Verfahrene Situation Dorfverein (Vorsicht, langer Text)

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  • Bei dem Punkt muss man aber auch mal die jeweilige Konstellation berücksichtigen. Mein Vater hat das mit dem Fußball zwar eher behindert, aber was die Fahrerei und Vereinsaktivitäten angeht, kann ich ihm nicht verübeln, dass er dafür keinen Nerv hatte. Er war beruflich immer sehr stark eingespannt und ist auch ein regelrechter Workaholic. Als sich die Beamten damals über die Arbeitszeitverlängerung auf 42h (?) die Woche beschwerten, spottete er über eine solche Arbeitszeit als "Dauerurlaub". Als er dann aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeitszeit drastisch reduzierte, kam er im SChnitt immer noch auf 45h, obwohl er nach eigener Einschätzung ja nun schon "mittags heimging" (aber wer um halb sieben anfängt, hat mit halber Stunde Pause seine acht Stunden eben auch schon um drei voll). An den WE war er dann damit beschäftigt zu tun, was zu Hause so anfiel. Garten in Schuss halten, Zeugs reparieren usw. Dass er da keinen Bock hatte, auf der Vereinsfeier Kuchen zu verkaufen oder stundenlang wegen meiner Fußballspiele unterwegs zu sein, kann ich gut nachvollziehen. Auch wenn das jemand mit 40, 37.5, 35 oder gar 32,5h Woche vielleicht nicht nachvollziehen kann


    Da muss ich aber mal eingreifen. Für alle hochachtung an alle die viel Arbeiten, aber sie sind nicht die einzigen.


    Wenn dein Vater der Meinung ist, dass ihm der Beruf wichtiger ist, als mal seinem Sohn zu unterstützen, empfinde ich das als sehr traurig. Ich kenne viele Erwachsene, die sich in den Beruf stürzen, nur um im Privaten nichts machen zu müssen.


    Wie sah das denn dann mit deiner Mutter aus, hätte sie sich denn nicht beteiligen können?


    Mir steht es fern, deine eltern zu bewerten, aber an diesem Beispiel kann man nur sehen, das es früher auch so war wie heute. Ich setze Kinder in die Welt, weil es ja gemacht wird, aber sie unterstützen in ihrem Hobby brauche ich nicht. Viel Arbeit ist nur eine Ausrede dafür, dass kein Interesse war/ist.


    Die Zeit MUSS man sich nehmen.


    Das er keinen Bock auf Kuchenverkauf oder Stunden langen herumfahren für den Fussball hat nichts mit der Arbeit zu tun, sondern mit interessenlosigkeit. Man stelle sich mal vor, alle anderen würden auch so denken (und wir kommen der Sache immer näher), dann kannste Vereinsleben/Gemeinschaftsleben vergessen. Und am Ende wundern die sich dann auch noch, wenn die Generation am PC sitzt.


    Denn ich habe ja Jahresbeitrag(60€)bezahlt, also ist eine Rundherum betreuung wohl normal und als selbstverständlich Anzusehen. Mit geld kann man ja alles Kaufen :cursing:

  • Andre


    Ich finde es schön, dass es so engagierte Menschen im Freizeitbereich ganz speziell im Fußball gibt. Es gibt aber auch Kinder die sehr gerne "Ergebnisse" erzielen möchten. Solche die es gerne immer wieder versuchen trotz der noch eben erfahrenen "Niederlage" oder eines Schmerzes immer wieder aufstehen und weiter machen.


    Nein, ich rede nicht ausschließlich von Fußball. So etwas habe ich Beispielsweise beim Turnen meiner Nichten gesehen. Bei einer Übung vom Baren geflogen - da hat es mir vom zusehen weh getan - wieder aufgestanden und auf ein Neues immer und immer wieder bis es dann geklappt hat.


