Mentale Handlungsschnelligkeit mit nur einem Ball

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  • Die Übungen ist weit, weit schwerer, als man annehmen könnte und klappt nach meinen Erfahrungen mit keiner F-Jugend, die Kinder müssen älter sein.


    Aufbau:


    Man bildet einen größeren Kreis mit ca. 3 Meter Abstand zwischen den einzelnen Spielern. Benötigt wird ein Ball und man spielt mit nur einem Kontakt.


    Durchführung:


    Zunächst passen sich die Spieler recht sanft und locker den einzigen Ball zu. Allerdings muss der Spieler, der den Ball als nächstes bekommen wird, VOR DER BALLANNAHME den Namen des Spielers rufen, der von ihm dann angespielt wird. Der Spieler muss wiederum VOR seiner Ballannahme den nächsten Spieler aufrufen und diesen dann anspielen und so weiter.


    Da heißt es sehr schnell im Kopf und in der Ausführung des Passes präzise und angemessen sanft zu sein! (Wem ein Geschoss entgegen fliegt, der sagt bestimmt gar nichts mehr)



    Steigerung: Alle laufen locker durcheinander, ansonsten gelten die gleichen Regeln: VOR DER BALLANNAHME muss der nächste Passempfänger bereits namentlich gerufen werden.


    VIEL SPASS ................... und nicht verzweifeln, wenn es nicht auf Anhieb klappt!

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Ich habe hier einige Erfahrungen aus dem letzten halben Jahr bei einer D 1 gesammelt.


    Es gibt hierzu auch Alternativen, z.b.


    -man spielt bei Gruppen mit zwei Bällen im begrenzten Raum...notfalls sogar mit drei Bällen...und sie benennen den angepaßten mit Namen
    -der Angepaßte muß direkt weiterpassen...und den nächsten Namen benennen, was die Sache erschwert, weils noch schneller geht
    -das ganze mit dem "schlechten" Fuß
    -das ganze so, dass jeder einen Ball mit beiden Händen festhalten muß (müßt ihr mal selber machen...denken, festhalten, laufen, passen, sprechen, denken, laufen, passen usw., usw. (man kann auch zwei Bälle in die Hände geben die gehalten werden müssen).
    -wer stehenbleibt macht auf dem Ball fünf Liegestützen...also Ball am Boden, Hände am Ball, Arme durchgestreckt und dann Liegestütze


    -das gleiche als Zahlenpass oder Farbenpassen, wo du jedem Spieler eine Nummer zuteilst und du gibst zügig die Zahlenkombi durch/an


    und


    -das gleiche in zwei Teams. Team A gegen B, welches Team ist schneller fertig = 1 Punkt....wer zerst x Punkte hat, hat gewonnen.


    Man kombiniert im Prinzip einige Dinge ganzheitlich miteinander...Technik, Fun, Schnelligkeit auf verschiedenen Ebenen.


    oder als Kombiübung...Passen, Schnelligkeit, Technik...Torschuss in Wettkampfform als Übungsform oder im Warmmachteil:


    -als Torschussübung...zwei Teams in zwei Kleinfeldern


    Beide Teams sind gleichstark
    Beide Teams erhalten die gleiche Zahlenreihe und müssen durchpassen.


    Welches Team kommt bei sauberer Arbeitsweise schneller zum Torabschluss (wenn sie durch sind, darf der letzte in der Zahlenreihe zum Sprint mit Ball bis zur Torschusslinie im Höchsttempo auf das Tor...oder eine Langbank (Halle) oder eine Trefferkombi (Matte 1 Punkt; Langbank 2 Punkte, Hütchen auf Matte 3 Punkte + Bonuspunkt...für den schnelleren usw.).


    Meiner Erfahrung nach ist gerade die Wettkampfform unter Zeitdruck zwischen zwei Teams eine enorm spassige und vor allem richtige spannende Trainingsform. Fragt mal am Schluß, ob noch Runde vollzogen werden soll, würde mich wundern wenn die nein sagen würden. Dabei sollte der Trainer nicht die Zeit dort stumm stehen...ihr seid LANZ...ihr seid Moderatoren und dazu gehört dann auch mal eine laute Stimme die den sich auf die Übung konzentrierten Spielern Ansagen über den Spielstand machen...mal anheizen...mal Stimmung machen.

