Neuer Spieler

Hallo Markus,

Du beschreibst ein Problem, was sehr häufig auftritt.
Ein Kind kommt in eine intakte und bereits gut ausgebildete Mannschaft und wird einige Zeit benötigen, um fußballerisch mithalten zu können.
Dieses Kind hat es viel schwerer und muss sich zwangsweise schnell entwickeln um Anschluss zu finden.
Viele Kinder schaffen das nicht und verlieren schnell den Spaß. Einen großen Anteil an Erfolg oder Misserfolg der fußballerischen Integration trägt dabei das Team. Stützt das Team den Anfänger, ist die Erfolgsaussicht sehr hoch. Klappt dies nicht (wir wissen wie gemein Kinder sein können) hat der Neuling keine Chance.
Ist das Kind nicht gänzlich unsportlich, kann es in ein oder zwei Jahren auch schnell zum Topspieler des Teams werden. Dies habe ich schon erlebt und es wurde hier auch schon von anderen beschrieben. Wie schnell und ob ein Kind sich entwickelt, ist ganz schwer zu beurteilen.
Es kann auch passieren, dass plötzlich vier Neulinge beim Training stehen und dann vervielfacht sich das Problem.

Was kannst Du tun?

1. Erstmal solltest Du beurteilen, ob das Kind überhaupt schon die Voraussetzungen für den Sport mitbringt. Für manche Kinder ist es besser, zunächst grundsätzliche motorische Eigenschaften zu erlernen. Da sind wir als Trainer schon überfordert und helfen dem Kind nicht, wenn wir versuchen es krampfhaft zu integrieren. Diesen Fehler habe ich selbst schon begangen und in einem anderen Beitrag genauer beschrieben. Dann hilft nur ein klärendes Gespräch mit den Eltern.

2. Hat das Kind eine Chance, sich dem Leistungsstand des Teams anzunähern, solltest Du es unbedingt halten. Wir reden dann aber über einen Zeitraum von vielleicht 1-2 Jahren, es kann aber wesentlich schneller gehen. Hierzu gehört ganz klar auch der Einsatz bei Spielen, sonst kann man Neulinge nicht halten. Ich sehe keine andere Möglichkeit, sonst müsste jeder Neuling weggeschickt werden. Das will keiner, denn wir wollen die Kinder ja haben. Schafft das Kind den Anschluss nicht, dauert es im Normalfall höchstens ein paar Monate und das Kind wird nicht mehr erscheinen.

3. Ist der Leistungsabstand so groß, wie Du beschreibst, wird allein schon die Gestaltung des Trainings zum Problem, zumal es sich nur um ein Kind handelt. Besser wären mehr Neulinge, dann könnte das Training auf diese Gruppe abgestimmt werden. Hierzu benötigst Du dann wahrscheinlich Hilfe. Frage doch, ob das Kind noch Freunde mit zum Training mitbringen kann, vielleicht geht da noch mehr. Die Kinder würden dann noch schneller den Leistungsabstand verkürzen.
Ist der Abstand sehr groß, hilft auch hier nur ein offenes Gespräch mit den Eltern und dem Kind. Sie müssen wissen, was passieren kann, sollen aber auch wissen, dass Du alles unternehmen wirst, um das Kind zu unterstützen. Auch die Eltern und das Kind müssen Geduld haben, wobei für ein Kind 1-2 Jahre eine Ewigkeit sind.

4. Unterbringung in einem anderen Team, aber dies ist wohl bei Euch nicht möglich.

Hallo Markus,

hier der Link zu den Beiträgen, dort findest Du auch meinen angesprochenen Beitrag.

Einsatz von -leistungsschwachen- Spielern

@ Andre, ich stimme Dir durchaus zu. Das Problem in vielen Vereinen und auch bei Markus ist, es gibt nicht genügend Mannschaften einer Altersklasse.

Andre,
ich lese gerade Deinen zweiten Beitrag, der gefällt mir noch besser.

Bei Mädchen (siehe Beitrag von bcefferen) ist es noch schlimmer. Du hast nicht nur unterschiedliches Leistungsvermögen, sondern auch häufig völlig unterschiedliche Alterstrukturen in einem Team.
Der Vorteil Neulinge mit fußballerisch besseren Kindern in einem Team zu mischen ist, die Neulinge lernen von den anderen Kindern und das kann ungemein helfen. Ich glaube, die Ideallösung wäre trotzdem die Kinder nach Leistungsstärke in die verschiedenen Mannschaften aufzuteilen, aber wo geht das reibungslos?

Es gibt dann nur noch zwei Möglichkeiten: Das Kind aufnehmen oder nach Hause schicken. Bei dieser Auswahl kann es nur eine Entscheidung geben.

Mit den Eltern und mit dem Kind würde ich genauso sprechen und auf die Gefahren und Perspektiven hinweisen. Besser ist es Dinge vorher auszusprechen, dann gibt es später auch keine Irritationen.