Eine Frage, die mich schon länger bewegt: Wer "ist" eigentlich ein Trainer?

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  • Wir sind hier im Trainertalk, aber wer <ist> eigentlich ein Fußball-Trainer? Wer dürfte oder sollte sich so nennen dürfen: jeder, der im Verein diesen "Posten" ergattert, oder nur der ausgebildete, der (demokratisch, vom Team) gewählte, getestete, akzeptierte, erfolgreiche (wo sich dann fragt, was Erfolg je sei). Muss er Fußball können, verstehen o. reicht auch bloßes Beaufsichtigen, um sich - mit Recht - als Trainer fühlen und "behandeln" lassen zu dürfen. Wieso erscheint dies so ungeregelt? Von wem, nur dem DFB, von neutralen - staatlichen - Stellen ohne Eigeninteresse o. einfach wie aktuell von jedem Verein sollte sich ein Trainer benennen lassen dürfen? Kann jeder mit einem mit "TR" verzierten Anzug auf Sportplätzen herumstolzieren o. sollte man dafür sorgen, dass dies nicht mehr einfach so akzeptiert wird? Ich habe nun mal nach dem Karneval, wo ich als "Schaaf" ging, meinen Werder-TR-Anzug auf einem Turnier angezogen: Wahnsinnseffekt: 30, 50 Kids sprachen mich an, Eltern kamen plötzlich mit nem Gratiskaffee auf mich zu, bis ich Reißaus nahm: für 30 Minuten war ich Werder-Trainer, Scout oder wer-weiß-was, in den Augen der anderen, jedenfalls oberwichtig, hofiert, ge- und beliebt...


    Vor Ort entscheidet es meist der "Verein", wer in ihm Trainer sei. Fragt man nach Kriterien o.ä., steht man vor fragend staunenden Gesichtern... Der ist eben einfach hier Trainer, ist doch überall so, was soll die Frage, spinnst du...? Und wer ist wiederum der, der als "der Verein" das Sagen hat? In der Regel der JO o.ä. ein ähnlich benannter Leiter der Nachwuchsabteilung, mal der Vorstand, mal wird man irgendwie wild eingestellt wie ich zuletzt vom "Kollegen" (der meinen Vorgänger wie alsbald auch mich verschlissen hatte und nun für "seine" Zweite Ersatz suchte, da er selbst nur für die Erste dasein mochte, die Zweite aber unter Kontrolle halten wollte). Wird man überprüft, muss man eine Qualifikation nachweisen, werden Kinder o. als ihre Vertreter Eltern demokratisch befragt ? In meiner bisherigen Erfahrung nie, es wurde es topdown festgelegt. Gibt es dafür irgendwo, zB vom DFB o. vereinsrechtlich, vorgeschlagene Regeln des Vorgehens, wie man Trainer einstellt bzw. wieder entlässt, wer welche Rechte bzw. Pflichten hat? Meines Wissens nicht, oder? Was macht ein Trainer bzw. was besser nicht? Sollte er - auch selbstkritisch offen für Dialog o. Alleinherrscher sein?


