Schranke im Kopf

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  • Hallo liebe Trainer- und Betreuerkollegen,


    es gibt Spieler, die können ohne weiteres losspielen und dabei Ihre volle Leistung erzielen, ob im Training oder im Spiel ist dabei egal. Es gibt aber auch Spieler, die in der Freizeit oder teils beim Training hervorragende Dribblings machen und Ballbeherrschung haben, wie ein Bundesligaspieler, teils sogar beidfüßig sind aber im Spiel nichts gebacken bekommen. Ich selber gehöre zur zweiten Sorte und habe damit massive Probleme. Wir haben bei uns im Verein und ich selber im Freundeskreis ein/zwei ältere (30-40), die selber in der 3. und 2.Bundesliga gespielt haben und das gar nicht so schlecht.


    Beide sagen zu mir,- unabhängig voneinander -, ich könnte mit meinem Potenzial und das was ich drauf habe, hochklassig spielen, mind. Verbandsliga. Nur sei mein Problem eine Sperre im Kopf. Ich weiß zwar, was Sie meinen, denn dass haben mir viele Trainer und Spieler schon gesagt und auch erklärt, aber irgendwie komme ich da seit Monaten nicht drüber hinweg. Ich selber bin 20 Jahre alt und somit denke ich mit einer der jüngsten hier. Somit hoffe ich Hilfe von Trainern zu erfahren, welche selbst Erfahrung mit solchen Spielern gehabt haben und was für diese getan wurde bzw. was geholfen hat.


    Über Antworten oder Fragen würde ich mich sehr freuen.
    Frohe Ostern!

  • Warst oder bist Du in nem Kader? Hast Du mal A-Jug Bundesliga gespielt oder warst in einer U Nationalmannschaft? Wenn ja, sprich mit den Trainern/Betreuern dort über Dein Problem, falls es die Beziehung noch gibt.

  • Bist du in der Öffentlichkeit ein sehr offener Typ?


    Wie gehst du mit Kritik um ( Selbstkritik oder Kritik der Trainer )?


    Kannst du Diese tollerieren?


    Was waren die Gründe von evtl. Vereinswechsel?

  • Schranken im Kopf wird man jedenfalls nicht durch noch mehr Fußballtraining los.
    Die Österreichischen Springer lernen jonglieren, oder Theater spielen...diese vollkommen vom eigentlichen Sport losgelösten Dinge erweitern die Fähigkeiten des Gehirnes was später wieder dem eigentlichem Sport zugute kommt.
    Oder bei manchen macht es einfach klick.
    Michael Grabner (Eishockey) im Sommer von seinem NHL Club ausgemustert, ist plötzlich bei seinem neuem Verein unter den besten 3 Rookies in der gesamten NHL.

  • Hallo liebe Kollegen,


    @Paul: Leider gibt es keine Beziehungen mehr.


    eismann:
    In der Öffentlichkeit bin ich recht offen ja. In Dingen die mir Vorteile bringen, wenn ich diese nicht frühzeitig preisgebe bin ich
    allerdings sehr verschwiegen. Ansonsten bin ich offen.


    Kritik kann ich grundsätzlich gut aufnehmen und versuche diese schnellstmöglich zu bearbeiten. Allerdings nur von Menschen, bei dennen ich
    weiß, das diese im betreffenden Bereich Ahnung haben und das nötige Verständnis besitzen.


    Ich bin sehr selbstkritisch und erlebe dies immer wieder. Jedoch versuche ich erstmal die Aufgabe bei dem mir ein eigener Fehler aufgefallen ist,
    so gut wie möglich zu beenden und beginne dann nochmals die Analyse wenn möglich. Ich versuche mich stehts zu verbessern um nicht stehen zu bleiben
    und dabei ist gesunde Selbstkritik von nöten.


