Erfolgsorientierte Kindertrainer

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  • Ein Teil der Schuld liegt tatsächlich beim DFB, der nach wie vor die einfachste Trainer-Lizenzstufe bei 120 Stunden ansetzt, samt polizeilichem Führungszeignis, Regelkunde und 1. Hilfe Schein.


    Stimmt. Wobei ich aber denke mich zu erinnern, dass in der verschiedenen Bundesländern der Trainer-C Breitensport etwas anders aussieht. In Bayern sind es auf jeden Fall die von Dir angesprochenen Umfänge.


    Mein Dorfverein hat schon ein paar Jahre immer wieder mal ne Initiative angestoßen, sogar vor Ort Ausbildung. Es findet sich einfach keiner, der das machen möchte. 3 Wochen Vollzeit in der Sportschule ist schon ein Wort.

  • Das lässt mich denken, dass die meisten Trainer keine Ahnung haben um was es geht. Ist eine Verbesserung in Sicht oder nicht?


    die Anzahl der Trainer, die hier im Forum aktiv sind, und sich über ihre Tätigkeit im Kinderfussball sehr intensiv Gedanken machen liegt wohl
    unter 1 Prozent der Gesamttrainer. Dann gibt es noch die, die sich über die DFB Richtlinienen mal informieren oder mal ein Buch lesen.
    eine relativ geringe Zahl macht noch die C-Lizens.
    aber an der breiten Masse geht das vorbei, die machen das, was sie als Fussballer selbst kennengelernt haben.
    Das liegt aber nicht an den Personen sondern an der Ausbildung.


    die 1. Eingangsstufe schon ist viel zu hochtraben angesetzt. (Zeitaufwand, zu Trainingsspezifisch)


    die meisten Vatertrainer (ich spreche hier bewusst nicht die an, die Trainer sein langfristig ansehen, und auch mal im aktiven Bereich oder
    in grössseren Vereinen als Jugendtrainer tätig sein wollen) machen den Trainer wegen ihrem Kind, und hören in absehbarer Zeit wieder auf.


    Sie fangen dementsprechend meisten bei Bambini oder F-Jugend an und haben kaum Ahnung vom eigendlichen Kinderfussball an.


    hier würden 2 Samstagvormittage reichen, nicht um irgendwelche Trainingseinheiten vorzumachen, sondern Vorträge zu halten, was Kinderfussball
    bedeutet. (wurde hier ja schon oft beschrieben), welche Pobleme mit Jugendleitungen, Vorständen und vor allem Eltern auftreten können, und wie damit
    umzugehen ist., und vor allem wie sich ein Kinderfussballtrainer verhalten soll, und wie Spiele dieser Altersgruppe zu pfeiffen sind.


    genau wie es ein Schiedsrichtersoll gibt, müsste es zur Auflage gemacht werden dass für jede gemeldete Mannschaft diese Einführung Pflicht ist.


    danach sollte es z.B. alle 4 Wochen ein Kurzprogramm (1 Std.) der Stützpunktrainer geben, aber auf die jeweiligen Altersgruppen bezogen.


    erst dann sollte die C-Lizens, für die, die länger dabeibleiben, oder es sich leisten können (Zeit, Geld) folgen.


    wer es immer noch nicht gescheckt hat: dem DFB geht es um 2 Sachen:


    1. dass ja kein talentiertes Kind durch den Raster fällt - dazu Bedarf es gut ausgebildeter Trainer in den mittleren und grösseren Vereinen (die sich das ja auch leisten können., hier wird ja auch von DFB-Seite enormes Geld investiert (Leistungszentren)


    2. um Mitglieder - Zuwachs kommt nur durch Kinder, und die gilt es aufzunehmen, da ist es egal wer wie Trainer macht.


    warum glaubt ihr hat beim DFB der Mädchenfussball inzwischen einen derart hohen Stellenwert - weil hier noch das Mitgliederpotential teilweise brachliegt.


    warum fährt das DFB-Mobil durch die Lande? Bambinis und F-Jugend werden hier angesprochen (gute Sache)


    aber ist schon mal einer von euren Vereinen vom DFB besucht worden, der die D,C,B Jugendförderung im Blick hatte.


