Forumkritik

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  • Hallo zusammen,


    ich möchte hier mal eine Sache loswerden:


    Ich aber auch rein gar nichts von den Verallgemeinerungen, was in welcher Altersklasse trainiert werden sollte. Jede Mannschaft ist anders! Es gibt Vereine, die holen die besten Spieler der Region zusammen und können auf ein Grundgerüst an Fähigkeiten setzen. Es gibt Vereine, die regelmäßig die Leistungsträger an all diese Teams verlieren. Und es gibt Vereine, die es schaffen über Jahre die gleiche Mannschaft zusammen zu halten. Deshalb sage ich ganz klar, wenn einer der Meinung bist, dass seine Mannschaft dieses oder jenes spielen kann und soll, dann soll er das tun! Lasst euch doch nicht von irgendwelchen Leuten, die hier in der Anonymität das Internets so tun als hätten sie die Weißheit mit Löffeln gefressen sagen, was für DEINE
    Mannschaft am besten ist. DU kennst diese Mannschaft, wir nicht!


    Ich finde es gut, dass hier Tipps erteilt werden und sich gegenseitig geholfen wird! Das Forum gibt viele nützliche und hilfreiche Tipps! Dass jedoch sobald einer fragt, wie er eine Sache trainieren soll, die laut dem DFB nicht in die Altersklasse gehört, dann prasselt hier ein negativer Aufschrei auf denjenigen ein. Ganz ehrlich, dass geht nicht! Jede Mannschaft ist anders, ihr wisst nicht wie weit diese in der Entwicklung ist! Wenn jemand fragt, wie er dies oder jenes trainieren soll, dann wird er sich Gedanken gemacht haben, ob es für seine Mannschaft der richtige Inhalt ist. Bitte haut doch nicht drauf und belehrt denjenigen, wieso er dies nicht machen sollte etc. Bitte gebt doch Antworten, wie es trainiert werden kann, wenn danach gefragt wird. Wenn jemand nicht weiß, ob dieser Inhalt in die entsprechende Altersklasse gehört, dann würde er fragen, ob diese in der Altersklasse trainiert werden soll und nicht WIE er diese trainieren soll.


    Mit freundlichen Grüßen


    Horsti



    @all: Haut ruhig drauf, ich freu mich schon auf all die Belehrungen vonwegen, wir wollen die Fußballwelt besser machen und die Trainer vom Weg der Sünden holen und sie auf unseren richtigen Weg führen, damit ja alle Kinder den richtigen Fußball lernen.


    Früher haben ja auch alle Kinder den gleichen Straßenfußball gespielt. Gleiche Feldgröße, Spieleranzahl,

  • Das sehe ich anders. Ich werde weiterhin keine Tips für ein Training geben, welches für die angefragte Altersklasse in meinen Augen nicht richtig ist. Dazu werde ich mich auch weiterhin kritisch äußern. Wenn jemand der Meinung ist, er wüßte genau was er tut, dann braucht er hier auch nicht anzufragen.

  • Ja, ich gehe davon aus, dass man eben noch nicht sicher ist, wenn man eine Anfrage stellt. Und dann wäre es unehrlich von mir, wenn ich nicht darauf hinweisen würde, dass ich die Übung nicht für altersgerecht halte. Manch einer lässt sich vielleicht doch überzeugen ...

    • Offizieller Beitrag

    Ich halte auch nichts vom "Schubladensystem" in den Altersklassen.


    Jede Mannschaft ist anders!


    Das stimmt, ohne Zweifel. Für mich sind die Altersvorgaben beim DFB eine Richtschnur für Trainer und kein Muss. Darum geht es aber nicht immer, wenn nachgefragt wird, weil diese "Richtschnur" gar nicht bekannt ist. Das jeder Trainer sein Team richtig einschätzt, möchte ich deshalb bezweifeln. Da kommt dann eben die Anfrage nach einem Spiel, dass der Gegner in der F so toll passen konnte und mein Team soll das auch können. Deshalb ist der Hinweis, dass es Grundsätze gibt oft sehr hilfreich, denn es geht nicht immer um irgendeine Einschätzung des Leistungsvermögens.


    Als Trainer muss ich wissen, ob ich von der Richtschnur abweichen kann, weil mein Team in der Entwicklung viel weiter ist. Dies kann ich aber nur, wenn mir die Richtschnur bekannt ist. Dies erlebe ich fast täglich in Mailanfragen. Eine Sortierung nach altersgerechtem Training findet fast nie statt.


    Der richtige Einstieg wäre deshalb nicht "passt nicht in die Altersklasse", sondern "schau mal, was deine Spieler alles können sollten. Können sie das wirklich? Sind andere Dinge nicht wichtiger?"
    Es wäre ja schön, wenn jeder Trainer vor dem Hintergrund des Leistungsvermögens seines Teams fragt, aber können wir das voraussetzen?


    Manchmal geht mir die Kritik aber auch zu sehr ins Detail. Dies liegt aber daran, weil ich die Richtschnur lockerer sehe, eine ganz subjektive Einstellung.


    Es gibt aber auch Extreme, da folge ich dann gar nicht mehr. Wer meint, Bambini das Kopfballspiel oder Eckbälle lehren zu müssen, liegt völlig falsch, denn dort hat "Leistungsvermögen" nichts zu suchen, hier geht es knallhart um die kindliche, fußballerische Entwicklung, die noch nicht mit solchen Dingen konfrontiert werden darf.