    "Eigentlich" würde er dem Wortsinne nach nur "trainieren". In der Praxis macht er aber auch zB die Aufstellung, hat also eine Aufstellungsmacht gegenüber dem Teamganzen und ragt so - als Einzelner, der zugleich als Mitmensch doch nur Teil des Ganzen sein kann - über es hinaus. Ist er somit gut für die teaminterne Eigendynamik - oder kann er sie auch erdrücken, nicht erst individuell als evtl. herrschsüchtige Person, sondern schon von seiner generellen Position her, ob er nun will oder nicht? Da alle gewohnt sind, auf ihn als "den" Verantwortlichen zu starren, sich zu verlassen. Im Herrenbereich ist so dann immer zuerst der Trainer "Schuld", wenn es - atmosphärisch oder ergebnistechnisch - nicht gut läuft. Auffällig für mich: in der Jugend stehen oft über Jahre seitens des unantastbaren Trainer die Spieler, das Team am Pranger. Hat das etwas mit der Bezahlung zu tun: jener bekommt (Schmerzens-)Geld für den Job, dieser nichts o. kaum etwas außer dafür einer sonst atypischen Macht nicht nur übers Aufstellen: eine Art Besitzmacht - das Team gilt dann als "seines".Er ist niemand Rechenschaft schuldig, unkündbar, zT bis zum bitteren Ende einer völligen Teamauflösung mit vielen tragischen einzelnen Kinderschicksalen (wie leider oft über unsere Kinder mit erlebt). Dann 'ist' ein Trainer fast wie eine Art "Gott", mit welcher Selbsttitulierung mal ein Kindertrainer (der selbst nie Fußball gespielt hatte) kritische Bemerkungen konterte: ich bin Gott für dich und wenn's dir nicht passt, geh doch zum Vorstand, der steht 1000% hinter mir und du kannst nichts dran machen. So war es dann auch. Keine Ausbildung, keine nachweisbare Praxis, aber ein Gott - ist das "der Trainer" (im KiFu)? Sicher nicht überall, aber solch Position ist im "System Fußball" offenbar problemlos möglich und in der Tat: man kann nichts dagegen machen außer den jeweiligen Verein zu wechseln, da niemand eine Art Aufsicht übers Trainerwesen zu führen scheint.


    Es gibt mE nur das bekannte Lizenzvergeben des DFB, wo ein Verband mit naturgemäß eigenen Interessen Menschen als besondere, von ihm ausgebildete Trainer auszeichnet und dann zT innerhalb seines Spielbetriebs vorschreibt, welche eine Qualifikation nachweisende Lizenz für welchen Trainerjob zwingend notwendig sei. Mit der Folge, dass mögliche qualifizierte Trainer ohne diesen Nachweis de facto ein Berufsverbot ereilt: wer kein vom DFB lizensierter Fußballlehrer ist, darf auch nicht in einer Herren-Bundesliga als (Chef-)Trainer tätig werden. Nicht der Staat hat dabei auf dieser nationalen Ebene die Hoheit, sondern wie auf lokaler Ebene der Verein ein Verband, der ursprünglich eher mit Lobbyismusabsichten gegründet wurde - hhm. Also: ein richtiger Trainer scheint man nur von Gnaden dieses Verbandes sein zu können, egal ob zB jemand als hervorragender Fußballer erfolgreich aufs Lehramt studiert, im anderen Sportverband Trainerlizenzen o. eine Businesstrainer-Firma hat: alle Wege führen nur über den DFB, was sodann ausschließt, dass Leute jemals als Trainer anerkannt werden könnten, die diesen DFB und sein System ablehnen, sich ihm verweigern. Sie "sind" demnach niemals in der Praxis ein Fußball-Trainer, egal wer sie sonst seien, was sie können, ob sie erfolgreich wären. Wer nicht im System mitschwimmt, ist per se ausgeschlossen, Punkt. Sein oder Nichtsein - Demokratie, freier Wettbewerb oder Markt interessieren hier nicht, man befindet sich quasi noch in einer Art Monarchie, bestenfalls Oligarchie. Jeder muss Verdienste erwerben, sich adeln lassen, sonst ist und bleibt er - ein Nichts, was den Trainerstatus betrifft. Umgekehrt aber kann im Verein jedermann Trainer 'sein', wenn er nur irgendwie den Trainer-Posten ergattert hat und gegen andere zu verteidigen weiß!