    Für den DFB uninteressant, weil die talentierten Spieler ja inzwischen beim Stützpunkt oder Leistungszentren erfasst sind.


    was interssiert da den DFB noch, was in den kleineren Vereinen abgeht, wichtig sind ein geordneter Spielbetrieb ohne besondere Vorkommnisse,


    was da im Training abgeht ist denen doch egal.


    wohlgemerkt; das ganze aus der Sicht eines Dorftrainers.


    Günter

  • @ Paul


    also laut DFB ist die Ausbildung bundesweit einheitlich ... sie gilt auch bundesweit

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."


  • Dann fällt irgendwann das erste Tor und es steht 9 Minuten vor Ende 11:1 für die anderen.....aber.....die Eltern und der Trainer freuen sich auf Grund ihrer Einstellung so dermaßen über dieses eine Tor, dass der Tower vom nächsten Flughafen sie auf dem Radar als unbekannte Flugobjekte zu sehen kriegt. Dann ...wären die Uhren richtig gestellt und ehrlich und etwas übertrieben gesagt, würde ich ...wäre ich König Fußball...jeden dieser Trainer die gegen bestimmte Regeln im Kifu ständig verstoßen mit einer Schüppe in der Hand ins Watt schicken, um sich bei Flut eine Insel aufzuschüppen. Dabei würde ich dann mit den Kindern zuschauen und ihm in allerletzter Minute einen Schwimmreifen überreichen. Den dürfte der JL der das zuließ bringen, bei 7 Grad Wassertemperatur. Ich weiss, wenig sachlich, aber so sehe ich das etwas resignierend und mit einer Menge Galgenhumor. Gruß Andre


    Extrem schön formuliert. Ich schmunzle jetzt noch. Besonders das mit dem Tower, Flughafen und Radar :) .


    Zitat TRPietro: Oder kann es auch sein, dass zu viele Trainer einfach zu Sturr sind und das Gefühl haben, denn Fussball erfunden zu haben? Zitat Ende


    Ja - das ist so. Wir haben hier in Deutschland millionen von Bundes-, oder zumindest Bundesligatrainern. Die wissen grundsätzlich so gut wie alles besser. Es gibt Ausnahmen, aber die bestätigen die Regel. Das scheint bei euch in der Schweiz nicht der Fall zu sein. Ihr seit auch nicht der größte Verband der Welt, der unter Zeitdruck immer alles unternehmen muss, um das Prestige zu wahren. Wenn ich den schweizer Fußball so die letzten Jahre beobachtet habe stelle ich fest, dass da wohl große Fortschritte gemacht wurden. Man nimmt in der Bundesliga, und auch in anderen internationalen Ligen, immer mehr schweizer Fußballer wahr. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.


    Zitat TRPietro: Kann es sein, dass der DFB zu viel in der Spitze und so ziemlich gar nichts in der Breite unternimmt?



    Nein, das sehe ich so nicht unbedingt. Es wurde in den letzten Jahren schon viel in der Breite unternommen, aber eine Antwort findest du auch in Günters Beitrag. Ab einem Zeitpunkt interessiert sich der DFB nicht mehr so eindringlich für die Jugend, weil die Talente schon gesichtet wurden. Wie gesagt - mal Günters Beitrag lesen. Das Ziel ist doch ganz klar: da ist auch eine Menge Eigensinn. Erstmal alle in den Vereinen halten, bzw. noch welche dazu bekommen, damit man am Ende sichten kann und dann doch Eliteförderung betreibt. Und die Mitgliederzahl spielt auch eine Rolle, damit man der größte Verband bleibt. Nicht falsch verstehen; ich will nicht alles schlecht schreiben, was der DFB unternimmt. Da sind schon eine große Menge schöne Sachen dabei, die ich als Fußballfreund, der auch gerne einen erfolgreichen deutschen Fußball sieht, unterstütze. Aber man muss das auch immer aus deren Sicht betrachten. Und das steckt natürlich auch der Eigensinn dahinter.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Ach so, habe ich im Schreibwahn ganz vergessen: ich bin absolut ein erfolgsorientierter Kindertrainer.


    Es kommt eben nur darauf an wie man Erfolg definiert. Das muss nicht unbedingt der Sieg eines Spieles sein. Den Sieg sehe ich in den Fortschritten der Kinder, die sie machen. Mal ehrlich: man trifft immer auf schwächere oder stärkere Teams. Was soll man da machen? Sich in den A*sch beißen, weil man das Spiel gegen eine bessere Mannschaft verloren hat? Oder sich beidseitig auf die Schultern klopfen, weil man eine schwächere Mannschaft vom Feld geschossen hat?


