Beiträge von Fokus

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Zunächst mal ein Dankeschön für die interessante Spielform!

    Aber für mich war der Zeitpunkt für den nächsten Starter immer der Moment, wo der Ball entweder im Aus ist oder im Tor. Wenn der TW den Ball gefangen hat, habe ich weiter spielen lassen mit Abwurf (ohne das ein neuer Spieler reinkam). Hat in diesen Momenten natürlich das Tempo rausgenommen.


    In dieser Form haben wir das beim letzten Mal auch spielen lassen. Wichtiger als das rausgenommene Tempo aufgrund des nicht so schnellen Nachstarten des nächsten Spielers war für uns das Umschalten des TWs. Oft genug geht das beim Training leider irgendwie unter, weil es keine Anschlussaktion für den TW gibt.

    Wenn ich den Eingangspost richtig lese, bedeutet jede Abschlussaktion auf das Tor das Ende der Aktion und der nächste Starter kommt rein ? Also auch die Abpraller z.B. nach Fussabwehr des TW nicht weiter spielen lassen ?


    Ich verstehe das so, dass das nur der Fall beim ersten Spieler ist. Wir haben für den ersten Schuss einen Punkt markiert ab dem spätestens geschossen werden muss. Somit Schuss von Spieler 1 -> Tor/kein Tor -> Spieler 2

    Der erste Spieler fängt mit einem simplen Torschuss auf das Jugendtor an (ggf. ne Finte davor einbauen). Sofort nach dem Schuss (egal ob gehalten, daneben oder drin), kommt der nächste Spieler aus der Schlange in der anderen Leibchenfarbe mit Ball am Fuss zum 1 gegen 1 rein.


    Anschließend gilt dann

    Der Schütze wird zum Verteidiger und kann nach einem etwaigen Ballgewinn auf die kleinen Tore kontern. Sobald der Ball im Tor oder Seitenaus ist, kommt ein neuer Spieler hinzu, diesmal wieder in der Farbe des ersten Spielers.


    so dass jeder Ball bis zum Übertreten einer Linie gespielt wird.

    Bei uns sieht's folgendermaßen aus:


    Bambini bis C am Samstag
    ab B aufwärts am Sonntag


    Der Freitagabendtermin für die älteren klingt einerseits ganz interessant (kann hier guenters Müdigkeitsthese bestätigen), andererseits sähe ich das auch bzgl. des fehlenden Trainingstages recht kritisch. Auch würde so der Freitagabend für andere Aktivitäten ausfallen..


    Ebenso will ich zu Bedenken geben, dass die Spiele Sonntag morgens oder vormittags in Konkurrenz zum Kirchengang stehen. Insbesondere eben bei den Jüngeren, die von ihren Eltern zur Messe mitgenommen werden.


    Schönen Gruß
    Fokus

    ich meinte einfach, dass Lahm als schneller, wendiger Außenverteidiger die Flanken (auf seiner Seite) schon bei der Entstehung ( also außen) unterbindet, so dass diese gar nicht mehr zentral ankommen.


    In der Hinsicht richtig, so hatte ich dich auch verstanden. Vielleicht hätte ich mich genauer ausdrücken sollen.
    Einerseits kann er vielleicht mehr Flanken unterbinden. Andererseits könnte aufgrund der Vielzahl der Flanken, die ja nicht alle unterbunden werden können (nicht nur von Lahms Seite), die Kopfballstärke vermehrt gefragt sein.


    Ich wollte damit nur den Gedanken nennen, dass man dein Zitat bzgl. des Flanken Top-Werts als Argument für aber auch gegen Lahm auslegen könnte.

    Das Zuspiel mit dem Oberschenkel dürfte nie das Problem darstellen, egal ob absichtlich oder unabsichtlich.


    In diesem Fall könnte es aber vielleicht sehr wohl das Problem darstellen. Legt er sich bspw. hier für einen flachen Ball absichtlich auf die Linie, um den Ball mit dem Oberschenkel unkonventionell zu spielen, dann sollte Regel 3 greifen. :huh:


    2. Der Torwart darf den Ball trotzdem mit der Hand berühren, wenn er ihm von seinem Mitspieler z. B. mit dem Kopf, der Brust oder dem Knie zugespielt wurde.


    3. Wendet der Spieler dabei nach Auffassung des Schiedsrichters jedoch einen Trick an und spielt auf unkonventionelle Weise, um die Bestimmung zu umgehen, handelt er unsportlich. Er ist hierfür zu verwarnen und ein indirekter Freistoß ist an der Stelle auszuführen, wo er den Verstoß beging. Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Torwart in der Folge den Ball mit den Händen berührt hat oder nicht. Geahndet wird der Verstoß des Feldspielers.

    Beim Torabschluß ist der Keeper bereits geschlagen. Jedoch bekommt ein auf der Torlinie liegender Abwehrspieler den Ball an seinen Oberschenkel. Denn rückprallenden Ball nimmt der Keeper auf.


    Frage 1. Unerlaubter Rückpaß oder nicht?
    Frage 2: Nach welcher Rückpaßregel darf der Ball vom Torwarf in die Hand bzw. nicht in die Hand genommen werden?


    Und wen es noch interesiert, wie hat der Schiedsrichter tatsächlich in dieser Situation entschieden?


    Ich versuche auch mal mein Glück und sehe zwei Möglichkeiten.


    Denn was hier nicht ganz ersichtlich ist, könnte vielleicht entscheidend sein: liegt der Verteidiger in der Situation schon vorher auf dem Boden oder legt er sich für den Rückpass absichtlich hin?


    Liegt er, weil er z.B. ausgerutscht ist, auf dem Boden und bekommt den Ball unabsichtlich an den Oberschenkel, dann:


    2. Der Torwart darf den Ball trotzdem mit der Hand berühren, wenn er ihm von seinem Mitspieler z. B. mit dem Kopf, der Brust oder dem Knie zugespielt wurde.


    4. Der Torwart darf den Ball ebenfalls mit der Hand berühren, wenn das Zuspiel des Mitspielers offensichtlich unkontrolliert erfolgte, z. B. durch einen Pressschlag oder „Querschläger“.


    Legt sich der Abwehrspieler aber absichtlich auf den Boden, dann könnte folgende Regel zum Tragen kommen:

    3. Wendet der Spieler dabei nach Auffassung des Schiedsrichters jedoch einen Trick an und spielt auf unkonventionelle Weise, um die Bestimmung zu umgehen, handelt er unsportlich. Er ist hierfür zu verwarnen und ein indirekter Freistoß ist an der Stelle auszuführen, wo er den Verstoß beging. Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Torwart in der Folge den Ball mit den Händen berührt hat oder nicht. Geahndet wird der Verstoß des Feldspielers.


