Fahrplan Kaderzusammenstellung

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  • Mein Kader (D-Jugend 9er Feld) ist in den letzten Wochen auf mittlerweile 20 Spieler angewachsen. Habe mir mal Gedanken gemacht, wie man "alles" unter einen Hut bringt und bin für jede Anregung zum Feinschliff dankbar.


    Vorab meine bisherige Planung, als ich von einem 16er Kader ausgegangen bin:


    Die bisherigen Testspiele haben gezeigt, dass 13 die optimale Spieleranzahl für ein Spiel ist. Da erfahrungsgemäß immer mal wieder Spieler nicht zum Spiel können, sollte der 16er-Kader genau die richtige Größe haben, um immer die geforderten 13 Spieler am Spieltag aufstellen zu können. Sollten mehr als 13 Kinder zur Verfügung stehen, wird am Tag vor dem Spiel bekannt gegeben, wer Nummer 14 bis 16 im Kader ist. Diese Kinder dürfen dann natürlich mit zum Spiel (müssen es aber nicht), es kann ihnen aber passieren, dass sie nur zu Kurzeinsätzen kommen oder sogar gar nicht spielen. Kriterien dafür: Leistung, Trainingsbeteiligung, Verhalten, Zuverlässigkeit, „jeder ist mal dran“.



    Jetzt zu den aktuellen Überlegungen:


    1. "jeder ist mal dran" muß als Kriterium komplett gestrichen werden, da bei dieser Kadergröße gar nicht mehr komplett durchrotiert werden kann, ohne das benötige Grundgerüst zu verlieren.


    2. Statt 13 erhalten jetzt 14 Spieler eine Einsatzgarantie, es werden aber zusätzlich die Einsatzzeiten genauer definiert.


    2a. Die Spieler, die nicht unter den ersten 14 sind, werden dies weiterhin spätestens einen Tag vor dem Spiel erfahren. Sie dürfen auch weiterhin zum Spiel kommen, es wird aber klar angesagt, dass aufgrund der veränderten Kadergröße selbst Kurzeinsätze nahezu unmöglich sind.


    3. Die Kinder werden in anhand der verbliebenen Kriterien in verschiedene Gruppen eingeteilt. Die Zusammensetzung dieser Gruppen muss vor allem aufgrund des Faktors Trainingsbeteiligung mindestens einmal monatlich überprüft werden.


    4. Anhand dieser Gruppen wird nach einem festgelegten System der Kader für das nächste Spiel zusammengestellt.


    Konkret:


    a) 5 von 5 aus Gruppe "Grundgerüst"
    b) 1 von 2 aus Gruppe "Torhüter"
    c) 3 von 4 aus Gruppe "Abwehr"
    d) 3 von 5 aus Gruppe "Ersatzspieler"
    e) 2 von 5 aus Gruppe "is denn schon wieder Training?"
    (Der zweite Torhüter versteckt sich als Feldspieler in der vierten Gruppe)


    Ausfälle werden zuerst aus den ersten vier Gruppen aufgefüllt. Aus der letzten Gruppe wird nur aufgefüllt, wenn gar nichts anderes mehr geht.


    Von Mannschaftsteil d) sollte pro Spiel jeder auf mindestens 25 Minuten Spielzeit kommen, wenn die Einsatzbereitschaft an diesem Tag stimmt.


    Die Spielzeit von Mannschaftsteil e) wird bei bereits entschiedenem Spiel möglichst hoch sein, um der möglichen Unzufriedenheit, die in dieser Gruppe am wahrscheinlichsten ist, entgegenzuwirken. Bei engem Spiel werden diese Spieler sich aber auch mit 10 Minuten begnügen müssen.
    (Zwischenbemerkung: Die Mannschaft hat in den letzten Jahren quasi eigendynamisch Ehrgeiz und Ansprüche an sich selber entwickelt, denen ich als Trainer irgendwie gerecht werden muss und früher mehr aufs Ergebnis achten muss, als es in meinem Langzeitplan mal gestanden hat.)



    Mit diesem System haben wir sowohl die einsetzende Leistungsorientierung als auch das "Bei Laune halten" der Nachzügler ausreichend berücksichtigt. Geht man pro Spiel von mindestens einem Ausfall aus den derzeitigen "Top 15" aus, wird jeder Spieler aus Gruppe "Abwehr" und Gruppe "Ersatzspieler" maximal jedes vierte Spiel aussetzen müssen. Das ist absolut vertretbar. Da in Gruppe "is denn schon wieder Training?" wohl auch in den meisten Fällen mit einem Ausfall gerechnet werden kann, ist auch jeder dieser Spieler in jedem zweiten Spiel dabei. Generell auch vertretbar, wird aber eventuell dem ein oder anderen (besonders den Eltern) nicht reichen.


    Mit diesem System kann man sogar Absagen wegen Omis Geburtstag so berücksichtigen, dass der Enkel wegen sowas nicht zwei Spiele hintereinander aussetzen muss (rechtzeitige Info vorausgesetzt).

  • bescheuerte Kadergrösse. steht man als Trainer immer in der Zwickmühle. die ideale Lösung gibt es da nicht.


    dein Konzept ist für mich logisch und durchdacht.


    hier wird es mit Sicherheit andere Meinungen geben, aber ähnliche Problematik in den letzten Jahren oft erlebt, egal wie du es machst, es
    wird immer kritische Stimmen von Eltern geben.


    wichtig ist , dass du in einer Eltern- und Spielerversammlung die Problematik aufzeigst, dein Konzept vorträgst und konsequent durchziehst.


    ich würde hier unbedingt regelmässig Freundschaftsspiele vereinbaren, bei der die 12-20 Vorrang haben, und somit auch auf entsprechende
    Spielzeiten kommen., denn Spielen ist in diesem Alter für die Entwicklung sehr wichtig.


    egal aber, welche Linie du einschlägst, du musst dabei bleiben.


    Günter

  • Hallo



    also wir haben 24 Kinder jetzt kam noch eines dazu sind 25 Kinder. Haben dann eine D1 und D2 mit 2 x 9er Feld gemacht.



    Hier sind auch 4-5 unzuverlässige Spieler mit dabei wovon ich 4 noch gar nicht zu Gesicht bekam.



    Haben jetzt 11 Kinder in der D1 die sind auch alle sehr zuverlässig. Dünner Kader aber denke das geht. Die anderen 14 sind in der D2. Einige mehr aber auch aufgrund dessen das da die 4 unzuverlässigen dabei sind.



    Ging dann auch darum eine 9er Mannschaft zu melden und eine 7er aber das wollte ich nicht weil ich der Meinung bin die Kinder sollen sich wenn es möglich ist gleich an das 9er Feld gewöhnen wo aus der E kommen für das 2. D Jugendjahr und für 98er Jahrgänge wäre für mich absurd das die nach einem Jahr 9er Feld wieder zurück auf 7 gehen und dann 1 Jahr danach auf 11.



    Von daher die zwei 9er Mannschaften wo gemeldet wurden, denke das passt so für die paar Wochen Spielbetrieb zwischen Sommer und Herbstferien.



    In der Ferienzeit bei Freundschaftsspielen kannst Du ja auch mischen. Und Notfalls wird halt mal ein Spieler "geschoben" von der D2 in die D1 aber nur im äussersten Notfall glaub nicht das da gerade in den 7 Wochen drei auf einmal ausfallen. Aber für den Notfall wobei ich das schon so im Spielbetrieb (Freundschaftsspiele abgesehen) durchziehen möchte D1 ist D1 und D2 ist D2.



    Bei einem 20 Kader ginge das natürlich nicht aber da würde ich dann damit jeder zumindest Spielpraxis bekäme das genauso durchzuiehen damit jeder im Wettbewerb immer dabei ist das ich eine 9er und eine 7er Mannschaft melde. Hätte ich 4 Ersatz. Also 2 pro Mannschaft.


