Hallo zusammen,
ich möchte mit euch meine positiven Erfahrungen zum Thema Beidfüßigkeit im KiFu (G-, F-Jugend) teilen. Mein Jung führt, passt und schießt Beidfüßig, aber das Wichtigste für mich ist, dass er jede neue Übung/Finte von selbst automatisch mit beiden Füßen trainiert/lernt.
Im Nachhinein würde ich es eher als glücklichen Zufall bezeichnen, dass sich das so entwickelt hat.
Angefangen hat alles damit, dass er neben dem Vereinstraining immer wieder mit mir oder, wenn ich nicht konnte, alleine im Garten/Zimmer Fußball gespielt hat. Leider kannte/kenne ich nicht so viele Übungen geschweige dem welche die sich auf eine Person beziehen gleich wohl aber Spaß und Sinn machen und dabei den Zaun schonen. Also haben wir ihm die drei Fußball-DVD´s (Fussballtricks für Kids) vom dvdfussballtrainer.de gekauft. Hier wurde auch besonders auf beidfüßige Durchführung Wert gelegt. Hierbei hatte er erste Erfolgserlebnisse mit dem schwachen Fuß. Ich selbst erkannte erst hier die verschiedenen Grundarten der Ballführungstechniken (bin selbst kein Fußballer).
Ballführung:
Den Ball kann man ja mit der Innen-, Außenseite, der Sole oder dem Vollspann kontrolliert führen.
Insofern haben wir vor jedem "Spiel" uns "aufgewärmt". Dabei haben wir die bis dahin eher langweilige Übung - zwischen Kegeln dribbeln - durch komplexere Aufgabenstellungen sehr viel attraktiver empfunden. Wir dribbelten mit den verschiedenen Grundtechniken anfangs langsam dafür aber sehr präzise und haben Wert auf technisch saubere Ausführung gelegt.
Beispielübung: Den Ball ausschließlich mit den Innenseiten zwischen den Kegeln führen (ein Nebeneffekt ist die Zwangsweise beidfüßige Durchführung). Hier wurde Wert darauf gelegt, dass der Ballkontakt am Fuß möglichst in der Nähe des Fußgelenks liegt.
Hat man es gelernt, konnte jetzt die Geschwindigkeit steigen und später wurde auf Zeit durch gedribbelt. Besonders viel Spaß haben die Übungen meinem Jungen gemacht, wenn es darum ging einen aufgestellten Rekord zu brechen. Auch hier gab es eine für uns interessante Erfahrung. Die Bestzeiten hat man nur erreicht, wenn man mehr auf technische Sauberkeit und zweitrangig auf Geschwindigkeit Wert gelegt hat.
Es gab anfangs Tage, an denen er nichts anderes machen wollte, außer auf Zeit zu dribbeln.
Passspiel:
Auch Passspiele machen meinem Sohn sehr viel Spaß. Vor allem besonders dann, wenn es in neuer Variation mit unterschiedlicher Komplexität durchgeführt wird.
So haben wir Beispielsweise gegenüber gestanden und zwischen 3 Kegeln/Hindernissen in den Lauf gepasst. Dabei musste der der den Ball nicht hatte mit dem Finger zeigen wo der Ball hin gespielt werden soll. Ein anderes Mal hat der mit dem Finger gezeigt wo er hin spielen wird, der am Ball war. Bei diesen Übungen ist es mir aufgefallen, dass er im Eifer des "Gefechts" nicht mit dem schwachen Fuß spielt, sonder lieber mal schnell um den Ball läuft und dabei die besser Situation für den Pass verpasst.
Ich hatte dann gesagt, dass wir ausschließlich mit dem schwachen Fuß passen. Bei der Ausführung musste er auch hier Mal um den Ball herum laufen bevor er schießen konnte. Gleich nach dem ersten Mal habe ich die Übung unterbrochen und ihn gefragt warum er denn den solange für den Schuss gebraucht hat. Er erklärte mir, dass er ja erst um den Ball herum laufen musste - und dass er das voll doof fand -. Als ich im sagte, dass er genau das immer schon automatisch mit dem starken Fuß macht, hatte er große Augen. Er hat es bislang gar nicht mehr gemerkt. Nun spielt er die Pässe mit beiden Füßen. Er hat gemerkt/verstanden, dass er beim drum rum Laufen zu viel Zeit verliert und dadurch manche Chancen verpasst.
Das Schießen auf´s Tor:
Die Erkenntnis beim Passspiel, dass man Chancen verspielen oder nutzen kann, hat er auf Torschüsse übernommen. Die Begeisterung als er seine ersten Tore im Staffelspiel mit dem schwachen Fuß geschossen hatte war unvergleichbar.
Inzwischen ist Beidfüßigkeit kein Thema mehr bei uns. Es wird alles selbstverständlich von Anfang an mit beiden Füßen gelernt, geübt und trainiert.
Mein persönliches Fazit:
Die Übungen haben nur dazu hilfestellend gedient Erkenntnisse zu gewinnen. Erkenntnisse wie:
- Durch technisch sauber Ausführung mit beiden Füßen schneller zu sein.
- Durch benutzen des schwachen Fußes Chancen nutzen zu können. - Ich bin ja provokativ an der Stelle stehen geblieben bin, wo im Vorfeld mit dem Finger hin gezeigt wurde und da er erst drum rum laufen musste war auf ein Mal ein Hindernis zwischen uns, so dass ein Pass unmöglich war. -
Diese ganzen Übungen haben meinem Sohn viel Spaß gemacht und mir geholfen ihm wichtige Dinge zu erklären.