Servus.
Also ich trainiere seit einem Jahr eine F1 in unserem kleinen Dorfverein. Der Anspruch der Eltern, mir und dem Verein war eher gering, weil dieser Jahrgang nicht zu den besten gehörten. Trotz alle dem gelang es mir und meinem Co-Trainer durch stetig eigene Weiterbildungen - z.b. Schulungen, DFB-Mobil usw. - eine gute Manschaft aus den Kids zu formen durch gutes Training. Durch diese Verbesserung der Manschaft die uns sogar eine Hochstufung in der Spielklasse von Gruppe 3 in 2 einbrachte, stieg dann auch die Erwartung besonders von Eltern und Vereinsleitung.
Die Manschaft besteht aus 9 2002er und einem 2003er. Und um den jüngsten geht es hauptsächlich hier in diesem Konflikt oder auch nicht... je nach Ansicht.
Der genannte 2003er ist mein Bruder. Für sein Alter recht groß, sodass es gar nicht auffällt das er bis zu 1,5 Jahre jünger ist als der Rest der Manschaft. Er ist in der Manschaft der kompletteste Spieler: Richtig gutes Ballgefühl, Zweikampfstark und hat schon ein gutes taktisches Denken entwickelt, er weiß z.b. wo er zu stehen hat egal auf welcher Position.
Weil der Kurze richtig Fußballverrückt ist bekommt er auch von meinen Eltern eine gute Förderung, solange es halt in der Schule klappt. Er darf oft an Fußballcamps oder Talenttagen teilnehmen und hat dort schon viele Auszeichnungen erhalten. Jetzt in den letzten Monaten kommen immer wieder Anfragen von anderen Vereinen, wo er eine ganz andere sportliche Perspektive hätte. Meinen Eltern, mir und sogar ihm selbst ist klar, dass jetzt ein Vereinswechsel noch zu früh wäre. So das er die nächsten 3 Jahre noch in unserem Verein bleiben soll und in der D-Jugend kann man sich dann über sowas Gedanken machen.
Natürlich bekommt sowas auch die anderen Eltern und sportliche Führung mit... Er selbst hat nur ein Problem obwohl er technisch einiges drauf hat und die Fähigkeiten hätte auch mit dem Ball Gegner auszuspielen, ist er eben auch der totale Teamplayer und passt lieber zu seinen Mitspielern als mal selbst sein Glück im 1vs1 zu probieren. Oder er versucht einen Distanzschuss, der zwar immer gefährlich ist aber eben fast nie ein Tor einbringt.
Also so sieht sein Ablauf im Spiel aus:
Zweikampf im Mittelfeld gewonnen oder er bekommt einen Pass zu gespielt -> Ballannahme -> danach kommt sofort der Schuss oder der Pass.
Also er macht unser Spiel immer schnell und macht dies mit höchstens 3 Ballkontakten.
Jetzt fördern die Skeptiker um der Manschaft eben, dass er mehr Eigensinn entwickelt, weil so der Ertrag in Toren wahrscheinlich höher wäre. Ich bin zwar auch der Meinung aber ich finde diese Eigenschaft, das er immer versucht unser Spiel schnell zu machen, auch sehr positiv. Und man sollte nicht vergessen das er immer gegen Ältere spielen muss, da ist es vll so das im 1vs1 noch Respekt vorhanden ist.
Schlussendlich endete es nachdem Abpfiff bei knappen Niederlagen oder Unentschieden immer so, dass die Skeptiker eine Diskussion anfechten: Warum versucht der Kurze es nicht? usw.
Ich meine er ist Topscorer mit 3 Toren und 14 Vorlagen (!!!!). Und ich bin auch der Meinung das man nicht die ganze Verantwortung nur auf einen Spieler verteilen sollte - auch weil alle richtig jung noch sind. Der Druck könnte einiges kaputt machen.
Ich seh darin eher weniger das Problem aber eben die genannten Skeptiker. So was haltet ihr davon?
ps. ich hoffe das war jetzt nicht zulang^^