    Kämen aber auf alle Fälle ALLE 98er in die 9er Mannschaft weil die ja schon ein Jahr 9er Feld gespielt haben und im Jahr darauf mit C Jugend 11er Feld spielen. Dazu würde ich entweder schaun das ich die Spiele der 7er D Mannschaft auf unter die Woche lege und da abwechselnd viell. immer einen dazu nehm zum lernen und zur Sicherstellung des Kaders am Spieltag und würde mit denen auf alle Fälle 9er Trainingsspiele mit eben 2-3 aufgefüllten D1 ern machen damit die für das 2. D Jahr Praxis bekommen.



    Ideal wäre natürlich wenn Du 3-4 fussballbegesteierte E-Jugendliche hättest dann könntest auch die in der 2. ab und an mitspielen lassen und das alles bei Samstag belassen

  • Kenne ich auch diese Kadergröße, da wird es immer jemanden geben der nicht zufrieden ist. Wichtig ist transparentes und konsequentes Handeln. Wenn du genau deine Ansprüche und die Gründe für die Kaderbestimmung erläuterst, wissen Eltern und Spieler wie der Hase läuft und können sich entsprechend verhalten. Natürlich mag es auch da Nörgler geben, aber sofern man sich an die selbst aufgestellten Regeln hält, brauch man sich nix vorwerfen. Bei 20 Spielern kann natürlich nicht jeder jedes Spiel durchspielen, auch wenn Eltern ab und zu der Meinung sind, dass doch möglich sein muss.

  • Wer läßt das zu, ...20 Spieler bei einem 9`er Kader, total beklopt und nicht kindgerechte Lösung!


    Ferner die Frage, um was ihr spielt? Um die goldene Ananas? Oder ging es um Ausbildung und die Ergebnisse sollte dir als Trainer zumindest zweitrangig sein?


    Für den Fall das ich das richtig verstanden habe, ...da bin ich mir nicht ganz sicher. Du willst also einem schwächeren Spieler, der immer zum Training kommt und auch in deiner Mannschaft fest integriert ist sagen, dass er keinen Stammplatz hat und deshalb -unter dem Strich- weniger spielen wird?


    Ich sage mal folgendes für mich:


    Hätte ich dein "Problem", also 20 Spieler in einer D und das ist nicht mehr abwendbar, ....dann spielen bei mir alle 20 zu gleichen Teilen und zwar ohne Rücksicht darauf, wie gut oder schlecht der eine oder andere ist.


    Für mich ist deine Denkweise zum einen der Versuch, eine gerechte Lösung zu finden. Zum anderen aber auch der Verdacht, dass es um den Tabellenplatz geht. Bei diesem Satz stehe ich im Bereich einer D vermutlich allein am großen Himmel, weil viele von Euch nun denken, das es halt keine F oder E mehr ist.


    Bei 20 Spielern den Leistungsgedanken bei der Einteilung der Mannschaft in den Focus zu stellen, ist für mich nicht mehr machbar, da würde ich nicht mitmachen, dass ist für mich nicht mehr kindgerecht und unfair.


    In dieser Situation würde ich ganz fest den Gedanken an den Tabellenplatz verwerfen, sprich...mir ist egal wo sie landen, ...wäre mein Gedanke. Wenn du "wild" einteilen würdest, ...also auch die Leistungsträger bleiben mal draussen....dann hast du unter dem Strich eine Mannschaft mit der möglichen Leistung X. Diese Leistung X reicht halt dann für den Platz ?? und damit würde ich halt umgehen. Darüber hinaus könntest du auch etwas jonglieren/taktieren, je....nachdem welcher Gegner kommt.


    Ferner würde ich jede Menge Turniere annehmen und wenn`s zuviel wird, kann auch mal ein Vater oder der Co parallel zu einem Turnier fahren.


    Fazit: Hier ist aus meiner persönlichen Sicht nur eines das Problem: Deine Einstelllung. Wenn die anders wäre, gäbe es kein Problem! Das ist kein Vorwurf, sondern eine subjektive Feststellung, Gruß Andre

  • Zitat

    Wer läßt das zu, ...20 Spieler bei einem 9`er Kader, total beklopt und nicht kindgerechte Lösung!

    Wie vor kurzem in einem anderen Thread geschrieben, hat unser Verein in den letzten 3 Jahren 60 Jugendspieler verloren, was dazu geführt hat, dass die Jahrgänge 95 bis 98 bei uns komplett ausgestorben sind. Es läuft also alles andere als rund bei uns. Ich versuche mit aller Macht dagegen anzukämpfen. Unter anderem dadurch, dass ich die zehn 99er, die schon ewig bei mir spielten, innerhalb des letzten halben Jahres durch externe Zugänge auf die gewünschten 16 aufgestockt habe. Dem 99er Jahrgang geht es im Vergleich zu anderen Jahrgängen bei uns also super. Jetzt hat es aber bereits die 2000er erwischt, bei denen es in den Sommerferien mehrere Abmeldungen gab. Vier der übrig gebliebenen Spieler habe ich aufgenommen, drei weitere sind zu den 2001ern gekommen. Wir haben derzeit eine A-Jugend, dann kommt lange nix und dann komm ich mit meinem mittlerweile 20 Spieler umfassenden "99er-Team".


    Zitat

    Ferner die Frage, um was ihr spielt? Um die goldene Ananas? Oder ging es um Ausbildung und die Ergebnisse sollte dir als Trainer zumindest zweitrangig sein?

    Die Spieler, die schon seit mehreren Jahren bei mir spielen, haben mich was Ehrgeiz und Ansprüche an sich selber angeht, vor ungefähr einem Jahr mehr als überholt. Das war bei vielen der Zeitpunkt des Schulwechsels von der vierten in die fünfte Klasse und hängt eventuell auch mit dem dann dort neu einsetztenden Konkurrenzkampf (Positionierung innerhalb der neuen Klasse) zusammen. Hinzu kommt, dass ca. 85% meiner Spieler Gymnasiasten sind, denen auch ein gesteigerter Ehrgeiz in anderen Lebensbereichen außerhalb des Sports zuzuschreiben ist.


    Nachdem ich der Truppe in der letzten Saison eine etwas ruhigere Saison in der dritten Staffel (kann man in Qualispielen ja etwas steuern) gegönnt habe, habe ich in der Kabine immer wieder gehört, dass die Mannschaft darüber redet, dass "in der nächsten Saison wieder Kreisliga" gespielt werden soll.


    Wir hatten gegen Ende der letzten Saison im Zuge einer Festwoche ein Spiel gegen die Kreisauswahl unseres Jahrganges. Eine Anekdote dazu:



    Spieler A, der bis vor einigen Wochen mit Fußball nichts am Hut hatte: "Was ist denn die Kreisauswahl eigentlich für ein Verein?"
    Nachdem er die Erklärungsversuche der anderen Kinder nicht zu verstehen schien, hab ichs mit "Sowas wie die Nationalmannschaft der Stadt ... nur für Kinder halt" auf den Punkt gebracht.
    Spieler B: "Warum spielt da eigentlich keiner von uns?"
    Spieler C: "Weil wir nicht Kreisliga spielen"


    Diese Herangehensweise ist natürlich noch etwas kindlich naiv, bringt die Sache aber ganz gut auf den Punkt. Die Kinder sind intelligent genug (einer der Nachteile bei so vielen Gymnasiasten) um zu wissen, dass sie die selber gesteckten Ziele nicht erreichen können, wenn der Trainer mehr sozial als ergebnisorientiert denkt.