    Aber wenn ich sehen kann, dass mein Einsatz u. meine Motivation bei den Kinder was bringt und sie sich verbessern, dann ist mir doch die Niederlage völlig egal. Denn ich kann nur mein Team beeinflussen und nicht den Gegner. Wenn sie besser sind, dann sind sie besser. Kann natürlich auch daran liegen, dass das andere Team besser trainiert wird. Kann aber auch daran liegen, dass die gegnerischen Spieler einfach talentierter sind.


    Als Beispiel: wir haben bei den Kreishallenmeisterschaften als B-Ligist gegen einen Bezirksligisten nur 1 : 0 verloren, weil meine Mannschaft in diesem Spiel über sich hinausgewachsen ist. Wir hätten sogar unentschieden spielen können ( die unendliche Geschichte mit dem Ball und dem Tor, wo er rein muss ). Über sich hinausgewachsen? Nicht wirklich. Sie könnte das wohl immer so spielen, wenn sie auch immer so wollten. Die zwei Pfostentreffer des Gegners unterschlage ich hier jetzt einfach mal ;) .


    Ihr hättet aber danach mal die Gespräche der mitgereisten Väter des Bezirksligisten mitbekommen sollen. Schuld war nur der Trainer. Der hat falsch aufgestellt u. eingewechselt.

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    Einmal editiert, zuletzt von Toto2 ()

  • Ihr hättet aber danach mal die Gespräche der mitgereißten Väter des Bezirksligisten mitbekommen sollen


    Ich steh jetzt auf der anderen Seite, auf der Seite der Eltern und Zuschauer, und das ist hochinteressant.


    Meinung aller, aber wirklich aller: unsere Jung haen eine top Trainer, hofentlich bleibt der noch lange bei der Truppe.


    während des Spiels: wieso wechselt der nicht, wie wechselt der denn jetzt, sieht er denn nicht, dass er da was tun muss, der muss mal Torschusstraining machen,
    ich glaub ihr kennt das alles.
    höchst interessant ein Vater: wie kann er jetzt nur wechseln. Meine Rückfrage: Was hättest du jetzt gemacht??? Er grinste nur. es war der Stützpunkttrainer.
    ich kenne ihn, er hätte es genauso gemacht, aber er war ja in der Vaterrolle und nicht Trainerrolle.
    30 Minuten nach dem Spiel, hoffentlich macht der Trainer nächstes Jahr weiter.


    also Aussagen von Eltern beim und kurz nach dem Spiel nicht immer so ernst nehmen.


    beurteilen könnt ihr das selbst.


    Günter

  • Klar - gibt es auch. Aber das ist irgendwie doch typisch: die millionen Bundes(liga)trainer in Deutschland. Sind nicht einmal beim Training dabei und bewerten Aufstellung und Auswechslungen des Trainers. Rein theoretisch könnten die das ganze mit der Fernbedienung von der Couch aus besser managen, als der langjährig erfahrene und ausgebildete Trainer auf dem Platz. Und das auch noch für weniger Gehalt ;) . Was ergäbe sich da für ein Sparpotential für die finanziell arg gebeutelten Vereine.....

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  • Toto


    wer damit nicht leben kann, ist eh nicht fürs Traineramt geeignet.


    eins hab ich gelernt, bist du dünnhäutig wirst du nie ein Elefant. anders: als Trainer musst du ein dickes Fell haben, und das kann gar nicht dick genug sein.


    Günter

  • Günter,


    ganz klar - da hast du Recht. Aber in meiner Position als D-Jugendtrainer im Dorfverein brauche ich mir, so hoffe ich wenigsten, da keine Sorgen zu machen. Allerdings: Kritiker gibt es wohl immer. Wichtig ist nur erkennen zu können ob die Kritik berechtigt oder unberechtigt ist. Und das fällt einem persönlich ja auch nicht immer leicht. Da versuche ich immer lernfähig zu bleiben und mich nicht gleich angegriffen zu fühlen. Oft gelingt das erst nach 1 bis 2 Tagen nachdenken.

