@ Kicker
Es gibt keine "Schulen", höchstens Formate, auf die man zurückgreifen kann.
NLP ist ein Format, das auf bis Anfang der 70er Jahre überhaupt keiner kannte. NLP ist ein Sammelsurium anderer Formate, darunter auch des mentalen Trainings oder der Trance. Zwei Menschen aus den USA haben daraus ein eigenes Format zusammengestrickt und so verkauft. Wer dieses Format an die Menschen tragen will, benötigt eine aufwändige, mehrstufige und kostspielige Ausbildung. In den meisten Fällen werden auch dort die Ergebnisse wie ein Schild vor sich hergetragen und als das "non plus ultra" in die Welt hinausposaunt. Eine Weiterentwicklung seit damals und auch seitens der Erfinder ist bis heute nicht wirklich nachzuweisen. Ich kenne eine Menge NLP-ler und habe viel über ihr absolutes Denken und Handeln mitbekommen. Ich finde es bemerkenswert, dass alle psychologischen Erkenntnisse aus Jahrhunderten der Forschung hier vermengt und je nach Bedarf aus der Kiste hervorgeholt werden. Letztendlich kann auch hier jeder das tun, was ihm gefällt und was er für nützlich hält. Psychotherapeuten nutzen das Format des NLP, weil es vieles aus ihrem Studium wieder zur Oberfläche verhilft. NLP ist als Format für Coaches im Allgemeinen sicherlich nützlich, kann aber auch von jedem benutzt werden, der darauf Zugriff hat.
Zum Reiss Profile: Für mich persönlich ist es ein guter Einstieg in die Motivlage. (Freud hat es als Lebensenergie bezeichnet). Kein Gebetbuch, sondern Basis für die eigene Erkenntnis und persönliche Einschätzung. Auch die Fremdwahrnehmung spielt hier eine große Rolle. Es ist ein Persönlichkeitstest, der sich von anderen darin unterscheidet, dass er nicht das Verhalten beschreibt sondern das WARUM des Verhaltens. Und hier wird vielen ein Spiegel vorgehalten, worin sie sich manchmal erst gar nicht erkennen können, die Umrisse bei der persönlichen Auswertung des Profils jedoch immer klarer werden. Das kann doch nicht schlecht sein? Wenn ein Trainer erst einmal sich selbst erkennt, seine Antriebe weiß und die Fremdwahrnehmung sichtbar wird dann ist es für ihn schon ein großer Schritt in Richtung seines weiteren Verhaltens. Aus dieser Erkenntnis heraus fällt es ihm auch schon ein wenig leichter, die Motive anderer herauszuarbeiten und sie entsprechend zu "kitzeln". (Siehe auch mein Beitrag zur Änderung der Perspektive und der Argumentation)
Einmal ein solches Profil an der Hand, ist es ein Leichtes, diesen Menschen zu coachen (begleiten), im Zweifel seine letzten Reserven zu mobilisieren und dessen Verantwortung für sich selbst zurückzugeben. Damit eben auch seine Integration in ein Team. Wenn in einem Team jedes andere Mitglied über dessen Profil kennen würde, würde es ganz automatisch zu einem besseren Zusammenhalt, einem größeren Vertrauen und der rechten Einschätzung des eigenen Status (auch des Teams) führen.
Mit einem anschließenden mentalen Training bei den Spielern, deren Verhalten sich zum Beispiel diametral entgegengesetzt zu ihren Motiven zeigt, würde man Stress und Burn-outs vermeiden, für die Zukunft vorsorgen und Stärken des Menschen wirklich stärken!
Als Mentaltrainer lasse ich den Menschen, der nach Unterstützung ruft, immer nach den Lösungen selbst suchen. Anders führt eine mentale Begleitung auch nicht zu dem gewünschten Erfolg. Es ist nicht möglich, aus einem guten Menschen einen schlechten zu machen und umgekehrt, wenn die Motivation in eine bestimmte Richtung nicht schon vorhanden ist!
Auch gebe ich meinen Klienten immer viel Schriftliches mit auf den Weg, angereichert mit Übungen, damit sie selbst auf die erlernten Dinge zurückgreifen können, um sich zum Beispiel zu entspannen, neue Ziele zu visualisieren usw. Diese oft mehrseitigen Unterlagen können sein Begleiter sein, er kann immer auf sie zurückgreifen, wenn ihm danach ist. So ist ein Mentaltraining also ein abgeschlossenes Format.
