Kommunikation unter Spielern

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  • tobn: da hast du Recht - Horst Wein erwähnt nichts zur verbalen Kommunikation. Zumindest kann auch ich mich nicht daran erinnern etwas in der Art gelesen zu haben. Mir ging es letztlich nur um das Ziel: die non-verbale Kommunikation, die sicher bei den Profis vorhanden ist. Und ich glaube, dass man die oft so erwähnten Automatismen dazu zählen kann. Das fördert Horst Wein meiner Ansicht nach schon. Wein fordert ja immer die Erarbeitung von Lösungsansätzen zusammen mit den Spielern. Also stimmulieren und nicht instruieren.


    Nehmen wir als Beispiele ganz einfache Abläufe wie Hinterlaufen, das Kreuzen der Stürmer oder das Spiel über den dritten Mann. Da findet eigentlich schon non-verbale Kommunikation statt, die ich durchaus als Automatismen bezeichnen würde. Und ganz sicher sollte das alles altersgerecht vermittelt werden. So ähnlich hatte ich das in einem anderen Thread aufgeführt.


    @Fussballbaron: das sehe ich wie du. Die Voraussetzung ist zunächst mal die Wahrnehmung. Als Beispiel kann man da das simple lösen des Blickes vom Ball anführen. Das wäre zumindest schon einmal ein Anfang. Es bleibt auch sicher viel Potenzial liegen - auch da gebe ich dir Recht. Wenn ich aus meiner Erfahrung schreibe, dann fällt mir als erste Hürde die Zeit ein. Als Dorftrainer habe zumindest ich im Augenblick viele Kinder (22), wenig Trainingszeit ( 2 x wöchentlich 1,5 Stunden ), großes "Leistungsgefälle" und verschiedene Motivationen ( vom ehrgeizigen, fast fussballverrücktem Kind bis zu dem Kind, das eigentlich nur da ist um mit den Kumpels zu kicken und nicht viel Lernbereitschaft zeigt ).


    TW-Trainer: so in etwa stelle ich mir das vor, wie du es mit Arjen Robben beschrieben hast. Aber da finde ich mich eigentlich bestätigt: die Kommunikation findet non-verbal statt. Dafür bleibt im Profi-Bereich auch eben einfach keine Zeit, da hier noch weniger Raum und noch mehr Zeit- und Gegnerdruck herrscht. Auch wenn wir hier über Kinder- und Jugendfussball diskutieren wäre das aber das Optimum.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Ja, Toto2, ich stimme dir darin zu, dass ich den grundsätzlichen Ansatz von Horst Wein auch in diesem Bereich für durchaus sinnvoll halte, sinnvoller jedenfalls, als den Kindern vorzugeben, was sie genau wann zu sagen haben, ohne dass sie die Gründe dafür verstehen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich weiß nicht, warum "nonverbiale" Kommunikation dir so wichtig ist, toto. Fußball ist ja nicht Baseball oder Volleyball, wo die Ansage der Würfe oder Aufschläge mit den Fingern heimlich kommuniziert wird, weil der Gegner genug Zeit hat und sich darauf vorbereiten kann. Im laufenden Fußballspiel mit all seiner Dynamik und (idealerweise) großen Abständen zwischen den Spielern und einer Anspielstation mit wenig Gegnerdruck sollte der Gegner auch mit verbalen Kommandos kaum Zeit haben, eine Aktion wirklich zu unterbinden. Das ist auch eine Timing-Frage. Außerdem glaube ich, dass man da mit Antizipation mehr Bälle abfangen kann als mit "abhören", weil ja auch das Hinterlaufen als nonverbiale Kommunikation so Allgemeingut ist, dass es sofort bekämpft werden kann. Ich bin der Überzeugung, dass, wenn man in einer Situation wirklich mehrere Automatismen als Lösungen hat (z.B. am Flügel: Hinterlaufen, Doppelpass mit Zentrumsspiel, Seitenwechsel etc.), sollten die eigenen Spieler wissen, wie man jetzt als Gruppe vorgeht. Wenn man z.B. den Ball vom Flügel ins Zentrum passt und der 1. Spieler lässt den Ball zum 2. durch, um von ihm dann steil geschickt zu werden, kann man diese Aktion nonverbial überhaupt kommunizieren. Als Automatismus würde das voraussetzen, dass beide Stürmer beim Ball am Flügel sklavisch immer auf einer Linie stehen und der 1. Spieler wissen muss, dass der Flügelspieler keinen Doppelpass zurück will, sondern hinter ihm der Dritte wartet, zu dem er den Ball durchlässt. Ich kann mir das ohne Kommando irgendwie nicht vorstellen.