    Somit dann Verwarnung für den Verteidiger + indirekter Freistoß ab der Torraumlinie (auch wenn oben steht an der Stelle, wo der Verteidiger den Verstoß begeht?!)

    11. Wehrt der Torwart den Ball mit der Hand absichtlich ab, obwohl er ihn hätte sicher fangen können, gilt auch das als Kontrolle des Balles und lässt dessen spätere Wiederaufnahme nicht zu.
    Eine Missachtung der Rückpassregel sowie der anderen genannten Regeln führt zu einem indirekten Freistoß für die gegnerische Mannschaft an jener Stelle, an der der Torwart den Ball regelwidrig berührt hat.
    Sollte dies innerhalb des Torraums geschehen sein, wird der Freistoß auf die Torraumlinie zurückverlegt.

    wäre ein Argument mehr für Lahm auf ner Außenposition.


    Hi,
    könnte das nicht gleichzeitig ein Argument gegen ihn sein? Wären hier nicht vier kopfballstärkere (Innen-)Verteidiger ebenso von Vorteil?


    Schöne Grüße,
    Fokus


    Edit: Im Übrigen gehe ich den ganzen Diskussionen in Bezug auf Aufstellung, Jogi Löw, etcpp. im Privaten meist aus dem Weg. Insbesondere dann, wenn mal wieder mit geballtem Fachwissen um sich geworfen wird und scheinbar jeder die Mannschaft so gut, nein noch besser kennt, als das Trainerteam.
    Ich würde mir wünschen, dass alle möglichst sachlich darüber diskutieren würden, so wie es hier der Fall ist.
    Aber spätestens morgen heißt es dann wieder "ist der bescheuert, der muss da und der da spielen", "warum spielt der und der andere nicht?" und "alle sehen es nur Jogi nicht", also "Jogi Löw raus" :rolleyes:


    Allein aus diesem Grund, um es den potentiellen Bundestrainern ständig unter die Nase reiben zu können, wäre es nur zu schön Weltmeister zu werden.. ;)

    Was haltet ihr denn von der Aussage "Kopf hoch". Ich benutze sie sehr häufig, da ich glaube dass dem Spieler die Wahl gelassen wird was er macht aber trotzdem auf eine Entscheidungssituation hinweist.

    Einerseits schreibst du, dass dem Spieler bei der Wahl der Entscheidung nichts vorgegeben wird. Das ist schon einmal gut so. Andererseits schreibst du, dass du ihn aber darauf hin weist, dass es zu einer Entscheidungssituation kommt. Wäre es dort nicht auch besser, wenn der Spieler selber seine Erfahrungen macht? D.h. er trifft nicht nur die Entscheidung selber, wie er sich verhält, sondern er muss auch den richtigen Zeitpunktes einer Entscheidung (wann sollte ich den Pass zum Mitspieler spielen, etc.) für sich ermitteln.


    Ein Beispiel aus meiner Mannschaft: ein Spieler erobert enorm viele Bälle, danach geht er aber fast ausnahmslos ins Dribbling, egal ob bei einem oder mehreren Gegenspielern, den Blick fast nur auf den Ball gerichtet.
    Ein großer Schwerpunkt in diesem Jahr war bei uns das Dribbling. Was auch daran lag, dass in viel zu vielen Bereichen noch Defizite (die wir uns in den Jahren zuvor auch selber eingebrockt haben; kein gutes Training gemacht) vorhanden waren. Auch Teil dieses Schwerpunktes war das Dribbling mit "Kopf nach oben". Eben den Blick vom Ball lösen zu können, um die Umgebung besser im Auge zu haben.


    Beispielsweise haben wir dafür Übungen mit optischen Signalen, auf die reagiert werden musste, gemacht. Oder auch Übungen mit Störspielern, mit denen man, wenn man den Blick nicht vom Ball löst, zusammenstößt.
    Um auf den Spieler zurückzukommen: wir haben uns mit ihm dann auch mal darüber unterhalten. Einerseits für die Balleroberungen gelobt, andererseits versucht gemeinsam eine Lösung dafür zu finden, dass der Ball anschließend nicht direkt wieder verloren geht. Als Möglichkeit neben dem Dribbling den Pass aufgezeigt.


    Heute ist er auf einem guten Weg. Beim Dribbling löst er den Blick vom Ball, so dass er zum einen meist merkt, wann er sich entscheiden muss (bspw. aufgrund eines Gegenspielers): spiele ich einen Pass, gehe ich ins Dribbling, etc. Zum anderen nimmt er durch den gelösten Blick seine (anspielbaren) Mitspieler wahr. Aber auch jetzt geht er noch in manchen Situationen in ein Dribbling, bei der sich vielleicht manch ein unwissender Zuschauer an den Kopf packt, weil er den Ball verliert. Mir ist es aber egal, da ich weiß, dass er mit der Zeit immer besser wissen wird, welche Entscheidung die bessere ist.

    Außerdem muss ich meine Spieler oft in der 2. Halbzeit oder ganz zu Beginn häufiger anweisen, da sie oft sehr unkonzentriert sind. Legitim oder nicht?

    In diesem Zusammenhang sind auch hier glaube ich schon mal diverse Möglichkeiten diskutiert und vorgestellt worden, um dem entgegenzuwirken.
    Vor dem Spiel kann man z.B. das Aufwärm-/Einspielprogramm variieren, damit sich dort keine Routine einpendelt, sondern die Spieler hellwach sein müssen. Vielleicht auch über kleine Spielformen (4v4 auf Ballhalten/Dribbeltore, etc.), bei denen die Spieler gefordert sind.


    Von einer weiteren Möglichkeit könntest du vor dem Spiel oder auch in der Halbzeit Gebrauch machen. Über das Stellen von Aufgaben wie "Ich möchte, dass ihr alle euren ersten Zweikampf gewinnt/euer erster Pass ankommt/..."


    Möglicherweise bringt das was. Andererseits ist es vielleicht auch mal die Erfahrung eines frühen Gegentores, da man "gepennt hat", die man gemacht haben muss. Wer weiß...

    Hi,


    vorab: mein Interesse liegt erstmal bei einer F, gerne kann man das aber auch für ältere Jahrgänge erweitern - da gibt es sicher auch Interessenten.


