unterschiedliche körperliche Entwicklung von C-Jugendspieler

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  • Hallo,
    wie kann ich das Selbstvertrauen meines Sohnes stärken?
    Mein Sohn ist jetzt 13 Jahre alt geworden und spielt in der C2 eines Regionalligisten in der Verbandsliga. Dort trifft er in der Regel auf den älteren C-Jugend-Jahrgang.
    Er ist ein sehr guter Techniker und hat auch offensiv außergewöhnliche Ideen, kann punktgenaue Pässe spielen.
    Sein Problem ist, dass er körperlich für sein Alter lt. Arzt eigentlich ganz normal entwickelt ist (1, 54 m), dies aber offensichtlich nicht ausreicht.
    In seiner Mannschaft gibt es viele großgewachsene Spieler, teilweise 1, 80 groß. Diese werden , obwohl sie spielerisch nicht so stark sind wie die Kleineren, bei den Spielzeiten immer bevorzugt.
    Es wird auch immer öfter gesagt, man sollte die ganzen "Kleinen" aussortieren.
    Wie kann ich meinem Sohn helfen? Ich denke, dass er auf längere Sicht gesehen, viel von seiner Spielintelligenz, von seinem Können und vor allem von seinem Selbstvertrauen verlieren wird, wenn er nicht längere Spielzeiten bekommt.
    Erwähnen muss ich noch, dass ich 1,82 m, meine Frau 1,70 m und mein ältester Sohn 1,84 m groß ist. Es ist also nicht zu erwarten, dass der Jüngste klein bleibt.
    Ich glaube, dass die unterschiedliche körperliche Entwicklung im D-Jugend- und C-Jugendalter generell ein großes Problem ist.
    Dies sieht man auch bei der Verbandsauswahl. Dort sind Kinder dabei, die Schwierigkeiten haben einen Ball zu stoppen, aber aufgrund ihrer Größe den körperlichen Vorteil haben.

  • Geh doch mit deinem Sohn zum Orthopäden und lass seine Größe ausrechnen, wenn er ausgewachsen ist. Anhand der Handknochen kann man dies nachweisen.


    Spitzenvereine in Holland richten die taktische Ausbildung ihrer Talente danach aus, wie groß sie im Seniorenalter sein werden.

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Frage,


    wie geht der Junge und der Trainer damit um, wenn es für diese überhaupt relevant ist!?
    In erster Linie sollte der Junge seine absolute Willenbereitschaft bekunden, nur sehr begrenzt negativ sich äußern. Das gilt aber vorallem auch für dich. Um nicht des öffteren unglaubwürdig dazustehen, weil dir dein Sohn natührlich nicht alles glaubt, belege ihm das, ziehe Vergleiche oder hole dir positive Kritiken von Mitspielern oder vom Trainer ein.


    Ist er voll integriert?
    Wichtig ist hier ein Mentor, dem er voll vertraut. In diesem Alter sind das nicht immer und unbedingt die Elternteile.


    Er hat ein Vorbild?
    Zieht er vergleiche dessen, die im Profibereich befindlichen mindergroßen Spielern.?
    Ich habe Bedenken das, du/er sich mit dieser Beurteilung der Ausgrenzung durch die Körpergröße, kein erwähnenswerter Grund ist, wenn er die Technik und das Spielverständnis beherrscht.


    Hängt es eher mit der Kadergröße und dem jungeren Jahrgang zusammen?
    Ist er ein sehr ruhiger Spieler, was ich annehme?


    beste Grüße

  • @hallo Gladbach-Fan
    Ich denke, das Problem der physisch unterschiedlichen Entwicklung (Größe und Statur) im Jugendalter haben weit mehr als du glaubst! Ich möchte aber nicht alles wiederholen und dir empfehlen, dazu den Beitrag: "wer zu spät kommt, den bestraft der DFB" einmal anzuschauen. Dort gibt es auch einen Link zur Fachliteratur, den ein Kollege freundlicherweise hinein gestellt hat. Darüberhinaus gibt es Fachliteratur, in der es um den "RAE-Effekt" geht, wenn du ein wenig im Internet surfst.