    Nachtrag: Im übrigen läuft der "Stimulanz"-Ansatz von Wein doch auf dasselbe heraus. Die Spieler sollen erkennen, welche gruppentaktischen Mittel in bestimmten Situationen sinnvoll einzusetzen sind. Und wenn da nicht ein kleiner Fußballrevolutionär dabei ist, werden wohl die üblichen Verdächtigen "Doppelpass, Spiel über den Dritten, Hinterlaufen" herauskommen. Um die im Spiel einzusetzen, kommt man über das "Instruieren", oder besser gegenseitiges Coachen nicht herum.

  • Denke das Thema zieht sich vom Jugendbereich bis hin zum Aktiven,,,, die wenigsten Trainer widmen sich diesem thema ausführlich,Klar kommt die aussage redet untereinander aber wer trainiert dies wirklich konsequent mit seinen Spielern ,kenne hier bei uns in BW sehr wenige wo da wert drauf legen.


    Ist aber für mich wieder ein anstoß darauf zu achten,wie die kommunikation unter meinen Spielern abläuft !!!



    Danke.......

    Mit Sportlichem Gruß....

  • Hallo DaddlnZockn,


    ich sehe es lediglich so, dass die non-verbale Kommunikation die effektivste ist da bereits mit der Bewegung/Laufweg gewisse Reaktionen meiner Mitspieler in Gang gesetzt werden. Und die sogenannten Automatismen bezeichne ich ja als non-verbale Kommunikation.


    Zitat DaddlnZockn: Ich bin der Überzeugung, dass, wenn man in einer Situation wirklich mehrere Automatismen als Lösungen hat (z.B. am Flügel: Hinterlaufen, Doppelpass mit Zentrumsspiel, Seitenwechsel etc.), sollten die eigenen Spieler wissen, wie man jetzt als Gruppe vorgeht.


    Genau das habe ich doch in meinem Beitrag so umschrieben: "Nehmen wir als Beispiele ganz einfache Abläufe wie Hinterlaufen, das Kreuzen der Stürmer oder das Spiel über den dritten Mann. Da findet eigentlich schon non-verbale Kommunikation statt, die ich durchaus als Automatismen bezeichnen würde."


    Natürlich sind diese "Klassiker" auch zu verteidigen, wenn dem Gegner ebenfalls klar ist was in diesem Augenblick geschieht ( Stichwort Allgemeingut ).


    Aber gerade im professionellen Bereich wird es wohl sicher so sein, dass sich Trainer mit den Klassikern nicht zufrieden geben. Da werden Automatismen wohl auf noch ganz anderem Level trainiert. Aber, wie TW-Trainer schon schrieb, auf diesem Level diskutieren wir eigentlich hier im Kinder- bzw. Jugendfussball nicht. Jedoch ist es nicht verkehrt sich Ziele angelehnt am prof. Bereich zu setzen. und daran zu orientieren. Mit dem zunächst Aufzeigen der verbalen Kommunikation und vor allem der Entwicklung der Spielintelligenz durch Stimulation gebe ich als Trainer dem Spieler Hilfestellung dazu.


    Zitat DaddlnZockn: Im übrigen läuft der "Stimulanz"-Ansatz von Wein doch auf dasselbe heraus. Die Spieler sollen erkennen, welche gruppentaktischen Mittel in bestimmten Situationen sinnvoll einzusetzen sind.


    Auch das hatte ich in meinem Beitrag eigentlich so geschrieben: "Und ich glaube, dass man die oft so erwähnten Automatismen dazu zählen kann. Das fördert Horst Wein meiner Ansicht nach schon. Wein fordert ja immer die Erarbeitung von Lösungsansätzen zusammen mit den Spielern. Also stimmulieren und nicht instruieren."


    Ziel ist es aber letztlich, dass die Spieler sich untereinander coachen und nicht der Trainer instruiert. Wenn sich die Spieler dann auf demselben Niveau befinden, was die Spielintellignz angeht, dann wird die verbale Kommunikation eben nicht mehr notwendig sein.


    Aber all das muss man sich eben Schritt für Schritt erarbeiten.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Aber gerade in den Situationen mit mehreren Automatismen als Alternativen ist doch der Bedarf nach Kommunikation da, die über nonverbiale Kommunikation hinaus geht. Typisches Beispiel: Wird der MA direkt angespielt, und der AV hinterläuft, dann sieht ohne verbiale Kommunikation der Gegenspieler sogar früher als der eigene MA, dass der AV gleich in der Breite hinterläuft, d.h. ohne Kommando wäre der Gegner mit strikter nonverbialer Kommunikation sogar im Vorteil. Mal ganz grundsätzlich gesprochen: Stehen sich zwei Spieler vis-a-vis gegenüber, denn sieht der andere genau die 180° des Spielfeldes, die der andere nicht sieht. Das hat kritischen Einfluss auf den Automatismus oder Spielzug, den man situativ wählt und ich kann mir nicht vorstellen, dass man diese Gedankenleserei im Profibereich (geschweige denn im Jugendfußball) automatisieren kann. Das schreibe ich aber johne genaue Kenntnis über diese Thematik im Profibereich, vielleicht mag da ein Eingeweihter mal seine Erfahrungen einbringen und mich widerlegen. Grundsätzlich bin ich natürlich deiner Meinung, dass eine zuverlässige nonverbiale Kommunikation ihre Vorteile hätte. Das Zurücklegen eines Balles in den Rückraum verliert natürlich sein Überraschungsmoment, wenn es angekündigt wird. Andererseits sieht der gegnerische Keeper das sich anbahnende Unheil ja und die Frage ist, ob ein gegnerischer Verteidiger selbst bei einem "Rückraum!"-Kommando genug Zeit hat, die Aktion noch zu verhindern.