    Dass es diese Saison (junger Jahrgang) mit der Kreisliga wohl nichts werden wird und wir uns das für übernächste Saison aufsparen sollten, habe ich den Kindern noch vermitteln können. Allerdings muß ich der Grundstimmung meiner Mannschaft auch gerecht werden. Dabei denke ich nicht in Tabellenplätzen, sondern in Gewinn-Verlust-Quote. Optimalerweise gewinnen wir zwei von drei Spielen, womit einerseits die Ansprüche der Kinder durch die zwei Siege zufriedengestellt werden, aber gleichzeitig die Trainingsbereitschaft durch die Niederlage hochgehalten wird. Heißt aber ausdrücklich auch, dass sich die Einsatzzeiten nach zwei gewonnen Spielen
    erheblich verschieben können, da das dritte Spiel dann ja aus Gründen der langfristigen Motivation sogar verloren werden "muss".


    Hinzu kommt dann noch das Abwehren von Abwerbeversuchen anderer Vereine. Ich habe in meinem Kader einen Auswahlspieler, drei weitere stehen seit längerem unter Beobachtung (sind zum nächsten Sichtungstraining eingeladen). Insgesamt haben fünf Spieler meines letztjährigen 10er-Kaders schon Anfragen von anderen Vereinen bekommen, die aber von den Spielern allesamt abgelehnt wurden. Wenn die Vereine zukünftig mit Argumenten wie "Du bist viel zu gut, um in jedem dritten Spiel nichtmal im Kader zu sein" oder "Bringts dir wirklich Spaß in Staffel 4 im unteren Mittelfeld zu stehen? Da lernst du doch nix." kommen könnten, kann ich diesen Spielern eigentlich gleich den Pass in die Hand drücken und ihm alles gute wünschen.


    Wenn man jetzt auf den Ersten Absatz dieser Antwort zurück blickt, dürfte recht schnell klar sein, dass man sich als Elternteil, Kind oder Trainer desöfteren mal die Frage stellt, ob man hier gut aufgehoben sein. Ignorieren kann man sowas, solange die Mannschaft, die schon Jahre zusammenspielt, eine Einheit bleibt. Wenn aber die ersten ein oder zwei Spieler den Verlockungen anderer Vereine erliegen, sind die Auflösungserscheinungen, denen die vorhergehenden Jahrgänge zum Opfer gefallen sind, auch bei meiner Truppe garantiert.


    Wenn ich im Eingangspost davon schrieb, dass ich mit diesem Konzept "alles" unter einen Hut bringen will, hat "alles" also eine weitaus umfassendere Bedeutung, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag.


    Zitat

    Bei 20 Spielern den Leistungsgedanken bei der Einteilung der Mannschaft in den Focus zu stellen, ist für mich nicht mehr machbar, da würde ich nicht mitmachen, dass ist für mich nicht mehr kindgerecht und unfair.

    Kindgerecht verhalte ich mich beispielsweise in dem Sinne, dass ich den Eltern der vier E-Jugendlichen und eines 99er-Anfängers von vorneherein genau gesagt habe, welche Bedingungen bei uns herrschen und dass sie auch andere für ihr Kind eventuell sinnvollere Mannschaften prüfen sollten. Wenn sich dann trotzdem alle für meine Mannschaft entscheiden, weiß jeder woran er ist.

  • Hätte ich dein "Problem", also 20 Spieler in einer D und das ist nicht mehr abwendbar, ....dann spielen bei mir alle 20 zu gleichen Teilen und zwar ohne Rücksicht darauf, wie gut oder schlecht der eine oder andere ist.


    zu diesem Punkt hatte ich und habe iche eine klar andere Einstellung.


    von den 20 Kinder sind 5 , wie er sagt: ist denn schon wieder Training, also Jungs, die wohl nicht die richtige Einstellung mitbringen.


    Ich habe es nie eingesehen, dass die, mit einer vernünftigen Einstellung (wohlgemerkt kein Leistungskriterium) weniger Spielzeit haben sollen, dass die, die halt mal so dabei sind , denen es auch offensichtlich egal ist, ob Training und wahrscheinlich auch Spiel ist, auf die gleich Spielzeit kommen.


    selbstverständlich können die ja ganz einfach durch Änderung ihrer Einstellung hochrücken.


    das hat nichts mit gewinnen wollen, gutem Tabellenplatz oder sonst was zu tun, sondern mit der Aufgabe, die die Jugendtrainer auch haben:
    die richtige Einstellung zum Teamsport zu vermitteln, und das in jeder Altersstufe. Bei den ganz jungen, muss ich da natürlich bei den Eltern ansetzen und die erziehen.


    Günter

  • Ich finde die Information mit den fünf Spielern nicht, wahrscheinlich habe ich Tomaten auf den Augen. Das tut aber auch eigentlich überhaupt nichts zur Sache, weil es eine generelle Frage der Einstellung und Handhabung ist, ...wie ich meine.


    Kommt ein Spieler nicht regelmäßig zum Training, sehe ich es wie du. Ist er regelmäßig anwesend, sehe ich es halt anders. Ich bin nicht der allwissende und selbst wenn ich als Trainer meine, das ein Spieler nicht alles gibt oder meine das er die falsche Einstellung hat, ...so ist das MEINEN eben nicht wissen, was heißt....er spielt und er spielt zu gleichen zeitlichen Teilen.


    Ich möchte nachfolgendes nichtmal auf Dich beziehen, aber so allgemein ist es doch wohl eher so, ...dass der erfolgsdenkende Trainer sich die lieben fiesen Luftbrücken baut, um gewisse Spieler nicht oder nicht ganz so viel Spielen lassen zu müssen. Hier werden Gründe gesucht, um den Spielern und dessen Eltern diese einleuchtend und ach so "trainerwissenschaftlich" dann mitzuteilen, ...um sie mundtot zu machen und seinem ach so großen "Ausbildungsdenken" Zoll zu zahlen. Papalapap, sage ich ....dass ist alles nur ein Deckmantel.


    Wenn mein Verein auf dem Lande nur eine oder nur zwei Mannschaften des jeweiligen Jahrgangs voll bekommt, dann habe ich eben ein hohes Leistungsgefälle, das ich zu bedienen habe und zwar komplett und nicht nur einige Leistungsträger. Und da ist es eine Unverschämtheit, eine Dummheit, ein Unvermögen, Körperverletzung am Kind, ....hier Kinder weniger spielen zu lassen, als andere, weil sie vermeidlich leistungsschwächer sind. Wäre ich dort Jugendleiter, würde ich mir das nicht lange anschauen und zur Not eine solche Mannschaft selber trainieren, ...falls der Trainer gehen möchte!!!


    In einer E 5,6,7 ...ich weiss nicht exakt welche es ist, ....gibt es eine ebenso hohe Spielerzahl, ...wie mir jüngst innerfamilier erzählt wurde. Der Sohn meines Schwagers ist "dickleibig" und hat deshalb gewisse Defizite. Er ist absolut Fußballbegeistert und geht zu absolut jedem Training. Er wurde die letzten Monate nicht einmal zu einem Spiel eingeladen, weil er dort keinen Stammplatz hat. Das ist im Prinzip genau das gleiche wie das Thema hier. Ich könnte den Trainer wohl köpfen und eine langen für diese Unverschämtheit. Auf solche Leute sollte man echt verzichten, ab da sind ja wohl einige von Euch völlig anderer Meinung. Ich kann diese Meinung überhaupt nicht teilen und vermute bei einigen -auch von Euch- die oben genannten Gründe! Und nun werft mal schön mit den Steinen, ich stehe bereit.


    P.S. Wenn euch bereits soviele Kinder weggelaufen sind, ....da willst du einige weniger spielen lassen als andere? Mal sehen wieviele dann noch weglaufen!

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Ich denke, für deinen langen Beitrag gibt es eine relativ kurze Antwort.
    Wer ins Training kommt oder aus guten Gründen entschuldigt fehlt, spielt. Ansonsten eben nicht.
    Ich würde alle, die dann eingesetzt werden können, auch einsetzen. Und wenn es 17 sind.

  • Andre scheint auch überlesen zu haben, dass "Leistung" nur eins von vier
    Kriterien ist, anhand derer die Einsatzzeiten bestimmt werden.


