Verfahrene Situation Dorfverein (Vorsicht, langer Text)

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  • Erstmal danke für deine ehrliche Offenbarung, die ich nun mal kritisch "seziere". Verzeih bitte, wenn ich dir da ironisch u. ehrlich antworte, dass deine Probleme für mich eher Luxusprobleme sind: Eltern, die nie viel präsent waren, wären vielen fast die liebsten. Ein Kindertrainer ist immer zuerst auch Motivator, Animateur. Wenn er Kinder nicht erreicht, sollte er bei der sinnvollen Ursachesuche bei sich anfangen, nicht auf Kinder zeigen: sofern die nicht von Eltern gezwungen werden, aber selbst dann noch, sind sie immer erreichbar, fragt ich nur wie! Nur auf die zu setzen, die bereits von sich aus problemlos o. gar begeistert dabei sind, macht's sich zu einfach. Manch Kind hat vielleicht Ängste, Hemmungen, Scheu o. Rückstände ("Fußballalter"!), da muss man ihm in seinen Defiziten helfen statt es (o. das ganze Team) fallen zu lassen. Jugendobleute, die Trainern freie Hand lassen, sind eher selten, viele wollen alles in ihren Händen halten u. vorschreiben. Einfach machen!? Bei 18 - 20 Spielern würde ich klar 2 Teams mit 9 bis 10 Spielern melden (ich kenne Trainer, die dies schon bei 8 wagen), zudem darauf bauen, per Eigeninitiative noch ein paar neue zu finden: wo Spielermangel ist, lockt die Chance auf viel Spielpraxis/zeit!
    Nun hat aber schon dein 8-jähriger Sohn für dich entschieden... Ob er die Lage richtig einchätzen kann, ob das gut ist, wird sich zeigen. Was aus seinem, deinem aktuellen Team wird, scheint aber euch beiden recht egal zu sein, die Verantwortung wird eben an benannte Schuldige gewiesen, oder lese ich da falsch? Ich fände solch Einstellung schade, finde aber deine Ehrlichkeit auch, wieso du Trainer wurdest, verdient Respekt, zumal unsere Gesellschaft eben darauf aufbaut, dass jeder seine max. Vorteile suche, u. Wechseln ist ja völlig ok. Nur die Gründe u. Motivlage finde ich bei 8-jährigen zweifelhaft (wenn auch nicht ungewöhnlich), außer dass du als "Papatrainer" u. Nichtfußballer irgendwann - notwendig m.E. erst mit Beginn der Pubertät - aufhören willst. Im Prinzip gut o. Ich hätte hier vielleicht erstmal einen fußballerisch fitten Co aus der A-Jugend angeworben, dann das Team später übergeben, mich so sauber verabchiedet. Jetzt wirkt es so, als liesse man das Team im Stich, um anderswo privat sein Glück zu machen, oder? Sicher, legitim, aber....

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....


  • ^^, das war mal auf jedenfall sehr interessant.


    Allerdings bezog sich meine Frage eher auf das "N" hinter dem Rheinland in deiner Siggi :rolleyes: . Ich hatte versucht es mit dicker Schrift sichtbar zu machen, ist mir aber wohl nicht wirklich gelungen ;(

  • <snip>

    Kicker, Du willst die ganze Welt retten, ich weiss um meine Beschränktheit. Das unterscheidet uns.


    Meine Wunschvorstellung wäre gewesen, dass mein Sohn in die 2001er Mannschaft hochrutscht und ich weiter die 2003er als kommende E2 trainiere. Den Teamwechsel meines Sohnes hat der Verein abgelehnt, ebenso die Planung zweier E-Mannschaften. Wer lässt da wen im Stich? Es fällt mir nicht leicht, meine Spieler abzugeben. Das ist aber die Folge des Vereinswechsel meines Sohnes, denn da mein Tag nur 24h hat, musste ich mich entscheiden:
    - entweder weiter machen, aber damit meinem Sohn ein Stück weit den Spaß am Fussball zu nehmen, indem ich seine sportliche Entwicklung blockiere
    - oder das Team abzugeben, und dafür meinen Sohn optimal zu fördern