  • Ein sehr interessantes Thema wie ich finde. Da mein aktueller Schwerpunkt zur Ballan- und Mitnahme zusammen mit gängigen Kommandos wie „Dreh“ oder „Klatsch“ gerade abgeschlossen ist, möchte ich hier mal meine Erfahrungen mit einer E2 (reiner 2004er Jahrgang) mitteilen.


    Kurz zu meinem Hintergrund. Ich habe im Jugendbereich teilweise selbst höchstklassig gespielt, und hatte das Glück sehr gute und engagierte Trainer gehabt zu haben die enorm viel Wert auf das gegenseitige Coaching legten. Nach Spielen in der C/B Jugend bin ich mitunter für zwei bis drei Tage heißer gewesen weil ich und mein IV Kollege dermaßen viel gesprochen haben. Umso schlimmer empfinde ich die Zustände die ich aktuell in der Trainertätigkeit oder im eigenen aktiven Spiel („nur“ Kreisliga A) sehe. Kommunikation findet unter Spielern eigentlich gar nicht statt, einfachste Kommandos wie „Dreh“ oder „Klatsch“ sind nach meiner Erfahrung sehr selten auf den meisten Fußballplätzen.


    Ich habe im letzten Jahr bei der Betreuung einer C-Jugend sehr viel Wert auf Kommunikation und vor allem unterschiedliche Kommandos wie etwa „Dreh“ oder „Klatsch“ gelegt. Ergebnis war, das in der Rückrunde die vielleicht 3-4 stärksten Spieler die Kommandos relativ regelmäßig im Spiel angewendet haben. Für mich nicht wirklich zufriedenstellend. Meine Erfahrungen im D/C-Jugend Bereich waren bisher immer so, dass die meisten Spieler keine Ahnung von gegenseitigem Coaching hatten und es sehr schwer war, dies als Selbstverständlichkeit zu etablieren.


    Nun trainiere ich ebenfalls einen 2004er Jahrgang (jetzt E2, letztes Jahr F1) und hatte mir während der vergangenen Saison mehrmals die Frage gestellt, wann es denn sinnvoll sein könnte, vermehrt auf gegenseitiges Coaching und Kommandos einzugehen. Ich kam zu dem Schluss dass es in F/E-Jugend dazu wahrscheinlich zu früh sein könnte.


    Das änderte sich nach einer DFB Kurzschulung in der Rückrunde der letzten Saison. Auch wenn ich die genaue Themenstellung nicht mehr weiß, ging es prinzipiell um die Kommandos „Dreh“ und „Klatsch“ und deren Einführung ab dem alten F-Jugend Jahrgang. Die präsentierten Übungsformen waren nicht sehr viel weniger komplex als dass, was ich bisher mit der C-Jugend machte. Ich war daher sehr skeptisch was die Umsetzung betrifft, aber der Lehrgangsleiter betonte immer wieder die seiner Meinung nach geringe Schwierigkeit und die Wichtigkeit, nicht früh genug damit anfangen zu können. Trotzdem verblieb ich ziemlich skeptisch.


    Als ich dann die Trainingsplanung für die E2 dieses Jahr in Angriff nahm, habe ich mich dann doch entschlossen, in meinem ersten großen Schwerpunkt Ballan- und Mitnahme gezielt die Kommandos „Dreh“ und „Klatsch“ und das Coaching untereinander mit einzubringen. Wie sah das nun im Detail aus? Angefangen habe ich mit mehreren Übungen in denen ich die Kommandos eingeführt habe. Angelehnt an die Philosophie von Horst Wein, habe ich die Spieler über Fragen versucht zu animieren, wie man seinem Mitspieler am besten helfen kann. Für die Situationen Gegner im Rücken bzw freier Raum hinter sich, haben wir dann die Kommandos „Klatsch“ bzw „Dreh“ eingeführt.


    Danach habe ich die Anwendung der Kommandos stark fokussiert. In jeder Trainingsform in der ein Pass gespielt wurde, mussten die Spieler ein entsprechendes Kommando sagen. Immer wieder habe ich nachgefragt, was soll der Spieler machen, wie kann ich ihn mit einem Kommando unterstützen. Das ganze ging über ungefähr 6-7 Wochen.


