Planung D-Jugend

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  • Erst einmal schönen guten Abend zusammen!
    Da ich hier zwar seit einigen Monaten aktiv bin, aber nur als "Leser" , will ich mich erstmal kurz vorstellen.


    Ich bin 16 Jahre alt und spiele seit den Bambinis in meinem Dorfverein. Vor zwei Jahren habe ich mich auf Nachfrage meines Trainers dafür entschieden, die E-Jugend, die zwei Erwachsene als Trainer hatte, "mitzutrainieren". Es war eigentlich eher ein Improvisieren vor Ort und kein geplantes Training; einfach ein paar Übungen gemacht, die man irgendwo gefunden hatte oder von sich selber kannte. Die Seite soccerdrills.de kannte ich seitdem ich bei der E-Jugend
    angefangen habe. Eigentlich habe ich mich nur für die Übungen, die man dort finden kann, interessiert. Schließlich braucht man ja nur ein paar Übungen um ein Training zu machen. :rolleyes:
    Das ging solange so weiter bis ich mich Anfang diesen Jahres dafür entschieden habe, den Lehrgang "Kindertrainer" zu machen. Dort habe ich nicht nur einiges an Grundwissen mitnehmen können, sondern auch eine Menge Motivation; ich wollte das Training schnellstmöglich verbessern und so gut wie nur möglich gestalten. Dafür habe ich erstmal ein Gespräch mit meinen beiden Trainerkollegen geführt, die als Vatertrainer zwar schon ein paar Jahre aktiv sind, aber genau wie die restlichen Trainer unseres Vereins keine Lehrgänge besucht und erst recht keine Lizenzen gemacht haben. Ab dann durfte/sollte ich immer häufiger das Training machen.


    An dieser Stelle möchte ich mich bei euch aktiven Schreibern bedanken, dass ihr eure Erfahrungen und euer Wissen weitergebt und hier über die verschiedensten Themen diskutiert. Überhaupt ist es klasse, dass es trainertalk gibt. Das hat mich auch dazu angeregt, viele Dinge die ich mache zu hinterfragen und zu schauen, ob es richtig war oder ob ich es hätte besser machen können.



    Nun zum eigentlichen Thema..
    In der nächsten Saison werden meine Kollegen, die ich zwei Jahre in der E-Jugend begleiten durfte, aus verschiedenen Gründen als Trainer aufhören. Es ist nun geplant, dass ich in der nächsten Saison mit einem der Trainer der jetzigen D-Jugend die neue D-Jugend trainieren werde. Der heutige Stand ist, dass 18 Kinder (2000er/2001er, ungefähr Hälfte/Hälfte) dort spielen werden.


    Nun habe ich mir zu einigen Dinge Gedanken gemacht und würde mich auch über euer Feedback freuen.


    Der erste Punkt ist, dass mein zukünfiger Partner hart ausgedrückt "keine Ahnung hat". Und das soll natürlich absolut nicht heißen, dass ich hier der Allwissende bin, keineswegs! Jedoch bekomme ich das ab und zu mit, wenn wir zeitgleich trainieren. Seine Jungs müssen meist zu Beginn Runden laufen und zum Schluss wird ein Spiel gemacht (x:x auf dem halben Platz). Ingesamt ist das Training eben ziemlich unstrukturiert; ist nicht nur dort so, sondern leider auch in vielen anderen Jugenden bei uns im Verein. Es fehlt eben komplett an Wissen und ich glaube ich lüge nicht, wenn ich sagen würde, dass ich der Einzige bin, der jemals in unserer Jugendabteilung einen Lehrgang (auch NUR Kindertrainer-Lehrgang) gemacht hat.
    Nun gut, ich habe mir fest vorgenommen ein Gespräch mit ihm über die nächste Saison zu führen; welche Vorstellungen er von Training, Spiel, etc. hat. Ich gehe aber davon aus, dass ich ihm einiges erklären muss, da es einfach an Wissen fehlt.
    Mein jetziger Trainerkollege hat mir empfohlen, dass ich hinsichtlich des Trainings und des (ich nenne es jetzt mal) "Konzepts/Philosophie" das Ruder in die Hand nehmen sollte, da er ihn ähnlich einschätzt.


    Meine Frage: Wie gehe ich an dieses Gespräch ran? Von Anfang an "das Ruder in die Hand nehmen" und den Bestimmer spielen? Nein, auf keinen Fall den Bestimmer; aber das Ruder doch schon irgendwie in die Hand nehmen und alles in die "richtige Richtung" lenken. Ich will mit ihm zusammen etwas festlegen, womit wir uns beide identifizieren können. Er muss es ja schließlich auch vertreten können. Soll ich ihm möglichst alles in diesem Gespräch erklären (was ja von der Komplexität her nur schwer möglich ist, oder?) oder in den ersten Wochen mit der neuen Mannschaft Stück für Stück rüberbringen und erläutern, warum man das macht? Ich bin ja selber noch jung und eigentlich recht unerfahren; vielleicht in Bezug auf das "Konzept" nicht mehr so sehr im Vergleich zu den anderen, aber allgemein schon.


    Weitere Aspekte über die ich nachgedacht habe, beziehen sich dann eher auf die Mannschaft. Wir spielen D9 und es sind, wie bereits erwähnt, vorraussichtlich 18 Kinder.