    Aber
    wenden wir uns zuerst mal dem offenbar genehmigten Kriterium
    "Trainingsbeteiligung" zu. Da ich in dieser Saison erstmals Statistiken
    darüber führe, um der neuen Situation Herr zu werden, kann ich hier
    beispielhafte Werte nennen (F = nicht VOR dem Training abgemeldet)



    Spieler A: 5 von 8
    Spieler B: 6 von 8 (1F)
    Spieler C: 8 von 8
    Spieler D: 4 von 8
    Spieler E: 2 von 8 (6F)
    Spieler F: 7 von 8
    Spieler G: 6 von 8 (2F)


    Nehmen
    wir jetzt eine fiktive Sportart, bei der 3 Spieler gleichzeitig auf dem
    Platz stehen, 5 Spieler ingesamt eingesetzt werden dürfen und 6 Spieler
    auf den Spielbericht passen.


    - Dass Spieler E für dieses Spiel
    nicht berücksichtigt werden kann, scheint relativ klar. Aber wie sieht
    es bei einer 10 Spiele andauernden Saison aus und gleichbleibender
    Trainingsbeteiligung bei allen Spielern?


    - Wenn es aber gilt,
    denjenigen auszusuchen, der zwar auf dem Spielbericht steht, aber nicht
    zum Einsatz kommen kann, wird klar, dass auch Trainingsbeteiligung ein
    subjektives Kriterium ist. Nimmt man Spieler D, der viermal wegen
    Krankheit gefehlt hat? Nimmt man Spieler A, der nur zweimal wegen
    Krankheit gefehlt hat und einmal, weil er mit Mutti zum einkaufen mußte?
    Nimmt man Spieler G, der sich zweimal gar nicht abgemeldet hat? Oder
    nimmt man sogar Spieler B, der sich einmal gar nicht abgemeldet hat und
    einmal abgesagt hat, weil er mit Freunden ins Kino wollte?


    - Spielen die 5, die eingesetzt werden können, alle zu gleichen Teilen?



    Mögliche Abmeldungen vom Training:


    - Bin bei Opa zum Kaffee eingeladen.
    - Opa wird 70.


    - Mein Fuß tut weh, aber morgen vormittag zum Spiel bin ich dabei.
    - Mein Fuß tut weh, meld mich nochmal wegen des Spiels morgen.


    - Bin krank.
    - Bin etwas verschnupft und möchte nicht richtig krank werden.


    - Muß zum Zahnarzt, weil ich seit drei Tagen Schmerzen habe
    - Muß zum Routine-Check beim Zahnarzt


    - Kann nicht kommen, da ich zu spät mit meinen Hausaufgaben angefangen habe.
    - Bin mit meinen Hausaufgaben noch nicht fertig


    - Will heute mal ins Schwimmbad, weil mein Freund nur heute Zeit hat
    - Hab mich mit nem Freund verabredet und vergessen, dass wir Training haben.


    - Geb ne Party, da ich heute Geburtstag habe
    - Feier heute meinen Geburtstag nach, da ich in den Ferien hatte und da nicht feiern wollte


    usw. usw.


    Welche
    Absage geht durch? Was formuliert der eine eventuell nur geschickter
    als der andere? Sind unentschuldigtes Fehlen und fragwürdige Absagen
    gleich zu behandeln? Trainingsbeteiligung wird durch die diversen
    denkbaren Absagemöglichkeiten also auch ganz schnell subjektiv.


    Erreicht man möglichst große Objektivität nicht erst durch die gemeinsame Betrachtung mehrerer subjektiver Kriterien?


    Unter
    "Leistung" verstehe ich beispielsweise auch taktische Disziplin. Ist es
    nicht legitim jemanden, der in der Abwehr aufgestellt ist, aber dauernd
    im gegnerischen Strafraum zu finden ist und dann nur nach hinten trabt
    weniger spielen zu lassen als jemanden, der die Position ernster nimmt?




    Willi:


    - Was sind "gute Gründe"?
    - Für unser Spiel am Samstag hat noch keiner von den 20 Spielern abgesagt. 18 passen auf den Spielbericht. In den letzten zwei Wochen hat niemand aus nicht nachvollziehbarem Grund beim Training gefehlt. Die letzte fragwürdige Absage gab es vor drei Wochen. Letzte Woche hat aber jemand beide Einheiten wegen Krankheit verpaßt. Und nu?

  • Ganz ehrlich, ...einer muß hier zum Arzt, aber ich bin`s nicht...könnte auch ein Ergebnis dieser Diskussion sein.


    Womit du dich da aufhälst, ist mir so fremd wie sonst was, das macht mir direkt Angst. Statistiken führen würde dir meiner Einschätzung entsprechend auch viel Spass machen, oder? Taktiktafel oder besser noch ..mit Laptop auf dem Platz zur F Jugend, ...auch ne gute Sache? Mach ein ordentliches Training was richtig Spass macht, da kommen die Jungs gerade in dem Alter sowieso.


    Die können meist nichts dafür, wenn sie mal nicht können, sie können nichts dafür, wenn Mama sagte, dass..... Das sind kleine unschuldigte Kinder und die wollen kicken und fertig.


    Diejenigen die von Euch da so eine Philosophie schon in die F bringen....die sollten diese überschüssigen Kräfte doch besser in die 1.Herren steuern.


    Da geht das dann aber vermutlich voll in die Hose. Warum? Weil ihr es dort mit Erwachsenen zu tun bekommt und die würden Euch bei dem ganzen Heckmeck bald zeigen, wo Norden ist...ich spreche vom Breitensport. Anders siehts aus, wo Kohle fließt, klar.


    Andre hat die anderen Kriterien alle vernommen, aber Andre meint, das das alles überflüssig ist wie ein Kropf. Andre hat ferner das subjektive Gefühl, das Sambu bereits eine feste Meinung hat und deshalb wird Andre auch nicht weiter versuchen Sambu ins Gewissen zu reden. Zieh dein Ding durch und mach deine Erfahrungen. Viel Spass Dir und den anderen Anhängern deiner Gedanken. Ich bin nur -ganz ganz ehrlich- froh, dass unsere Trainer das völlig anders sehen. Schönen Abend noch.

  • Kritik sollte immer auch konstruktiv sein, sonst nützt sie wenig bis gar nicht. Du hast mir diesen Thread lang zwar ziemlich deutlich gemacht, dass du meine Vorgehensweise so überhaupt nicht akzeptieren kannst, mir aber keine konkrete Hilfestellung gegeben.


    1. Sag mir doch, wie ich anhand der im vorletzten Beitrag beispielhaft genannten Trainingswerte die beiden Spieler bestimmen soll, die gar nicht zum Einsatz kommen können?
    (Weil genau diese Situation habe ich gerade. 20 Spieler, 18 passen auf den Spielbericht, 15 Trikots sind derzeit nur vorhanden.)


    2. Sag mir doch, wie ich mit Kindern umgehen soll, die für sich persönlich (und unabhängig vom Trainer) das Ziel Kreisliga (höchstmögliche Staffel) ausgegeben haben?


    3. Sag mir doch, wie ich Kindern, die sich während eines Spiels fast kaputt rennen, weil sie für die Mannschaft kämpfen, erklären soll, dass derjenige, der - egal auf welcher Position er aufgestellt wurde - einfach nur vorm gegnerischen Tor auf den Ball wartet und sich nur bewegt, wenn der Ball mal in seine Nähe kommt, dass auch für den lauffaulen Mitspieler die gleiche Einsatzzeit gilt, wie für alle anderen.


    4. Sag mir doch, wann und in welchem Umfang ich den Leistungsgedanken so langsam einführen sollte? Soll ich damit bis zur C-Jugend warten und für die Spieler dann diesbezüglich alles radikal (von Null auf Hundert) ändern? (Hier im Kreis gibt es ab der C-Jugend ganzjährig laufende Staffeln mit Auf- und Abstieg. KEINE Qualifikation, KEINE Möglichkeit, für eine bestimmte Spielklasse zu melden. Es wird einfach die Spielklasse vom Vorgänger-Jahrgang übernommen.