    Dann kam ziemlich plötzlich der Durchbruch. Beim Torschuss vor einem Spiel (Spieler in Reihe, Pass auf mich ich lege zum TS ab) fing plötzlich einer an mir das Kommando „Klatsch“ zu geben. Ein überschwengliches Lob später taten dies auch alle anderen Spieler. Und auf einmal fingen sie auch im Spiel damit an. Vor allem nach Standardsituationen (Einwurf, Ecke, Torabschlag) coachten sich die Spieler mit „Dreh“ und „Klatsch“. Teilweise auch in einigen Spielsituationen. Als positiver Nebeneffekt fingen sie auch an, sich neben den Kommandos gegenseitig Hilfestellungen zu geben. Die Verteidiger teilten sich gegenseitig im Raum und zu Gegenspielern zu, die Offensiven sagten sich gegenseitig „Lauf-“ oder „Passwege“ an. Das Ergebnis kann ich ungefähr wie folgt bezifffern: 99% meiner Spieler erklären lehrbuchmäßig was die Kommandos bedeuten, 90% können in eingefrorenen Situationen sofort sagen, welches Kommando richtig ist. In Übungsformen sprechen alle Spieler unaufgefordert, in Spielformen versucht etwa die Hälfte Kommandos zu geben. In Spielen habe ich ca 4 Spieler (40%) die die Kommandos in einiger Regelmäßigkeit benutzen.


    Jedoch darf man auch hier nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun. Die Spieler müssen über einen ausreichend guten technischen Stand verfügen. Kann ein Spieler keinen sauberen Pass unter Druck spielen, kann ich nicht von ihm verlangen den Passempfänger zu coachen. Schafft ein Spieler es nicht im Dribbling den Ball zu kontrollieren, oder unter Druck gegen einen Gegner zu behaupten, kann man nicht verlangen dass er sein Umfeld so einschätzen kann, dass er für andere richtige Entscheidungen trifft. Und letztendlich müssen die Spieler an Eigenverantwortung gewohnt sein, denn nur wer sich Gedanken um sein Umfeld macht, kann hier auch richtige Entscheidungen erkennen. Ich denke daher dass vor allem die Methodik von Horst Wein, die Spieler immer wieder aktiv in den Lernprozess einbindet, eine unabdingbare Voraussetzung für das gegenseitige Coaching ist. Können Spieler nicht für sich selbst richtige Verhaltensweisen erkennen oder zu etwickeln, kann man nicht verlangen dass sie dies für andere tun.


    Welche Rückschlüsse ziehe ich daraus:


    1. Kommunikationsverhalten kann nicht früh genug trainiert werden


    Bereits in F und E-Jugend müssen Grundbausteine für die Kommunikation der Spieler untereinander gelegt werden. Gerade die Standardkommandos wie „Dreh“ oder „Klatsch“ sind selbst in diesem Alter kognitiv zu verstehen und umzusetzen.


    2. Kommunikation ist Gewöhnung


    Entscheide ich mich diesen Weg zu bestreiten, muss ich konsequent sein. In jeder Übungs- und Spielform müssen die Kommandos wie selbstverständlich dazugehören. Immer wieder müssen Spielsituationen oder auch Abläufe in Übungsformen von den Spielern auf die richtigen Kommandos abgefragt werden. Wenn in Passfolgen ohne Druck das Coaching nicht selbstverständlich ist, werden die Spieler kaum in der Lage sein, es unter dem Gegener-, Zeit- und Wettkampfdruck im Spiel anzuwenden.


    3. Kommunikation als Philosophie


    Will ich selbstbestimmte Spieler, die kluge Entscheidungen auf dem Spielfeld treffen und Situationen selbstständig erfassen und Lösungen erkennen können, was letztendlich die Grundvoraussetzung ist um anderen Spielern über Coaching Hinweise zu geben, muss ich den Spielern Freiraum gewähren und mich als Trainer deutlich zurücknehmen. Wie Anfangs erwähnt, bereitet es selbst Senioren große Probleme im Spiel unter Druck richtige Entscheidungen zu treffen oder gar Lösungsmöglichkeiten an andere zu kommunizieren. Den Spielern muss daher von Anfang an klar sein, dass das was auf dem Spielfeld geschieht, in ihrer Verantwortung liegt. Sie treffen Entscheidungen, deren Richtigkeit ich mit den Spielern diskutieren kann, die sie aber erst einmal selbst erfahren müssen. In dem Maße in dem der Erfahrungsschatz aus eigenen Entscheidungen wächst, fällt es auch leichter, diese zu verallgemeinern und schließlich an andere Spieler weiterzugeben.


    Wie eingangs erwähnt, habe ich kaum einen Unterschied zwischen den empfohlenen Übungen für F/E-Jugend und den Übungen die ich für D/C-Jugend kenne festgestellt. In der Trainingspraxis habe ich daher versucht, einige dieser Übungen zu vereinfachen. Ansonsten war das Hauptaugenmerk auf die Gewöhnung über immer wiederkehrende Fokussierung zu legen. Sollte Interesse an den Trainingsinhalten und Übungen im speziellen bestehen, kann man sich gerne bei mir per PN melden. Ich sollte bis zum Wochenende alle in PDF überführt haben und teile diese gerne.

