Motivationsprobleme in einer D-Jugend

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  • Hallo Kollegen,


    Seit kurzem trainiere ich bei meinem neuen Verein die D-Jugend und stellte in den ersten Trainingseinheiten sehr schnell fest, dass die Motivation des Teams nicht sehr hoch ist seitdem einige talentierte Kinder vor Saisonbeginn den Verein verlassen haben.
    Nun war es auch so, dass mein Vorgänger wohl sehr viele Sachen versprochen hat und diese aus verschiedenen Gründen nicht einhalten konnte. Somit hat er die Kids wohl schwer enttäuscht und schlussendlich seinen bisherigen Co - Trainer mit dem Team mehr oder weniger sitzen lassen.


    Die letzten Niederlagen fielen jeweils zweistellig aus und wir müssen seit geraumer Zeit regelmäßig in Unterzahl antreten da die nicht anwesenden Jungs immer neue Ausreden haben (Rummel, Umzug, usw...).


    Die Kinder die zum Spiel kommen sind motiviert, aber zum überwiegenden Teil fehlen ihnen gewisse Grundtalente um es zu (richtig) guten Fußballern zu bringen. Entsprechend sehen unsere Spiele aus. Mal abgesehen von demnächst anstehenden Werbemaßnahmen im Stadtteil und darüber hinaus, wollte ich euch fragen wie ich meine Kinder durch diese schwierige Phase steuern kann, ohne dass jemand den Verein verlässt.


    Und wie kann ich die Kinder dazu bringen wieder EIN TEAM zu werden. Ich bin gespannt auf eure Antworten.

    "Ihr kennt das doch: Von allen Läufern, die im Stadion zum Wettlauf starten, gewinnt nur einer den Siegeskranz. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!"


    Die Bibel, 1. Korinther; 9, 24
    (Übersetzung "Hoffnung für alle")

  • Macht ein paar Dinge, die nicht unbedingt oder nur indirekt was mit Fußball zu tun haben. Z.B. Ausflüge, Grillabende, Kinobesuche usw. Das stärkt den Teamgeist und schweißt das Team zusammen. Wie du ja sagtest, ist es bei deinem Team wohl eher ein Kopfproblem und das bekommst du nur über den Spaß und neuen Teamgeist hin.

  • Ich wünsche Euch, dass ihr in der kommenden Saison dort spielt, wo ihr leistungsmäßig hingehört. Wenn die Leistungsträger weg sind, ...kann das Team natürlicher Weise nicht da anknüpfen, wo es vorher stand. Wenn ich dem Gti einen Zylinder abknipse, wird er wohl nicht mehr 200 fahren.


    Ich glaube auch nicht, ...dass du/das man aus einem Golf einen Porsche machst.


    Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass das auch nicht Ziel der Ausbildung ist.


    Ziel wäre es nun, Spass zu erzeugen. Wer Spass hat, ist bereit auch mal ein Brikett nachzulegen, wobei das Ziel beim "Nachlegen" nicht der erste Platz der Kreisliga ist, ...jedenfalls nicht für den Jugendtrainer. Wenn die Jungs sich das Ziel setzen, o.k., ...der Trainer aber nicht, ansonsten ist dieser Trainer kein guter Trainer für den Jugendbereich, eher für die erste Mannschaft, ...da ganz bestimmt.


    Ich würde damit beginnen, kleine Ziele zu setzen, von Spiel zu Spiel denken, ....die Hauptprobleme zu erkennen und da fußballerisch viele Stunden dran arbeiten.


    Schießen sie keine Tore, spielen sie nicht miteinander oder kassieren sie zuviele Tore? Das sind die Fragen, die ich mir als Trainer stellen würde. Darüber hinaus, sprich sie stark und ermutige sie, sich was zu trauen, ermutige sie, Fehler machen zu dürfen, bringe die Schwächeren in Übungsformen so ein, dass sie von den Starken bedient werden. Wenn sie so zu Erfolg kommen, stärkt das das Selbstbewußtsein und die Akzeptanz enorm.


