Nationalmannschaftsausrüster

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  • Nike oder Adidas ?

    Tradition und gehaltene Absprachen,

    oder

    Geld und Unterstützung für Bolzplätze ?

    Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Schieri_11,

    Traditionen werden im Fußball ständig gebrochen (z.B.: Stadionnahmen), daran sollte man sich zwischenzeitllich gewöhnt haben. Absprachen und Zusagen brechen, ist ein absolutes Unding und unseriös. Aber was bedeutet dies schon?

    Das Argument "Das Geld wird für Bolzplätze und Unterstützung der Jugend" eingesetzt, ist sehr reizvoll, ich glaube, deshalb erwähnst Du es gesondert.
    Ich will nicht immer der Spielverderber sein und nicht einfach etwas schreiben, was völlig subjektiv meine Meinug darstellt und habe deshalb eine Artikel rausgesucht, dem ich inhaltlich folgen kann.
    Die Geschichte mit "Geld für Bolzplätze" ist ein Taschenspielertrick, um das Brechen von getroffenen Absprachen durch Stimmungsmache zu legalisieren.

    Ich zitiere aus Netzeitung.de und fasse kurz zusammen:

    Laut einer Umfrage, die der DFB bei Infratest in Auftrag gegeben hatte, waren zuächst 19% der Befragten Deutschen für einen Wechsel zu Nike und damit 81% gegen den Bruch der getroffenen Absprachen und Traditionen mit Adidas.

    Nun soll die Studie und das indirekte Verspechen, in die Nachwuchsarbeit zu investieren, den Meinungsumschwung im Land bringen. 500 Millionen Euro von Amerikanern anzunehmen und einen alten Weggefährten abzuservieren – das geht nur mit einem sehr triftigen Grund.

    In Zeiten großer Arbeitslosigkeit ist der pure finanzielle Gewinn den Deutschen kaum nahe zu bringen. Es muss etwas Emotionales her: Bolzplätze für Kinder, lautet die Lösung. Vor dem karitativen Hintergrund erhöhte sich die Zahl der Befürworter eines Wechsels zu Nike plötzlich auf 72 Prozent.

    Es sieht alles eher danach aus, dass sich das Land auf Bolzplätze freuen darf, in jeder Stadt und jedem Dorf. Alles scheint sich derzeit darum zu drehen, Kinder und Jugendliche der 27.000 unter dem Dach des DFB vereinten Vereine zum kicken zu bringen. Fragt sich nur, wie viele Bolzplätze das Land vertragen kann – für all die vielen Millionen Euro. Denn auch die TV-Spots Bierhoffs mit dem Bierbrauer Bitburger werben ja damit, Bolzplätze errichten zu wollen. 8)

  • Zitat:


    Uwe schrieb am 08.03.2007 00:45
    Pressemeldung Bitburger 2006:

    Seit Beginn der Initiative zur Nachwuchsförderung konnte Bitburger
    bereits 250 Bolzplätze in ganz Deutschland wieder auf Vordermann
    bringen.




    Bei uns waren sie noch nirgends im Landkreis Lörrach, Freiburg, Waldshut ist mir von solch einer Aktion nichts bekannt, also das sie ausgeführt wurde.

  • Moin,

    Geld regiert nun mal die Welt. Und wenn jemand für die gleiche Leistung mehr als das doppelte bietet, dann zählen auch alte Seilschaften nicht mehr.

    Das davon nichts an der Basis ankommt ist ja wohl klar. Und Bolzplätze brauchen wir hier auf dem Land nicht, da ist Platz genug. Aber die Kinder fehlen... Daher sollte man wenigstens die fördern, die wirklich wollen. Das gehört jetzt aber in einen anderen Fred.

    Fazit: Adidas oder Nike, mir doch egal.

    ciao
    BB

    ---- Sinnvoller Einsatz der Shifttaste sowie der Interpunktion erhöht die Lesbarkeit aller Postings signifikant. ---

    • Offizieller Beitrag

    Pressemeldung

    Schiedsgericht entscheidet im DFB-Ausrüsterstreit

    Fast gelichzeitig mit dem Start der DFB-Vereinsoffensive setzt sich am 16. August das von Adidas ange­rufene Schieds­gericht unter Vorsitz des Osna­brü­cker Honorar-Professors Willi Erdmann zusammen. Die Verhandlungen finden an einem strikt geheim gehal­tenen Ort im süd­deut­schen Raum statt. Es beginnt mit einer mündlichen Vorverhandlung. Beobachter rechnen jedoch noch nicht mit einer Entscheidung in dieser brisanten Sache.

    Nike hat dem DFB für einen Acht­jah­res­ver­trag 500 Mil­lio­nen Euro (62,5 Millionen pro Jahr) angeboten. Im Laufe der Aus­ein­ander­set­zung hatte Adidas sein Angebot von bisher 11 Mil­lio­nen Euro pro Jahr auf 22 Mil­lio­nen Euro von 2011 an erhöht. Dieses wurde vom DFB bisher abge­lehnt.

