3:3 vs. 7:7

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  • Ich habe mal wieder eine Frage zum alltäglichen Training. Inwieweit hat das Spiel mit 14 Kindern im Training eine Berechtigung. Wir spielen in MV 6:1. Demzufolge lassen natürlich auch viele Trainer das Abschlussspiel derartig gestalten. Ich spiele mit unserer E-Junioren eigentlich ausschließlich 3:3 oder weniger.


    Ich frage mich nun ob man das 7 gegen 7 komplett weglassen sollte. Und noch erweiternd ab welchem Altersbereich spielen solch große Teams eine Rolle. Denn auch in der D.Juniorne liegt aus meiner Sicht der Schwerpunkt auf dem Techniktraining. Auch die Individualtaktik lässt sich in SPielen mit geringerer Spieleranzahl perfekt trainieren. Ich denke aber auf der anderen Seite das im 7:7 andere Probleme für die Spieler existieren an die ich derzeitig nicht denke.

  • Generell gilt ja, je kleiner die Teams sind, desto mehr Ballkontakte haben die einzelnen Spieler!
    Dabei solltest du Spielerzahl und Spielfeldgröße an die Ziele bzw. an die Saisonphase anpassen.
    Am Anfang der Saison bzw. zur Rückrundenvorbereitung hin, mache ich sehr viel im Bereich 2 vs. 2 bzw. Über- und Unterzahlspiel (Verteidigen alleine/zu zweit) auf entwas größerem Raum, da hier spielerisch die Ausdauer mittrainiert wird.


    Ich gehe aber selten über 4 gegen 4 hinaus, da für mich im Breitensport auch in einer A Jugend noch genug im technischen Bereich zu erlernen ist.
    Wenn ich dann aber mal größere Gruppen mache, dann nur um die Viererkette und die 6er gegen die Offensive spielen zu lassen und da sind wir ja eher im Bereich Gruppen- bzw. Mannschaftstaktik.


    Die zweite Ausnahme sind, verschiedene Variationen des 4+x gegen 4+x.
    In der aktuellen Ausgabe Fußballtraining sind im Pocket einige sehr gute Spielformen für sämtliche Varianten mit und ohne Torwart.


    Solltest du 16 oder mehr Spieler haben, würde ich eher zu zwei Feldern 4 vs. 4 raten, als ein 8 vs.8.
    Wie so vieles ist auch das aber eine Philosophiefrage - ich habe die Erfahrung gemacht, dass die erzielten Verbesserungen aufgrund der genannten Vorteile deutlicher sind, als regelmäßig mit größeren Teams zu trainieren.


    Ich bin schon gespannt, wie es die anderen handhaben - wo seht ihr die Vorteile bei 7 vs. 7 und größer?


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hallo,


    ich habe eine E-Trainingsgruppe überwiegend jüngerer Jahrgang und durchschnittlich 16 Kinder im Training und bei mir hat es noch nie ein 7-gg7-Abschlussspiel gegeben.


    Wenn die Spielformen nicht ohnehin in einen Stationsrundlauf eingebunden sind (bei 18 Kindern und mehr), wird bei uns immer wie von Zodiak erwähnt ein 4+1-Feld mit zwei Jugendtoren verwendet und der "Rest" spielt ein 2-2, 2-3, 3-3 auf Minitore und dazwischen gewechselt. Die Vorteile im Spielverständnis, die sich die Kinder im Wechsel 2-2 und 4-4 selbst erarbeiten, wie soll ich diese je in einem 7-7 erzielen ?

  • also ich spiel (mit E-Jugend) auch ab und zu 7:7, aber dann mit mindestens 2Bällen. Damit hat jeder mehr Ballkontakte und es gibt mehr Zweikämpfe als bei 4:4 mit einem Ball, außerdem machts den Kindern mehr Spaß (und ist teilweise auch sehr lustig anzusehen :D )

  • also ich spiel (mit E-Jugend) auch ab und zu 7:7, aber dann mit mindestens 2Bällen. Damit hat jeder mehr Ballkontakte und es gibt mehr Zweikämpfe als bei 4:4 mit einem Ball, außerdem machts den Kindern mehr Spaß (und ist teilweise auch sehr lustig anzusehen :D )


    Mit zwei Bällen trainieren ist großartig! Machen wir auch, teilweise sogar im 4 gegen 4 :)
    Interessant ist es dann noch mit zwei unterschiedlichen Bällen zu spielen und diese mit Provokationsregeln zu belegen, das ist aber sicherlich nichts für eine F oder E Jugend :)


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • mit 2 unterschiedlichen Bällen (einen normalen und einen Minihandball) hab ich schon in der E gespielt, das hat gut geklappt, wobei ich nicht glaube, dass man dann noch großartig Provokationsregeln einführen kann.
    Ein 7:7 mit 7 Bällen funktioniert übrigens auch, aber dann sollte man nur ca. 5 min spielen, sonst stelleen sich einige nur vors Tor (oder Linie) und warten bis der Ball kommt...
    aber Spaß haben dabei alle, inklusive Eltern =)

  • Ich spiele auch öfters mit 2 Bällen - aber praktisch nur im 1gg1 und in letzter Zeit wurde das auch deutlich weniger ;)

    Öhem, Du bist also jetzt Golfer? :love:


    Wenn die Spielformen nicht ohnehin in einen Stationsrundlauf eingebunden sind (bei 18 Kindern und mehr), wird bei uns immer wie von Zodiak erwähnt ein 4+1-Feld mit zwei Jugendtoren verwendet und der "Rest" spielt ein 2-2, 2-3, 3-3 auf Minitore und dazwischen gewechselt. Die Vorteile im Spielverständnis, die sich die Kinder im Wechsel 2-2 und 4-4 selbst erarbeiten, wie soll ich diese je in einem 7-7 erzielen ?

