Trainer werden ohne aktiv gespielt zu haben

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  • So, wie schon angekündigt habe ich mal einen neuen Thread erstellt, da ich eure Hilfe brauche.


    Im letzten Jahr habe ich beim Grillen zu einem Bekannten, der in der 2. Mannschaft spielt, gesagt das ich gerne Jugendtrainer im Verein wäre. Es war zwar zu „Bierlaunischer“ Zeit aber dennoch ernst gemeint von mir. Bisher hatte ich mich nicht „getraut“ mal von selbst dort hinzugehen und nachzufragen. Also getraut im Sinne von noch nicht intensiver damit beschäftigt ob es das richtige für mich ist bzw. ich gut genug für so was bin.


    Vor ein paar Wochen stand der Jugendleiter bei uns zuhause vor der Tür und fragte mich ob ich immer noch Lust hätte, da sie zurzeit die nächste Saison planen. Nach kurzem Smalltalk vereinbarten wir, uns mal zusammenzusetzen um ausführlich darüber zu reden.


    Seitdem informiere ich mich – wie z.B. hier im Forum – was es heißt Jugendtrainer zu sein.


    Folgende Punkte schwirren mir derzeit im Kopf rum. Hab sie mal grob eingeteilt:


    PRO:


    - ich liebe Fußball (war früher 10 Jahre lang jedes WE im Stadion, Bundesliga schauen und bei uns in meiner Heimatstadt)
    - hatte seit Jugendalter eig. den Wunsch Trainer zu werden (durch viele Umzüge war ich nie so lang an einem Ort wie jetzt)
    - habe vor ca. 12 Jahren mal einen Vorstufenkurs für Trainer gemacht (als PRO weil es zeigt das ich schon mal anfangen wollte)
    - ich kann gut mit Kindern (habe selbst zwei Mädels)
    - mir würde es sehr viel Spaß machen, Kinder etwas beizubringen
    - mich würde auch das Organisatorische Spaß machen
    - man wär noch mehr in der Gemeinde integriert bzw. aktiv


    CONTRA


    - meine Frau mault jetzt schon („Also du willst das jetzt machen oder wie?“) :thumbup:
    - ich habe als Kind nie im Verein Fußball gespielt
    - bin technisch nicht sehr begabt am Ball - aber auch nicht sooo schlecht ;)
    - habe damals eine Zeit lang „nur“ bei den alten Herren in einem Freizeitfußballverein gespielt
    - bis vor kurzem habe ich in einer Betriebs-Feierabend-Mannschaft gespielt (meine Knöchel machen das nicht mehr mit)
    also die letzten Punkte als Contra weil ich nie aktiver Fußballer war


    Mehr fiel mir jetzt erst mal nicht ein.


    Für das ausstehende Kennenlernen-Gespräch habe ich mir auch schon Gedanken gemacht:
    Ich würde gerne als Co-Trainer (Handlanger) anfangen, mit einem erfahrenen Kollegen an meiner Seite. Würde auch gerne ein paar „Nachhilfestunden“ nehmen, damit mir jemand mal zeigt wie gewisse Dinge richtig gemacht werden. z.B. eine ordentliche Flanke (den Ball hoch in den Strafraum bekomme ich schon irgendwie)
    Aber ich soll den Kindern das ja beibringen und zeigen können.


    Ich hoffe ihr versteht was ich meine.
    Wäre euch sehr dankbar wenn ihr mir helfen könntet.

  • Hallo soccerbook,


    willkommen im Forum! Eine spannende Aufgabe hast Du Dir vorgenommen.


    In Bezug auf das Eigenkönnen würde ich mir im Breitensport nicht zuviel Gedanken machen. Welche Altersklasse soll es denn werden? Zwischen Bambini und A-Jugend sind doch ein paar Unterschiede...


    Die idee als Co-Trainer einzusteigen, ist optimal. Zumal Du Dich dadurch auch erstmal an die Abläufe im Verein gewöhnen kannst.