    5. Sag mir doch, wie ich verhindern soll, dass die Stützpunkttrainer meinen Spielern (die dort teilnehmen oder von dort beobachtet werden), irgendwann einen Wechsel zum höherklassigen Verein nahelegen? (Derartige Maßnahmen seitens der Stützpunkttrainer habe ich in diesem Forum leider schon öfter lesen dürfen.)


    6. Wir werden diese Saison aufgrund unserer Situation (1. Mannschaft, aber komplett junger Jahrgang) die meisten unserer Spiele gegen ein Jahr ältere bestreiten müssen. Soll ich jetzt dem Gegner sagen, dass er mit den 4 eigentlichen E-Jugend-Spielern, die ich aufnehmen mußte - obwohl ein weiteres Jahr in der E-Jugend für sie absolut sinnvoller wäre - behutsamer umgehen soll? Oder ist das langsame Heranführen an das Spiel gegen zwei Jahre ältere über angepaßte Einsatzzeiten nicht die sinnvollere Variante?


    7. Sag mir doch, ob ich bereits in der Qualifikation das Ergebnis total außer acht lassen sollte? Würde ich damit nicht riskieren, dass wir diese Quali am unteren Ende der Tabelle abschließen und dann von Oktober bis Juni immer gegen 3. Mannschaften in der untersten Staffel spielen müssen? (In 3. Mannschaften sind naturgemäß vermehrt "Große und Dicke" anzutreffen, die sich gegen kleinere, aber technisch versiertere und schnellere Spieler leider viel zu oft nur durch ein Foul zu helfen wissen.)


    8. Sag mir doch, wie ich bei viel zu großem Kader alle unter einen Hut bringen soll, wenn mehr als die Hälfte der Kinder eine Trainingsbeteiligung von 75 bis 100% hat, aber halt auch ein paar wenige mit maximal 30% Beteiligung dabei sind?


    Und bleib sachlich dabei. Was soll der ständige Verweis auf eine F-Jugend, wenn es hier den ganzen Thread lang um eine D-Jugend geht?


    -----


    UPDATE: Nachdem ich das hier geschrieben hatte, habe ich mal schnell meine Mails abgerufen. Dort fand ich eine Mail vom Vater eines der E-Jugendlichen, die jetzt zu mir in die D-Jugend kommen sollen. Er hat begrüßt, dass wir im Gegensatz zur alten Mannschaft meistens Samstags spielen und sein Sohn somit jetzt jeden Tag Sport machen könnte. Mo, Di, Do Handball-Training / Mi, Fr Fußballtraining, Sa Fußballspiel, So Handballspiel.
    Was ist da jetzt kindgerechter: Einen 10jährigen diesem Blödsinn nicht auszusetzen und ihn noch vor seinem ersten Training wieder aus der Mannschaft zu werfen oder ihn einfach wie ein "unschuldiges Kind, das nur kicken möchte" zu behandeln?

    2 Mal editiert, zuletzt von Sambu ()

  • Beginne ich dann mal damit, mich zu zitieren, um aufzuzeigen, dass ich schon eine Lösung benannt habe, ...die dir nicht hilft, weil du ja grundsätzlich anscheinend eine ganz andere Grundeinstellung hast als ich. Aus deiner Sicht, ist diese Lösung möglicherweise nicht tiefgreifend genug:


    Zitat Andre: In dieser Situation würde ich ganz fest den Gedanken an den
    Tabellenplatz verwerfen, sprich...mir ist egal wo sie landen, ...wäre
    mein Gedanke. Wenn du "wild" einteilen würdest, ...also auch die
    Leistungsträger bleiben mal draussen....dann hast du unter dem Strich
    eine Mannschaft mit der möglichen Leistung X. Diese Leistung X reicht
    halt dann für den Platz ?? und damit würde ich halt umgehen. Darüber
    hinaus könntest du auch etwas jonglieren/taktieren, je....nachdem
    welcher Gegner kommt.



    Ferner würde ich jede Menge Turniere annehmen und wenn`s zuviel wird,
    kann auch mal ein Vater oder der Co parallel zu einem Turnier fahren.Zitat

    Ende


    Heißt nichts anderes, als sie nach der Reihe, ...so wie es halt auskommt einteilst zum Spiel, ...einige setzen aus und sind halt beim nächsten und im schlimmsten Fall beim übernächsten mal wieder dran. Die einzigen Spieler die hier nicht zum Zuge kämen wären die wo es feststeht, dass sie trainingsfaul fortblieben oder unentschuldigt fehlten, ...da gehe ich mit. Ferner noch die Anmerkung, ....dass man ja -hier ist das jedenfalls so- vier Spieler so oft Ein.- und Auswechseln kann, wie man möchte, ...da kann man dann regen Gebrauch von machen und beispielsweise in Viererblöcken -verabredet mit den Spieler- eben Ein.-und Auswechseln.


    Ansonsten


    zu 1)


    Wurde soeben oben beantwortet, ...du nimmst sie alternierend mit, die nicht mitspielen durften, sind beim nächsten mal dran. Wenn ganz schlecht kommt, spielt einer halt zweimal nicht. Da könnte man ansetzen und den unentschuldigt Fehlenden, den Fehlenden, weil er faul ist....er wurde von Mitspielern entlarvt, weil sie auf ICQ hörten, dass er im Hallenbad o.ä. war.


    zu 2)


    Ihnen erklären, dass das der Wahrscheinlichkeit auf Grund des hohen Leistungsgefälles in der Mannschaft nicht möglich ist, weil du gem. deiner "neuen" Einstellung der Auffassung bist, das jeder Mannschaftskollege das Recht auf Gleichbehandlung hat. D.h. jeder in dieser Mannschaft spielt zu annähernd gleichen Zeiten egal wie gut oder schlecht er ist und das sogar mal auf verschiedenen Positionen. Mach ihnen das klar und wenn sie oder die Eltern dann damit nicht klar kommen, müssen sie sich halt einen anderen Verein suchen.


    zu 3)


    Diese "Renner" hat jeder in seiner Mannschaft. Den anderen Charakter kennt auch jeder. Dann tausch den Faulen doch mal auf eine andere Position, wo er mitlaufen und mitarbeiten muß und wenn er das nicht macht, holste ihn vom Feld und sprichst mit ihm in ruhiger Form darüber, was er falsch macht. Danach wieder auf das Feld und so weiter. Ferner ist dieser Junge -der Faule- eine trainerische Herausforderung für mich. Im 4:4 -beispielsweise-....könntest du auf Kleintore eine Regel ins Spiel bringen, wo er eben kein Tor schießen darf, ....und zeitgleich die anderen bedienen muß. Im D-Alter ist das absolut o.k.. Zudem der Hinweis, dass du ihm in einem Einzelgespräch nochmals klar machst, was du von ihm erwartest und dabei auch mitteilst, das er für dich ein Guter ist, um ihm den Mut zu geben, das dann auch umzusetzen. Danach ...Lob, wenn auch nur ansatzweise zu erkennen ist, ....das er an deine Worte gedacht hat.


    zu 4)


    Hier triffst du auf eine Extremansicht meinerseits. Der Normalfall ist, ...das Trainer an den Tabellenstand denkt, er denkt an das Ergebnis und Taktik, Aufstellung, ...um das Beste heraus zu kitzeln. Das macht Fußball ja aus und ist interessant und spannend. So war ich praktisch auch, habe durch viele Diskussionen hier jedoch für mich erkannt, .....dass es höchstrangig jedoch um Ausbildung und eben nicht um die Ergebnisse geht. Zudem arbeite ich ausbildungstechnisch im letzten Schluß der ersten Mannschaft zu. Die soll nämlich bestausgebildete motivierte erhalten und damit fortkommen, aufsteigen, Kohle reinholen....