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  • Allerdings: Kritiker gibt es wohl immer. Wichtig ist nur erkennen zu können ob die Kritik berechtigt oder unberechtigt ist. Und das fällt einem persönlich ja auch nicht immer leicht


    da muss ich antworten


    das kann ich voll nachvollziehen. ich habe Kritik auch sehr oft persönlich genommen (ist wohl des Menschen Art) auch noch nach vielen Trainerjahren, das
    kann man wohl nie ablegen. obwohl mir bei normaler Überlegung klar war, dass es nicht immer (vorsichtig ausgedrückt) keine Kritik an mir war.
    deshalb versuche ich hier ja auch, gewisse Sachen als Normalität darzustellen, um jüngeren Kollegen die Unsicherheit zu nehmen.


    aber letzendlich muss doch jeder seine eigene Erfahrungen sammeln.


    Günter

  • Zitat TRPietro: Oder kann es auch sein, dass zu viele Trainer einfach zu Sturr sind und das Gefühl haben, denn Fussball erfunden zu haben? Zitat Ende


    Das erste Zitat gehört eigentlich an Punkt zwei, denn entsprechend meiner Ansicht, ist es die Antwort auf das nicht zutreffende Zitat zwei.


    Ja, es liegt an den Verantwortlichen in den Vereinen. Sie sind meist uninteressiert, denken im besten Fall an die B oder A Jugend, weil dort der Ersatz für die Erste lauert. Sie haben oftmals keinen Bock, keine Zeit oder auch manchmal nicht die "Möglichkeit der Denkleistung" dergleichen umzusetzen bzw. weitsichtig zu denken oder es fehlt ihnen der Mumm. Manchal ist es auch die politische Leistung an der es mangelt. Im schlimmsten Fall ist es die Mischung aus allem. Oftmals wird sich darauf zurück gezogen, dass man ja ein kleiner armer winziger Dorfverein ist, was -bezogen auf mein letztes Statement- bei Änderung eher dazu führen würde, das der kleine Dorfverein irgendwann aus den Nähten platzt, ...jedenfalls wäre das für mich eines der Ziele nach Veränderung....wie im Statement beschrieben. Wie gesagt, es gibt die Beispiele, wo der Verein verändert hat und....es ging immer gut.


    Zitat TRPietro: Kann es sein, dass der DFB zu viel in der Spitze und so ziemlich gar nichts in der Breite unternimmt?


    Kann sein, ist aber so nicht. Der Dfb unternimmt sehr sehr vieles und verzichtet auf anderes. Hier ist sicherlich noch viel mehr möglich. Ich finde es global gesehen schon prima, dass es so vieles schon gibt und man Hilfestellungen bekommt. Das Problem ist doch einfach nur, dass -wie oben beschrieben- die Verantwortlichen das nicht umsetzen bzw. umsetzen lassen und teilweise nichtmal die Infos und Möglichkeiten weitergegeben werden. Das geht los, wenn ein neuer Trainer "Changheit" wurde. Wo bekommt der denn beispielsweise erklärt, wo er Trainings und wie er Trainings organisieren und vor allem planen soll. Solche Leute können einem meist nur leid tun, weil sie werden ins kalte Wasser geworfen und das obwohl ja Möglichkeiten da sind, die ja, ...wenn der neue davon wüßte, ...mehr oder minder voll greifen würden, ...so dass es ihm als Neuling sogar möglich wäre, ein relativ gutes ansprechendes und vor allem kindgerechtes Training anzubieten, und das obwohl er von nichts eine Ahnung hat.


    Das ist doch wohl eine Menge, ...wenn man es nutzen würde ....besser könnte....weil andere es ihm erzählen würde. Findet aber meist nicht statt und daran kann der DFB nicht viel tun.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Jako, der von dir eingestellte Eingangsthread hätte fast 1:1 von mir kommen können..."fast" nur deshalb, weil unser Jugendleiter (ich 8) ) nicht ERGEBNISorientiert eingestellt ist...Erfolg möchte ich schon, auch über Ergebnisse, nur stelle ich diese nicht vor die Prinzipien des KiFu!


