1-2-1-System in der Halle

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  • Hallo zusammen,
    ich bin als Schreiberling neu hier, aber ich lese schon eine ganze Weile gelegentlich mit. Ich bin Trainer einer D-Jugend in einer Fußballschule, die allerdings ganzährig trainiert und punktuell bei Fußballturnieren mitspielt. Seit 14 Jahren bin ich dabei und habe in der Halle bisher immer 2-2 spielen lassen. Kürzlich las ich allerdings auf der englischen Fußballtrainingsseite FourFourTwo ein Interview mit Arsene Wenger, der ein 1-2-1 empfiehlt.
    Seitdem grübele ich, welche Vorteile und welche Nachteile dieses System hat. Hat jemand Gedanken hierzu?


    Grüße,
    Marko

  • habe ich auch noch nie gesehen. kommt mir vor wie ein Spiel mit Libero, finde ich daher nicht so gut.Zumindest nicht bei jüngeren Mannschaften, denen man das mitgehen noch nicht wirklich vermitteln kann. Vermutlich steht dann einer immer nur ganz hinten drin. Bei älteren Jahrgängen, die sich schon flexibler verhalten können, mag es Sinn machen. Aber 2-2 ist meiner Meinung nach auch für ein raumorientiertes Spiel besser geeignet als einer ganz vorne und einer ganz hinten. Zumindest für durchschnittlich begabte Mannschaften.

  • habe mich gerade an die geile Taktik der Italiener gegen die Spanier im EM-Gruppenspiel erinnert: eine Dreierkette in der Abwehr, die nur bei eigenem Ballbesitz eine Dreierkette war und bei Ballbesitz der Spanier sofort zu einer Fünferkette wurde, da die beiden äußeren Mittelfeldspieler bei Ballbesitz der Spanier sofort hinten einrückten.
    Vermutlich ist der Grundgedanke beim 1-2-1 ähnlich. Eigener Ballbesitz: die Mittelfeldspieler greifen an; der Gegner kommt an den Ball: die Mittelfeldspieler bilden mit dem 'letzten Mann' so etwas wie eine Dreierkette. Aber das Konstrukt scheint mir doch sehr anfällig für Konter zu sein, außerdem gefällt mir der Gedanke eines 'letzten Mannes' grundsätzlich nicht. Und das entsprechnde Umschalten aller Beteiligten (der letzte und der vorderste Spieler müssen ja auch die Richtungswechsl mitmachen) kann meiner Meinung nach nur in einer leistungsorientierten Mannschaft umgesetzt werden, wie soll das gehen wenn auch die schwächeren Spieler ihre Einsatzzeiten haben sollen.

  • Seitdem grübele ich, welche Vorteile und welche Nachteile dieses System hat. Hat jemand Gedanken hierzu?


    Gruppentaktisches Verständnis. Und in der ( älteren ) D-Jugend sollte man anfangen, ihnen dies zu vermitteln. Ab C-Jugend nimmt auch Gruppentaktik an Bedeutung zu. Da sollte das für sie kein Neuland sein. Dieses Hallensystem der Raute wird Dir auf dem Feld helfen. Ich bin ein Anhänger des 4-1-2-1 Systems auf dem Feld. Es erfordert in einer Breitensportmannschaft viel Geduld, ist aber nicht ausweglos. Man sollte dies nur methodisch und langsam aufbauen.


    kommt mir vor wie ein Spiel mit Libero, finde ich daher nicht so gut.Zumindest nicht bei jüngeren Mannschaften, denen man das mitgehen noch nicht wirklich vermitteln kann. Vermutlich steht dann einer immer nur ganz hinten drin. Bei älteren Jahrgängen, die sich schon flexibler verhalten können, mag es Sinn machen. Aber 2-2 ist meiner Meinung nach auch für ein raumorientiertes Spiel besser geeignet als einer ganz vorne und einer ganz hinten. Zumindest für durchschnittlich begabte Mannschaften.


    Ganz genau. Das ist die Gefahr. Dafür brauchst Du schon Spieler mit Spielverständnis und das geht schon beim Torwart los, gerade in der Halle. Der "Linienkleber" sorgt da schon für eine Lücke im System. Wichtig ist zudem, dass sie nicht in ein 1-3 bei gegnerischem Ballbesitz verfallen. Die Raute wird zwar flacher, sie sollte jedoch weiter bestehen um dies bei Balleroberung effektiv nutzen zu können. Wenn sie dies in der Halle verinnerlicht haben ( ich empfehle hier viel SoccerCourt-Training im Winter, wenn Du die Möglichkeit dazu hast ), wirst Du überrascht sein wie sich das auf dem Feld bemerkbar macht !


    außerdem gefällt mir der Gedanke eines 'letzten Mannes' grundsätzlich nicht.


    Das ist er auch nicht. Wenn man dies schon ab F-Jugend so vermittelt, wird er diesen Begriff so auch nie kennen lernen und dementsprechend spielen. Ich entstamme der älteren Generation und habe bei diesem Begriff hinsichtlich meiner aktiven Zeit so einige Spieler vor meinem Auge :rolleyes: "Der technisch schlechteste Spieler ist immer Libero" war so ein Spruch meiner Zeit. Stimmte rückwirkend betrachtet eigentlich selten und mancher davon hätte in einer Kette richtig gut ausgesehen. Also rotieren in jüngeren Altersklassen und immer ermutigen, mit aufzurücken. Kostet viele Tore und Punkte aber Shit happens. Zahlt sich spätestens ab D aus.


    Zurück zur D und der Raute.