    Auch wurde hier von Klein an geübt, Wettkämpfe bestritten und Medaillen gewonnen - unter anderem waren da Dinge wie Niedersachsenmeisterin dabei... -. Nein, nicht weil die Eltern es wollten, sondern weil die Kinder es wollten! Auch kann ich solche Beispiele aus anderen Sportarten bringen. Sportarten in denen man selbst als Weltmeister nicht in Millionen schwimmt. Es gibt tatsächlich Menschen - Kinder und Eltern - die nehmen das ganze auf sich ohne dabei $-Zeichen in den Augen zu haben.


    Warum darf sich ein Kind im Fußball nicht Ergebnisorientiert verhalten. Nein, nicht Ergebnis im Sinne von Spielendstand, sondern die sportliche Entwicklung. Das Interesse/Neugier am lernen neuer Fähigkeiten. Warum gleich alles was mit "Leistung" zu tun hat schlecht machen. Gibt es nichts positives daran?


    Ja, auch ich habe Bedenken im Leistungsorientierten Fußball aber würde ich dem Kind es nicht verbieten wollen, wenn es den Willen dafür zeigt. Ja, es gibt neben Sport - egal ob Fußball oder was anderes - wichtigere Bereiche im Leben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade die sportlich sehr engagierten Kinder meist besser in der Schule sind - nicht immer die besten aber doch mit ganz oben dabei -. Daher sehe ich hier, dass die Aufgabe der Eltern darin besteht, die Kinder zu Unterstützen soweit es geht. Unterstütz heißt jetzt aber auch nicht, nur im sportlichen Bereich sondern eher in der Prioritätensetzung.


    Du beschreibst einen Cocktail für die Zukunft. Was sich so anhört als ob man sich nicht menschlich auf Zeit trennen kann und dadurch einem die Tür offen bleibt. Warum kann man/muss man akzeptieren können, dass einer eher schwächer ist aber bei den stärkeren Spielern wird alles schlecht gemacht und nur negativ gesehen. Darf insofern der Sohn nicht die Zeit nutzen - wenn er die anderen Bereich des Lebens im Griff hat - und sich versuchen weiter zu entwickeln. Muss er hier und jetzt eine endgültige Entscheidung treffen? Oder kann er in den Verein wieder zurück, wenn er nach einem oder mehreren Jahren die Kurve nicht mehr hinkriegt. Leben wir nicht in einer modernen und flexiblen Gesellschaft?

  • @ Oliver


    Jetzt ist mir etwas passiert, was echt nicht oft vorkommt - ICH BIN SPRACHLOS! Deine Situation entspricht noch bis in das kleinste Detail der meinen. Schwieriges Verhältnis zu EINIGEN Eltern, extreme Leistungsträger und extrem schwache Spieler, bester und ehrgeizigster Spieler ist mein Sohn, der jetzt zu anderem Verein wechselt usw.


    Einzige Ausnahme ist, dass ich in der kommenden Spielzeit die Bambinimannschaft meines 2. Sohnes übernehme. Der jetzige Trainer hat keine Lust auf Spielbetrieb. Mein älterer Sohn trainiert schon als F-ling beim DFB-Stützpunkt und ist sehr ehrgeizig (anders als andere Kinder vergisst er Niederlagen nicht). Er hat in der kommenden Saison beim jetzigen Verein keine Perspektive, da der neue Trainer die Jahrgänge 2003, 2004 und 2005 trainiert und unter dieser Konstellation einen Spielbetrieb als E-Junioren ablehnt. Für einen altersgerechten Spielbetrieb fehlen Kinder und Trainer.


    Schon erstaunlich, wie ähnlich manche Situationen so sind.

  • Jetzt ist mir etwas passiert, was echt nicht oft vorkommt - ICH BIN SPRACHLOS! Deine Situation entspricht noch bis in das kleinste Detail der meinen....Einzige Ausnahme ist, dass ich in der kommenden Spielzeit die Bambinimannschaft meines 2. Sohnes übernehme.

    Und selbst die letzte Ausnahme hätte es fast nicht gegeben. Aber mein 2ter Sohn spielt jetzt erstmal Handball und die haben genug Trainer...