    Ich hatte am letzten WE, am Rande unserer vereinseigenen Nachwuchshallenturniere, unsere G-Trainer zur Seite nehmen müssen. Eine Mutter hatte sich beschwert, ihr Kind würde bei "2 Minuten Spielzeit" die Lust verlieren. Ich erinnerte die zuständigen Trainer - zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden! - daran, was unsere Philosophie im KiFu ist und diese danach zu handeln haben. Sachlich, aber bestimmt. Natürlich passte denen das nicht, es war ihnen unangenehm, aber sie ließen alle Kinder annähernd gleich lang spielen. Dementsprechend waren die "Ergebnisse"...man verlor drei Spiele knapp, ein Unentschieden, ein Sieg. Am Ende bekamen alle Kinder Goldmedaillen mit der Aufschrift "Sieger" und einen Siegerpokal. Wir hatten ja schließlich auch keine "Abschlusstabellen" ausgelobt! :P Die Kids waren alle zufrieden und hatte m.E. die Ergebnisse längst "überwunden". Nur deren Eltern fragten beim Trainer nach, was denn heute los sei...


    Ähnlich bei der F: Mal ließen die Trainer alle spielen, mal nur die Besten. Ich selber war bei dem Turnier nicht durchgängig dabei, aber solange ich da war, wurde Blockweise gewechselt. Da scheine ich allein mit meiner Anwesenheit schon für "Unruhe" zu sorgen, wobei ich auch den F-Trainer einvernehmend daran erinnerte, worauf es ankommt. Antwort: "Na klar, wir wechseln im Block, alle spielen."


    Was ich sagen will ist, dass es Zeit und Geduld braucht, dies den Trainer einzuhämmern. Diese Zeit habe ich auch selber gebraucht und ich hasse es, zu verlieren! Ich verweise bei meinen individuellen Gesprächen auch immer wieder auf meine eigenen Fehler in der E oder F, vor denen ich diese bewahren will. Ich sage aber auch klipp und klar, dass ich mich selber an unserem Konzept orientiere, dieses umsetze - in meiner C...dass auch wir wesentlich bessere Ergebnisse hätten, würde ich nur die Besten spielen lassen. Letztlich braucht es aber immer wieder jemanden, der dies den Trainern vermittelt, sie daran erinnert, denen notfalls das Konzept "um die Ohren haut" (wenn man eines hat!). Es ist, offen gesagt, zermürbend, es macht auch keinen Spaß, dies ständig zu tun, immer wieder dasselbe zu erzählen. Nur ich werde als Jugendleiter nicht meinen Kopf ewig für diejenigen Trainer hinhalten, die sich nicht an unseren Vorgaben halten...oder anders: Ich lasse mich nicht zum Kasper machen! Dann muss entweder der ergebnisorientierte Trainer oder eben ich den Hut nehmen. Letzteres wäre aber so ziemlich die letzte Option, weil es ein Scheitern wäre...


    Was mir in meinen Jahren als Trainer aber aufgefallen ist, die "schlechten" eh irgendwann über Board fallen! Die Mannschaften mit den ehrgeizigen Trainer bleiben meist länger zusammen, als die mit den laisser fairen Trainern. In diesem Mannschaften erreichen nur die wenigsten Spieler die A-Jugend!


    Das ist auch meine Erfahrung! Du sprichst aber von "ehrgeizig", was m.E. nicht unbedingt mit ergebnisgeil gleich zu setzen ist, wenngleich sich dies in der Praxis oft bestätigt. Ich selber war, wie bereits beschrieben, vom Ehrgeiz gepackt, alles zu gewinnen, ohne "Rücksicht auf Verluste". Ich denke, diese Art von Trainer meintest du nicht, weil denjenigen spätestens ab der C die Jungs davonlaufen. Mein Ehrgeiz heute ist übrigens, alle Spieler mit entsprechenden Spielanteilen zu fördern, ohne diese "gleich zu machen". Will heißen: Ich biete jedem vorrangig über Trainingsbeteiligung die Chance, sonntags spielen zu können. Erst danach kommt bei mir Leistung.



    Naja, "Welle der Entrüstung" nicht gleich, aber ich weiss, was/wen du meinst. ;) Aber es hat doch offensichtlich etwas gebracht - schön und weiter daran arbeiten! Steter Tropfen höhlt den Stein...weiterlesen an dieser Stelle erwünscht!




    Absolut richtig! Was ich meinen Trainer immer wieder predige ist, dass sowohl Kinder als auch Trainer gewinnen wollen dürfen...ja müssen! Das darf aber nie auf dem Rücken der Kinder passieren oder anders: Stellt das Ergebnis nicht über alles andere!