    Ja, mich zum Beispiel. Aufgrund einer vor Kurzem geführten Diskussion von Trainern bei meinem Verein. Da werde ich gleich noch genauer drauf eingehen.

    Aber Loben für gelungene Aktionen sollte sein, das ist doch auch Coaching durch positives Bestärken des Verhalten?


    Auf jeden Fall, Loben ist in meinen Augen extrem wichtig. Zum einen für das Selbstbewusstsein und zum anderen dafür, damit der Spieler eine Rückmeldung bekommt, wenn eine Aktion gut war. Aus dem Grund sollte aber auch nicht bei jeder Kleinigkeit mit Lob um sich geworfen werden, dann verliert es an Wert. Weiterhin sind Aussagen wie "gut", "super", etc. vielleicht für den Spieler gar nicht zu verstehen bzw. weiß er nicht, was nun wirklich gut war. Darum sollte die gute Aktion möglichst genau benannt werden ("xy war gut, weil.."). Umso älter die Spieler werden, umso wichtiger ist es denke ich, dass die guten Aktionen eben präziser benannt werden.
    Daneben halte ich auch das Motivieren bzw. Aufmuntern der Spieler, wenn Dinge noch nicht klappen, für wichtig. Sie immer wieder Vertrauen spüren zu lassen, dass sie eben noch nicht alles können müssen und Fehler auch zum Lernprozess dazugehören. Sei es beim schwächeren Fuß oder, oder, oder..


    Und was geht gar nicht?


    In diesem Zuge hatten wir die besagte Diskussion, bei der es um das "freie Spielen ohne Steuerung von außen" ging. Auch erstmal recht allgemein, ohne genaue Spezialisierung auf eine Altersklasse. Dabei gab es sehr konträre Meinungen, die leider teilweise recht festgefahren waren. Ich bin der Überzeugung (u.a. wegen besuchter Lehrgänge, Diskussionen hier beim trainertalk,..), dass Spieler grundsätzlich frei spielen sollten. Bei Spielen kommen bei mir keine Anweisungen wie "spiel ab", "tu dies" oder "tu jenes". Ich sehe nämlich zwei Möglichkeiten:


    1. der Spieler kann gar nicht auf die Anweisungen reagieren, da er überfordert bzw. mit anderen Dingen (Ball, Gegnern, etcpp.) beschäftigt ist.
    2. er kann darauf reagieren - und wie es schon geschrieben steht: er reagiert nur darauf, er trifft aber selber keine (bewusste oder unterbewusste) Entscheidung wie er in der Situation handelt.


    Bei Möglichkeit 2 ergibt sich durch die Einflussnahme des Trainers ein kurzfristiger Erfolg. Der Ball wird bspw. dorthin abgespielt, wo ein Mitspieler frei steht. Es wird die "beste Lösung" (aus Sicht des außen stehenden Trainers, der sich ja nicht in der Situation des Spielers befindet) getroffen. Langfristig be- oder verhindert er aber die Entwicklung des Spielers. Zum einen wird jegliche Kreativität des Spielers unterdrückt, da er ja selber gar keine Lösungen mehr zu finden braucht. Zum anderen kann er nicht die Erfahrungen sammeln, die er sammeln würden, wenn er selber Entscheidungen treffen würde. Er entwickelt also keinen Pool an Lösungsmöglichkeiten für verschiedene Spielsituationen. Ein weiterer Aspekt, der für mich dagegen spricht, ist das Vertrauen des Trainers zum Spieler. Wie fühlt sich ein Spieler, der von seinem Trainer immer wieder Anweisungen gegeben bekommt? Auch wenn er es vielleicht nicht denkt, tief in sich drin entsteht doch wahrscheinlich das Gefühl: "scheinbar kann ich ja gar keinen Fußball spielen, wenn der Trainer mir jedes mal sagt, was ich machen muss".


    Ich habe dann während der Diskussion auch mal versucht, das anhand einer Extremsituation zu verdeutlichen. Wenn ein Trainer in jeder Aktion steuert und lenkt, was passiert, wenn der Trainer auf einmal nicht mehr da ist?


    Leider hat die Diskussion nicht zu dem geführt, was ich mir gewünscht hatte. Ich dachte, dass es anhand dieser Argumente und Gründe möglich wäre, auch andere davon überzeugen zu können weniger in das Spiel einzugreifen und die Spieler freier spielen zu lassen. Dass es einfach besser für die Entwicklung der Spieler wäre. Ich hatte es mir einfacher vorgestellt, hatte größere (vielleicht zu große) Hoffnungen.


    Die Gegenargumente bzw. Argumente für ein Eingreifen in das Spiel waren z.B.:
    Als Trainer ist es unsere Aufgabe den Spielern zu helfen, wenn Dinge nicht klappen. Und wenn man sieht, dass manche Sache x-mal nicht funktionieren, dann muss man das immer wieder ansprechen.
    Zwei Beispiele, die dann dazu kamen, klangen ca. so:
    - (Bambini) Spieler in der Nähe des Tores, "da muss man doch durch mehrfaches Reinrufen zum Schuss auffordern, sonst macht er es nachher nicht"
    - (F-Jugend) Spieler dazu aufgefordert den Ball ins Aus zu schießen, da kurz vor Schluss (in Führung); der Spieler geht aber ins Dribbling, verliert den Ball, Unetschieden -> "wäre er der Anweisung gefolgt, hätten wir gewonnen"


    Die Meinungen sind da leider teilweise so verhärtet, dass es mir nicht möglich war (auch mit m.M. nach recht guten Gründen) nur ansatzweise die Denkweise mancher Trainer zu verändern. Vielleicht hat die (erstmalige) Diskussion über dieses Thema aber doch den ein oder anderen dazu gebracht, sich bzw. das Verhalten zu hinterfragen. Ich weiß es nicht, teilweise ist es aber nur sehr schwer vorstellbar. Das Gewinndenken und das Verlangen nach kurzfristigem Erfolg hindert manch einen Trainer daran, das zu tun, was für die Kinder langfristig das Beste wäre.



    Ich wäre total dankbar über weitere Argumente für ein Spielen ohne Steuerung. Irgendetwas, was dazu beiträgt, dass auch diejenigen mit den verhärtetesten Meinungen es sich anders überlegen.


    Lasst ihr das Spiel einfach laufen? Gibt man Hinweise, z.B. wenn der Gegner sich wieder im Rücken davonstiehlt (bei Standardsituationen - oder ist das zu sehr Manndeckung) - darf man die Kinder "aufwecken" wenn sie scheinbar noch nicht ganz da sind?


