Schwerfällige Spieler

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  • hallo Zusammen,


    Ich trainiere seit nun mehr 3 Jahren den JG 2003, mittlerweile sind wir in der E- Jugend angekommen. Ich habe bei uns zwei Spieler die technisch sehr versiert sind, ich setze sie meist im Mittelfeld oder im Sturm ein ,also offensiv - da sie dort meiner Meinung nach am besten spielen. Ein Problem was beide haben, dass ihnen sehr schnell die Luft ausgeht. Nach 15-20 min. Ist fast nur noch Standfussball angesagt, ihr Laufbereitschaft und die damit verbundene Spielfreude lässt dann merklich nach. Bei Turnieren wo es meist Über 10-12 min. Pro Spiel geht, geht bei den beiden die Post ab, zum Ende des Turniers auch hier das Leid, das sie kräftemässig wie ausgepowert wirken, und wie bei Spielen in der 2. HZ kaum mehr in Erscheinung treten. Die beiden sind nicht dick oder ähnliches, groß eben und stabil gebaut, sind nicht die schnellsten aber auf keinen Fall dick oder ähnliches. Kann mir jemand einen Tip geben wie ich mit den beiden Verfahren soll, oder kann man in dem alter schon was gegen( ich nenn es mal konditiondmangel) machen.
    über einige Anregungen wäre ich sehr erfreut.

  • Vielleicht denke ich da zu einfach,aber:
    Mach doch einfach dein Abschlussspiel im Training immer ca. 30 Minuten. Wenn ich mich recht entsinne, empfiehlt der DFB diese Länge. So werden deine Jungs maximal praxisnah konditionell über ihr bisheriges Niveau hinaus trainiert.

  • Hallo zusammen,


    ich denke nicht, dass es mit Asma oder einer Allergie zu tun hat.
    Hier würde der Effekt immer auftreten und nicht erst nach 10 bis 15 min.
    Es sei denn es ist bei HAllenturnieren nicht der Fall.


    Laufen sie denn in den erste 15 min wesentlich mehr als die anderen??
    Vielleicht können die Jungs einfach nicht ihre Kräfte einteilen.
    Ich kenne aber auch keinen Spieler der 40 min Vollgas gibt und jedem Ball hinter her rennt.


    Wechsel sie doch in Spielen die 20 min dauern in der E dann 25 min nach 10 Minuten aus und bring dann den anderen dann hast du immer einen Wirbler auf dem Platz.


    Du könntest den Jungs das dann auch erklären hättest eine Begründung.
    Im Training stellst du dann so wie es Dinazen gesagt hat auf 30 Min um und erhöhst sukzessiv die Einsatzzeiten




    Gruß
    Micha

  • Ich würde auch versuchen, die Kondition der Jungs über entsprechende Spielformen zu erhöhen. Wichtig dabei sind kleine Mannschaften, also viel 1:1 oder 2.2, denn dann können sich die beiden genannten Spieler keine Pause gönnen - zumindest nicht ungestraft. Sehr gute Erfahrungen habe ich da mit der 1:1 Champions League gemacht.


    Grüße
    Oliver

  • Oft ist es der Fall, dass es gar nicht an der Kondition liegt. Ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass diese beiden Jungs, wie du sie beschrieben hast (nicht übergewichtig etc.) solche Defizite gegenüber den anderen Teamkollegen im Konditionellen Bereich haben. Es gibt auch Spieler ("Weicheier") die einfach so genervt sind, und auf "Null-Bock" machen, wenn sie bemerken, da geht heute nichts. Aber ich würde dir Raten kein Konditionstraining extra für diese beiden Spezialfälle zu gestalten und Trainingsformen auszuwählen, wo die die Kinder Spaß haben und gar nicht bemerken, dass die Kondition trainiert wird. Denn die meisten Kinder scheuen sich vor laufen und Konditionstraining.

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  • Ich würde auch versuchen, die Kondition der Jungs über entsprechende Spielformen zu erhöhen. Wichtig dabei sind kleine Mannschaften, also viel 1:1 oder 2.2, denn dann können sich die beiden genannten Spieler keine Pause gönnen


    Beim ersten Teil gehe ich mit. Beim zweiten Teil: Einspruch, Euer Ehren :) Bei 1:1 oder 2:2 arbeitest Du eher im Bereich Schnelligkeitsausdauer. Kurze intensive Belastung, vollständige Erholung. Möchtest Du im Ausdauerbereich trainieren, bieten sich Spielformen ab 5:5 oder mehr an. Spiel auf vier Tore, Tore "Rücken-an-Rücken", Spiele mit Kontertoren in der Breite usw. Dabei Spieldauer je nach Altersklasse von 20 - 30 Minuten.


