Übungen für schnelles Angriffspiel

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Bin verzweifelt. Heute hatten wir unser drittes Punktspiel und damit die dritte Niederlage eingefahren. Und das, obwohl wir eigentlich eine gute Mannschaft haben. Wir sind das erste Jahr in der E-Jugend und heute ist mir richtig bewusst geworden, dass unsere Gegner mit 2 bzw. 1 Ballkontakt zügig nach vorne gespielt hatte und ständig Spieler mitgelaufen sind, die dann im richtigen Moment denn Pass bekommen haben. Meine Mannschaft besteht aus vielen guten Spielern, die den Ball erst einmal kontrollieren und am liebsten ein paar Schritte mit dem Ball laufen wollen, bevor abgespielt wird. In der F-Jugend hat das noch gut geklappt, aber in der E-Jugend sehen wir damit richtig alt aus. Mein Ziel ist es, den Jungs das schnelle Spiel nach vorne beizubringen, mit wenig Ballkontakten. Einzelne Übungen fallen mir sicherlich ein. Aber wie kann ich mein Trainig über mehrere Wochen systematisch aufbauen, dass es die Kinder verinhaltlichen und dann genauso gut machen, wie die anderen? Ich hoffe, dass es den einen oder anderen hier im Forum gibt, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mir Tipps geben kann, wie er es hinbekommen hat, dass die Kinder das nun richtig gut hinbekommen? Über jede Hilfestellung würde ich mich sehr freuen!!!

  • Da such dir doch mal was aus


    http://training-wissen.dfb.de/index.php?locationData=1&id=508079&tx_fesearchintable_pi1%5Bplatz%5D=Sportplatz&tx_fesearchintable_pi1%5Bpassspiel%5D=Pass-Spiel&tx_fesearchintable_pi1%5Bangriff%5D=im+Angriff&tx_fesearchintable_pi1%5Bschnelligkeit%5D=schnelligkeit&tx_fesearchintable_pi1%5Bsubmit%5D=Suchen


    Für die Auswahl habe ich die E Jugend angeklickt...dann Sportplatz, ...dann Schnellikeit...Passen....1:1 im Angriff


    Abseits dessen finde ich das Passkombinationsspiel in der Altersklasse E noch nicht wichtig...das käme bei mir in der D. D.h. nicht, dass es verboten ist, ...d.h. auch nicht, das ich es nicht auch üben würde. Ich würde den zeitlichen Anteil aber in diesem Alter noch auf andere Dinge die mehr mit dem 1:1 und Ballkontrolle zu tun haben focieren...als Grundlage für weitere Entwicklungen im späteren Alter.


    Du wirst in einer E noch einige Spieler haben, die entwicklungsmäßig noch nicht so weit sind. Diese Spieler werden nicht zulassen, dass ein Passspiel wie du es wünscht, aufzuziehen ist. Sie machen das nicht extra, sind dennoch talentierte Fußballer.


    Lass mal zum Test den einzelnen Spieler im 90Gradwinkel auf einen steilen Pass von dir einrennen. Gehen die in den Ball rein und nehmen ihn mit....würde ich dazu tendieren zu sagen, dass der Spieler bereit ist....entwickelt für das Thema Passkombi im Anfangsstadium. Biegt er ab und läuft dem Ball nach....ist es das was ich bei den meisten kenne. Sie sind halt noch nicht so weit, weil sie Geschwindigkeit und das Timining noch nicht ausreichend drauf haben.


    In dieser Altersklasse würde ich -so es das zweite Jahr in der E wäre....


    a)u.a. das taktische 1:1 in der Abwehr...Ballablaufen langsam mit viel Geduld beginnen...damit sie mehr Zweikämpfe sicher gewinnen


    Rein taktisch gibts für mich zwei Wege die man gehen könnte

    1. sie verschieben grob und verteidigen so alle und der Ballnaheste von Euch greift den ballführenden Gegner an, in dem er versucht, den Ball wie unter a) angeführt abzulaufen....ich betone versucht...er muß es noch nicht können.


