Warum soll mein Kind nach dem Training/ Spiel im Verein duschen??

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  • Andre, ein wenig off-topic, dennoch stelllt sich mir gerade folgende Frage. (Das Thema Duschen scheint ja eh durch zu sein).


    Ich finde deine Anmerkung, dass man nur Konsequenzen androhen sollte, die man dann im "Ernstfall" auch durchziehen kann, für absolut richtig. Man sollte also nicht fahrlässig "Drohungen" aussprechen.


    Du wurdest jetzt ein paar Mal darauf angesprochen, wie du in bestimmten Fällen handeln würdest, wenn sich ein Verhalten, das du als nicht diskutierbar ansiehst, nicht eingehalten wird.
    Du hast dich aber aus allen Fragen herausgewunden, indem du diese Problemstellungen in der Praxis "umschiffst".


    Mich würde aber wirklich mal interessieren, wie du in einem "Extremfall" agierst?


    Beispiel:
    Ein Vater ruft in jedem Spiel viel herein, auch taktische Anweisungen oder Schiedsrichterkritik. Auch viele Gespräche mit ihm - inklusive aller Argumente - bringen kaum Besserung. Was machst du?




    Eins noch zum Thema Duschen:


    Es gibt immer Mittel und Wege, auch mit den Spielern einen Konsens zu finden, die wirklich ein besonderes Schamgefühl haben.
    Ich hatte zum Beispiel einen Spieler, der wohl extrem früh in die Pubertät kam. Duschen war/ist bei uns von den kleinsten an Regel und kein Problem, also kam dieser Spieler auch nicht, mit der Bitte nicht Duschen zu müssen.
    Dabei hatte er ganz offensichtlich Scham beim Duschen, denn er war plötzlich nach jedem Training/Spiel stets der erste in der Dusche und war angezogen bevor der nächste in die Dusche kam.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Günter
    Wir Älteren sehen das Ganze ja etwas gelassener!


    Wie ich aus dieser Diskussion entnehme, gibt es bald nicht nur militante Raucher- und Nichtraucher, sondern auch militante Duscher und Nichtduscher mit der Konseqeuenz, wer im Auto beim Riechen erwischt wird oder einen "fahren läßt" (wäre doch auch mal ein Extra-Thema wert!!!) flegt raus und kann die restlichen 30 km zufuss gehen!


    Diese Generation von Spießern haben wir an unsere Vaterbrust aufgezogen :thumbup: !

  • Rhetorisch geschickt.., Zumindest als Versuch.


    Militant .,.


    Spießer.
    ..
    Respekt.


    Und dann noch erzählen wie gelassen wie gelassen man doch ist.

  • Philosophisch kreist man hier um die Position (Herr/Autokrat) vs Negation (Sklave/Untertan) sowie a. positive und b. negative Freiheit in der 'Qual der Wahl'; da bedeutet b. Abwesenheit äußerer Hindernisse, so dass keiner mich einschränkt, viele o. alle Wege offen stehen und a. läuft auf Selbstbestimmung hinaus, indem ich meine (mir bestmöglich gemäßen) Fähigkeiten und Ziele realisieren kann. Letztere können jedoch an sich wie in mir strittig sein. Ich als Position kann wiederum Herr über Gott und die Welt oder nur über mich selbst: mein Leben, meine Chancen oder Risiken als Entscheidungen etc. sein wollen. Das Freiheitsproblem stellt sich natürlich weit komplexer dar, soll hier angesichts der Fragen eines Duschens im Kinderteam so aber zur Aufhellung genügen. Will ein Trainer autokratisch (Hier bestimmt nur einer, was geht, gut ist, - und das bin Ich, jedes in sich souveräne Selbst soll sich unterordnen, existiert nicht...) über alle verfügen, was sie zu tun haben, bzw. welche Hintertüren lässt er ihnen offen als freie Wahl zur relationalen Selbstbestimmung? Dies ist für reell gelingendes Miteinander notwendig, indem sich dafür jeder freiwillig o. per Vermittlung über die Einzelnen hinausgehender Ratio im individuellen Selbstsein 'dienend' beschränkt.
    Die eigentliche Frage lautet also: steht 1er als Tugendbold über allen, diktiert ihnen das Rechte, Gute, unabdingbar Zu-leistende (und inwiefern) - oder haben sich alle gemeinsam darauf zu (ver-)einigen? Wer einer guten Sache 'dient', kann durchaus darin frei handeln und sein, wer einer Sache nur gut dient o. gar dienen muss, stellt diese Sache übers Gute und unsere Freiheit, es für uns positiv zu erwählen: dann ist Duschen o. Nichtduschen wirklich die Frage "Sein o. Nichtsein"... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....