    In solchen Fällen muss Gegenwind erlaubt sein, denn sonst wird suggeriert, dass jedes Team in dem Alter das kann. Es wird also bewusst von Grundsätzen mit dem Hinweis abgewichen, diese sind falsch. Da geht es nicht um die Einschätzung des Leistungsvermögens, sondern um grundsätzliche Dinge.

  • Horsti


    Du stellst hier eine These auf, die ich vor 20 Jahren genau so vertrat. Manchmal zweifel ich auch heute noch an der relativ strikten Alterseinteilung, die der DFB vornimmt.
    Vor 20 Jahren wusste, bzw veröffentlichte, niemand etwas über Kinder und Jugendtraining im Fußball. Außer der Trainer, von dem ich Fan bin.


    Als die ersten guten Bücher im Jahre 2001 erschienen, habe sich die damaligen Vordenker des DFB an Vorgaben von Kinderpädagogen, Sportmediziner und Kinderärzten, Kinderpsychologen gehalten.
    Es gab und gibt Entwicklungsmodelle von den oben aufgeführten Fachleuten, wann wie und warum Kinder in den unterschiedlichsten Alterstufen etwas schneller lernen oder gar nicht in der Lage sind, etwas viel zu Komplexes, Kompliziertes oder Abstraktes zu lernen.
    Diese Alterseinteilung (trifft auf mindestens 90% der Kinder zu ) ist für die allermeisten Trainer ein idealer roter Faden, um seinen eigenen Lehrplan für die Kinder zu schreiben.
    Wer sich daran orientiert, wird die ihm anvertrauten Kinder in ihrer individuellen Entwicklung, weit nach vorne bringen.


    Warum glaubst Du, dass man von diesen Altstufen abweichen sollte? Kannst Du mal ein paar Beispiele bringen, wo die Einteilung deiner Meinung nach total daneben liegt?

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

    Einmal editiert, zuletzt von Dirk Coerverfan ()

  • Ja über das Kozept des DFB brauchen wir nicht diskutieren, dass dieses überwiegend gut ist, ist klar!


    Nur hier im Forum, und dabei bleibe ich, wird viel zu sehr an diesem "Schubladensystem" festgehalten! Hier geht mir ganz klar die Individualität der einzelnen Spieler bzw. Mannschaften verloren. Hier muss berücksichtigt werden, dass die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen sich immer wieder anders darstellt und auch von Region zu Region unterschiedlich ist. Dies hängt mit regionalen Gegebenheiten (Großstadt/Dorf) und sozialen Gesichtspunkten zusammen.


    Zudem gibt es auch ganz andere Vereinsstrukturen. Es gibt Vereine, da können die Spieler spielen wie sie wollen, ganz unbeschwert ihren Spaß haben. Jedoch gibt es auch Vereine, die auf die Qualifikaton für bestimmte Spielklassen hinarbeiten. Und hier sollte niemand die Wahrheit unter den Tisch kehren, jeder weiß welche Vereine in der jeweiligen Region nach einer höheren Spielklasse streben und das dort anders (ja auch leistungsorientiert) gearbeitet wird! Wer damit ein Problem hat, sollte dort einfach nicht hinwechsel, weil dies bekannt ist!


    Und bei uns ist es nun einmal so, dass es Vereine gibt, die sich die besten Spieler zusammenholen, um mit einer ausgeglichenen, qualitatitv hochwertigen Trainingsgruppe arbeiten zu können. Diese Spieler haben dann einfach einen ganz anderen Stand, als die gleichen Spieler aus dem Dorfverein und demnach muss man diese Truppe anders betrachten und trainieren!


    Und bitte kommt mir jetzt nicht damit, dass die bösen Eltern die Spieler zu diesen Vereinen drängen. Ich bin davon überzeugt, dass die Jungs davon profitieren, wenn sie in der deutlich besseren und homogeneren Trainingsgruppe trainieren können. Irgendwann muss man auch mal Risiken eingehen und Entscheidungen treffen, die nicht dem Weltbild des unbeschwerten Kickens mit den besten Freunden, ohne Tabellen, mit super lieben Vätertrainiern konpform sind.


    Vieles was vom DFB kommt ist echt super :!: Nur mir gefällt es gar nicht, wie hier teilweise blind, ohne sich großartig Gedanken darüber zu machen alles übernommen, gepredigt, verteidigt und verallgemeinert wird.


    @Callahan: Aber gut, wenn man mal gegen den Strom schwimmt, dann kommen natürlich so sinnfreie und respektlose Kommentare wie "aha". Da bedauere ich ganz ehrlich die Spieler dieses Trainers, da anscheinend Kritik nicht gewünscht ist, der Trainer mit dieser nicht umgehen kann und dann kindischer als 6-Jährige darauf reagiert...


    edit: Beitag habe ich verfasst, bevor Dirk Coeverfan reagierte. Werde da nachher drauf antworten.

  • Nöööö, datt sehe ich ganz anders als Horsti.