    Den Kindern ist das Ergebnis wichtig und so soll es auch sein. Du als Ausbilder darfst dich meiner MEinung nach kräftig mitfreuen, wenn das Ergebnis stimmt. Was man nicht machen sollte ist, ...das persönliche Streben, den persönlichen Egoismus, sein Gewinndenken über das Ausbildungswohl der Kinder zu stellen (nur die Besten spielen usw.). Das wäre Gewinnstreben und benachteiligt die Schwächeren. Die Schwächeren können weder etwas dafür, dass der Liebe Gott sie beim Fußball etwas schwächer ausgestattet hat und sie können auch nichts dafür, dass sie leider nicht in ihre Leistungsgruppe konnten, weil der Verein das nicht hergibt (nur eine D usw.). Da setze ich an und sage, ...das die Starken dann gehen müßten, statt den Schwachen auf die Bank zu setzen, obwohl er sich viel Mühe beim Training gab usw.
    Da wird sich aber von Woche zu Woche trainerseits versündigt und dabei habe ich damals auch kräftig mitgemischt.


    In dieser Konsequenz denke ich seither, ...dass man als Trainer ein bestimmtes "durchschnittliches" Mannschaftspotenzial (bei Einsatz aller Spieler) habe und dieses befähigt mich, in der Kreisliga, Kreisklasse usw. auf Platz ? bis Platz ? mitspielen zu können. Damit habe ich mich abzufinden, statt nur die Besten spielen zu lassen, in einem Altersbereich -eben Jugend-, wo es nachweislich um Ausbildung geht.


    Übrigens können sich die Besten ja mal beim Stützpunkt melden, ...vielleicht klappt die Förderung dort ja, ...dann wären sie ja in Ihrer Leistungsgruppe.


    zu 5)


    Das hast du nicht zu verhindern. Das liegt in der Sache der Natur. Es ärgerte mich auch, dass unsere Besten immer zum Nachbarverein ab der C gingen, weil dort Bezirksliga und Landesliga gespielt wird. Heute weiss ich, dass man einen guten Spieler ziehen lassen muß, weil ...es geht um Ausbildung, ...um fordern und fördern.


    Das was der Verein oder Du als Trainer willst, eben das sie bei Euch bleiben, ...erreicht man in der Praxis meiner Ansicht entsprechend in einem Breitensportverein nur, wenn es auf der breiten Ebene stimmt. Hierzu gehört, dass man nicht so tut, als würde man die Talente um sich versammeln und dann klappt das schon. Dem ist nicht so. Alle Vereine in meinem Umfeld, ....die in der F bis ungefähr zur D super klasse Jugendmannschaften durch knallharte Mannschaftseinteilungen praktizieren, sind später ab ungefähr der C, spätestens ab der B in keiner Bezirksliga und höher und meist nichtmal mehr in der Kreisliga A zu finden und das über Jahrzehnte.


    zu 6)


    wenn die oben beschriebene Einstellung vorhanden wäre, sprich ....dir sind die Ergebnisse bestenfalls egal oder nur hintergründlich wichtig, ...dann hast du diesen Druck schonmal nicht mehr. Dann kannst du mit der ganzen Angelegenheit ganz anders umgehen und weist, dass das was oben raus kommt, langfristig gesehen mehr sein wird, als es bei denen der Fall ist, die das Dato anders praktizieren, siehte Punkt 5. Also: Alle Spielen, Rotation ist möglich, alle spielen zu gleichen Zeiten.


    Übrigens: Wenn habe ich mit den jüngeren meist die besten Erfahrungen gemacht, soweit sie eine Talent hatten. Die haben ganze Spiele gedreht, ...was mir besonders viel Spass und -ich gestehe- Schadenfreude brachte, weil ich ja im innersten selber sogar sehr erfolgsdenkend bin. Nur versuche ich dieses egoistische Bestreben meinerseits in ausbildungsgerechte Bahnen zu lenken, um hierbei kindgerecht -und D Jugendliche sind immer noch Kinder- zu sein.


    zu 7)


    Diese Frage habe ich in den anderen Punkten ausreichend beantwortet. Es kommt auf deine innere Einstellung an. Wenn du alle zu gleichen Teilen spielen läßt, hast du bei aller trainerischen Gelassenheit eben ein anderes Leistungsvermögen deiner Mannschaft und die führt dann halt dazu, dass du möglicherweise die "Qualifikation" nicht schafftst...na und. Sie spielen dann halt dort, wo sie leistungsmäßig hingehöhren. Nur dort werden sie die Erfolge ernten, die ihnen -den Spielern- wichtig und lieb sind. Das was du Qualifikation nennst ist für mich lediglich eine Leistungseinteilung, die von den Initiatoren -soweit sie modern denkend sind- als Leistungseinteilung eingeführt wurde, um eine Unter.-oder Überforderung von Mannschaften zu verhindern bzb. klein zu halten. Lediglich die Trainer sind hier unwissend, weil sie das Gewinnstreben darüber stülpen, ...für sie ist es die Deutsche Meisterschaft in klein. Stark ist, ...wer da nicht mitmacht, weil er es erkannt hat!


    zu 8)


    Wie gesagt, ...jede Menge Turniere annehmen und in gesplitteter Gruppe dort hinfahren. Ausbildungstechnisch kannste hier ja taktieren und nur die Besten zum Turnier X schicken und umgekehrt. Ferner würde ich dir das oben benannte Blockwechseln (dann eben Viererblöcke) empfehlen und einstudieren, weil es sicher ungewohnt sein wird. Es spielen alle, ausser die unentschuldigt fehlten oder fehlten und die belogen oder fehlten, weil sie faul waren. Alle anderen (Musik, Konfirmantenunterricht, lernen für Arbeit, Nachhilfe, anderer Sport, Geburtstag) spielen....zu gleichen Teilen, auf rotierenden Positionen, egal ob gut oder schwach.


    Gruß Andre


    P.S. Das wäre meine Philosophie, die muß nicht richtig sein, aber ich würde es zu 100 Prozent so umsetzen, weil ich von der Richtigkeit -im Breitensport- überzeugt wäre.

  • Es muss ja eine Lösung her. Und die muss nunmal so aussehen, dass du nach Trainingsbeteiligung aufstellt. Wenn alle immer beim Training sind, kannst du immer noch eine andere Lösung finden bzw. musst es sogar.


    Ich bin der Meinung auch das gehört zum Thema Ausbildung. Der Spieler muss was bringen (zum Training kommen), um dann etwas zu bekomen (Spielzeit). Der Auszubildende muss das lernen, sonst lassen wir es mit dem Training sein und die Mannschaft trifft sich nur noch zu den Spielen - der Trainer wird dann auch überflüssig.

  • So langsam kommen wir auf einen Nenner. Denn sooo unterschiedlich ist
    unsere Philosophie gar nicht. Einige Punkte handhabe ich generell etwas
    anders als du, bei anderen muss ich mich an die erschwerten
    Rahmenbedingungen anpassen.


    Dass jemand zweimal hintereinander
    aussetzen muss, versuche ich durch mein System zu verhindern. Dafür sind
    dann die Einsatzzeiten bei den Faulen pro Spiel eingeschränkt, sie sind
    dafür aber jedes zweite Spiel dabei und nicht nur jedes dritte. Das
    dürfte was Einsatzzeiten angeht sowohl bei meinem als auch bei deinem
    Ansatz auf das selbe hinauskommen. Wenn ein Fauler möglichst oft am
    Spielfeldrand steht und es ihm in den "Füßen juckt", weil er mitspielen
    will, verspreche ich mir eher eine Verhaltensänderung, als wenn er im
    Zweifelsfall nur jedes dritte Spiel dabei wäre und während der übrigen
    zwei Spiele dann halt ins Schwimmbad geht.