    Zudem ---das taktische 1 gegen 1 in der Defensive (nachzulesen beim Dfb.) wäre ein großes Thema, ...wenn sie das kapieren und umsetzen, dann werden sie plötzlich viele Zweikämpfe gewinnen, die sie vorher verloren haben, ...es wird das Selbstwertgefühl anheben und die Mannschaft um einige Prozente nach vorne bringen. Gruß Andre


    Gruß Andre


    http://www.dfb.de/uploads/media/tr_1gegen1_defensive_02.pdf

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Hallo Staeffele,


    das ist natürlich ein Problem. Grundsätzlich sind solche Aktionen, wie José sie erwähnt, schon förderlich. Allerdings übernimmst du eine bereits, so habe ich das zumindest verstanden, länger bestehende Mannschaft. Die Saison ist doch fast schon vorbei, oder?


    Bei dem Rest der Saison bleibt dir wohl nicht mehr viel Zeit. Daher würde ich zunächst an den Teamgeist appelieren und die Kinder im Training und Spiel immer wieder motivieren. Vermeide grundsätzlich negative Begriffe. Als Beispiel: sage nicht "Ihr habt heute nicht so gut ( oder gar schlecht ) gespielt" sondern "Ihr habt nicht schlecht (oder ganz gut) gespielt, aber ihr könnt das noch besser". Das klingt vielleicht jetzt etwas plump, aber diese Feinheiten können ausschlaggebend sein. Die Kinder registrieren negative Attribute besonders schnell und beschäftigen sich lange damit.


    Das Probem ist, dass du im Augenblick vor vollendete Tatsachen gestellt bist und aus dieser Situation kurzfristig das Beste machen sollst. Und das in wenigen Wochen, die dir noch bleiben. Aus der Ferne ist das für mich auch schwer zu beurteilen. Wichtig ist, dass du jedes Kinder besser kennen lernst. Damit kannst du einschätzen, wie man jedes einzelne Kind motivieren kann. Das sind schließlich unterschiedliche Charaktere, die man unter Umständen auch nur auf unterschiedlicher Weise erreichen kann.


    Kurz und bündig: zunächst jedem Kind das Selbstvertrauen zurückgeben ( bzw. stärken ) und dann die Mannschaft formen. Da bist du erstmal hauptsächlich Psychologe ;) . In der wenigen Zeit kannst du am fußballerischen wohl nicht viel ändern.


    In der neuen Saison kann das alles schon wieder ganz anders aussehen. Es kommen Kinder aus der E-Jugend und es gehen welche in die C- Jugend. Ich kenne jetzt auch nicht die Situation in eurem Verein. Ich pers. habe z. B. in der laufenden Saison schon immer die Spieler der E-Jugend beobachtet und einige auch schon in D-Jugend Spielen eingesetzt ( das zum Thema in Unterzahl spielen - ein kleiner Tipp ).


    Du schreibst, dass viele Spieler deiner Mannschaft, die zu den Spielen erscheinen, motiviert aber eigentlich untalentiert sind. Wie bereits erwähnt wirst du das bis zum Ende der Saison nicht ändern können. Die Grundlagen müssen aber in den vorgelagerten Jugendabteilungen gelegt werden ( Bambinis, F u. E-Jugend ). Wenn du jetzt Werbung machst ( für die kommende Saison ) ist es durchaus möglich, dass sich Kinder für die D anmelden, die eben diese Grundlagen nicht haben, da sie zu ersten Mal gegen den Ball treten. Ausnahmen gibt es natürlich auch. Da must du deine Ansprüche anpassen. Aber ganz wichtig ist im Grunde, dass die Kinder eben schon eher mit der "Ausbildung" anfangen. Möglichst früh eben. Da wäre Werbung für die F-Jugend eigentlich sinnvoller. Da werde die Grundsteine gelegt. Nebenbei ist da natürlich auch noch wichtig, dass die Kinder überhaupt richtig in eurem Verein ausgebildet werden. Aber das würde hier jetzt den Rahmen sprengen.


    Aber lassen wir mal den Leistungsgedanken weg: das aller, aller wichtigste ist der Spaß an der Sache. Kinder, die keinen Spaß haben werden auch nicht "gut" spielen.


    Die Situation mit den "untalentierten" Kindern kennt sicher jeder Jugendtrainer. Die gibt es immer und überall. Ich auch. Auch bei mir gibt es 3 - 4 Spieler, die schon sehr im Können gegenüber dem Rest der Mannschaft abfallen. Die haben auch nie eine F oder E-Jugend gesehen. Eingesetzt werden die jeden Samstag trotzdem.