    Zum einen:
    Grundsätzlich soll natürlich jedes der 18 Kinder spielen und das auch möglichst gleich lang; auch wenn es "schwächer" ist. Denn wenn es nicht spielt, wird es auch nicht besser. Trotzdem habe ich mir gedacht, dass ich den Kader für den Spieltag auch nach Leistung bzw. eher Leistungsbereitschaft der Kinder zusammenstelle. Ist das in Ordnung? Ich sähe darin eine Motivationsmöglichkeit für die Kinder beim Training, wenn sie wissen, dass sie nicht ganz so häufig spielen werden, wenn sie sich beim Training nicht anstrengen und nur lustlos dabei sind.
    Weiterhin habe ich mir vorgestellt, dass wir uns am Anfang der Saison mit den Kindern mal beim Training zusammensetzen und uns gemeinsame Regeln machen. Wir haben dieses Jahr die Erfahrung gemacht, dass wir teilweise jedes 2./3. Training eine längere Unterbrechung machen mussten um den Kindern zu sagen, dass dies und jenes, was sie gemacht hatten, absolut nicht in Ordnung ist.
    Meint ihr, dass es sinnvoll ist, einige wichtige Regeln zusammen aufzustellen? Bringt das was oder ist es eher uneffektiv?
    Und wie genau verfahrt ihr mit "Strafen", wenn sich beim Training mal einer absolut nicht an die Regeln hält? Wir haben es bei einem "Problemfall" so gehandhabt, dass er meist nach mehreren Ermahnungen auf der Bank landete, um mal ein paar Minuten Pause zu machen. Falls es sich aber nicht besserte, kam es auch dazu, dass wir ihn eben nicht mit zum Spiel genommen haben.


    Der nächste Punkt bezieht sich auf das Rotieren. Leider haben wir in den zwei Jahren aufgrund von Unwissenheit und auch eines gewissen vorhandenen Ergebnissdenkens nicht sehr viel rotiert. Ich habe leider erst in den letzten Wochen durch viele Kommentare von euch zu diesem Thema verstanden wie wichtig es ist. Obwohl es mir immer bewusst war, dass Positionsidioten, wie auch ich einer bin, absoluter Unfug sind, habe ich es nie geschafft es bei meinem "erfahreneren" Trainerkollegen anzusprechen und durchzusetzen. Er hatte bei solchen Dingen eben meist das letzte Wort und wollte den Kindern eben auch "eine höhere Niederlage ersparen". Verdammt, ich ärgere mich heute wirklich total darüber, dass ich vieles einfach erst gegen Ende dieser Saison wirklich verstanden und wir es bisher nicht umgesetzt haben.
    Nun gut, man muss nach vorne schauen und darum meine Frage. Inwiefern sollte man in der D-Jugend rotieren? Ich habe von einigen gelesen, dass man von G-E Jugend aufjedenfall rotieren soll. Wie stark verhält sich das aber in der D-Jugend?


    Eine weitere Frage, die sich mir stellt, ist die des Spielsystems. Aber dazu gibt es hier ja in den verschiedensten Threads schon die verschiedensten Meinungen. Werde mich damit nochmal, auch mithilfe des Trainers, der jetzt schon ein Jahr D-Jugend hinter sich hat, auseinandersetzen müssen.


    Es werden wohl noch einige, auch organisatorische Dinge auf uns zukommen, die ich dann mit in die Hand nehmen muss. Inbesondere wird wohl der Kontakt mit/zu den Eltern für mich relatives Neuland sein, da dies eher meine Trainerkollegen gemacht haben.
    Ich hoffe einfach, dass mir die nächsten Saison genauso viel Spaß macht wie es die jetzige getan hat (auch wenn möglicherweise mehr Arbeit auf mich zukommt).


    Ich würde mich über eure Rückmeldungen wirklich sehr freuen.


    Vielen Dank nochmals für eure kritischen Auseinandersetzungen mit allen möglichen Themen! :thumbup:


    Gut, ist schon spät geworden.
    Schönen Gruß,
    Fokus

  • Meine Frage: Wie gehe ich an dieses Gespräch ran? Von Anfang an "das Ruder in die Hand nehmen" und den Bestimmer spielen? Nein, auf keinen Fall den Bestimmer; aber das Ruder doch schon irgendwie in die Hand nehmen und alles in die "richtige Richtung" lenken. Ich will mit ihm zusammen etwas festlegen, womit wir uns beide identifizieren können. Er muss es ja schließlich auch vertreten können. Soll ich ihm möglichst alles in diesem Gespräch erklären (was ja von der Komplexität her nur schwer möglich ist, oder?) oder in den ersten Wochen mit der neuen Mannschaft Stück für Stück rüberbringen und erläutern, warum man das macht? Ich bin ja selber noch jung und eigentlich recht unerfahren; vielleicht in Bezug auf das "Konzept" nicht mehr so sehr im Vergleich zu den anderen, aber allgemein schon.

    Hallo Fokus,


    willkommen im Forum! Ich will erstmal nur auf den Punkt mit dem Trainerkollegen eingehen, weil ohne Klärung dieses Punktes sind alle weiteren Überlegungen nutzlos:


    Nun kennen wir den anderen Trainer nicht: wir wissen nicht ob er sich über Deine Unterstützung freut, misstrauisch ist, Dich als Co-Trainer sieht, ein dominanter Trainer ist, der sich für eine Granate hält oder vielleicht weiß, dass er als eigentlich keine Ahnung hat etc. etc.


    Deshalb ist erstmal wichtig, dass Du für Dich festlegst unter welchen Bedingungen Du die D-Jugend überhaupt mit ihm trainieren möchtest! Lege einen möglichen Rahmen fest, das ist die Ausgangsposition für die Überlegungen, wie Du das Gespräch angehen wirst: Glaube mir, diese Vorüberlegung ist der erste Schritt. Wenn Du das nicht sauber vorbereitest, ist die Gefahr groß, dass Du ein Jahr Frust schiebst.