  • Ich werde das mal mit meiner D2 (ich meine damit D-Jugendjungjahrgang, also U11) mal ausprobieren. Da die Schlaumeier bestimmt schnell darauf kommen, immer denselben Namen zu nennen, rechne ich damit, die Regel einführen zu müssen, dass ein Spieler niemals einen Spieler anspielen darf, den er bereits angespielt hat. Bei Andres Vorschlag zum Wettkampf zwischen zwei Gruppen, bei der das Team gewinnt, in dem eher jeder am Ball war (bzw. eigentlich sollte der Ball am Ende ja dann zu dem zurück gespielt werden müssen, der den Ball zu Beginn der Übung hatte), wird das ja implizit belohnt, d.h. da könnte man auf diese Regel auch verzichten.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Prima, dass du hier unterstreichst, dass das heute im Talentsichten uä so beliebte Handlungstempo (ebenso wie das Pendant des 'peripheren Sehens') mentaler Natur, dh per Training beeinflussbar ist. Was man unter solch (Ausschluss-)Kriterium sichtet, ist also nicht etwa nur eine Spielerpersönlichkeit/fertigkeit, sondern auch dessen bisheriges Training. Doch wird dies dann beim "Selektieren" leider meist nicht bedacht, somit also leistungs- statt potentialorientiert (wie trainer- statt kindfixiert) Talent im Status quo statt als Entwicklungschance bewertet. Daher folgt dann die breite Fehlstreuung bzw. Fluktuation in den Auswahlen. (Wie in Schulen die Eltern, zählen beim Pluspunktesammeln also die früheren Trainer o.. auch Eltern mit, nicht nur das Kind, - und dies pflanzt sich dann per Förderpolitik weiter fort: wer 1mal dazugehört, wird weiter im Fokus stehen, sich entwickeln können, andere werden vernachlässigt: die selbsterfüllende Prophecy, daher auch die da ehrgeizigen Eltern....) Oder wie beurteilst du das?


    Die Übung selbst ist ein erster Einstieg dahin, dass der Kopf mehr mitspiele, vs sturem Drillen voon zB Passgenauigkeit. Denn: im Spiel soll der Pass zwar auch genau sein, erstmal muss man aber handlungsschnell den Mitspieler sehen, dazu dynamisch mögliche Gegner als Hindernisse, seine Präsenz (rechnet er mit dem Pass, kann er ihn adäquat verwerten etc.), mögliche andere Abspiel- oder eigene Abschlussoptionen usw. Hinzu kommen vllt noch Rufe von Trainern, Eltern, Mitspielern uvm. Das alles, also sehr vieles, muss spontan "zusammenfließen" im Kopf und parallel entschieden werden. Das übliche Einstudieren von Spielzügen aber zielt mechanistisch auf statisches Funktionieren, blockiert also gerade das, was kreative Spielintelligenz im Team auszeichnen würde....

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • habe ähnliche Trainingsformen gehabt,


    jedoch mit der umgekehrten Konstellation. d.h. nicht der ballführende Spieler sondern der Spieler, der angespielt werden wollte
    musste dies durch zurufen kundtun, später, so ab ältere D auch ohne zurufen, sondern durch sein Verhalten langsam eingeführt.


    es hat natürlich etwas gedauert, bis nicht mehr planlos gerufen wurde, sondern dann wenn Blickkontakt hergestellt war, oder hergestellt werden konnte und auch die Möglichkeit des Anspiels gegeben war.


    hab dies auch deshalb gemacht, um die passiven Spieler mehr zu aktiverem Verhalten zu bringen.


    Ball fordern, nicht abwarten bis er vielleicht gespielt wird, war mein Ziel.


    bietet sich meines Erachtens als Nachfolgeübung zu dem vorhergehenden an.

  • Solche und ähnliche Übungen machen wir auch öfters U10/U11, kommt auch in der Lifekinetik. vor.


    noch eine Variante: Passgeber sagt dem Passempfänger wenn dieser als nächster anspielen soll.


    d.h. Passempfänger kann sich nicht im Kopf vorbereiten denn dessen Passempfänger ist willkürlich vom Passgeber vorgegben.


    eine gute Übersicht ist gefragt!!!


    -> Passempfänger muss Ball verabeiten, seinen nächsten Anspielpartnter in kürzester Zeit "finden" und korrekt anspielen und bevor der Ball ankommt schon wieder eine neue
    Namen nennen.



    Recht interessant diese Übung.

  • Einen Namen laut nennen, anpassen und ansagen, an wen er weiterpassen muß, ...finde ich prima und werde ich auch ausprobieren in der D.