    Ich empfehle dir dazu die Ausbildungsart die ein gewisser Horst Wein an den Tag legt...nicht vorgeben (nicht instruieren)..."Ihr müsst nun dieses oder jenes so oder nicht so machen"..usw., sondern über Spieltformen dosiert mal Situationen einfrieren und über Fragen zur Situation die Lösung formen und zwar von den Kindern...also man lenkt über Fragen die Kinder die Antworten (Lösungen) zu finden...Horst Wein nennt das "Stimulieren statt instruieren"....nix anderes macht ein guter Lehrer in der Schule oftmals auch


    oder


    2. enge Manndeckung als krassen Gegensatz zu 1....denn wenn man das Passspiel des Gegner unterbindet, ist dessen Spiel zerlegt...das funktioniert meist.


    Abschließend möchte ich dennoch sagen, dass ich die Punkte für mich mal rein fußballerisch abgeleuchtet habe. Das was ich mitteilte, ist ausbildungsmäßig für dich und dein Team vielleicht ein Weg. Ergebnistechnisch sollte dir das im Spiel um die goldene Ananas etwas lockerer Begegnen, das scheint dir vom Ergebnis her -halt verloren- ...zu sehr reinzuspielen, was dein Trainersein angeht...so mein Gefühl (muss ja nicht stimmen). Wen dem so ist, rate ich Dir, hier weniger auf das Ergebnis zu achten, eine lockere Sichtweise darauf zu entwickeln, dann kann man auch mit freieren Gedanken auf die wesentlichen Dinge hinarbeiten...mit mehr innerlicher Ruhe und Gelassenheit. Das kommt alles noch, warte ab und habe Geduld.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Hallo Berni,


    aus der Ferne würde ich dir raten drei Schwerpunkte zu setzen (wobei ich nicht weiß, wie und ich welcher Form du sie schon vorher umgesetzt hast):


    - Rotation zwischen Abwehr und Sturm (das wird kurzfristig an den Ergebnissen nix ändern, nur langfristig helfen). Dadurch steigt das Spielverständnis der Kinder enorm. Die Rotation sorgt dafür, dass jedes Kind mal Passgeber und mal Passempfänger ist und deswegen Erwartungen, Möglichkeiten und Verhalten der einzelnen Positionen bekannt sind. So werden sich die Kinder schneller vom Ball lösen, wenn die Mitspieler freie Räume erlaufen.


    - Spielformen zum schnellen Umschalten. Dazu findest du hier im Forum einige Vorschläge, z.B.hier oder hier oder hier
    Auch beim Abschlußspiel kann man das durch Provokationsregeln fördern (Tore zählen doppelt, wenn alle in der gegnerischen Hälfte sind, etc.)


    - Spielformen mit klaren Überzahlen (z.B. hier) und/oder geringer Spielerzahl. Auch hier kommt man nur durch schnelles Spiel zum Erfolg.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Hallo Berni,
    wenn du gute Techniker in deiner Mannschaft hast,dann mach doch einfach weiter und mach Technik,Technik und nochmal Technik.Bring denen Jungs bei,etwas mit dem Ball anzufangen und nicht,den Ball schnell wieder wegzuspielen.Das Spielverständnis kommt dann in der D-Jugend relativ einfach hinzu,aber an erster Stelle muss in der E-und D-Jugend das Ballgefühl und die Technik stehen.
    Gruss

  • Rotation sorgt dafür, dass jedes Kind mal Passgeber und mal Passempfänger ist und deswegen Erwartungen, Möglichkeiten und Verhalten der einzelnen Positionen bekannt sind. So werden sich die Kinder schneller vom Ball lösen, wenn die Mitspieler freie Räume erlaufen.


    Das ist eine gute Argumentation pro Rotation. Nur wer sich in die Lage der anderen versetzen kann, vermag ihre Aktionsradien zu antizipieren. Das hört sich taktisch hochgestochen an, sorgt aber spielerisch bei freier Rotation (auch während der Spiele, nicht nur von Spiel zu Spiel) für höhere Eigendynamik aller Akteure im Teamplay, dh Flexibilität und Agilität im Kopf wird stimuliert - und darauf kommt es an, wenn nicht nur blindes Tempo, sondern angemessenes Timing den Erfolg per Selbstkontrolle steuern lassen soll. Ohnedies (dh jeder ruht nicht nur in sich selbst, sondern per Antizipation seiner Aktivität in jedem Mitspieler) bliebe Tempo eher ein modisch beliebter Fetisch, der in der Summe dann oft nur auf Hektik (als Hauptfehlerquelle) hinausläuft.