    Grüße
    Oliver

  • Und selbst die letzte Ausnahme hätte es fast nicht gegeben. Aber mein 2ter Sohn spielt jetzt erstmal Handball und die haben genug Trainer...


    Unser Jüngster hat mit seiner Kitagruppe die KITA-Olympiade gewonnen. Meine Frau und ich wollten ihn danach heiß auf Leichtathletiktraining machen. Seine Antwort war: "Ja ich will mal Leichtathletik probieren, aber nur wenn ich weiter Fußball spielen darf!" :( . Kinder... und dabei ist er erst 5.

  • crow und Guenter


    ich habe an anderer Stelle bereits sehr oft eines geschrieben ...und trennt mich von vielen hier:


    Ich bin der Meinung, das die Kinder gewinnen wollen müssen, sollen, dürfen. Ich bin der Meinung, dass der Trainer hier -fast- schauspielerisch genau das unterstreichen, unterstützen soll. Er ist derjenige, der sie sowohl mental als auch über die Trainings hier in die Lage versetzen soll, sich genau dem was den Fußball ausmacht...stellen zu können....über altersgerechte Trainings...ohne gegen die Kifuregeln zu verstoßen....über Fun....und all dem, was ich im vorherigen Posting schrieben habe und womit ihr Euch auch identifizieren sollt.


    Der Unterschied ist für mich, dass ich das spiele....ich spiele hier weitestgehend Theater auf der für die Kinder großen Fußballbühne. Ich simuliere es ...hoffentlich unerkannt. Mir ist die Meisterschaft mehr oder minder egal.


    DAS erzeugt die Gelassenheit...die ich auch nicht immer habe. Ich habe das für mich aber so erkannt und ich arbeite daran. Dabei verfalle ich gelegentlich in alte Muster. Meistens deshalb, weil äusserer Druck wächst.


    Also nochmals, ...die Kinder sollen..nein sie müssen gewinnen wollen und das ist gut so. Ich spiele die Wichtigkeit....in Wahrheit ist es mir -innen drin...fast peng....und genau diese innere Einstellung läßt mich einges erkennen und tun bzw. führt mich dazu, gewisse Dinge immer öfter nicht zu tun. Gruß Andre

  • Andre, Du hast ja vollkommen Recht. Und im Gegensatz zu Dir glaube ich, dass das hier im Forum die Mehrheitsmeinung ist (im echten leben sieht's vielleicht anders aus). Darüber muss man also gar nicht so lange diskutieren.


    Den Fall den Du dabei aber beharrlich ausschweigst, ist genau der, der meine Sohn den Spaß (!) in seinem Team verleidet. Sportlich kommt er in diesem Team nur schwer weiter, denn es fehlen ihm Mitspieler, die ihn im Training fordern und die mit ihm im Punktspiel zusammen die Mannschaft tragen. Die findet er hoffentlich im neuen Verein. Aktuell ist das eine ziemliche one-man-show und das ist für keinen der Beteiligten gut.


    Grüße
    Oliver


  • Andre


    Unterschied?


    wo hab ich zu diesem Punkt je was gegenteiliges von mir gegeben?


    gg

  • Den Fall den Du dabei aber beharrlich ausschweigst, ist genau der, der meine Sohn den Spaß (!) in seinem Team verleidet. Sportlich kommt er in diesem Team nur schwer weiter, denn es fehlen ihm Mitspieler, die ihn im Training fordern und die mit ihm im Punktspiel zusammen die Mannschaft tragen. Die findet er hoffentlich im neuen Verein. Aktuell ist das eine ziemliche one-man-show und das ist für keinen der Beteiligten gut.


    Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Als Mannschaft auf dem Rasen machen wir keine so gute Figur. In der letzten Hallensaison waren wir in Turnieren aber meist vorne dabei. Aber nicht weil wir so gut sind, nein weil wir einen guten Torwart, einen guten Abwehrspieler und einen Angreifer mit überragender Ballkontrolle haben. Der Rest der Jungs die sich ebenfalls auf dem Feld befanden, haben versucht nicht so viel im Weg herumzustehen. Kurz gesagt, die Ergebnisse waren gut aber unser Spiel sah echt Sch.... aus. Habe ich eingegriffen? Nein, weil ich diesen guten und ehrgeizigen Jungs der Mannschaft auch einmal ein Erfolgserlebnis gönnen wollte. Ein Junge kam danach so fröhlich auf mich zu und meinte "Trainer, endlich mal ein 2. Platz!". Andererseits gab es andere Jungs, die sich wie üblich hinter den guten versteckt haben, scheinbar darum wussten und den Pokal hinterher nicht stemmen wollten.


    Um es kurz zu machen, Kinder brauchen auch einmal Erfolgserlebnisse sonst verlieren sie die Lust. Und wenn man als Trainer dabei ein wenig nachhelfen kann ohne kleine Kinderseelen zu verletzen, bin ich dazu mittlerweile gerne bereit. Sozusagen die unsichtbare Hand des Trainers. In Extremfällen hilft halt nur ein Vereinswechsel, so wie bei meinem Älteren, bei dem nach über 4 Jahren im Verein jetzt die Perspektive fehlt.

  • Glaubst du es wäre besser gewesen, ich hätte mir dann hinterher anhören dürfen, was alles wegen dem "Scheiß Fußball" (wie oft ich diese zwei Worte von ihm gehört habe weiß ich nicht) an Arbeit liegengeblieben ist? Workaholismus sehe ich inzwischen als echte psychische Erkrankung, mit den entsprechende Konsequenzen. Das ist echtes Suchtverhalten. Ich bezweifle inzwischen, dass er sich in der damaligen Situation bewusst die Zeit hätte nehmen können. Was zum Beispiel sehr typisch ist, ist folgende Szenerie: "Kannst du mir heute mal bei X helfen, dauert bloß ne Stunde"
    Die Arbeit ist nach zweieinhalb Stunden endlich erledigt (Faktor 2-2,5 zur Zeiteinschätzung einer Aufgabe hat sich in langen Jahren bewährt), ich schnaufe erleichtert auf und will mich verdrücken. "Wo willst du hin, wir sind noch nicht fertig" "Wir haben doch X erledigt, hat eh länger gedauert" "Na und, siehst du denn nicht selbst, dass Y und Z auch noch dringend zu erledigen sind" (was ihm während der Arbeit X eingefallen oder aufgefallen war). "Davon war aber nicht die Rede" "Deswegen muss es aber trotzdem getan werden." "Aber davon war nicht die Rede und ich wollte eigentlich noch A machen, wir haben eh schon so lang gebraucht" "Motz doch nicht rum, weilst mal ein Stünderl mitgeholfen hast" Dieses Theaterstück haben wir so oder so ähnlich wohl hunderte Male aufgeführt im Laufe der Jahre.

  • provinzler, es ist aber klar, dass ein Trainer nicht alle hausgemachten Probleme abfangen kann. Gerade bei noch relativ kleinen Kindern ist man auf die Unterstützung durch die Eltern angewiesen. Wenn die (aus welchen Gründen auch immer) ausbleibt, wird es problematisch.


    @all
    Danke für die angeregte und anregende Diskussion!


    Grüße
    Oliver

  • Aber ich bin (noch?) nicht soweit, dass ich alles mit buddhistischer Gelassenheit hinnehme und dennoch Spaß dabei habe. Ich gebe Dir völlig Recht: Etwas mehr Entspanntheit würde mir da sicher helfen



