Störenfried in der E-Jugend

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  • Hallo zusammen,


    seit längerem verfolge ich die interessanten Diskussionen hier im Forum und möchte nun auch mal ein bekanntes Problem aufgreifen.
    Ich habe vor 2 Jahren einen 2002er Jahrgang übernommen und beschäftige mich auch sehr intensiv mit der Truppe. Ich habe sofort den Kindertrainer und die C-Lizenz-Breitensport gemacht und bin mittlerweile auch 2. Jugendgeschäftsführer. Mein Sohn spielt auch in der Mannschaft, so wie es wohl bei den meisten Jugendtrainern ist.


    Insgesamt habe ich 11 Kids, wo von acht schon seit Bambinis recht erfolgreich zusammen spielen. Ich habe zwei paar Zwillinge in der Mannschaft was die Sache nicht gerade einfacher macht =) . Leider bekomme ich bei einem Jungen von den Zwillingen keine Disziplin rein. Sein Bruder ist ein richtig guter Kicker der sich für nichts zu schade ist und immer 100% gibt. Somit ist er auch einer der Leistungsträger in dieser Truppe was auch die anderen Kids so sehen. Sein Bruder, ein mittelmäßiger Spieler, wiederrum eckt bei allen anderen an. Niemand will mit Ihm zusammen spielen. Er beschimpft seine Mitspieler, Gegner, Schiris und auch uns Trainer teilweise auf´s übelste und besticht hauptsächlich durch seine harte und teilweise unfaire Spielweise. Wird er aber mal härter angegangen, egal ob es Training oder Spiel ist, markiert er direkt den sterbenden Schwan. Zwei Kinder kommen mittlerweile nicht mehr, weil Sie keinen Bock mehr auf Ihn haben.
    Leider strahlt dieser Junge eine ungemeine Aura aus, so dass sich alle anderen Jungs ständig provozieren lassen und es immer zu Störungen im Training oder auch in den Spielen kommt. Mittlerweile ist er selbst bei den umliegenden Vereinen und deren Eltern bekannt so dass wir auf Turnieren schon begrüßt werden mit der Aussage "Ach, das wird ja wieder lustig mit dem".
    Natürlich gerate ich jedesmal in eine Zwickmühle als Vater und Trainer wenn er und mein Sohn an einander geraten. Mein Sohn hat zwar auch(wie alle halbstarken in diesem Alter) ne große Klappe, kommt aber mit den anderen Jungs prima zurecht. Leider gehört er aber zu den paar Jungs die sich von dem einem Jungen derart provozieren lassen, dass es manchmal aus zu arten droht.
    Mittlerweile wissen wir (mein Co und ich) nicht mehr was wir noch machen sollen. Tausende intensive Gespräche mit Ihm, den getrennt lebenden Elternteilen(die die gleichen Probleme mit Ihm haben) bringen für max. 1 Trainingseinheit Besserung. Auch nach Strafen wie Spiel- oder Trainingsverbot ändert er sich nicht.
    Ausserhalb des Platzes ist er ein richtig guter Junge der auch was im Kopf hat. Wenn man nach seinen Aussetzern mit Ihm redet, ist er auch total einsichtig. Ich kann den Jungen wahnsinnig gut leiden, aber sobald er auf dem Platz steht, ist er nicht wieder zu erkennen. Ich habe ihn sogar schon bei uns übernachten lassen. Mein Sohn und er sind auch gut miteinander klar gekommen doch schon beim nächsten Training war wieder alles vorbei.
    Wir haben ihn auch schon in andere Mannschaften des Vereins geschickt, spätestens nach zwei Traingseinheiten wurde er wieder zurück geschickt. Er war auch schon in einer Verhaltenstherapie aber auch das brachte nicht den gewünschten Erfolg.
    Nun stellt sich für mich die Frage, was ich noch tun kann. Werfe ich Ihn aus der Mannschaft, verliere ich seinen Bruder zwangsläufig auch. Andererseits hätte ich wesentlich mehr Ruhe in der Truppe........