    Und das entsprechnde Umschalten aller Beteiligten (der letzte und der vorderste Spieler müssen ja auch die Richtungswechsl mitmachen) kann meiner Meinung nach nur in einer leistungsorientierten Mannschaft umgesetzt werden, wie soll das gehen wenn auch die schwächeren Spieler ihre Einsatzzeiten haben sollen.


    Da kann ich Dir nur zustimmen. In der Hallenrunde hat man aber die Möglichkeit die Truppe nach Leistung aufzustellen. Und später auf dem Feld orientieren sich die eher schwächeren Spieler an denen, die dieses System beherrschen. Ist halt die Kunst, eine Breitensportmannschaft auf möglichst gleiches Niveau zu bringen. Wobei niemand glauben sollte, dass "leistungsorientierte" Mannschaften ein Selbstläufer sind. Die lernen sicherlich schneller. Wenn mein Training dann grottig ist, sieht man das dann auch umso schneller ;)


    Was mich brennend interessieren würde: Du sagst, Du bist Trainer in einer Fußballschule. Höre ich öfter hier im Forum. Sowas kenne ich hier aus der Regoin nicht. Wie muss ich mir das vorstellen ? Sind das Spieler, die im Verein spielen und zusätzlich zu euch kommen ? Oder spielen die nur bei euch ?

  • Hallo und erstmal danke für die Antworten,


    bei uns ist es so, dass die Spieler nur einmal die Woche zu uns kommen, aber auch noch bei anderen Vereinen spielen könnten. Das machen allerdings die wenigsten, da viele eher der Schule oder weiteren Freizeitaktivitäten den Vorrang geben.


    Der derzeitige D-Jugend-Jahrgang ist ungemein stark, es gibt nur ein bis zwei Spieler, die wenig technisches Können und wenig spielerisches verständnis haben (gemessen an ihren Altersgenossen).


    Mir ist klar, dass ich 1-2-1 nicht spielen kann, wenn ich vier durchschnittliche Spieler habe. Ich habe allerdings ca. sechs technisch gleichwertige Spieler, die direkt spielen können und das Spiel in den Grundzügen verstanden haben.


    Ich sehe kein Problem darin, dass hinten einer die Fäden zusammenhält. Kann doch ein starker Spieler sein. Die Spieler außen müssten bei eigenem Ballbesitz entsprechend rotieren, um anspielbar zu sein und möglichst den Ball in offener Stellung mitnehmen können. Einmal in der Position sollte spätestens der zentrale Spieler als Wandspieler in Erscheinung treten, der sich allerdings nach einem Anspiel auch um seinen Gegenspieler drehen kann. Im Wesentlichen muss das also ein Spieler sein, der die meiste Zeit mit dem Rücken zum Tor agiert.


    Bei Ballverlust geht es dann darum, so schnell wie möglich in die Dreierkette zu kommen. Eine wichtige Aufgabe erfüllen aus meiner Sicht die zwei Spieler auf außen, die den Ball entweder nach Verlust sofort zurückholen oder den Gegner beschäftigen müssen, damit der zurückspielen muss. Ansonsten den Pass in den Rücken verhindern.


    Was denkt ihr darüber?

  • Hallöchen,
    ich hab das am Wochenende mal ausprobiert. Im Offensivspiel klappt das wunderbar. Vor allem, wenn der Wandspieler sein Spiel beherrscht und sinnvoll zur Seite oder leicht nach hinten prallen lässt. Allerdings kommt eine Mammutaufgabe auf die Außenspieler zu, die sowohl offensiv als auch defensiv enorm arbeiten müssen. Das führt wiederum zu einem großen Kräfteverschleiß, auf den entsprechend reagiert werden muss. Ich bin auch noch am Pfeilen, wie man bei Ballverlust auf den außen taktisch so stehen kann, dass die Außenspieler nicht immer nach hinten müssen.
    Wir sind offensiv in jedem Fall flexibler als der Gegner, der sich mit seinem 2-2 immer erst umgewöhnen muss, weil die Zuordnung nicht stimmt und wir können durch den Wandspieler viel direkter und schneller nach vorn spielen als Mannschaften mit zwei Stürmern, die viel zu oft mit dem Rücken zum Tor beim Aufbauspiel stehen.

  • Hallo fiftyandone,


    ich habe mal mein Schachbrett rausgeholt und bin das ganze in verschiedenen Situationen mal durchgegangen. Grundsätzlich setzt das 1-2-1,so denke ich, von allen Spielern ein gewisses Maß an Spielintelligenz voraus. Das heißt also richtig zu antizipieren, ein taktisch kluges Stellungsspiel in der Offensive, sowie in der Defensive.
    Ich benenne die Positionen mal folgender Maßen:


    ------X------- <- offensiv agierender Spieler
    X-----------X <- Läufer
    ------X------- <- defensiv agierender Spieler


    ------X------- <- offensiv ausgerichteter Torhüter


    Nun zu deiner Frage bezüglich der Außenpositionen:


    Grundsätzlich müssen nicht nur die Feldspieler instruiert werden, sondern auch der Torhüter soll seine Erfahrungen in der Offensive sammeln. Das heißt, dass dieser bei eigenem Ballbesitzt immer nachschiebt und somit es auch dem defensiv agierenden Spieler ermöglich, weiter aufzurücken und seinen Mitspielern durch das Anbieten Hilfestellung zu leisten. Den Torwart vergessen sehr viele in der Hallentaktik. Stellt sich nun die Situation dar, dass beide Läufer mit nach vorne rücken, sich der defensiv agierende Spieler auf Mittelfeldhöhe befindet und der offensive sich gen Strafraum anbietet, dann muss der Torwart also auch bis zwischen Strafraum und Mittelfeld nachrücken. Sicher ist bei Ballverlust die Möglichkeit gegeben, dass der Gegner per Fernschuss versucht das Ding zu machen, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit auf einem mittelstark besetztem Turnier sehr gering. Wenn dein Torwart ein guter ist, mit viel Spielverständnis und Antizipationsvermögen agieren kann, dann wird er solche Situation mittels frühzeitigem "Zurückschieben" und Kreuzschritt lösen können. Somit aber auch für ungeübte Torhüter die Möglichkeit sich zu verbessern und sich auch offensiv viel mehr ans Spiel zu beteiligen. So wie es im modernen Spiel vorausgesetzt wird. Wenn ihr dieses Ziel über 5 - 7 Hallenturniere (inkl. Hallenkreismeisterschaften) verfolgt, dann wird auch sein Feldspiel offensiver ausgerichtet sein. Er wird sich enorm verbessern, in jeglicher Hinsicht. Aber nun genug vom Torhüter. :rolleyes:


    Ist bei der oben beschriebenen rechten Außenbahn, durch einen individuellen technischen Fehler der Ballverlust gegeben, dann müssen alle sofort umschalten. Besonders der, der den Ball verloren hat. Die gegnerische Mannschaft die bisher im 3-1 sehr defensiv stand, wird versuchen über ein 1-3 zu einer offensiven Überzahlsituation zu kommen. Das heißt also das die gegnerischen Spieler sofort aufrücken und auch deine Spieler dann mitrücken müssen. Nach einigen Kurzpässen wird sich der Gegner üblicherweise an die außen stellen und dort den Ball fordern. Ist es soweit, dann ist der offensiv agierende gefragt und muss dem Läufer der jeweiligen Seiten sofort helfen um den äußeren zu doppeln. Spätestens ab der Mittellinie sollte dies geschehen. Es findet also ein sogenannter "zweiseiten-Angriff" statt. Wodurch, wenn der offensiv agierende optimal steht, der ballführende Gegenspieler nur noch den Weg nach vorne hat oder eben einen "blinden Pass" zu spielen. Grundsätzlich ist jeder Ball, der vom Gegner quer oder nach hinten gespielt wird, ein Vorteil für die eigene Mannschaft!
    Befindet sich der Zweikampf auf Höhe der Halbenhälfte (Mittig der eigenen Hälfte), dann rücken die Mitspieler, welche die gegnerischen Spieler am Strafraum decken, ein Stück zum Ballgeschehen. So dass diese nicht mehr ganz am Gegenspieler stehen, sondern auf einen Fehlpass des Gegners gen Mitte spekulieren. Der ballentfernteste Spieler, also auf der linken Seite, wird frei gelassen und es werden die Zwischenräume gedeckt, wie nachfolgend dargestellt:


    -----O-----X---O--X
    --------X------------ <-- TW


    Der Torwart ist also angehalten, mehr mittig bzw. etwas dichter zum langen Pfosten zu stehen, um dann auf einen langgespielten Ball sofort rausrücken zu können. Allerdings ist es für den Gegner sehr schwer, einen langen Ball zu spielen, wenn die beiden defensiven gut doppeln und die Grundzüge des Individuellen Verteidigens im 1:1 an den Außen/Zentrum verstanden haben und das Doppeln grundsätzlich vermittelt wurde. Ein kluger Gegenspieler wird wohl versuchen ein Foul zu provozieren, währe ab hier dann aber eine andere Situation.
    Nun ist durch das oben dargstellte Stellungsspiel der Kurzpass zum Mitspieler zugestellt und auch der lange Ball kann sicher abgefangen werden.


    Dies ist aber auch nur eine Variante des defensiven Spiels. Was würde zum Beispiel passieren wenn der Rückpass zum zentral nachgerückten defensiven gelingt, weil das Doppeln zu lange dauert oder der offensive den Weg nicht dicht genug zustellt? Im optimalen Fall, muss dieser den Ball erst kontrollieren, die eigenen Spieler können sich sofort wieder neu stellen und eventuell rausrücken. Im negativen Fall, wird der Ball so abgelegt, dass der Gegner sofort aufs Tor schießen kann. In diesem Fall sind dann wieder unzählige Varianten gegeben, wie man darauf reagieren kann. Eine währe das komplette Durchschieben, so, dass dann ein sich im zentral defensiven befindener Spieler, sich löst und den Schusswinkel zum Tor verringert, also eventuell angeschossen wird oder den Anlaufwinkel so stellt, dass der Gegner den Ball an die Außen spielt. Da der Mitspieler schon weiß, dass der Ball zu den Außen soll, schiebt er sofort dort hin.


    Eine Taktik derart auseinander zu pflücken, seiner Mannschaft anzupassen erfordert sehr spezifische Fachkenntnise, wie zum Beispiel das Anlaufen des Gegenspielers, Stellungsspiel 1:1 Zentrum/Außen, Timing im Nach- und Rausrücken usw.! Es ist also kein Prozess, den man innerhalb einer Winterpause erlernen kann. Das alles zu erlernen, dauert ein bis zwei Jahre, normalerweise , weil viele Trainer davon keine oder nur wenig Kentnise haben, wesentlich länger. Wenn man weiß welche Handlungsmöglichkeiten zum "Erfolg" führen, muss das Know-How zu wissen wie ich den Kinds das in der Methodik beibringe ja auch nicht unbedingt vorhanden sein. Hier scheitern die meisten Trainer/Betreuer genau daran. Den Kindern und Jugendlichen Übungseinheiten zu bieten welche es ihnen ermöglichen in einer Methodik, Schritt für Schritt das Erlernte angepasst an die möglichst individuelle Leistung, umzusetzen. Ohne diese aber zu über- oder unterfordern.


