Fussball nur noch Nebensache

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  • Wer kann mir Tips geben zu folgendem Problem:


    Ich trainiere eine D Mädchenmannschaft, älterer Jahrgang ( normale Kreisgruppe ). Die Mädels sind nun alle mehr oder
    weniger pubertär und dementsprechend haben sich die Prioritäten bei vielen verschoben. War es früher ( ich trainiere sie seit
    3 Jahren ) das Fussballspielen selber, so habe ich nun das Gefühl, wir sind beim Kaffeeklatsch oder sie sind so albern,
    dass kaum eine Übung vernünftig durchzuführen ist. Werd ich dann ernst oder manchmal auch etwas lauter ( sonst komm ich bei dem vielen Gequatsche gar nicht durch ) sind sie 2 Minuten ruhig, und dann geht's wieder los. Das viele Mädchen nicht so ehrgeizig sind, hab ich akzeptiert, aber ich gewinne den Eindruck, hier geht's nur um Freundinnen treffen, quatschen und rumblödeln. Fußball spielen, sich anstrengen und vor allem Laufen ist dabei ganz lästige Nebensache.


    Ich gestallte das Training inhaltlich m.E. recht abwechslungsreich, Fang- und Laufspiele sind immer dabei, auch viel Grundtechniken ( die meisten können das trotz der 3 Jahre noch immer nicht so gut, da sie für sich auch nicht üben ), und spielerische Übungen, am Leistungsstand der Mädchen orientiert.


    Bei einer Mannschaftssitzung sprach ich das alles an und die Mädchen sagten, sie wollen halt Spass haben, ich erwarte aber auch wenigstens etwas Ehrgeiz zu lernen und dass sie sich auch immer weiter verbessern. Oder muss ich meine Ansprüche ganz runterschrauben? Hat da jemand Erfahrung oder eine Idee? Überlege sogar zum Saisonende aufzuhören!

  • Manchmal ist es besser, nach einer gewissen Zeit zu gehen, sonst nennen die einen noch Thomas S. aus Bremen ;)


    Es gibt halt nach Jahren auch mal bestimmte Abnutzungsspuren und vielleicht trifft das ja auf deine Situation zu. Wenn JA, wäre ein Rücktritt zum Saisonende eine gesunde -wenn auch vielleicht traurige- Maßnahme.

  • Ja, hab mir in diese Richtung auch schon Gedanken gemacht,
    hast vielleicht recht.
    Danke für deine ehrliche Meinung.

  • Wenn du nicht eine Tochter dort spielen hast, ....dann wäre das doch sogar eine schöne neue Herausforderung. So würde ich es sehen, vor allem dann, wenn ich den Eindruck hätte, dass ich mit meiner Message nicht mehr ankomme bzw. die Differenz zwischen meinen Zielen und denen der Gruppe die ich bediene zu groß wird. Man muß sich ja nun nicht verbiegen, ...wenns nicht mehr paßt, paßt es nicht mehr. Da wäre ich auch nicht groß traurig, das ist manchmal so. Umso größer die Freude auf was Neues oder gar...mal ein Jahr Pause....je nachdem wie man das so empfindet.


    Ich habe damals deshalb aufgehört, weil ich zwei meiner drei Söhne trainiert habe und wir -auf Grund meines manchmal übertriebenen Ergeizes- zu oft aneinander gerieten. Da habe ich aufgehört...es war nie ein wirklicher Fehler gewesen, wenngleich es auch Momente gab, wo ich es bereut habe.


    Überleg es dir einfach nochmal in Ruhe.


    Vielleicht gibt es ja auch noch andere Tipps, die dir andere Wege aufzeigen, die sinnvoll oder interessant wären.

  • Wenn du meinen (etwas humoristischen) Beitrag, in der ich auf die Spezialitäten des Mädchen- und Frauenfussballs aufmerksam gemacht habe, aufmerksam gelesen hast, dann dürften dir die wesentlichen Unterschiede zum Jungen- und Männerfussball aufgefallen sein.


    Daraus resultiert auch, das die Mädchen gar keinen Trainer im typischen Sinne wollen, sondern ein "Mädchen für Alles"! Er soll immer für sie da sein, wenn sie ihn brauchen. Und wann sie ihn brauchen, entscheidet zu allerletzt der Übungsleiter. Wenn die Mädchen dir sagen, das sie kommen, weil sie Spaß haben wollen, dann ist das schon sehr ehrlich. Ansonsten stimmt das, was gesagt wird, selten mit des Wortes tieferer Bedeutung überein. Vielmehr ist wichtig das wie, wann und zu wem es gesagt wurde.