    Mich interessiert einen Scheissdreck wie stark mein Team ist. Ich halte mich an dieses Konzept und das klappt prima. Dabei ist mir völlig Wurst, ob meine D 1 auf Platz 1, 4, oder 7 steht...mein persönlicher Ehrgeiz, mein Gewinndenken und mein Ego sagen mir nur eins....den letzten Platz belegen wir nicht.


    Ich habe einen Spieler der geht vorraussichtlich kommende Saison nach Dortmund.


    Ich trainiere am Konzept des Dfb und halte mich an die Altersziele! Da ich ein leistungsstarkes Team betreue, steigere ich innerhalb der Ziele die Themen. Ich erschwere das Thema...es ist null notwendig, hier von den Zielen...vom Konzept abzuweichen. .


    Das Thema zu erschweren kann ich über die Geschwindigkeit...aber auch über die Komplexibilität. Wer das erkannt hat...der weiss wovon ich spreche.
    Die konkret im Konzept vorgegebenen Altersziele sind in der Anzahl soviele...das ich mit zweimal 1,5 Std. die Woche für drei Jahre die jeweilige Jugend ausreichend bedienen könnte, ohne das es nur eine MInute langweilig würde!!!! :!:8) . Dabei schaffe ich für die nächsten Altersziele ein prima Fundament.


    Das bedeute selbstverständlich nicht, dass der F-Ling beim schlagen einer Schlanke bestraft würde.....es wäre halt nicht Bestandteil des Trainingsthema.


    Ich glaube ferner, dass das Konzept des Dfb nur dann aufgeht, wenn man es von den Minis bis zur A praktiziert!. Wer da "unten" schon abweicht....der muß es auch "oben" tun....


    Wer da meint -ich übertreibe- in der G oder F den Flankenlauf zu tainieren...bitteschön...machs doch...Genau diese Spieler sind es...diese Teams sind es...die oftmals nur duchschnittliche unauffällige Teams in späteren Jahren liefern. Mal ganz abgesehen davon, dass es....so das Konzept für alle verpflichtend gültig wäre...-was es ja leider nicht ist-....dann sportlich unfair wäre....gegenüber den Teams...die da "unten" sich an den Zeitplan/Ausbildungsplan halten.


    Ferner ist das Konzept daran aufgebaut was die Kinder altersmäßig auch körperlich und pysisch zu leisten in der Lage sind! DAS ist ein ganz wichtiger Meilenstein, den schon so manch ein Trainer einfach nicht in die -sorry- hohle Birne kriegt.


    ANDERSHERUM....mal eine Gegenfrage an Horsti....!!!!!


    Sachverhalt: Du mit deiner Meinung....mit deiner Denke wie in Post 1 von dir benannt....hast ein Team von dem du und andere meinen das die ausnahmslos ein TOP Team sind...nur Granaten....von A bis Z.


    Sage mir mal bitte, was du konkret anders machen willst, als es das Konzept des Dfb benennt...ich gehe davon aus, dass du es gut kennst, denn andernfalls wäre es recht dämlich dagegen zu sprechen und Kritik zu üben...da sind wir uns doch hoffentlich einfach.


    Also nochmals...ich bitte dich...mir mal konkret die Überschriften deiner von dir angedachten abweichenden Trainingsthemen zu benennen.DANKE im Vorhinein.


    P.S. Es soll eine Studie geben (ich habe sie nicht) ...danach soll man festgestellt haben, dass diejenigen Vereine die massivst in den Zielen ständig vorgriffen die größen DROP-OUT Zahlen aufgewiesen haben. Die Studie soll besagt haben, dass die Kinder die weit unten von der gesamten Fußballwelt hörten...die beackerten....dann oben...ungefähr ab der B....größere "AUFHÖHRERZAHLEN" haben als die, die das anders -im Vertrauen auf das ineinander aufbauende Ausbildungssystem getätigt haben. Dahinein sollen aber auch andere Aspekte (schreiende Trainer am Rand die auch auf anderen Wegen Druck erzeugten) gespielt haben...laut dieser vom Dfb in Auftrag gegebenen Studie. Ich habe das so irgendwo gelesen, ...im Forum oder in der Fachlektüre etc....für mich ist das logisch sinnig, vor allem dann, wenn man zu Grunde legt, dass die meisten Kinder im Alter X halt rein entwicklungstechnisch nicht in der Lage sind, gewisse Dinge zu tun (räumliches Sehen, Geschwindigkeiten einschätzen können in der F usw...)

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

    • Offizieller Beitrag

    Horsti,


    du unterstellst, dass jeder der hier Fragen stellt dies vor dem Hintergrund macht, weil er ein besonderes Team hat und es von der "Norm" abweicht. Das glaube ich nicht, es handelt sich nicht, überwiegend nicht, um besonders talentierte Teams oder Mannschaften im Leistungsvereinen. Diese Fragen entstehen größtenteils aus Unwissenheit über das Ausbildungskonzept. Wenn dies anders wäre, würde ich dir zustimmen, wenn wir von den Extremen mal absehen. Für mich ist das DFB-Ausbildungskonzept keine Bibel, es ist eine Richtschnur.


    Andre, ob eine Studie weniger DropOut über einen langen Zeitraum nachweisen kann, bezweifel ich. Daür gibt es das Konzept noch nicht lange genug. Die Hoffnung besteht, aber einen Nachweis kann es noch nicht geben. Ähnlich wie bei der FPL, es besteht begründete Hoffnung auf eine positive Langzweitwirkung. Ob das so richtig ist, werden wir erst in einigen Jahren sehen.