    Mögliche Ziele wären:


    Du willst gerne das Training vorbereiten und in groben Zügen verantwortlich durchführen: Spannende Aufwärmübungen mit Balltechnik statt Rundenlaufen, im Hauptteil Teilen der Gruppe wobei Du für Dich etwas vorbereitest und ihm die Ausführung seines Teil überlässt und Abschlussspiel. (15 Minuten frei, kannst Du Dich zurücknehmen)


    Wie willst Du die Verantwortung an Spieltagen geregelt haben? Wer stellt die Mannschaft auf und ein, tritt also vor der Mannschaft als verantwortlicher Trainer auf? Das kann ein Problem werden. Vielleicht ist es Dir am Anfang gar nicht so wichtig (ist mir mal so passiert), im Laufe der Saison merkst Du aber, dass Aufstellung und Ansprache erheblich von dem abweichen bzw. gar nicht berücksichtigen, welche Ausbildungsziele Du mit dem Training verfolgst.


    Damit Du mich nicht falsch verstehst: Du musst nicht alles für Dich im Detail durchplanen. Steck nur Deinen Rahmen ab, sag uns wie Du den anderen Trainer als Typ einschätzt und dann gehen wir einen Schritt weiter.

  • Im Prinzip haben wir zum jetzigen Zeitpunkt dasselbe Problem: ich kenne meinen zukünftigen Partner noch nicht gut. Das, was ich über ihn sagen kann ist, dass er eher ein ruhiger Typ ist, der halt weniger Ahnung hat wie er ingesamt rangehen soll. Ich denke nicht, dass er sich für jemanden hält, der alles richtig macht. Des Weiteren schätze ich ihn dahingehend ein, dass er sich auch eines Besseren belehren lassen würde.
    Für mich ist es aber schwer einzuschätzen, wie er mit einem 16-jährigen umgeht, der in einer gewissen Weise vielleicht sein "Vorgesetzter" ist.


    Folgende Überlegungen habe ich gemacht:


    Ich..
    ..übernehme Trainingsplanung/-gestaltung und führe es (wie du es auch gesagt hast) grob durch.
    ..bin für Aufstellung & Wechsel verantwortlich.
    ..halte die Ansprachen vor/während/nach dem Spiel (eben aus genau den Gründen, die du genannt hast und die mir auch diese Saison manchmal aufgefallen sind).
    ..habe bei Entscheidungen, die zu treffen sind, das letzte Wort.


    Er..
    ..ist behilflich beim Training und führt Teile selber durch (inbesondere bei dem auch von dir genannten "Gruppentraining").
    ..soll seine Meinung kundtun und Vorhaben/Entscheidungen meinerseits kritisch hinterfragen.



    Ein wichtige Entscheidung habe ich für mich noch nicht getroffen und zwar zum Thema Eltern(-kontakt) bzw. allgemein: organisatorische Sachen. Soll sich nur einer mit z.B. der Informationsweitergabe an die Eltern beschäftigen oder beide zu gleichen Teilen? Soll einer eher Hauptansprechpartner sein; vielleicht er, da er ja schon erwachsen ist? Da bin ich mir noch unsicher.


    Es gibt bestimmt auch noch weitere Dinge, die mir zum Teil vielleicht noch gar nicht in den Sinn gekommen sind. Aber das sind meine Grundüberlegungen für die nächsten Saison..


    Im Endeffekt will ich also mit ihm zusammen da rangehen, aber selber die Richtung gewissermaßen vorgeben.

  • Ich verstehe die straffen Hierachien nicht?


    Ich bin in einem zweier Trainergespann. Mein Kollege könnte vom Alter her mein Vater sein, war schon vor mir in der D1 alleine als "Cheftrainer" tätig.


    Wir entscheiden gemeinsam, über Aufstellung, Wechsel, etc... wird alles abgesprochen.


    Wegen dem Alter und der "Augenhöhe" ist er mehr Ansprechpartner für Anliegen der Eltern, ich wiederum eher für die Spieler.


    Kompromisse bei einigen Entscheidungen gibt es natürlich, aber so, dass immer beide mit leben können und diese werden dann auch zusammen getragen.
    Wir sehen uns wirklich als Trainerteam und verstehen uns auch trotz des Altersunterschiedes privat sehr gut! So richtig kennen gelernt ich ihn aber erst durch das Training, also nicht, dass es vorher so war.



    Ich kann deine Problematik grundsätzlich verstehen, aber zum einen kapiere ich dieses "ich treffe Entscheidungen" nicht und aus der Ferne zu sagen, dass er "keine Ahnung" hat, finde ich doch sehr gewagt.


    Ich würde erstmal die ersten Training auf mich zukommen lassen und dann sieht man, dass sich alles sehr gut einpendelt.



    Nichtsdestotrotz finde ich es überragend, mit wie viel Engagement du als 16-Jähriger an die Sache herangehst. Das gibt es leider viel zu selten! :thumbup:

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."


  • Ok, dein Beitrag gibt mir den Anlass meine Aussagen ein wenig zu korrigieren bzw. anders zu formulieren. ;)


    Einen Aspekt, den du kritisierst ist die "Hierarchie" und das damit verbundene "ich treffe Entscheidungen".
    Ich will eigentlich auch keine straffe Hierarchie. Ich halte es nur für sinnvoll, dass einer eben häufiger "das Ruder in die Hand nimmt" um "nicht vom Kurs abzukommen".
    Das mit dem "letzten Wort" ist so gemeint, dass nur in Ausnahmefällen, wo wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen und eine Entscheidung getroffen werden muss, dies nunmal auch einer machen muss und somit das letzte Wort hat. Grundsätzlich will ich ja auch alles mit ihm diskutieren und dauerhaft einen Meinungsaustausch mit ihm haben. Entscheidungen sollen im Normalfall von uns beiden getragen werden können.