    Wenn also ein Trainer mit normalen Maßstäben einer Leistungsverbesserung und gewissen Siegeswahrscheinlichkeit ans Werk geht, dann hat er die Rechnung ohne die Mädchen gemacht.


    Der Trainer eines Jungenteams sollte durch Fachwissen und Motivationskünste glänzen. Für einen Mädchentrainer reichen diese Fähigkeiten nicht aus. Bevor er es sich leichtfertig verscherzt und glaubt mit Autorität Dinge regeln zu können, muss er sich in das momentane Wohlbefinden der ihm anvertrauten Individuen hineinversetzen. Das ist eine stetige Herausforderung. Kein Moment ist wie das andere. So ist es das ganz Normalste auf der Welt, wenn nach einem saumiserables Spiel absoluter Ehrgeiz beim nächsten Training folgt oder nach einem verdienten hohen Sieg nur die Hälfte der Spielerinnen bei Training erscheint und äußerst widerwillig an den Übungen teilnimmt.



    Von der Gesetzmäßigkeit, das wenn es ein Problem gibt, man auch immer ein Teil davon ist, weicht der Mädchen-Mannschaftssport hin und wieder ab. Das ist rational genauso wenig nachvollziehbar, als wenn man die Schwerkraft festhalten wolle. Entweder man gewöhnt sich daran, das es nichts gibt, worauf man sich verlassen kann oder man läßt es bleiben. Und hast die Wahl!



    Mädchen wollen nicht einfach trainieren, nein sie hinterfragen alles. Wenn sie nicht wissen, warum sie etwas machen sollen, stellen sie schon mal auf stur. Gewöhne dich daran, dich kurz zu fassen. Denn nach mehr als 3 Sätzen hört keine mehr zu. Mimik und Gestik sollten dein Kurzinfo prägen. Vergiß nicht die wesentlichen Elemente deiner Übung oder Spielform zu demonstrieren.


    Vielleicht macht sich ja mal jemand auf den Weg für ahnungslose, unschuldige Trainer ein Handbuch über die Besonderheiten des Mädchen- und Frauenfussballs zu schreiben? Das würde manche Enttäuschung ersparen und der Harmonie als absoluten Mittelpunkt des weiblichen Fussballs zuträglich sein.

  • Moin,


    leider muss ich TW-Trainer recht geben und manchmal geht einem das auch auf den Senkel.
    Aber be cool^^
    Man zeigt eine Übung, 2 sind meisten dabei die nicht zugehört haben. Einfach nochmal erklären und ein Probeversuch starten, meisten klappt es dann.
    Vielleicht hilft es ja, wenn es hauptsächlich um Freunde treffen geht, außerhalb des Trainings mal einen gemeinsamen Termin für z.B. Eis essen gehen, aussgesucht wird.
    Oder du machst mal ein reines Spaßtraining; bindest sie ein z.B. wenn es in der Saison um nichts mehr geht, können ja mal 2 oder 3 Spielerinnen ein Training vorbereiten.


    So ist es halt im Mädchenfußball, Spaß und Gaudi gehen meist vor bei den Mädels, irgendwo danach kommt die Diziplin und der "Arbeitswille".
    Mich selber stört es, als aktive Spielerin in meiner Mannschaft in der ich Spiele auch, da ich das komplette Gegenteil bin. Wenn ich zum Training gehe will ich auch gefordert werden und 110% geben, das geht aber nur wenn alle das wollen, leider ist das nicht immer so...



    Gruß


    Duffy

    Wer nicht kämpft, hat schon verloren!

  • mahlzeit rudi ;)


    ich denke aufhören wäre falsch (und es gibt schlimmeres, als soviel stehvermögen wie her s. aus b. nachgesagt zu bekommen *g* :whistling: ), solange es dir noch irgendwie spaß macht, mache weiter.
    das, was du beschreibst, ist kein mädchenfußballproblem, sondern es zieht sich durch fast alle nachwuchsmannschaften die ich kenne (und teilweise bis in den männerbereich hinein). die 'kultur des sich anstrengens und sich schindens' ist leider in den letzten 15jahren deutlich auf der strecke geblieben. die konzentrationsfähigkeit bei dem großteil der kids sowieso........


    leider!