    Also wundere ich mich, wie es die Wettbewerber schon in E-Jugend hinbekommen, dass Tempospiel mit 1 o. 2 Ballkontakten zügig nach vorn gelingt, alle mitgehen und die Pässe genau in den Lauf erhalten... Wieso macht dich dies verzweifelt, ist doch prima, ja super! Auch für dich: Ich habe da bessere Trainer einfach angesprochen, ihnen gratuliert u. als etwas dümmer wie sie nachgefragt, wie sie denn ditt un datt hingekriegt haben. Kaum einer reagierte arrogant o. verschlossen, einige boten direkt an, mal bei uns vorbeizukommen, um ein Demo-Training zu machen. Ob dies nun aus Hilfsbereitschaft, Begeisterung am KiFu im allgemeinen o. nur Eitelkeit als Motiv geschah, war mir egal: Denn das ist wie in mephistotelischer Marktwirtschaft, jeder sucht zwar oft nur egozentrisch das Beste für sich, aber mitunter kommt unterm Strich für alle was Gutes bei heraus. Den Kindern hast's immer weiter geholfen, in künftigen Vergleichen hat man sich gleich zu Beginn herzlich begrüsst, hätte evtl. gar ner Niederlage was abgewonnen, da man ja an unserer Leistungsverbesserung mitwirkte. Umgekehrt habe ich aber auch manch Team bzw. Trainer im Mentalen geholfen, zB wen vom Überehrgeiz kuriert: der war überall als Choleriker berüchtigt, ist heute ganz gelassen, hat irgendwie verstanden, dass er so erfolgreicher in der allgemeinen Wahrnehmung, auch sein Team ruhiger ist. Außerdem hat er nun sogar Freunde statt nur Feinde... Und in der Ruhe als Quelle liegt bekanntlich im Wesentlichen die Kraft. Wo schon Bewegung ist, kann sich diese nurmehr immer weiter steigern o. erlahmen; nur wo relational Ruhe, nichts ist, kann es zu Bewegung, Beweglichkeit kommen... Also würde ich die vorbildhaften Trainer mal ansprechen, zugleich deinen Jungs ihre Ruhe als Basis von Gelassenheit nicht austreiben, denn: nicht aufs Tempo o. (schnelle) Umschalten kommt's an, der Erfolg im Teamplay rührt viel vom Momentum: gut getimter Beschleunigung her. Tempo im Umschalten resultiert daraus. Versuch mal im Auto im 5. Gang zu starten, gar am Berg, schalte mal im Auto gleich vom 1. in den 5.Gang, ohne ganz viel Kupplung würgst du die Bewegung ab: Vielleicht hinkt der Vergleich, hab ihn jetzt nicht 100% durchdacht, aber irgendwas Wahres liegt hoffentlich drin ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Nabend,


    Das ist eine gute Argumentation pro Rotation. Nur wer sich in die Lage der anderen versetzen kann, vermag ihre Aktionsradien zu antizipieren. Das hört sich taktisch hochgestochen an, sorgt aber spielerisch bei freier Rotation (auch während der Spiele, nicht nur von Spiel zu Spiel) für höhere Eigendynamik aller Akteure im Teamplay, dh Flexibilität und Agilität im Kopf wird stimuliert - und darauf kommt es an, wenn nicht nur blindes Tempo, sondern angemessenes Timing den Erfolg per Selbstkontrolle steuern lassen soll. Ohnedies (dh jeder ruht nicht nur in sich selbst, sondern per Antizipation seiner Aktivität in jedem Mitspieler) bliebe Tempo eher ein modisch beliebter Fetisch, der in der Summe dann oft nur auf Hektik (als Hauptfehlerquelle) hinausläuft.

    Ich hatte diese Woche zwei prägende Erlebnisse, die mir dieses Tatsache nochmal deutlich vor Augen geführt haben.


    Südpokalfinale bei uns in der Stadt, ältere F-Jugend Jahrgang. Für die Kinder wohl das Highlight der Saison. Ich habe den Stürmer der zurück liegenden Mannschaft beobachtet. Trifft seit der Bambini nach Belieben, bringt alles mit, physisch stark, tolle Schusstechnik, technisch gut, großes Kämpferherz, sehr präsent. Aber an diesem Tag lief es nicht. Er schaffte es nicht das Spiel zu lesen, die richtigen Schlüsse zu ziehen, sich passend frei zu laufen oder Mitspieler einzusetzen. Er konnte seinen defensiven Kollegen nicht helfen, wirkte zunehmend hilflos, überhastet, egoistischer und gefrustet. Für mich fehlten ihm Erfahrungswerte im Defensiv- und Aufbauspiel. Er konnte sich nicht in seine Kollegen hineinversetzen.