    Auch mit dem Beurteilen aus der Ferne hast du teilweise recht. Es war auch mit Absicht etwas (zu) hart dargestellt um es einfach zu verdeutlichen.
    Wenn ich aber Woche für Woche sein Training nebenbei verfolge, dann sehe ich, dass ein vielleicht auch vorhandenes Wissen keineswegs umgesetzt wird.



    Danke für deinen Beitrag und schöne Grüße,
    Fokus :)

  • Im Endeffekt will ich also mit ihm zusammen da rangehen, aber selber die Richtung gewissermaßen vorgeben.

    Ich will eigentlich auch keine straffe Hierarchie. Ich halte es nur für sinnvoll, dass einer eben häufiger "das Ruder in die Hand nimmt" um "nicht vom Kurs

    Die große Frage lautet aber: "Was will der andere Trainer?". Was hat die Jugendleitung ihm gesagt, von welcher Ausgangssituation geht er aus?


    Ich gehe aber davon aus, dass ich ihm einiges erklären muss, da es einfach an Wissen fehlt.

    Achtung, dünnes Eis!

    Ich denke nicht, dass er sich für jemanden hält, der alles richtig macht. Des Weiteren schätze ich ihn dahingehend ein, dass er sich auch eines Besseren belehren lassen würde.

    Das kommt auch ein bisschen darauf an, wie man es ihm sagt und wer es ihm sagt. Dein Auftreten hier ist selbstbewusst und es ist wirklich in Ordnung, dass du Dir diese Gedanken machst. Aber "lass ihm sein Gesicht" und vor allem: Auch Trainer, die objektiv vieles falsch machen, haben oft ganz spezifische Stärken. Du musst Dich da ein bisschen rantasten: Es kann sein, dass er Deine "theoretische" Kenntnis aus dem Lehrgang "Kindertrainer" gut findet, vielleicht ist er aber auch genervt, wenn Du in seinen Augen (!) darauf herumreitest.


    Mein Vorschlag: setz Dich mit ihm zusammen und hör auch mal an, was er zu sagen hat. Versuch Dich auf ihn einzustellen und egal was er sagt oder bisher getan hat, respektiere sein bisheriges Engagement. Tauscht Euch aus über Eure Vorstellungen und danach kannst Du entscheiden, ob und wie Du mit ihm zusammenarbeiten möchtest.



    Übrigens: auch ich finde Dein Engagement herausragend und schließe mich da Tobi_1987 gerne an.


    Noch ein Tipp fürs Forum hier: Versuch die Fülle der Themen in unterschiedlichen Threads anzugehen: Die Menge der Fragen die Du hast überfordern jeden einzelnen Thread ;) . ein paar Fragen kriegst Du vielleicht beantwortet, einige aber sicher nicht. Ich versuch es trotzdem mal mit ein paar weiteren deiner Fragen: Bitte sieh mir nach, wenn ich nur auf die Punkte eingehe, wo ich es etwas kritisch sehe. Ich möchte hier aus Erfahrung davor warnen, unglaublich viel auf einmal zu wollen, damit Du ein bisschen aufpasst, mit Deinem riesen Engagement weder Dich, noch Deine Spieler, noch Deinen Trainerkollegen noch die Eltern Deiner Spieler zu überfordern.


    Weiterhin habe ich mir vorgestellt, dass wir uns am Anfang der Saison mit den Kindern mal beim Training zusammensetzen und uns gemeinsame Regeln machen.

    Sehr wichtig. Glaube aber nicht, dass es dadurch total einfach wird. D-Jugendliche sind Kinder, die sehr stark ihren Platz im Leben, der Mannschaft, zu Hause gegenüber Eltern und Geschwister, in der Schule und auf allen anderen denkbaren "Kampfplätzen" der Welt suchen.

    Ich sähe darin eine Motivationsmöglichkeit für die Kinder beim Training, wenn sie wissen, dass sie nicht ganz so häufig spielen werden, wenn sie sich beim Training nicht anstrengen und nur lustlos dabei sind.

    D-Jugendliche in einem Dorfverein sind anders als in einem leistungsorientierten Verein. Bei denen kommt Fußball manchmal tatsächlich nur an dritter oder vierter Stelle. Behalte das im Hinterkopf bei Deinen Beurteilungen wer sich anstrengt oder nicht!


    Zu den Strafen findest Du hier übrigens auch eine Menge Threads, schau noch mal nach.

    Nun gut, man muss nach vorne schauen und darum meine Frage. Inwiefern sollte man in der D-Jugend rotieren? Ich habe von einigen gelesen, dass man von G-E Jugend aufjedenfall rotieren soll. Wie stark verhält sich das aber in der D-Jugend?

    Ich glaube hier schon einmal den Satz: "Rotieren in abgeschwächter Form" gelesen zu haben. Das trifft es ganz gut: Aber warte auch hier mal ab, was die aktuelle D-Jugend so bisher gemacht hat und wie das Dein zukünftiger Trainerkollege sieht.


    Auch wenn es nicht so aussieht: Ich habe mir Deine Posts mehrmals durchgelesen und probiere nur so wenig Tipps, dass es noch übersichtlich bleibt.

  • Die große Frage lautet aber: "Was will der andere Trainer?". Was hat die Jugendleitung ihm gesagt, von welcher Ausgangssituation geht er aus?

    Ja, das wird sich dann hoffentlich in unserem Gespräch klären.
    Zur Jugendleitung: Bei uns ist man froh, wenn man die Trainer irgendwie zusammengekratzt bekommt. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir für die nächste Saison leider immer noch nicht alle Mannschaften vollständig mit Trainern besetzt.
    Auch Vorgaben werden nicht gemacht und ein Konzept, an das man sich einigermaßen halten sollte, gibt es auch nicht. Jeder Trainer bzw. jedes Trainerteam kocht im Prinzip sein/ihr eigenes Süppchen.