    ich weiß nicht genau, wie sich das im echten leistungsbereich verhält (also in den kreisauswahlen ist es inzwischen auch schon so), aber im breitensport steht bei vielen nur noch 'rumgegeigel' im vordergrund. :(


    gruß

  • Natürlich möchte jeder Auswahltrainer ein Topteam haben und drückt bei seinen Ausnahmetalenten schon mal ein Auge zu. Letzendlich wird aber eine ganz klare, rein leistungsorientierte Linie gefahren. Stört eine Person das Training mehrfach, ruft seine Leistungen nicht ab oder kommt erst gar nicht zum Auswahltraining ohne Angabe von Gründen, so wird ihr, ggf. auch dem Trainer und den Eltern Klartext eingeschenkt, was man erwartet! Wird die Frist ohne erkennbare Besserung verstreichen lassen, ist`s vorbei mit der Förderung. Mehr noch: in der Szene spricht sich soetwas rasch herum. Niemand, der nicht mit "dem Klammerbeutel gepudert" ist, wird sich so eine Grazie in die Mannschaft holen und damit für Unruhe sorgen. Denn der Verlust an Harmonie innerhalb der Mannschaft sorgt rasch für Leistungsabfall. Wenn nicht sofort gegengesteuert wird, kann so ein Team innerhalb weniger Monate auseinander fallen und Aufbauarbeit von Jahren zunichte gemacht werden.

  • Danke für eure Tipps und Hinweise, besonders über den "Ehemann" musste ich dann doch herzhaft lachen.
    Aber ich merke auch, dass nicht nur ich diese oder ähnliche Erfahrungen in Bezug auf Mädchenfussball gemacht
    habe. Auch den humoristischen Beitrag von TW- Trainer hab ich mit schmunzeln gelesen, etwas überspitzt, aber
    manches konnte ich wiederfinden. Ich denke ich muss halt meine Ziele überprüfen und anpassen.

  • Ich denke dieses ganze Forum ist voll mit solchen Geschichten, wo man sich die Hände übern Kopf zusammenschlagen möchte. Ich musste meine Erwartungen auch am Anfang mächtig zurückschrauben und ab und zu falle ich auch immer mal wieder zurück in die Haltung, dass ich das nicht mehr mitmachen und aufhöre. Beim nächsten Training hat sich das dann meißt aber wieder gelegt.


    Bei Frauen/Mädchen ist das richtige Verhältnis von Zuckerbrot und Peitsche wichtig. Wobei man die Peitsche eigentlich nicht auspacken muss, aber die Mädels sollten wissen wie sie aussieht :D:D

  • Bei Frauen/Mädchen ist das richtige Verhältnis von Zuckerbrot und Peitsche wichtig. Wobei man die Peitsche eigentlich nicht auspacken muss, aber die Mädels sollten wissen wie sie aussieht


    An der Stelle ist es wieder mal Zeit, an den großen deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche zu erinnern. In "Also sprach Zarathustra" schreibt er: "Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!" Wahrscheinlich war der neben der Philosophie Trainer einer Frauenfußballmannschaft. :D;)

  • Hallo Zusammen,


    bin ja nun schon fast 10 Jahre im Juniorinnenbereich tätig...


    Es gab in meinen Teams kaum eine wirklich ehrgeizige Spielerin, die Fussball an Prio 1 gestellt hat.
    Meistens waren es pro Team vielleicht ein oder zwei, der Rest kommt, weil da xy auch da ist oder weil sie heute Bock hat zu kommen und weil man ja da die anderen trifft um zu quatschen.


    Man kann das überhaupt nicht mit den Zeiten vergleichen, als ich damals in den Verein ging. Ich wollte unbedingt, durfte aber nicht, da Mädchen nur bis 12 Jahren bei den Jungs spielen durften. Man hat mir gesagt, geh heim und komme wieder, wenn Du 15 bist, dann kannst Du bei den Frauen spielen. Das habe ich dann gemacht. Ich habe Fussball gespielt seit ich laufen konnte, mit den Jungs aus der Nachbarschaft auf der Strasse. Das was ich damit sagen will: früher haben die Eltern erst geguckt, ob das Kind es wirklich ernst meint und sind dann erst mit den Kindern in den Verein, weil das nunmal Geld gekostet hat.


    Den Mädels heute ist das wurscht, die sind meist in mehreren Vereinen, haben viele geldträchtige Hobbies.
    Die Mamas chauffieren sie von einem Termin zum nächsten. Ganz selten habe ich erlebt, dass eine nur Fussball spielt und ihr das am wichtigsten ist. Auch kommen Jungs wie Mädchen viel früher in die Vereine und hören dann eben wieder auf, bevor sie das A-Jugend Alter haben.


