Aufwärmung und Probleme mit den Waden

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  • Gibts dafür Belege?


    Ja. Auf die schnelle im Büro gekuckt und folgende Artikel gefunden:


    Schwellnus et al 2004: Serum electrolyte concentrations and hydration status are not associated with exercise associated muscle cramping (EAMC) in distance runners.
    Stofan Jet al 2005: Sweat and sodium losses in NCAA football players: a precursor to heat cramps?
    Horswill 2009: Sodium balance during U. S. football training in the heat: cramp-prone vs. reference players.


    Die genannten Publikationen (vor allem zwei und drei) zielen vor allem auf Flüssigkeitsmangel und den von TRPietro genannten Salzmangel und des daraus resultierenden Nährstofftransport in die Zelle ab. Einen Zusammenhang mit Magnesiumdefizit kann keiner der drei Autoren feststellen.


    Der obige Dr. Schwellnuss (Artikel 1) denkt den Zusammenhang wiefolgt erkannt zu haben: "DR. SCHWELLNUS proposes that the real cause of cramping is an imbalance between nerve signals that excite a muscle and those that inhibit its contractions. And that imbalance, he said, occurs when a muscle is growing fatigued. Er vertritt also u.a. die "Ermüdungskomponente".


    Man muss allerdings genauer hinsehen: Gerade was den Natriummangel ("Salzmangel") und Überlastung betrifft. Zuviel trinken von normalem Wasser kann ebenfalls eine Hyponatriämie (Natriumarmut) herstellen. Es ist schon der eine oder andere Marathoni draufgegangen, weil er viel zuviel normales Wasser getrunken hat.


    Bezüglich reinen Überbelastungszusammenhängen dürfte das zumindest interessant sein:


    Threshold frequency of an electrically induced cramp increases following a repeated, localized fatiguing exercise.
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20131142

    Strengthening and neuromuscular reeducation of the gluteus maximus in a triathlete with exercise-associated cramping of the hamstrings.
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20118522


    Letzteren finde ich interessant, wel er einen praktischen Fall dokumentiert, bei dem auch gleich noch gezeigt wird, dass Kräftigungsübungen eine gute Therapie sind. Logisch: Überlastungen werden so vermeiden.


    Weitere Artikel kann man leicht ergoogeln.


    Ich habe auch irgendwo Artikel rumliegen, die Zusammenhänge zwischen Spasmen (Verhärtung, Krämpfe) und Überlastung trotz ausreichendem Natriumlevel im Serum dokumentieren. Hab aber keinen gefunden und kann deshalb im Moment auch keine Literatur angeben diesbezüglich. Sind wahrscheinlich im Dachboden bei den alten Uni-Unterlagen. Bei Gelegenheit krame ich das Zeugs mal vor. In der Zwischenzeit kann man googeln.


    Fazit ist aber tatsächlich: Genau weiß man es nicht. Man geht aber davon aus (hoher Grad an Wahrscheinlichkeit), dass Flüssigkeitsmangel und lokale Überbeanspruchung (bzw. der Belastung nicht angemessene Nährstoffversorgung - das kann man nun wenden wie man will - z.B. aber nicht nur durch Natriumarmut) die Auslöser von Krämpfen sind. Magnesiummangel wird allerdings bei Krämpfen unter Belastung nicht mehr vermutet.

  • @Paul


    Wenn ich google und mir die verschiedenen Texte zu Muskelkrämpfe durchles, stelle ich fest, dass die Wissenschaft noch keine 100%ige Antwort darauf hat. Ein paar empfinden Magnesium sogar als extrem wichtig. Andere eher weniger...
    Die Wisschenschaftler haben selten eine gleiche Meinung. Zum Magnesium sind sich scheinbar alle eher uneinig zu sein.


    Wir können hier nur unsere eigene Erfahrungen auftragen. Bei mir ganz klar. Dank; Massage, Kräftigung, Dehnung und Magnesium = keine verspannte und harte Muskeln mehr.


    Ich denke dass Magnesium, Wasser und Iso - Getränke, gegen Krämpfe vorbeugen können. Auf jeden Fall hatte ich genügend Fälle auch als Trainer, die nach Magnesiumkur Ihre Krampfplagen nicht mehr hatten. So unwichtig kann also Magnesium gar nicht sein... ausser es war so oft ein Zufall. Leider glaube ich aber kaum an Zufälle.