    Nochmal zu deiner Grundfrage: Du kannst deine Außen entlassten, wenn diese regelmäßig die Positionen rotieren, so, dass jeder innerhalb der Spielzeit (meistens 10 o. 12 Minuten) auf jeder Position war. Und das ist nur möglich, wenn du allrounder aubilden möchtest oder bereits ausgebildet hast, bzw. generell welche hast. Dies sorgt nicht nur dafür, dass deine Spieler sich erholen können, sondern hat bedingt durch die Art der offensiven Spielweise nochmal einen umso höheren Effekt im Verwirren deiner Gegenspieler. Es wird sehr starke Probleme in der Zuteilung geben, welche deine Spieler dann nutzen werden, da bin ich mir sicher. Wenn du vor hast, diese Idee umzusetzen, dann verzichte aber in den ersten Turnieren darauf, auf Sieg aussein zu wollen. Deine Jungs werden anfangs Probleme darin haben und sich danach aber steigern. Dies hat aber sehr viele Vorteile. Deine Jungs werden ausbildungsmäßig individuell immer wieder gefordert, die Motivation steigt durch die Aufgabenwechsel, jeder deiner Jungs ist später überall einsetzbar und fühlt sich wohl und auch Spieler, die als Diven bekannt sind, werden an ihre Grenzen kommen und sich letzten Endes den mannschaftlichen Zielen unterwerfen.


    Also, schonmal gutes Gelingen. Wenn du noch Fragen hast oder vielleicht auch Anregungen, dann nur zu! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von TRST ()

  • Hallo TRST,
    danke für deine ausführlichen Anregungen, Tipps und Bewertungen. Ich habe jetzt nicht mehr die Kraft, das alles im Detail zu durchdenken. Torhüter war bis zur D-Jugend einer der stärkeren Feldspieler, hat also fußballerisch null Probleme. Ansonsten wird es wohl darauf hinauslaufen, dass ich nur punktuell feilen kann. Bei einmal 2h Training die Woche ist nicht mehr drin. Leider.

  • Bei uns (jüngere D) stehen jetzt auch wieder Hallenturniere an, allerdings haben wir keine Hallenzeiten mehr, so dass wir uns draußen auf das Spiel in der Halle vorbereiten müssen.. Vor einer Weile hatte es das Thema der taktischen Systeme bzw. Grundaufstellungen in der Halle ja schon mal gegeben. Ich hatte in der E-Jugend auch das 1-2-1 favorisiert und ähnlich spielen lassen (bzw. dazu angeregt), wie von TRST beschrieben, aber natürlich nicht in der ausgeführten Perfektion. Der defensive Zentralspieler hielt den Laden zusammen, die Außen mussten viel laufen, weil sie sowohl für Offensive wie für Defensive zuständig waren. Zuvor hatte ich oft bei unseren Spielern das Problem gehabt, dass die zwei defensiveren Spieler Schwierigkeiten in der Abstimmung hatten, sie haben viel zu oft die Mitte auf gemacht, sprich: bei einem gegnerischen Angriff über links ist der linke Verteidiger raus gerannt, um den Angreifer zu stellen, aber der andere Verteidiger ist oft nicht in die Mitte nachgerückt, sondern hat die Lücke entstehen lassen. Und in den Angriff haben sich die zwei Verteidiger auch nur selten eingeschaltet, oder wenn, dann oft beide, was dann dazu führte, dass niemand mehr absicherte. Sicher hat dann der zentrale Defensivspieler im 1-2-1 etwas vom letzten Mann, den man eigentlich nicht haben möchte. Aber zunächst ist mir ein letzter Mann lieber als zwei. Und unsere stärkeren Spieler konnten das System durchaus im Ansatz so ausfüllen, wie von TRST beschrieben.


    Für die Ausführungen der Münchner Fußballschule können meine Spieler sich noch nicht gut genug vom Gegner lösen, auch das Pass-Timing reicht dafür noch nicht. Aber neulich hatte, ich glaube, Germancoach sehr stichhaltig ausgeführt, warum er in der Offensive viel mehr vom 2-2 hält als vom 1-2-1. Das fand ich durchaus schlüssig. In der Defensive, finde ich, ist es ohnehin von größter Bedeutung, dass die eigene Mannschaft nach Ballverlust schnell umschaltet und einen kompakten Verbund bildet, der das Zentrum dicht macht und mit dem Ball geschlossen nach links oder rechts verschiebt. Wir haben das in den letzten zwei Wochen im Training recht intensiv praktiziert, wegen des Schnees konnte man ohnehin keine technischen Übungen durchführen, und es zeigte sich, dass es die angreifende Mannschaft gegen ein kompakt im Viererverbund agierendes Team äußerst schwer tut.


    In der Offensive tendiere ich derzeit eher zum 2-2 als zum 1-2-1. Wobei da bei uns noch eine Besonderheit hinzu kommt: bei uns im Kreis gilt die Regel, dass der Torhüter nur zur Abwehr eines Angriffs den Strafraum verlassen darf. Ich finde das zwar unsinnig, aber so ist es nun mal... So ist es dem Tohüter also verboten, sich mit in den Spielaufbau einzuschalten, bzw. er darf sich dabei nur bis zur Grenze des Strafraums bewegen...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • TRST


    Klasse Posting ! Besonders die beiden letzten Absätze gefallen mir sehr gut.


    Aus den letzten beiden Postings ( einschließlich dem von fiftyandone ) lese ich eine Art "Schlüsselfunktion" der beiden Außen heraus.