    Was kann ich noch tun...?????


    Gruß Markus

  • Also in unserem Kreis gibt es einen sogenannten Konfliktbeauftragten. Der könnte, wenn es den bei euch auch gibt, eventuell noch was bewirken.
    Du sagtest, dass der Junge schon in einer Verhaltenstherapie war. Wenn ihm da nicht geholfen wurde, sehe ich das als sehr porblematisch an. Ggf könntest du mal den Therapeuten mit den eltern zusammen fragen. Vielleicht sieht er über den Fussball einen interessanten Ansatz.
    Wenn das nichts bringt, bleibt dir wirklich nichts anderes übrig, als den Spieler mal für 1/2 Jahr vom Spielbetrieb auszuschließen. Du mußt dir aber ganz sicher sein, dass du das nicht für deinen Sohn machst, damit der ruhe im training hat.
    Sprich das am besten mit den Eltern ab.

  • In meiner kurzen Zeit als Trainer einer U08 hatte ich auch so einen "Fall". Problematisches Elternhaus, schon einige "Sonderferien" von der Schule (temporäre Schulverweise). Relativ gewalttätig - mein Trainervorgänger meinte zu mir: sieh zu, dass er nach dem Training nicht unbeaufsichtigt mit den anderen Jungs zusammen ist.


    Hätte ich die Mannschaft nicht abgegeben, hätte ich ihn sicher über kurz oder lang rausgeworfen. Nun hat dies mein Nachfolger getan, nachdem er im Training Mütter seiner Mannschaftskameraden als [anderes Wort für Prostituierte] bezeichnet hatte.


    Ich bin sicher, die Mannschaft krankt heute unter zu wenigen Spielern, weil bekannt war, dass er dabei ist. Es kommen keine neuen Jungs oder Mädels dazu und von zumindest einem Mädel weiß ich, dass sie wegen ihm den Verein gewechselt hat.


    Ich bin sicher kein Fan davon, ein problematisches Kind rauszuwerfen. Aber das hat auch Grenzen. Sonst kann ich mir nämlich mit dem Problemkandidaten die Bälle zukicken, weil wir beide alleine beim Training sind.


    Als Hobbytrainer kann ich nicht die Probleme lösen, die die Eltern oder seine Lehrer auch nicht lösen konnten.


    Meine Prognose für den Jungen ist keine gute Prognose. Wobei er mir persönlich wirklich leid tut. Aber auch mein Mitleid hat Grenzen, wenn er beim Hallentraining meine Tochter, die alleine mit dem Ball auf das Tor zuläuft, von hinten umtritt.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Du hast theoretisch die Aufgabe, auch solch "schlechte"Kinder zu integrieren, vorrangig sind hier aber die Eltern am Zug, denen du das klar machen solltest: hat er ADHS (davon hat ich - allein - mal 3 in einem Team, ging auch: ein Elternteil mußte immer mit kommen, sich bei Anfällen drum kümmern - klappte ganz ok)? Oder kriegt der Bruder immer alle Aufmerksamkeit, will er sie so kriegen? "Aura" - klingt gut, um ihn demgemäß einzubauen, vllt ist er unterfordert? Viel Glück in der Praxis und lass ihn nicht nur deshalb nicht fallen, da du den Bruder willst! Manch Kind merkt das genau...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Zwei Kinder kommen mittlerweile nicht mehr, weil Sie keinen Bock mehr auf Ihn haben.


    Werfe ich Ihn aus der Mannschaft, verliere ich seinen Bruder zwangsläufig auch.

    Wenn Du den Jungen rauswirfst verlierst Du höchstens zwei Spieler (warum eigentlich den Bruder "zwangsläufig" auch?). Offenbar hast Du jetzt bereits zwei Spieler praktisch verloren, weitere werden folgen. So gesehen ist die Entscheidung eindeutig.


