Sponsoring: Mitmachen oder Zugucken?
Den ganzen Bericht gibt es auf KN-Online:
------> Zum Artikel
Hier ein Auszug aus dem Artikel:
Kinder aus sozial benachteiligten Familien sollen nicht vom Vereinssport ausgeschlossen werden.
„Wir müssen Sport für alle Kinder und Jugendliche ermöglichen, niemand darf aus Armutsgründen vom Sport in unseren Vereinen ausgeschlossen bleiben“, sagte LSV-Präsident Ekkehard Wienholtz gegenüber Medien während einer Fachtagung im Kieler Haus des Sports. Die Veranstaltung leitete die Aktion „Gemeinsam gegen Kinderarmut“ ein, die der LSV mit dem Kinderschutzbund ins Leben gerufen hat, ein. 70 Experten gehörten zu den Besuchern.
„Wir können nur erfolgreich sein, wenn Kinder und Jugendliche, die sonst im Abseits stehen, für die Teilnahme keine Vereinsbeiträge zahlen müssen.“ Beim Sparen dürfe nicht immer nur bis zur nächsten Legislaturperiode gedacht werden. Die Zukunft der Kinder sei entscheidend.
Beispiel: Beitragssponsoring durch die Sparkasse Elmshorn.
Einen anderen Ansatz wählte Jörn Thießen, SPD-Bundestagsabgeordneter der Landkreise Steinburg, Dithmarschen-Süd und Segeberg-West. Er gründete kürzlich in Breitenburg-Nordoe mit Unterstützung von Fußball-Legende Paul Breitner und den Profis Zafer Yelen und Änis Ben-Hatira eine Kindersportstiftung.
Nähere Informationen zur Kindersportstiftung gibt im Internet unter der Adresse
----> Kindersportstiftung
Hier werden Anträge zur Förderung von Jugendlichen entgegengenommen.
Beitragsfreiheit oder -ermäßigung für Jugendliche
Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
-
-
Üblicherweise sind Beiträge für Kinder und Jugendliche bei Sportvereinen schon ermäßigt. Ein kleiner Fußballverein wird kaum mehr als den vom Verband veranschlagten Mindestbeitrag erheben.
3-5 Euro z.B. sollte fast jeder im Monat aufbringen können, wenn Geld z.B. für Handy, Zigaretten, Hundesteuer etc. da ist. Ich will hier nichts verallgemeinern, ganz wenigen Menschen geht es wirklich sehr schlecht und hier kann man sich ernsthaft Gedanken machen.
Aber sind wir doch mal ehrlich. Es ist schon erstaunlich, für welchen Kram einige Sozialhilfeempfänger Geld ausgeben können. Da sind oft Dinge dabei, die ich mir als eher gut verdienender Familienvater, der keinerlei Zuschüsse erhält, verkneifen muss.
Wenn ich die Mitgliedschaft in einem Sportverein für eine bestimmte Personengruppe beitragsfrei halte, dann ist es in unserer Gesellschaft so, dass einige in diversen Vereinen Mitglied werden, nach Lust und Laune mittrainieren und irgendwann stellt sich die Frage, ob die Mitgliedschaft überhaupt ernst gemeint ist, geschweige denn, gekündigt wird, wenn man gar nicht mehr kommt.
Im Verein wird man nämlich Mitglied einer Gemeinschaft, auch wenn viele gar nicht so denken und nur zweimal die Woche Training und samstags das Spiel sehen.
Und gerade beim Mannschaftssport Fußball kann man solche Leute nicht gebrauchen. Und bitte, ich will wiederum nicht alle über einen Kamm scheren.
Wenn mein Herz wirklich daran hängt, dass mein Kind Fußball spielen will, ich aber tatsächlich den monatlichen Beitrag nicht aufbringen kann, dann wird man sich auch anders arrangieren. Wenn bei uns einer zusagt, z.B. nach dem Training um den Platz zu gehen um vielleicht liegen gebliebenen Müll oder ein paar Kippen aufzuheben, dann ist das schon ein tolles Engagement, für das der Beitrag im Ausnahmefall gerne erlassen wird.
Neben diesem Beispiel finden sich nach kurzer Überlegung jede Menge andere kleine Dienste, die wertvoll sein können. Ohne die vielen Freiwilligen und die, die schon einmal unter der Hand etwas machen, können viele kleine Vereine gar nicht existieren.
Ich denke, dass ich zur weiteren Diskussion provozieren konnte. -
Da kann ich nur ein ganz klares "Dagegen" aussprechen. Dies aus folgenden Gründen:
1. Bei uns zahlt ein Jugendlicher ca. 40 € im Jahr. Wenn ich mir anschaue, mit welchen Fußballschuhen, Klamotten und Handys auch meine sozial schwächer gestellten Spieler ausgestattet sind, ist es nicht einzusehen, dass ausgerechnet der Fußball kostenlos sein soll.
2. "Was nichts kostet, ist auch nichts wert." Diese Theorie des menschlichen Verhaltens ist auch wissenschaftlich bewiesen. Ein kleiner finanzieller Obulus eröffnet qualititative Blickwinkel.
3. Gleiches Geld für gleiche Leistung. Wer Trainings, Spiele, Turniere, Materialien etc. gleich in Anspruch nimmt wie andere, sollte das gleiche dafür bezahlen.
4. Ich befürchte eine Austrittswelle, weil finanziell besser gestellte Eltern sich ungerecht behandelt fühlen.
5. und ganz wichtig: Mangelnde Überprüfbarkeit. Wie soll der Verein die finanzielle Lage der Eltern denn beurteilen können?
Aus diesen Gründen ist für mich ganz klar das bisherige "System" der geringen Beiträge als besser zu bezeichnen. -
Da muss ich dem Willli recht geben. Bei uns bezahlen Kinder und Jugendliche 48 Euro im Jahr, was beileibe nicht unbedingt viel ist. Im Vergleich zu anderen Vereinen, die in unserer Stadt auch Jugendarbeit machen (Basketballer, Tennis, Teak-kwon-do,...) liegen wir noch am unteren Ende der Beitragsskala.
Desweiteren hat er natürlich vollkommen recht mit seiner Aussage bzgl. der mangelnden Überprüfbarkeit. Es wird bestimmt kein Elternteil auf den Trainer/Jugendvorstand zukommen und z.B. die Hartz 4-Bescheinigung vorlegen. Und man hat ja keine andere Möglichkeit zur Überprüfung, als über die Eltern.
Von daher meine ich auch, dass das bisherige System beibehalten werden soll. -
Ich denke, es ist klar, dass so etwas nicht zu Lasten der Vereine gehen kann. Was ich mir gut vorstellen könnte, ist dass z.B. Schulsozialarbeiter oder Jugendamt, wenn sie von einem Kind erfahren, dass aus finanziellen Gründen nicht Fußball spielen kann (auch wenn das bei der niedrigen Beitragshöhe - wie bereits angesprochen - in Frage gestellt werden muss), die Angelegenheit in die Hand nehmen, und z.B. nen Antrag bei der o.g. Stiftung stellen...
-
Der Beitrag ist meist nicht das Problem, sondern Ausflüge oder Trainingsanzüge oder Fußballschuhe etc.
-
In unserem Verein wird immer ein Auge zugedrückt, wenn der Beitrag nicht gezahlt werden kann. Bei Fahrten etc. gibt es auch eine Lotto Kasse auf die im Bedarfsfall zurück gegriffen werden kann.