    Aufgrund des Konkurrenzdrucks damit zu rechnen ist, das bei den Leistungszentren ein Wissenstransfer über die Hochschule und die Verbände stattfindet und die Vereine dieses bislang ungenutzte Potential in ihre Konzepte einfließen lassen. Vom Verein und Trainer nicht nutzbare Merkmale, wie die Körpergröße dürften danach weitestgehend aus der Talentbeurteilung verschwinden!

  • @ Bondscoach


    Ich denke, dass es sich nur um ein vorübergehendes "Problem" handelt. Ich will dieser Sache nicht noch eine größere Wichtigkeit geben, deswegen zum Arzt zu gehen.
    Die meisten seiner Klassenkameraden sind so groß wie er.


    @ Eismann


    Mein Sohn äußert sich nicht negativ über seine Größe, und wir auch nicht.
    Er findet sich ganz normal, was er ja auch ist.
    Die meisten seiner Klassenkameraden sind genauso groß wie er, die Hälfte seiner Fußballmannschaft hat seine Größe.
    Er ist gerade erst 13 Jahre alt geworden und liegt größenmäßig genau im Durchschnitt. Für dieses Alter finde ich eher 1,80 m außergewöhnlich.
    Das Thema wird vom Trainer selbst nicht angesprochen, aber man merkt, dass die großen Spieler immer längere Spielzeiten bekommen als die kleinen Spieler, obwohl diese spielerisch
    besser sind (bis auf 1 Ausnahme). Die Großen spielen immer durch, die Kleinen teilen sich die Spielzeit.
    Mein Sohn zeigt immer Willensbereitschaft, er hat immer Lust Fußball zu spielen, versäumt kein Training (immerhin 4x pro Woche), ist immer sehr engagiert beim Training.
    Fußballspielen ist für ihn das Allerschönste, und das schon seit er 4 Jahre alt ist. Selbst Zuhause beim Fernsehen und beim Lernen hat er immer einen (Indoor) Ball am Fuß, was wirklich
    nerven kann.
    Er ist auch kein ruhiger Spieler, fordert oft den Ball. Er spielt im offensiven Mittelfeld.
    Natürlich hängt unser Problem damit zusammen, dass wir als jüngerer Jahrgang gegen den älteren Jahrgang in der Verbandsliga spielen.
    In den Köpfen vieler Trainer ist oft noch als Idealbild der großgewachsene, kräftige Fußballer, der körperlich dagegen halten kann. Koordinative und techn. Fähigkeiten sind dann
    zweitrangig.
    Direkte Vorbilder hat mein Sohn nicht, er findet Özil, Götze, Reuss, Herrmann, Marin, Christiano Ronaldo gut. Das hat aber nichts mit der Größe, sondern mit ihrem Spielstil zu tun.


    @Torwart-Trainer


    Vielen Dank für den Tipp.
    Vom RAE-Effekt habe ich schon gehört. Mir ist auch klar, dass es sich nur um ein vorübergehendes Problem handelt.
    Der RAE-Effekt ist bekannt, aber er wird (auch beim DFB ) meistens nicht berücksichtigt. Man will immer nur den schnellen Erfolg.
    Ich kann nicht verstehen, dass immer wieder Kinder gefördert werden, die schon gravierenden Schwierigkeiten bei der Ballannahme und Ballführung haben, die keinen anständigen
    Pass spielen können und deren mangelnde Koordination schon am Laufstil sichtbar wird. Das sind doch Fehler, die bleiben. Das mit der Größe regelt die Natur.

  • Diese werden , obwohl sie spielerisch nicht so stark sind wie die Kleineren, bei den Spielzeiten immer bevorzugt.


    Ganz ehrlich....mich bringt das zur Weissglut und zeitgleich macht mich das richtig traurig und weil das so ist, hatte ich auch Ärger mit meinem Trainerkollegen der in der D von einem Stamm spricht. Ich bin offiziell der Co und inoffiziell sind wir gleichberechtigte Kollegen.


    Das Problem das da angesprochen wird, ist doch ein grundsätzliches. Ist es richtig, Auszubildende die gut trainieren, die ständig im Training sind, sich benehmen bei Punktspielen in z.B. der Kreisliga -Breitensport- für den Tabellenplatz 5 statt 7 nicht oder weniger einzusetzen als andere und in diesem Fall sogar nur deshalb, weil er DERZEIT einen Kopf kleiner ist?