  • Danke für die ausführliche Beschreibung :thumbup:

    Sollte Interesse an den Trainingsinhalten und Übungen im speziellen bestehen, kann man sich gerne bei mir per PN melden. Ich sollte bis zum Wochenende alle in PDF überführt haben und teile diese gerne.

    Wenn es für Dich ok ist, und wenn das von der Dateigröße passt, dann kannst Du die ja auch hier im Forum direkt anhängen.


    Grüße
    Oliver

  • Wenn es für Dich ok ist, und wenn das von der Dateigröße passt, dann kannst Du die ja auch hier im Forum direkt anhängen.

    Völlig übersehen das dies möglich ist. Werde ich machen sobald es fertig ist.

  • Ich freue mich drauf! Interessant auch zu sehen, wie sehr der Trainer hier gefordert ist. Man tendiert ja bei der Schwerpunktsetzung dazu, gewisse Dinge zu beachten und andere dann zu vergessen, obwohl die natürlich auch nicht an Wichtigkeit verlieren. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann liegt die Hauptschwierigkeit wohl darin, die Spieler immer wieder unermüdlich in allen Lagen an die Kommandos zu erinnern und eben auch darauf zu achten, ob sie gegeben werden oder nicht. Eine Frage: Der Mini-Fußball von H. Wein fördert ja eher das Spiel in die Breite, während "Klatsch" und "Dreh" ja klassische Vertikalspielkommandos sind. Wie hast du das zusammengebracht? Anspielstation zwischen den Minitoren in der Tiefe oder wie?

  • Ich freue mich drauf!


    Ich auch, geht es doch um den Punkt, der mich speziell interessierte, nämlich, ab wann und in welcher Form man die Kommunikation gezielt fördern kann und sollte.


    Eine Frage: Der Mini-Fußball von H. Wein fördert ja eher das Spiel in die Breite, während "Klatsch" und "Dreh" ja klassische Vertikalspielkommandos sind. Wie hast du das zusammengebracht? Anspielstation zwischen den Minitoren in der Tiefe oder wie?


    Ich denke, er meinte eher das Vorgehen von Horst Wein, d.h. die Einbeziehung der Spieler in die Erarbeitung der Problemlösung. Minifußball muss da nicht unbedingt beteiligt sein.


    Ich finde übrigens auch, dass die Darstellung, Minifußball würde das Spiel in die Breite und nicht in die Tiefe fördern, zu stark verkürzt, es entspricht auch nicht meiner Erfahrung. Meiner Meinung nach fördert Minifußball vor allem das Zusammenspiel, die Wahrnehmung des Raumes (inkl. Freilaufen und Anbieten), sowie das Timing der Abspielvorgänge. Klar, im Spielaufbau, bei dem im Normalfall der mittlere Spieler den Ball führt. ist das Team eher horizontal angeordnet, sobald der erste Pass aber erfolgt, muss sich die Aufteilung ändern -- im Optimalfall versucht das Team dann ja immer, ein Dreieck zu bilden. Da kann es dann sehr wohl auch Vertikalpässe geben, auch Klatsch- und Drehkommandos, ich sehe zumindest nichts, was dagegen spricht.

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  • Hallo zusammen,


    dass in einer DFB-Trainerschulung bereits ab der F-Jugend die Kommunikation angesprochen wird wundert mich. Weicht man da beim DFB nicht vom Konzept ab? Nimmt man da nicht etwas voraus? Oder passt man nun das Konzept neu an? Die Unterlagen würden mich auch sehr interessieren.


    Bezüglich Horst W. sehe ich das so wie tobn. Denke auch nicht, dass dort primär das Spiel in die Breite forciert wird.

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  • Also ich habe mal Trainingswoche 1 fertiggestellt. Die anderen werde ich wohl nicht vor dem Wochende fertig haben.


    Ein paar Vorbemerkungen zu meiner Mannschaft:


    Die Mannschaft ist auf einem guten technischen Stand. Passspiel ist letztes Jahr nur technisch trainiert worden, was sich gegen passstarke Mannschaften in vielen Niederlagen ausdrückte. Eltern wissen von meinem Konzept, und akzeptieren es weitgehend. Leider haben uns auch einige sehr gute Jungs verlassen, deren Eltern leider nicht zu überzeugen waren. Jetzt als Jungjahrgang gegen meistens Altjahrgänge sehen wir in den Zweikämpfen sehr gut aus, was für mich auch der Hauptgrund war mehr ins Passspiel zu gehen.