    Ich habe den Eindruck, den meisten ist nicht klar wie priviligiert sie sind, da sie nichts entbehren mussten bisher. Ob das bei den Jungs auch so ist, keine Ahnung, aber ich denke schon, weil es inzwischen insgesamt immer weniger Kinder gibt. So erhalten die wenigen sehr viel Zuwendungen, früher waren die Kinder mehr auf sich gestellt, heute werden sie bespasst. Ich weiss nicht, ob ich noch lange Lust darauf habe Animateurin zu sein. Anmerkung: So etwas gibt es auch bei den grossen Vereinen...anstrengen ist einfach out, wenn man alles auch so haben kann! :huh:

  • Ich habe gerade in letzter Zeit gemerkt, dass Spielerinnen, die seit klein auf dabei sind, viel motivierter bei der Sache sind. Ich betreue jetzt seit 3 Jahren eine Damenmannschaft, beobachte intensiv die Jugend, und ich denke, aufgrund meiner bisherigen Erfahrung, kann man das ganze in zwei Gruppen einteilen:


    Gruppe 1: Spielerinnen die seit der Jugend spielen
    Diese haben eine ganz andere Einstellung. Sie versuchen sich die Zeit für jedes Training und Spiel frei zu halten. Lassen sich auch nicht von Wetter, Verletzungen, etc. aufhalten. Training gehört dazu und kann nicht immer Spass machen. Pflichtspiele heißen nicht umsonst so.


    Gruppe 2: Spielerinnen die erst später dazu gekommen sind
    Dies sind meißt Spielerinnen, die so ab B-Jugend/Damen, anfangen. Weil einfach eine Freundin dort spielt oder weil es gerade "in" ist oder sonstiges. Ich nenne sie gerne Mode-Spielerinnen. Den meißten ist es gar nicht klar welche Entbehrungen man dem Fussball entgegenbringen muss. Meißtens sind sie es auch die als erstes wieder aufhören.


    Leider sind es auch Spielerinnen der Gruppe 2 die dir den Spass an der Sache verderben können, wenn du auf sie angewiesen bist. Kenne hier im Kreis alleine 3 Mannschaften, die sich Aufgrund solcher Spielerinnen vom Spielbetrieb abgemeldet haben.


    Zur Zeit hab ich dasselbe Problem. Mein Kader ist auf leider 13 Spielerinnen geschrumpft. Von diesen 13 kann ich 11 der 1. Gruppe zuordnen. Da diese aber auch nicht jeden Samstag können, weil sie z.B. arbeiten müssen, spielen die anderen beiden das Zündlein an der Waage. Das sind Spielerinnen, da schlägste die Hände übern Kopf zusammen. Da kommen Spiele am Samstag genauso plötzlich wie Weihnachten. Es wird sich abgemeldet weil eine Shoppingtour ansteht usw.


    Anders als Pippi sehe ich aber zu den Jungs kaum Parallelen. Hier stehen meißtens die Eltern schon ganz anders dahinter. Das schwierige Alter ist hier meißt die A-Jugend wenn es in die Berufsaubildung geht, Freundin etc. die meißten kannste dann aber ein paar Jahre später wieder für die 2. oder 3. Herren reaktivieren. Frauen die einmal aufgehört haben bekommste selten wieder auf den Platz.

  • Hallo teejay,


    mir gefällt mir dein Beitrag sehr gut.


    Bei Mädchen, ähnlich wie bei Jungen ist die Wertigkeit des Fussballs von besonderer Bedeutung. Je geringer die Alternativen dazu sind, je deutlicher die Zugehörigkeit zur Mannschaft! Mit Alternativen meine die das gesamte Umfeld aus Elternhaus, Freundinnen, Schule oder Arbeit und anderen Hobbies.


    Das Wissen über das eigene Können spielt im Gegensatz zu den Jungen eine geringere Rolle. Wenn man keinen Bock mehr hat, dann nicht, weil die anderen Mädchen besser Fussball spielen können, sondern weil es dort eine blöde Zicke gibt oder der Trainer bescheuert ist!


