D 2 Jugend Training

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  • Wir haben einen grossen Platz, 105 x 70. Deshalb spielen wir nach Genehmigung durch den Kreis, quer, also ein Feld von 70 x 52,5m


    System wie erwähnt ein 4-3-1 als Grundaufstellung. Unsere Truppe ist nicht die stärkste Mannschaft, zu Saisonbeginn probiert mit 3-2-3, was nicht so toll war. Allerdings kann ich bei dem Kader sagen, das ich 11 fast gleichstarke Feldspieler und 2 gleichstarke Torhüter habe, dazu 3 Anfänger, die jetzt in Turnieren konsequent durchspielen.


    AV: haben gelernt, bei Ballbesitz vom TW sich am Strafraum aussen anzubieten und dann weiter auch die Aussenpositionen als Flügel im MF und auch im ST zu besetzen, dh. sie beackern die komplette Seite
    IV absicherung zum eigenen Tor, bei eigenem Angriff hoch stehend an der Mittellinie


    MF: die beiden äusseren Mittelfeldspieler lassen sich auch für die AV fallen, bzw tauschen die Positionen mit denen situativ bedingt
    unserer 10 tauscht in der Mitte von ST bis IV durch.


    4er Abwehrkette funktioniert sowohl im seitlichen verschieben wie auch in der Tiefe , wurde seit der Winterpause immer wieder eingeübt.
    .
    Dadurch "Erfolge": Gegner von gestern abend im spannenden Spiel mit 0-2 unterlegen. Spiel war bis zur Schlussminute offen. Letzte Spiel gegen den Gegner letztes Jahr in der E-Jugend: 0-18 !!!


    Mannschaften mit fast gleichem Kader...! ( bei uns zwei andere Auswechsel, beim Gegner zwei andere Auswechsel plus anderer TW, bekannt, da Nachbarverein.

  • Hallo Tobias,


    danke für deine interessante Auseinandersetung meiner Beobachtungen.

    Ich mache mal den Schlaumeier: mit hoher Laufbereitschaft und Spielintelligenz spielt sich jedes System leichter und besser.

    Sicher, aber im umgekehrten Fall kann ein System mit nur einem Außen und vielen zentralen Spielern, von denen man eine variable Interpretation erwartet, sehr anfällig und chaotisch enden. Ich denke da an die Spieler, die im Kinderbereich schon auf festen Positionen gespielt haben und wöchentlich aufgefordert wurde, ihre Position zu halten, zu passen und bloß nichts kreatives zu machen, was den Mannschaftserfolg beeinträchtigen könnte.


    Nach meinen Einschätzung dürften das mindestens 50%, womöglich sogar 70-80% aller Kinder sein, die seit der G-Jugend im Verein gegen den Ball treten. Eine Mannschaft, die größtenteils mit solchen Kindern spielt, bekommt durch ein relativ statisches System Stabilität, Ordnung und Sicherheit.


    Ich habe bei den zwei von mir beobachteten Spielen speziell auf den Moment des Ballbesitzwechsels geachtet. Für mich kann man in diesem Umschaltmoment gute Rückschlüsse auf das Spielverständnis ziehen. Einige Spieler blieben fast ohne erkennbare Reaktion (Position halten), andere sprinteten auf ein scheinbar im Kopf verankertes Ziel (Traineranweisung), die wenigsten analysierten die Situation und zeigten sich in ihrem Handeln flexibel. Umso mehr Spieler, man von letzterer Sorte hast, desto irrelevanter wird die Diskussion um das passende System.


    Eine konkrete Anordnung habe ich auch gar nicht Kopf. Ich würde mir vielleicht drei variable zentrale Spieler wünschen, die (fast) den ganzen Platz bearbeiten und situativ die Flügel, den Sturm und die Defensive unterstützen. Dazu zwei IV, zwei Außen und ein Stürmer, die die drei Spieler umkreisen und relativ positionsstarr spielen. Problematisch ist dabei natürlich das erwünschte Lernziel des Viererkettenspiels, so dass es wohl auf ein 4-3-1 hinauslaufen. Der Unterschied zu dem 4-3-1, was ich gesehen habe, wäre die abweichende Anordnung bei Ballbesitz. AV höher schieben und die offensiven Außen nicht auf dem Flügel, sondern auf den Halbpositionen.


    Bei uns wird von 16er zu 16er auf voller Spielfeldbreite gespielt.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Sicher, aber im umgekehrten Fall kann ein System mit nur einem Außen und vielen zentralen Spielern, von denen man eine variable Interpretation erwartet, sehr anfällig und chaotisch enden.