    Die Mannschaft ist gewohnt über Fussball nachzudenken. Komplettes letzte Jahr wurden Problemlösungen von den Spielern ala Horst Wein selbst bearbeitet. Wenn ich jetzt Fragen stelle, meldet sich wirklich jeder aus der Mannschaft. Geburtstagskinder dürfen eine Wunschtrainingseinheit erstellen, die ich dann leicht modifiziere und erkläre warum, weshalb welche Methodik wichtig ist. Ich glaube nicht das sie vieles davon verstehen, doch habe ich das Gefühl die Kinder fühlen sich sehr ernstgenommen und wertgeschätzt wenn man ab und an erklärt warum man etwas genau so und nicht anders macht. Das erwähne ich, weil ich im Training sehr viel Wert auf eine gute Kommunikationsatmosphäre lege. Ich denke das dieses Umfeld notwendig ist, wenn man die Kinder zu Kommunikation untereinander anregen möchte. Auch verfügen wir bereits über einen grundlegenden "Vokabelschatz". In den Trainingseinheiten habe ich manchmal Begriffe wie "Totstoppen", "Spielrichtung" oder "offene Spielstellung" drin. Diese Begriffe sind mit den Kindern zusammen erarbeitet. Teilweise haben wir teamintern andere Namen, ich benutze sie aber in den Folien da sie gängiger Fachjargon sind.


    Ebenso wurden sie auch schon letztes Jahr dazu ermuntert, miteinander zu sprechen, weil gerade in Spielen fast keine Trainerkommentare kommen. Für das Passspiel sind da besonders Handzeichen und Blickkontakt zu nennen, die letztes Jahr schon immer wieder mit eingeflossen sind.


    Je nach Trainingstag stehen mir zwischen einem und drei Co-Trainern zur Verfügung. Ich erwähne dies, weil manche Übungsformen die mit z.B. 30 Minuten angegeben sind, nicht am Stück ablaufen sondern mehrfach aufgebaut werden und kleine Gruppen immer wieder zwischen Spiel und Übungsformen hin und her wechseln.



    Zum Thema Horst Wein, hier habe ich sogar eine Trainingsform direkt mit drin, die das Spiel in die Spitze und nicht in die Breite als Schwerpunkt hat. Ich finde tobn's Ausfürhung sehr gut, und glaube auch nicht, dass Minifussball nur Spiel in die Breite fokussiert.

    dass in einer DFB-Trainerschulung bereits ab der F-Jugend die Kommunikation angesprochen wird wundert mich. Weicht man da beim DFB nicht vom Konzept ab? Nimmt man da nicht etwas voraus? Oder passt man nun das Konzept neu an? Die Unterlagen würden mich auch sehr interessieren.

    Ich finde nicht dass man hier abweicht. Oft wird hier das Konzept dahingehend interpretiert, dass z.B. das Lösen von 2v1 Situationen Gruppentaktik sei, und daher z.B. in einer F Jugend nichts zu suchen habe. Es handelt sich jedoch um vornehmlich Individualtaktik. Wann kann ich einen Pass spielen wann nicht? Wie muss ich den Pass spielen? Wie muss ich mich anbieten/freilaufen um einen Pass zu bekommen? Selbst wenn Spieler hier in der kleinstmöglichen Gruppe agieren, kann man trotzdem noch nicht von Gruppentaktik sprechen.
    Auch finden sich z.b. in der Zeitschrift Fussballtraining, die ja eine DFB Zeitschrift ist zahlreiche Beispiel für das Lösen von 2v1 Situationen und PassSPIEL für F-Jugend und tw auch jünger (genaue Quellenangaben habe ich gerade nicht zur Hand liefere ich aber gerne nach). Diese erinnern sehr stark an die Methodik von Horst Wein, wo bereits sehr junge Spieler eigenständig über Fragen zu Lösungsmöglichkeiten finden sollen.


    Daher finde ich auch das das Thema Kommunikation durchaus in eine alte F-Jugend passen kann. Wie gesagt war ich auch erst skeptisch, aber der Unterschied zwischen Altjahrgang F-Jugend Rückrunde und Jungjahrgang E-Jugend ist nun nicht so gravierend. Beispiel die einfachen Kommandos "Dreh" und "Klatsch". Ein Spieler sagt damit einem anderen, pass auf da ist jmd hinter dir oder hey du hast massig Platz. Was der angesprochene dann daraus macht, ist ersteinmal seine Sache. Auch hier steht für mich das individuelle Verhalten deutlich im Vordergrund. Vorraussetzung muss natürlich immer sein, dass individuelle Techniken mit eingebunden und nicht vernachlässigt werden.



    Edit: Fehler auf Folie 3, dort muss es unten heißen: "Nach 5 Minuten Kommando "Klatsch" fordern.