    Special Jugendtrainer: Vertragliche Rechte und verbindliche Regeln könnten ihn als unteren, abhängigen Schwächeren schützen, Willkürakte der Oberen eingrenzen, Verträglichkeit und Verantwortlichkeit aller sichern; doch oft fehlen sie, ist dies nicht bereits ein Zeichen von latenter Respektlosigkeit....? Man wird sodann meist wahllos und wild ernannt und ebenso wieder entfernt, falls man in Ungnade fällt. Zwischendrin "ist" man Trainer, davor u. danach nicht. Anders bei echten Berufen: wer einmal Lehrer, Bäcker, Arzt oder Maurer ist, bleibt dies auch zB als Arbeitsloser, ist halt nur ohne Job, wogegen es unmöglich wäre, dass der Maurer plötzlich Arzt würde, da ein Krankenhaus ihn dazu benennt... Ok, bei den neuen "pädagogischen Mitarbeitern" an Schulen ist's schon etwas anderes, Not macht erfinderisch u. wo kein Geld für echte Lehrer mehr da ist, da backt man sie sich, prüft und kontrolliert aber immerhin anfangs ein wenig, ob's gut läuft, funktioniert. Der Jugendtrainer aber scheint mir weder viel transparente Rechte noch viel Pflichten zu haben, die sein Sein bestimmen, auszeichnen würden. Ergebnis: der eine kann es gut, der andere nicht, aber egal. Der einer brüllt Kinder aus eigenem Ehrgeiz ganz "unpädagogisch" ständig an, der andere geht auf individuelle Kinder gemäß ihrer Entwicklung sensibel ein, aber auch egal etc.


    Dabei interessieren natürlich nicht all die, die sich zu Recht Trainer nennen, ihren Job zur allgemeinen Zufriedenheit o. gar - nach welchen Kriterien auch immer - erfolgreich erledigen, sorry ihr Guten, Erfolgreichen, Selbstgewissen, Geliebten: ihr mögt sein, wie ihr seid, aber eben kein Problem, das man thematisieren müsste, es läuft und gut ;)


    Aufschlussreich fürs Wesen des "Systems" ist einzig der ganz andere, gleichwohl ebenso mögliche Fall des Trainers, den nichts zum Amt qualifizieren mag, der es aber trotzdem innehaben kann und darf. Das Mögliche ist das, was ins Wesentliche reicht, und da gilt: ohne dass es irgendwelche Regularien gäbe, die prüfen, ob wer der Aufgabe, der Verantwortung gewachsen sei, wie er den Job erledige, ob einzelne bedauernswerte Teile des Ganzen (also vorrangig wehrlose, schutzbefohlene Kinder) uU diskriminiert und persönlich beschädigt, andere privilegiert und protegiert werden etc., um private Vorteile im gemeinnützigen Verein zu realisieren, persönlichen Ehrgeiz auf Kosten anderer zu befriedigen, trotz Unfähigkeit oder Unwissen Macht ausüben zu wollen etc.- all dies ist im Prinzip uninteressant dafür, ob wer im System als Ganzen (also von oben bis unten zur Basis, bei den Kleinsten) "Trainer" sei, sein könne. - Puh, das war viel auf einmal, aber notwendig, um sich dem Bild dessen anzunähern, wer ein Trainer ist, dh so alles in aktueller Realität sein kann - und wer uU nicht. Sicher fehlt noch jede Menge an Aspekten, zu vielschichtig ist diese Tätigkeit. Und klar, alles ist aus dem eigenen Interesse heraus geschrieben - hier sollte nun kein bloßes Bashen derer einsetzen, die das System instinktiv vertreten, Andersdenkende zum Schweigen bringen wollen. Denn genau dies ist ja der hierin steckende Kernvorwurf, der so nur Bestätigung fände. Nicht zu vergessen: der öffentliche Auftrag der "gemeinnützigen" Vereine: darf ein Trainer hier, gar in der Jugend, wie ein Profi denken und agieren, z.T. ganz schön viel Geld erhalten o. nur auf Siege aus sein - oder verliert damit der Verein nicht eigentlich den Anspruch auf Gemeinnutz, da das private Hobby einiger weniger Oberhand gewonnen hat ;)