    Viel Glück
    Oliver

  • soccerbook


    Ich habe die deutsche Sprache lernen müssen! Wenn man etwas nicht gelernt hat, kann man auch nichts Falsches gelernt haben und ist somit auch für alles Neue offen!


    Natürlich ist es von Vorteil, wenn man das ein oder andere präsentieren kann. Weil allerdings die meisten Trainer früher mal Fussballspieler waren, präsentieren sie ihre Fehler unbewußt gleich mit! Denn es sind ja die wenigsten, die als ehemalige Leistungs- oder Profispieler im unteren Breitensport landen, wo sie "saubere Technik" präsentieren können. Wenn man es gut erklären kann, die Neugierde der Spieler versteht zu nutzen, dann geht es auch ohne "eigenes Vormachen"!


    Der häusliche Friede ist allerdings eine Sache, der berücksichtigt werden sollte. Denn es macht wirklich nur dann Spaß, wenn man kein schlechtes Gewissen haben muß!


    Aber wenn dich deine Frau liebt, dann wird sie dir auch ein Hobby gönnen ("Günter" wird mich bestimmt für diesen Satz tadeln! Denn der darf das machen, obwohl er zuhause nur den Cotrainer spielen darf! :thumbup: )


    Der Einstieg als Co-Trainer ist optimal, denn man sollte sich die Zeit gönnen, die man braucht, um selbst Verantwortung für junge Menschen zu übernehmen.

  • ("Günter" wird mich bestimmt für diesen Satz tadeln! Denn der darf das machen, obwohl er zuhause nur den Cotrainer spielen darf! :thumbup: )


    aber Hallo,


    bin jetzt zum Chef befördert worden, Spezialtraining Gartenarbeit mit vollkommen selbständiger Arbeitsgestaltung. lediglich die Planung bleibt noch dort wo sie immer war.
    langsam hochdienen ist die Devise.


    deshalb mein Rat für soccerbook: fang im unteren Jugendbereich, oder als Co bei einem etwas erfahreneren Trainer an.


    gg

    • Offizieller Beitrag

    Herzlich Willkommen!


    Wenn deine Frau jetzt schon mault, könnte das wirklich ein Problem werden. Viele haben das Problem, dass einfach zu viel Zeit für den Trainerjob draufgeht. Hier gibt es schon einige Themen im Forum aber "Meine Familie zieht nicht mit", das hat sich noch keiner getraut. da müsste man sich vor dem Monitor aufbauen, damit keiner daheim mitliest. Richtig Gedanken würde ich mir aber erst machen, wenn deine Frau dich fragt, ob du nicht noch eine weitere Mannschaft übernehmen kannst, oder wie Günter, durch zusätzliche Gartenarbeit und Renovierungsmaßnahmen Punkte sammeln musst? ;(


    Fange als Co-Trainer an, deine Nachdenklichkeit ist bereits ein wichtiger Schritt.

  • Zustimmung wirst du sehr schnell bei deiner Frau erreichen, wenn es dir gelingt, deine Mädels in dein Training zu integrieren.


    ihr bieten sich dann nämliche ganz neue Freizeitmöglichkeiten.


    gg

  • für eure Rückmeldungen.


    Also es geht um E- und F-Junioren. Am liebsten wäre mir die F, weil ich mir einbilde, dass ich bei den Übungen auch noch was lernen kann. ;)


    Naja, wenn man nicht so talentiert am Ball ist, hat man oft a bissl Komplexe, wenn man Trainer sieht, die das können.


    Obwohl ich da, wie TW-Trainer schon gesagt hat, auch meinen Vorteil sehe.
    Ich gehe unvorbelastet an etwas heran und markiere nicht gleich den großen Max der alles kann.


    Und der Hausfriede. Es reizt mich auch gerade deswegen, weil ich zurzeit kein Hobby habe das meine Zeit ausfüllt.
    Naja, meine Frau hat nun garnix mit Fußball am Hut und meinte das dann keine Zeit mehr für die Familie bleibt.