    Ich selber trainiere eine D-Jugend. Hierbei bin ich mir, ich weiß nicht warum, nicht mehr so sicher wie bei den eben genannten Ansichten.
    Sei es beim Nichtaufrücken der Abwehr. Beim vorne Stehenbleiben eines Stümers. Beim Stellungsspiel eines Spielers. Spreche ich das an? Ist das nicht genauso falsch wie das Vorgeben eines Passes? Mache ich das nicht auch nur, damit wir in der jeweiligen Situation "erfolgreicher" sind und vielleicht kein Gegentor kassieren?
    Ist hierbei überhaupt ein Lerneffekt für den Spieler vorhanden? Weiß er, was er wirklich falsch macht? Macht er den "Fehler" dann nie mehr? Oder reagiert er einfach nur, setzt um und macht es beim nächsten Mal wieder anders?
    Vielleicht muss er den Fehler machen, um daraus wieder eine Erfahrung zu sammeln. Durch gezieltes Nachfragen, kann man ihn ja vielleicht selber auf die richtige Lösung bringen.


    Schöne Grüße,
    Fokus

    Für mich würde das bedeuten: Freifahrtschein zum Gegner umklatschen


    Und das würdest du deinen Spielern dann auch so in der Form mitteilen?


    Nehmen wir mal an: in einem der nächsten Spiele, um bei deiner Formulierung zu bleiben, "klatscht einer deiner Spieler dann weiterhin seine Gegenspieler um". Wie würdest du darauf reagieren? Wie willst du das noch untersagen und weiterhin Fairplay von deinen Spieler verlangen, wenn es doch beim letzten Spiel noch erlaubt bzw. sogar erwünscht war? Zuerst darf man und dann nicht mehr? Man sollte insbesondere bei diesen Spielen seiner Linie treu bleiben. Anstatt die Emotionen mit Aussagen wie dieser zusätzlich hochkochen zu lassen, sollte man versuchen dem entgegenzuwirken und vorallem seine Spieler zu beruhigen.


    So schwer es bei solchen Spielen und Gegnern auch sein mag, man darf sich in meinen Augen niemals darauf einlassen, sich auf dasselbe Niveau zu begeben und einfach mitzumachen.


    "Aber die haben doch angefangen" ist kein Grund es auch zu tun.

    Hi erstmal,


    Doch da gibt es ein kleines Problem''chen'' ich wäre noch nicht alt genug um beispielsweise eine D-Jugend trainieren zu dürfen und muss daher etwas warten ^^ . Aber ich würde mich bzw. meine Trainigsmethoden für F-Jugend bzw. Bambinis als genug einschätzen .

    Du musst ja auch nicht zwangsläufig in den älteren Jugenden beginnen. Ich selber hab vor drei Jahren mit 15 angefangen und bin zu Beginn in einer E-Jugend mit zwei erwachsenen Trainern gelandet. Was natürlich sehr gut war, da ich mir einiges abgucken konnte und nicht einfach ins kalte Wasser geworfen wurde. Das wäre im ersten Jahr und in dem Alter auch nicht zumutbar gewesen aufgrund der Veranwortung und des neuen Terrains.

    Ihr weiß nur nicht ob ein Club einen 16-Jährigen als Trainer haben will immerhin wäre ich ja genauso alt wie Kicker der B-Jugend .

    Der Verein wäre doch ziemlich dumm, wenn er einem interessierten Jugendlichen nicht die Möglichkeit geben würde, sich als Trainer auszuprobieren.
    Also am besten, wie bereits geschrieben worden ist, einfach mal nachfragen und reinschnuppern. Anschließend kannst du immer noch schauen wie du gerne weiter machen willst.


    Schönen Gruß

    Das angesprochene Rotieren in abgeschwächter Form kam u.a. von mir. Am WE habe ich Zeit, dies mal näher zu erläutern. Vielleicht wär das ja was auch für deine Truppe. Allerdings kennen meine von Kindesbeinen an die Rotation. Das ist schon ein Unterschied !

    Genau da sehe ich auch die Probleme. Wir haben es nie wirklich gemacht. Ebenso wenig hat es wohl die D-Jugend gemacht.
    Es wird nicht einfach sein zu rotieren, erst jetzt .. in der D-Jugend. Neben dem möglichen Unverständnis der Spieler, ist meine größte Sorge, dass mein Kollege sich dagegen sträubt. Hatte da ja schon einige Beispiele gemacht, die zeigen, dass er einige Spieler als "brauchbar" sieht, andere wiederrum als "nicht brauchbar". Ich denke, er würde Kinder, die eine Position noch nie wirklich gespielt haben, auch nicht dort spielen lassen.
    Und jetzt fehlen mir irgendwie die Argumente. Ich würde liebendgern sagen: "Wir haben schon immer rotiert und würden es auch gerne so oder in abgeschwächter Form weitermachen, da es echt viel für die Kinder bringt."
    Das kann ich aber nicht und jetzt besteht natürlich auch die Möglichkeit zu sagen, dass man es verpennt hat und jetzt auch nicht mehr damit kommen braucht, wenn man es nie gemacht hat, da die Kinder es ja nicht kennen. Aber das will ich nicht. Ich will nicht jetzt, es ist erst die D-Jugend, sagen, dass ich es dann eben lasse und nun einfach nur "Positionsidioten" ausbilde. Ich würde mich in ein paar Jahren wohl noch stärker darüber ärgern als ich es jetzt schon aufgrund meines Versäumnisses tue.


    Bereits jetzt möchte ich mich aber unbedingt den Respektsbekundungen anschließen. Ganz klasse ! Davon ausgehend, dass du dies auch im realen Leben so praktizierst muss ich sagen: Wohl den Vereinen, die auf solchen Nachwuchsleuten im Trainerbereich bauen können. Ich hoffe dein Verein weiß dies zu schätzen !!!

