummern gegeben, die immer gleich bleiben. Zuerst nur zwei Felder davon nutzen, später das dritte dazu nehmen usw. So ist man hinsichtlich der Übungen sehr variabel und hält während des gesamten Trainings die Konzentration hoch. Nach kurzer Zeit rennen sie "im Schlaf" zu den passenden Feldern. Da kommt die Birne schon beim Aufwärmen richtig in Wallung und sie verschieben durch die ganze Halle. Wäre aber erst was ab ältere E. Je nachdem, wie ihr Entwicklungsstand schon ist. Das gilt aber dann für alle Übungen.


    Ach Mann, Steini, erst machst du mich mit der Einleitung ganz heiß, und dann nennst du die Übungen (und mutmaßlich Spielformen) überhaupt nicht... ;) Finden wir sie in dem Thread, aus dem dieser hervor gegangen ist?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich muss gestehen, dass ich Handballspiele nur mal in der Bambini probiert habe. Letzte Woche habe ich aber eine F- und eine Landesligamannschaft dabei beobachtet und fand den Nährwert in beiden Fällen überschaubar. Ich vermute, man muss die Rahmenbedingungen als Trainer geschickt anpassen, um die erhofften Lernerfolge zu erzielen. Ich wäre über ein paar Hinweise dankbar ;)


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • tobn
    Ich will den Thread hier nicht zerstören und der handelt ja ganz gezielt vom Handballspiel in F/E. Hatte die Alterseinteilung erst gerade gelesen. Hast aber den Braten richtig gerochen. Ich hatte bei meinem ersten Posting tatsächlich Spielformen in der Halle im Sinn. Ist aber eher ein Thema ab jüngere D. Da kann man sich ohne großen Arbeitsaufwand durch die vorgegebenen Linien richtig austoben. Es kommt ja jetzt die Hallenzeit und vielleicht eröffnet jemand ein passendes Thema zu einem bestimmten Schwerpunkt.


    @Schimmi
    Das erhoffte Lernziel ist tatsächlich ganz entscheidend. Für eine F wäre das für mich die Beweglichkeit ( geistig und körperlich ) des einzelnen Spielers zu verbessern.
    Ab E kämen für mich Freilaufen, Anbieten und Kommunikation hinzu. Und für diese Ziele würde ich das Handballspiel nie auf ein Feld begrenzen, sondern mit mind. einem zweiten Feld eher noch dritten Feld arbeiten. Einer der Jungs bestimmt dabei während des laufenden Spiels das Zielfeld ( Kommunikation ).
    Ab D würde ich darauf aufbauend mit Passkombi anfangen. Und zwar zunächst im Handballspiel mit mind. vier Feldern. Da geht es nämlich zunächst um gruppentaktisches Verschieben im kleinen Verbund ( mindestens zwei ). Das wird mMn zu oft zu statisch aufgebaut bzw. trainiert.

  • auf der Homepage der TSG 1899 Hoffenheim wird unter KidZ Training online oft in der "F" ein Handballspiel eingebaut.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.