    Abends habe ich selbst gespielt, Hobbytruppe, links hinten, vor mir offensiv ein "Neuer", 15 Jahre, spielt im Verein, technisch und koordinativ top, guten Schuss, sehr schnell, eigentlich ein toller Außenspieler. Er hat aber unglaublich viele falsche Entscheidungen getroffen. Zum einen hatte der überhaupt kein defensives Verständnis (Räume zustellen, Deckungsschatten herstellen, Gegner decken), war defensiv eigentlich nur brauchbar, wenn der Gegenspieler "zufällig" auf ihn zulief. Eigentlich ließ er mich auf der Seite komplett alleine, obwohl es ihm an Willen nicht fehlte. Zum anderen wusste er im Offensivspiel nicht mit meinen Schwächen (langsam, technisch schwach) umzugehen. Er hätte diese mit seinem Können relativ leicht kompensieren können, erwartete aber stattdessen Dinge von mir, die ich nicht leisten konnte, so dass auch hier das Zusammenspiel überschaubar war. Ich habe ihn dann in der Halbzeit gefragt und er hat mir gesagt, dass er seine ganze Jugend vorne links spielt. Mit Rotation wären diese taktischen Schwächen nicht passiert. Da bin ich ganz sicher. Trotz der großen individuellen Klasse war sein Wert für die Mannschaft überschaubar.


    Deswegen denke ich, dass die Rotation nicht nur die individuellen Eigenschaften eines Spielers stärkt, sondern vor allem seine taktischen und sein Spielverständnis.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

    Einmal editiert, zuletzt von Schimanski ()

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten und tollen Anregungen. Auch für die Hinweise, es nicht zu verbissen zu sehen, was ich bisher auch nicht getan habe. Ich bin lizensierter Trainer und mach mit den Kindern altersgerechte Übungen. Allerdings mache ich das noch nicht so lange, so dass ich mir Tipps von "alten Hasen" erhoffe. Insbesondere die systematische Vorgehensweise, wie ich die Saison aufbauen muss, damit die Kinder einen guten Schritt nach vorne kommen. Bzgl. Dribblings, Ballkontrolle, Schnelligkeit etc. machen wir viel. Aber was das Zusammenspiel angeht sehe ich einen grösseren Handlungsbedarf. Einzelne Trainings zu gestalten macht mir keine Probleme. Aber den roten Faden durchzuziehen, um an ein bestimmtes Ziel zu gelangen, ist aus meiner Sicht äusserst schwierig. Wenn ich sehe, wie sich gleichaltrige Kinder in anderen Mannschaften entwickelt haben, stelle ich mir als Trainer schon die Frage, ob ich alles richtig mache, dazumal wir in der F-Jugend schon einige Erfolge erziehlt haben. Aus diesem Grund suche ich Anregungen von erfahrenen Trainern, die ähnlichen Situationen gegenüberstanden und Lösungen gefunden haben. Ich bin der Überzeugung, dass ich selbst auch noch dazulernen kann, und je mehr Ideen und Erfahrungen ich sammle, desto mehr profitieren davon meine Jungs. Ich werde mir Euren Anregungen und Anmerkungen annehmen. Sollte der eine oder andere noch Ideen haben, wie man das Training über mehrere Wochen gestalten kann, um damit Scnwerpunkte herauszuarbeiten, dann bitte posten. Danke!

  • Bzgl. Dribblings, Ballkontrolle, Schnelligkeit etc. machen wir viel. Aber was das Zusammenspiel angeht sehe ich einen grösseren Handlungsbedarf.


    Hallo berni


    Hört sich doch gut an. Bei einem Trainingsblock Passen wird sich auch das Zusammenspiel verbessern. Eingebettet in vielen Spielformen, dann wird das schon.