    So mache ich das auch mit meiner F1. 7 gegen 7 im Training ist verlorene Zeit.


    Grüße
    Oliver

  • So mache ich das auch mit meiner F1. 7 gegen 7 im Training ist verlorene Zeit.


    Grüße
    Oliver

    Aus meiner Sicht ist alles richtig, was hier über das "große Spiel" gesagt wird. Ich habe die selben Erfarungen gemacht und schließe das Training lieber mit mehreren 3vs.3 ab.


    Aber ich würde es nicht als verlorene Zeit bei einer F bezeichnen. Die Kinder selbst bevorzugen oft das große Spiel, 6vs.6, 7vs.7 oder auch 8vs.8. Sie fragen während des Trainings ("Machen wir noch ein großes Spiel?") und haben viel Spaß dabei.


    Wenn wir das dann machen, hat es natürlich wenig "Trainingswert", aber die Kinder freuen sich, auch die, die nicht so oft an den Ball kommen. Gerade wenn wir vorher schon Spiele in kleineren Mannschaften geübt haben. Ich finde, dass ist durchaus akzeptabel.

  • Natürlich ist es akzeptabel, die Ballkontakte pro Spieler nehmen aber erheblich ab.
    Das man sowas mal spielt ist ja auch nicht schlimm, aber es gibt leider genug und ich wette ausser mir sehen das viele oft genug auf den Sportplätzen, die das regelmäßig zum Abschluss machen - am besten noch 20 oder 30 Minuten lang - und da ist es dann verlorene Zeit für die Kinder.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Natürlich ist es akzeptabel, die Ballkontakte pro Spieler nehmen aber erheblich ab.
    Das man sowas mal spielt ist ja auch nicht schlimm, aber es gibt leider genug und ich wette ausser mir sehen das viele oft genug auf den Sportplätzen, die das regelmäßig zum Abschluss machen - am besten noch 20 oder 30 Minuten lang - und da ist es dann verlorene Zeit für die Kinder.


    Alles richtig. Ums nochmal klar zu sagen. Auch ich bevorzuge stets die kleineren Mannschaften auf mehreren Feldern mit unterschiedlichen Regeln.


    Mich stört nur der generelle Zusammenhang: Verlorene Zeit und Spaß.


    Ein Beispiel. Wir haben bei unseren E-Junioren fast 45 Kinder (bei 3 Mannschaften), eine davon habe ich.
    Wir trainieren oft zeitgleich (aber separat). Neulich kam der E2 Trainer zu mir und fragte, ob wir mal wieder ein lockeres Spiel gegeneinander machen könnten. Die Kinder waren begeistert, wir kennen uns ja alle, waren zusammen im Trainingscamp etc. Es war letztlich dann ein 12 gegen 12!


    Knäuelbildung, kaum Pässe, Dauergestochere, viel Durcheinander. Umsetzung der Trainingsinhalte: Gleich Null.
    Nach 10 Minuten wollten wir abbrechen, weil ich eigentlich zum Abschluss ein 4vs.4vs.4 spielen wollte. Der energische Protest der Kinder kam prompt. Und wir spielten das Spiel bis zum Ende des Trainings (mehr als 30 Minuten).

    Einmal editiert, zuletzt von anakiny ()

  • Ich verstehe das schon - und wenn es nicht ständig gemacht wird ist das ja auch völlig legitim!
    Wichtig ist, es gerade im Breitensport, dass die Kinder Spaß am Sport haben - es ist schließlich ein großer Sprung zwischen dem Ausbildungsauftrag im Breiten- bzw. im Leistungssport.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • anakyiny, Du hast natürlich Recht. Meinen Jungs macht 7:7 auch Spass und manchmal lasse ich sie auch. Aber immer wenn wir das machen sehe ich, dass der Ball zu 90% bei immer denselben 3 oder 4 Spielern ist und dass 3 oder 4 Spieler praktisch Null Ballkontakte haben. Spass macht das vorrangig denen aus der ersten Gruppe. Wäre meine Mannschaft etwas homogener, sähe das evtl. anders aus. Aber wenn es "nur" um Spass geht, hat freies Spiel in großen Teams natürlich seinen Platz. Als Trainer muss man halt aufpassen, dass man dabei nicht zuviel Zeit verbringt, die dann für andere Sachen fehlt.


    Grüße
    Oliver


  • anakyiny, Du hast natürlich Recht. Meinen Jungs macht 7:7 auch Spass und manchmal lasse ich sie auch. Aber immer wenn wir das machen sehe ich, dass der Ball zu 90% bei immer denselben 3 oder 4 Spielern ist und dass 3 oder 4 Spieler praktisch Null Ballkontakte haben. Spass macht das vorrangig denen aus der ersten Gruppe. Wäre meine Mannschaft etwas homogener, sähe das evtl. anders aus. Aber wenn es "nur" um Spass geht, hat freies Spiel in großen Teams natürlich seinen Platz. Als Trainer muss man halt aufpassen, dass man dabei nicht zuviel Zeit verbringt, die dann für andere Sachen fehlt.


    Unterschreib' ich.
    :)