    Ich versuche für mich persönlich das bestmögliche zu machen. Ich kann aber auch dazu sagen, dass ich mich teilweise ziemlich unwohl fühle. Ich sehe soviel, was an etlichen Stellen falsch gemacht wird bzw. besser gemacht werden könnte. Auch diese Saison habe ich mich schwer getan mit einigen Entscheidungen und Meinungen meines bald Ex-Kollegen. Nur ändern kann man es eben nicht immer. Okay, ich kann mich damit abfinden, dass man eben nicht überall alles perfekt machen kann. Aber es sind einfach so viele Dinge, die man ändern müsste..
    Ich fühle mich hier teilweise einfach total komisch. Man ist noch der 16jährige, der erst vor zwei Jahren angefangen hat, aber man ist auch einer der wenigen (mglw. der einzige ohne mich als superklasse/eingebildet/etc darstellen zu wollen), der sich "auskennt" (vorsichtig ausgedrückt, aber mir scheint es eben echt so...ich will keinen runtermachen oder mich hier groß als König darstellen, das nur noch dazu ;)).
    Ich bin jemand, der sich da sehr zurückhält. Ich will nicht arrogant oder eingebildet rüberkommen, darum versuche ich fast gar nicht über meinen Lehrgang bzw. das Lehrgangswissen oder über Dinge, über die ich mich hier oder woanders informiert habe, zu reden und anderen damit auf die Nerven zu gehen.


    Allgemein wird das zwar auch angesehen, dass ich diesen einen Lehrgang gemacht habe und man stellt man mich hier schon (natürlich ein bisschen ironisch) als "Startrainer" dar, der jetzt die Ahnung hat .. wegen einem Lehrgang ... :huh:


    Ist wie schon gesagt ein sehr komische teilweise auch unangenehme Situation für mich..



    Ich würde mich aber auf jeden Fall über eine genauere Beschreibung deiner abgeschwächten Rotation freuen :)


    Schönen Gruß

    Hallo zusammen,
    ich will mal eine kurze Rückmeldung geben.


    Gestern haben wir uns eine Zeit lang über die nächste Saison unterhalten.
    Es wurde relativ schnell klar (was mir auch schon vorher bekannt war), dass er mit seinem Team diese Saison teilweise extreme Probleme hatte. Es waren zwei Störenfriede drin, die die ganze Mannschaft aufgemischt und teilweise zerstört (einige Abgänge) haben. Dadurch und auch durch eine Saison mit vielen Niederlagen ist wohl ein eher schlechtes Mannschaftsklima entstanden (viel Gemecker untereinander, Egoismus, etc.pp.). Daraufhin sprach er an, dass er sich das in der nächsten Saison nicht mehr antuen würde und "leistungorientierter" rangehen will. Ich habe ihm auch meine Vorstellung dazu gesagt, dass wir zwar ein gutes Training (vielleicht besseres/fordernderes als sie es kennen) für sie machen sollten etc., aber wir hier bei uns im Verein nicht groß "leistungsorientiert" rangehen können/werden; ist eben totaler Breitensport.
    Im weiteren Gesprächsverlauf sind dann aber häufiger Vorstellungen von ihm durchgedrungen, die meinen völlig widersprachen.


    Ein Beispiel hängt mit einem Mädchen zusammen, das von der E-Jugend mit hoch kommt. Es kamen einige Aussagen, an denen sich andeutete, dass er sie lieber nicht dabei haben will und er fragte mich auch, ob sie nicht mit Fußball aufhören würde. Ich hab ihm dazu gesagt, dass mir das auch total egal ist, wenn sie es nicht macht. Hat sie weiter Lust am Fußball, dann soll ich auch gerne weiterspielen.


    Es machte sich auch bemerkbar, dass er einige Kinder einfach schon abgestempelt hat und andere wiederrum als "brauchbar" für die Mannschaft sieht. Er hat dann bei einigen die "Mängel" aufgezählt, bis ich ihm dann aber gesagt habe, dass es wohl besser wäre, wenn sich jeder selber ein Bild von den "anderen" Kindern macht, als wenn wir mit (möglicherweise) Vorurteilen rangehen.


    Wir haben noch über weitere, auch organisatorische Dinge, geredet; das hier waren jetzt nur ein paar Beispiele unserer z.T. verschiedenen Vorstellungen. Ich war mir auch im klaren darüber, dass es vielleicht nicht so einfach wird und es wurde von euch ja auch immer wieder betont, dass man nicht zuviel auf einmal ändern sollte. Ich hoffe jedoch, dass ich mich bei einigen Punkten zum Wohle der Kinder durchsetzen kann.
    Wir fangen in der nächsten Woche auch mit dem Training der neuen Mannschaft an, wollen uns dann auch relativ schnell mal mit den Kindern zusammensetzen. Auch von ihm kam nämlich der Wunsch nach ein paar Regel, damit es nicht so wird wie dieses Jahr.


    Trainingsmäßig sieht es wohl jetzt so aus, dass ich das erstmal vorbereiten werde, auch weil das bisher bei ihnen gar nicht stattgefunden hat; es sind jetzt ja eh nur noch ein paar lockere Trainingstage bis zu den Ferien..


    Das war es erst einmal grob zu mir.


    Schönen Gruß,
    Fokus :)

    Vielen Dank Germancoach für diese interessante Idee :thumbup:
    Wir haben das heute bei unserem Training (E-Jugend) das erste Mal ausprobiert; ich hatte heute dafür noch 15 Papierschnipsel mit folgenden Aufgaben ausgedruckt:


    • Schießt ein Volleytor!
    • Schießt ein Tor mit dem Knie!
    • Schießt ein Kopfballtor!
    • Schießt ein Tor mit der Hacke!
    • Der Torwart schießt ein Tor!
    • Schießt gegen den Pfosten!
    • Schießt gegen die Latte!
    • Seid 30 Sekunden ohne Unterbrechung in Ballbesitz!
    • Spielt 10 Pässe ohne Unterbrechung!
    • Jeder schießt ein Tor!
    • Jeder berührt den Ball vor einem Tor! (besser: Jeder berührt den Ball bevor ihr ein Tor schießt! / denn, Zitat: "Dann berührt ihn einfach jeder nur vor unserem Tor" :P)
    • Spielt einen Doppelpass vor einem Tor! (besser: Spielt einen Doppelpass bevor ihr ein Tor schießt! / selbes Verständnisproblem wie oben)
    • Spielt einem Gegner durch die Beine!
    • Jongliert den Ball fünfmal!
    • Macht einen Einwurf! (besser: Macht einen richtigen Einwurf!)


    Wir hatten heute (auch aufgrund des etwas regnerischen Wetters) nur 10 Kinder beim Training. Haben das ganze dann beim 5v5 gemacht. Jedes Team hat für sich 2 Aufgaben gezogen und diese uns Trainern gezeigt. Ich hatte dafür extra eine Liste erstellt, in der wir die gezogenen Aufgaben eingetragen haben, damit wir das besser nachhalten konnten. Die Spielzeit war immer 7 Minuten. Innerhalb dieser Zeit konnte wie folgt gepunktet werden: Tor = 1 Pkt. / Erfüllung der Aufgabe: 5 Pkte.
    Anschließend gab es eine kurze Pause, in der dann auch wieder neue Aufgaben aus einem Umschlag gezogen wurden.