    Gerade in der "Hallenraute" sind alle fünf Spieler ( und der Keeper gehört unbedingt dazu ) und ihr Zusammenspiel wichtig. Macht einer nicht mit, kann das Ganze wie ein Kartenhaus zusammen fallen. Bespricht man das im Training mit den Spielern, erkennen sie gerade an diesem System wie entscheidend es ist, dass jeder Einzelne wichtig für das mannschaftlich geschlossene Spiel ist. Mit geschickter Fragestellung in einer speziell darauf zielgerichteten Trainingseinheit ( eingebettet optimalerweise in der Endphase des Trainingsblockes 1:1 oder Passspiel im Schlussteil) hört man förmlich wie der Groschen fällt. Jeder Mannschaftsteil ist wichtig. Wenn ich kein Bock hab oder mir zu fein dafür bin, schadet es der Mannschaft. Fehler dürfen vorkommen und bieten die Chance zur Verbesserung.


    Das mal voraus geschickt. Für mich persönlich jedoch muss in diesem System der Raute der vorderste Spieler die meiste Laufarbeit verrichten. Und dies ganz besonders im Defensivverhalten. Ballbesitz = breit und tief. Gegnerischer Ballbesitz/Ballverlust = flach und kompakt. Das heißt für den Stürmer ( ja, zu meiner Zeit hießen die noch so :rolleyes: :( In der Defensive ist es seine Aufgabe auf beiden Seiten die Außen bei der Verteidigung zu unterstützen (= doppeln). Das erfordert je nach nach Stellung seines verteidigenden Mitspielers ( Stellung nach außen oder innen ) innerhalb kurzer Zeit sehr viel Spielintelligenz und vor allem Konzentration. Gerade bei gegenerischen Mannschaften im 2-2 mit hoher Passqualität ist das für ihn Schwerstarbeit.


    Beim Umschaltspiel muss er die Raute sofort wieder breit machen, d.h. sofort möglichst im Rücken der Abwehr aufbauen, um die Mitte des Spielfeldes zu öffnen.


    Daher achte ich bei Turnieren/Spieltagen besonders auf meinen Stürmer. Das ist für mich der Gradmesser. Ich wechsel turnusmäßig spätestens nach drei Minuten die Blöcke, da ich in der Halle als einzige Vorgabe "Tempo, Tempo, Tempo" habe. Wenn ich aber sehe, dass mein Stürmer richtig ackern muss, erfolgt schon mal nach zwei Minuten der Wechsel. Und innerhalb eines Turniers/Hallenspieltages ist jeder ( außer der Keeper ) mal Stürmer. So weiß jeder, was der andere Mitspieler leisten muss.


    fiftyandone


    Meine D-Jugend wird als jüngerer Jahrgang gegen durchweg ältere Jahrgänge ( alle im 2-2 System ! ) dieses Jahr wohl in der Vorrunde ausscheiden. Mein Fazit ist aber: Wenn man Geduld hat, zahlt es sich aus. Von der Gesamtentwicklung meiner Truppe bin ich richtig gut zufrieden. Hab also Mut und Geduld !

  • 1:2:1, 1: 3, 3:1, 2:2...


    Ich habe mich hier sonst auch immer kräftig eingelassen, überdenke meine Haltung auf Grund jüngster Erfahrungen mit meiner D.


    Ich glaube es ist nicht wichtig, jedenfalls längst nicht so wichtig wie wir Trainer das immer meinen. Viel wichtiger erscheinen mir ganz andere Dinge die mehr oder minder nicht vom Spielsystem in der Halle abhängig sind.


    Für mich ist das der Wille und die Motivation und der Mut des Einzelnen. Alles zusammen und die Addition von dem benannten ergeben für mich die kollektive Leistungsmöglichkeit.


    Wer vier Spieler stellt, die alle drei Komponenten mit auf den Hallenboden bringen und dazu ein Torwart der das auch einbringt...der wird wohl ein Aspirant für den Sieg und auch ein gutes Spiel -selbst wenns unglücklich verloren geht- zu sein.


    Mir sind als D Trainer folgendes wichtig:


    Defensives Spielverständnis und der Wille dazu, nämlich


    das 1:1 defensiv (das Stellen des Gegner und damit einhergehend, das Ballablaufen ...auch in der Halle)
    das schnelle kollektive Umschalten auf Verteidigen
    jeder ist Verteidiger bei Ballverlust/Ballbesitz des Gegners im Rahmen der grob vorgegebenen Formation


    Offensivverhalten


    DIE SPIELERÖFFNUNG (und hier für 5 Sekunden ein 2:2)


    damit einhergehend der schnelle Antritt (aus dem Rücken des Gegners nach einer Körpertäuschung kommend)

    das 1:1 offensiv
    die Ballanahme, das Ballabkappen und Mitnehmen, sowie die Ballführung und dabei Spielübersicht haben
    das sichere echte flasche Passspiel (wozu offensichtlich viele Trainer nicht in der Lage sind, das ordentlich zu erklären...oder warum passen D-Kinder immer noch ständig mit der Picke?? und das auch ständig ohne Gegnerdruck)


    Bei uns fordern wir vier Dinge ab....


    Top 1 die Spieleröffnung
    Top 2 alle verteidigen diszipliniert/alle greifen frei und mutig an
    Top 3 das Ballablaufen
    Top 4 das flache Passspiel


    Nach der Spieleröffnung ist uns relativ egal was dann wie passiert und wie sie stehen. Das einzige was hier noch reinspielt und das wir schonmal für den Gewinn einer schnelleren Reaktion bei Ballbesitz laut erinnern ist, ....das einer absichert ..im Prinzip ein 1:3 (den TW dabei nicht benannt).


    Halle heisst für mich als Trainer....locker bleiben....es ist für mich ein Training....ich denke von Spiel zu Spiel und erfreue mich an Toren und gutem Spiel.