    Auch da unterscheiden wir uns nur um ein paar Prozentpunkte. Vor drei Jahren
    habe ich noch jedes Spiel minutiös vorausgeplant (Sprich in Minute 8
    kommt X für Y, in Minute 12 A für B, usw. usw.), damit absolut
    sichergestellt ist, dass jeder EXAKT die selbe Spielzeit hat.


    Davon habe ich mich in den letzten Jahren schrittweise entfernt.


    Bei folgender Rechnung, wirst du mich wohl wieder für nen Statistikfreak
    halten, soll aber belegen, welchen Aufwand ich betrieben habe, um ein
    System zu entwickeln, dass alleM und alleN gerecht wird:


    9er Feld = 8 Feldspieler. Spiel geht 60 Minuten. Es sind also 8 mal 60
    Einsatzminuten zu verteilen. Zieht man davon die 20 bis 30 Minuten ab,
    die für die "Faulen" reserviert sind, bleiben 450 Minuten.
    14 Spieler dabei. Davon die beiden Faulen und den Towart abziehen. Bleiben
    11 Feldspieler, auf die die 450 Minuten zu verteilen sind. Im Schnitt
    wären das 41 Minuten pro Spieler. Im Eingangspost wirste dann die
    Vorgabe finden, dass jeder MINDESTENS 25 Minuten spielen soll, wenn mehr
    möglich ist also auch gerne 30. Das ist meiner Meinung ausreichend, was
    "annährend gleiche Spielanteile" angeht.


    Unterschiedliche Positionen sind auch für mich selbstverständlich. ALLE meiner Spieler
    (zumindest die 16, mit denen ich ursprünglich geplant habe), könnte ich
    selbst bei 100%iger Leistungsorientierung bedenkenlos auf MINDESTENS 2
    von 3 (Abwehr, Mittelfeld, Sturm) einsetzen. Selbst die etwas
    lauffauleren Charaktere sind auf allen Positionen annähernd gleich gut,
    aber natürlich auch auf allen annährend gleich lauffaul :D


    Handhabe ich auch etwas anders:
    Ich hol ihn vom Feld und nenn ihm kurz, knapp und ruhig die Begründung
    dafür. Ein Gespräch findet nicht statt, da sich meine Aufmerksamkeit
    während eines Spiels allen Kindern zu möglichst gleichen Teilen widmet.
    Danach wird er nicht sofort wieder aufs Feld geschickt sondern reiht
    sich hübsch brav in die Wechselreihenfolge ein. (Ja, auch sowas gibt es
    bei mir. Dazu später mehr.)
    Im Training versuche ich dann durch vermehrte Hinweise und ständiges Anfeuern, den Spieler zu etwas mehr
    Einsatzbereitschaft zu animieren. Übungen, wie die von dir beschriebene,
    in der er kein Tor schießen darf, führe ich nicht durch. Wenn drei
    Spieler Tore schießen dürfen, einer aber nicht, hat der eine zwar
    eventuell etwas gelernt aber weniger Spaß als die anderen. Das ist dann
    für mich keine Gleichbehandlung mehr.
    Stellt sich auch nach Zeitraum X durch "verbales Training" keine Besserung ein, wird mit den Eltern
    ein Termin für einen Hausbesuch vereinbart und die Situation dann mit
    Eltern und Spieler gemeinsam und ausführlich besprochen. Spätestens das
    hat bisher immer zu einer deutlichen Verbesserung geführt. Dieser
    Prozess muss allerdings bei einigen Spielern im Abstand mehrerer Monate
    oder Jahre wiederholt werden, da es Charaktere gibt, die leichter in den
    "alten Trott" zurück fallen als andere.



    ---


    zu 4.


    In diesem Punkt gehen unsere Meinungen wohl am deutlichsten auseinander.... vielleicht aber auch nicht. Du schreibst:

    Zitat


    Zudem arbeite ich ausbildungstechnisch im letzten Schluß der ersten
    Mannschaft zu. Die soll nämlich bestausgebildete motivierte erhalten und
    damit fortkommen, aufsteigen, Kohle reinholen....

    Das ist klar Vereinsinteresse, dass bei mir mittlerweile eine extrem
    untergeordnete Bedeutung hat (siehe mein anderer Thread unter
    Konflikte). Aber ich setz die Vereinsbrille gerne mal kurz auf, um auf
    dein Argument eingehen zu können:


    Unser Verein steht ab 2011/2012 vor einer mindestens fünfjährigen Phase
    in der kein einziger Jugendspieler in den Herrenbereich kommt. Die
    letzte derartige Phase hat sieben Jahre gedauert und hatte für die Erste
    (und dann auch ganz schnell einzige) Herren einen Altersdurchschnitt
    von über 35 Jahren und 3 Abstiege in 5 Jahren zur Folge.


    Dem Argument folgend muss ich alle 16 99er "mit allen erdenklichen
    Mitteln" halten, da ich ansonsten ab der C-Jugend nicht mehr ausreichend
    Spieler habe, die Mannschaft auflösen müsste und die Herren dann schon
    mindestens sieben Jahre ohne eigenen Nachwuchs auskommen müsste. Dann
    kriegen die Spieler mit den etwas höheren Ansprüchen halt mal mehr
    Ketchup auf die Pommes als andere. Dieses Vorgehen ist den erschwerten
    Rahmenbedingungen geschuldet auch wenn meine Beweggründe andere sind als
    Vereinsinteresse. Ich will einfach die Mannschaft halten, die in der
    ursprünglichen Form schon seit 4 oder teilweise sogar 5 Jahren so
    zusammengespielt hat und jetzt halt aus unterschiedlichen Gründen mit
    einigen Neuen ergänzt werden musste.




    Die 5, die von mir etwas mehr Ketchup auf die Pommes kriegen, sind die
    ehrgeizigsten und gleichermaßen die subjektiv "Besten". Dies sehe aber
    offenbar nicht nur ich so, da es auch genau die 5 sind, die Anfragen von
    anderen Vereinen bekommen. Dazu sind es aber auch die 5 mit der
    höchsten Trainingsbeteiligung, die 5, die nie zu spät kommen, die 5, die
    nie Mitspieler ärgern, die 5, die nie aufs Klo müssen wenn mal ne
    anstrengendere Übung ansteht, die 5, die zu Opas Geburtstag später
    kommen, weil sie vorher lieber noch trainieren. Diese 5 sollen
    theoretisch bei jedem Spiel dabei sein, was sie aber nicht werden, da
    auch sie mal krank sind, ne Klassenfahrt haben oder zu Auswahlterminen
    müssen.




    Danach kommen die Spieler 6 bis 15, die zwischendurch auch mal aussetzen
    müssen. Kann man in jedem Fall sowohl durch Leistung als auch durch "du
    bist in letzter Zeit mehrmals zu spät gekommen" oder "du drückst dich
    zu oft vor anstrengenden übungen" usw. begründen. Im schlimmsten Fall
    (es gibt kaum Ausfälle) müßten sie ca. jedes vierte Spiel mal aussetzen.
    Realistisch dürfte es aber eher auf jedes fünfte Spiel hinaus laufen,
    da es eigentlich immer mehr Ausfälle gibt als der Trainer vor der Saison
    wahrhaben will.




    Dann gibt es noch die Spieler 16 bis 20, die jedes zweite Spiel aussetzen müssten. In dieser Gruppe befinden sich derzeit:


    - der Spieler, der von 8 Einheiten 6 mal unentschuldigt gefehlt hat


    - der Spieler, der zwar absagt aber aus Gründen wie "ich will ins Freibad"


    - der Spieler, der der absolut schwächste in der Truppe ist, bisher aber
    in allen Testspielen dabei war und exakt die gleiche Spielzeit wie der
    Rest hatte (in Testspielen wird das alte Verfahren wiederbelebt).
    Trotzdem gab es bereits Beschwerden vom Vater über zu geringe
    Einsatzzeiten. Nach Rücksprache mit dem 2000er-Trainer bei dem er vorher
    gespielt hat, kann man den Vater wohl nur zufrieden stellen, wenn man
    sein Kind durchspielen läßt. Muss ich mich auf sowas einlassen?