    Auch wenn von einigen am Anfang (wie meist bei Neuem) skeptisch beäugt, hat es am Ende doch allen recht viel Spaß gemacht.


    Ich habe mir als ich dann nach Hause gekommen bin nochmal Gedanken gemacht, welche weiteren Aufgaben man stellen könnte; ein Teil davon wurde hier im Thread auch schon genannt.


    • Freistoßtor
    • Kontertor
    • Ecke
    • Tor nach Ecke
    • Tor im Sitzen
    • Tor nach Einwurf
    • Ball über Torlinie dribbeln
    • Tor innerhalb von x Sekunden
    • Tor bei dem der Gegner als letztes den Ball berührt hat (Eigentor, abgefälscht, etc.)
    • Fairplay (kein Foul, Handspiel, etc.)
    • Kein Gemecker (Punkte dafür werden jeweils am Ende des Spiels vergeben)


    Ich würde mich über weitere Vorschläge freuen, die man dann bei Zeit mal einbauen kann :)


    Schönen Gruß

    Die große Frage lautet aber: "Was will der andere Trainer?". Was hat die Jugendleitung ihm gesagt, von welcher Ausgangssituation geht er aus?

    Ja, das wird sich dann hoffentlich in unserem Gespräch klären.
    Zur Jugendleitung: Bei uns ist man froh, wenn man die Trainer irgendwie zusammengekratzt bekommt. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir für die nächste Saison leider immer noch nicht alle Mannschaften vollständig mit Trainern besetzt.
    Auch Vorgaben werden nicht gemacht und ein Konzept, an das man sich einigermaßen halten sollte, gibt es auch nicht. Jeder Trainer bzw. jedes Trainerteam kocht im Prinzip sein/ihr eigenes Süppchen.


    Das kommt auch ein bisschen darauf an, wie man es ihm sagt und wer es ihm sagt. Dein Auftreten hier ist selbstbewusst und es ist wirklich in Ordnung, dass du Dir diese Gedanken machst. Aber "lass ihm sein Gesicht" und vor allem: Auch Trainer, die objektiv vieles falsch machen, haben oft ganz spezifische Stärken. Du musst Dich da ein bisschen rantasten: Es kann sein, dass er Deine "theoretische" Kenntnis aus dem Lehrgang "Kindertrainer" gut findet, vielleicht ist er aber auch genervt, wenn Du in seinen Augen (!) darauf herumreitest.


    Mein Vorschlag: setz Dich mit ihm zusammen und hör auch mal an, was er zu sagen hat. Versuch Dich auf ihn einzustellen und egal was er sagt oder bisher getan hat, respektiere sein bisheriges Engagement. Tauscht Euch aus über Eure Vorstellungen und danach kannst Du entscheiden, ob und wie Du mit ihm zusammenarbeiten möchtest.

    In der Form hatte ich mir das auch ungefähr vorgestellt. Ich will keineswegs einen Alleingang starten und mich total über ihn stellen. Auch aufgrund meines Alters (und seiner Lebenserfahrung) bin ich ja vollkommen auf ihn angewiesen. :)


    Noch ein Tipp fürs Forum hier: Versuch die Fülle der Themen in unterschiedlichen Threads anzugehen: Die Menge der Fragen die Du hast überfordern jeden einzelnen Thread ;) . ein paar Fragen kriegst Du vielleicht beantwortet, einige aber sicher nicht. Ich versuch es trotzdem mal mit ein paar weiteren deiner Fragen: Bitte sieh mir nach, wenn ich nur auf die Punkte eingehe, wo ich es etwas kritisch sehe. Ich möchte hier aus Erfahrung davor warnen, unglaublich viel auf einmal zu wollen, damit Du ein bisschen aufpasst, mit Deinem riesen Engagement weder Dich, noch Deine Spieler, noch Deinen Trainerkollegen noch die Eltern Deiner Spieler zu überfordern.

    Ich habe jetzt auch gemerkt, dass das keine wirklich gute Idee war. Wollte/will eben möglichst viel und das so schnell wie möglich wissen und verbessern, um mich später nicht darüber ärgern zu müssen, dass ich das nicht vorher schon gemacht habe. Aber zuviel auf einmal ist eben nicht das Beste, da muss ich mich wohl etwas zügeln; auch wenn es mir schwer fällt. ;)


    Sehr wichtig. Glaube aber nicht, dass es dadurch total einfach wird. D-Jugendliche sind Kinder, die sehr stark ihren Platz im Leben, der Mannschaft, zu Hause gegenüber Eltern und Geschwister, in der Schule und auf allen anderen denkbaren "Kampfplätzen" der Welt suchen.

    Natürlich, komplett aus der Welt sind die "Probleme" damit nicht automatisch; das ist mir durchaus bewusst. Aber dass man dadurch von vornherein ein Grundgerüst hat, an welchem sich die Kinder orientieren können und woran man sie in gewissen Fällen auch wieder erinnern kann, finde ich gut. Auch mögliche Konsequenzen/Strafen könnten für alle Kinder somit im Vorhinein bekannt sein.


    D-Jugendliche in einem Dorfverein sind anders als in einem leistungsorientierten Verein. Bei denen kommt Fußball manchmal tatsächlich nur an dritter oder vierter Stelle. Behalte das im Hinterkopf bei Deinen Beurteilungen wer sich anstrengt oder nicht!

    Auch das ist mir teilweise bewusst. Aber ich tue mir schwer damit, ein Kind, was sich immer total anstrengt und motiviert ist, nicht dahingehend zu belohnen, dass es vielleicht mehr Spiele spielt.
    Ist aber für mich ein kritisches Thema, bei welchem meine jetztige höchstwahrscheinlich nicht meine endgültige Meinung sein wird.


    Ich glaube hier schon einmal den Satz: "Rotieren in abgeschwächter Form" gelesen zu haben. Das trifft es ganz gut: Aber warte auch hier mal ab, was die aktuelle D-Jugend so bisher gemacht hat und wie das Dein zukünftiger Trainerkollege sieht.

    Das "abgeschwächte Rotieren" entspricht auch ungefähr meiner jetzigen Vorstellung; werde aber auch darüber mit ihm sprechen.