    Wenn der betreffende Spieler schon über die Vereinsgrenzen hinaus bekannt ist, wirst Du Schwierigkeiten haben, neue Spieler zu finden. Du riskierst das Ende Deiner Truppe. Es wird höchste Zeit, die Trennung von diesem Spieler vorzubereiten und der Mannschaft (in der E gehören auch die Eltern noch dazu) als konkrete Perspektive anzubieten. Wenn es noch zeitlich möglich ist, kannst Du einen Verhaltenskodex und eine "Roadmap" mit dem Spieler und der Mannschaft gemeinsam abstimmen, die dann mit definierten Schritten zu Besserung oder zum Rauswurf führt.


    Aber wegen des nahenden Saisonendes fürchte ich, dass Dir die Zeit knapp wird. Je nach Umfeld und Möglichkeiten in benachbarten Vereinen besteht die Gefahr, dass andere Kinder fristgerecht den Verein wechseln.


    Die Schwierigkeit für den Trainer besteht darin, mit dem "Rauswurf" sein eigenes "Scheitern" einzugestehen. Nur sind die wenigsten Trainer auch ausgebildete Verhaltenstherapeuten. Und wenn Du keine Entscheidung triffst, treffen die anderen Spieler (bzw. deren Eltern) die Entscheidung für Dich. Dann (und erst dann) bist Du als Trainer tatsächlich gescheitert.



    P.S.: Alle Angaben unter der Voraussetzung, dass Ihr wirklich schon alles probiert habt - für mich klingt es aber so.
    P.P.S.: Ich habe Glück, bei mir sind 2 Spieler nur vereinsintern "berüchtigt". Aber auch damit habe ich schon Schwierigkeiten: Wir haben im Verein zwei andere des gleichen Jahrgangs (2000), die lieber in anderen Mannschaften spielen (nächstes Jahr C-Jugend oder D2), als bei uns mitzumachen. Das Problem existiert also real.



    Mensch, ich beneide Dich nicht. Lass mal hören wie es weiterging.

  • Wenn Du den Jungen rauswirfst verlierst Du höchstens zwei Spieler (warum eigentlich den Bruder "zwangsläufig" auch?). Offenbar hast Du jetzt bereits zwei Spieler praktisch verloren, weitere werden folgen. So gesehen ist die Entscheidung eindeutig.

    Ich weiss das beide schon bei anderen Vereinen vorgespielt haben. Der Bruder hat überall Möglichkeiten, mein Pflegefall konnte selbst Probetraining oder Fussballcamps, nicht ohne Aufsehen zu erregen, überstehen. Der Vater ist auch ein alter Hase des Fussballs und hat seine Finger überall. Schmeiß ich den einen raus, wird der andere abgemeldet, da bin ich mir sicher.


    Oder kriegt der Bruder immer alle Aufmerksamkeit, will er sie so kriegen? "Aura" - klingt gut, um ihn demgemäß einzubauen, vllt ist er unterfordert? Viel Glück in der Praxis und lass ihn nicht nur deshalb nicht fallen, da du den Bruder willst! Manch Kind merkt das genau...

    Nein, sein Bruder hat natürlich innerhalb der Mannschaft einen wesentlich höheren Stellenwert, liegt einmal am Verhalten, zum anderen am Können. Und in dem Alter schauen die Jungs genau hin. Ich brauche meinen Jungs nicht damit zu kommen das es egal ist wie wir spielen. Sie sind alle extrem ehrgeizig. Mein Pflegefall war als Bambini der Star aber durch seine Art und auch durch etwas zu viel Babyspeck ziemlich ins Hintertreffen geraten. Das wurmt ihn maßlos. Zudem entwickelt er sich immer mehr zum Einzelkämpfer auf dem Platz. Das kommt jedoch nicht von uns, die Mannschaft schließt ihn mehr und mehr aus. Als Trainer bist Du da relativ machtlos, selbst wenn wir versuchen Ihn zu integrieren, macht er es sich durch seine Art direkt wieder kaputt