    Das kommt auch ein bisschen darauf an, wie man es ihm sagt und wer es ihm sagt. Dein Auftreten hier ist selbstbewusst und es ist wirklich in Ordnung, dass du Dir diese Gedanken machst. Aber "lass ihm sein Gesicht" und vor allem: Auch Trainer, die objektiv vieles falsch machen, haben oft ganz spezifische Stärken. Du musst Dich da ein bisschen rantasten: Es kann sein, dass er Deine "theoretische" Kenntnis aus dem Lehrgang "Kindertrainer" gut findet, vielleicht ist er aber auch genervt, wenn Du in seinen Augen (!) darauf herumreitest.


    Mein Vorschlag: setz Dich mit ihm zusammen und hör auch mal an, was er zu sagen hat. Versuch Dich auf ihn einzustellen und egal was er sagt oder bisher getan hat, respektiere sein bisheriges Engagement. Tauscht Euch aus über Eure Vorstellungen und danach kannst Du entscheiden, ob und wie Du mit ihm zusammenarbeiten möchtest.

    In der Form hatte ich mir das auch ungefähr vorgestellt. Ich will keineswegs einen Alleingang starten und mich total über ihn stellen. Auch aufgrund meines Alters (und seiner Lebenserfahrung) bin ich ja vollkommen auf ihn angewiesen. :)


    Noch ein Tipp fürs Forum hier: Versuch die Fülle der Themen in unterschiedlichen Threads anzugehen: Die Menge der Fragen die Du hast überfordern jeden einzelnen Thread ;) . ein paar Fragen kriegst Du vielleicht beantwortet, einige aber sicher nicht. Ich versuch es trotzdem mal mit ein paar weiteren deiner Fragen: Bitte sieh mir nach, wenn ich nur auf die Punkte eingehe, wo ich es etwas kritisch sehe. Ich möchte hier aus Erfahrung davor warnen, unglaublich viel auf einmal zu wollen, damit Du ein bisschen aufpasst, mit Deinem riesen Engagement weder Dich, noch Deine Spieler, noch Deinen Trainerkollegen noch die Eltern Deiner Spieler zu überfordern.

    Ich habe jetzt auch gemerkt, dass das keine wirklich gute Idee war. Wollte/will eben möglichst viel und das so schnell wie möglich wissen und verbessern, um mich später nicht darüber ärgern zu müssen, dass ich das nicht vorher schon gemacht habe. Aber zuviel auf einmal ist eben nicht das Beste, da muss ich mich wohl etwas zügeln; auch wenn es mir schwer fällt. ;)


    Sehr wichtig. Glaube aber nicht, dass es dadurch total einfach wird. D-Jugendliche sind Kinder, die sehr stark ihren Platz im Leben, der Mannschaft, zu Hause gegenüber Eltern und Geschwister, in der Schule und auf allen anderen denkbaren "Kampfplätzen" der Welt suchen.

    Natürlich, komplett aus der Welt sind die "Probleme" damit nicht automatisch; das ist mir durchaus bewusst. Aber dass man dadurch von vornherein ein Grundgerüst hat, an welchem sich die Kinder orientieren können und woran man sie in gewissen Fällen auch wieder erinnern kann, finde ich gut. Auch mögliche Konsequenzen/Strafen könnten für alle Kinder somit im Vorhinein bekannt sein.


    D-Jugendliche in einem Dorfverein sind anders als in einem leistungsorientierten Verein. Bei denen kommt Fußball manchmal tatsächlich nur an dritter oder vierter Stelle. Behalte das im Hinterkopf bei Deinen Beurteilungen wer sich anstrengt oder nicht!

    Auch das ist mir teilweise bewusst. Aber ich tue mir schwer damit, ein Kind, was sich immer total anstrengt und motiviert ist, nicht dahingehend zu belohnen, dass es vielleicht mehr Spiele spielt.
    Ist aber für mich ein kritisches Thema, bei welchem meine jetztige höchstwahrscheinlich nicht meine endgültige Meinung sein wird.


    Ich glaube hier schon einmal den Satz: "Rotieren in abgeschwächter Form" gelesen zu haben. Das trifft es ganz gut: Aber warte auch hier mal ab, was die aktuelle D-Jugend so bisher gemacht hat und wie das Dein zukünftiger Trainerkollege sieht.

    Das "abgeschwächte Rotieren" entspricht auch ungefähr meiner jetzigen Vorstellung; werde aber auch darüber mit ihm sprechen.


    Ich bedanke mich abermals und versuche hier in Zukunft meine Fragen spezifischer zu stellen :P


    Schönen Gruß :)

  • Hallo Fokus,


    erstmals meinen Respekt, du bist 16 Jahre alt und hast gute Vorstellungen.


    wie du vorgehen solltest kann ich dir nicht raten, dazu spielen viel zu viel Faktoren mit.


    als altes Semester geb ich dir mehr einen allgemeinen Rat.


    du kannst schnell auf Widerstand stossen, wenn du das Bisherige total umgestaltest, auch wenn es richtig ist.
    du bist jung, deine Mannschaft ist jung. du hast aber mit alten Hasen zu tun, die überzeugt sind, es bisher gut gemacht zu haben.
    Überleg mal, ob du nicht besser nach und nach Änderungen einführst, eins nach dem anderen. ich glaub schon, dass du dann nicht auf allzu grossen Widerstand stösst. Alles sofort ändern, da kannst du schnell gegen die Wand donnern.


    gg

  • Hallo zusammen,
    ich will mal eine kurze Rückmeldung geben.