    PS: Ist nicht voll ergründlich, sicher fehlerhaft u. zu subjektiv, reicht aber erstmal als Denkanstoß, oder?? Wiss.-objektive Bücher wollen wir hier ja doch nicht schreiben, ich hätte aber auch noch länger schreiben können, hähähä... :D

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Trainer/in ... ist, einer der Kotzbrocken am Rand, der alle zusammenpfeift, weil sie gerade 3:2 verlieren. :whistling:


    Trainer/in... ist, wer am Sonntag auf den Platz kommt (als eigentlich mal nur Mama) um sich F1 und F2 einmal in Ruhe anzuschauen und trotzdem während der Halbzeitpause von den Kindern über den Haufen gerannt wird... Du, wir führen schon 10:0 , Du, ich habe drei Tore geschossen, Du... wir ... :love:


    Trainer/in... ist, wer sich von Eltern via Email 'zusammensch...' läßt, weil diesen der Hinweis auf 'Gruppenverhaltensregeln der G-Jugend' beim Training nicht paßt :D 'grob verhaltensauffällig' war zuviel des Guten


    In dem Moment wir das erste Mal hallo sagen, das Training beginnen und uns 10-20 Kinder 'folgen', sind wir Trainer/innen 8|


    Bei uns müssen alle, die bei uns Trainer/innen Betreuer/innen sein wollen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen,ohne dies geht nichts

  • Bei uns müssen alle, die bei uns Trainer/innen Betreuer/innen sein wollen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen,ohne dies geht nichts


    ein typisches Beispiel, we unterschiedlch man das bewerten kann.


    in einer Stadt, wie z.B. bei euch in Berlin, macht das durchaus Sinn, würde ich auch begrüssen.


    Aber stell dir mal vor, du kommst mit diesem Vorschlag bei einem Dorfverein, wo jeder jeden kennt.
    Da würde man dich für bescheuert erklären.


    gg

  • Zitat guenter:

    Zitat

    Aber stell dir mal vor, du kommst mit diesem Vorschlag bei einem Dorfverein, wo jeder jeden kennt.
    Da würde man dich für bescheuert erklären.


    Meines Erachtens auch zu Recht.


    Zitat elladino:

    Zitat

    Bei uns müssen alle, die bei uns Trainer/innen Betreuer/innen sein wollen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen,ohne dies geht nichts


    Bei Euch sehe ich das als sinnvoll an. In anderen Fällen nicht. Es fängt schon mit dem "Wollen" an. In vielen Vereinen kann davon nicht die Rede sein. Da machen es viele notgedrungen. Die lachen Dich aus, wenn Du ihnen mit solchen Forderungen kommst. "Bezahlt sie ordentlich für ihre Arbeit, dann könnt Ihr auch solche Dinge einfordern" . Das wäre die Antwort die ich Eltern oder Verantwortlichen geben würde, wenn solche Forderungen aufkommen sollten.

  • @Kicker:


    Spätestens, wenn du beginnst, Stimmen zu hören, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.


    Für mich geht es in Richtung Verfolgungswahn.


    Du schreibst ja nicht kompletten Unsinn und hast auch interessante Ansätze. Aber irgendwie verrennst du dich da.


    Ich mache mir langsam wirklich etwas Sorgen. Und ich kenne dich nicht einmal. Aber so aus der Distanz betrachtet klingt das echt nicht gut.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Wem ist es denn überhaupt wichtig, "Trainer" genannt zu werden ?


    Mir jedenfalls nicht. Den entsprechenden Respekt oder das Ansehen verdient man sich doch mit der Art und Weise und der Qualität seiner Arbeit.


    Zitat @kicker:

    Zitat

    Ich habe nun mal nach dem Karneval, wo ich als "Schaaf" ging, meinen Werder-TR-Anzug auf einem Turnier angezogen: Wahnsinnseffekt: 30, 50 Kids sprachen mich an, Eltern kamen plötzlich mit nem Gratiskaffee auf mich zu, bis ich Reißaus nahm: für 30 Minuten war ich Werder-Trainer, Scout oder wer-weiß-was, in den Augen der anderen, jedenfalls oberwichtig, hofiert, ge- und beliebt...