  • Andre, keine Sorge, so ganz ahnungslos, was das Konzept angeht, bin ich nicht. Dass ich jedes kleinste Detail davon kenne, würde ich nie behaupten. Und auch niemandem hier glauben, dass er es bis ins kleinste Detail kennt; dafür ist es einfach zu komplex, zu detailliert, zu vielschichtig. Ich bitte darum, meine Beiträge genau zu lesen, ich halte das Konzept für gut; sogar für super!


    Dirk: Die Einteillung der Altersklassen an sich ist für mich vollkommen richtig! Mir geht es nicht um diese, sondern darum, wie das Konzept darauf angewand wird. Damit meine ich nicht das Konzept an sich, sondern meine Kritik richtet sich an die handelnden Trainer im Jugendfußball.


    Hier betrachte ich es differenziert. Es gibt verschiedenste Trainertypen.


    Beginnen wir mit Typ A:
    Trainer A hält zu 100% an dem Konzept des DFB fest, reagiert nicht auf aktuelle Entwicklungen (gemeint sind die fußballerischen Entwicklungen und nicht das Ergebnis), sondern hat zu Beginn seinen Trainingsplan aufgestellt und zieht diesen durch. Klingt alles schön und gut, ich bin auch davon überzeugt, dass dieser Trainer seiner Mannschaft helfen wird einen wichtigen Schritt in der Entwicklung zu gehen! Es wäre wünschenswert, wenn es mehr von diesem Typ geben würde. Typ A ist meiner Meinung nach der Typ, der hier im Forum weit verbreitet ist; zumindest geben hier viele vor, dass sie so arbeiten...


    Typ B:
    Trainer B arbeitet in der Nachwuchsabteilung eines Leistungszentrum. Eben diese sollten eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen. Doch was passiert eigentlich dort? Ganz einfach, jedes Jahr fahren die Trainer, Scouts usw. raus, sichten in der Region sämtliche Kicker, denen es Spaß macht zuzuschauen. Wichtigste Auswahlpunkte sind hier Schnelligkeit, Ballbehandlung, Spielverständnis und zumeist werden die Spieler ausgewählt, die besonders Stark im offensiven 1 gegen 1 sind. Dann beginnt die neue Saison bei Schalke, Düsseldorf, Leverkusen oder wo auch immer und was passiert. Die U12 der jeweiligen Vereine wird dazu verdonnert zu passen, passen, passen, passen und nochmals zu passen. Mutige Dribblings? Fehlanzeige! Kreatives Ausprobieren der eigenen Ideen? Ja, wenn man ausgewechselt werden will.
    Die Situation hier ist doch ganz einfach! Schon im U12 Bereich muss der Sieg her! Den prestigeträchtigen Reviercup, top besetzte Turniere im Ausland, Vergleichsspiele mit anderen Leistungszentren; das Ergebnis muss stimmen! Individuelle Förderung? Gibt es nicht! Die Mannschaft muss gewinnen!
    Aber man muss den Leistungszentren hier im Westen zugute halten, dass sie so langsam ihre Vorbildrolle und Verantwortung gegenüber den Spielern erkannt haben und das Ganze so langsam anders sehen. Trotzdem gibt es noch ganze Jahrgänge, die im Sommer einfach ausgetauscht werden! Da hat der Scout die falschen Spieler empfohlen, so gut sind die gar nicht...NEIN! Falsch! Der Trainer hat den Spielern den Mut zum Risiko, zum Dribbling, die Kreativität, den Spaß, die Leidenschaft und somit letztlich das Können genommen!
    Zugegebenermaßen die wenigsten Trainer arbeiten im Leistungszentrum. Doch genau hier hat man die höchste Leistungsdichte, genau hier gilt es die Talente zu fordern und vor allem zu fördern! Hier gibt es die besten Voraussetzungen!
    Ich saug mir das nicht aus den Fingern, Trainer von M´Gladbach oder Fortuna D´dorf geben die Sünden der vergangenen (nicht weit zurückliegenden) Jahre zu! Ich habe einige davon auf verschiedenden Lehrgängen in Wedau kennengelernt. Immerhin fand dort ein Umdenken statt, trotzdem hat zum Beispiel auch der MSV Duisburg im Sommer fast die ganze Mannschaft des 2000er JG gewechselt.


    Typ C:
    Der Papa-Trainer. Entweder wird er (wünschenswerter Weise) zu Typ A oder eben genau zu dem, was keiner haben will. Ein schreiender, rumbrüllender Trainer, der genau so trainiert, wie er vor 40 Jahren trainiert worden ist. Hier brauche ich nicht viel zu sagen, jeder kennt ihn und weiß, was daran toll ist bzw. nicht!