    Meine Vereinswechsel beziehen sich meist darauf, das ich umziehen musste. In zwei Fällen gefiel mir das Umfeld nicht, in dem sich die Mannschaft bzw. der Verein
    befand. Mit den Vereinswechseln, habe ich viel mitgenommen und alleine durch die Wechsel schon viel Erfahrung gewonnen.
    Über sich hinaussteigen kann ein Mensch nur, wenn er bereit ist, seine Heimat zu verlassen.


    alex: Ich fahre neben Fussball noch viel Rennrad und bin regelmäßig am Laufen. Desweiteren habe ich in der Zwischenzeit immer mal was anderes ausprobiert (Kampfsport), aber Fussball gefällt mir bisher am meisten. Gerne würde ich auch mal FUTSAL ausprobieren, leider gibt es hier in der Nähe keinen Verein der das anbietet. Und zum selber Anbieten fehlt mir die Zeit.


    Vielen dank für eure Antwort. =)
    Gruß

  • Die Erwartungshaltung die du an dich selber stellst ist offenbar sehr hoch, warum auch immer. Ist es eine gewisse Sucht nach Anerkennung oder Erfolg?
    Du bist jung und hast offenbar noch nicht den Erfolg, den du dir wünschst.
    Lass dir Zeit, denn dir ist sie gegeben. Der kleine Erfolg ist der Weg zu Größerem, im relativiertem Sinn.


    Aus meiner Lebenserfahrung weiß ich,


    sich mit drei Sportarten gleichzeitig zu beschäftigen, auch wenn es nur dazu dient den Kopf frei zu bekommen, können die wenigsten sondieren und wollen in allen Bereichen zu den Besten gehören. Für mich ein Trugschluß, übertriebener Ergeiz. Ich nehme an, wenn dir jemand aus dem eigenen Umfeld ins Gewissen redet, dich mahnt oder gar warnt, kannst du nicht damit umgehen.
    Finde heraus wo deine Stärken liegen und baue sie aus. Das stärkt die Mentalität und schafft die Bereitschaft schwierige Aufgaben zu lösen.
    Eigene Schwächen kannst du durch einen Mentor erkennen/warnehmen und entsprechend angehen. Das alles geht nicht von heute auf morgen.
    Geduld ist eine Tugend, welche nicht angeboren ist. Es wird auch Tage geben, wo du einen Schritt nach vor und zwei zurück machst. Das gehört dazu,


    und,


    nimm es in Kauf, hacke es ab, lerne daraus. Für ratsam halte ich, breche dein Schweigen, genau in solchen Momenten, wenn es dir auf der Seele brennt( daher der Mentor). Ich weiß, Trainer können sehr einsam sein, gerade nach dem Spiel, wenn es an den Heimweg und alles Revue über sich ergehen lässt.


    Glaube mir, es bringt absolut garnichts, sich das Hirn zu zermartern!


    Ein kleines Beispiel mit einer Frage,


    Wie oft stehst du am Morgen auf, stellst dich vor den Spiegel und lächelst dich an?


    beste grüße

  • Hallo STORGE,


    ich kenne dein Problem nur zu gut :).
    Zwar bin ich noch recht Jung (24), hatte aber schon mehrere Angebote von höherklassigen Vereinen
    aber ich habe sie nicht angenommen.


    In der Jugend hatte ich krasse Probleme mit dieser "Schranke" aber (auch wenns "blöd" klingt) als ich
    zum erstenmal Messi gesehen habe war diese "Schranke" weg. Mir war klar das ich niemals ein Profi werde
    und keine Millionen verdienen werde + ausgesorgt habe. Also habe ich ein anderes Ziel verfolgt. Ich wollte so kicken wie mein Vorbild Messi.


    Jaa und das mache ich nun seit mehreren Jahren :).
    Ich liebe diesen Sport, ich liebe Fussball, ich liebe die Art wie Messi spielt und die welt damit verzaubert.
    Dieser Mann will nur spielen (egal wann und egal gegen wen) und wenn er spielt ist er glücklich!