    Absolut. Und wie du schon sagst, hängt dabei der Erfolg in der Offensive hauptsächlich von der Spielintelligenz der Spieler ab. Mit fünf offensiven Spielern und einem defensiven Mittelfeldspieler wäre es ja am geschicktesten, sich eine lokale Überzahl zu erspielen. Dazu müssen die Spieler aber in der Lage sein, auf recht engem Raum miteinander zu kombinieren, Lücken zu erkennen und schnell in sie hinein zu stoßen. Dabei sollten sie im Idealfall auch so flexibel agieren, dass sie auch in der Breite frei agieren, um ihren Mitspielern Lücken zu schaffen oder sich frei zu laufen. Für eine D-Jugend ist das aber schon sehr anspruchsvoll. Zumal ja bei Ballverlust alle Spieler möglichst schnell wieder in die Defensivordnung kommen sollten. Es gibt Spieler, die das können, aber viele sind es nicht.


    Ich denke da an die Spieler, die im Kinderbereich schon auf festen Positionen gespielt haben und wöchentlich aufgefordert wurde, ihre Position zu halten, zu passen und bloß nichts kreatives zu machen, was den Mannschaftserfolg beeinträchtigen könnte.


    Diese Kinder werden sicherlich Probleme haben, keine Frage. Ich glaube aber auch, dass eine ganze Reihe von Kindern sich mit dem Positionsspiel schwer tun, selbst wenn sie bis zur D-Jugend flexibel ausgebildet wurden. Ich müsste mal die Probe aufs Exempel machen und wieder ein Team von G- bis D-Jugend begleiten, um das überprüfen zu können. Ich möchte gerne deine Vermutung teilen, dass Spieler, die von Anfang an flexibel ausgebildet wurden und die eine durchgängige Positionsrotation erfahren haben, auch in der D und später noch ihre flexible und, so der Wunsch, intelligente Spielweise in ein etwas strukturierteres Spielsystem mit nehmen. Ich denke auch, dass die Quote deutlich höher sein dürfte als bei 'konventionell' ausgebildeten Spielern, wenn ich das mal als Bezeichnung für das, was du beschreibst, nehmen darf. Aber es wird dennoch eine ganze Reihe von Spielern geben, die dennoch nicht so viel Initiative zeigen, die passiver agieren und eher reagieren, und auch welche, die weniger Spielverständnis aufbringen. Wenn man viele solcher Spieler hat, wie es in einer unteren Mannschaft durchaus der Fall sein könnte, dann wird vermutlich jedes System weniger gut aussehen, ganz egal welches man spielen lässt.


    Nach meinen Einschätzung dürften das mindestens 50%, womöglich sogar 70-80% aller Kinder sein, die seit der G-Jugend im Verein gegen den Ball treten. Eine Mannschaft, die größtenteils mit solchen Kindern spielt, bekommt durch ein relativ statisches System Stabilität, Ordnung und Sicherheit.


    Genau. Und zumindest in der Defensive kann das dann auch ganz ordentlich funktionieren. Nach vorne sind solche Teams andererseits halt eher harmlos.


    Ich habe bei den zwei von mir beobachteten Spielen speziell auf den Moment des Ballbesitzwechsels geachtet. Für mich kann man in diesem Umschaltmoment gute Rückschlüsse auf das Spielverständnis ziehen. Einige Spieler blieben fast ohne erkennbare Reaktion (Position halten), andere sprinteten auf ein scheinbar im Kopf verankertes Ziel (Traineranweisung), die wenigsten analysierten die Situation und zeigten sich in ihrem Handeln flexibel. Umso mehr Spieler, man von letzterer Sorte hast, desto irrelevanter wird die Diskussion um das passende System.


    Gute Beobachtung. Ich denke auch, dass die Momente des Umschaltens sehr viel sagen. Da gibt es das Umschalten in die Defensive, wie von dir angesprochen. Das ist übrigens eine durchaus diffizile Situation, muss ein Spieler doch, um optimal zu handeln, eine Vielzahl von Einflussfaktoren erfassen und bewerten, so viele, dass ich gar nicht erst versuche, sie alle aufzuzählen. Am wichtigsten ist mir in diesem Zusammenhang persönlich übrigens, dass überhaupt auf den Wechsel des Ballbesitzes reagiert wird.


    Das Umschalten nach Ballgewinn finde ich auch sehr interessant. Da gibt es nämlich auch einige verschiedene Reaktionsmöglichkeiten, die ich auch recht aufschlussreich finde.