    Bei uns in der Schweiz sieht man nur noch wenige Erfolgsorientierte Trainer (F - E Jugend kaum noch zu finden... ausser Anfänger ohne Kurs).


    Glückwunsch, TRPietro! Wenn das bei euch so ist, seid ihr uns um Lichtjahre voraus und wir leben (aus eurer Sicht auch geografisch) "hinterm Berg". Deshalb gehe ich auch davon aus, dass wir hier wohl noch in 50 Jahren über das "leidige" Thema sprechen werden.

  • @ trainer 2005:



    Dem folgend, was Du hier postest, kann man Deinem Verein und den Kindern wohl nur zu ihrem Jugendleiter gratulieren. Gefällt mir!

  • Moin,


    wahrscheinlich wirft mir, dass ich eine erfolgsorientierte Trainerin bin, eine Mutter nach der letzten HKM auch vor. -.-
    Wobei das ja okay wäre, wenn das immer zutreffen würde oder aber ich Trainerin einer höherklassigen SeniorInnen Mannschaft wäre.
    z.Zt. Trainiere ich eine E Jugend Mädchen Mannschaft, in der viele Neueinsteiger dabei sind, da sie die G,F Jugend nicht bei den Jungen spielen möchten, sondern warten bis sie alt genug für die E sind.
    Das bedeutet für mich Grundlagen, wie passen, schießen usw. sind in den seltensten Fällen gelegt. Sie fangen also bei 0 an.


    Da macht es schonmal keinen großen Sinn nur auf Erfolg zu spielen.
    Bei mir lautet die Devise: Jeder Spieler spielt in jedem Spiel.


    So auch die Tochter, deren Mutter sich beschwerte.
    Häufig war es bei der Tochter so, dass sie auf dem Spielfeld STAND und nichts machte bis außer stehen oder mal gehen und wenn dann war sie extrem unkonzentriert. Es war keinerlei bemühen ihrerseits den Ball zu erkämpfen, zu sehen.
    Irgendwann nach einem Gespräch mit der Spielerin, meinte die Mutter dann: " Ja, da kann sie auch nichts für sie hat ja ADS und der Arzt meinte sie soll nur 2-3 Minuten spielen, dann wieder raus, Konzentration tanken." Klasse das man es so spät erfährt...


    Bei der gesagten HKM, hat sie auch ihre Spielzeit bekommen.
    Nur nicht so viel wie die Spielerinnen, die in ihrer fußballerischen Entwicklung schon weiter sind. Wobei sie ein Spiel komplett aussetzen musste und dafür in einem länger spielte. Bei dieser besagten HKM war es dann so, dass wir überaschender Weise eine Sau guten Tag hatten und das Finale in Aussicht stand.
    Vor Beginn des Turnieres hatten wir schon mit den Spielern gesprochen, wenn sie heute weniger, spielen sie in der kommenden Woche viel.


    Nun fangen Kinder, die von ihren Eltern aus unter Druck stehen, wenn´s nicht läuft an zu weinen. Natürlich muss man als Trainer, ihrer Meinung nach sofort springen. Ihr und dem Kind nochmal erklärt wie das Ausnahmweise mal abläuft...
    Und dann nach dem letzten Spiel, wie waren schon für das Finale qualifiziert, also konnten die Spieler die an dem Tag etwas weniger zum Zuge kam, kam dann ein "Danke" von der Mutter...


    Das ganze trifft auf mich ein wenig auf unverständnis. Dazu muss man aber die Mutter, die Tochter und meine sportliche "Karriere" besser kennen, was hier zu weit gehen würde.


    Also Erfolgstrainerin oder nicht..?


    99% der Eltern sind mit unserer Arbeit höchst zufrieden :)


    Gruß
    Duffy

    Wer nicht kämpft, hat schon verloren!

  • es steht und fällt halt mit der einstellung und des engagement des jugendleiters.
    das schönste konzept ist nur ein lippenbekenntniss, wenn es keinen gibt, der die einzelnen trainer immer mal wieder erinnert.
    und von trainerkollegen lassen sich die meisten nix sagen, so ist das.
    wir haben keinen jugendleiter, der engagiert arbeitet. auf trainiersitzungen gucken alle ganz interessiert, gehen dann raus und machen konditionstraining in der e-jugend!
    lassen sich aber nicht reinreden weil sie ja einen schein haben und du nicht...
    gebe es nicht nur eine richtlinie sondern auch jemand der auf die einhaltung achtet, wäre dies alles anders, das wette ich.
    alle teams unter unserer c2 haben in der hinrunde nahezu jedes spiel verloren! alle d'jugenden, die e´s und die f´s.
    hammer finde ich das, der unterbau bricht weg, talentierte spieler wandern ab...