    mit etwas Glück wird diese Entspannheit kommen. dann, wenn dein Sohn in einer nicht mehr von dir trainieren Mannschaft spielt, in der er sich wohlfühlt.
    als Vatertrainer sah ich es auch als meine Aufgabe an, meinen Söhnen eine Grundlage zu vermitteln, die es ihnen erlauben in der zu ihrem
    Talent oder Untalent (wusste ich ja zu Beginn nicht) passenden Mannschaft ihren Platz zu finden. Ihnen zu vermitteln, dass Engagement, Verhalten zu seinen Mitspielern und die Einstellung Leistung bringen zu wollen, ihnen Akzeptanz in der jeweiligen Mannschaft bringt.Natürlich gehörte auch die Vermittlung von
    technischen und taktischen Grundkenntnissen dazu.
    Ich leg mir nicht den Heiligenschein zu, alles nur im Interesse der anderen Kinder gemacht zu haben.
    Bösartig könnte man sogar sagen, dass ich die anderen Kinder gefördert habe, um meinen Kindern das passende Umfeld zu bieten.
    davon haben jedoch alle profitiert. das Ergebnis rechtfertigt letzendlich meine Motivation.


    und wenn ich heute auf den Platz gehe, und meinen Jungs zuschaue, dann ist die Entspanntheit da, die Don vermisst


    und das nicht nur bei meinen eigenen Söhnen, sondern auch wenn ich meine ehemaligen Spieler sehe.


    letzten Montag spielte mein Sohn mit seiner jetztigen Mannschaft gegen seine alten Kollegen, die 8 Jahre von mir trainiert wurden.


    derart entspannt und derart zufrieden ging ich selten von einem Sportplatz.


    diese Entspanntheit hatte ich, konnte ich auch wohl nicht, während meiner aktiven Trainerzeit auch nie gehabt.


    ich schreib dies, um allen Vatertrainer hier, einigen Frust wegzunehmen, Mut zusprechen um weiterzumachen. das Ergebnis wird euch befriedigen.


    Letzendlich sollen wir uns doch wohl auch nichts vormachen, bei allem Enthusiasmus,, bei aller sozialen Einstellung, als Vatertrainer macht man es doch
    vorrangig für das eigene Kind. Ich seh das auch nicht als Verwerflich an, denn ander Väter, die das auch könnten, machen schliesslich nichts.


    gg

  • provinzler, es ist aber klar, dass ein Trainer nicht alle hausgemachten Probleme abfangen kann. Gerade bei noch relativ kleinen Kindern ist man auf die Unterstützung durch die Eltern angewiesen. Wenn die (aus welchen Gründen auch immer) ausbleibt, wird es problematisch.


    @all
    Danke für die angeregte und anregende Diskussion!


    Grüße
    Oliver

    Hat ja auch niemand verlangt. Zumal es auch Leute geben soll, die deshalb so viel arbeiten müssen, weil ihre Stundenlöhne so beschissen sind, dass sie sonst nicht über die Runden kommen.

  • was alles wegen dem "Scheiß Fußball" (wie oft ich diese zwei Worte von ihm gehört habe weiß ich nicht) an Arbeit liegengeblieben ist? Workaholismus sehe ich inzwischen als echte psychische Erkrankung, mit den entsprechende Konsequenzen. Das ist echtes Suchtverhalten. Ich bezweifle inzwischen, dass er sich in der damaligen Situation bewusst die Zeit hätte nehmen können.

    ,


    provinzler


    du hast da ja offensichtlich noch einiges zu verarbeiten. Solltest aber unbedingt vermeiden das Desinteresse deines Vaters an deinem Hobby mit Desintersse an seinem Kind gleichzusetzen. ansonsten wirst du noch lange an dieser Problematik rumknabbern.
    letztendlich hat dein Problem mit Fussball an sich wenig zu tun. aber das geht jetzt hier wohl zu weit ins Eingemachte.


    gg

  • Ja, die Vatertrainer.


    Das ist etwas in einem verein, was eigentlich nicht gut ist, andererseits aber unverzichtbar. Denn wer trainiert denn die Kinder wenn es er nicht macht.


    Ich selber habe nie mein eigenes kind trainiert. Vor kurzen stand ich mal vor der Frage, aber habe dankend abgelehnt. Aus meiner langen erfahrung konnte ich da nur sagen, dass imm was schief geht.