    Dennoch braucht man seine Anforderungen an den Mädchenfussball nicht zurückschrauben. Die Ziele führen jedoch über andere Wege. Ich habe versucht, ein paar davon zu beschreiben. Dennoch vereint sich die Rückgabe von Trainerleistungen in Mannschaftsleistungen weitestgehend über den gemeinsam erlebten Spaß. Selbst die hochbezahltesten Profis in internationalen Spitzenteams vermögen nur dann das Optimum ihrer Leistungen Woche für Woche abzurufen, wenn es dem Trainer und dem Verein gelingt, ihnen den größtmöglichen Spaß bei der gemeinsamen Arbeit zu vermitteln. Wenn man es so recht sieht, ist selbst der Spitzenprofi ein Konsument, dem etwas gefällt oder auch nicht! Man kann nicht gleichzeitig Fussballspielen und an das Geld denken, was man dabei verdient!


    Wenn man mit Mädchenteams Erfolg haben will, so funktioniert dies unabdingbar über den Spaßfaktor. Damit meine ich aber nicht unbedingt, das der Trainer den Clown abgeben soll, sondern das sein Training interessant und abwechselungsreich sein soll, denn die Girls kommen letzendlich aus Neugierde und wollen auch etwas lernen. Man kann sie genauso bei der Ehre packen, wie die Jungen.


    Auf der Torwartposition sind Mädchen im C-Jugend-Alter sogar besser geeignet als Jungen. Dies liegt vornehmlich daran, das bei ihnen die Pubertät bereits zum größten Teil abgeschlossen ist, während sie bei den Jungen gerade beginnt. Die Eignung kehrt sich erst dann um, wenn die größere Muskelkraft und Körperlänge der Jungen ihnen besondere Vorteile verschafft.


    Wenn man talentierte Jungen erfolgreich fördern will, dann mag dies durch vorbildliche Vermittelung von Technik und Taktik von Fussball gelingen. Besser und für Mädchen unabdingbar ist es, ihnen den Fussball gleich mit Leidenschaft und Spaß gewürzt zu vermitteln. Denn beides das ist letzendlich das, was über Jahre bleibt und ihnen selbst nach langwierigen Verletzungen den Mut gibt, weiter zu machen.

  • Als erstes sollte man sich selbst hinterfragen bzw. überlegen ob und wie man(n) mit dem Problem umgehen kann bzw. möchte.


    Vieleicht ist es am einfachsten, wenn man die Tatsachen (Fakten) für sich selbst akzeptiert und versucht das bestmögliche daraus zu machen. Und da es besonders für Mädchen wichtig ist Spaß zu haben, sollten sie den beim Training und den Spielen auch haben dürfen.


    Also am besten man sieht es selbst nicht ganz so verbissen wie bei den Jungen.


    Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, das Mädels durchaus leistungsorientiert spielen können, ohne das dabei der Spaß zu kurz kommt.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

    Einmal editiert, zuletzt von bcefferen ()

  • Ich denke als Trainer liegt man immer zwischen hinschmeisen und begeistert sein, das ändert sich nie, aber zu der Frage am Anfang ich würde nicht hinschmeissen , aber mir mal überlegen eine andere Mannschaft zu trainieren da die Mädchen nach 3 Jahren vielleicht auch mal eine anderen Trainer brauchen auch wenn es für dich schwer wird loszulassen

  • Ich traineren seid vier jahren eine Mädchenmannschaft, ein richtig zusammengewachsener Haufen, der durch Trainigsfleiß besticht und auch im vergangenen Jahr (obwohl mit 14-16 im besten Weggealter) völlig ohne Murren hingenommen hat, dass wir am Sonntag in der Fürh mehrmals um acht Ihr Treffpunkt hatten um zu Auswärtsspielen zu fahren. Da wurde sich sogar aufgeregt, wenn jemand ein Gläschen zuviel am Abend getrunken hatte. Wir sind jetzt aber nicht voll auf Erfolg aus, sondern wollen und einfach jedes Jahr verbessern, was uns auch gut gelungen ist. Wir haben auch starke Leistungsunterschiede in der Truppe, doch jeder ist akzeptiert und letztes Mal hab ich unsere schlechteste Spielerin gelobt und sie bekam von den anderen Mädels noch Apllaus. Also ne super Truppe. Also es geht auch bei Mädchen anders.


