Wie genau seid Ihr beim Techniktraining?

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  • Mich würde einmal interessieren, wie sehr Ihr beim Techniktraining auf die Genauigkeit der Ausführung achtet. Ich trainiere F-Junioren und bin meistens schon froh, wenn die Übungen halbwegs glatt laufen. Spaß haben die Kinder jedenfalls, was mir Aussagen der Eltern und die sehr hohe Trainingsbteiligung zeigen.


    Kleines Beispiel: Ihr macht Schusstraining. Mir fällt es jedenfalls echt schwer, genau festzustellen, wie der Ball getroffen wurde (z. B. Vollspann oder Innenspann) und wie man im Detail noch etwas an der jeweiligen Schusstechnik verbessern könnte. Es wird ja auch immer von einer individuellen Schusstechnik gesprochen. Im Regelfall gebe ich daher den jeweiligen Fußteil vor, mit dem geschossen werden soll. Aber wie gesagt ganz im Detail den Schuss zu prüfen kann und mache ich eigentlich nicht. Und mal ehrlich, wenn der Ball gut fliegt und im Tor landet ist den Kindern auch schwer zu vermitteln, dass das noch besser geht. Aber vielleicht ist das auch nicht Teil der F-Junioren-Ausbildung. Das goldene Lernalter beginnt ja erst in der E-Jugend, vielleicht ist hier dann das Detailtraining gefragt.


    Wie seht Ihr das und wie geht Ihr vor?

  • Beim schießen kommt es nicht nur darauf an, wie der "Schussfuß" sich verhält, auch das Standbein, die Haltung des Oberkörpers, die Bewegungsausführung usw. spielen eine Rolle dabei.
    Umso mehr du darauf achtest und korrigierst, umso mehr förderst du auch den Denkprozess deiner Spieler. Weise Sie immer wieder darauf hin, wie das Standbein zu stehen hat etc. Einzelkorrektur im Breitensport, am besten noch als einziger Trainer ist schon sehr schwer - daher pauschal immer wieder die wichtigsten Dinge ansprechen.


    Ein großer Fehler ist es, zu sagen ach - das "Goldene Lernalter" fängt ja er st ab einem bestimmten Zeitpunkt an ... die Entwicklungsphase zwischen 5/6-12/13 ist wohl allgemein die wichtigste eines Menschenlebens - niemals wird man auch nur annähernd so schnell lernen - also lernt auch eine F Jugend deutlich schneller - auch eine falsche Technik, daher ist es für meine Begriffe elementar wichtig, schon in jungen Jahren immer wieder auf eine korrekte Ausführung der Techniken hinzuweisen.


    Wichtig ist, dass du den Kindern nicht das Gefühl gibst etwas falsch oder schlecht zu machen, du gibst Tipps wie sie es noch besser oder noch effektiver machen können.


    Nagelt mich ans Kreuz :)


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Wieso? Ist doch alles richtig was Du schreibst.
    :)


    Ein ergänzender Punkt noch: "Pauschal immer wieder die wichtigsten Dinge ansprechen" ist aus meiner Sicht das Elementare.


    Man darf als Trainer einer F aber nicht verzweifeln, wenn einige Kinder das Standbein trotzdem falsch stellen oder andere Fehler dieser Art machen. Der Hinweis setzt zwar, wie gesagt, ein Denkprozess in Gang, kann bei den Kleinen aber oft noch nicht unmittelbar umgesetzt werden.


    Daher sollte man Geduld haben.

  • Sehe ich ebenso, individuelle Hinweise zur Technik sind wichtig, gerade auch in der F. Wobei auch bei mir da eine große Kluft zwischen Anspruch um Realität klafft, da man bei 15 Kindern im Training als einziger Trainer nicht jede Aktion individuell korrigieren kann. Mit Co-Trainer geht es schon besser.


    Ich versuche vor allem die groben Schnitzer individuell auszumerzen, aber auch das kann ich pro Training immer nur bei wenigen Spielern machen. Parallel achte ich darauf, dass nicht schlampig trainiert wird, d.h. wenn Schüsse mit der Innenseite angesagt sind, soll keiner mit der Pike draufhalten - auch wenn er damit vielleicht sogar kurzfristig bessere Schüsse zu Stande bringt, als mit der vorgegebenen Schusstechnik.


    Grüße
    Oliver

  • Hallo,


    viele Trainer verlangen die Passgenauigkeit etwa in der Form "genauer passen". Wenn das nicht funktioniert werden manche ungeduldig, machen Druck, verlangen Konzentration und Bewegung. Die Kinder können mit derartigen Anweisungen nichts anfangen. Sie zappeln auf dem Platz, zeigen eventuell Engagement, aber die Erfolge bleiben mäßig.
    Nur Vorzeigen hilft, auch wenn viele eine andere Meinung vertreten und dann immer wieder die richtige Bewegung und Körperhaltung üben. Bei meinem Sohn habe ich peinlich genau darauf geachtet und über Monate hinweg den Pass mit dem Innenrist beidbeinig eingeprägt und es gibt immer noch kleine Details und Korrekturen. Wenn ein Spieler 100% im Training abliefert, dann werden es im Spiel unter Gegnerdruck und mit Tempo nur 70...80% davon übrigbleiben. Das ist dann ein brauchbares Ergebnis, der Spieler soll sich mehr auf den Spielverlauf, auf die Position und auf die Taktik konzentrieren und die individuelle Technik locker automatisch durchführen.