    Mir schmerzt da das Herz und wenn mir das schon wehtut, dann möchte ich nicht wissen, wie es bei den Kindern aussieht, auch wenn wir hier von der C sprechen. Ich kenne aktuell zwei gute Durchschnittsfußballer, die deshalb nun zur B und zwei weitere, die deswegen zur A aufgehört haben!!! Wer ist schuld, die Spieler...nö....der/die verantwortlichen Trainer und die, die sie das tun lassen und die, die das erwarten für den Tabellenplatz...der ein oder andere Elternteil im Hintergrund.


    Übringens waren in meinem Fall diejenigen die auf der Bank saßen diejenigen, die später für alle deutlichst erkennbar das bessere Spiel hinlegten.


    In meinem Fall habe ich meinem Kollegen gesagt, dass ich aufhören wolle, wenn er das Einwechseln nicht anders gestaltet. Wir haben hier nun einen Konsens gefunden. Die Elternschaft fand das gut und erwartet deutlichst nicht die Meisterschaft. Wir stehen trotzdem ganz weit oben....derzeit...ist aber auch erst ein Spiel gelaufen.


    Ich finde es total schade, dass da so wenig einsehen gezeigt wird. Für mich ist jede andere Handhabung Ausbildungsverhinderung und -ja sorry- Körperverletzung, denn schmerzende Herzen sind nichts anderes....und das alles stammt aus dem Erwachsenenfußball und sollte da "unten" nichts zu suchen haben. Trainer meint, das müsse so sein. WARUM? :pinch:

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Wer sagt das? Wenn es die Eltern sind, dann kannst Du getröst diese Meinung vergessen. Ist es der Verein an sich, dann ist dieser mit lauten "Spezialisten" bestückt. Du kannst Deinen Sohn stärken in dem Du ihm immer wieder ausschließlich Lob erteilst und ihn daran erinnerst, dass nicht die Größe entscheidend ist, sondern die Technik und die Schnneligkeit, in der Ausführung wohl gemerkt. Er soll anfangen, wenn das nicht schon der Fall ist, auf seine Ernährung zu achten (Kohlehydrate 2 Stunden vor Spiel/Training und nach dem Spiel) und mit Krafttraining anzufangen. Achtung aber, nur mit dem eigenen Körper!
    Wenn er spielt soll er seine Sache durchziehen. Ist er gut, so fällt das auf, eventuell den besseren Mannschaften, was natürlich eine Chance bedeuten kann. Es soll ihm klar sein, dass die Fußballpräsenz nicht mit diesem Verein anfängt und auch nicht damit endet. Primär soll er diese Phase für sich selbst zum lernen nutzen. Er soll gut die anderen beobachten, brauchbare Dinge übernehmen, die Fehler analysieren und zu seinem Vorteil nutzen.


    Aus Spielersicht: große Spieler sind oft nicht schnell genug und damit meine ich nicht im Laufen, sondern in der Ausführung der Technik. Sie neigen oft dazu den Ball zu weit zu verlängern. Dein Sohn soll sich geduldig auf die Lauer setzen, abwarten und zuschlagen, wenn diese Fehler passieren. Das Thema Stoppen ist auch ein gutes Beispiel, wie Du auch selbst erkannt hast.
    Auf der anderen Seite im Dribbling sollte er rechtzeitig mit der Aktion beginnen. Ich meine damit, wenn sich der Gegner spätestens auf eine Schrittweite nähert, sollte er den Ball schnell führen. In beiden Fällen ist der Körperkontakt nicht notwendig und die Technik fällt auf.