    Kenne ich so überhaupt nicht.

  • Kenne ich so überhaupt nicht.


    wie das kennst du nicht?


    ich trau mich gar ncht aus dem Haus, ständg Autogrammwünsche, Freibier und Einladungen zum Essen von der ehemaligen Elternschaft.
    Fastnacht geh ich nur voll maskiert unters Volk, garantiert nicht im Trainngsanzug, viel zu gefährlich. Da sind da dann diie anderen Eltern, die mir Schläge angedroht haben. Man kann es halt nicht jedem gerecht machen.


    gg

  • guenter:


    Wenn man ständig von 30 -50 kindern umringt ist, muss das nicht am "TR" am Anzug liegen sondern daran dass man vielleicht aussieht wie der Weihnachtsmann.


    Das mit den Autogrammen läuft übrigens bei mir so, dass ich mir schon zeitig von jedem Kind welche sichere. Man weiss ja nicht, was später aus jedem wird. Was man hat, hat man ! Bier wollen sie übrigens nicht unbedingt dafür. Sagen immer, sie hätten zu Haus schon genug ... , aber Einladungen zu McDo nehmen sie immer schamlos an.

  • guenter:


    Was soll das ? Ich denke, wir diskutieren hier sachlich über ein ernstes Thema. Warum werde ich hier so angegriffen, nur weil ich Ideen habe, denen Du oder niemand folgen kann. Ist es Neid. In 200 Jahren werde ich mit meiner Autogrammsammlung dein saarländisches Liederbuch schlagen. Du wirst sehen. Aber jetzt suche ich mir erst einmal einen Mentalcoach, der mich nach diesem Tiefschlag wieder auf die Beine bringt. Ich kenne da einen ... :D . Und dann komme ich gestärkt zurück

  • Karl: Offtopic - das ging mir schon mit bloßer Werder-Regenjacke so, das mich Kids für nen Scout hielten. Man muss aber dazu sagen, dass ich auch gute Gegneraktionen beklatsche, also beide Seiten, daher auf Kids oft wie eine neutrale Person wirke (war auch immer oft Schiri, wenn es die Zeit erlaubte). Kinder bemerken solch "Kleinigkeiten" durchaus, denke ich, und so fällt man dann aus dem Rahmen. Daher gefällt mir an der FPL auch vor allem das, was die meisten dann ausklammern: dass die Trainer der Teams zusammen am Rand stehen wie Freunde statt wie Feinde rumzutröten, sich für den Fußball, die Spielzüge oder Fairness interssieren statt richtige o. flsche Schirientscheidungen, Tore, Siege. Glaub mir, die Antennen von Kindern sind zT sehr sensibel, die kriegen viel mehr mit, als "man" meint....