    Eine konkrete Anordnung habe ich auch gar nicht Kopf. Ich würde mir vielleicht drei variable zentrale Spieler wünschen, die (fast) den ganzen Platz bearbeiten und situativ die Flügel, den Sturm und die Defensive unterstützen. Dazu zwei IV, zwei Außen und ein Stürmer, die die drei Spieler umkreisen und relativ positionsstarr spielen. Problematisch ist dabei natürlich das erwünschte Lernziel des Viererkettenspiels, so dass es wohl auf ein 4-3-1 hinauslaufen. Der Unterschied zu dem 4-3-1, was ich gesehen habe, wäre die abweichende Anordnung bei Ballbesitz. AV höher schieben und die offensiven Außen nicht auf dem Flügel, sondern auf den Halbpositionen.


    Das klingt alles sehr nach dem 'System', das mir auch vorschwebt. Und Martin Hasenpflug, siehe den Link in meinem letzten Beitrag.


    Bei uns wird von 16er zu 16er auf voller Spielfeldbreite gespielt.


    Bei uns, wie gesagt, auch, und es wird vom Kreis ausdrücklich so vorgesehen. Daher ist eine Viererkette i.A. durchaus sinnvoll, um die Spielfeldbreite abdecken zu können. Mit Spielern, die in der Defensive außerodentlich flexibel spielen können, kann eine Dreierkette mit zwei Mittelfeldspielern davor auch funktionieren, die Mittelfeldspieler müssen halt situativ entweder außen doppeln oder die Kette im Zentrum verstärken. Das ist anspruchsvoll und IMHO schwieriger als mit zwei Reihen von Spielern, deren Höhenanordnung zumeist gleich bleibt.


    Am vergangenen Samstag gab es noch ein Beispiel dafür, wie eine Dreierkette auch funktionieren kann: man hat einen zentralen Abwehrspieler, der alleine so gut ist wie zwei andere, vielleicht sogar noch besser. Wir spielten im letzten Rundenspiel gegen den punktgleichen Konkurrenten um die Ananas. Bei uns erreichte kaum ein Spieler Normalform, der Gegner ist in jeder Hinsicht sehr stark, daher ging unsere Niederlage am Ende auch vollkommen in Ordnung. Bei ihm spielte hinten zentral aber auch ein Spieler, der defensiv so stark war, wie ich es bisher noch bei keinem anderen Spieler gesehen habe. Zwar auch ein Jungjahrgang, aber alle übrigen Spieler um mindestens einen Kopf überragend, dabei aber auch schnell, aufmerksam und konzentriert. Unsere Spieler agierten, wie es leider nicht selten ist, nach vorne häufig recht hektisch und mit zu unpräzisen Steilpässen, die er samt und sonders abfing oder erlief. Kein einziges Kopfballduell konnten wir für uns entscheiden. Der Typ war wirklich eine Bank. Und dadurch, dass sie ihn hinten alleine spielen lassen konnten, hatten sie zwei zentrale Mittelfeldspieler, die unseren ZDM vor große Schwierigkeiten stellte. Die Mittelfeldaußen konnten ihm kaum zur Hilfe kommen, weil auch die offensiven Flügelspieler des Gegners sehr spielstark waren, und unsere LA/RA dort gebunden waren. Letztlich sahen wir uns dazu gezwungen, unseren Stürmer ins Mittelfeld zurück zu ziehen, wodurch er uns aber als Anspielstation nach Ballgewinn fehlte. Später, als wir 1:3 zurück lagen, wechselten wir auf 3:2:3, und kamen auch noch zu zwei Chancen, dem standen aber vielleicht ein halbes Dutzend Situationen gegenüber, in denen es bei uns hinten lichterloh brannte.. In diesem Spiel hat am Ende die Mannschaft gewonnen, deren Spieler besser zusammen gespielt haben, die an diesem Tag alle eine Einheit ballsicherer, selbstbewusster und engagierter waren.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich denke mal, das wurde sicher schon an anderer Stelle thematisiert, aber ich finde es schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Spielfeldgröße im D9-Spielbetrieb in den einzelnen Ländern und Kreisen ist. Wir (eine D3) spielen mit einem 3-4-1, weil ich die Überzahl im Mittelfeld durch 2 6er wahnsinnig wichtig finde, um dort die Bälle zu behaupten und auch, weil vor allem unsere Defensivspieler technisch schwach sind.