    Ich habe mich für letzteres entschieden. Jetzt verlasse ich mein Team und das macht mir natürlich Bauchschmerzen. Mein Nachfolger steht parat, der war die letzten 2 Jahre mein Co, insofern lasse ich sie nicht wirklich "im Stich". Aber klar, einer der Gründe war die unbefriedigende sportliche Perspektive, das macht mir schon Sorge, zumal mein Co noch weniger Fussballer ist als ich es bin. Aber mein Sohn ist sicher der, der sportlich in der Mannschaft in der kommenden Saison am schlechtesten aufgehoben wäre (da er wieder zu sehr nach oben raus sticht). Für die anderen passt das wesentlich besser. Ich habe versucht, die sportliche Perspektive für meinen Sohn und für das Team in meinem Sinn zu ändern, habe mir aber blutige Nasen geholt. Daraus ziehe ich jetzt die Konsequenz.


    Ganz deutlich auch nochmal: Ich habe mich darüber geärgert, dass der 2001er Trainer meinen Sohn nicht haben will. Dennoch gebe ich ihm als Trainer und als Jugendleiter keine "Schuld". Mir ist schon klar, dass wir in unserem Klein-Verein nur beschränkte Ressourcen/Möglichkeiten haben. Wahrscheinlich hat er aus seiner Sicht und aus Sicht des Vereins sinnvoll gehandelt. Ich habe nicht wirklich herausbekommen, WARUM er meinen Sohn nicht hochziehen wollte. Sportliche oder körperliche Gründe hat das sicher nicht. Begründet hat er es mir gegenüber damit, dass er "befürchtet, dass 2001er sich zurückgesetzt fühlen, wenn ein 2003er hochkommt und auch spielt". Für mich klingt das ein wenig so als würde er denken "Wenn der gut genug ist, 2 Jahrgänge höher mitzuhalten, geht er früher oder später ohnehin zu einem leistungsorientierten Verein. Da muss ich mir jetzt nicht 1 oder 2 Jahre Unruhe antun." Das ist aber nur meine Vermutung, explizit gesagt hate er mir das nicht.


    Grüße
    Oliver

  • ich weiss um meine Beschränktheit.


    endlich mal eine klare, nicht widersprüchlich zu dikutierende Aussage!
    :P:P:P:P:P


    uns allen sollte doch aber wohl klar sein, dass diskussionsbeiträge von eigenen Erfahrungen und somit eigenen Sichtweisen geprägt sind.


    der Vater, desse Sohn gerade so mitkommt, fordert Einsatz für alle gleich, der Spassfaktor soll absolut im Fordergrund stehen, Ergenisse dürfen keine Rolle spielen.
    Training dann wenn es passt, andere Interessen sind gleichwertig zu betrachten


    im Gegensatz dazu der Vater, dessen Sohn talentiert, leistungswillig ist und mehr erreichen will. hier kommen dann die gegensätzlichen Argument auf den Tisch.


    für mich haben beide aus ihrer Sichtweise recht.


    und der Trainer, der soll nun beiden gerecht werden.


    und bei dem gehts ja weiter


    hat er eine mittelmässige Mannschaft, die immer unten rumkraxelt, dann ist die Meisterschaft für ihn ein unbedeutendes nicht erstrebsames Ziel.


    hat er dagegen eine gute Truppe, die oben steht, hat er automatisch, ob gesollt oder nicht eine andere Zielsetzung.


    somit ergeben sich folglich auch unterschiedliche Diskussionsansätze. Ich hatte Glück, hatte beides als Trainer erlebt, kenn also beide Seiten.


    gg

  • Ob du wirklich so genau weisst, was andere wollen? Es gibt aber ein gutes Sprichwort: Nur wer Großes will/wagt, der kann auch groß scheitern/irren... Daher nehme ich es ironisch als Kompliment von dir, dass du mich nicht kleinmütig/-geistig, sondern als Weltretter einschätzt ;)