  • Hallo Tirus,


    ich zitiere aus deinem letzten Beitrag: Ich finde nicht dass man hier abweicht. Oft wird hier das Konzept dahingehend interpretiert, dass z.B. das Lösen von 2v1 Situationen Gruppentaktik sei, und daher z.B. in einer F Jugend nichts zu suchen habe. Es handelt sich jedoch um vornehmlich Individualtaktik. Wann kann ich einen Pass spielen wann nicht? Wie muss ich den Pass spielen? Wie muss ich mich anbieten/freilaufen um einen Pass zu bekommen? Selbst wenn Spieler hier in der kleinstmöglichen Gruppe agieren, kann man trotzdem noch nicht von Gruppentaktik sprechen.


    Da möchte ich widersprechen. In diesem Fall handelt es sich nicht um Individualtaktik. Einen Pass spiele ich in der Praxis nur wenn ich auch einen Empfänger habe. Sonst macht er ja keinen Sinn.


    Hier mal die Definition von soccerdrills, die ich hoffentlich auch verwenden darf ;) :


    b. Die Individualtaktik - Die Basis jeder Taktik
    Die IndividualTaktik beschreibt die Taktik des einzelnen Spielers.
    Warum ist das taktische Verhalten eines Spielers für das Fußballspiel so wichtig? Ein Spieler sollte in jeder Spielsituation richtig handeln. Sein Verhalten, sowohl im Angriff, als auch in der Verteidigung, kann über Erfolg oder Misserfolg der gesamten Mannschaft entscheiden. Je besser der einzelne Spieler technisch ausgebildet ist, desto leichter wird er eine Spielsituation mit Erfolg abschließen können.
    Klassische Spielsituationen im Bereich der IndividualTaktik sind Dribblings, Flanken, Passen und das 1 gegen 1.


    Mit Passen ist die rein technische Ausführung des einzelnen Spielers gemeint ( Innenrist, Spann, Aussenrist ).

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Da möchte ich widersprechen. In diesem Fall handelt es sich nicht um Individualtaktik. Einen Pass spiele ich in der Praxis nur wenn ich auch einen Empfänger habe. Sonst macht er ja keinen Sinn.


    Ok, da möchte ich mich korrigieren und dir beipflichten. Es ist sicherlich der Übergang zu Gruppentaktik (vor mir aus auch reine Gruppentaktik). Insofern kann es sein, dass sich hier das DFB Ausbildungskonzept wiederspricht oder unscharf ist. Wobei einfache taktische Anweisungen auch als Anforderungsprofil an E-Jugenden gestellt werden (von meiner Skepsis bezüglich F-Jugend sprach ich ja bereits). Wie gesagt gibt es Schulungen und Publikationen seitens des DFB die auf Passspiel als Zusammenspiel in der F-Jugend abzielen. Ebenso findet sich dies bei Horst Wein für die entsprechende Altersgruppe.


    Ich bin überzeugt, dass es trotz immer wieder geäußerter Bedenken möglich und auch sinnvoll ist in diesem Bereich auch schon in dem Alter zu arbeiten. Nur bin ich auch was Ausmaß und Umfang betrifft unschlüssig. Das "Verbrechen" habe ich ja nun schon begangen :evil:
    Daher teile ich ja hier meinen Erfahrungsbericht und jeder kann sich dann von der Sinnhaftigkeit selbst ein Urteil bilden.

  • Ich neige dazu, Tirus' ursprüngliche Meinung zu teilen, dass das Passen durchaus zum Bereich der Individualtaktik gehört, und dass das auch die Aussagen auf soccerdrills nicht widerlegen, im Gegenteil. Toto2, du zitierst ja http://www.soccerdrills.de/Theorie/taktik.html, in dem ich hervor hebe, was ich für in diesem Zusammenhang entscheidend halte:


    "b. Die Individualtaktik - Die Basis jeder Taktik
    Die IndividualTaktik beschreibt die Taktik des einzelnen Spielers. Warum ist das taktische Verhalten eines Spielers für das Fußballspiel so wichtig? Ein Spieler sollte in jeder Spielsituation richtig handeln. Sein Verhalten, sowohl im Angriff, als auch in der Verteidigung, kann über Erfolg oder Misserfolg der gesamten Mannschaft entscheiden. Je besser der einzelne Spieler technisch ausgebildet ist, desto leichter wird er eine Spielsituation mit Erfolg abschließen können. Klassische Spielsituationen im Bereich der IndividualTaktik sind Dribblings, Flanken, Passen und das 1 gegen 1."


    Zur Individualtaktik zählt demnach, und so empfinde ich es auch, im Zusammenhang mit dem Passen der Entscheidungsvorgang, wann es sinnvoll ist, einen Pass zu spielen, d.h. in welcher Situation. Außerdem noch, wann genau der Pass am besten erfolgt (Stichwort Timing), wer der Empfänger ist und wo der Ball hingespielt werden sollte (in den Fuß oder in den Lauf). Das heißt, alle Überlegungen, die ein Spieler im Zusammenhang mit dem Pass für sich selbst anstellt, gehören meiner Meinung nach durchaus zur Individualtaktik. Wie Uwe auf soccerdrills schreibt, ist die Technik dann das Mittel dazu, die Taktik erfolgreich anzuwenden.