  • Ich hatte verschiedene Regeln im Umgang aufgestellt, die mir aus zwei Gründen wichtig waren:


    -Respekt
    -Das einhalten von Regeln respektieren und lernen und zwar abseits der Fußballregeln


    Regel bei mir waren:


    -Pfoten vom S....
    -kein Rotzen/Spucken
    -keine Fäkalworte oder Gossensprache (Ey Alter usw.)


    Ich habe diese Regeln aufgestellt und es waren meine Regeln. Dagegen wurde schonmal verstoßen ...aus einer Gedankenlosigkeit heraus oder in Momenten der Wut. Reaktion meinerseits waren.....


    -ich wurde teilweise kurz laut
    -ich schickte mal eine Runde laufen (selten)
    -Spuken = meist Liegestütze....5 Stück beim ersten Mal....10 wären es beim nächsten mal gewesen.


    Eine absolute Steigerung wäre ein Trainingsheimschicker gewesen. In der D wäre das ok gewesen. In der F und E hätte ich die Eltern angerufen. Dazu kam es aber nie....ich garantiere das ich es aber gemacht hätte, ganz klar.


    Meistens machten die Jungs die nicht ordentlich...so das ich mich zeitgleich oftmals daneben legte und sie mitmache ;) . Im Prinzip schaffte ich durch die Regeln und das funktionieren der Regeln eine Art Fundament....eine Norm....wo der Einzelne sich von der Gruppe abwendete, wenn er dagegen verstieß und gefühlt würde ich sagen, dass es der Person dann sogar eher peinlich war, wenns ihm passierte.


    Ich glaube das ich vom Typ Mensch einer bin der sehr lustig rüberkommt, aber ab einem bestimmten Augenblick sehr ernst werden kann und dann Autorität ausstrahlt. Ich denke hierbei hilft auch der Deckmantel des/meines Berufes.


    Zu deinem Sachverhalt:


    Ich würde es so machen, wie neulich während des Spiels, als ein Trainer herumbrüllte...die Zuschauer dazu durch sein Verhalten animierte das gleiche zu tun und dieser Funke ging dann auch auf die Spieler über...was alles Zusammen meine Spieler negativ sichtbar beeinflußte.


    Ich bin zu ihm hin, sprach ihn im Spiel an und bat ihn unter vier Augen leise....ruhiger zu sein. Dazu erklärte ich ihm, dass ich finde, dass er ein netter Kerl ist, aber sein Verhalten am Rand würde ich sportlich als Unfair empfinden, weil es meine Spieler so sehr beeinflussen würde. Zudem erklärte ich ihm meine Beobachtung hinsichtlich seiner Zuschauer...Eltern...die für eine Eskalation sorgen könnten. Dann fragte ich ihn, ob er das Nachvollziehen kann und wie er darüber denkt. Er entschuldigte sich und gelobte Besserung...was bei ihm auch gelang. Folgend drehte dann sein Co.-Trainer auf. Die Zuschauer waren schon versaut und die Spieler auch. Ich denke ER hatte es aber Begriffen.


    Genauso würde ich mit MEINEN Eltern umgehen...hingehen...Vieraugengespräch.


    DAS Vieraugengespräch ist der Schlüssel. Nicht vor allen anderen anschreien, anblöken etc....damit kommen vermeidliche Platzhirsche der Kreisliga nicht klar. Unter vier Augen müssen sie dir ins Gesicht schauen und da steht dann niemand großartig dabei. Dabei muß man halt selbstsicher mit einer echten festen Meinung sachlich aufschlagen und bums.


    Würde er dann immer noch weitermachen, würde ich ihm eiskalt ins Gesicht sagen das er zu gehen hat!