    Gestern haben wir uns eine Zeit lang über die nächste Saison unterhalten.
    Es wurde relativ schnell klar (was mir auch schon vorher bekannt war), dass er mit seinem Team diese Saison teilweise extreme Probleme hatte. Es waren zwei Störenfriede drin, die die ganze Mannschaft aufgemischt und teilweise zerstört (einige Abgänge) haben. Dadurch und auch durch eine Saison mit vielen Niederlagen ist wohl ein eher schlechtes Mannschaftsklima entstanden (viel Gemecker untereinander, Egoismus, etc.pp.). Daraufhin sprach er an, dass er sich das in der nächsten Saison nicht mehr antuen würde und "leistungorientierter" rangehen will. Ich habe ihm auch meine Vorstellung dazu gesagt, dass wir zwar ein gutes Training (vielleicht besseres/fordernderes als sie es kennen) für sie machen sollten etc., aber wir hier bei uns im Verein nicht groß "leistungsorientiert" rangehen können/werden; ist eben totaler Breitensport.
    Im weiteren Gesprächsverlauf sind dann aber häufiger Vorstellungen von ihm durchgedrungen, die meinen völlig widersprachen.


    Ein Beispiel hängt mit einem Mädchen zusammen, das von der E-Jugend mit hoch kommt. Es kamen einige Aussagen, an denen sich andeutete, dass er sie lieber nicht dabei haben will und er fragte mich auch, ob sie nicht mit Fußball aufhören würde. Ich hab ihm dazu gesagt, dass mir das auch total egal ist, wenn sie es nicht macht. Hat sie weiter Lust am Fußball, dann soll ich auch gerne weiterspielen.


    Es machte sich auch bemerkbar, dass er einige Kinder einfach schon abgestempelt hat und andere wiederrum als "brauchbar" für die Mannschaft sieht. Er hat dann bei einigen die "Mängel" aufgezählt, bis ich ihm dann aber gesagt habe, dass es wohl besser wäre, wenn sich jeder selber ein Bild von den "anderen" Kindern macht, als wenn wir mit (möglicherweise) Vorurteilen rangehen.


    Wir haben noch über weitere, auch organisatorische Dinge, geredet; das hier waren jetzt nur ein paar Beispiele unserer z.T. verschiedenen Vorstellungen. Ich war mir auch im klaren darüber, dass es vielleicht nicht so einfach wird und es wurde von euch ja auch immer wieder betont, dass man nicht zuviel auf einmal ändern sollte. Ich hoffe jedoch, dass ich mich bei einigen Punkten zum Wohle der Kinder durchsetzen kann.
    Wir fangen in der nächsten Woche auch mit dem Training der neuen Mannschaft an, wollen uns dann auch relativ schnell mal mit den Kindern zusammensetzen. Auch von ihm kam nämlich der Wunsch nach ein paar Regel, damit es nicht so wird wie dieses Jahr.


    Trainingsmäßig sieht es wohl jetzt so aus, dass ich das erstmal vorbereiten werde, auch weil das bisher bei ihnen gar nicht stattgefunden hat; es sind jetzt ja eh nur noch ein paar lockere Trainingstage bis zu den Ferien..


    Das war es erst einmal grob zu mir.


    Schönen Gruß,
    Fokus :)

  • Fokus


    Auch von mir ein herzliches Willkommen. Deine Situation ist fast ein Spiegelbild dessen, was ich nächste Saison vor mir habe. Nun, zumindest einiges davon. Da kann ich Micha nur beipflichten. Eine Menge Input und Fragen in deinem Thread :D Das angesprochene Rotieren in abgeschwächter Form kam u.a. von mir. Am WE habe ich Zeit, dies mal näher zu erläutern. Vielleicht wär das ja was auch für deine Truppe. Allerdings kennen meine von Kindesbeinen an die Rotation. Das ist schon ein Unterschied !


    Bereits jetzt möchte ich mich aber unbedingt den Respektsbekundungen anschließen. Ganz klasse ! Davon ausgehend, dass du dies auch im realen Leben so praktizierst muss ich sagen: Wohl den Vereinen, die auf solchen Nachwuchsleuten im Trainerbereich bauen können. Ich hoffe dein Verein weiß dies zu schätzen !!!

  • Das angesprochene Rotieren in abgeschwächter Form kam u.a. von mir. Am WE habe ich Zeit, dies mal näher zu erläutern. Vielleicht wär das ja was auch für deine Truppe. Allerdings kennen meine von Kindesbeinen an die Rotation. Das ist schon ein Unterschied !

    Genau da sehe ich auch die Probleme. Wir haben es nie wirklich gemacht. Ebenso wenig hat es wohl die D-Jugend gemacht.
    Es wird nicht einfach sein zu rotieren, erst jetzt .. in der D-Jugend. Neben dem möglichen Unverständnis der Spieler, ist meine größte Sorge, dass mein Kollege sich dagegen sträubt. Hatte da ja schon einige Beispiele gemacht, die zeigen, dass er einige Spieler als "brauchbar" sieht, andere wiederrum als "nicht brauchbar". Ich denke, er würde Kinder, die eine Position noch nie wirklich gespielt haben, auch nicht dort spielen lassen.
    Und jetzt fehlen mir irgendwie die Argumente. Ich würde liebendgern sagen: "Wir haben schon immer rotiert und würden es auch gerne so oder in abgeschwächter Form weitermachen, da es echt viel für die Kinder bringt."
    Das kann ich aber nicht und jetzt besteht natürlich auch die Möglichkeit zu sagen, dass man es verpennt hat und jetzt auch nicht mehr damit kommen braucht, wenn man es nie gemacht hat, da die Kinder es ja nicht kennen. Aber das will ich nicht. Ich will nicht jetzt, es ist erst die D-Jugend, sagen, dass ich es dann eben lasse und nun einfach nur "Positionsidioten" ausbilde. Ich würde mich in ein paar Jahren wohl noch stärker darüber ärgern als ich es jetzt schon aufgrund meines Versäumnisses tue.


