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  • Hallo,


    ich denke mal jeder von Euch wird seinen Kindern auch Fairplay beibringen.
    Ich zumindest lege sehr viel Wert darauf das sich meine Jungs immer sportlich Fair verhalten.


    Ich hatte Heute die Situation, dass einer meiner Spieler verletzt am Boden lag und wir den Ball in
    der eigenen Hälfte ins Aus spielten.
    Dann hatte der Gegner halt Einwurf und meine Jungs haben dann halt drauf gewartet, dass der
    Gegner den Ball zu uns wirft und das Spiel dann weiter gehen kann.
    So der Gegener hat aber den Ball zum Mitspieler geworfen, der ist vors Tor gelaufen und hat ein
    Tor geschossen.
    Meine Jungs haben wie ein Auto hinterhergeschaut, weil die sowas gar nicht kennen!


    Den Trainer vom Gegner auf die "Unsportlichkeit" angesprochen meinte dieser wir hätten den Ball
    ja ganz normal ins Aus gespielt!


    Also ich finde sowas eine Frechheit, ganz ehrlich!


    Schöne Grüße,
    Michael




    PS: Ich habe extra nicht das Ergebnis dazu geschrieben, weil nur um diese Unsportlichkeit geht!

    Fußball-Power

  • Also bei uns in der E-Jugend haben bisher alle Schiedsrichter die Spieler in solch einer Situation darauf hingewiesen, wie das Spiel dann fair fortgesetzt wird.


    Die Kleinen selbst wissen nicht immer in solch einem Moment, wie Fair-Play funktioniert.


    Am meisten entsetzt mich die Aussage des Trainers !!

  • Kommt darauf an wie alt die Jungs sind.


    Bei Kinderfussball sehe ich den Scheidsrichter dafür Verwantwortlich dass er das Spiel SOFORT unterbricht wenn ein Kind am Boden liegt. Da Unterbrechen des SPiels ist nicht Aufgabe der Spieler, sondern die des Schiris. Und Kinder liegen nicht ohne Grund am Boden.


    Bei den älteren Junioren sehe ich das genauso, das ewige rumgewälze und rumgeliege und rumgejammere aufm Platz geht mir furchtbar auf den Kecks. Weiterspielen bis der Schiri unterbricht, auch hier seine Aufgabe. Das ewige simulieren und Show abziehen nervt micht gewaltigst!

  • Hallo,


    also es handelt sich hier um eine C-Jugend, also 14 Jährige!


    Und es war nicht simuliert, der Spieler konnte nicht weiterspielen!


    Schöne Grüße,
    Michael

    Fußball-Power

  • Solche Unsportlichkeiten gibt es eben immer wieder, da muss man durch.


    Meine Jungs sind auch oft angefressen, wenn das FairPlay untergeht, denn nach all der harten Arbeit akzeptieren sie es, einem Spieler nach einer unabsichtlichen Berührung die Hand zu geben, meckern nicht wenn der Schiri falsch pfeift, und sind immer total fassungslos, wenn der Gegner unfair spielt, und der Schiri nichts dagegen unternimmt.


    Das Leben ist eben kein Ponyhof. Das ändert aber nichts daran, das ich in Sachen FairPlay auch künftig weiterhin "Hardliner" bleiben werde - und selbst wenn wir dadurch das Pokalfinale verlieren würden. Lieber ein reines Gewissen, als einen Pokal bekommen und ein Arschloch sein...

  • Hallo,


    Basti81:


    Das ist ein sehr guter Beitrag!
    Genauso sehe ich das auch. Lieber verliere ich Fair als unfair zu gewinnen.


    Und das gebe ich meinen Jungs auch mit auf den Weg!


    Schöne Grüße,
    Michael

    Fußball-Power

  • Neben der Entwicklung der fussballerischen Fähigkeiten gehört die Vermittlung von Werten für einen vernünftigen zwischenmenschlichen Umgang mit Kameraden, gegnerischen Spielern und natürlich auch Trainern, Betreuern und dem Publikum hinzu. Ab der Bezirksliga (vermutlich nicht überall) werden Fragebögen an die Spieler verteilt. Es handelt sich hierbei um Fairplay-Fragen. Wenig Schwierigkeiten bereitet den meisten die Beantwortung der Frage, ob man dem Gegner den Ball wieder zurück geben soll, wenn dieser ihn wegen einer Verletzung des eigenen Spielers ins Aus geschossen hat. Die Frage, ob ein Foul ein taktisches Mittel sein könnte, den Gegner am Torerfolg zu hindern, beantworten viele mit Ja. Genauso ist es mit Einwürfen und Eckstößen, die gar nicht berechtigt sind, mit "Handtoren" oder "Schwalben" im Strafraum. Die Krux bei der Geschichte ist, dass es zwar Auswertungen darüber gibt, die aber gar nicht wieder an die Kinder zurück transportiert werden. In England regelt man unfaires Verhalten von Spielern durch laute Pfiffe bzw. Gelächter des Publikums. In Deutschland treibt die Ausbildung zum Thema Fairnes derweil seltsame Blüten. Deshalb darf man sich auch nicht wundern, warum Profis trotz deutlich sichtbarer Vergehen im Fernsehen dennoch alles abstreiten und die Situaton mit inbrünstiger Überzeugung völlig anders gesehen haben wollen. Sie sollten aber doch eigentlich Vorbilder für die Kinder sein!!! Vielleicht wäre es sinnvoll, die Fairplay-Bewertungskriterien nicht allein an den gelben und roten Karten einer Mannschaft festzumachen, sondern um weitere Merkmale der Fairness ergänzen?