    Die Aufzählung ist natürlich nicht abschließend. Ich denke wir sind uns alle einig, von den vorgestellten Optionen ist Typ A klar der beste Typ. Nur habe ich mein Problem damit, dass hier so krass, so eindeutig am Konzept festgehalten wird. Es gibt zu viele Trainer, sich ihren Plan machen und durchziehen, doch dabei gar nicht kapieren, dass die Jungs in den zwei, drei Wochen Training zu dem einen Schwerpunkt gar nicht zu dem Stand gekommen sind, den der Trainer erwartet haben. Trotzdem wird dennoch einfach weiter gemacht und das nächste Thema regelrecht "abgearbeitet". Zudem, und da bin ich ganz ehrlich, wenn ich sehe, dass der Schwerpunkt von vor 3 Wochen im Spiel nicht in dem Maßen zu erkennen ist, wie ich mir das vorgestellt habe, dann wird der nochmal wieder aufgenommen. (ich weiß, jetzt kommen hier die Fußballgötter und werden mir gleich erzählen, dass ich die 3 Wochen dann nicht optimal, herausragend trainiert habe), doch ich sehe das ganz anders. Das ist nämlich einfach die Realität, manche Sachen laufen besser, andere schlechter als gedacht! Erzählt mir nicht, dass es nicht so ist! Wer das macht, der lügt! Und hier bin ich ganz ehrlich, viele Trainer sind einfach zu unflexibel und halten zu sehr an diesem (guten) Konzept fest. Aber man braucht einfach diesen Blick für die Realität. Was ist, wenn meine Jungs dies schon besser können als erwartet? Was ist, wenn sie es deutlich schlechter können, als laut Konzept erwartet? Gut ist hier der Hinweis von Andre, dass das Konzept wohl nur wirklich funktioniert, wenn es von Beginn an durchgezogen wird.


    Sehr sagt mir zudem der Satz von Uwe zu "Für mich ist das DFB-Ausbildungskonzept keine Bibel, es ist eine Richtschnur." :!: Um dabei zu bleiben, zu viele interpretieren das Konzept als Bibel, verlieren jedoch den Blick für die Realität und den wahren Leistungsstand.


  • Also nochmals...ich bitte dich...mir mal konkret die Überschriften deiner von dir angedachten abweichenden Trainingsthemen zu benennen.DANKE im Vorhinein.


    Nur damit du nicht meinst, dass ich diesen Satz übergehe oder unter den Tisch fallen lasse:


    Genau solche Sachen sind in meinen Augen das Problem! Dieses konkret, allgemein oder ähnliches. Individuell konkret auf die einzelnen Jungs muss meiner Meinung das Konzept als Richtlinie angewandt werden. Jede Mannschaft, jeder Spieler, jedes Kind ist anders und muss individuell gefördert werden und nicht nach irgendwelchen allgemeinen Konzepten trainiert werden. Das allgemeine Konzept muss individuell angewand werden. Hier ist das Problem.

  • Horsti,


    ich bin im Breitensport tätig und ich fördere nicht wie im Profiverein jeden -zeitweilig- über ein Einzeltraining. Um so wichtiger ist das Konzept, dass in der Breite ausbildet. Ich biete etwas was alle zeitgleich tun, statt einzelne einzeln zu bedienen. Wir sind max. zu zweit und wenn kein Platz gesperrt ist, haben wir dafür 3 Std.die Woche.


    Dann frage ich noch anders....was möchtest du im Einzeltraining deiner Denke anderes tun, als es das Dfb.-Konzept angibt.


    Benenne mir doch mal konkret ein Thema...einen Ausbildungspunkt den du im Einzeltraining bringen willst, den es nicht schon jetzt im Konzept gibt. Nenne mir diesen einen Punkt ....am besten mehrere...z.B. Einzelflankentraining.....???....denn Flanken sind nicht Ausbildungsziel für eine D gemäß Dfb-Ausbildungskonzeption.


    Die Frage reiche ich an alle weiter...diese Frage und die letzte in rot geschriebene Frage meines Postings 8...ich bin gespannt. :rolleyes:

  • Mit etwas Erfahrung und einem etwas grösseren Uebungs- und Handlungsportfolio sollte sich ein Trainer eigentlich zutrauen dürfen, das im Sinne der Vereinszielsetzung optimale für SEINE Mannschaft herausarbeiten zu können, ohne deswegen gleich zum devoten Sklaven oft überholter und sich am Mittelmass orientierenden Verbandsrichtlinien zu werden.
    So wie jeder Spieler sein eigenes Potential nur mit individueller Betreuung entwicklen kann, hat auch jede Mannschaft ihren eigenen Charakter, den es zu erkennen und in der ihr ureigensten Weise zu fördern gilt.


    Mittelwerte liegen in der Mitte und sind damit für die restlichen 99% nicht 100% zutreffend. Mittelwerte sind Richtwerte und niemals Massgaben. Wenn ein Trainer deshalb nicht seine Mannschaft, sondern irgendwelche Verbandsvorgaben zum Mass seiner Planung nimmt, dann ist er meiner Ansicht nach für den Arsch. Klar kann man sich mit Copy&Paste irgendwo heruntergeladener Mustertrainings eine Menge Arbeit sparen und die Verantwortung so auch voll an den Verband delegieren.
    Ich persönlich halte das für Schwachsinn und als ein Verbrechen an jedem Kind, welches von der verbandsmässig festgelegten Norm, was in welchem Alter zu tun sein, abweicht.
    Ein im Januar geborenes Kind und eins vom Dezember liegen eine Entwicklungsstufe auseinander. Ein Kind aus Nordafrika hat einen anderen Entwicklungszyklus als Nordeuropäer. Ein Kind mit einem Fussballprofi von Vater an seiner Seite andere Voraussetzungen als eines das gar keinen Vater hat.
    Aber alle haben sie den gleichen Traum. Schade wenn davon nur ganz Wenige in die Schablone des verbandshörigen Schubladentrainers passeb.