    Das solltest du auch tun. Finde zurück zum SPAß!Wenn du Spaß am Fussball hast dann klappt alles von alleine.
    Du denkst nicht mehr nach...du TUST einfach das was du machen willst.


    /mad :)


    ps: am Sonntag haben wir 6:3 gewonnen und ich war an 5 Toren direkt beteiligt (2 Tore und 3 Torvorlagen) > ICH HATTE MEGA VIEL SPAß :)

  • Der letzte Beitrag erinnert mich sehr an meinen ältesten Sohn. Er spielte bis vor cirka zwei Wochen auf dem Präsentierteller der Regionalauswahl U 16. Er ist offensichtlich ein Talent und hat ohne Frust dort in den Sack gehauen. Ihm machte es unter dem Strich dort keinen ausreichenden Spass. Er hat nach einem Auftritt beim Deutschland-Italienspiel für sich realisiert, dass dieser Stress für ihn persönlich nichts ist. Es spielten noch weitere Gründe hinein, aber das war definitiv auch einer davon.


    Wenn ich seine Erfahrung und das Statement von madmani nun auf Storge vorsichtig projeziere, kommt in Betracht, dass du tatsächlich -mental gesehen- vielleicht nicht für den Profifußball geschaffen bist. ....siehe auch Enke u.a..


    Verwerfe den Gedanken und spiele dann befreit mit Spass dein Ding und Ende....könnte die Lösung für dich persönlich sein. Gruß

  • Hallo ihr drei,


    danke erstmal für eure Antworten.



    Ich habe alle drei Beiträge schon vor einigen Tagen gelesen, möchte aber erst jetzt antworten. Ich habe mir seit dem ersten Lesen, einige Gedanken darüber gemacht, inwieweit es stimmen mag oder in wie weit es auf mich passen mag, was ihr geschrieben habt. Meiner Meinung nach ist ein großer Teil davon wahr. Auch mir macht Fussball sehr viel Spaß, aber ich habe auch einen sehr großen Ergeiz, der mich in der Schulzeit und auch jetzt noch am Wochenende im Regen, bei praller Sonne, bei Gewitter manchmal 3 und manchmal 7 Stunden fussballspielen lässt.


    Diesem Ergeiz und dem Spaß am Fussball habe ich es zu verdanken, dass ich so gut bin wie ich jetzt bin und auch das ich beidfüßig dribbeln, jonglieren, schießen etc. kann.



    Stehts den Schritt nach vorne machen, auch wenn er noch so klein sein mag, er wird immer größer. Selbst ein Rückschritt kann hierbei wieder ein Schritt nach vorne sein. Man muss nur offen für die Dinge sein, die um einen passieren und auch mit einem. Sicher gibt es Tage, in dennen bin ich schlechter als an anderen und dann wieder Tage, da bin ich überragend. Auch wenn 5 Tore von mir erzielt werden, ist dies nicht unbedingt das überragende am Tag. Vorlagen, Zusammenspiel etc., sind auch schon sehr viel Wert, meiner Meinung nach mehr, als Tore.



    Wie dem auch sei. Ich habe die letzten Wochen darauf geachtet das ich Spaß habe und mich nicht so groß unter Druck setzte und schon hat es spielerisch wieder gut geklappt. Mit dem lächeln morgens nach dem Aufstehen... ...ich musste ja zuerst erstmal schmunzeln... ...aber es scheint doch etwas zu bewirken.



    Also nochmal vielen Dank für eure Antworten. =)



    Gruß Steven

  • [...] ich habe auch einen sehr großen Ergeiz, der mich in der Schulzeit und auch jetzt noch am Wochenende im Regen, bei praller Sonne, bei Gewitter manchmal 3 und manchmal 7 Stunden fussballspielen lässt.


    Lass es aber lieber bei Gewitter, das ist viel zu gefährlich. Ansonsten freut mich deine Entwicklung sehr.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)