    Adidas beruft sich insbesondere darauf, dass der DFB selbst die Ver­trags­ver­län­gerung am 31. August 2006 per Pres­semit­tei­lung bekannt gegeben hat”. Viele Medienvertreter und Fachleute werfen dem DFB vor, bei einer Cooperation mit Nike, bestehende Verträge mit Adidas nicht einzuhalten.

  • Juristisch ist es eine einfache Sache.

    Da es keinen schriftlichen, verbindlichen Vertrag für eine Verlängerung mit Addidas gibt gilt die bisherige Absichtserklärung (mündlich) nicht als Vertrag. Es steht doch jedem frei seine Entscheidung bis zum Abschluß eines Vertrages zu ändern.

    Das Geld dabei eine entscheidenen Triebfeder ist, halte ich für legitim. Selbst die als Absichtserklärung durch Addidas in den Raum geworfenen 22 Millionen sind nur 1/3 des von Nike garantierten Betrages.

    Soviel zur Globalisierung und die damit veänderten "Werte und Freundschaften", im Sport.

    Bekanntlich hört bei Geld die Freundschaft auf. Das scheint auch für den DFB zu gelten.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

    • Offizieller Beitrag

    So einfach ist das nicht, Verträge können grundsätzlich formfrei geschlossen werden, also auch mündlich.

    Unter Geschäftsleuten ist es ungewöhnlich einen Vertrag über solche Summen formfrei abzuschließen, aber diese Formfreiheit hat zwischen Adidas und dem DFB seit ca. 50 Jahren bestanden, weil man sich als eine Einheit sah, gute Freunde eben.

    Die Frage ist jetzt, ob ein Vertrag abgeschlossen worden ist. Der DFB behauptet keine Willenserklärung abgegeben zu gaben, Adidas behauptet das Gegenteil und legt als einen Beweis die Bekanntgabe auf der DFB Internetseite vor. Die Behauptung des DFBs, es gäbe keinen Vertrag, kam ertst auf, nachdem das Angebot von Nike vorlag.

    Unter Kaufleuten sollte das „kaufmännische Wort“ immer noch Gültigkeit haben, jedenfalls bei gemeinützigen Verbänden, wie dem DFB. Es kann aber durchaus sein, dass Adidas etwas falsch verstanden hat und deshalb nur denkt, es wäre ein Vertrag abgeschlossen worden.

    An dieser Geschichte hängt noch einiges mehr, aber ich möchte nicht soweit ausholen.

    Der DFB muss aufpassen, damit er ohne Imageschaden aus dieser Geschichte rauskommt. Die Medien stehen schon bereit.
    Ohne Einigung droht ein jahrelanger Rechtsstreit, bei dem Adidas und DFB nur verlieren können.

  • Die Einigung liegt vor.

    DFB und Addidas haben sich auf eine weiter gemeinsame Zusammenarbeit zu verbesserten Konditionen geeinigt.

    Ein Schelm, wer jetzt denkt, das der DFB sehr bewußt das Angebot von Nike eingesetzt hat, um das optimale für sich heraus zu holen. ;)

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

    • Offizieller Beitrag

    Die Einigung ist erfolgt, die Verträge sind unterschrieben.

    Es ist bei den 20 Millionen pro Jahr geblieben, die Adidas bereits im März angeboten hatte. Der Vertrag läuft nicht bis 2014, sondern jetzt sogar bis 2018 und ist nicht neu verhandelbar.
    Der Ärger mit der DFL hat bereits begonnen, der DFB verzichtet damit auf 42 Millionen Euro im Jahr.
    Es wird vermutet, dass der DFB wegen großer Rechtsunsicherheiten seine ursprünglich Position verlassen musste und bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit Adidas keine Chance gehabt hätte. Nur so lässt sich diese unglaubliche Einigung erklären.
    Theo Zwanziger erwägt jetzt sogar, die Statsanwaltschaft einzuschalten, um Verdächtigungen auszuschalten.

    Zitat aus der "Financial Times":

    Zwanziger schließt nicht aus, dass aufgrund der «von der Ligaführung angestellten Zahlenvergleiche» gegen ihn Anzeige wegen Untreue erstattet wird und «eine Staatsanwaltschaft von Amts wegen ermittelt.


    Zitat aus "Spiegel-Online":

    Fünf Monate, ein Schiedsgerichtsverfahren und allerhand verbale Scharmützel später ist nicht mehr herausgekommen als das, was der DFB im März nicht wollte. 20 Millionen Euro überweist Adidas ab 2010, zuzüglich des Baus von Bolzplätzen und einer noch zu definierenden Beteiligung an der Nachwuchsförderung. Diese Ergänzungen kosten zwar noch mal ein paar Millionen, sind aber unbezahlbar fürs Image des Konzerns und stimmen den Präsidenten Zwanziger milder.

