Überraschende These auf soccerdrills - Grundsätze optimalen Trainings

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  • Auf soccerdrills finde ich unter "Grundsätze optimaler Trainingsgestaltung und Trainingsplanung" -> "1. Optimale Trainingsplanung und Trainingsgestaltung" (http://www.soccerdrills.de/The…etze.htm#Trainingsplanung) unter Punkt 6:


    "THESE: Ein Pflichtspiel kann das Training niemals ersetzen. Beim Pflichtspiel geht es nicht darum technische Fähigkeiten zu erlernen, es geht um den Sieg. Das Erfolgserlebnis in einem Spiel gegen andere Vereine ist für jedes Kind und Jugendlichen wichtig. Der Lernerfolg für seine technische Ausbildung ist in solchen Spielen gering."


    Widerspricht das nicht den Zielen des KiFu?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • "THESE: Ein Pflichtspiel kann das Training niemals ersetzen.


    Stimmt. Kann es nicht. Umgekehrt aber auch nicht.


    Beim Pflichtspiel geht es nicht darum technische Fähigkeiten zu erlernen, es geht um den Sieg.


    Ja. Stimmt auch. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man den Kindern ihr Spiel nehmen darf. Es ist ihre Sache. Aber im Wettkampf geht es immer darum, dass der bessere gewinnt.


    Das Erfolgserlebnis in einem Spiel gegen andere Vereine ist für jedes Kind und Jugendlichen wichtig.


    Auch das ist richtig. Gleiches gilt übrigens auch für eine Niederlage.


    . Der Lernerfolg für seine technische Ausbildung ist in solchen Spielen gering."


    Das ist ja offensichtlich richtig.


    [quote='tobn',index.php?page=Thread&postID=42974#post42974Widerspricht das nicht den Zielen des KiFu?[/quote]


    Nein, wieso? Es kommt immer darauf an, was man als Eltern/Trainer daraus macht und ableitet, nicht wahr?

  • Ein Pflichtspiel kann das Training niemals ersetzen.

    Doch, sicher. Warum nicht?
    Das ist wie 'Training on the job'.


    Ob es gleich effektiv ist , steht auf einem anderen Blatt. Trotzdem, von Zeit zu Zeit trainieren wir den Wettkampf. Nämlich dann, wenn wir ein Freundschaftsspiel machen.



    Beim Pflichtspiel geht es nicht darum technische Fähigkeiten zu erlernen, es geht um den Sieg

    Nö, zumindest nicht in erster Linie. Für mich geht es darum, dass die Spieler versuchen, das Erlernte unter Wettkampfbedingungen anzuwenden


    Das Erfolgserlebnis in einem Spiel gegen andere Vereine ist für jedes Kind und Jugendlichen wichtig

    Absolut, wenngleich sich 'Erfolg' durchaus unterschiedlich definieren lässt.



    Der Lernerfolg für seine technische Ausbildung ist in solchen Spielen gering.

    'Mit Augen stehlen' nenne ich das.
    Wenn ich allein sehe, was sich D-Jugendliche so alles beim Gucken der Bundesliga aneignen...
    Stichwort: Goldenes Lernalter


    Mit anderen Worten: Es gibt Sachen, die kann ich einfach nicht. Meine Jungs können das trotzdem. Woher haben sie das wohl?

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • OK, nachdem ich die These mal in den Ring geworfen habe und ja schon zwei unterschiedliche Meinungen dazu geäußert wurden (danke dafür!), hier meine eigene (momentane) Meinung:


    Ein Pflichtspiel kann das Training niemals ersetzen.


    Das ist unstrittig. Wobei ich 'Pflichtspiel' gerne mal definiert hätte. Den Eltern, die bei uns ein Pflichtspiel höher bewerten als ein Freundschaftsspiel, möchte ich entgegenhalten, dass ein Pflichtspiel nur auszeichnet, dass man verpflichtet ist, anzutreten und sonst betraft wird. Da bzw. wenn ich die Tabelle nicht beachte, besteht für mich sonst kein Unterschied zwischen Pflicht- und Freundschaftsspiel.


    Beim Pflichtspiel geht es nicht darum technische Fähigkeiten zu erlernen, es geht um den Sieg.