    Ich mache mir keinen Kopf mehr darum, wie ich auf 1:2:1 reagiere. Im Prinzip könnte man sogar sagen, das das auch nicht in die D gehört und andersherum dann doch, weil ...es darum geht, dass der oder die Spieler über ihre Spielintelligenz und ihr Können dazu gebracht werden sollten, dagegen halten zu können...aber ohne großartige vorgegebene Strategie....die bei zu fester Abforderung alles andere verhindern könnte und das wäre dann Contraprodukiv...finde ich. Gruß Andre und Frohes Fest.

  • bei den Kommentaren zu diesem Thema könnte ich ausflippen.


    da stehen 4 Jungs auf em Feld.


    die lass ich Fussball spielen, egal ob 1:2.:1 , 2:2 oer sonst was.


    nirgenwo wird ein taktisches Konzept durch die Gegenbenheiten so schnell über den Haufen geworfen wie in der Halle.


    mir als gelegendlich erfolgsorientierter Trainer ist es unbegreiflich wie man taktische Konzepte bis ins Detail entwickelt
    von angeblichen Trainern, die gewinnoriente Trainer verdammen.


    Gerade in der Halle soll man die Kids einfach spielen lassen, und nicht durch irgendwelche ausgetüftelten taktischen Vorgaben,
    die letzendlich erfolgsorientiert sind, einschränken.


    Ich gewinne immermehr den Eindruck, dass sich gerade im Hallenfussball hehrische Vorstellungen und Wirklichkeit extrem widersprechen.


    gg

  • bei den Kommentaren zu diesem Thema könnte ich ausflippen.


    Geht mir genauso. Bei Kommentaren wie Deinen. Du beschwerst Dich hier oft, dass Dinge aus dem Zusammenhang gerissen werden. Jetzt machst Du nichts anderes. Wenn Du mir hier reine Gewinnorientierung vorwirfst, hast Du nichts von dem verstanden was ich beschrieben habe. Das gleiche gilt für das Posting von @ TRST, aber der kann sich selbst dazu äußern.

    Ich mache mir keinen Kopf mehr darum, wie ich auf 1:2:1 reagiere. Im Prinzip könnte man sogar sagen, das das auch nicht in die D gehört und andersherum dann doch, weil ...es darum geht, dass der oder die Spieler über ihre Spielintelligenz und ihr Können dazu gebracht werden sollten, dagegen halten zu können...aber ohne großartige vorgegebene Strategie....die bei zu fester Abforderung alles andere verhindern könnte und das wäre dann Contraprodukiv...finde ich. Gruß Andre und Frohes Fest.


    Genau darum geht es. Und spielen in der Raute fordert gerade dies sehr schön ab und der Lerneffekt ist sehr hoch.


    Ich hatte befürchtet, dass die Diskussion wieder nur in diese Richtung geht. Ärgere mich schon, dass ich überhaupt was dazu geschrieben habe.
    In diesem Sinne...

  • Steini


    ich kann dir sagen warum ich hier fast ausflippe.


    In der Halle sind 4 Feldspieler auf dem Platz.
    für mich ist es da vollkommen gleichgültig, welches Syftem ich spiele. jeder Einzelne von den 4, ist ständig gefordert, in Spielwitz, taktischem Verhalten, technischem Können.


    Innerhalb von Sekunden wechseln die taktischen Erfordrnisse total unabhängig vom System-


    Es sei denn, ich impfe den Jungs starres konzeptionelles Verhalten ein. das in D oder E-Jugend?


    Aber das würde all dem, was hier so im Jugendbereich gefordert wird, doch widersprechen.


    deshalb könnte ich ausflippen.


    gerade in der Halle, lassen ich die Jungs vom Zügel los, lass sie kreativ werden, selbst entscheiden was sie zu tun oder lassen haben. und gebe ihnen kein starres Konzept vor. wird das hier nicht ständig gefordert?


    in Ordnung. auch das 1:2:1 ist ja wohl kein starres Konzept kann man dem entgegenhalten. stimmt. aber jedes andere System dann wohl auch nicht.


    Ih hatte im Hallentraining übewiegend frei spielen lassen, bei Turnieren einfach orgendein Grundkonzept vorgegeben, ansonsten Freiheiten gelassen.


    Nach der Hallensaison grundsätzlich in einigen Bereichen enorme Fortschritte festgestellt.


    Muss gestehen, dass ich dann auf dem Feld auch schon in E und D einigen Wert auf Einhalten von taktischen Vorgaben gelegt habe.


    Frage mich heute, ob ich nicht besser wie in der Halle vorgegangen wäre.


    aber hier lagen wohl andere Ausbildungsziele bei mir im Vordergrund.


    nochmals: ich habe ein gewisses Unverständnis, wenn einerseits freies Spielen, andererseits ausgeklügelte Taktikaufstellungen und Formationen bis ins kleinste
    ausgeklügelt und durchleuchtet werde. Für mich ist das ein Widerspruch. Wohlgemerkt: wir sprechen hier überwiegend von E und D und das nicht im Leistungsbereich.


    gg

  • Steini, ich verstehe im Augenblick auch nicht, warum du enttäuscht bist und dich ärgerst.


    Ich habe niemanden angreifen wollen, ...im Prinzip nur mal laut gedacht, ...habe mich hinterfragt. Schließlich habe ich mich in der Frage des Systems ansonsten immer wieder eingebracht. Die Raute ...das 2:2 und und und. Raute fand ich eigentlich defensiv am besten, weil dieses System einem guten Gegner das Leben schwer macht, ...finde ich. Ich/wir gaben dann doch das 2:2 vor...


    Nun stelle ich halt fest, dass wir es nur für die Spieleröffnung benötigen. Wie oft und wie lange wir im Spiel bei diesem System bleiben oder gar auf ein 1:3...oder ein 1:2:1 oder 3:1 varieren...keine Ahnung. Die Jungs bestimmen es und der Gegner auch. Es ist ständig im Fluß...sollte halt bei Ballbesitz des Gegners zumindest einer eine Absicherung vornehmen.