    Im vorliegenden Fall würde ich es wie iceman07 schon gesagt hat über Ein- und Auswechselungen machen. Egal, ob dabei dann immer einer der Beiden auf dem Platz steht. Das würde ich individuell entscheiden. Denk dran: Auch die "Besten" brauchen mal 'ne Pause.

  • Steini, ich verstehe Deinen Einwand, aber besteht bei 5 Spielern oder noch mehr Spielern pro Mannschaft nicht die Gefahr, dass sich die beiden konditionsschwachen Spieler auf dem Feld ihre Auszeiten nehmen und z.B. nur noch am gegnerischen Strafraum warten, as die Kollegen so alles nach vorne bringen?!


    Grüße
    Oliver

  • Die Gefahr besteht dann nicht, wenn ich zwei Punkte beachte:


    1. Die Spielform ist so gewählt, dass der anvisierte Trainingsschwerpunkt ( hier Ausdauer ) auch erreicht wird. Dazu muss ich mir vorher Gedanken machen, wie mögliche Hemmnisse vermieden werden können, bei denen ich zu oft eingreifen müsste. Geht schon mal los bei der Spielfeldgröße. Auf kleinem Feld versteckt es sich schwerer als auf großem. Dabei genug Bälle am Rand für möglichst wenig Spielpausen. Dann kann ich mit neutralen Anspielern arbeiten. Hier bevorzugt natürlich die, die sich gern verstecken. Oder ich gebe den Spielern Nummern und gebe während des Spiels abwechselnd eine kleine Nummernreihenfolge fest, die durchgespielt werden muss. So muss jeder Spieler dauerhaft in Ballnähe sein, da er ja jederzeit damit rechnen muss, anspielbar sein zu müssen. Trainiert zugleich die Konzentrationsausdauer. Mir fällt jetzt kein besserer Begriff dazu ein. Ich denke Du weißt was ich meine. Oder, oder, oder. Die Variationen sind eigentlich unendlich. Man muss nur vorher auf Unwegbarkeiten gefasst sein und darauf reagieren.


    Der zweite Punkt ist fast noch wichtiger: Du musst beim Trainieren der Ausdauer in der Trainingsmethodik der Spielform auch innerhalb dieses Schwerpunktes bleiben. Viele tendieren nach meinen Beobachtungen dazu, plötzlich zu korrigieren wenn gruppentaktische oder individual-technische Fehler auftauchen. Merken und beim nächsten Training einbauen. Nicht aber einfrieren oder stoppen !! Sie sollen dauerhaft die Übung absolvieren, sonst hat es nicht den gewünschten Effekt. Ansonsten nur positiv motivieren und anfeuern. Zieh das gerade während der Vorbereitung durch und Du wirst Dich über konditionelle Fortschritte wundern. Und das ganze mit großer Motivation, da ständig der Ball im Spiel ist.

  • Ich werde seit Kurzem auch mit diesem Thema konfrontiert. Kannte ich in den letzten Jahren in dieser Form nicht. Die Mannschaft, die ich in den letzten Jahren trainierte, kam heiß und fit aus den Ferien. Das sieht in der neuen Mannschaft bei einigen aber anders aus. Ich habe da für mich aber unterschiedliche Gründe ausgemacht:

    • Geistige Beweglichkeit/Kopfgeschwindigkeit
    • Biss und daraus resultierend die Bereitschaft, auch mal 120% zu geben
    • zu frühes Aufgeben

    Für mich ist das also in vielen Fällen eher eine Kopfsache, die sich allerdings bei nachlassender Kondition verstärkt. Vielleicht will ich auch einfach nicht einsehen, dass ein 10-Jähriger nicht Luft für 50 Min. Fußball (selbstverständlich bei kurzen Verschnaufpausen) hat...


    Ich werde deshalb aber nicht das eigentlich geplante Programm der nächsten Wochen umstellen. Auf dem Programm stehen eigentlich Zweikampfthemen. Der Schwerpunkt bleibt. Die Übungen dazu werden aber auch die obigen Themen ansprechen. Also z.B. Defensivzweikämpfe direkt nach einer Offensivaktion, Zweikämpfe nach Sprint/Koordinationsparcour usw.


    Zusätzlich wird es Übungen geben, bei denen das Gruppengefühl mich dazu bringt, auch mal 120% zu geben, also anstrengende Staffelwettkämpfe oder Die hier mit der Variante, dass die Gruppen sich einholen sowie Spielformen, bei denen Passivität einzelner zu Unterzahl führt. Beispiele dafür hat Steini oben ja schon angeführt.

  • Steini
    Wow, super, danke für die hilfreichen Hinweise! Gerade den Punkt, dass der Trainer "auch innerhalb dieses Schwerpunktes bleiben" muss, finde ich wichtig. Da habe ich mich auch schon oft dabei ertappt, spontan andere Dinge anzusprechen und so den eigentlich Übungsschwerpunkt zu verwässern.


    Grüße
    Oliver