  • Ja, ich denke auch, dass hier im Forum zu früh und zu stark versucht wird, eine Meinung oder Ansicht aus der eigenen Perspektive heraus, sofort zu werten.
    Vielleicht sollten wir auf Wertung verzichten. Einfach nur zuhören wie es andere machen und nachfragen um den Kontext des anderen zu verstehen.
    Jeder kann dann für sich selber entscheiden was für ihn passt, und was nicht.
    Nicht zuletzt sollten wir versuchen beim Thema zu bleiben oder davon abweichende Themen lieber in einem neuen Thread weiterführen.
    Mindestens mir würde es SO mehr Spass machen hier.

  • Die wenigen Spieler die ein Breitensportverein hervorbringt und von FB angesprochen worden sind werden vom Stützpunkt gefördert und das bis zum Ende der C. Danach gibts noch die Regionalauswahl. Wer mehr möchte geht zu einem Verein der das mehr bedient. Geträumt werden darf sowohl beim Profiverein, als auch in der Kreiskalsse...schließlich sind die Jungs alle die Größten.


    Das Mittelmaß von dem FB spricht, sind geschätzte 90 bis weit drüber Prozent in den Fußballvereinen. FB spricht von unseren Mitgliedern die gern Fußball spielen...von der G bis in die dritte Mannschaft...egal in welcher Liga!


    Wir Leute die das Mittelmaß bedienen arbeiten auf dieser mittleren und von mir aus auch unteren Ebene sehr gern. Wir investieren unsere Zeit und unser Können auf dieser Ebene und bedienen alle...sogar bis in den Behindertensport Fußball!


    Es geht entsprechend im Kern auf der Ebene des Breitensports überhaupt nicht um die Talentförderung...sondern um das Bedienen der Breite die gern Sport...hier halt Fußball treibt.


    Das Konzept des Dfb versucht hier auch das letzte Talent im letzten Zipfel des Landes zu fördern...Stützpunkte etc..


    Wovon sprechen wir also?


    Ich hatte ja zwei Fragen gestellt die mir auch FB nicht beantwortet. Ihr seid mir vielleicht ein paar Schelme;-)).


    Frage war....welche Themen ihr...also diejenigen die sich nicht an das Konzept des Dfb in Bezug auf die Altersziele...Altersthemen zugunsten anderer Themen die Ihr bearbeiten wollt...weil ihr ein Megasuperteam bedient oder einzelne super Kicker fördern wollt.....KONKRET....mit den Jungs bearbeiten wollt. Was sind das für Dinge?. Was sind das denn für Ausbildungsthemen die nicht im Dfb.-Konzept stehen? Nennt sie mal...ich warte!


    Was meint ihr denn....mannschaftstaktikisches...gruppentaktik in der F oder auch schon Mannschaftstaktik und wenn ja....benennt mir doch mal was es da taktisch mit 6, 9 oder 11jährigen konkret zu bearbeiten gilt....


    Ich gewinne hier oftmals den Eindruck das da geschwollen gequaselt wird und man teilweise überhaupt kein Kernwissen hat und letztlich macht man sich nur wichtig und teilweise sucht man doch nur händeringend nach der Hintertür hin zum Alten.


    Wer in einem Profiverein Kinder in einer Mannschaft vereint die nur nach Leistung überhaupt in das Team des Vereins kommt der kann mit solchen Talenten die sich dort vereinen auch überhaupt nicht trainieren und man würde bei den ländlichen Turnieren immer noch bravorös glänzen. So ein Team kann ich mit noch so beschissenem Training bedienen und die wären immer noch auffallen gut. Deshalb glaube ich, dass diejenigen -das geht an FB Adresse- die solche Teams bedienen sich ach so wichtig und doll mit ihrem Fußballkonzept darstellen können. Ob das Konzept solcher Vereine die solche Teams bedienen wirklich so doll ist, würde sich gemäß meiner Denke erst dann herausstellen, wenn man damit das hinterletzte und schwächste Dorfteam damit beriselt. Habt ihr da Erfahrungen? 8)


    Das Dfb-Konzept ...an das ich mich nicht sturr halte!!!...(es ist ein sinnvoller Leitfaden)...ist erprobt und ich kann es nur empfehlen. Es ist in sich schlüssig und teilweise deutlich aus dem Ausland abgekupfert... ;)

  • Ja, ich denke auch, dass hier im Forum zu früh und zu stark versucht wird, eine Meinung oder Ansicht aus der eigenen Perspektive heraus, sofort zu werten.
    Vielleicht sollten wir auf Wertung verzichten. Einfach nur zuhören wie es andere machen und nachfragen um den Kontext des anderen zu verstehen.
    Jeder kann dann für sich selber entscheiden was für ihn passt, und was nicht.
    Nicht zuletzt sollten wir versuchen beim Thema zu bleiben oder davon abweichende Themen lieber in einem neuen Thread weiterführen.
    Mindestens mir würde es SO mehr Spass machen hier.