    Das ist wohl die Behauptung, die am meisten aufstößt. Es sollte doch nicht um den Sieg gehen, sondern darum, dass die Kinder das Erlernte unter Wettkampfbedingungen erproben. Die Erprobung schließt doch aber inhärent das Risiko des Misslingens ein, das muss dann ja aber auch erlaubt sein -- sprich, sie sollen sich doch ruhig etwas trauen, auch wenn sie bei der Finte aus dem Training den Ball verlieren, freue ich mich, wenn sie sie probieren. Springt am Ende ein Sieg heraus, dann ist es umso besser. Aber primär sollte es doch nicht um den Sieg gehen, sondern um die gezeigte Leistung, gemessen an dem, womit man gerechnet hätte. Und im KiFu kombiniert mit viel Verständnis.


    Einige der Teams, die bei uns (in der E2, d.h. U10) sehr viele Spiele gewinnen, tun dies, weil sie gruppen- und mannschaftstaktisch eingenordet sind, da gibt es dann teilweise schon Standardspielzüge und Passspiel noch und nöcher. Dagegen sehen meine dann in der Defensive (natürlich) öfters aus wie ein Hühnerhaufen. Im 1:1 sind sie aber zumeist mindestens ebenbürtig. Finde ich OK, für das Ergebnis ist es natürlich nix..


    Das Erfolgserlebnis in einem Spiel gegen andere Vereine ist für jedes Kind und Jugendlichen wichtig.


    Und das ist die zweite These, die meiner Meinung nach nur eingeschränkt gültig ist. Natürlich gewinnt das Team gerne und jeder, der dem Sieger-Team angehört, freut sich darüber. Ich habe aber schon beobachtet, dass diejenigen, die eben nicht bevorzugt werden, weil sie in der Regel oder zumindest häufig nicht auf ihren Wunschpositionen spielen können, da diese ja schon von den Besseren besetzt sind, sich deutlich weniger freuen als die 'Star-Spieler'. Die Schwächeren freuen sich vielmehr über ihre (natürlich selteneren) Tore meiner Beobachtung nach mindestens genauso sehr wie die Stars, eher sogar noch mehr. Da wiegt ein geschossenes Tor durchaus schwerer als die Niederlage.


    Der Lernerfolg für seine technische Ausbildung ist in solchen Spielen gering.


    Das sehe ich auch nicht ganz so. Tatsächlich beobachte ich, dass den meisten meiner Spieler die Spiele gegen andere Teams sehr gut tun. Sie sind im Training ja doch immer dieselbe Gruppe, da weiß man nach drei, vier Jahren wer wie gut spielt, da fehlen dann die Anreize. Diese gibt es in den Spielen gegen andere, zumeist wesentlich weniger vertraute Teams.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

    • Offizieller Beitrag

    Da könnt ihr interpretieren so viel ihr wollt, der Text ist insgesamt Mist, weil schon 7 Jahre alt und missverständlich. Würde ich heute nicht mehr so schreiben.


    Danke für den Hinweis tobn!

  • Ein Pflichtspiel kann das Training nicht ersetzen stimmt dahingehend,
    dass hier ja einfach jeder Spieler nicht so viele Ballkontakte, Wiederholungen etc. hat wie im Training !!!


    bei meiner F macht das bestimmt bei einigen Spielern 25 Kontakte im Spiel und beim 250 im Training aus !


    Und UWE hat Recht mit seinem Post....

  • Das zeichnet Uwe aus...finde ich....ansonsten bedarf das keinem weiteren Kommentar und ende. Toll finde ich, dass das jemandem auffiel, das wäre vor 7 Jahren wohl so eher nicht geschehen, oder? Gruß Andre

  • der Text ist insgesamt Mist, weil schon 7 Jahre alt und missverständlich. Würde ich heute nicht mehr so schreiben.


    Das heißt ja noch lange nicht dass er inhaltlich falsch ist. Und darüber hinaus heißt das ja auch nicht, nur weil Du das heute anders formulieren würdest, dass du es auch inhaltlich anders siehst.


    Ich habe zich Bücher gelesen, deren Inhalt missverständlich und älter als 7 Jahre ist - Mist ist das deswegen noch lange nicht (gewesen). Man denke nur mal an die Schulbücher - ich hab da oft einiges Missverstanden ;)