    Um meine Bechränktheit - vor allem an Kräften - weiß ich - zwangsweise - aber sehr wohl. Dass ein Verein nicht einen 2003er ins 2001er Team stecken will, weil ein Vater dies so möchte, verstehe ich voll und ganz. Ich bin entgegen vieler anderer ringsum durchaus der Ansicht, dass ein besonders starkes Talent mal einen Jahrgang hochrutschen dürfen sollte, solange es selbst dies will und damit gut klar kommt, aber ohne Notlage (im Dorf bei fehlenden Teams) 2 Jahrgänge höher spielen zu sollen, das geht für mich gar nicht. Da solltest du deinen Ehrgeiz wirklich etwas beschränken, wenn es so Formen annimmt: das würde ihn langfristig sicher eher blockieren statt fördern ;)


    Du schreibst auch, dass du die Konsequenz ziehst, was sich nicht so anhört, als ginge alles vom Kind aus; immer wieder schreibt du: ich, mir, mein. Zwar ist die Entscheidung zum Vereinswechsel schon kindgerechter, in dem Alter sollte man aber vor Ort bleiben. Klar, der Reiz des Neuen, vielleicht noch ferngesteuert vom stolzen Papa, wirkt auch bei Kids, aber wenn's schief geht? Einen Weg zurück kann es nach dem Gechilderten ja nicht geben, alo: volles Risiko! Im Fall des Scheiterns bezahlt das Kind - das habe ich selbst bei meinem Ältesten erlebt, wobei er notgedrungen wechselte (Teamauflösung mangels Masse). Ich kann davor nur warnen! Vielleicht gefällt's im alten Verein vor allem dir, deinem Leistungsanpruch nicht mehr, so wie du eingangs schriebst?


    Für Kinder gibt es eine gute Regel bzgl. Wechseln vom Heimatverein weg aus Leistungsgründen: besser später als früher, ab der D. So handhaben es denn auch bei uns vor Ort LZ von Werder o. VfL Osnabrück: Auswärtige Talente ab der D! Lies dir zur Selbstkontrolle mal das FPL-Konzept u. verstehe bitte, dass ich d Ansinnen aus Respekt vor dem Kind kritisch sehe, was mich sicher nicht beliebt bei dir macht: in der Tat: Papas, die ihre Kinder für herausragende Wunderknaben halten, sind mir immer suspekt. Das sind alles erstmal nur Kinder u. deren Leistungspotenz ändert sich oft sehr rasch! Also: Vorsicht beim Beladen kleiner Schultern mit eigenen großen Leistungs-Anprüchen, da sind oft Projektionen im Spiel, denen Kinder am Ende nicht gewachsen sind! Alles nur Tipps, nicht böse gemeint.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Kicker, es sind 2 separate Punkte:


    a) der Mannschaftswechsel meines Sohnes
    b) mein Trainerjob


    a entscheidet letztlich mein Sohn. Der Wechsel ist von ihm gewollt, am liebsten Vereinsintern, aber das geht nicht (s.o.), also -extern.


    b ist meine Entscheidung, aber die hängt am Punkt a dran. Wenn mein Sohn den Verein wechselt, kann ich aus Zeitgründen die Mannschaft nicht weiter trainieren. Das ist meine Konsequenz. Bitte nicht vermischen.


    Es ist nicht MEIN Ehrgeiz, meinen Sohn möglichst hochklassig spielen zu lassen - bitte unterstelle mir das nicht! Er ist unzufrieden in seinem jetzigen Team (sportlich, nicht menschlich!), das sagt er, das zeigt er und das sehe ich auch. Bevor jetzt der Einwand kommt: Ja, es ist sauschwer, bei einem 9-jährigen zu klären, was er will. Ich habe mich bemüht, laufe aber natürlich Gefahr, ihm da etwas aufzudrücken. Günther hat davon ja auch berichtet. Aber ich tue, was ich kann.


    Wieso sollte es keine Weg zurück geben? Ich verlasse beim Heimatverein keine verbrannte Erde und kann auch nach wie vor mit dem Jugendleiter ganz normal reden. Wir sind uns nicht einig geworden, daher trennen sich unsere Wege, aber wir gehen nicht im Streit auseinander. Wenn es beim neuen Verein nicht klappt, ist Rückkehr sicher eine Option. Aktuell halte ich das allerdings für unwahrscheinlich.