  • Hhm, wenn verhaltensauffällige Kinder so stigmatisiert und desintegriert werden, dann könnten genau aus ihnen die Hools von morgen werden, deren Existenz "der Fußball" so gern u. laut beklagt, oder? Untersuchungen dazu gibt es nicht, auch schon ein Fakt: Interesse erweckt nur, wenn er sich gewaltsam bemerkbar macht... Ich würde keinen fallenlassen, aber es ist eine Teamaufgabe: 1. Eltern, 2. Verein (als soziale Institution, die dafür! massive Zuschüsse der Gemeinden kriegt, nicht für ihre 1.Herren), 3. Trainer/Ärzte etc., denn: das Kind soll erzogen werden, ihm ist zuletzt: keine Schuldposition zuzuordnen. Ursachen zu erforschen ist besser. Hyperaktive Kinder könnten sogar mal die "wilden" Antreiber im Team werden - positiv werten, Lage den anderen erklären, wo doch "Inklusion" überall groß propagiert wird: das darf nicht nur Theorie o. Gerede bleiben, finde ich. Denn ein wehrloses, schutzbefohlenes Kind rauszuwerfen, ist ja ein Gewaltakt, der sich eben gesellschaftlich rächen könnte. Bitte immer bedenken: es sind Kinder!!!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Hallo Markus,


    für mich ist das ein klassischer Fall von Eifersucht.


    Dein Pflegefall war im Bambinibereich der Star, schreibst du, also wohl noch genauso gut wie sein Bruder. Dann hat er abgebaut und muss mit ansehen, wie sein Bruder "aufzockt". Und je mehr er das mitbekommt, umso agressiver wird er, und umso mehr macht er allein, rennt mit dem Kopf durch die Wand. Eine Abwärtsspirale...
    Glaub mir, ich weiß wovon ich spreche, ich habe selber einen Zwillingsbruder. Das wäre für mich in diesem Alter unerträglich gewesen, gegen den eigenen Zwillingsbruder so abzustinken.


    Zum Glück haben und hatten mein Bruder und ich immer ungefähr das gleiche Niveau. :whistling:


    Für mich wäre es da das Beste, wenn die Beiden in zwei verschiedenen Mannschaften spielen. Da die Trainer der anderen Mannschaften dieses Vereins es jedoch einerseits nicht länger als 2 Trainingseinheiten durchhalten, andererseits aber wohl auf alle Fälle mehr Zeit nötig ist, damit er sein Verhalten ansatzweise wieder normalisiert, wäre es fast besser, wenn beide in getrennten Vereinen spielen. Ich denke, dass dies die Eltern aber nicht mitmachen, da es für sie einen erheblichen zeitlichen Zusatzaufwand bedeutet.


    So bleibt eigentlich nur eins: Du musst ihn leider raussschmeißen und damit den Abgang des anderen Jungen in Kauf nehmen. Außer du redest intensiv mit den Eltern und sprichst das Thema der Eifersucht direkt an. Vielleicht lassen sie sich ja überzeugen... Beide zusammen in einem Team geht nicht mehr!


    "Gerade im Fußball passieren in schöner Regelmäßigkeit Wunder."

  • Sorry, gelöscht wegen Doppelpost, das Internet spinnt gerade bei mir... :cursing:


    "Gerade im Fußball passieren in schöner Regelmäßigkeit Wunder."

  • ich sehe es kompett anders als kicker. Es geht hier ja nicht um einen Spieler, der mal aggressiv wird oder der mal das Training stört, sondern es haben ja offenbar schon Profis ohne Erfolg versucht, dem jungen Mann gerecht zu werden. Ich sehe nicht, wie das ein Breitensporttrainer schaffen soll, der dafür weder die passende Ausbildung noch die notwendige Zeit hat. Du riskierst stattdessen, dass Du die restliche Mannschaft vernachlässigst, das kann es nicht sein.