    Gruss
    TRPietro

  • Ja, man ist sich uneinig bzgl. Krämpfe. Aber kaum was Magnesium und EAMCs betrifft. Da haben nahezu alle Sportwissenschaftler (inkl. mir ;) ) und Sportärzte die gleiche Meinung. Beweis gibt es aber keinen. Deshalb sagen die auch nicht: Magnesiummangel ist keine Ursache für EAMCs, sondern die sagen: Wir gehen davon aus, dass ...


    Die Texte die Du im Internet auf irgendwelche Seiten liest, kannst Du vergessen. Im Internt steht viel Scheiß. Da steht auch noch das Märchen vom Fettverbrennungspuls und noch vile mehr.


    Natürlich gibt es Menschen mit Magnesiummangel. Denen wird's nicht schaden. Ein ausgeglichener Nährstoffhaushalt ist sicher vorbeugend. Ich halte ggf. naiv beobachtete Wirkungsweisen (nicht wissenschaftlich untersucht in Doppelblindstudien mit genügend großer Grundgesamtheit) erst einmal für Placebo.


    Ich für meinen Teil fange erst an mich wieder mit Magnesiummangel als Ursache(!) für EAMCs zu beschäftigen, wenn mir einer ne Studie in die Hand drückt, in der steht, dass ordentliche Untersuchungen das ergeben haben. Bis dahin stufe ich das ins Reich der Fabeln und Märchen ein.


    Aber jeder soll Magnesium nehmen. Meine Frau hat Pharmazie studiert und hat ne Apotheke: Die kommen alle rein und kaufen das sündteure NEM Zeug ohne Wirkung und kriegen höchstens Durchfall. Passt. Die Kohle landet in meiner/unserer Tasche. Daran is wenigstens noch was verdient :)


    P.S. Ich sehe jetzt erst das Du aus der Schweiz kommst. Das ist wohl der Grund warum ich manche Sätze von Dir falsch verstanden habe. Wir formulieren im Deteil halt anders. Tut mir leid! Hätte ich eher kucken müssen. Vor allem weil ich viel in der Schweiz gearbeitet habe und das Problem des "kleinen sprachlichen Unterschieds" kenne. Sorry nochmal.

  • Keine Sorge. Wir formulieren hier schon korrekt. Ansonsten würde ich sämtliche Forumteilnehmer auch nicht verstehen. Was mich betrifft; Ich schreibe hier einfach so schnell wie möglich.
    Das machen wohl die Meisten. Es kann halt mal passieren, dass man sich vorbeischreibt, weil man nichts verstanden oder falsch verstanden hat. Dies ist halt das Risiko eines Forums.


    Gruss
    TRPietro

  • TRPietro: Passt. Prost! ;)


    MilkyWay: Gibt's was Neues von den Waden?


    Ich hätte da noch ne "Idee" (nicht mehr) für Dich. Überprüfe mal Deine Ernährung hinsichtlich Eiweiß, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte. Wenn Du zu viel davon ist, kann es sein dass dies zu diesen Triggerpunkten in Deiner Wade führt. Dafür gibt es erste Indizien/Hinweise - ich hab auch schon die eine oder andere Studie/Artikel darüber gelesen, die waren aber nicht sehr gut gemacht und deshalb mit Vorsicht zu geniesen. Bewiesen is noch nix. Wenngelich es schon ne ganze Industrie (basische Nahrungsergänzungsmittel - NEM) gibt, die auf Folgendem aufbaut


    Das ganze mit den o.g. Lebensmitteln deshalb, weil die Leber, Niere und das Blut die Stoffwechsel"abfälle" nicht mehr richtig auscheiden/abpuffern können. Man sagt: die basische Pufferkapazität ist erschöpft. Die oben genannten Lebensmittel sind sog. "Säurebildner". Letztlich kann das zu einer "Übersäuerung des Stoffwechsels" führen, was sich eben wie besprochen auswirken kann. Es gibt mehr oder weniger gute Hinweise darauf, dass z.B. auch Sehenansatzbeschwerden, Muskelschmerzen oder sogar Cellulitis daher rühren könnten.


    Ist Du viel Obst und Gemüse (basische Lebensmittel) ist Deine Ernährung ausgewogener. Du kannst natürlich auch NEM mit basischer Wirkung kaufen ... ;)


    Fazit: Wenn Du aktiv was gegen die harte Wade machen möchtest - ungeachtet dessen ob es wissenschaftliche Beweise gibt, kommt ein Gesamtkonzept aus Folgendem in Frage:


    - Ernährungsumstellung (wie oben)
    - Gewichtsreduktion
    - bessere körperliche Fitness (mehr für Dich richtiges Training, vor allem regelmäßig - 3x20min ist für Dich ziemlich sicher besser als 1x60min)
    - "Pflegen" des Bewegungsapparates (Mobilisierung, ggf. Dehnen)
    - flache Schuhe


    Viel Erfolg!