  • Einige Eltern sagen das, einige Trainer aber auch. Und glaub mir, es gibt viele hochklassigen Vereine, die ihre Jugendmannschaften so zusammenstellen.
    Auf die Ernährung achten wir als Eltern, Kraft- und Koordinationstraining macht er auch (wurde vom Verein allgemein im letzten Jahr gewünscht).
    Er ist durch die viele Bewegung auch sehr muskulös, aber halt nicht dick.
    Mein Sohn ist ein sehr guter Techniker und hat offensiv "geniale" Ideen. Das kommt jetzt nicht von uns (Eltern sind ja immer voreingenommen), sondern von früheren Trainern. Er wurde auch schon von einem Erstligisten gefragt, ob er sich vorstellen könne, mit 15 Jahren ins Internat zu kommen.
    Einerseits kann ich den Trainer verstehen. Wir spielen oft gegen richtige Brocken. Da denkt man natürlich zuerst, man kann nur mit körperlich großen und starken Spielern dagegen halten. Viele Eltern sehen auch, dass wir oft richtigen Bolzfußball spielen. Da müßte der Trainer bei dem ein oder anderen mal Konsequenzen ziehen, tut er aber nicht, weil er denkt, dass er die Großen mehr braucht als die Kleinen. Andererseits habe ich aber Angst, dass sich die mangelnde Spielpraxis negativ auswirkt.
    Wir betreiben viel Aufwand für das Fußballspielen und man muß immer überlegen, ob sich das auch lohnt. Bei dem ganzen Ärger ...
    Bei einem niedrigklassigeren Verein möchte mein Sohn aber nicht spielen. Er hat in den vergangenen Jahren oft gegen Jugendteams von Erstligisten und ausländischen Mannschaften gespielt. Das hat ihm sehr gefallen und er hängt natürlich auch an seinen Mitspielern.
    Ich werde noch etwas abwarten und dann das Gespräch mit dem Trainer suchen.
    Wenn er keine Perspektive sieht, muss man doch den Verein wechseln.
    Wie seht ihr das? Würdet ihr abwarten?

  • Manche Trainer sichten gerne bereits in der F-Jugend größere Kinder. Sie räumen denen größere Chancen ein, auch dann wenn sie nicht so gut spielen wie kleinere, da Größe zunächst ein Vorteil ist. Man hat keinen Einfluß auf die Größe, wohl aber auf die Technik, so die Überlegung. Trägt aber diese Idee keine Früchte, so werden diese Kinder aussortiert. Ab der D-Jugend konzentriert man sich eher auf die Potentiale. Der eine oder der andere Trainer verfolgt diese Idee aber auch noch in der C-Jugend. Er probiert es immer und immer wieder, denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Entwicklung wird Woche für Woche neu bewertet und wenn daraus trotzdem nichts wird, dann wird diese Idee auch schlagartig aufgegeben. Ist nur eine Frage der Zeit, natürlich unter der Voraussetzung, dass der Trainer sich damit auskennt.
    Das Problem der großen Kinder ist nicht auf eine komplizierte Physik eines großen Körpers zurückzuführen. Wenn das ein Problem gewesen wäre, so hätte die Natur längst eingegriffen. Vielmehr hat es mit der Einstellung zu tun. Große Kinder merken schnell, dass sie gewisse Vorteile haben. Manchmal wird es ihnen sogar eingetrichtert, wie gut sie sich gegen kleinere behaupten. Das verleitet sie dazu, faul zu werden, sich so zu sagen nur auf ihre Größe zu verlassen. Wird der Anschluss verpasst, so kommen sie dadurch irgendwann nicht mehr mit.


    Ein Vereinswechsel macht Sinn, wenn Dein Sohn zu einer stärkeren Mannschaft mit Perspektive kommt. Es wäre auch falsch, sich auf das Glück zu verlassen. Dem sollte man mit dem Management der Sache entgegen kommen. Rühre mal die Werbetrommel, verabschiede Probetrainings...
    Auf gar keinen Fall sollten die Mitspieler ein Grund darstellen, weshalb er eine solche Chance nicht wahrnimmt.

  • Gladbach Fan,
    suche das Gespräch mit dem Trainer. Deine Bedenken wird er verstehen und den Stand der Dinge dir mitteilen.
    Wichtig, macht dies nicht im Türrahmen. Nehmt euch die Zeit. Aus einer längeren Diskussion entwickeln sich oft bessere Perspektiven für alle Beteiligten.


    Ich schätze mal das dein Junge zwischen dem 14. und 16. Lebensjahr noch einen Wachstumsschub bekommt. Um einem negativem Effekt entgegenzuwirken, sollte wie schon beschrieben, die Ernährung und das körpereigene Krafttraining ein großes Thema bleiben.


    Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Geduld, Mut und Erfolg!