    Was mir noch einfiel war, dass das Ansagen von einfachen Rechenaufgaben an einzelne Spieler oder als Gesamtaufgabe in die Gruppe auch dazu beiträgt, die Handlunsgfähigkeit und damit auch die Geschwindigkeit zu steigern.


    Ich hatte im letzten Jahr ein Team das ich mir so nicht ausgesucht habe. Ich stellte schnell fest, dass der damalige Einzug in die Kreisliga A nicht förderlich war, weil wir auf Teams trafen, die erheblich schneller im Antritt waren. Aus einem Golf mache ich keinen Porsche und ich stellte nach Monaten fest, dass ich es nicht schaffte, den Einzelnen vom Antritt her schneller bzw. ausreichend schnell zu bekommen, was das rein körperliche anging..


    Ich las mir an, dass die Jungs im D Alter rein körperlich ...was die Muskulatur anging....eher nicht in der Lage waren, hier was drauf zu legen und im Umkehrschluß wußte ich, dass das auch nicht der Themenbereich einer D ist...da gabs wichtigeres als das.


    Was aber wichtig für die D ist, das ist die Fähigkeit des Geistigen...drücke ich mich mal so laienhaft aus...bin ja schließlich auch einer.


    Sie im Kopf schneller zu bekommen bedeutete für mich, dass sie im Spiel unter Druck diesen kleinen aber feinen Tick schneller sein könnten als der Gegner der ebenfalls unter Druck stand. Sie erhielten meiner Ansicht nach zumindest die Möglichkeit darauf. Im Fall der Spieler des damaligen Teams war das der Ausgleich zu den körperlichen Defeziten...was uns in der Liga zumindest nicht hat untergehen lassen.


    Ich erhielt damals den Eindruck, dass genau das etwas brachte. Das ganze fand in den letzten Monaten zum Saisonende statt und profitiert haben könnte davon der C Trainer...der den Jungs eine gute Kritik ausstellte, obwohl die die wechselten -vom reinen Antritt her- nicht in die Bezirksliga der C Jugend gehörten, sondern eher für die Kreisliga A geeignet waren.


    Heute habe ich ein körperlich im Vergleich zu anderen Teams antrittsstarkes. In der Kombi mit den Übungen für den Geist...finde ich, dass die Jungs richtig gut sind. Zudem machen solche Übungen immer wieder Spass...vor allem -wie gesagt- in Wettkampfform.


    Hier mal jüngst ausprobierte Übungen...die in diese Richtung gingen:


    Alle Altersklassen Torschuss gegen Passen


    Alle Altersklassen Dribbeln - Handball - Antizipation/Koordination im Warmmachteil


    http://www.soccerdrills.de/Pas…n_fussballtraining_93.htm


    (stell bei Letzterem mal ab Übung 2 einfache Matheaufgaben 4 mal 3 minus 2 usw....)


    !Ganz wichtig für mich...den Grundsatz beherzigen....VOM LEICHTEN ZUM SCHWEREN!

  • Wir machen es uns oft recht einfach und schicken in der Halle Spielerinnen und Spieler über die Langbank (und umgedrehte Langbank) mit einem Ball am Fuß, anschließend dann der Torabschluss.


    Dazu gibt es einfache Rechnenaufgaben oder Fußballfragen: "Wie viele Teams spielen in der Bundesliga?" usw.


    Fast jedes Kind kommt dabei ins Stocken ............ da kann man richtig sehen, wie es arbeitet ^^

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Da habe ich auch noch einen:


    Eine kleine Abwandlung von dieser Übung:
    http://www.soccerdrills.de/Zwe…20seiten/zweikampf67.html


    Statt eines Sechsecks nehme ich ein Achteck. Zuerst bekommt jede Ecke Farben und man ruft halt "rot" oder "blau". Im nächsten Schritt heißt die Regel "wenn ich rot rufe, meine ich blau". Später kommen Zahlen dazu, also 1,2,3,4. Dann kommen kleine Rechenaufgaben ins Spiel z.B. 5-3. Im nächsten Schritt kombinieren wir das: "Rot-4+gelb".
    Wenn´s noch nicht reicht, kann man noch eine weitere Variante einbringen, z.B. Proficlubs. Das wäre dann irgendwann: "Rot-4+Barcelona".


    Man kann auch zwei Spieler in die Mitte stellen und vier Spieler von zwei Farben aus starten lassen.


    In den leichteren Varianten habe ich das mit F-Jugenden gemacht; die schwereren auch mit E-Jugenden.