    Die Balance zu finden zwischen: überfordern, unterfordern, fördern und langweilen ; das ist doch ein sehr schweres talent.


    Ich denke mir immer , dass das bis zu E-Jgd noch geht, ggf auch bis zur C-Jgd. danach sollte aber der vater abgelöst werden. DIe Kinder brauchen auch ihren freiraum um mit ihren Kunmpels sachen im training zu machen, die sonst nicht möglich sind. Meine Tochter jammert mir zB im Moment einen vor, dass ich jetzt Trainer einiger ihrer Klassenkameraden würde. das wäre ihr Megapeinlich.



    guenter


    Heißt dein Landesverband wirklich Rheinlandn und Saarland, oder ist dir da in deiner Sigi nur das N ausgerutscht ;)

  • Ich denke mir immer , dass das bis zu E-Jgd noch geht, ggf auch bis zur C-Jgd. danach sollte aber der vater abgelöst werden. DIe Kinder brauchen auch ihren freiraum um mit ihren Kunmpels sachen im training zu machen, die sonst nicht möglich sind.



    War und ist auch meine Überzeugung. nach D war bei mir Schluss als Vatertrainer. das war für mich schon die absolute Grenze


    zur Frage


    wir wohnen direkt an der Grenze zum Saarland, war als Spieler bis zum 60. fast immer im Saarland akitv. auch dort als Aktiven und Jugendtrainer.
    die letzen 15 Jahre Jugendtrainer im Verband Rheinland.
    mein Jüngster spielt im Verband Rheinland, mein Ältester, jetzt als Aktiver im Verband Saarland, wo er auch als C und B-jugendlicher spielte.
    der Vorteil dort ist, dass man auch höherklassig nicht allzuweite Fahrten hat.
    auch hat der Fussball dort in den Dörfern einen hohen Stellenwert.


    Freundschaftspiele und Pokalturniere machte ich überwiegend im Saarland, wegen der Entfernung und auch weil es dort irgendwie etwas besser organisiert
    und fortschrittlicher. ist. Wegen der Grösse dient das Saarland anscheinend als Versuchsobjekt für den DFB (die ersten die in F ohne Tabelle spielten,
    die ersten, die die D9 einführten, die ersten die Bambini mit 5 Spieler und nur noch Turnierform )


    folglich kenne ich auch aus beiden Verbänden viele Verantwortliche und Trainer, zu denen ich immer noch Kontakte pflege.


    deshalb sind auch einige meiner Beiträge hier, nicht nur aus meinen Erkenntnissen, sondern aus Gesprächen mit diesen beeinflusst.


    ich kenn mich also in beiden Landesverbänden etwas aus.


    etwas komplizierte Beantwortung einer einfachen Frage, ging aber wohl nicht einfahcer.


    gg

  • etwas komplizierte Beantwortung einer einfachen Frage, ging aber wohl nicht einfahcer.

    Doch, wäre in diesem Fall einfacher gewesen: Vermutlich hat Stefan Dich nur darauf hinweisen wollen, dass in Deinen Profilangaben (die links neben Deinen Beiträgen auftauchen) ein Schreibfehler drin ist. Da steht "Rheinlandn" und da ist ein "n" zuviel.

  • Jetzt muß ich hier doch auch noch mal meinen Senf dazugeben. Mein Vater war vor ca 10 Jahren in einer ganz ähnlichen Situation.


    Er war Trainer der Mannschaft, in der beide Söhne gespielt haben. Grundsätzlich kann ich mich nicht erinnern daß ich es schlimm gefunden hätte, war ich warscheinlich auch noch zu jung...was mich aber immer tierisch aufgeregt hat, war die Sache daß Fußball und "privat"-Leben so vermischt wurde. Bei den anderen Jungs war ein Spiel nach Abpfiff zu Ende, egal ob es gut oder schlecht war. Bei uns war das letzte Spiel noch Gesprächsthema der nächsten Tage, unabhängig ob positiv oder negativ. Unser Trainer (äh.. Vater) war erst mit dem Spiel fertig, wenn er es in sämtliche Einzelteile zerlegt hatte, uns jeden Fehler genau erklärt hatte. Also nicht in dem Sinn, daß er uns für Fehler fertig gemacht hat, daß gar nicht! Aber er hat uns dadurch eben viel mehr theoretisches Wissen und Verständnis eingeimpft, als wie es in dem Alter sonst üblich ist.