    Da gehe ich ein Stück mit. Nur wenn du/wenn jemand mit einer Denke kommt, die abweicht...die neu ist...oder nur neu erscheint...oder die Voraussetzungen von demjenigen (das Umfeld...sein Fundament vereinstechnisch und persönlich) eine ganz andere ist als es die ist von 95 Prozent anderer Trainer...also restlos anders...dann muß derjenige...in diesem Fall DU damit rechnen, dass man nicht nur zuhört und von den Lippen abliest...nee...mit mir nicht! Davon lebt das Forum übrigens auch...so sehe ich es.


    Dennoch hast du nicht ganz unrecht...denn jeder nimmt das mit, was er meint, logisch.

  • Ich bin da eher bei Andre... Wenn Trainer im Forum Fragen stellen, dann kann und sollte man sie schon hinterfragen.
    Anders als Horsti und Fußballbaron denke ich nicht, dass jeder Trainer seine Mannschaft optimal trainiert, weil er sie am besten kennt.
    Da kann ich bei mir anfangen. Ich habe im Laufe der Jahre enorm viel falsch gemacht.
    Aber ich habe - in der Realität - schon so viele über-ehrgeizige Trainer gesehen, die kurz-, mittel- oder langfristig ein Team kaputt machen. Dem einen oder anderen könnte so eine DIskussion im Trainertalk auch mal die Augen öffnen. Und wenn nicht, dann halt nicht. Schließlich kann jeder selbst entscheiden, ob er Ratschläge annimmt.

  • Richtig ist, dass man aus der Ferne nicht allzu oberlehrerhaft alles besser wissen sollte. Doch woher weiß man denn vor Ort so genau, wie eine Mannschaft ist, in ihrer Entwicklung? Kann man allen 14, 18 Spielern zugleich in Kopf, Seele und Herz schauen, hat dies alles präsent, wenn man sie einige Stunden je Woche im Ganzen erlebt? Bei Herrenteams gilt oft: der (sich im Ergebnis niederschlagende spielerische Erfolg gibt dem Trainer Recht o. eben auch nicht, weshalb er dann gehen, uU mal über sich nachdenken muss. Bei Kindern soll Erfolg nun ja nicht das Maß sein. Daher kann hier jeder dann ohne solch Maß behaupten, er wisse, was für "sein" Team das Beste, wer es sei? Ich hatte grad den Trainer unseres Jüngsten um ein Gespräch gebeten, da er sich unwohl fühle (erkennbar für mich als Vater daran, dass er unter seinen Möglichkeiten spielt, ständig mit verschränkten Armen im Spiel herumsteht, kaum mehr lacht, sondern todernst u. gedrückt wirkt). Seine Antwort: er sehe keinen Gesprächsbedarf, da er meine, unser Sohn (dessen bester Freund im Winter auch wg. Unwohlsein das team verließ) fühle ich wohl. Er sähe keine Probleme, Begründung: keine. Also ich meine, jeder ist ein Individuum, gehört erstmal sich selbst u. weiß selbst am besten, wer er und wie weit er ist? Da gibt es altersbedingt viele Brüche, Probleme, Zweifel, Ängste.


    Wer als Erwachsener meint, dies alles per kurzem Blick - mehr ist in der Gruppe kaum je drin - zu verstehen, bildet der sich da nicht eher viel ein, gibt es nicht deshalb Ausbildung durch gesammeltes Expertenwissen? Ob sich alle soviel Gedanken machen, wie du denkst? Ich hab Trainern schon DFB- o. Soccerdrill-Trainingstipps etc. ausgedruckt, die dann meinten: was soll der Quatsch, ich denk mir mein Training immer spontan aus. Dabei ist er weder (ausgebildeter) Trainer noch Fußballer: er weiß halt einfach überall Bescheid. Solch Menschen gibt es nunmal viele, viel Nachdenken ist eher nicht grad in: unter Erwachsenen haben die meist wenig zu sagen, fliegen raus, bei Kindern aber sagt keiner was. Daher ist es gut, wenn wer ihnen mal zu sagen wagt, was uU nicht geht. Wer richtig liegt, wird sich dann dem kritischen Dialog stellen statt wie der Teufel das Weihwasser zu meiden. Wo ist da das Problem? Natürlich soll man nicht arrogant alles vorab besser wissen: wer fragt, der führt eher zum Ziel ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    • Offizieller Beitrag

    Irgendwie habe ich geahnt, dass diese Beiträge dabei herauskommen, deshalb habe ich mich mit meinen so schwer getan.


    Jeder der hier zum Thema was geschrieben hat, bindet das DFB-Konzept in seine Denkweise ein. FB, diese Richtschnur trifft eben nicht auf einen verschwindend kleinen Rest zu. Genau da liegt auch Verantwortung, denn niemand sollte glauben er kann machen was er will, es ist schon richtig.