    Gruppentaktisch wird es dann, wenn zwei oder mehr Spieler koordiniert eine Aktion durchführen. Jedem dürfte klar sein, dass im Kontext des Passes der Doppelpass ein gruppentaktisches Element ist. Aber bereits ein planvoll vorgetragenes 2:1, in dem der ballführende Spieler den Verteidiger geschickt andribbelt und im richtigen Moment den Pass zum dann freien Mitangreifer spielt (der sich entsprechend anbietet), ist ein gruppentaktisches Element. Die meisten Spielsituationen im F- und E-Bereich dürften aber nicht so plannvoll vorgetragen sein, da muss der Ballführende spontant entscheiden, was er am besten tun sollte. Dabei kann er durchaus dazu kommen, dass ein Pass die beste Lösung ist. Das ist dann, wie ich finde, durchaus Individualtaktik.


    Ich denke, dass E-Junioren durchaus zu entsprechenden Überlegungen fähig sind, und dass auch F-Junioren dahin geführt werden können, dass der Pass zu einem Mitspieler eine durchaus sinnvolle Möglichkeit darstellt. Darum geht es ja Horst Wein vor allem: die Spieler sollen die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten, kennen lernen, und die Fähigkeiten entwickeln, eine Situation zu beurteilen und die beste Möglichkeit zur Spielfortsetzung auszuwählen. Dazu zählt durchaus auch der Pass. Der Unterschied zum instruierten 'Passen, weil der Trainer dauernd "Spiel ab!" rein ruft', ist der, dass die Spieler selbst darauf kommen sollen, wann es sinnvoll ist, einen Pass zu spielen und wann das Dribbling geeigneter ist.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn: ich zitiere dich mal: Gruppentaktisch wird es dann, wenn zwei oder mehr Spieler koordiniert eine Aktion durchführen. Jedem dürfte klar sein, dass im Kontext des Passes der Doppelpass ein gruppentaktisches Element ist. Aber bereits ein planvoll vorgetragenes 2:1 ist ein gruppentaktisches Element.


    Das schrieb ich doch: es handelt sich in diesen Fällen NICHT um Individualtaktik. Auch eine Entscheidungsfindung ergibt sich erst, sobald ein Mannschaftskollege ins Spiel kommt. Von daher weicht der DFB dann schon von seinem Konzept ab, wie man auf der einschlägigen Seite nachlesen kann. Jetzt mal völlig unabhänging davon, ob es Sinn macht oder nicht. Dazu findet man hier massenweise Diskussionen, die sich immer wieder neu ergeben. Die einen sind der Meinung das kann/sollte man ruhig schon ab F trainieren, die anderen finden es dort noch nicht sinnvoll.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • tobn: ich zitiere dich mal: Gruppentaktisch wird es dann, wenn zwei oder mehr Spieler koordiniert eine Aktion durchführen. Jedem dürfte klar sein, dass im Kontext des Passes der Doppelpass ein gruppentaktisches Element ist. Aber bereits ein planvoll vorgetragenes 2:1 ist ein gruppentaktisches Element.


    Das schrieb ich doch: es handelt sich in diesen Fällen NICHT um Individualtaktik.


    Korrekt. Aber mir geht es im letzten Satz, den du zitierst, um das Wort "planvoll", d.h. für mich ist es dann gruppentaktisch, wenn die Gruppe von Beginn der Aktion an eine gemeinsame Idee hatte. Wenn aber ein Spieler den Ball hat, die Spielsituation erfasst und sich erst dann entscheidet, einen Pass zu spielen, dann ist das für mich nicht gruppentaktisch zu sehen.


    Auch eine Entscheidungsfindung ergibt sich erst, sobald ein Mannschaftskollege ins Spiel kommt.


    Naja, aber Mannschaftskollegen gibt es doch immer, insofern ist der Pass doch auch immer eine Option.


    Von daher weicht der DFB dann schon von seinem Konzept ab, wie man auf der einschlägigen Seite nachlesen kann. Jetzt mal völlig unabhänging davon, ob es Sinn macht oder nicht. Dazu findet man hier massenweise Diskussionen, die sich immer wieder neu ergeben. Die einen sind der Meinung das kann/sollte man ruhig schon ab F trainieren, die anderen finden es dort noch nicht sinnvoll.


    Hmm, also, ich denke nicht, dass der DFB das Passen aus der F-Jugend verbannen möchte. Ich denke auch nicht, dass er so verstanden werden will.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Tirus


    danke, sehr interessantes Training und Standpunkt.


    Hätte da mal ein paar Fragen zu:
    -wie oft habt ihr Training
    -wie vermeidest du "unerwünschte" Kommunikation
    -wie häufig "frierst" du ein?
    -was machst du bei Kindern, die mit der Kommunikation überfordert sind?


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.