    Was ich eigentlich nur zum Ausdruck bringen wollte, dass WIR uns vielleicht besser mehr auf ganz andere Thematiken vor, während und nach dem Spiel und für die Trainings besinnen sollten. Die Gewichtung des Themas "Hallentaktik" beginnt für mich eine andere zu werden...halt meine Erkenntnis. Dabei wollte ich Deine "Denke" wirklich nicht angreifen, ...das muß jeder für sich entscheiden. Meine Jungs glauben jedenfalls, dass sie ein 2:2 spielen. Ich glaube halt, dass sie dass tatsächlich cirka 20 bis 30 Prozent der Zeit pro Spiel wirklich tun. ;) . Ungefähr soviel Gedanken verwendet ich auch darauf. Gruß

  • guenter
    Bestätigt mein Eindruck. Du hast nichts von dem verstanden, was und wovon ich in zwei Posts geschrieben habe.


    Thema ist 1-2-1 System in der Halle. Dazu habe ich was geschrieben.


    Und Sinn und Zweck ist tatsächlich unter anderem die Weiterentwicklung von Spielverständnis und -intelligenz. Das hat nichts mit Gewinnorientierung zu tun, was Du mir und anderen Schreibern hier unterstellst. Lies Dir mal die beiden letzten Absätze von TRST durch. Sagen eigentlich schon alles.


    Und es steht nichts von einer E, vom Unterschied Feld und Halle, vom Einzwängen in ein System ( Grundordnung ??? ) und und und drin.
    Wir reden von unterschiedlichen Dingen und Themen. Das ist kein Problem. Hier aber immer ( oft zu Recht ) zu kritisieren, Postings aus dem Zusammenhang zu reißen wodurch deren Sinn verfälscht wird und dann genauso zu verfahren. Ne, das passt für mich nicht.


    Andre
    Dich habe ich zu keinem Zeitpunkt gemeint. Ist für mich schlüssig und auf das Thema bezogen, was für Dich zur Zeit wichtig ist in der D. Damit kann ich gut leben. Übrigens werden die für Dich wichtigen Dinge gerade in der Raute besonders gut abgefordert. Und genau darüber ( !!! ) habe ich geschrieben. Deswegen hatte ich auch Deinen letzten Absatz zitiert. Das Thema vom Threadersteller ist und bleibt


    1-2-1 System in der Halle. Er bekommt hier Tipps und Hinweise genau darauf bezogen. Da kann er für sich und seine Truppe das Passende heraus suchen. Und das ärgert mich, André. Wenn dann einer wie jetzt guenter daher kommt und behauptet, wäre nur aus Gewinnorientierung und man würde die Spieler nur einschränken. Da lasse ich ihn auch mit der Nummer "ich hatte nur eine Grundordnung" nicht mit durch.

  • Nabend,


    die Fronten verhärten sich, was in meinen Augen komplett unnötig ist. Ich, als stiller Mitleser, kann beiden Seiten etwas abgewinnen, also erfüllt die Diskussion ihren Sinn.
    Es ist interessant von taktischen Ansätzen zu wissen, wie und ob man sie dann anwendet und ob sie sinnvoll sind, muss jeder für sich entscheiden. Da ist man dann ganz schnell beim "frei spielen" lassen und bei Günter und Andrè. Wichtig ist das man die Kinder "im Auge" behält. Fehlt Spielfreude, Spontanität und ist das Spiel zu statisch, war`s zu viel Taktik.


    Entscheidend in der Halle dürfte noch mehr als draußen die Spielintelligenz und das Antizipationsvermögen sein. Wie schafft man Überzahl, wie verhindert oder erkennt man Unterzahl. Trainer, die von Anfang an den KiFu gelebt haben (viel "frei" spielen lassen, keine Positionsidioten, kleine Mannschaften) werden hier gegenüber anderen Trainern sowieso Vorteile haben und gar nicht so viele taktische Anweisungen brauchen. Die Kinder machen das schon von alleine.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

    Einmal editiert, zuletzt von Schimanski ()

  • Steini


    möglicherweise reden wir hier wirklich aneinander vorbei.


    du bist für mich garantiert nicht den Trainern zuzordneten, die irgendwie dem gewinnorientem Denken zuzuordnen sind


    Für mich geht es bei dieser Diskussion um die Wertigkeit eines bestimmten Hallensystems.


    Un da hab ich Probleme irgendwelche bedeutendere Vor- oder auch Nachteile eines bestimmten Systems zu erkennen.


    Gerade in der Halle wechseln Spielsituationen sehr schnell und schnell ergeben sich immer wieder neue Konstellationen, verstärkt noch dadurch, welche Spieler gerade auf dem Feld sind.


    deshalb kann ich dann eine Diskussion, die bis ins tiefste Detail einer bestimmten Taktik geht, schwierig nachvollziehen.


    gg


    Und da ist es für mich relativ unbedeutend, gerade bei E und D mit welcher Taktik ich beginne.

  • Wir haben das 2:2 benannt und favorisieren es für die Spieleröffnung. Das erwarten wir und verlangen es auch ab.


    Im weiteren Spiel -glauben die Spieler...dass wir das auch weiterhin so belassen.


    Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass uns Trainern es -und da bin ich dann bei Guenter- restlos egal ist, was wie passiert, wenn wir in Ballbesitz sind. Ich fühle das sogar so, dass eine strenge Vorgabe hier Ideen der Spieler unterdrücken könnte...sie in eine Pressjacke stecken würde, in die ich sie nicht haben möchte.