    Hier in Bayern wird allerdings auch von 16er zu 16er und offiziel auf eine Breite von 49 Metern gespielt (Torbreite + 12 m Strafraum nach links und rechts + jeweils 10 m zwischen Strafraum und Seitenaus). Das wird im Normalfall auch so eingehalten, allerdings wird auf den i. d. R. sehr kleinen Kunstrasenplätzen komischerweise immer auf die ganze Breite, aber von 16er zu 16er gespielt, was auf diesen kurzen Plätzen mitunter dazu führt, dass das Spielfeld einem Quadrat gleicht, wenn es dann nicht sogar breiter als lang ist. Hier sollte meiner Meinung nach auf das ganze Feld gespielt werden (wenn der Platz so wie so so klein ist). Und auch, wenn man, wie bei Abbelwoi, bei "normalgroßen" Feldern auf die gesamte Breite spielt, führt das dazu, dass das D-Feld überproportional breit ist.


    Und so muss man ja zwangsläufig mit einer Viererkette spielen, erst Recht wenn selbst ältere Jugenden (mit größeren Spielern) 4 Verteidiger benötigen, um die Breite abzudecken. Für mich also ziemlich unsinnig, denn das heißt unterproportional wenig Offensivspieler. Und da fragt man sich schon, wie das zusammenpasst mit dem Ziel, dass es durch das D9 mehr Torraumszenen geben soll?

  • Sehe ich auch so wie Du, The HappyOne.
    Wir hatten am vergangenen Wochenende ein Freundschaftsspiel von 16er zu 16er. Einfach mal zum Testen. Das Feld kam mir auf einmal unheimlich breit vor. Ich konnte die gegenüberliegenden Fl und VT gar nicht mit meinen Anweisungen erreichen. Aber daran werde ich mich schon gewöhnen. Ich hatte eine 4-2-2 Aufstellung gewählt. Wobei immer ein VT sich in das MF eingeschaltet hat. Hat eigentlich prima geklappt und wir haben auch 6 : 2 gewonnen.
    Aber trotzdem finde ich das alles Quatsch. Da kann man gleich 11 gegen 11 über den ganzen Platz spielen.

  • Abbelwoi,


    ihr seit ja auch noch nicht Schritt 2 gegangen. Dazu könntest du ja mal einen Mail an den Staffelleiter schicken, denn überall dort wo man gem. des Dfb umgestellt hat, ist die Feldgröße max. 70 mal 50 Meter.


    Nimmt man den Körper eines 12 oder 13jährigen im Durchschnitt und vergleicht das mit dem eines Erwachsenen, so erklärt sich in Schritt 1 die Platzverkleinerung für die Altersgruppen, denn die Fußballplätze sind damals von Erwachsenen für Erwachsene gemacht worden. (Das gleiche gilt für Ballgrößen und Gewichte!)


    2. Ist die Gewöhnungsphase für Kinder vom Kleinfeld eine gute Sache


    3. Ganz wichtig: hat man so mehr Ballkontakte pro Spieler....mehr Ballkontakte = mehr Training/mehr Ausbildung...wir wollen Fußballspieler und keine Leichtathleten


    4. Ich habe das nun 2 Jahre so mitgemacht und ich bin davon restlos überzeugt, dass das keinerlei...nein sogar noch etwas weniger als keinerlei Nachteile hatte....im Gegenteil....ausbildungsmäßig nur Vorteile.

  • Erfahrungsgemäß solltest Du am besten 3 - 3 - 2 spielen. Mit dem 3 - 3 - 2 hast Du alle Positionen gut besetzt und Ein Spieler aus der Abwehrkette sollte sich immer nach vorne mit einschalten. Damit würde ich anfangen. Eine Umstellung auf eine 4er Kette sollte dann relativ leicht fallen, wenn es gewünscht wird. Bei 4 - 3 - 1 oder 4 - 1 - 3 fehlt irgendwo immer ein Spieler. Das ändert sich aber sicherlich im 2. Jahr D, dann können in einer 4er Kette die Außenverteidiger mitmachen, wenn man denn die schnellen Spieler dazu hat.


    Achte darauf, dass die beiden Ketten so max. 10 bis 15 Meter entfernt stehen. Der Torspieler ist quasi auch der Libero und muss die Steilpässe klären - er muss beim eigenen Angriff demnach relativ weit vor dem Tor stehen und zur ersten Abwehrkette auch etwas 15 m Abstand haben. So kann er beim schnellen Gegenangriff die Steilpässe abfangen.


    Abseitsfalle gibt es in diesem Sinne nicht mehr. Die erste Abwehrkette sollte aber grundsätzlich mit rausschieben und nahezu immer auf einer Linie stehen.


    Beim gegnerischen Angriff muss die zweite Abwehrreihe (Mittelfeld) nach hinten mitarbeiten und am besten versuchen zu doppeln. Kommt der Ball über links, dann müssen die Reihen nach links verschieben u. U.. Der Abstand innerhalb einer Reihe sollte so 8 - 10 Meter betragen.


    Ich denke das reicht erstmal um das Grundlegende einzustudieren.