  • @ Dobrin


    Man kann schon heute in den Spielen feststellen, daß unsere großen Spieler eigentlich nur gegen die kleineren Gegenspieler erfolgreich sind. Und das auch nicht immer.
    Gegen gleichgroße Spieler haben sie wegen ihrer fehlenden Technik nur selten eine Chance. Das sieht man dem Spiel dann auch an, keine Ideen und nur nach vorne bolzen.
    Eigentlich müßte der Trainer das mal merken.
    Werbetrommel rühren ist schwierig, denn wir sind im Anpreisen unseres Sohnes eher zurückhaltend.
    Ich finde Eltern, die überall und ständig erzählen, was für ein toller Fußballspieler ihr Nachwuchs ist, schrecklich.
    Es ist auch schwierig, Probetraining zu machen, wenn das Selbstvertrauen im Moment nicht gerade das stärkste ist.


    eismann


    Ich warte noch 4 Wochen ab, dann suche ich das Gespräch mit dem Trainer.

  • Ich würde als Trainer im Leistungsbereich wert darauf legen, dass ich auch einen Teil kleiner Spieler die wendig sind im Team habe. Das sind die Wühler, die die man bei bestimmten Spielen bringen kann. Je nach Position sind das Schlüsselspieler und ich empfinde es als dumm, wenn man hier keine Förderung betreibt, u.a. deshalb, weil man sie nicht auswählt oder wenn man sie ausgewählt hat und auf der Bank versauern läßt.


    Auf Kreisligaebene animiere ich diese Spieler das zu tun, was sie können und das mutig mit terriermäßigem Biss. Dazu der Tipp....über das Passtiming den Goliat auszuspielen. Der kleine Spieler sollte, wenn er und Trainer denn klug sind, seine Stärken spielen, statt in eine Spielphilosophie gepresst zu werden, die ihm seine Stärken nimmt. Was dann übrig bliebe ist das, was auf der Bank sitzt...ein Haufen elend.

  • Gladbach Fan


    Wenn du schon einen älteren Sohn hast, dann weiß du auch, wie schnell sich durch einen Wachstumsschub die Körperlänge ändern kann. Sich allein deshalb spontan für einen Vereinswechsel zu entscheiden, halte ich für bedenklich. Außerdem: wer sagt dir, das im neuen Verein nicht auch ein Hornochse sitzt, der die Körpergröße für die wesentliche Eigenschaft eines Stammspielers hält? Hinzu kommt, das sich dein Sohn jedesmal umstellen muß und eine Zeit braucht, um sich einigermaßen wohlzufühlen. Auch dieser Faktor kann Leistungen hemmen oder Potential freisetzen und sollte deshalb nicht unterschätzt werden.


    Letzendlich seid ihr als Eltern jetzt verantwortlich, die richtige Entscheidung für euer Kind zu treffen. Versucht den Blick bei eurer Entscheidung in Richtung Perspektive zu richten. Wenn es in diesem Verein eine gute fussballerische Ausbildung für die weiteren Jahre gibt, dann kann man für eine gewisse Zeit mit einem Trainer mit altmodischen Ansichten leben.


    Vom Rühren der Werbetrommel bei Konkurrenzvereinen halte ich deshalb nicht soviel, weil ihr dadurch euren Sohn unnötig einem Leistungsdruck aussetzt. Überlasst deshalb das "Messi-Geprahle" den Anderen.


    Wenn man es aber von Anfang gewohnt ist, das einem nichts geschenkt wird und man sich jede Kleinigkeit hart erarbeiten muß, dann kann man sich auch über kleine Fortschritte freuen! Auch diese Erfahrung kann einem Kind für den weiteren Lebensweg helfen, denn es gibt noch ein Leben nach dem Fussball!

  • @ GladbachFan


    U14 eines Regionalligisten schreibst Du... Das ist ja die Klasse an der Schwelle zum Profitum.


    Wie lange ist Dein Sohn schon bei diesem Verein? War er in der U12 auch schon dort? Hatte er da das gleiche Problem?
    Gehen die Trainer mit den Mannschaften oder bleibt dieser Trainer im nächsten Jahr bei der C2, so dass Dein Sohn spätestens dann einen anderen Trainer bekommt? Ist das generell in diesem Verein (also auch bei den Trainern anderer Mannschaften) so, dass die körperlich stärkeren Spieler bevorzugt werden?


    Worauf ich also hinaus will: Handelt es sich beim Trainer Deines Sohnes um eine Einzelmeinung oder tickt der ganze Verein so? Könnte also irgendwann Besserung in Sicht sein?


    Ach ja: Ein Totschlagargument, wenn jemand behauptet, größere Spieler seien besser, ist "Bei Dir wären Messi, Lahm und Götze also durchgefallen."