    Bereits jetzt möchte ich mich aber unbedingt den Respektsbekundungen anschließen. Ganz klasse ! Davon ausgehend, dass du dies auch im realen Leben so praktizierst muss ich sagen: Wohl den Vereinen, die auf solchen Nachwuchsleuten im Trainerbereich bauen können. Ich hoffe dein Verein weiß dies zu schätzen !!!

    Ich versuche für mich persönlich das bestmögliche zu machen. Ich kann aber auch dazu sagen, dass ich mich teilweise ziemlich unwohl fühle. Ich sehe soviel, was an etlichen Stellen falsch gemacht wird bzw. besser gemacht werden könnte. Auch diese Saison habe ich mich schwer getan mit einigen Entscheidungen und Meinungen meines bald Ex-Kollegen. Nur ändern kann man es eben nicht immer. Okay, ich kann mich damit abfinden, dass man eben nicht überall alles perfekt machen kann. Aber es sind einfach so viele Dinge, die man ändern müsste..
    Ich fühle mich hier teilweise einfach total komisch. Man ist noch der 16jährige, der erst vor zwei Jahren angefangen hat, aber man ist auch einer der wenigen (mglw. der einzige ohne mich als superklasse/eingebildet/etc darstellen zu wollen), der sich "auskennt" (vorsichtig ausgedrückt, aber mir scheint es eben echt so...ich will keinen runtermachen oder mich hier groß als König darstellen, das nur noch dazu ;)).
    Ich bin jemand, der sich da sehr zurückhält. Ich will nicht arrogant oder eingebildet rüberkommen, darum versuche ich fast gar nicht über meinen Lehrgang bzw. das Lehrgangswissen oder über Dinge, über die ich mich hier oder woanders informiert habe, zu reden und anderen damit auf die Nerven zu gehen.


    Allgemein wird das zwar auch angesehen, dass ich diesen einen Lehrgang gemacht habe und man stellt man mich hier schon (natürlich ein bisschen ironisch) als "Startrainer" dar, der jetzt die Ahnung hat .. wegen einem Lehrgang ... :huh:


    Ist wie schon gesagt ein sehr komische teilweise auch unangenehme Situation für mich..



    Ich würde mich aber auf jeden Fall über eine genauere Beschreibung deiner abgeschwächten Rotation freuen :)


    Schönen Gruß

  • Hallo Fokus


    Im Grunde genommen sagt es der Begriff schon aus. In der Praxis sieht dies für mich so aus:


    Torwart: Hier beschränkt sich die Rotation mittlerweile auf zwei Spieler. Beide möchten ins Tor. Jeder kommt für zwei Spiele ins Tor. Danach wieder der andere Spieler für zwei Spiele usw. Von Spiel zu Spiel wechseln erachte ich für eher suboptimal. Die Erfahrungen aus den ersten Spiel im Training festigen und dann fürs nächste Spiel nutzen. Daher halte ich nichts ( mehr ) vom Prinzip von Spiel zu Spiel zu wechseln. Wichtig dabei ist aber, dass sie die zwei Spiele, wo sie nicht im Tor stehen, als Feldspieler eingesetzt werden. Ein guter TW sollte beidfüßig gut am Ball sein, da er so für kontrollierten Spielaufbau von hinten sorgen kann.


    Ich habe aus einem bestimmten Grund immer rotiert. Und bis zur älteren E auch von Spiel zu Spiel. Ich hatte dabei als Grund aber nicht die Vermeidung von "Positionsidioten" im Sinn. Ist ein gutes Nebenprodukt. Ich hatte dazu in einem anderen Thread mal was geschrieben und da ich grundsätzlich faul bin, raus kopiert. War nun eher auf Gründe für das vollständige Rotieren bis jüngere E bezogen, könnte dir aber als Argumentation für deinen skeptischen Co dienen, warum man es machen sollte. Auch in der D sollte technische Schulung im Vordergrund stehen und im Spiel können sie dies unter Gegnerdruck auf verschiedenen Positionen festigen.



    Was heißt nun abgeschwächt ? Ich rotiere nicht mehr von Spiel zu Spiel. Und ich wähle die Position je nach Spielertyp. Auch du wirst individuelle Spieltypen haben. Die kann ich natürlich aus der Ferne nicht beurteilen. Ich habe z.B. zwei "Forest Gump"-Typen. Die bekommen den Ball und gehen sofort ins Tempodribbling bis zum gegnerischen Tor. Die würden noch bis zum St. Nimmerleinstag laufen, wenn das Spielfeld nicht begrenzt wäre. Dafür brauchen sie aber Platz und deswegen tue ich ihnen keinen Gefallen, wenn ich sie nach vorne stelle. Man merkt ihnen an, dass sie sich da überhaupt nicht wohl fühlen. Dann habe ich einen Jungen mit einem uneinheimlichen Drang zum Tor. Sehr wendig und schnell mit einer richtig guten Technik ( und darunter fällt mehr, als die bloße Ballannahme und -mitnahme ). Warum sollte ich ihn hemmen indem ich ihn nach hinten stelle ? Damit würde seine jetzige Begabung verkümmern. Solange er auch wie alle anderen Defensivaufgaben erfüllt, ist das okay für mich. Könnte man endlos so weiter führen. Rotation muss auch Sinn machen !