    Den ganzen Artikel gibt es hier:

    ---> Spiegel Online

  • Ich persönlich begrüße die Einigung mit adidas. Nike ist ein Firma die keine einzige Produktionsstätte in den Staaten hat und mit sowas kann ich mich einfach nicht anfreunden.

    Ich weis, adidas lässt auch einges auswertig herstellen, aber in diesem Fall bin einfach patreotisch.

    Gruß Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Ich begrüße auch die Einigung mit Adidas.

    Es ist zwar eine Katstrophe, ca. 300 Milionen in den Sand zu setzen, aber der Vertrag mit Adidas war bereits geschlossen, als Nike sich meldete. Verträge müssen eingehalten werden, die gilt auch, oder gerade, für den DFB. Die Gründe, weshalb der Vertrag jetzt, statt bis 2014 bis 2018 läuft, sind mir allerdings schleierhaft.

    Wäre der DFB in einer besseren rechtlichen Situation gewesen, hätte man sofort den Vertrag mit Nike abgeschlossen und Adidas vor die Tür gesetzt. Man soll jetzt nicht so tun, als ob alles in Freundschaft und zum Wohle der Allgemeinheit so ausgehandelt worden ist. Es ging um knallharte Rechtsfragen und dies ist auch völlig normal bei solchen Summen.

    Es ist ganz einfach zwischen Adidas und dem DFB:

    Aus einer Liebe ist eine Zwangsehe geworden und nun versucht man sich als Einheit zu präsentieren. Hoffentlich mit einem „Happy End“ für den Fußball in Deutschland.

  • Adidas zahlt von 11-18 insgesamt 220 Mio Euro

    Hätte Nike von 15-18 je 50 Mio gezahlt und Adidas von 11-14 11 Mio wie ausgemacht und vom DFB angenommen (siehe Schuhe im Länderspiel), dann wären es 244 Mio gewesen. Also nicht weit mehr. Ich denke so ist es für alle in Ordnung!

    Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

    • Offizieller Beitrag

    Schieri_11
    Deine Berechung ist die Berechnung des DFBs und stimmt so nicht. Auch Nike bot einen Vertrag bis 2018 an. Trotzdem wurde der Vertrag mit Adidas von 2014 auf 2018 verlängert.

    Der Sport-Informationsdienst der Deutschen Presse Agentur meldet heute:

    .....Zwanziger hatte zuvor nicht ausschließen wollen, dass die DFB-Entscheidung gegen die mit über einer Viertelmilliarde Euro höher dotierte 500-Millionen-Offerte des adidas-Rivalen Nike für einen Acht-Jahres-Vertrag ab 2011 als strafwürdige Untreue durch pflichtwidriges Verhalten hätte gewertet werden können. Im Laufe des einstündigen Gespräches bei der Staatsanwaltschaft legte der 62-Jährige die Unterlagen zum neuen Vertrag mit dem Herzogenauracher Sportartikel-Konzern offen und erläuterte den Beschluss des DFB-Präsidiums.


    Wie der DFB mitteilte wird die Staatsanwaltschaft kein Verfahren wegen Untreue einleiten. Die DFL und der DFB haben sich hinter verschlossenen Türen wieder vertragen.

  • Ja aber bei einem Vertrag mit Nike, hätte Adidas bis 2014 mit Sicherheit nicht mehr gezahlt als 11 Mio.

    Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

    • Offizieller Beitrag

    Dann hätte man bis 2014 4 x 9 Mio. verloren = 36 Mio.
    Ab 2015 bis 2018 wären es dann 4 x ca. 42 Mio. mehr gewesen, als bei Adidas, also insgesamt 168 Millionen.

    Von Nike scheint aber kein Angebot von 2015 bis 2018 vorhanden gewesen zu sein. Deshalb hat hat der DFB sich für Planungssicherheit entschieden (O-Ton Zwanziger). Wahrscheinlich war die Sorge zu groß, ab 2015 keinen Sponsor zu finden (!?).
    Was 20 Mio. im Jahr 2018 im Fußball noch wert sind, bleibt abzuwarten.

    Ist letztlich auch egal, ich bin froh, dass der DFB seine Vertragsvereinbarung einhalten musste.

    Die Verlängerung bis 2018 sehe ich kritisch, aber wer kennt schon die wirklichen Hintergründe. Ob das Verhältnis zwischen Adidas und dem DFB weiterhin gut funktioniert, werden wir in den nächsten Jahren sehen. Der DFB hat dieser Einigung bestimmt nicht freiwillig zugestimmt.

  • Naja, ich glaub bei extremen Mehreinnahmen hätten einige die Hand aufgehalten. Außerdem ist der DFB ja kein armer Verband.

    Außerdem zeigte sich Adidas immer großzügig, wenn es um irgendwelche Projekte ging.

    Und nachdem die finanzielle Schere kleiner wurde, wollen sie halt mit einem sicheren Partner weitergearbeiten.

    Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

    Einmal editiert, zuletzt von Schieri_11 ()