  • Wir wollen ja auch nicht wechseln, und das mit dem Leistungsdruck bei Probetrainings sehe ich genauso.
    Er spielt seit 3 Jahren in diesem Verein und musste sich in jedem Jahr durchsetzen, da nach jeder Saison "aussortiert" wird.
    Er bekommt das ganz gut hin, was nicht immer einfach ist, wenn man Schule (Gymnasium) und Fußball unter einen Hut bringen soll und den Verein nicht gleich vor der Haustür hat.
    Erstaunlicherweise kommt er mit dem Druck klar und hat in seinen 9 Fußballerjahren auch schon einige Situationen durchgestanden, bei denen ich längst das Handtuch geschmissen hätte.
    Die Größenunterschiede sind erst in diesem Jahr entstanden, ganz normaler Vorgang in diesem Alter, und betreffen nicht nur ihn. Er ist zu allem Unglück auch noch ein "Spätgeborener".
    Ich möchte den Trainer nicht schlechtmachen, er hat auch seine wirklich guten Seiten. Offiziel gibt es das Größenproblem ja auch nicht, man hört nur immer das Gemunkel und Tatsache ist, dass die Kleineren nicht soviel Spielzeit bekommen.
    Wie die anderen Trainer und die Vereinsführung ticken, weiß ich noch nicht. Es gab in der neuen Saison einen kompletten Wechsel. Früher war eher das Gegenteil der Fall: Wir hatten im Verein überwiegend kleine Spieler mit sehr guter Technik. Einige von denen haben auch schon den Sprung in die Jugendteams von Erst- oder Zweitligisten geschafft.

  • Was mir im C Bereich in letzter Zeit sehr häufig auffiel das "gute" Spieler bis zur D-Jugend plötzlich total untergehen und es Ihnen total an Durchschlagskraft - Durchsetzungsvermögen fehlt. Manche sind klein aber "kräftig" andere sind gross aber dünn - manche sehr dünn aufgrund des vielen Sports. Stell mir aber gerade häufiger die Frage die können doch in ein paar Wochen - Monaten nicht das Fussball spielen verlernt haben und schlechter sein wie C Spieler im 2. Jahrgang die wo vor Wochen noch 1. oder gar 2. Klassen schlechter waren. Von daher ganz interessant für mich habt ihr ähnliche Erfahrungen? Was kann man da tun? Kann man für die Durchschlagskraft - das Durchsetzungsvermögen extra was tun um diesen Kindern zu helfen? Wäre ja auch wichtig für die guten Spieler die von der Psyche her so gebaut sind das sie dem ganzen aus dem Weg gehen und wenn sie die Bälle bekommen und es läuft es von alleine geht aber ansonsten sie total untergehen da sie sich nicht durchbeissen - ins Spiel rein bringen können. Hab da auch so 2-3 Kanditaten in der Mannschaft von daher würde mich mal interessieren was ihr so denkt-wisst???? Wollte erst nen eigenen Thread aufmachen aber denke das passt hier auch rein ansonsten einfach verschieben - DANKE!

  • Die haben in dem Alter enorme Wachstumsschübe zu verarbeiten. Das "Fußball-Setup" des Körpers passt sich aber nicht unbedingt so schnell an, wie der Körper wächst. Das sieht dann schnell mal unbeholfen oder ungelenkig aus.

  • Ich will gar nicht betreiten, dass vor allem in der C-Jugend das Problem existiert, dass kleinere Spieler es schwerer haben haben, als vorher. (Wobei im Kleinfeld mitunter dafür die kleineren "bevorzugt" werden.)



    Mein kurzer Einwand soll nur der sein, dass man aufpassen muss diese Diskussion nicht zu einseitig zu gestalten.
    Denn kleiner Spieler = gut, bessere Perspektive aber aktuell benachteiligt und großer Spieler= wenig Perspektive, da wenig Talent, aber aktuell im Vorteil ist ja nun auch nicht die Wahrheit.
    So tut man den großen Spielern oft Unrecht. Große Spieler wirken längst nicht so elegant, wie kleine, aber man sollte schon so genau hinsehen, dass man die Eleganz ausklammert, es gibt beim Fussball schließlich keine B-Note. Entweder man kann eine Technik unter Zeit- und Gegnerdruck, oder eben nicht.