    Immer wieder wird zitiert "beim Heimatverein bleiben bis zur D". Aus meiner Sicht vollkommen korrekt, aber man muss dazu sagen, welche Bedingungen der Heimatverein bieten muss, damit das sinnvoll ist: Leistungsgerechte/leistungshomogene Teams. Das kann unser Verein im Falle meines Sohnes nicht. Es macht einen Unterschied, ob mein "Heimatverein" 4 E-Jugenden hat, in die er die Jungs sportlich sinnvoll einteilen kann oder ob er mit Müh und Not eine E zusammen kratzt, in der noch 3 F-Jugendliche aushelfen. Aus meiner Trainererfahrung ist das der entscheidende Nachteil, den ein Dorfverein hat. Man kann viel kompensieren, aber wenn das Team leistungsmäßig zu inhomogen wird, wird es schwierig.


    Das Papas ihr Söhne immer für etwas besonderes halten, das hat die Evolution sicher geschickt so angelegt. Schwierig wird das Leben dadurch, dass es ja allem Anschein nach wirklich besondere Söhne gibt. Ein kluger Mann hat mal gesagt "Nur wer Großes will/wagt, der kann auch groß scheitern/irren..."


    Grüße
    Oliver

  • Ich habe ja nur das Geschriebene "seziert" gemäß meinem kleinen Gesichtskreis. Da kenne ich viele Väter, inbesondere Trainer, die fast schon manisch in ihren Jungs die Besten im Team sehen. Daher meine Ironisierung, ohne dass ich natürlich dich o. deinen Sohn kenne. Vielleicht hätte er das Zeug, 2 Jahrgänge zu überspringen. Mein Sohn musste es mal (spielte 1 Jg höher, sollte dann dort raus, da es zuviele Spieler im Jg gab u. sein Jg-Trainer wollte ihn nicht, da er fürs Team zu stark sein sollte): ging schief, bekam plötzlich (erst lief's super!) nach nem knappen Jahr Angst vor den die Großen/Älteren. Daher wechselten wir dann den Verein u. dort kam er nie recht ins Team: seines Jahrgangs! Nun ist er da grad mal guter Durchchnitt u. der einst stolze Papa sucht auch Schuldige... ;)


    Vielleicht war's auch mein Ehrgeiz, denn ich wollte beim ersten Jg-Trainer nicht "betteln". Deine Story sprach mich halt an. Ich an deiner Stelle hätte bei 18 - 20 Spielern zuerst bis Sommer für 2 Teammeldungen (1xLeistung, 1xFreizeitkick) gekämpft, Spieler noch geworben. Immerhin hattest du als Trainer die Dinge selbst in der Hand, wogegen der Rest meist dem nur ausgeliefert ist, was andere entscheiden... Aber egal, nicht jeder hat dafür Zeit, Nerven, Lust, ist ja kein Pflicht u. muss Spaß machen.Ein 9-jähriger kann Dinge kaum absehen, die Verantwortung u. Entscheidung haben eben die Eltern, daher bezieht sich das Zitat eben auf Erwachsene: Kinder wollen täglich viel u. da meiste davon ist eher ungut: üßes, Faulenzen, Playstation vs Schule... Du wagst also für deinen Sohn. Daher würden dich Irrtümer wie mich wurmen, dein Sohn könnte dadurch aber sogar "gescheiter" werden. Aber es muss ja nicht dazu kommen u. jeder Pech haben!!!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Es ist ganz wichtig, dass der Trainer selber weiss. was er von den Spielern und ihren Eltern will, und dies auch so klar kommuniziert dass es ankommt und verstanden wird. Kommuniziert wird genau einmal, zudem mit den wichtigsten Merkpunkten schriftlich. Das gilt. Für alle. Nachgefasst wird nicht. Wenn einer fehlt - brauch ich Gründe ? nö - spielen wir halt mit weniger - so what ? Wer zu oft fehlt kommt zu einem Gespräch, wer dann immer noch nicht will, fliegt. Das ist einfach, klar und kommunizierbar. Punkt.
    Klar, nicht in jedem Dorfclub ist es so einfach, aber DU hast den Luxus von 20 Kids bei denen mindestens zwei zuviel sind. Wenn du hier eine JederKannMitmachen Veranstaltung aufziehst, tust du weder dem Fussball, noch den Eltern und schon gar nicht den Kids einen Gefallen. Im Gegenteil, die werden es dir später alle mal vorwerfen, nicht konsequenter gewesen zu sein.
    Fussball ist und soll nicht einfach Ersatzhort sein für Eltern, die froh sind, ihre Kinder irgendwo kostenlos hinparkieren zu können. Wenn Eltern sich nicht engagieren, hast du im schlimmsten Fall, immer ein Toptalent welches nicht nur im Fussball sonder auf der ganzen Linie unglücklich vor die Hunde gehen wird, weil es die Eltern nicht nur einen "Sch" interessiert sondern sie in der Regel für ihren Filius ganz andere Pläne haben werden.
    Lieber keinen Fussball als einen der zu hause früher oder später soziale Spannungen schafft!