    elladino: Ich kenne nun schon 3 befreundete u. gute Trainer, denen man nach ihrem Tätigsein andichtete, dass sie sich in Kabinen der Kinder rumgetrieben, SMS an Kinder mit eindeutigem Inhalt geschrieben hätten etc. (Bei einem bin ich aber noch heute nicht 100% sicher, ob wirklich nichts dran ist, da ich allen Dreien davon berichtete u. seine Reaktion sehr bedenklich ausfiel, er mir sofort die Freundschaft kündigte u. überall verbreitete, ich sei schwul geworden, man solle seine Kinder lieber vor mir wegschließen - wie in einer Flucht nach vorn....) Als ich vor 7 Jahren in der GS um künftige Spieler warb (da ich nur die 8 hatte, die keiner sonst gewollt hatte), hieß es, ich spreche Kinder in der Schule an - mit eindeutigem Unterton. Also: bei denen, die in Ungnade fallen, sind dann solch Verdächtigungen merkwürdigerweise nicht weit, daher kann ein Führungszeugnis durchaus auch schützen, zumal reale Täter nachher ja immer als völlig unauffällig beschrieben werden, so dass dies keiner gedacht hätte.... Aber es geht auch einfacher: per offener Dialogkultur, die man Kindern vorlebt. Das merken und meiden Täter bekanntermaßen; wo aber über vieles nicht geredet werden darf, es verschwiegen wird: "Schweigespiralen" üblich sind, da dürften sie sich wohl fühlen. Das Thema an den Rand zu schieben, wäre sicher falsch, aber: mir ging es hier ganz simpel um Selbstdefinitionen á la "Ich bin Trainer, weil..." Man kann es ganz kurz sagen, muss keinen Roman schreiben, kann sich aber auch ausführlicher im Trainer-Selbst reflektieren: nach 10000 Wörter ist hier eh finito...
    Man kann auch Witze machen, aber bitte nicht nur. Ein Trainer, den Kindr für nen Weihnachtsmann halten können, wäre vllt gar nicht der allerschlechteste, besser als Knecht Ruprecht mit der Rute, der nur was gibt, wenn er vorher was bekommt, oder wie war das?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Nur mal so .... die Scouts, die ich so kenne, tragen alle neutrale Kleidung und sind an der Kleidung nicht zu erkennen 8o 8o 8o !

  • die Scouts, die ich so kenne,


    kannste mich vermitteln. Präverenzen: Ehrgeiz, kann laufen, wenn auch nicht mehr so schnell, super Einstellung, lernwillig trotz begrenzter Lernfähigkeit (aber doch wohl kein Problem), taktisch dank Fifa 2012 auf neuestem Stand.


    Ziel: Leistungsbereich U70 :D

  • guenter: Du hast aber wohl schon gelesen, dass die Scouts,die Baert kennt, neutrale Kleidung tragen. Willst Du Dich wirklich nach so vielen Jahren des von Deinem "blauen Kleinod" trennen ? Falls nicht, läufst Du Gefahr einen Schreibkrampf inclusive Koffeinschock zu erleiden.

  • ich kann aber zumindest sagen, dass ich mal in Blau -Weiss gespielt habe.


    Immer noch besser wie ein ehemaliger Schalker in Gelb-Rot (waren wirklich mal deren Vereinsfarbe), das sie jedoch geändert hatten, als kein passendes Verenslied gefunden
    wurde. Gab damals leider noch kein Internet.


    gg

  • schleppi
    Beim besten Willen kann ich nicht verstehen, was du den Lesern und besonders dem Ersteller dieses Themas sagen willst!
    Ich versuche mal ein wenig auf das einzugehen, was er ansprach und versuche die Diskussion nicht abdriften zu lassen.


    Bei uns im Verein ist es so, das wir ausschließlich Trainer mit `C-Lizenz Breitensport` beschäftigen wollen.
    Das "wollen" zeigt aber auch das es eben nicht so ist, man war froh wenn überhaupt jemand gefunden wurde.
    Aber, wo Fehler gemacht wurden, gilt es diese auch zu zurecht zu rücken indem man "Qualität" auf den Platz stellt, in Form eines Trainer der lizenziert
    und von der Jugendleitung akzeptiert ist, erst dann wird er seiner Neuen Truppe vorgestellt.


    Bzgl. der Anmerkung zum Dorfverein: Gerade in einem Dorf ist es wichtig qualitativ besser zu arbeiten, als dies im Nachbardorf der Fall ist.
    Grundsätzlich ist die Abwanderungsquote auf dem Dorf hören: Grund und das hast du angesprochen, die kennen sich alle und wenn hier und da
    ein Trainer positiv auffällt indem er eben das zeigt, was wir uns alle wünschen läuft dies ähnlich als hätte man einen "Werderanzug" an.
    Sowas spricht sich sehr schnell rum. Fazit: wenn du besser sein willst als die anderen musst du verschiedene Dinge auch verpflichtend fordern.