    Ich bedanke mich abermals und versuche hier in Zukunft meine Fragen spezifischer zu stellen :P


    Schönen Gruß :)


    Ok, dein Beitrag gibt mir den Anlass meine Aussagen ein wenig zu korrigieren bzw. anders zu formulieren. ;)


    Einen Aspekt, den du kritisierst ist die "Hierarchie" und das damit verbundene "ich treffe Entscheidungen".
    Ich will eigentlich auch keine straffe Hierarchie. Ich halte es nur für sinnvoll, dass einer eben häufiger "das Ruder in die Hand nimmt" um "nicht vom Kurs abzukommen".
    Das mit dem "letzten Wort" ist so gemeint, dass nur in Ausnahmefällen, wo wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen und eine Entscheidung getroffen werden muss, dies nunmal auch einer machen muss und somit das letzte Wort hat. Grundsätzlich will ich ja auch alles mit ihm diskutieren und dauerhaft einen Meinungsaustausch mit ihm haben. Entscheidungen sollen im Normalfall von uns beiden getragen werden können.


    Auch mit dem Beurteilen aus der Ferne hast du teilweise recht. Es war auch mit Absicht etwas (zu) hart dargestellt um es einfach zu verdeutlichen.
    Wenn ich aber Woche für Woche sein Training nebenbei verfolge, dann sehe ich, dass ein vielleicht auch vorhandenes Wissen keineswegs umgesetzt wird.



    Danke für deinen Beitrag und schöne Grüße,
    Fokus :)

    Im Prinzip haben wir zum jetzigen Zeitpunkt dasselbe Problem: ich kenne meinen zukünftigen Partner noch nicht gut. Das, was ich über ihn sagen kann ist, dass er eher ein ruhiger Typ ist, der halt weniger Ahnung hat wie er ingesamt rangehen soll. Ich denke nicht, dass er sich für jemanden hält, der alles richtig macht. Des Weiteren schätze ich ihn dahingehend ein, dass er sich auch eines Besseren belehren lassen würde.
    Für mich ist es aber schwer einzuschätzen, wie er mit einem 16-jährigen umgeht, der in einer gewissen Weise vielleicht sein "Vorgesetzter" ist.


    Folgende Überlegungen habe ich gemacht:


    Ich..
    ..übernehme Trainingsplanung/-gestaltung und führe es (wie du es auch gesagt hast) grob durch.
    ..bin für Aufstellung & Wechsel verantwortlich.
    ..halte die Ansprachen vor/während/nach dem Spiel (eben aus genau den Gründen, die du genannt hast und die mir auch diese Saison manchmal aufgefallen sind).
    ..habe bei Entscheidungen, die zu treffen sind, das letzte Wort.


    Er..
    ..ist behilflich beim Training und führt Teile selber durch (inbesondere bei dem auch von dir genannten "Gruppentraining").
    ..soll seine Meinung kundtun und Vorhaben/Entscheidungen meinerseits kritisch hinterfragen.



    Ein wichtige Entscheidung habe ich für mich noch nicht getroffen und zwar zum Thema Eltern(-kontakt) bzw. allgemein: organisatorische Sachen. Soll sich nur einer mit z.B. der Informationsweitergabe an die Eltern beschäftigen oder beide zu gleichen Teilen? Soll einer eher Hauptansprechpartner sein; vielleicht er, da er ja schon erwachsen ist? Da bin ich mir noch unsicher.


    Es gibt bestimmt auch noch weitere Dinge, die mir zum Teil vielleicht noch gar nicht in den Sinn gekommen sind. Aber das sind meine Grundüberlegungen für die nächsten Saison..


    Im Endeffekt will ich also mit ihm zusammen da rangehen, aber selber die Richtung gewissermaßen vorgeben.

    Erst einmal schönen guten Abend zusammen!
    Da ich hier zwar seit einigen Monaten aktiv bin, aber nur als "Leser" , will ich mich erstmal kurz vorstellen.


    Ich bin 16 Jahre alt und spiele seit den Bambinis in meinem Dorfverein. Vor zwei Jahren habe ich mich auf Nachfrage meines Trainers dafür entschieden, die E-Jugend, die zwei Erwachsene als Trainer hatte, "mitzutrainieren". Es war eigentlich eher ein Improvisieren vor Ort und kein geplantes Training; einfach ein paar Übungen gemacht, die man irgendwo gefunden hatte oder von sich selber kannte. Die Seite soccerdrills.de kannte ich seitdem ich bei der E-Jugend
    angefangen habe. Eigentlich habe ich mich nur für die Übungen, die man dort finden kann, interessiert. Schließlich braucht man ja nur ein paar Übungen um ein Training zu machen. :rolleyes:
    Das ging solange so weiter bis ich mich Anfang diesen Jahres dafür entschieden habe, den Lehrgang "Kindertrainer" zu machen. Dort habe ich nicht nur einiges an Grundwissen mitnehmen können, sondern auch eine Menge Motivation; ich wollte das Training schnellstmöglich verbessern und so gut wie nur möglich gestalten. Dafür habe ich erstmal ein Gespräch mit meinen beiden Trainerkollegen geführt, die als Vatertrainer zwar schon ein paar Jahre aktiv sind, aber genau wie die restlichen Trainer unseres Vereins keine Lehrgänge besucht und erst recht keine Lizenzen gemacht haben. Ab dann durfte/sollte ich immer häufiger das Training machen.


    An dieser Stelle möchte ich mich bei euch aktiven Schreibern bedanken, dass ihr eure Erfahrungen und euer Wissen weitergebt und hier über die verschiedensten Themen diskutiert. Überhaupt ist es klasse, dass es trainertalk gibt. Das hat mich auch dazu angeregt, viele Dinge die ich mache zu hinterfragen und zu schauen, ob es richtig war oder ob ich es hätte besser machen können.



    Nun zum eigentlichen Thema..
    In der nächsten Saison werden meine Kollegen, die ich zwei Jahre in der E-Jugend begleiten durfte, aus verschiedenen Gründen als Trainer aufhören. Es ist nun geplant, dass ich in der nächsten Saison mit einem der Trainer der jetzigen D-Jugend die neue D-Jugend trainieren werde. Der heutige Stand ist, dass 18 Kinder (2000er/2001er, ungefähr Hälfte/Hälfte) dort spielen werden.


    Nun habe ich mir zu einigen Dinge Gedanken gemacht und würde mich auch über euer Feedback freuen.