    Wie solltest du sonst gegenüber deiner Mannschaft den förderlichen Gedanken "Wir sind EIN Team" glaubhaft vertreten können?

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Hi Staeffele,


    deine Situationsbeschreibung passt wohl sehr gut auf den Zustand meiner Mannschaft (damals noch D-Jugend) vor etwas mehr als einem Jahr. Trainer mitten in der Saison aufgehört, talentierte Mitspieler weg, das kommt mir so bekannt vor...
    Zunächst mal: Es geht schnell, eine Mannschaft kaputt zu machen, es ist ein langer Weg, die Motivation wieder in den Griff zu bekommen. Toto2 gibt viele und gute Tipps. So hat es mein Trainerkollege vor einem Jahr auch gemacht, und Schritt für Schritt die Motivation wieder gesteigert. Teamgeist und Auftreten der Mannschaft sollten nun die wichtigsten Kriterien und Ziele werden, nicht die Ergebnisse. Dies muss den Spielern und Eltern auch so gesagt werden.
    Wie läuft es denn im Training ab? Ist die Mannschaft diszipliniert? Gibt es Störenfriede? Gibt es "Mobbing" in der Mannschaft, so dass einige Spieler immer die "Verlierer" sind? Dann solltest du hier zuerst ansetzen und klare Regeln vorgeben und durchsetzen.
    Heute ist aus dieser Mannschaft übrigens eine C-Jugend geworden, die spielerisch ziemlich unterlegen ist, aber bei der Teamgeist und Motivation absolut vorbildlich sind :)

  • Alles schön und gut, ...nur wo ist jetzt die Lösung, wo ist das Problem?


    Das Problem, ...die Tabelle, die Spielergebnisse und deswegen die Motivatin?!?!


    Die Lösung, Regeln und sprechen?!?!


    Mir ist das ein bischen wenig.


    clubfan.... :)

  • Das Problem, ...die Tabelle, die Spielergebnisse und deswegen die Motivatin?!?!

    Tja, ein Teufelskreis... Und das Problem steckt in den Köpfen. Die sportlichen Dinge, die du schreibst, sind ja alle richtig. Aber als ersten Schritt gilt es, die Spieler zu einem Team zu machen. Gemeinsame Ziele zu vereinbaren. Sportliche Ziele, aber v.a. auch solche, die das Auftreten und Innenleben der Mannschaft betreffen. Und genau das scheint auch unser Frager als größtes Problem erkannt zu haben. Siehe sein letzter Satz.

    Einmal editiert, zuletzt von koeppchen ()

  • leistungsmässig, kannst du die Saison, die ja bald vorbei ist, eh abhaken.


    oberstes Ziel sollte das sein, was bereits beschrieben: Zusammenhalt fördernde Massnahmen, und Wiederaufbau des Vertrauens in Trainer.


    trotzdem brauch die Mannschaft aber auch Erfolgserlebnisse im Spiel.


    mach Freundschaftsspiele ab, anstelle von Training. suche gezielt Gegner aus, die nicht allzu
    stark sind, und auch die Chance des Gewinnens besteht. In der Woche kannst du bestimmt auch auf E-Jugend zurückgreifen, um vollzählig aufzulaufen.
    Nichts ist motivierender als ein gewonnenes Spiel, insbesonders für Mannschaften die
    im Moment im zweistelligen Bereich verlieren.


    Günter


  • Hmmm.....verstehe deinen Beitrag jetzt nicht so ganz. Ich denke, dass alle hier schon gute Lösungsansätze genannt haben. Es gibt keinen Masterplan, da eben jede Mannschaft anders ist, weil sie aus unterschiedlichen Charakteren besteht.


    Die Leistung steht hier nicht im Vordergrund. Wie bereits mehrfach erwähnt wurde ist es jetzt wichtig den Spaß an der Sache zu vermitteln und die Jungs bei der "Stange" zu halten. Eine fußballerische Ausbildung ist in der kurzen Zeit fast unmöglich, da offensichtlich zu viele Defizite bestehen und die Zeit fehlt.