  • Hallo


    Ernährung habe ich seit einer Woche umgestellt. Wie schon beschreiben, abends keine Kohlehydrate mehr. Morgens u. Mittags schon. Das mit dem Gewicht ist in den Griff zu kriegen, es sind ja "nur" 15 kg. Da gibt es ganz andere Fälle. Es braucht aber leider seine Zeit. Obst u. Gemüse ist schwierig, da ich eine Allergie gegen den Fruchtzucker haben. Heißt: Ich kann alles in gekochten Zustand essen, aber im ungekochten Zustand nicht, da ich dann sehr schnell einen Asthmaanfall bekomme. Ich komme aber mit den drei Mahlzeiten klar, und esse dann auch Gemüse und vor allem Salat abends.


    Habe auch angefangen neben dem Training eine halbe Stunde Inliner zu fahren, durch mein Eiskunstlaufen von früher kein Problem :]


    Und unter vier Augen, das mit der Cellulitis könnte auch hinkommen, seitdem ich Sport mache verschwinden immer mehr Beulchen ;);)
    Warum war ich nur jahrelang so faul ? Ich merke das ich viel fitter bin wie früher und mir die Bewegungen viel leichter fallen.....muß man immer erst sehr krank werden, damit man umdenkt. Wenn ich dran denke wieviele Jahre ich verschenkt habe.....ärgerlich


    Ach ja, nebenbei, das Spiel gestern haben wir 17 : 0 verlorgen 8o

  • Willmal kurz meinen Senf dazu geben. :) Tiefer Boden löst bei mir auch immer Probleme in der Wadengegend aus weil man ja automatisch durch das einsinken den Winkel beim leufen/abdrücken erhöht, was zu einer stärkeren Belastung der Wadenmuskukalatur führt. Das Problem sollte sich normal mit vernünftigem Training und Geduld wieder geben. Der Weg vom Torwart ins Feld ist auch kein kurzer und es braucht sicher 2bis3 Monate bis der Körper sich auf diese völlig neue Belastung einstellt.
    Sicher ist es aber besser sich erstmal nem Arzt vorzustellen um ernsthaftere Probleme auszuschliessen! :thumbup:
    Vermutlich kommt noch erschwerend hinzu das du vorher im Tor kurze explosive Belastungen hattest und jetzt lange ausgauernde. Jetzt muss sich deine Muskulatur mal blöd gesagt wieder aufdehnen um die veränderte Belastung zu Schultern.

  • Hallo "Paul B."


    Schon seit vielen Jahren machen Teams der Proficlubs gern eine Saisonvorbereitungsphase in südlichen Ländern. Eine besondere Belastung oder Verletzungsgefahr nach der Rückkehr ist dabei nicht aufgetreten. Bei den Frauen sieht das Ganze jedoch anders aus! Hier gibt es so gut wie keine Erfahrungswerte nach ausländischen Saisonvorbereitungen. Auch kennt man kaum die Auswirkungen von extremen Temperaturschwankungen (wie nach diesem Sommer) auf die Muskulatur bei fussballspezifischen Belastungen. Es ist aber, das möchte ich nochmals betonen, lediglich eine Vermutung, weil besonders viele Frauenleistungsteams über Muskelverletzungen klagen.

  • Aus meiner persönlichen Erfahrung halte ich Magnesíum auch für einen wichtigen Bestandteil um Krämpfen vorzubeugen. Allerdings sind die Präperate ein recht teurer Spaß. Ich bin dazu übergegangen mein Wasser nach der Höhe des Magnesiumsgehaltes zu kaufen. Das und die reichliche Flüssigkeitszufuhr sind sicher ein plus in der Muskelregeneration! :thumbup:

  • Hei :)



    Ich hatte vor 2 jahren eine spielerin,sie hatte genau das gleiche problem.Sie hatte steinharte waden und große schmerzen,ich hatte vermutet das es magnesium und calcium magel war.Genau daran lag es dann,denn ihr vater sagte mir nach dem spiel das seine tochter mal wieder vergessen hatte ihre magnesium tabletten zu nehmen.



    Muß nicht ausschließlich nur daran liegen,ist aber sehr häufig bei jungen frauen der fall.Warum das so ist,weiß ich leider nicht.Vieleicht den vereinsarzt konsultieren.



    grüße