    Der erste Punkt ist, dass mein zukünfiger Partner hart ausgedrückt "keine Ahnung hat". Und das soll natürlich absolut nicht heißen, dass ich hier der Allwissende bin, keineswegs! Jedoch bekomme ich das ab und zu mit, wenn wir zeitgleich trainieren. Seine Jungs müssen meist zu Beginn Runden laufen und zum Schluss wird ein Spiel gemacht (x:x auf dem halben Platz). Ingesamt ist das Training eben ziemlich unstrukturiert; ist nicht nur dort so, sondern leider auch in vielen anderen Jugenden bei uns im Verein. Es fehlt eben komplett an Wissen und ich glaube ich lüge nicht, wenn ich sagen würde, dass ich der Einzige bin, der jemals in unserer Jugendabteilung einen Lehrgang (auch NUR Kindertrainer-Lehrgang) gemacht hat.
    Nun gut, ich habe mir fest vorgenommen ein Gespräch mit ihm über die nächste Saison zu führen; welche Vorstellungen er von Training, Spiel, etc. hat. Ich gehe aber davon aus, dass ich ihm einiges erklären muss, da es einfach an Wissen fehlt.
    Mein jetziger Trainerkollege hat mir empfohlen, dass ich hinsichtlich des Trainings und des (ich nenne es jetzt mal) "Konzepts/Philosophie" das Ruder in die Hand nehmen sollte, da er ihn ähnlich einschätzt.


    Meine Frage: Wie gehe ich an dieses Gespräch ran? Von Anfang an "das Ruder in die Hand nehmen" und den Bestimmer spielen? Nein, auf keinen Fall den Bestimmer; aber das Ruder doch schon irgendwie in die Hand nehmen und alles in die "richtige Richtung" lenken. Ich will mit ihm zusammen etwas festlegen, womit wir uns beide identifizieren können. Er muss es ja schließlich auch vertreten können. Soll ich ihm möglichst alles in diesem Gespräch erklären (was ja von der Komplexität her nur schwer möglich ist, oder?) oder in den ersten Wochen mit der neuen Mannschaft Stück für Stück rüberbringen und erläutern, warum man das macht? Ich bin ja selber noch jung und eigentlich recht unerfahren; vielleicht in Bezug auf das "Konzept" nicht mehr so sehr im Vergleich zu den anderen, aber allgemein schon.


    Weitere Aspekte über die ich nachgedacht habe, beziehen sich dann eher auf die Mannschaft. Wir spielen D9 und es sind, wie bereits erwähnt, vorraussichtlich 18 Kinder.


    Zum einen:
    Grundsätzlich soll natürlich jedes der 18 Kinder spielen und das auch möglichst gleich lang; auch wenn es "schwächer" ist. Denn wenn es nicht spielt, wird es auch nicht besser. Trotzdem habe ich mir gedacht, dass ich den Kader für den Spieltag auch nach Leistung bzw. eher Leistungsbereitschaft der Kinder zusammenstelle. Ist das in Ordnung? Ich sähe darin eine Motivationsmöglichkeit für die Kinder beim Training, wenn sie wissen, dass sie nicht ganz so häufig spielen werden, wenn sie sich beim Training nicht anstrengen und nur lustlos dabei sind.
    Weiterhin habe ich mir vorgestellt, dass wir uns am Anfang der Saison mit den Kindern mal beim Training zusammensetzen und uns gemeinsame Regeln machen. Wir haben dieses Jahr die Erfahrung gemacht, dass wir teilweise jedes 2./3. Training eine längere Unterbrechung machen mussten um den Kindern zu sagen, dass dies und jenes, was sie gemacht hatten, absolut nicht in Ordnung ist.
    Meint ihr, dass es sinnvoll ist, einige wichtige Regeln zusammen aufzustellen? Bringt das was oder ist es eher uneffektiv?
    Und wie genau verfahrt ihr mit "Strafen", wenn sich beim Training mal einer absolut nicht an die Regeln hält? Wir haben es bei einem "Problemfall" so gehandhabt, dass er meist nach mehreren Ermahnungen auf der Bank landete, um mal ein paar Minuten Pause zu machen. Falls es sich aber nicht besserte, kam es auch dazu, dass wir ihn eben nicht mit zum Spiel genommen haben.


    Der nächste Punkt bezieht sich auf das Rotieren. Leider haben wir in den zwei Jahren aufgrund von Unwissenheit und auch eines gewissen vorhandenen Ergebnissdenkens nicht sehr viel rotiert. Ich habe leider erst in den letzten Wochen durch viele Kommentare von euch zu diesem Thema verstanden wie wichtig es ist. Obwohl es mir immer bewusst war, dass Positionsidioten, wie auch ich einer bin, absoluter Unfug sind, habe ich es nie geschafft es bei meinem "erfahreneren" Trainerkollegen anzusprechen und durchzusetzen. Er hatte bei solchen Dingen eben meist das letzte Wort und wollte den Kindern eben auch "eine höhere Niederlage ersparen". Verdammt, ich ärgere mich heute wirklich total darüber, dass ich vieles einfach erst gegen Ende dieser Saison wirklich verstanden und wir es bisher nicht umgesetzt haben.
    Nun gut, man muss nach vorne schauen und darum meine Frage. Inwiefern sollte man in der D-Jugend rotieren? Ich habe von einigen gelesen, dass man von G-E Jugend aufjedenfall rotieren soll. Wie stark verhält sich das aber in der D-Jugend?


    Eine weitere Frage, die sich mir stellt, ist die des Spielsystems. Aber dazu gibt es hier ja in den verschiedensten Threads schon die verschiedensten Meinungen. Werde mich damit nochmal, auch mithilfe des Trainers, der jetzt schon ein Jahr D-Jugend hinter sich hat, auseinandersetzen müssen.


    Es werden wohl noch einige, auch organisatorische Dinge auf uns zukommen, die ich dann mit in die Hand nehmen muss. Inbesondere wird wohl der Kontakt mit/zu den Eltern für mich relatives Neuland sein, da dies eher meine Trainerkollegen gemacht haben.
    Ich hoffe einfach, dass mir die nächsten Saison genauso viel Spaß macht wie es die jetzige getan hat (auch wenn möglicherweise mehr Arbeit auf mich zukommt).


    Ich würde mich über eure Rückmeldungen wirklich sehr freuen.


    Vielen Dank nochmals für eure kritischen Auseinandersetzungen mit allen möglichen Themen! :thumbup:


    Gut, ist schon spät geworden.
    Schönen Gruß,
    Fokus