    Wo ich aber immer noch "gnadenlos" Rotation betreibe ( und deswegen abgeschwächt ), ist der Wechsel Links/Mitte/Rechts. Ich lege sehr viel Wert auf Beidfüßigkeit. Übst du dies nur im Training wirst du feststellen, dass sie im Spiel unter Gegnerdruck fast immer schnell auf den starken Fuß wechseln. Ist ganz normal. Du kannst ihnen aber durch die Aufstellung helfen, dies abzulegen. Steht ein Rechtsfuß auf links, kommt er sehr häufig ( wenn die Mitte dicht ist ) in die Spielsituation den Ball auf dem linken Fuß zu haben. Sehr schön, denn da soll er hin. Zunächst versuchen sie noch durch 'ne Finte den Ball wieder auf den rechten Fuß zu bekommen. Ist ja soweit nicht schlimm. Klappt das aber zwei bis drei Mal nicht, versuchen sie eben auch mit links zu flanken oder zu schießen. Jetzt bist du als Trainer gefordert: Sofortiges Lob !!! Was sie sich im Spiel selbst erarbeiten und damit zum Erfolg kommen, ist nachhaltiger als jede noch so tolle Übung im Training. Hier ist jedoch eine Menge Geduld gefordert. Bei dir habe ich den Eindruck, dass du diese mitbringst. Und dafür ist es bei einer D bei weitem nicht zu spät.


    Noch ein Tipp: Ich kenne deine Trainingsmethodik nicht. Ich kann aber gerade bei einer D nur dazu raten in den einzelnen Blöcken viele Umschaltübungen in der Spielform einzuarbeiten. Diese Übungen schulen viele Dinge gleichzeitig. Vor allem verinnerlichen sie dabei das Prinzip: Haben wir den Ball, sind wir alle vorn. Haben wir ihn nicht, versuchen wir alle hinter den Ball zu kommen.


    Viel Spaß mit deiner Truppe !

  • [

    Torwart: Hier beschränkt sich die Rotation mittlerweile auf zwei Spieler. Beide möchten ins Tor. Jeder kommt für zwei Spiele ins Tor. Danach wieder der andere Spieler für zwei Spiele usw. Von Spiel zu Spiel wechseln erachte ich für eher suboptimal. Die Erfahrungen aus den ersten Spiel im Training festigen und dann fürs nächste Spiel nutzen. Daher halte ich nichts ( mehr ) vom Prinzip von Spiel zu Spiel zu wechseln. Wichtig dabei ist aber, dass sie die zwei Spiele, wo sie nicht im Tor stehen, als Feldspieler eingesetzt werden. Ein guter TW sollte beidfüßig gut am Ball sein, da er so für kontrollierten Spielaufbau von hinten sorgen kann.


    Steini
    Genauso kann es laufen! Wenn dann noch gelegentliches TW-Training (Einzel-, Kleingruppen oder Mannschaft)I dazu kommt, werden die guten Ideen zur Mannschaftsaufstellung auch Früchte tragen. Vielleicht kannst du dazu jemanden aus deinem Verein überreden (evl. besteht sogar selbst Interesse) an der insgeamt 40 LE umfassenden DFB-TW-Trainer-Ausbildung teilzunehmen? Da bekommt man dann nicht nur jede Menge an Übungen, sondern viele praktische Tipps über die TW-Ausbildung. Nicht zu unterschätzen ist der Wert durch den Informationsaustausch mit bereits tätigen TW-Trainer oder ehemaligen Keepern, die jetzt TW-Trainer werden wollen.

  • Rotation gehört zum Kinderfussball, da gibt es hier ja wohl keinen Zweifel.


    es gibt aber hier unterschiedliche Vorgehensweise, wie halt bei allem. als Trainer ist man aber verantwortlich den richtigen Weg innerhalb seiner Mannschaft zu finden, dabei
    aber keinesfalls die betreffenden Kinder zu vergessen Rotation um des Rotationswillen ist auch nicht der richtige Weg.


    Beispiel: von G bis D hatte ich einen Jungen, dessen Glückseeligkeit lag im Tor.
    er hatte dazu auch Talent. Feldspielen kam ihn einer Bestrafung gleich.
    Nicht zuletzt wegen seiner absehbaren Körpergrösse, den Problemen die beim Grosstor auf ihn zukommen, dem deutliche besseren Talent im Jahrgang darüber und ab F bereits ersichtlich im Jahrgang darunter habe ein ein intensives Gespräch mit den Eltern und auch mit dem Jungen geführt, um ihn von der Rotation zu überzeugen.


    Trotz sehr einsichtiger auch zu überzeugender Eltern, die mich sogar in meiner Meinung unterstützten, konnte ich den Jungen nicht überzeugen.
    meine wahren Gründe konnte ich ihm ja in diesem Alter nicht mitteilen.


    im konkreten Fall ( aber auch wieder mal ein Einzelfall) ging mir das Kindeswohl über das Rotationsprinzip.


    zur Rotation allegemein bin ich der Überzeugung, dass ein ständiges permamente Rotieren nicht allzuviel Sinn macht.


    für mich bedeutet Rotation, dass Jungs die einzelnen Positionen kennenlernen und feststellen, wo ihr Stärken und ihre Interssen liegen.


    für mich macht es das Sinn, wenn der junge Fussballer sich auch auf die neuen Position einspielen kann, also mehrer Spiele auf dieser Positon spielt.
    erst danch ging ich über auch während des Spiels zu wechseln.



    zurück zum besagten Spieler
    Gegen meine Überzeugung liess ich ihn fast immer im Tor spielen, im Training dagegen im Feld ( da konnte ich ihn überzeugen)


    Jetzt spielt er in der 2. Mannschaft hier im Verein im Feld, was für mich absehbar war.
    da ein gewisses Talent vorhanden, wäre er möglicherweise ein guter 1. Mannschaftsspieler bei entsprechender Förderung von anfang an.