    C.Ronaldo, als Extrembeispiel, ist und war wohl auch immer groß. Und dem spricht wohl niemand sein Talent ab. (sicherlich ist er auch elegant).


    Es gibt aber (von Barcelona abgesehen) eigentlich keine Profimannschaft, die nicht mindestens 5 große Spieler in ihren Reihen hat. (Real, ManUnited, Chelsea, Inter z.B.)
    Daraus läßt sich eigentlich nur der Schluß ziehen, dass zumindest ein Teil eine Mannschaft (min. 50%) eine bestimmte Körpergröße benötigen, d.h. kleine sehr wohl Platz im Team finden, aber eben nicht in unendlichem Maße. (Barcelona ist hier bei genauer Betrachtung eher als "außerhalb der aktuellen Entwicklung " zu bewerten, die einfach sie 8-15 besten kleinen Spieler der Welt mehr oder weniger vereinen, und darunter auch Jahrhunderttalente beherbergen (Messi, Iniesta, wahrscheinlich auch Xavi, Alves).



    Fazit: Die Mischung macht es, wobei die Masse der Profispieler durchschnittlich größer wird.


    P.S.: Man schaue nur auf Basketball, ein noch athletischerer Sport als der Fussball (wobei auch Fussball hier immer mehr zulegt). Selnst die "kleinen" Aufbauspieler sind mittlerweile ca. 1.90 groß, teilweise über 2m. Vor 10 Jahren konnten auch kleinere Spieler im Aufbau agieren, wo Schnelligkeit und Wendigkeit wichtig ist. Aber mittlerweile sind auch die größeren so schnell und wendig, dass man mit 1.80 nicht mehr mitthalten kann. Bei aller Technik und Eleganz.


    Bei den meisten Sportarten (vor allem bei Kontaktsportarten) dominiert immer mehr die Athletik, ob man das nun gutheißt oder nicht.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Werbetrommel rühren ist schwierig, denn wir sind im Anpreisen unseres Sohnes eher zurückhaltend.
    Ich finde Eltern, die überall und ständig erzählen, was für ein toller Fußballspieler ihr Nachwuchs ist, schrecklich.
    Es ist auch schwierig, Probetraining zu machen, wenn das Selbstvertrauen im Moment nicht gerade das stärkste ist.

    Werbetrommel rühren ist ein weiter Begriff. Darunter verstehe ich zum Beispiel reden mit anderen Trainern, mit der Bitte einfach mal in mehreren Probetrainings zu beobachten, ob der Junge Potential hat. Wenn es bei einer Mannschaft nicht funktioniert, dann ist es halt so, dann versuchst Du bei dem nächsten Verein. Für Selbstvertrauen hilft die Spielpraxis sehr viel. Eine weitere Möglichkeit ist es, einen Psychologen zu konsultieren. Viel mit dem Jungen reden, aber ohne Kritik. Es kann auch sein, dass er krampfhaft versucht, sich vor seinen Eltern zu beweisen. Schlußendlich kann Dir keiner aus der Ferne sagen, wo das Problem tatsächlich liegt. Eine Sache noch, ein talentierter Fußballer braucht Herausforderung. Wenn seine Mannschaftskameraden schlecht spielen, dann kann er sich selbst auch nicht weiterentwickeln.


    Was mir im C Bereich in letzter Zeit sehr häufig auffiel das "gute" Spieler bis zur D-Jugend plötzlich total untergehen und es Ihnen total an Durchschlagskraft - Durchsetzungsvermögen fehlt. Manche sind klein aber "kräftig" andere sind gross aber dünn - manche sehr dünn aufgrund des vielen Sports. Stell mir aber gerade häufiger die Frage die können doch in ein paar Wochen - Monaten nicht das Fussball spielen verlernt haben und schlechter sein wie C Spieler im 2. Jahrgang die wo vor Wochen noch 1. oder gar 2. Klassen schlechter waren. Von daher ganz interessant für mich habt ihr ähnliche Erfahrungen? Was kann man da tun? Kann man für die Durchschlagskraft - das Durchsetzungsvermögen extra was tun um diesen Kindern zu helfen? Wäre ja auch wichtig für die guten Spieler die von der Psyche her so gebaut sind das sie dem ganzen aus dem Weg gehen und wenn sie die Bälle bekommen und es läuft es von alleine geht aber ansonsten sie total untergehen da sie sich nicht durchbeissen - ins Spiel rein bringen können. Hab da auch so 2-3 Kanditaten in der Mannschaft von daher würde mich mal interessieren was ihr so denkt-wisst???? Wollte erst nen eigenen Thread aufmachen aber denke das passt hier auch rein ansonsten einfach verschieben - DANKE!