  • Ich stehe wie die meisten hier auf dem Standpunkt, dass alle Kinder eine Chance bekommen müssen und am besten auch die gleichen Einsatzzeiten. So versuche ich es auch umzusetzen.


    Aber jetzt mal ne hypothetische Frage, ihr trainiert eine 11er Mannschaft und habt das Finale der Kreismeisterschaften erreicht. Euer Kader umfasst 15 Spieler, zwei davon haben aber zwei linke Füße. Das Spiel ist eng und beide Mannschaften sind auf Augenhöhe. Was macht ihr? Opfert ihr die beiden Jungs für den Erfolg der Mannschaft oder opfert ihr den Erfolg der ganzen Mannschaft für diese beiden Jungs?


    Ich würde ganz klar beide Jungs für den Erfolg des Teams opfern! Wie gesagt es geht hier nicht um irgend ein Spiel, sondern um ein richtig wichtiges!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • das ist die königsfrage hier und meistens der punkt, wo ich misstrauisch werde.
    es ist einfach in einem forum zu schreiben, "jedes spiel ist wichtig und alle spieler haben das recht im endspiel zu spielen usw...."
    letztendlich habe ich sowas aber noch nie, egal wo, erlebt. ob auf turnieren, meisterschaft, pokal oder sonstwo:
    jeder gegner lässt die besten spielen und es gibt immer wieder jungs, die nur auf der bank sitzen.
    das erlebe ich seid der f-jugend so, im umkreis von 100 km.

  • Aber jeder definiert "wichtig" anders.
    Endspiel um die Kreismeisterschaft? Ja, wahrscheinlich könnte ich auch schwach werden.


    So ein Vorgehen sieht man aber bei jeden Feld-Wald-Wiesen-Turnier. Ich kann mich noch gut an eine Situation erinnern: Wir hatten gegen eine der stärksten Mannschaften auf einem Turnier knapp verloren. War so ein richtig packendes Spiel mit wechselnder Führung. Ein Trainer einer anderen Mannschaft, sagte danach zu mir, was für ein tolles Spiel das war und wieviel Pech wir doch hatten. Ich antwortete, wir hätten halt komplett durchgewechselt während der Kollege auf der anderen Seite seine beiden Besten durchspielen ließ. Er sah mich mit einem Blick an als wolle er sagen "Ja und? Selbst Schuld".


    Ach übrigens: In solchen Fällen frage ich mich immer, ob sich diese Trainer gar nicht daran erinnern, wie kräftezehrend Hallenfußball ist. Wenn ich in der Halle 5 Min Gas gebe, bin ich gar. Manche Trainer lassen ihre Topleute an einem Tag 6 x 12 Min in der Halle durchspielen. Das sollten die mal selbst machen...

  • Mit meiner F haben wir unlängst mehr oder weniger glücklich das Halbfinale eines Turniers erreicht. In den Gruppenspielen haben alle gespielt (so wie in allen regulären Spielen der Hallenrunde vorher). Im Halbfinale habe ich dann bewusst ein möglichst gutes Team aufgeboten. 2 Spieler habe ich im Halbfinale gar nicht eingesetzt, ihnen aber auch erklärt, warum. Das Halbfinale haben wir 3:1 gewonnen, alle haben sich gefreut wie die Schneekönige (auch die Bankdrücker!). Im Finale waren wir chancenlos, das wusste ich vorher, da wir das Gruppenspiel schon hoch verloren hatten. Da habe ich dann wieder rotiert. Stinkig war darüber nur mein bester Spieler, der nicht wahrhaben wollte, dass wir das Finale nicht gewinnen können.


    Die Bewertung, ob ich damit jetzt ein "erfolgsorientierter Kindertrainer" bin oder nicht, überlasse ich Euch. Ich würde es wieder so machen und hatte auch das Gefühl, dass da alle so mitziehen.


    Grüße :)
    Oliver