    Ginge er dann nicht.....ja sorry.....Polizei...als letztes Mittel für den Extremfall.


    In jedem Fall wüßte mein JL danach Bescheid.


    Ich habe solche Probleme aber noch nie mit Eltern gehabt. Die wußten was ich von mir erwarte..."Schnauze halten"....und das habe ich auch zu 99 Prozent vorgelebt. Das wurde von mir so zu Saisonbeginn formuliert. Auch die Freundschaftsspiele die ohne Schiedsrichter gespielt wurden erkärte ich über den Fair-Play-Gedanken. Da wurde mal 5 Minuten skeptisch Diskutiert....habe mich dann durchgesetzt und gemacht. Ich denke, das ist ein Gesamtbild das für Ruhe sorgte, zumal meine Eltern grundsätzlich keine Problemfälle waren, ...nie.

  • erkärte ich über den Fair-Play-Gedanken. Da wurde mal 5 Minuten
    skeptisch Diskutiert....habe mich dann durchgesetzt und gemacht. Ich denke, das ist ein Gesamtbild das für Ruhe sorgte,


    für alle die glauben, so einfach geht das nicht: es geht so einfach. zuerst erklären, dazu zählt für mich auch die nachvollziehbare Begründung, diskutieren lassen und dann machen. und zwar exakt in der Reihenfolge, nicht zuerst machen und dann im Erklärungsnotstand
    sein.


    jahrelang so vorgegangen, vielleicht auch mit ein Grund, warum ich manch hier diskutiertes Problem nicht so auffällig hatte,


    aber auch ich hatte ziemlich problemlose Eltern, komme nur zu einem anderen Schluss.
    das war ncht einfach, weil die Eltern problemlos waren, sondern die Eltern wurden ziemlich Problemlos durc diese Vorgehensweise.


    wäre Stella direkt so vorgegangen, wäre die Rückfrage der Mutter ausgeblieben und ein Problem weniger.


    gg

  • wäre Stella direkt so vorgegangen, wäre die Rückfrage der Mutter ausgeblieben und ein Problem weniger.


    @ Günni...ach ja...stimmt...habe es fast vergessen...
    Du bist mit mir auf dem Platz und weißt genau, welche Aufklärung und Vorgehensweise zu diesem Thema im Vorfeld meiner seits erfolgt ist...tztz?!
    8|8|8|
    sehr interessant...

  • Mich würde mal interessieren, wer hier mit diesem Thema überhaupt ein Problem, das nicht gelöst, bei seiner Mannschaft hat bzw. hatte.


    gg

    Jetzt sprech ich mal wieder aus meiner Spielerzeit.
    Wie gesagt, in der A.Jugend, die ich zur neuen Saison als Spieler verlasse, gibt es einen, der im Leben noch nie duschen war, weder nach Spielen noch nach Training.
    Da half weder argumentieren (Hygiene, "Teambuilding"...), noch das Angebot des Trainers, ne Badehose zu nehmen.
    Auch Freundin und Mutter hatten da keine Erfolge.
    Aber man kann ja keinen zum Glück zwingen...

  • Warum soll mein Kind nach dem Training im Verein duschen?? Er duscht zu Hause!!!
    Diese Antwort bekam ich heute von einer Mutter...


    Stella


    wir können hier bei Diskussionsbeiträgen immer nur von dem Geschriebenen ausgehen.


    Wenn ich nun obige Aussage zugrunde lege, gehe ich zumindest davon aus, dass vor der Einführung zum Duschen Duschen gehen keine Erklärung deiner Massnahme an die Elternschaft erfolgt ist. Ansonsten würde diese Frage doch dann nicht mehr kommen, da sie ja sonst schon zuvor beantwortet und erläutert gewesen wären.


    für mich eigendlch logische Schlussfolgerungen.


    es kann natürlich durch auch sein, und das kenne ich auch, dass diese Frage bei der Erklärung warum ich was tue, auftaucht.
    dann gehört das für mich zur Diskussion in der von Andre und mir aufgezeigten Reihenfolge einer Massnahme.
    dass dem so war, geht jedoch aus deiner Beschreibung nicht hervor