    Nach Deiner Beschreibung hast Du bereits viel probiert. Irgendwann ist es genug, ich würde zu einem Schlussstrich raten. Wenn der Bruder dann mit weg geht, ist es halt so. Und lass Dir kein schlechtes Gewissen deswegen machen, sondern bewerte selbst, ob Du angemessene Mühe darauf verwendet hast, den Spieler zu integrieren.


    Grüße
    Oliver

  • Also ich würde dem Jungen jedesmal, wenn er ausrastet einen Kamm geben, worauf er seinen Namen blasen muß. Kann er das 3 x hintereinander nicht, muß er leider ausscheiden. Gelingt ihm das aber jedesmal, würde ich zurücktreten und Leute ranlassen, die sich mit sowas auskennen! :rolleyes:

  • die Mannschaft schließt ihn mehr und mehr aus

    Das erklärt doch schon viel. Früher der "Star", nun das ("Exklusion") und der Bruder auch noch das topbeliebte Gegenbeispiel, so entstehen eben "Pflegefälle" - da muss ein Trainer schon mit Macht eingreifen, sich drum kümmern. Es ist seine Aufgabe - mit Eltern/Ärzten zs. Eifersucht - eine evtl. passende Ferndiagnose. Eigenes Beispiel: ein genial spielende Mädel, das im Jungsteam alle an die Wandspielte, aber kaum abgab, störte etc. Ich riet dem Trainer, sie zum Kapitän zu machen, mal auf- tatt abwerten, Verantwortung zu übertragen für ein paar Spiele... er wechselte sie lieber ständig aus (Mädchen, geht eh irgendwann O-ton), beschimpfte sie vor allen, warf sie raus. Ist das nicht Gewalt: ein 45-jähriger - angeblich verantwortlich - gegen eine 9-jährige - angeblich schutzbefohlen? Ich wundere mich immer wieder, wie brutal manche gegen Kinder vorgehen o. reden, die für Kinder daein sollen... Klar, dass die 9-jährige hier den Kampf verlor. Doch: nun ist sie anderswo bei sensiblerem Trainer (der zugegeben "Stars" auch schätzt, Erfolg will) Spielführerin, in der Stp-Auswahl - und das Team jenes Trainers: tot, aufgelöst. Es lag da offenbar weniger an ihr als ihm. Er scheute die Mühe mit Schwierigkeiten, war so selbst kein Teamplayer, der zu allen stand, Probleme lösen statt weg/abschieben wollte.
    Wenn also das Problemkind bei dir gar mal "Star" war, kann man schon das Team darum nicht seiner berauben, so schwierig es ist. Vor der Aufgabe davonlaufen per Rauswurf des Schützlings - so schwierig es auch ist - würde ich immer als Flucht vor Verantwortung werten, ohne dir das zu unterstellen: du fragst ja, wie zu reagieren wäre. Es ist hier nur meine Meinung, ok? Keiner muss sie teilen, nur tolerieren: Ich finde es immer grundverkehrt, aufs Kind zu zeigen, gar nur, wenn man die Aufgabe übernahm, für alle Kinder als Team dazusein, dann nur negativ zu richten, es sich brutal einfach zu machen: denn man hat die Macht, vllt nur nicht genug Verständnis. Dir wünsche ich es: um des Kindes willen, das so "böse" nicht real sein dürfte! Nochmal: Es sind Kinder, wir die Erwachsenen, die Verantwortungsträger!!!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Für mich wäre es da das Beste, wenn die Beiden in zwei verschiedenen Mannschaften spielen. Da die Trainer der anderen Mannschaften dieses Vereins es jedoch einerseits nicht länger als 2 Trainingseinheiten durchhalten, andererseits aber wohl auf alle Fälle mehr Zeit nötig ist, damit er sein Verhalten ansatzweise wieder normalisiert, wäre es fast besser, wenn beide in getrennten Vereinen spielen. Ich denke, dass dies die Eltern aber nicht mitmachen, da es für sie einen erheblichen zeitlichen Zusatzaufwand bedeutet.