    Guenter -so verstehe ich ihn- sagt, dass das Spiel in der Halle halt so schnell und variabel ist, dass die Formation sowieso nicht gehalten wird und das meine ich auch und das wird Steini auch wissen. Ich gehe auch davon aus, dass wir eigentlich aneinander vorbeiquaseln :) .


    Wenn ich z.B. merke, dass sie bei Ballverlust nicht schnell genug umschalten, dann rief ich früher -damals in Unkenntnis dessen, was Verschieben und Raumdeckung ist- "Jeder an seinen Mann". Heute ist mir die Manndeckung in der Halle nicht wichtig. Es gibt für mich heute halt Spielsituationen, wo sie in der Halle besser den Mann decken und andere, wo sie z.B. bei einem Konter und für Sekunden nur noch einer hinten....den Mann ebend nicht mehr decken, sondern die Passwege zustellen. Das entscheiden aber die Spieler und ich als Trainer mache sie auf die Möglichkeiten im Training mehrfach über Spiel.-und Übungsformen und auch Theorieanteile aufmerksam.


    Heute rufe ich schonmal kurz rein "Ordnung" ...was bei Ballbesitz des Gegners das 2:2 wäre. Hierbei sehe ich sie gern als Würfel in der Mitte der ...soweit der Gegner noch nicht die Mittellinie überschreitet....dabei -bis auf den Ballnahesten- verschiebt und die Passwege halt zustellt. Sobald der Gegner in den gefährlichen Raum geschlossen einkehrt, rücken die Spieler hiervon dann meist ab und decken den Mann. Es ist ein Mischmasch das sich entwickelt. Jedenfalls sehe ich das von aussen so und da wir nunmal auf Kreisliganivau spielen...finde ich das im Augenblick sogar gut.


    Im letzten Jahr war meine Truppe längst nicht so leistungsfähig, weil der größere Anteil der Spieler recht langsam im Antritt war und genauso langsam im Kopf und ja...ich bekam sie auch nicht schneller.....ganz im Gegenteil zu den Spielern in diesem Jahr...die geschlossen schnell auf den Füßen und im Kopf sind.


    Damals -also mit der schwächeren Mannschaft- gab ich die Raute vor. Die Raute -also das 1:2:1....- ließ eine größere Sicherheit bei Ballverlust entstehen und beim Angriff und Spielaufbau gings schneller nach vorn. Vor wenigen Wochen wichen wir hiervon ab, weil der Stützpunkt davon ebenfalls abwich. Ich dachte mir dann, dass es effektiver sei, da an einem Strang zu ziehen und ließ von dem 1:2:1 ab.


    Hinzu kam die Spieleröffnung wie wir sie jetzt praktizieren. Hierfür ist das 2:2 ..."entgegen kommender".
    Durch diese bestimmte Spieleröffnung sind wir unter schneller Überbrückung des "Mittelfeldes" schnell im torgefährlichen Raum und drücken. Meiner Beoabachtung nach ging das gegen gleichwertige und besonders schwächere Teams besonders gut.


    Am kommenden Sonntag spielen wir das Monsterturnier ohne unsere Stützupunktspieler...was so nicht geplant war. Ich beabsichtige dort....die Raute vorzugeben. Die Spieleröffnung werde ich etwas abändern und dann schauen wie es läuft. Ich denke wir stehen dann bei gegnerischem Ballbesitz kompakter und können so schneller Kontern.


    Damit ihr seht das ich mich in meiner Argumentation -siehe vorherige Statements- nicht wiederspreche....sage ich dennoch, ...dass ich das Spielsystem nur als Anhalt für eine Grundordnung und im Prinzip nur für die Spieleröffnung und für den Verteidigungsfall benenne. Abseits dessen steht dann wohl der eigene Ballbesitz und da ist mir das 2:2 viel lieber, weil es das Spielfeld schön groß macht (vor allem bei relativ passsicheren Jungs, die es verstehen flach zu spielen!!!) und den Torwart besser einbindet, der bei der Raute irgendwie hinter dem Mann steht.


    Beides ist für meine Begriffe ständig im Spiel zu sehen und das geht so schnell, dass ich hier echt keine großen Worte mehr drauf verliere. Sie ...also meine Jungs...machen das schon selber...es geschieht und ich fordere es nicht ab. Da es sich so schnell ändert...verändert....lege ich die Präorität darauf auch nicht mehr so hoch an, wie ich es früher mal tat. Da redete ich zuviel über das System. Besser ist für mich heute, die Schwäche des Einzelnen....(zu langsames Umschalten, zu langsamer Antritt....falsches Stellungsspiel....mut.-und ideenloses Spiel, ...falsches Ballablaufen....Pass mit der Picke ohne Not....Ball nicht flasch spielen obwohl möglich....hohe Bälle annehmen und beruhigen und dann spielen statt einfach in der Luft mit dem Fuß annehmen und ziellos sinnlos mit Risiko wegpölen oder auch das nicht zügig in den freien Raum laufen oder das nicht absichern eines Spielers, wenn andere angreifen)....das sind die Dinge, die bei Nichtbeachtung oder schlechter Ausführung zu einem schlechten Spiel führen. Wird das relativ gut und breitflächig umgesetzt, gehe ich davon aus, dass man ein gutes Team pflegt oder erzeugt hat, dessen Spielsystem dann zweitrangig ist. Das Spiel defeniert sich in diesen Fällen über was anderes und das System steht im Hintergrund und ist nicht so wichtig. Schon gar nicht im D Bereich (Goldenes Lernalter....Individualtaktik/Gruppentaktik!). Selbst verlorene Spiele wo die Spieler das so runterspielten, sind für mich nicht verloren...für die Spieler natürlich schon. Gruß Andre

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