    Nach sechs Jahren Ehe bin ich wie in einem Tunnel, wie Oliver Kahn sagt. Immer weiter, immer weiter, egal was die Regierung sagt. :D


    Gruß,
    David

  • Wenn deine Frau jetzt schon mault, könnte das wirklich ein Problem werden. Viele haben das Problem, dass einfach zu viel Zeit für den Trainerjob draufgeht. Hier gibt es schon einige Themen im Forum aber "Meine Familie zieht nicht mit", das hat sich noch keiner getraut. da müsste man sich vor dem Monitor aufbauen, damit keiner daheim mitliest. Richtig Gedanken würde ich mir aber erst machen, wenn deine Frau dich fragt, ob du nicht noch eine weitere Mannschaft übernehmen kannst, oder wie Günter, durch zusätzliche Gartenarbeit und Renovierungsmaßnahmen Punkte sammeln musst?


    Sie kennt mich ja genau und weiß das ich das gerne machen würde. Sie meinte bloß letztens, dass sie sich niemals einen Fußballer ins Haus holen wollte, weil sie genau weiß wie das dann abläuft. Hat sie immer von ihren Freundinnen gehört...


    ABER (und da kommt meine Erfahrung)


    sie hatte aber auch noch nie einen Fußballer als Freund. Ich kenne das seit meiner Kindheit das sich Fußball und Familie sehr gut arrangieren können. Mein Vater hat gespielt, wir sind mit zu den Turnieren gefahren, wie die anderen Kinder auch. Wir haben draußen gebolzt und die Väter haben ihr Turnier oder Spiel gespielt. Es gab Essen und Trinken und für mich war das eine sehr schöne Zeit als Kind. Später als wir ins Stadion sind sind wir halt nicht am Samstag zu Oma Kuchen essen gefahren, sondern am Sonntag.


    Also es liegt bei ihr nur daran, dass sie immer nur andere hört und selbst keine Erfahrung hat.


    Mein Bekannter dem ich das erzählt hatte ist auch so ein Kandidat. Kommt von der Arbeit und muss mal eben kurz zu dem oder dem oder da kurz was vorbeibringen. Dem würde ich als Frau aber auch was erzählen, wenn ich mit den Kiddies ständig alleine zuhause sitze.


    Hat Günter dafür eine Payback-Karte oder verfallen die Punkte? :D


    Günter: Das ist auch mein Plan. Meine große wird im November sechs Jahre alt. Vielleicht klappt es ja.

  • das Problem Frau, Zeit und eigene Kinder wird gern unterschätzt.


    gelingt es dir jedoch die älteste deiner Mädels zum fussball zu begeistern, und wirst bei der Trainer, wird sich die derzeitige Einstellung deiner Frau
    höchstwahrscheinlich ganz schnell ändern. Frag mal die Mütter hier im Forum, da sind garantiert welche, genauso übrigens wie Väter, die erst durch ihr Kind
    zum Fussball gekommen sind.


    über mangelndes Fussballkönnen würde ich dagegen keine Gedanken machen, das wird in den untersten Kinderstufen vollkommen ausreichen. ausserdem
    sind dort andere Schwerpunkte gegeben.


    gg

  • ...sollte man wirklich nicht unterschätzen.


    Grob über den Daumen gepeilt würde ich bei meinem Verein sagen, das 4 oder 5 Trainer innerhalb der letzten 1-2 Saisons aufgehört haben, weil es ihnen zeitlich zu viel wurde. Man muss ja auch einfach mal bedenken, das wir hier nicht nur von 60min Training und 50min Spiel pro Woche reden. Da kommen ja noch Trainingsvorbereitung, -nachbereitung, Anreisen, Planung etc. pp. hinzu. Und das sollte man schon mit der Familie abkaspern.


    Bei meiner Frauenmannschaft kann ich sagen, das es mich in der Woche so 10-12 Stunden kostet, bei 2mal Training + Spiel. Ich denke mal als Jugendtrainer landet man auch so im Rahmen von 6-10 Stunden, je nach dem.


    gruß teejay

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