    Gruß
    Kai

  • Hallo Kai,


    verstehe ich den Beitrag richtig?


    Ihr wollt Trainer mit C-Breitensport-Lizenz und findet sie nicht?
    Wichtig ist, dass das gefordert wird und durch das Fordern hebt man sich ab? Ohne es dann auch zu erfüllen?


    Davon abgesehen, und ja, die Diskussion hatten wir schon mehrmals, ist so ein C-Breitensportschein keine Garantie, dass da auch ein guter Trainer steht.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Kai: Wow, ein durchweg vernünftiger Beitrag! Zwischen Soll u. Ist klaffen oft Welten, klar, aber darum völlig aufs Soll (also: Moral/Pflicht/Verantwortung) verzichten, sich ganz dem Ist zu verschreiben, kann's auch nicht sein. Sicher gibt's zT mehr "Schein" als Sein, aber ein Trainerschein gibt zumindest den Hinweis, dass sich wer bemüht hat u. irgendeinen Anspruch hat, sei es der, sich vom Rest abzusetzen, formal besser dazustehen. Die Akzeptanz sollte zuerst vom Team her kommen, dann von der Leitung, auch wenn der "Berufungsweg" in der Regel eben andersherum verläuft. Ich hatte als Trainer 1mal im Jahr (zu Saisonende) einen Fragebogen zur Zufriedenheit ausgeteilt, letzte Frage: würdet ihr euch einen anderen Trainer wünschen?! Anonym abzugeben, damit keiner auf "lieb Kind" beim Trainer machen will o. gar Angst vor Repressalien bei Kritik haben muss. Wenn Eltern alles besser wussten (Beispiel Warmmachen vorm Spiel), habe ich sie immer eingeladen, zu machen statt zu motzen (hatte sich dann nach 1mal erledigt, da alle Kids es blöd fanden - und trotz nun ja viel besserem Warmmachen verloren ;) - was natürlich doppelt schade war, da ich gern in Ruhe den Spielbericht ausgefüllt hätte, auf die Gefahr hin, dass der Warmmacher bald auch sonst meinen Job gern übernommen hätte). Letztlich gilt: immer bereit sein, von Besseren zu lernen, aktiv auf die Suche gehen, indem man Trainings anderer besucht o. sich austauscht (Trainertausch in Praxis), bzw. Platz machen, wenn wer (zB der Nichtpapa ab D) besser geeignet scheint statt denjenigen gar noch aus persönlicher Eifersucht vertreiben wollen... "Selbst-bewusst" ginge anders!


    Nicht zu Unrecht heisst die oberste DFB-Stufe Fußball-Lehrer. Um Lehrer zu werden, muss man eigentlich 5 bis 6 Jahre studieren, es folgt noch ein Referendariat: das zeigt, wie hoch die Latte letztlich läge für gute Trainer. Einfach hinzugehen nach dem Motto "Hoppla, jetzt komm ich!" mag wg. Personalnot in der Jugendabt. o. unter Kumpels meist "funktionieren", wer am Ende aber den Schaden davon trägt, sollte jedem klarer, bewusster werden, daher o.g. Frage. Die Reaktionen scheinen aber zu zeigen, dass das Sachinteresse allg. nicht eben hoch ist, Personalnot uU vorgeschoben ist. Wer nicht sagen kann, was ein guter Trainer sei, ihn ausmache, der dürfte aber auch keiner sein. Daher fand ich die Reaktionen enttäuschend, kenne sie aber: vor Ort frage ich ja auch Trainer mal, was ihre Qualität sei, worin sie liege, welche Ziele sie verfolgen etc - ja, da ergreift man eher die Flucht, gern noch mit einer Bemerkung wie "Du spinnst wohl" o.ä. Nur wenige reagieren interessiert-offen u. man kommt befruchtend ins Gespräch... :(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....