    Deshalb sollte der Trainer auch immer die positiven Dinge hervorheben - selbst bei einer zweistelligen Niederlage. Der Trainer muss durch sein Verhalten vermitteln, dass das Ergebnis nebensächlich ist. Das ist sauschwer. Keine Frage. Die Kinder sind ja nicht blöd. Die Mannschaft will ja gewinnen. Kinder freuen sich über Tore und Siege. Das ist so.


    Wenn z. B. ein Gegentor fällt muss der Trainer darauf achten, dass er nicht enttäuscht auf den Boden schaut oder nervös wird. Das Meckern unangebracht ist brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Jedes noch so kleine Erfolgserlebnis ist hervor zu heben (Peter, da hast du ihm doch schon fast den Ball abgenommen. Beim nächsten Mal hast du ihn!). Jeder Pass, der ankommt, ist dann schon eine Supersache. Den Fokus von den Gegentoren auf gelungene Aktionen seines Teams lenken.


    Wichtig ist nur, dass man als Trainer dabei glaubwürdig bleibt. Sonst durchschauen die Kids das ganz schnell.


    Die Idee mit den Testspielen finde ich auch nicht schlecht. Man kann doch auch Testspiele zu Trainingszeiten gegen Teams des eigenen Vereins absolvieren. Einfach mal z. B. gegen die E-Jugend kicken.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Ja aber Leute, ...klar spreche ich den Jungs Mut zu, nur die sind zum Fußballspielen da und ich bin da, um sie dabei zu fördern.


    Es geht nicht um die Ergebnisse und den Tabellenstand, darüber brauchen wir uns nicht zu unterhalten, Thema ist der Grund dafür, warum sie die einzelnen Spiele verloren haben.


    Sie spielen ein Spiel, dieses Spiel ist ein Wettkampf, ein Vergleich, eine Meßlatte für sie und für den Trainer der Grad dessen, zu erkennen, wie weit sie sind, wo sie nicht gut sind, wo sie gut genug sind, wo muß ich hebeln, wo sind die Probleme.


    Als Trainer habe ich die Pflicht, hier nach den Gründen fußballerischer Art zu suchen. Ich habe die Pflicht, mich zu hinterfragen. Hier nochmals und ausführlich die Fragen, die ich mir stellen würde, neben den psychologischen Aspekten, die sicherlich auch wichtig sind, aber für mich eine Randerscheinung.


    -reicht es konditionell oder ist mein Training zu lasch, stimmt die Frequenz, bewegen sich immer alle oder stehen sie zu lange rum?
    -Passen sie ausreichend gut?
    -trauen sie sich zu kontern?
    -gehen sie in die Zweikämpfe?
    -stellen sie sich bei dem Zweikampf richtig zum Gegner?
    -verschieben sie sich?
    -schalten sie schnell genug um?
    -stimmt die Einstellung?


    Glaubt ihr wirklich, dass die ach so traurig sind, weil die besten Weg sind, ...ich nicht im Ansatz. Das ist schneller vergessen als die letzte Rotlichfahrt.


    Der Grund ist ganz einfach. Sie spielen derzeit dort, wo sie nicht hingehören. Ihr jetziges Potenzial reicht für die Klasse nicht.


    Wenn ich als Trainer höhre, ....die "Besten" sind weg und sie kassieren nun zweistellig die Tore, ...dann ist die Antwort doch recht leicht:


    Es muß wohl am Defensivverhalten liegen, was ja auch Hauptthema der D ist ...hin zur Viererkette. Magath würde sagen, ...es sind Defizite zu erkennen. Also, ...ran an den Speck. Probleme werden erkannt und gezielt bekämpft, statt die Jungs in Watte zu packen. Wenn sie das Zweikampfverhalten, besser noch, ...das Zweikampfverhalten in der Defensive (siehe mein Link im vorherigen Post) beherrschen oder verbessern, ...dann werden sie zwangsläufig nicht mehr so viele Tore kassieren.