    So bleibt eigentlich nur eins: Du musst ihn leider raussschmeißen und damit den Abgang des anderen Jungen in Kauf nehmen. Außer du redest intensiv mit den Eltern und sprichst das Thema der Eifersucht direkt an. Vielleicht lassen sie sich ja überzeugen... Beide zusammen in einem Team geht nicht mehr!

    Ich habe mit beiden Elternteilen schon viele lange, wirklich lange Gespräche geführt. Leider kann man beide Elternteile nicht an einen Tisch bekommen. Die Mutter sagt auch ganz klar das die Jungs nicht in zwei Vereinen spielen können.
    Sein Bruder ist ja nicht der einzige der Ihn Fussballtechnisch eingeholt hat. Die meisten der Jungs sind mittlerweile besser. In meinen Augen liegt es auch daran das er die vermittelten Dinge nicht umsetzen will. Er macht was er will.

  • Wenn also das Problemkind bei dir gar mal "Star" war, kann man schon das Team darum nicht seiner berauben, so schwierig es ist. Vor der Aufgabe davonlaufen per Rauswurf des Schützlings - so schwierig es auch ist - würde ich immer als Flucht vor Verantwortung werten, ohne dir das zu unterstellen: du fragst ja, wie zu reagieren wäre. Es ist hier nur meine Meinung, ok? Keiner muss sie teilen, nur tolerieren: Ich finde es immer grundverkehrt, aufs Kind zu zeigen, gar nur, wenn man die Aufgabe übernahm, für alle Kinder als Team dazusein, dann nur negativ zu richten, es sich brutal einfach zu machen: denn man hat die Macht, vllt nur nicht genug Verständnis. Dir wünsche ich es: um des Kindes willen, das so "böse" nicht real sein dürfte! Nochmal: Es sind Kinder, wir die Erwachsenen, die Verantwortungsträger!!!

    Es ist ja nicht so als ob ich ihn loswerden will. Ich kämpfe nun seit mehr als zwei Jahren darum ihn zu integrieren und auf seine Art ein zu gehen. Ich finde aber einfach keine Mittel ihn auf die Spur zu bekommen und irgendwann verliert man auch die Kraft immer nur das Gute in dem Jungen zu sehen. Irgendwann kommt bei den anderen auch der Gedanke das der eine ja machen kann was er will. Das musste ich mir Zuhause auch schon von meinem Sohn anhören. Und dabei gerate ich in einen echten Gewissenskonflikt. Einerseits soll der eigene Sohn nicht bevorteilt werden, andererseits sagt auch meine bessere Hälfte daß ich meinen Sohn und auch die anderen mittlerweile benachteilige da ich so sehr auf meinen Pflegefall eingehe.
    Die anderen beiden Zwillinge führen auch Ihre Machtkämpfe. Auch da gibt es den guten Penger und den anderen der sogar weit hinter den anderen ist. Aber diesen kann ich lenken, er versteht das es um die Mannschaft geht und nicht um seinen Bruder. Mit Ihm führe ich auch viele Gespräche, sehe aber im Vergleich zu meinem Pflegefall eine kontinuierliche Verbesserung des Ego´s. Seine fussballerischen Qualitäten sind für mich nur zweitrangig. Ich versuche Ihn aus dem Schatten, den sein Bruder wirft, hervor zu ziehen und merke bei Ihm langsam das es fruchtet und er immer mehr selbstvertrauen tankt.