    .in meinem letzten Beitrag ging es mir auch nicht darum deine Vorgehensweise zu krtiseiren, sondern diente als eines von vielen
    möglichen Argumentationsbespielen für die vorgeschlagen Vorgehensweise, weil das hier eigendlich auch Thema war.
    und dazu diente dann einfach das Niedergeschriebene, nicht wie es gewesen sein könnte, also brauch ich auch nicht dabeigesesen zu sein.


    brauchts als gar nicht angefressen zu sein.


    gg

  • Stella


    da ich das Problem, wie bringt man jemandem zum gemeinsamen Duschen, schon sehe , eiin aktuelles Beispiel, das ich derzeit mitbekomme, und man durchaus
    als Argumentation bei Eltern aufführen kann.


    es handelt sich zwar um eine B-Jugend, kann man sich aber durchaus auch bei einer F-Jugend vorstellen.


    durchschnttlicher Spieler in einer gutgeführten, recht erfolgreichen Mannschaften, bei der es von Aussen und auch von Innen (vermittelt durch meinen Sohn)
    miteinander passt. bis dato ein äusserst ehrgeiziger und absolut zuverlässiger Spieler.


    dieser hat nun überraschend mitgeteilt, dass er mit Saisonende aufhört mit dem Fussball.


    bei der auftretenden Diskussion der überraschten Eltern, kam folgende Aussage des Vaters:


    mein Sohn fühlt sich innerhalb der Mannschaft nicht akzeptiert und oft ausgeschlossen, deshalb will er aufhören.


    Alle total überrascht, weil das nicht der allgemeine Eindruck war.


    Rückfrage bei meinem Sohn ergab: das kommt aber nicht von uns, da ist er doch selber schuld. Jungs sind halt knallhart.


    was ist aber dier Ursache:?


    selbst beobachtet:


    der Junge ging zwar immer mt unter die Dusche. aber während ander noch auf dem Wet dahin waren, war er schon fertig und direkt auf dem Weg nach Hause
    (etwas überdeutlich).


    gemeinsamen Frustabbau uner der Dusche nach verlorenem Spiel, Gaudi und Stimmung nach einem Sieg hat er gar nicht mitbekommen.


    und für mich das entscheidende, er hat nicht mitbekommen wie sich Teile der Mannschaft, oder auch die ganze Mannschaft fürs Dorffest oder Altstadtfest
    beim Duschen verabredet haben.
    Natürlich fühlt man sich da ausgeschlossen, wenn man selbst abend da hngeht und die ganze Mannschaft trifft, und man nicht vorher informiert war.


    derzeit sind Mannschaft und Trainer intensiv an der Arbeit, dem Jungen zu erklären, dass sein Eindruck nicht stimmt, denn eigendlch ist er bei allen beliebt.


    dies runterreduziert auf eine F, Verabredung, dass man sich noch auf dem Spielplatz trifft..


    dies mal Eltern, entsprechend der Altersstufe als Beispiel aufgeführt. wer will schon, dass sein Kind nicht mittendrin ist?



    da geht es dann gar nicht mehr um Hygiene, oder zu Hause duschen.



    ich habe immer mit Beispielen argumentiert, manche auch auserdacht, wenn auch naheliegend, immer auf die Betreffenden bezogen.


    holt doch die Eltern da ab, wo sie Nachteile für ihr Kind sehen, das will nämlich keiner.


    Nicht was ich als Trainer sehe ist für die wichtigr, deren Vorteile oder Nachteile für ihr Kind. das kann man in alllen Bereich voll ausnutzen.
    war meine Vorgehensweise, auch im Gesamtinteresse manchmal auch link.


    deshalb brauchte ich keinen Zwang


    irgendwann hatte ich erkannt, dass man alles durchsetzten kann, wenn es Eltern als Vorteil für ihr Kind verkauft werden kann.


    bei den Eltern steh ich doch nicht als Trainer im Mittelpunkt, sondern ihr eigenes Kind.


    Mit dieser Erkenntnis habe ich alles an den Mann gebracht, über Duschen, Rotation, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und und.


    war doch dann das, was ihrem Kind gut tat, nicht der Wunsch des Trainers.


    gg