    In der kommenden Saison werden sie entsprechend


    a)dort spielen wo sie hingehören
    b)dort mit verbessertem Defensivverhalten aufschlagen
    c)mit wahrscheinlich dem ein oder anderen neuen Spieler aufschlagen


    ....und dann gehts richtig ab, Gruß Andre ;)


    Nachsatz: Ja, das mit den Testspielen ist auch eine gute Idee, aaaberrr bei uns wirst du in der Woche keinen Platz dafür bekommen, ...höchstens auf deiner eigenen Trainingsfläche, ....also hier, ...auf einem Drittel des Platzes. Deshalb, ...am fußballerischen Problem arbeiten in Bezug auf das Ausbildungsziel und natürlich ein paar Streicheleinheiten welcher Art auch immer. Nur die Streicheleinheiten, ...das meinte ich damit....ist mir zu wenig, ...erheblich zu wenig.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Andre: Moment: es hat niemand gesagt, dass nicht mehr trainiert werden soll. Und wenn man viele Gegentore kassiert werden die Gründe dafür schnell gefunden sein. Dass diese Defizite vorhanden sind hat der Trainer doch auch wohl schon längst erkannt. Da passen dann übrigens die Ausbildungsinhalte der D-Jugend in der Tat sehr gut.


    Aber die psychologischen Aspekte sind IN DIESEM Fall meiner Ansicht nach keine Randerscheinung. Es bleibt schlicht nicht genügend Zeit um die fußballerischen Defizite zu beseitigen. Wenn ich das richtig verstanden habe will der Trainer verhindern, dass die noch vorhandenen Spieler, die seiner Aussage nach bei den Spielen durchaus NOCH motiviert sind, auch noch abspringen und sich abmelden. Da ist der Trainer zunächst gefordert diese Motivation zu erhalten.


    Du schreibst: der Trainer hat die Pflicht sich zu hinterfragen. Warum denn? Er hat die Mannschaft gerade gegen Ende der Saison übernommen. Er kann für die Defizite nichts. Er steht zunächst ratlos vor den Tatsachen. Deswegen bittet er ja auch um unsere Meinung.


    Wo ich mit dir absolut konform gehe ist die Sache mit dem Zweikampfverhalten ( von mir aus auch in der Defensive ;) ). Was das fußballerische angeht würde ich das auch sofort primär gezielt im Training verbessern. Warum? Eigentlich schrieb ich ja, dass für die Beseitigung der fußballerischen Defizite nicht genug Zeit bleibt. Aber: in 1 vs. 1 Übungen kann man schnell Erfolge erzielen und vor allem das SELBSTVERTRAUEN stärken ( = Motivation ). Da sind wir dann auch wieder beim psychologischen Aspekt :thumbup: .


    Alle anderen Ziele, die du genannt hast, sind ohne Frage richtig, aber meiner Ansicht nach erst in der neuen Saison in Angriff zu nehmen. In der neuen Saison werden sie natürlich da spielen, wo sie leistungsmäßig hingehören. Ich weiss ja jetzt nicht in welcher Kreisliga das Team aktuell spielt. Vielleicht steigen sie ab?


    Es wurde geschrieben, dass der alte Trainer der Mannschaft Dinge versprochen hat, die er nicht halten konnte. Anschließend hat er das Team einfach sitzen lassen ( da wäre auch noch interessant, was er versprochen hat ).


    Ganz wichtig ist jetzt, dass der neue Trainer Vertrauen aufbaut und sich absolut glaubwürdig darstellt. Und das sind meiner Ansicht nach psychologische Aspekte.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Ja sieh an, ...dann wäre der Unterschied zwischen uns beiden, das du etwas mehr sprechen würdest (was ja bedeutet, dass ich es auch mache,...aber weniger) und ich hingegen mehr bzw. intensiver gewisse Dinge trainiere und dafür etwas weniger spreche. Das schafft auch vertrauen, wenn der Kapitän Vollgas gibt und die Richtung vorgibt. Mehr spezielles problembezogenes Training = Spiele nicht mehr so hoch verlieren, vielleicht unentschieden spielen und dadurch in die Lage kommen, Motivation zu tanken um dann auch wieder mal zu gewinnen.


    Weiter oben wurde -auch wenn ichs nicht so böse meine, wie es sich anhört- ...nur das Köpfchen gestreichelt und Grillwurst gegessen, ...das ist gut, nimmt auch seinen Teil bei der Problembewältigung ein, aber ...das Training -und da gehen wir vielleicht etwas auseinander- ist für mich der Hauptfaktor, ...zur Problemlösung.