  • Bin zwar "late to the game", wie die Englischsprechenden gerne sagen, möchte aber noch mal kurz auch DQs Eingangs- und die weiteren erklärenden Beiträge seinerseits antworten. Ich kann es gut verstehen, dass dein Sohn wechseln möchte. In einem anderen Thread schildere ich ja gerade auch, dass in meinem Team der vergangenen Saison, der Hälfte eines E1-Kaders, ein Spieler deutlichst hervor gestochen hat. Und wie bei dir auch ist das mein Sohn. Er hat die letzte Saison über sehr an seiner Situation zu knabbern gehabt. Man kann es zwar so halten wie der Vater von Calvin aus Watterson's Comic-Reihe und behaupten, schwierige Phasen stärkten den Charakter, da ist sicher auch etwas dran, man muss aber auch erkennen, wo die Überforderung beginnt und der Effekt sich ins Negative verkehrt. Ich musste so einige Diskussionen mit meiner Frau über das Wohl unseres Sohnes führen. Und stünde nun mit dem Wechsel in die D-Jugend und der Kooperation mit dem Nachbarverein nicht eine Neusortierung der Mannschaften unter Leistungsgesichtspunkten bevor, wir würden den selben Schritt vollziehen. Die gemeinsamen Sichtungstrainings haben ihm schon unheimlich viel Spaß gemacht, er freut sich jetzt richtig darauf, künftig Mitspieler auf Augenhöhe zu haben.


    Auch ich habe etwas gegen überehrgeizige Eltern, die schon im KiFu-Alter Vereins-Hopping betreiben. Das sehe ich aber weder bei Euch noch bei uns gegeben. Nach wie vor gilt der Rat zur Vorsicht, Kinder vorschnell aus ihrem angestammten sozialen Umfeld heraus zu nehmen. Wenn sie aber tatsächlich gute Fußballer sind, dann kommen sie auch in einem neuen Team zurecht, sofern dieses anständig geführt wird. Ich habe bisher immer die Beobachtung gemacht, dass neue Spieler, die kicken konnten, keinerlei Probleme mit der Integration hatten, wenn sie nicht selbst kleine Diven waren -- und von denen ist mir selbst noch keine untergekommen, zumindest nicht unter den wirklich guten Spielern.


    Natürlich ist es schade um das alte Team. Ich meine aber, dass man dir überhaupt keine Vorwürfe machen kann, wenn du es auch verlässt. Umgekehrt muss man dir dankbar sein für die viele Zeit und Mühe, die du allen Spielern in diesem Team gewidmet hast. Klar, da war dein Sohn dabei, aber war es deswegen für alle anderen weniger wertvoll? Du hast, als ein ehrenamtlicher Trainer gesucht wurde, nicht sorgfältig die Grashalme gezählt und auf das Ende des betretenen Schweigens gewartet, sondern bist vorgetreten und hast freiwillig ein Ehrenamt übernommen, das einen hohen Einsatz fordert. Du bist ganz sicher niemandem verpflichtet. Und das darfst du dir auch nicht einreden lassen.


    An deiner Stelle würde ich das Traineramt vermutlich auch erst einmal abgeben, nicht zuletzt, weil der Job einen ganz schön schlauchen kann, und ich nach sechs Jahren auch mal wieder eine Pause vertragen könnte. Vermutlich lege ich sie dann nach der D ein. Und vielleicht übernehme ich dann irgendwann mal wieder eine G-Jugend, dann ohne Vatertrainer zu sein.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)