    Denke mal daß ist schon mit ein Grund dafür daß Trainersöhne meistens etwas weiter sind als der Rest der Mannschaft.


    Was ich aber eigentlich schreiben wollte:


    Mein Bruder wurde damals von einem höherspielenden Verein zu einem Probetraining eingeladen. Zu diesem Training durfte ich auch mit und hatte halt einfach den besseren Tag erwischt. Ende vom Lied, mich wollten sie haben, meinen Bruder nicht.


    Heute weiß ich daß meine Eltern damals lange überlegt haben, was sie machen sollen. Ob sie mir die Chance geben sollen, dabei aber meinen Bruder vor den Kopf stossen. Zumal eigentlich alle Junge meiner KLasse in meinem (alten) Verein waren, Dorf halt :) Längere Autofahrten inkl. Bring- und Holservice wären noch dazu gekommen.


    Oder ob sie mich eben doch in der Gruppe lassen, wo ich seit langem war und eigentlich auch ganz zufrieden. Hier denke ich ist allerdings der große Unterschied zu deinem Sohnemann, wenn er selbst von seine Mannschaftskollegen genervt/ enttäuscht ist!!


    Letztendlich bin ich damals nicht gewechselt und im Nachhinein war das sicher auch ok und verständlich und trotzdem gibt es bis heute immer wieder so Situationen, wo ich mir schon denke was wäre gewesen wenn...so ein kleinwenig ärgert mich die verpaßte Chance schon ?(


    Also in diesem Sinn: Probiert es aus im neuen Verein, wenn es paßt ist es super. UNd wenn nicht, gibt es ja warscheinlich auch immer noch den Weg zurück, oder?


    Gruß

  • Bei den anderen Jungs war ein Spiel nach Abpfiff zu Ende, egal ob es gut oder schlecht war. Bei uns war das letzte Spiel noch Gesprächsthema der nächsten Tage, unabhängig ob positiv oder negativ


    und da kann ich nur jeden Vatertrainer warnen ,,da ich das von Anderen her kannte, hab ich mich da sehr bewusst zurückgehalten,
    ausserhalb des Trainings hab ich mich bewusst gegenüber meinem Sohn , was sein Spiel und das seiner Mannschaft betrifft zurückgehalten.
    bei mir gabs hat immer die Frage: wie fands du es heute, wie siehst du deine Leistung. hab das dann lediglich abeschwächt oder bestätigt, das wars dann.


    ich hab aber einen anderen Fehler gemacht, vor dem ich ebenfalls warne: ich habe meine Probleme mit Spieler. Mannschaft oder Verein immer meiner
    Frau dargestellt und diskutiert. Führte irgenwann zu echten Problemen. würde ich nie mehr machen.


    und trotzdem gibt es bis heute immer wieder so Situationen, wo ich mir schon denke was wäre gewesen wenn...so ein kleinwenig ärgert mich die verpaßte Chance schon ?(


    das wirst du nie erfahren. genauso wie du als Vater nie wissen wirst, welche deiner Ratschläge die richtigen sind, In diesem Dilemma steckt doch jeder Vater
    der vom Fussball kommt und erkennt dass sein Sohn ein gewisses Talent hat.


    Ich hab meinen Söhnen folgenden Satz gesagt (nicht nur im Fussball) wenn du es willst, probier aus wo deine Grenzen sind, zurückgehen kannst du immer,
    es ist deine Entscheidung, wir unterstützen dich und akzeptieren deine Entscheidung. Trotzdem hab ich inzwischen versteckte Vorwürfe von meinem Ältesten bekommen.



    gg