    Den Kindern die Schusstechnik richtig beizubringen ist eine schwierige Sache. Sie brennen alle darauf irgenwie aufs Tor zu schießen und in der Regel machen sie vieles falsch. Das erste, was man hier tun sollte, ist die Technik aus dem Stand bei einer maximalen Entfernung von 3m vom Tor üben. Das Tor wird quasi nur zum Abfangen benutzt und abgesehen davon sehen die Kinder sehr gut, ob und wie sich der Ball dreht. Erst wenn die Bewegung sitzt, wird die Entfernung vergrößert und danach kommen die Schüsse im dynamischen Modus. Alles Stück für Stück. Die Frage ist nur, ob die Kinder die nötige Geduld aufbringen. In dem Umfeld meines Sohnes war mir persönlich relativ leicht, das auch so durchzuziehen. Die Kinder waren neugierig, was ich ihnen zeigen kann. Der nächste Punkt ist auch, ob sie wirklich das gelernte behalten können. Augen schließen, tief einatmen, die Hinweise zu der jeweiligen Technik abrufen und durchziehen. Das ist die Übung und bei vielen funktioniert das erstaunlich gut.
    Auf jeden Fall entsprechend des Alters und der Eigenschaften, Motorik zum Beispiel, sollte die Technik sauber sitzen. Das ist das Grundgerüst für das Mannschaftsspiel

  • eine im Kindesalter falsch erlente Technik ist später nur sehr mühsam zu verbessern.
    deshalb hab ich auf die technisch saubere Ausführungen gerade im F und E-Bereich sehr viel Wert gelegt.
    aber Vorsicht: nicht alles gleichzeitig und langsam vorgehen, immer wieder zeigen und vormachen (!) wie es richtig ist.
    bei den fussballerischTtalentierten geht das gerade bei der F-Jugend erstaunlich schnell, bei den anderen muss man einfach Geduld aufbringen.
    im 1. F-Jugen Jahr war das bei mir absoluter Schwerpunkt.


    was heisst eigendlich Spass haben? jedes Kind interpretiert das anders. dereine hat das wenn er rumtoben kann, der andere will nur rumalbern, der nächste will was lernen.


    ich tu mich mit dem Begriff schwer.


    für mich war stets wichtig, dass die Kinder gerne ins Training kommen.fast 90% Trainingsbeteiligung übers Jahr gesehen (ja, abund zu hab ich auch Statistik gemacht)
    waren für mich der Gradmesser, und das obwohl der Spassfaktor, nach meiner Begriffsauffassung nicht im Fordergrund stand sondern ganz einfach nur
    Freude am Training. vielleicht meinen wir ja aber auch das gleiche, nur mit anderen Worten. (das Problem des Geschriebenen()


    gg

  • üben 20 min:


    1.) baust ein rechteck auf mit ca. 15x25m bei 10-15 kindern. alle bewegen sich mit ball im rechteck und du gibst verschiedene übungen vor (Messi, Deco, Iniesta u.a.) -> hier solltest du aber genau auf die technik achten!


    2.) die spieler verteilen sich gleichmäßig an den äußeren hütchen. die spieler stehen sich dann in zwei gruppen gegenüber mit jeweils einem ball. Aufgabe: a) einfaches Passspiel mit der innenseite und 2 kontakten (recht/links & links/rechts) mit überlaufen zur anderen gruppe b) mit rückwärtslaufen in die eigene gruppe c) spieler a passt zu b der den ball prallen lässt, a legt ihn wieder auf b ab und der spielt wieder den nächsten an d)....... e).......


    da hast du in der erwärmung schon das erste mal den innenseitstoß mit dabei und musst den kindern die technik genau erklären und auf fehler achten. alternativ empfehle ich dir gassenform und zuspiele zu zweit


    spielformen 40 min:


    aus dem rechteck formst du eine raute!


    1.) zwei spieler verteilst du auf die beiden äußeren hütchen und einen in der tiefe (vor dem tor 12m). der startspieler spielt den äußeren spieler an (mit der innenseite) der den ball prallen lässt (mit der innenseite) und dann direkter pass auf den spieler in der tiefe der den ball wieder auf den außenklatschen lässt der den ball in der langen ecke im tor unterbringen muss. am besten den torwart rausnehmen und mit hütchen ziele im tor markieren.


    2.) selber ablauf nur der spieler in der tiefe lässt den ball auf den startspieler klatschen der den ball dann links oder rechts in die ecke schieben muss je nachdem ob er den ball auf den linken oder rechten aufgelegt bekommt.


    15' abschlussspiel



    wenn du den jungs/mädchen den innenseitstoß erklärst nie mehr als 2-3 details und die während der gesamten einheit immer wieder verbessern. in der nächsten woche kannst du dann einen schritt weitergehen 2-3 neue sachen machen. innenspann vollspann kannst du für U9 knicken! weiträumiges passspiel, flanken etc. is u13/u14.


    wenn du techniktraining machst, mach viele sachen zum 1 vs. 1 --> das geht immer in coolen spielformen; aber dann beschränk' dich auf das, was du trainieren willst! willst du den verteidiger oder den angreifer schulen? 1 vs. 1 am flügel, im zentrum, verteidiger von der seite, von hinten....das ist mit koordination das wichtigste für die jungs (=