    Wenn ich sehe, wie sich gleichaltrige Kinder in anderen Mannschaften entwickelt haben, stelle ich mir als Trainer schon die Frage, ob ich alles richtig mache, dazumal wir in der F-Jugend schon einige Erfolge erziehlt haben.


    Entwicklungsstand in der F und E ist oft wie eine Achterbahnfahrt. Mach Dir nicht zu viel Gedanken. Ist ganz normal. Und schau nicht zu viel auf Andere ! Da können ganz andere Voraussetzungen vorliegen wie bei Dir.


    Sollte der eine oder andere noch Ideen haben, wie man das Training über mehrere Wochen gestalten kann, um damit Scnwerpunkte herauszuarbeiten, dann bitte posten. Danke!


    Trainiere in Blöcken ( 4 - 6 Wochen ). Ist der Schwerpunkt schon gut gefestigt, kann es auch kürzer werden. Wichtiger ist eigentlich Flexibilität, wenn das Gros die Inhalte noch nicht gesichert abrufen kann. Nicht die Geduld verlieren. Intensität nötigenfalls runter schrauben ( z.B. nicht zu schnell unter Gegnerdruck trainieren ).


    Konzentriere Dich bei der Korrektur tatsächlich auch nur auf den Schwerpunkt. Nicht drei Baustellen gleichzeitig bearbeiten wollen.


    Schwerpunkt muss stimmig sein und der anschließend avisierte sollte darauf aufbauen. Beispiel: Wenn Du am 1:1 arbeiten möchtest, sollten Die Übungen und Spielformen möglichst wenig Raum zum Passen oder gar Passspiel beinhalten. Inerhalb des Schwerpunktes Zweikampf bietet sich z.B. Fintentraining ( auch Abwehrfinten ) an.
    Beim Schwerpunkt Passen tritt sehr oft der Effekt ein, dass das Spiel der Mannschaft insgesamt langsamer wird. Daher empfehle
    ich als Anschlußschwerpunkt schnelle Torabschlüsse ( z.B. viel Tempodribblingübungen ).


    Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich rübergekommen und Du kannst was davon gebrauchen. Viel Spaß mit Deiner Truppe.

  • Ich kann Steini nur beipflichten: gucke nicht so sehr auf die Anderen, sondern konzentriere dich auf deine Mannschaft. Und vermittle das auch den Eltern deiner Spieler. Ihr habt keine Ahnung, welchen Hintergrund die anderen Mannschaften haben, sondern seht sie nur in einzelnen Spielen. Und da kann der Eindruck auch ziemlich täuschen: meiner Erfahrung nach fallen einem zwei, drei Spieler der gegnerischen Mannschaft deutlich auf, sie würde man in nächster Zeit auch auf der Straße wiedererkennen, aber ansonsten achtet man als Trainer ja hauptsächlich auf sein eigenes Team und nimmt die Gegenspieler eher nur als einigermaßen anonym wahr. Und in der E machen auch noch zwei, drei richtig starke Spieler einen großen Unterschied aus, da kann das Spiel eines Teams ganz anders aussehen, je nachdem, ob sie dabei sind oder nicht. Selbst einzelne Spieler können da den Ausschlag geben, ich spreche da aus eigener Erfahrung.


    Ansonsten sind E-Junioren allerdings durchaus in der Lage, Pässe zu spielen und dies auch sinnvoll zu praktizieren. Das darf und sollte ruhig das Dribbling, welches deine Spieler offenbar als mehr oder weniger einzige Anschlussaktion an den Ballempfang einsetzen, ergänzen, ohne es allerdings gänzlich zu ersetzen. Schulst du den technischen Pass und verwendest du Übungs- und Spielformen, in denen der Pass den Schwerpunkt bildet? Dabei schult man ja übrigens gerne auch die Ballan- und -mitnahme. Ansonsten ist natürlich auch unabdingbare Voraussetzung für ein Kombinationsspiel, dass die Spieler ohne Ball sich frei laufen und anbieten, optimalerweise natürlich in den dafür am besten geeigneten Räumen. Diese Spielintelligenz fördert man meiner Meinung nach am besten in Spielen in kleinen Mannschaften, also maximal 4:4. Mit entsprechenden Provokationsregeln kannst du dann noch das speziell erwünschte Verhalten fördern, z.B. also, dass Tore erst dann erzielt werden können, wenn zuvor jeder Spieler der Mannschaft am Ball war.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)