    Zudem schreibt der Threadschreiber, ...das die Jungs so enttäuscht sind und man ihnen Versprechungen gemacht habe, ...vor 8 oder 9 Monaten also. Was waren das denn für Versprechungen? Würde ich gern mal hören, ....ich vemute da was, ...möchte aber nicht drauf eingehen. Gruß Andre

  • Da liegtst du nicht ganz falsch. Ich würde schon viel sprechen. Aber Würstchen essen fördert sicher nicht das Selbstvertrauen ;) . Das halte ich eigentlich auch nur für notwenig, wenn eine neue Mannschaft gebildet wird. Diese Mannschaft kennt sich ja schon. Aktivitäten ausserhalb des Platzes sind nicht verkehrt, aber nur bedingt notwendig.


    Was ich eigentlich meine ist: Motivation u. Selbstvertrauen. Deswegen auch das 1 vs. 1. Da sind Erfolgserlebnisse schnell zu erzielen. Und es paßt in die Ausbildungsziele einer D-Jugend. Wahrscheinlich liegen wir da in unseren Ansichten tatsächlich nicht weit auseinander. Aber erst sollte man mal erfahren, was die einzelnen Spieler bewegt um sich letztlich um die Mannschaft als Kollektiv kümmern zu können. Als Trainer Vertrauen aufbauen und glaubwürdig sein. Die Mannschaft weiss ja selber, dass die zumindest im Augenblick mit den anderen nicht mithalten kann. Der Trainer hat ja nur die Möglichkeit im Training und Spiel auf die Spieler einzuwirken. Ein wenig Köpfchen streicheln tut da sicher ganz gut :) .


    Aber wichtig ist einfach: positiv auf das Team einwirken. Ist ja logisch. Auch wenn das Training oder Spiel z. B. nicht so läuft, wie es sich der Übungsleiter vorstellt, bringt es nichts das Negative zu betonen. Das wird die Mannschaft nur noch weiter runterziehen. Und das Ziel, die Spieler im Verein zu halten, wird wohl nicht erreicht werden, weil die Spieler nur den Spaß verlieren. Und sie sind nunmal im Verein, um Spaß zu haben. Das sind ja Kinder. Das dürfen wir nicht vergessen. In einer Seniorenmannschaft würde ich auch etwas anders vorgehen. Wie du auch schon geschrieben hast kann man das dann in der neuen Saison ganz anders angehen. Das hängt aber natürlich primär vom Trainer ab. Ich kenne ihn ja nicht.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Hi Kollegen,


    Huch ich dachte garnicht, dass ich mit diesem Thema eine Flut von Antworten erhalte; aber um so besser. Danke dafür!


    Es wurde schon öfter danach gefragt, welche Versprechen mein Vorgänger gemacht hat. Ganz genau (im Sinne von: Im Wortlaut) weiß ich es nicht. Jedenfalls handelte es sich um Dinge, die ich im folgenden sinngemäß wiederzugeben versuche:


    - Neue Spieler werben
    - regelmäßige Aktionen außerhalb des Trainingsbetriebs (Würstchen grillen :D )
    - der sportliche Aufstieg in die Leistungsklasse (an dem die Jungs übrigens nur knapp gescheitert sind...)
    - Halten der Leistungsträger


    Ggü. seines Co-Trainers waren dass dann noch so Dinge wie Umstellung des Trainings (was auch immer er damit meinte...), regelmäßige Testspielen, Kontakte zum DFB - Stützpunkt und noch einige andere Dinge.


    Vieles von dem hat er aus zeitlichen Gründen letztlich nicht erfüllen können. Dann erschien er wochenlang mehr oder weniger entschuldigt nicht zum Training und gab dafür die unterschiedlichsten beruflichen Gründe an. Da ich ihn persönlich aber nie kennen gelernt habe möchte ich ihm daraus auch keinen Strick drehen. Nun ja. Jetzt werde ich versuchen das Beste daraus zu machen (auch dank eurer Tipps die ihr mir ruhig weiterhin geben dürft). Unseren Käpt`n und den Torhüter habe ich schon daheim besucht; die haben sich naturgemäß sehr tierisch darüber gefreut.
    Von Grund auf rede ich ohnehin sehr viel mit den Jungs (gerade in Einzelgesprächen). Insbesondere am Anfang halte ich das für unabdingbar weil ich nur so die Kids kennen lernen kann.