    Dirk hat es schon geschrieben, dies alles geschieht auf Vorgaben von Kinderpädagogen, Sportmediziner und Kinderärzten und Kinderpsychologen. Es gibt kein Konzept, dass von dieser Vielzahl an Fachleuten aufgestellt worden ist. Hier geht es nicht nur um Fußballwissen, es geht um viel mehr. Gerade durch das Konzept sind viele, vöiig veralterte Strukturen aufgebrochen worden, denn der kindgerechte Sport wurde vom DSB dem DFB schon Jahre vorher nahegelegt. Es gab sogar Experten, die den Fußball für Kinder als ungeegnete Sportart darstellten, weil es eben kaum Orientierungsmöglichkeiten für die Trainer gab und jeder es so machte, wie er es seit vielen Jahren kannte und meistens nicht kindgerecht. Deshalb bin ich froh, dass es dieses Konzept gibt. Ob ich es als richtig gut umgesetzt empfinde, spielt dabei keine Rolle. Was ich dem DFB vorwerfe ist, dass man erst über Veränderungen nachdachte, als man merkte das A-Team verliert den Anschluss an die Weltspitze und das Image des Kinderfußballs sinkt immer weiter. Hoffentlich ruht man sich nicht wieder 20 Jahre darauf aus und bringt immer wieder Reformen auf den Weg.


    Niemand hier macht sich zum "devoten Sklaven oft überholter und sich am Mittelmass orientierenden Verbandsrichtlinien". Es gibt erstmalig feste Richtlinien und die Trainer sind aufgefordert, sich an diese Richtlinien zu halten. Im Grundsatz sollte davon nicht abgewichen werden und trotzdem sehe ich Ausnahmen. Ob Quereinsteiger, eventuell Mädchen, nicht ganz so talentierte Kinder, talentierte Kinder, es lässt sich nicht alles in Schubladen packen. Irgendjemand schrieb im Forum, er trainiert seine älteren Mädchen nach Vorgaben für die E-Jugend und trifft damit den Leistungsstand. Übernehme ich eine E, sollte ich erst feststellen auf welchem Entwicklungsstand sich das Team und die einzelnen Kinder befinden und mir dann nach diesem Stand Trainingsinhalte raussuchen und abarbeiten. Selbst in älteren Jahrgängen kann es möglich sein, dass ich ziemlich weit zurück in die Altersklassen muss, um passende Inhalte zu vermitteln. In erster Linie sehe ich den Rückfall in vorherige Altersklassen, aber nicht einen Sprung in den Inhalten von der F in die B. Das Konzept spricht den Idealfall an, dass von der G- bis zur A-Jugend ein einheitliches Konzept in den Vereinen vorhanden ist und ein Team geschlossen durch die Jahrgänge zieht. Es wird deshalb kaum möglich sein, sich stur an die Altersklassen-Vorgaben zu halten.


    Wir dürfen hier im Forum nicht den geringsten Verdacht aufkommen lassen alles ist ok, oder dafür Alibis liefern. Genau deshalb habe ich meine Sorgen eingangs so beschrieben. Um von Inhalten abzuweichen, dazu gehört schon großer Sachverstand und vielleicht auch etwas Erfahrung. Eins ist aber sicher: wer sich ans Konzept hält macht weniger Fehler, als wenn er sein eigenes aufstellt.


    Wenn wir ehrlich sind, kann man sich bei der Weiterentwicklung der fußballerischen Fähigkeiten von Kindern auch was vormachen. Ich provoziere mal: es ist fast egal, was ich an Trainingsinhalten anbiete, die Kinder entwickeln sich immer weiter. Selbst wenn mein Training nur aus dem Abschlussspiel besteht oder in der F nur aus Passspiel, sie werden bessere Fußballer. Dies ist ein Argument, welches vielen Trainern als Bestätigung dient, es ist doch alles richtig, auch mit dem intensiven Passspiel in der F. Sie werden aber nie erfahren, dass die Kinder noch viel besser wären, wenn man sich an die Richtschnur gehalten hätte, dehalb muss es ausgesprochen und diskutiert werden.

  • Zitat Horsti:

    Zitat

    Was ist, wenn meine Jungs dies schon besser können als erwartet? Was ist, wenn sie es deutlich schlechter können, als laut Konzept erwartet?


    Wenn sie etwas schon besser können, habe ich mehr Zeit für die Trainingsschwerpunkte, die sie noch nicht so beherrschen. Trotzdem alles im rahmen der Altersziele. Ich sehe hier keinen Widerspruch.
    Einen Trainingsplan für die Saison zu haben, heisst doch nicht, dass ich ihn stur durchziehen muss. Ich kann oder muss auch auf Entwicklungen reagieren können. Manche Dinge brauchen mehr Zeit, bis sie vermittelt sind, andere weniger. Manchmal entdeckt man auch eigene fehler und korrigiert diese. Trotzdem sehe ich hier immer noch keinen Grund, von den Alterszielen abzuweichen.
    Wenn ich eine Mannschaft aus z.B. überwiegend Spätstartern habe, muss ich wohl erst mal Wert auf Dingelegen, die eigentlich schon in einer unteren Altersklasse geschult werden. Hier sehe ich trotzdem keine Abweichung vom DFB -Konzept, da Schulung dieser Themen ja auch weiter Bestandteil in höheren Altersklassen sind. Nur bekommen sie bei mir hier mehr Anteile als in einer weiter entwickelten Mannschaft. Als Beispiel werde ich in einer entsprechenden D - Jugend vielleicht erst einmal vorrangig Wert Individualtaktik als auf Gruppentaktik legen müssen. In der vom Leistungsstand her weiter entwickelten D - Mannschaft bekommt eben die Gruppentaktik mehr Anteile. Auch den Schwierigkeitsgrad werde ich varieren. Aber warum schon Themen schulen, die für die Altersklasse noch nicht vorgesehen sind ?