    In der E-Jugend sieht der Fußball anders aus als auf dem vergrößerten Feld. Sehr oft wird in der E-Jugend ein Spieler als gut bewertet, wenn er viele Tore schießt. Es wird dabei übersehen, dass er vielleicht dafür von den anderen Mitspielern ständig mit Vorlagen bedient wird. Der Körperkontakt, sofern das nicht explizit geübt wird, ergibt sich zufällig und ist eigentlich auch nicht so relevant. In der D-Jugend geht es plötzlich mit der intensiven Laufarbeit los. Das Spiel wird schneller und eine mangelhafte Technik fällt auf.
    Das Thema Wachstum wurde zu meiner Zeit auch sehr angespannt betrachtet. Letzten Endes aber, kein Kind geht ins Bett und wacht am nächsten Tag mit zusätzlichen 10cm auf. Das bedeutet, man passt sich dieser Angelegenheit stetig an. In dieser Zeit wird auch Koordinationstraining angeboten und die individuelle Technik ausgeübt. Wenn ein Kind nach dieser Phase auffällig wird, dann hat es vorher schon unbemerkte Probleme gegeben. Ansonsten, sofern eine mangelhafte Koordination auftritt und die Kinder vorher eigentlich top unterwegs waren, verschwinden auch die Fehler nach kurzer Zeit.
    In der D-Jugend geht es

  • Sir Alex hat einen weiteren, interessanten Aspekt in die Diskussion eingebracht, in dem er bemerkt, das nicht nur der "Kleine", sondern auch der "Große" mit fussballerischem Potential ausgestattet ist. So sieht er in er guten Mischung die ideale Mannschaftszusammenstellung. Daraus resultiert die Frage: wofür brauche ich besonders Große und wofür Kleine oder sind alle überall einsetzbar? Diese Frage war vor einigen Jahren noch relativ einfach zu beantworten: jedes Team hatte seine kopfballstarken, großen Spieler, weil die Spieleröffnung meist mit hohen Bällen erfolgte und der Flügelstürmer häufig hohe Flanken ins Zentrum schlug. Heutzutage werden schnelle, flache Pässe bevorzugt. Die spielentscheidenden Zweikämpfe finden meist am Boden statt. Wozu also nach extra großen Spielern suchen?


    Sir Alex gibt auch schon die Antwort auf die Frage nach der Bedeutung der Körpergröße, in dem er sagt, die gute Mischung machts! Ich würde sogar soweit gehen, das die Körpergröße ist nicht mehr von vorrangiger Bedeutung ist. Denn sie ist durch andere Merkmale, wie Schnelligkeit, Technik, taktisches Verständnis ersetzt geworden. Aber jede Zeit hatte auch seine Ausnahmen und kaum ein Spitzenkönner paßte in die Idealvorstellungen seiner Zeit.


    Fazit: wenn der Spieler gut ist, dann darf er auch ruhig groß oder klein sein!


    Noch ein Wort zu Sir Alex Feststellung, das die Spieler im Durchschnitt immer größer werden. Dies liegt aber weniger an der Selektierung durch die Trainer, sondern vielmehr an der Tatsache, das auch die Bevölkerung im Durchschnitt größer wird. Vor ca. 100 Jahren betrug die durchschnittliche Körpergröße eines erwachsenen Männes 1,55 m, vor 50 Jahren waren es bereits 1,62 und heute sind es schon ca. 10 cm mehr! Hauptursache für das veränderte Längenwachstum ist die bessere und ausgewogenere Ernährung. (Vielleicht gehört`s nicht ganz zum Thema! Durch die Einführung der Jeans reduzierte sich der Beckenumfang von deutschen Frauen um 5 cm. Dieses, so wie die durch bessere Schwangerenernährung immer größer werdenden Babies fürhen zu mehr Kaiserschnittgeburten. Wer mehr darüber wissen möchte, kann nach "Sozialstatistiken" surfen und detailiertere Infos bekommen.)