  • Darum fragst du ja auch hier, oder? Um ihn kämpfen, das ist ja auch gut. Dass man "irgendwann" resigniert, wenn Eltern + Umfeld nicht mitziehen, auch klar: obwohl bei meinen Jungs Trainer so starke Vorbilder sind, dass die total auf die hören, positiv (Wasser statt Limo in der Pause) wie negativ (wir brauchen nicht laufen o. Abchluss von der Mittellinie: immer draufschießen, ist der Ball zumindest weg - das bringen sie dann mit nach Hause: Ball weg=Sinn des Fußballspiels - alles klar, oder?). Trainer haben schon viel Macht, Kinder zu beeinflussen, nicht immer nur per Aufstellung/Abstrafen, auch als Mensch, zu dem sie aufblicken. Mach ihn doch mal zum (Spaß/Gute-Laune-)Kapitän für ein Spiel (geben u. nehmen), vllt klappt's!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Wie kann man schwache, störende o.ä. Kinder fürs Spiel als Teamplay mehr interessieren? Werden sie Kapitän, coachen "erstmal" zuschauend: draußen, aber mit dem Trainer ZUSAMMEN, also aktiv anfeuernd, beobachtend, miteinander Situationen besprechend usw, lernen sie ganz viel und stören nicht mehr so viel. ie fühlen sich - auch neben dem Platz - wichtig, ernst genommen, teilhabend statt abgeschoben, d.h. nur "draußen". Sie lernen das Spiel aller u. seine Situationen co-aktiv zu lesen, auch als Ersatz im Kopf mitzuspielen, mehr zu sehen, die Relevanz z.B. von Präsenz, peripherem Wahrnehmen o. Handlungsschnelligkeit zu beobachten, als Kapitän verantwortungsbewusst zu werden - statt sich zu langweilen, achtlos bis aggressiv daneben zu stehen, wo andere (und sie nicht) spielen. Eine Option, die nicht immer klappen muss, aber mal probiert werden kann... Weiter: wie ein Co in der Pause die anderen Eratzspieler warmmachen, einstimmen usw.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Top 1


    Wer gegen die aufgestellten wenigen Regeln des Umgangs im Training verstößt


    = immer konsequent fünf Minuten abzug vom 20minütigen Abschlußspiel...der Spieler kommt runter und muß warten, bis die Zeit um ist. Danach wird fleißig mitgeholfen beim Abbau.


    Sollte er die Strafe nicht akzeptieren....Handy.....Eltern vor den Spielern anrufen und um Abholung bitten.


    Wer weniger trainiert....spielt in diesen Fällen auch weniger


    Steigerung=Traininingsverbot


    Top 2


    Wer beim Spiel so derart austickt....und uns blamiert....


    =wird in dem Spiel nicht mehr eingesetzt


    Steigerung


    =wird im kommenden Spiel nicht eingesetzt


    Steigerung


    =erhält ein Trainingsverbot


    Zieh das mal einmal so KONSEQUENTdurch...wirst schon sehen. Gruß Andre


    Top 2 habe ich so bei einem schwierigen Spieler in der D durchgezogen....der frißt mir gefühlt aus der Hand. Spätestens wenn ich ihn anmahne....weiss er Bescheid.