    - eine Spielerin, die an den Wochenenden immer wieder
    Reitveranstaltungen hat und nicht zum Fußball kann. Auch hier habe ich
    Rücksprache mit dem ehemaligen Trainer gehalten. Sie hat bei ihm im
    Schnitt jedes zweite Wochenende gefehlt, paßt also wunderbar in diese
    Gruppe.


    - der Spieler mit dem größten "Flegel-Faktor"

    Einmal editiert, zuletzt von Sambu ()

  • zu 5:




    Im (bei mir untergerodneten) Vereinsinteresse, aber auch im Interesse
    der übrigen Spieler, die ansonsten aufgrund Spielermangels keine
    Mannschaft mehr hätten,


    muss ich auch die Spieler mit höheren Ambitionen halten. Natürlich, ohne
    diese dabei zu unterfordern. Ein Spieler aus meinen "Top 5" ist bereits
    im Stützpunkt, drei weitere stehen unter Beobachtung und der fünfte
    möchte nicht, weil er Montags was anderes vorhat. Zusätzlich übernimmt
    jeder dieser Spieler mehr Verantwortung (Mannschaftsführung verbal oder
    durch Spielintelligenz) auf dem Platz als sie es in einer Mannschaften
    mit mehr Spielern ihrer Leistungsklasse tun müssten. Das paßt dann schon
    irgendwie :)






    zu 6.




    Ok, war eventuell übertrieben. Mal Erfahrungswerte sammeln.






    zu 7:




    Bei mir steht zu Beginn des Spiels niemals die "stärkste" Truppe aufm
    Platz, sondern eine Truppe, die auch mit ständigen Auswechslungen
    theoretisch fast die ganze Spielzeit gleich schlagkräftig ist. Vorm
    Spiel wird die Aufstellung gemacht und auch gleich festgelegt, für wen
    die Spieler, die zuerst draußen stehen eingewechselt werden. Danach wird
    eine Wechselkette in Gang gesetzt. Sprich: Erste Auswechslung = erste
    Wiedereinwechslung. Wenn dann jemand mal wegen "Aua" kurz ne Pause
    braucht, reiht er sich in die Kette hinten ein. Egal, wer es ist. Wenn
    ein Leistungsträger mal wegen ner Verletzung kurz raus muss, würd ich
    ihn manchmal am liebsten sofort wieder einwechseln, halte mich dann aber
    an die Wechselkette. Wenn ich die nicht konsequent durchziehen würde,
    hab ich dauernd "Wann komm ich wieder rein?" im Ohr.




    In den letzten 10 Minuten eines Spiels kann es zu Abweichungen kommen:




    - deutliche Führung: die besten raus, mehr Spielanteile für den Rest


    - knappe Führung: falls ein Spieler ne niedrigere Tagesform hat, wird er
    vorsichtshalber rausgenommen, ansonsten wird am System festgehalten


    - Unentschieden oder knapper Rückstand: die besten rein, es haben alle
    gerackert und ausreichend Anteil am Spiel gehabt - das Erfolgserlebnis,
    wenn das Ergebnis für uns noch erfreulicher gestaltet werden kann,
    bleibt länger im Kopf als die Tatsache, dass man heute mal 5 Minuten
    weniger gespielt hat, als sonst.


    - deutlicher Rückstand: System durchspielen, es hat heute einfach nicht gereicht.




    Das durchschnittliche Mannschaftspotenzial ist mir also auch bekannt.
    Trotzdem werde in der nur 3,5 Wochen andauernden Qualifikationsphase
    etwas ergebnisorientierter Spielen lassen, da die Mannschaft, die
    innerhalb weniger Monate von 10 auf 20 Spielern angewachsen ist, sich
    noch in einer Findungsphase befindet und sich damit die
    durchschnittliche Leistung im Verlauf der Saison noch erhöhen sollte.






    zu 8:




    Bei den Turnieren handhabe ich das schon länger so, dass ich "wild"
    durchrotier. Gibt manchmal Beschwerden von den Eltern, weil "wir doch
    nicht 5 Stunden in der stickigen Halle rumsitzen wollen, wenn du die
    Aufstellung scheinbar einfach nur würfelst und wir am Ende nur fünfter
    werden, obwohl wir das Turnier auch gewinnen könnten." Da gibts von mir
    dann die Ansage, "Hallensaison = Spaßzeit". Versteht dann auch nicht
    jeder, aber ich ziehs durch.




    Der Vorschlag, möglichst viele Turniere anzunehmen, ist aber leider
    nicht ganz durchführbar. Der Verein bezahlt für fünf Turniere pro Jahr
    und Mannschaft das Startgeld. Dabei isses übrigens egal, obs ne F mit 10
    oder ne D mit 20 ist. (Kopf-Tisch-Kopf-Tisch...) Für jedes weitere muss
    ich bei den Eltern sammeln. Und dabei höllisch aufpassen. Einerseits
    wegen Eltern, die Schwierigkeiten haben, den Monatsbeitrag (5 Euro)
    pünktlich zu bezahlen. Andererseits um bei den Eltern, die es sich
    leisten könnten eine "wozu zahlen wir eigentlich
    Beiträge?"-Unzufriedenheit aufkommen zu lassen. Aus den 5 Turnieren mal
    eben 15 zu machen und davon dann 10 Turniere selber bezahlen zu müssen,
    würde also nicht ohne Komplikationen über die Bühne gehen.




    Blockwechseln betreibe ich nicht. Ich bilde Paare, die dann eigenständig wechseln. Funktioniert super.


    Mehrmals pro Saison gebe ich Spiele auch komplett an die Mannschaft ab.
    "Das Spiel schenk ich euch. Ihr habt fünf Minuten Zeit, um euch ne
    Startaufstellung zu überlegen. Während des Spiels sollt ihr dann auch
    eigenständig wechseln." Das sind zugegebenermaßen meist Testspiele oder
    Spiele gegen vermeintlich schwächere Gegner, hat aber einen enorm
    positiven Effekt auf den Zusammenhalt der Mannschaft.




    Im übrigen habe kann man während dieser Spiele auch Dinge beobachten,
    die mich im Glauben an das jetzt entwickelte System bestätigen. Wenns in
    diesen Spielen mal nicht so rund läuft, werden die Leistungsträger auch
    von den Kindern selber öfter eingewechselt. Extrem-Beispiel aus einem
    solchen Spiel: Ein Spieler kommt rein, spielt zwei Minuten und kommt
    dann wieder an die Seitenlinie mit den Worten "Willi (Name von der
    Redaktion geändert), geh du rein. Wir brauchen dich."






    Fazit: So sehr unterscheiden sich unsere Philosophien gar nicht. Ich hab
    andere Vorgehensweisen für die annähernd gleichen Ziele. Ein wenig
    Abstriche muss ich aufgrund der generell erschwerten Rahmenbedingungen
    machen aber bisher konnte ich jedem Kind guten Gewissens vermitteln,
    dass es ein absolut wichtiger Bestandteil der Mannschaft ist. Die
    jetzige Situation, in der ich plötzlich viel mehr Spieler im Kader habe,
    als ich einsetzen kann, ist für mich neu. Daher auch der ganze Aufwand.
    Ich bin kein Freund von "wird schon irgendwie gut gehen", schließlich
    geht es um Kinder.

  • Junge, junge. Sambu, Andre, ihr habt beide viel zu viel Zeit bei so langen Postings. :P


    Kandidiert mal bitte als Jugendleiter. Ihr habt alles, was man braucht: Zeit, Engagement, Philosophie.
    Und das schreib ich jetzt ohne Smilie und mein's ernst.