  • Ich habe hierzu in den letzten Jahren meine Meinung geändert.


    Ich bin inzwischen dagegen, den Ball bei jedem Hinfallen eines Spielers ins Auss zu schiessen.
    Ganz selten ist ein spieler wirklich ernsthaft verletzt, und das erkennt man sofort, entweder Schiri oder Betreuer.


    selbst bis zu den Kleinsten ist es inzwischen üblich, sich bei jeder Gelegenheit auf dem Boden zu wälzen, nur weil man mal gefallen ist.


    die taktische Variante einen Konterangriff zu verhindern, indem ich als Stürmer nach einem verlorenen Zweikampf liegen bleibe, beherrschen heute fast alle, selbst im unteren Jugendbereich.


    ich würde mir wünschen, dass man wieder dazu überginge, die Spielsituation auszuspielen.


    schlimmere Sachen erkennt man sofort, da reagieren auch die meisten Schiris, auch als Gegenspieler erkennt man sehr wohl, wenn was gravierendes vorliegt.


    für mich ein Witz:


    da wird ein Jugendspieler bei Fair Play geehrt, weil er nicht das Tor schiesst, sondern sich um seinen Gegenspieler kümmert, bei der beim Laufen hingefallen ist
    (wohlgemerkt nicht im Zweikampf, sondern nur beim normalen Laufen)


    ich hatte meinen D-jugenspielern verboten, den Ball einfach ins Aus zu spielen, sondern diese Entscheidung dem Schiri, bzw. den Betreuern zu überlassen.


    Günter

  • Sehe ich genauso Günter. Viele sind schon so clever, dass sie sich bei fast jeden unterbundenen Angriff am Boden wälzen.


    Meinen F- und E - Jugendlichen bringe ich es gar nicht erst bei, den Ball absichtlich ins Aus zu befördern. Für Spielunterbrechungen ist hier der Schiedsrichter da.


    Grundsätzlich ist es ja richtig, fair zu sein. Aber sehe ich im Spiel (Herren) einmal, das dies ausgenutzt wird, muß es sich eigentlich erledigt haben. Und leider hat dieses "Ausnutzen" überhandgenommen, aber einige Mannschaften (Herren) sind so fair (oder naiv), dass sie immer wieder auf die Gegner reinfallen. Und dann auch zu recht absteigen.

  • Ich bitte euch, nicht einfach zu glauben Fairplay zu vermitteln, sondern es auch wirklich zu tun, denn wenn ich lese, dass dafür ja der Schiri zuständig ist und er irgendwas machen müsse, was ich meinen Spielern verboten habe, dann guck ich nicht schlecht. Der Schiri und gerade die jungen SRs sollten auch Verständis für ihren Job bekommen oder habt ihr schon mal aufm Platz in die Tröte gebustet? Der Schiri ist für Entscheidungen da und nicht um jeden liegengebliebenen Spieler einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen (ja ist übertrieben). Ihr sagt ja selber, dass es mittlerweile normal ist, sich fallen zu lassen und das muss der Schiri dann entscheiden - das auch noch meist alleine.



    Das eigentliche Thema war ja auch nicht, ob man sich hinlegen darf, während andere Fussball spielen, sondern beim Verletzen und anschliessenden ins Aus spielen, das nötige Fairplay zu celebrieren.



    SuperTrainer, ich finde es schade, dass der andere Trainer es nicht als wenigstens dumm gelaufen ansieht und dir letzlich noch die Narrenkappe aufsetzen will /getan hatte. Ich werde meinen Spielern auch Fairnis beibringen (habe die Truppe erst übernommen) und auch wenn man dadurch vielleicht ein Spiel nicht gewinnen sollte - warum auch immer.



    SuperTrainer, wo spielt deine C-Jugi (Ort/Liga) - Ich habe nämlich auch eine "C" ;)




    Fairnis wird, wie leider viele Werte in unserer Gesellschaft, immer häufiger weggelassen, was ich als Spieler / Schiri (und wohl bald auch als Trainer) immer häufiger erleben muss. Es fängt ja schon mit Zweikämpfen an, die mit vielen unsportlichen Mitteln ausgefochten werden (Arme absichtlich ausgestreckt, Fuss stehen lassen uvm.) Taktische "unfaire" Mittel wie sich in den Weg stellen oder am Trikot ziehen ohne den Gegner zu verletzen, halt nur um den spielerischen Vorteil zu vernichten, finde ich dagegen als sinnvolles und erstrebendes Mittel.




    mfg Thoddi?(