    Ich bin gespannt auf weitere Tipps von euch.

    "Ihr kennt das doch: Von allen Läufern, die im Stadion zum Wettlauf starten, gewinnt nur einer den Siegeskranz. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!"


    Die Bibel, 1. Korinther; 9, 24
    (Übersetzung "Hoffnung für alle")

  • Hi sowie du es schilderst denk ich sind die Jungs frustriert.Die trainer vor dir haben sich zu weit aus dem Fenster gelegt weil sie eine gute Mannschaft hatten.Mandarf aber nicht nur auf die "talentierten Spieler" schauen, sondern vorallem auf die schwächeren die den Großteil des Teams bilden.Um sie zu fördern solltes du viel Spiele mit Torschuß machen,dazu kannst du Koordination mit Stangen und Reifen einbauen-fördert die Bewegungsabläufe-,oder Wettkämpfe mit und ohne Ball-fördert die Teamfähigkeitmfg Mücke,wünsch dir viel Erfolg und die notwendige Geduld!!!!! :huh: :S :!: :!: :!:

  • Hi Kollegen,


    Gestern hatten wir wieder Training und (ehrlich) RIESENSPASS!! Ich habe zur Motivation das berühmte Fußhandbasketballeinwurfspiel gemacht, eine Torschussübung mit und ohne Verteidiger folgen lassen. Danach gabs die Einstellung auf den kommenden Spieltag und 60 Minuten spielen (4 gegen 4).
    Danach gingen die Kids glücklich und sichtlich müde nach Hause. Es waren zwar nur sieben Jungs (plus ein neuer) dabei; aber die waren echt motiviert und mit denen kann man aufbauen.


    Ich sagte ihnen, dass sie am kommenden Samstag überhaupt keinen Druck haben, da wir die Saison ohne konkretes Ziel zu Ende spielen werden und uns geschworen haben, nichts weiter als "lediglich" drei gute Spiele zu zeigen.
    In der Turnierphase werden wir uns dann neu formieren.


    Vielen Dank für Eure Hinweise einstweilen.

    "Ihr kennt das doch: Von allen Läufern, die im Stadion zum Wettlauf starten, gewinnt nur einer den Siegeskranz. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!"


    Die Bibel, 1. Korinther; 9, 24
    (Übersetzung "Hoffnung für alle")

  • Jetzt muss ich doch noch ein wenig darüber berichten, wie die Saison zu Ende gegangen ist: Das Spiel nach dem guten Training: ausgefallen, da wir aufgrund von Verletzungen und Krankheiten zuwenige Spieler hatten. Leider konnte das erst am Spieltag selbst gemeldet werden. Konsequenz: Niederlage am grünen Tisch. Kann passieren.
    Danach folgten zwei Spiele in denen wir uns mit motivierten Kindern aus der E-Jugend und sogar älteren Buben aus der F-Jugend (!) ausgeholfen hatten. Die Folge war: Die Großen halfen den Kleinen nach Kräften; sie nahmen sie mit in die Kabine, halfen beim Umziehen, Schuhe binden und mein Käpt`n erläuterte ihnen vor meiner "Ansprache" noch wie sie sich verhalten sollen, Abseits und so weiter...
    Es entstand dadurch ein toller Teamgeist und gemeinsam mit körperlich "schwächeren", aber dafür umso engagierteren Kindern war das Ergebnis ein 5:3-Sieg.
    Die Party nach dem Spiel war die Miniausgabe der Bayern-Meisterfeier in Berlin...
    So werden wir nun mit unserer neu formierten D-Jugend in die Turnierphase gehen. Die werden wir zum Spaß haben und testen benutzen. Das haben wir schon mit unseren Kids vereinbart. Außerdem stehen an den spielfreien Samstagen noch ein paar Trainingstage bei uns auf dem Vereinsgelände an (mit gemeinsamem Mittagessen, 1 Übernachtung in Zelten und einem Besuch im Hochseilgarten).
    Danke für eure Tipps, von denen ich schon einige umgesetzt habe. :thumbup:

    "Ihr kennt das doch: Von allen Läufern, die im Stadion zum Wettlauf starten, gewinnt nur einer den Siegeskranz. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!"


    Die Bibel, 1. Korinther; 9, 24
    (Übersetzung "Hoffnung für alle")