    Seid diesem Jahr trainieren auch die C-Mädchen mit dieser Truppe, da es nicht anders rausgeht und das auch nur acht Spielerinnen sind (extra Training wäre Blödsinn). Das sind lauter neue Spielerinnen. Da sind so ein paar Kandidaten dabei, da könnte ich an die Decke gehen, kriegen nicht mal mit, wenn der Ball auf sie in ner Passübung zukommt, weil die da gerade mit der Hinterfrau ratschen. Da bin ich letztes Mal im Training auch richtig laut geworden, das nervt einfach und kenn ich auch nicht. Sogar meine anderen Mädels haben gesagt (haben die Übung parallel in ner extra Gruppe gemacht), das ich da Recht hatte, weil es so ja nicht geht. Aber irgendwie bringt das alles nichts. Man erklärt ne Übung, merkt schon, dass zwei/drei nicht zuhören, macht es vor und schwupps wird es falsch nachgemacht..natürlich von den Kandidaten...erklärt es nochmals, demonstriert es nochmals und wieder falsch...da schlimme ist, dass eine der Kandidatinnen schon bei den Jungs gespielt hat und meint sie kann alles, was aber nicht der Fall ist.


    Bei den C-Mädechen wechsle ich auch in der Anfangsaufstellung immer ab, aber wenn ich die "Eine" (die schon bei den Jungs war) draußen lasse, dann gibt es da jedes Mal ein Rumgetue, weil sie nicht spielen darf...schlimm....letztes Mal hat uns das glatt in Spiel gekostet, weil vor lauter darüber erbost sein und die ganze Mannschaft reinziehen wir in fünf Minuten gleich drei Tore kassiert haben, weil sich keiner konzentriert hat. Werde das heute mal im Training ansprechen.


    Aber wenn jemand nen Tipp hat, wie man so was löst, dann gerne. Ich weiß langsam nicht mehr welche Methode....Zuckerbrot oder Peitsche...alles schon probiert.

  • Mit Mädchen die von Jungs Mannschaften kommen wirst du meistens schwierigkeiten haben die mußten bei den Jungs dreimal härter sein und immer mit Ellebogen sich durchsetzen, sie kenne auch in der Regel keinen Gerechtigkeitssinn da dies von 100 Jungentrainern nur 2-3 praktizieren, also denke ich bei der hilft nur Gehirnwäsche und damit viel Geduld. Zu den Mädels die nicht richtig mitmachen, ich Trainiere aktuell die D und helfe dem C Trainer in der not aus da sind auch immer wieder welche dabei die rumblödeln und die anderen stören, ich denke ein bischen muss man sie in dem alter lassen, ich versuche aber auch diese Mädels mit den ehrgeizigeren Einzelübungen machen zu lassen damit sie sich anpassen müssen, wenn das auch nicht hilft müssen die paar Runden alleine laufen, aber letztenendes nutzen einige Mädels das Training nur um ihre Freundinnen die sie nicht mehr in der Schule sehen zu treffen und wollen dann eben quatschen, wir haben dann auch noch das Training von 90 auf 120 min geändert um mehr quasselpausen einzubauen, das hat die Sache zumindest schon mal verbessert. Aber es sind und bleiben halt Mädels die du vermutlich nicht ändern wirst.

  • Hallo baileys,
    das was du da beschreibst passt genau in das Gruppenschema welches ich oben beschrieben habe. Dazu sind hier hier ja schon einige Antworten gekommen. Packen kannst du sie hauptsächlich über den Spassfaktor und so kannst du auch ihren Ehrgeiz wecken. Laut werden bringt hier kaum was.


    Finde es aber auch nicht optimal beide Altersgruppen zusammen zu trainieren, um sie dann doch seperat zu trainieren zu lassen. Entweder würde ich beide Gruppen zeitlich trennen oder die Gruppen mischen. Zu sagen eigenes Training für 8 Spielerinnen lohnt sich nicht, halte ich für ein Gerücht. Ich mach mit meinen Frauen sogar Training wenn nur 4 oder 5 da sind. Auch für so kleine Gruppen gibt es Übungen. Notfalls mache ich die Übungen auch mit (Lauf und Kraftübungen mach ich fast generell mit) und schaff es sogar meißtens so, noch etwas mehr Leistung aus den Mädels zu kitzeln. Ich lass sie aber auch einfach mal 5 Minuten ungestört quasseln und kann mir danach dann aber sicher sein, dass ich ihre Aufmerksamkeit habe. Mich stört es auch nicht wirklich wenn ich mal ne Übung zweimal erklären muss. Warum auch? Oberste Priorität bei uns hat der Spass am Fussball. Die Mädels haben ihren Spass und wir Trainer haben unseren Spass.