  • Wenn es funktioniert, hast du es wohl richtig vermittelt... Ich habe eher das Gegenteil beobachtet: bald kamen die so dann rausgeekelten Kinder nicht mehr. Trainer sagten (auch offen zu mir): prima, endlich Ruhe. Ich finde die Strategie "gegen" Kinder eher unangebracht, würde positive Akzente in der Motivation (statt Tadeln, Drohen bzw. "Überwachen u. Strafen": was dann eher ängstliche, eingeschüchterte statt spontan fürs Team positiv engagierte Kids erzeugt) setzen, s.o. Betreffende Kinder bei mir damals wurden plötzlich ganz ernst, fühlten die Last mit, die man "draußen" fürs Gelingen (den natürlich allseits gewollten Sieg) haben kann usw. Aber: man muss sich aufs Kind dann kooperativ konzentrieren, kann es nur mit einem machen, die anderen muss ein Co/Elternteil beaufsichtigen. Einfach ist alles sicher nicht, sich so auf 2 Dinge konzentrieren zu müssen, kann aber schnell klappen, da das Kind ja doch eigentlich lieber mitspielen will...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Betreffende Kinder bei mir damals wurden plötzlich ganz ernst, fühlten die Last mit, die man "draußen" fürs Gelingen (den natürlich allseits gewollten Sieg) haben kann usw. Aber: man muss sich aufs Kind dann kooperativ konzentrieren, kann es nur mit einem machen, die anderen muss ein Co/Elternteil beaufsichtigen. Einfach ist alles sicher nicht, sich so auf 2 Dinge konzentrieren zu müssen, kann aber schnell klappen, da das Kind ja doch eigentlich lieber mitspielen will...


    Alles gut und schön. Aber auch das ist eine Sache in der beide Parteien mitspielen müssen. Ich habe bei solchen Versuchen leider die Erfahrung machen müssen das dann vom Spielfeldrand negative Aussagen gegenüber den Mitspielern getätigt wurden. Auch hier sei anzumerken das diese Verbalattacken von meinem Pflegefall ausgingen.

  • Hi Kicker,


    in der D hatte ich 8 Altspieler von 14. Garantiert waren die auf dem Weg in die Pub bzw. dort schon angekommen.Der eine von dem ich sprach ist sozial auffällig, weil er zu seinem Wohl auch mal -übertrieben gesagt- über Leichen ging. Dazu....war er faul...lass mir nicht laufen, lass mich nicht laufen...lass andere laufen und überhaupt...ich mach was ICH will...so er. Was ihn zierte ist ein fußballerisches Talent und großes Durchsetzungsvermögen....ein Führungsspieler durch und durch.


    Sicherlich könnte man (nicht...könnte ich!) das über Lob und Liebe lösen.....ich aber nicht.


    Um das tun zu können, ...um hier Nerven zu investieren...gehört für mich eine positive Prognose...und diesen Glauben hatte ich nicht. Zudem glaube ich, war das ein Fall, dessen Defizite ich zu lösen weder die Zeit noch die Nerven hatte. Hätte ich hier Entgegenkommen des Spielers erwartet, wäre ich vermutlich auf diesen Lösungsweg ausgewichen....in seltenen Fällen war das auch so...nur hinterließ es halt für mich das subjektive Ergebnis, ...das eben kein Entgegenkommen, keine Einsicht über Lob produziert wurde.


    Genau aus diesem Grund gab es bei uns vier Regeln und ich benenne sie mal so wie sie tatsächlich benannt waren. Mir waren diese Regeln aus Prinzip wichtig....denn mein Hintergrund war der, dass sie sich überhaupt an Regeln hielten.


    Regel 1 Spucken verboten
    Regel 2 Hände vom Sack
    Regel 3 keine Fäkalworte (Fairness gegenseitiger Respekt...immer und überall)
    Regel 4 wenn Trainer spricht, ist absolute Ruhe


    Wer dagegen verstieß....max. die gelbe Karte...danach rot....Top 1...Top 2 usw..


    Gelobt wurde, wenn man einen Kollegen mal aufmunterte, wenns scheiss lief....oder weil man gut mitmachte oder gar Spielintelligenz bewies....etwas gut selbständig ausführte.


    Ich denke, dass der Spieler mich fair bewerten würde.....hart aber herzlich und fair...was Trainer sagt, das macht er auch...so oder so ähnlich würde er vermutlich heute über mich sprechen und das finde ich wiederum ok..


    Ich garantiere dir fast....das der dich mit dem von dir benannten..."oh prima....jetzt ist aber schöne Ruhe"...(sinngemäß) auseinander gepflückt hätte. Zudem hätte er so noch andere animiert, ihm beim zerlegen des Trainers zu helfen....