Strassenfussball

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  • Moin,

    immer wieder liest man die Forderung: "Bringt den Strassenfussball in die Vereine"

    Die auch gerade vom DFB propagierte Wiederbelebung des Strassenfussball wird ja als Allheilmittel im Jugendbereich angesehen.

    - Was macht aber gerade den Reiz des Strassenfussballs aus?
    - Warum ist er so wichtig?
    - Wie kann er ins Vereinsleben integriert werden?
    - Ist es überhaupt sinnvoll?
    - Warum ist er denn ausgestorben?

    Fragen über Fragen. Lasst mal Eure Meinung dazu hören!

    ciao
    BB

    ---- Sinnvoller Einsatz der Shifttaste sowie der Interpunktion erhöht die Lesbarkeit aller Postings signifikant. ---

  • Der Reiz beim Straßenfußball ist einfach der ohne Druck spielen zu können. Man spielt einfach nur um zu spielen, nicht weil man irgendwas erreichen will. Vor allem kann man auch eigenintiative starten und nicht von irgendeinen gesagt kriegen, wie gespielt wird. Beim Straßenfußball kann man einfach mal neue sachen ausprobieren und seine Technik verbessern.

    Es ist schon wichtig, weil man dadurch einiges lernen kann. Von anderen und auch von sich selbst. Man kann selber was ausprobieren und das solange wie man es will. Durch das befreite ausfspielen, werden übungen oder tricks schneller erlernt.

    Man könnte einfach mal die Jungs selber was machen lassen. Selber zu trainieren. Ihnen eine große Freiheit im Spiel lassen. Nicht soviel dazwischen reden. Man könnte allerding auch den trainingsplatz einfach mal umstellen. Einfach mal an geigneten plätzen spielen die sowas zulassen.

    Warum es sinnvoll ist habe ich denke ich schon in den vorherigen sätzen geschrieben.

    Ich denke das einfach die Plätze dazu fehlen. Es gibt nur noch wenige Plätze, wo man richtig Strasenfußball spielen kann. Wo man Tore aufstellen kann, oder an eine Wand zeichnen kann. Es fehlen einfach die möglichkeiten um ein Spiel aufzubauen. Es ist allerdings auch zu wenig Förderungen durch die Fußballkreise und so weiter. Die könnten auch mal ein Spielfeld aufbauen oder sowas.. Ich weiß natürlich aber auch nicht wie es mit den finaziellen dingen aussieht.

    MFG Markus

    • Offizieller Beitrag

    Ja - früher war alles besser.
    Stundenlang wurde auf der Straße gebolzt. Es gab Straßenmannschaften und gerade abgepfiffene Länderspiele wurden auf dem Hof nachgespielt. Weltstars , wie Beckenbauer, Netzer und Müller lernten das Fußballspielen auf der Straße.
    Aber die Zeiten ändern sich und das ist gut so. Weil wir nun keinen Strand wie in Rio vor der Tür haben, müssen wir eben wieder Straßenfußball spielen. (Das mit dem Strand war gelogen. Hier im Norden haben wir Strand, aber da bolzt keiner.)

    Jetzt aber ernsthaft:

    - Der Reiz am Straßenfußball könnte das freie, ungezwungene Spiel sein. Der DFB propagiert Straßenfußball, weil man auch dort bemerkt hat, das es für viele Kids uncool ist, Vereinsmitglied zu werden. Ich kann spielen kommen wann ich will und eine soziale Verantwortung habe ich niemanden gegenüber, wie bei den Trendsportarten.

    - Wichtig ist der Straßenfußball, weil es immer gut ist, so oft es geht gegen den Ball zu treten. Ansonsten haben viele Kinder, die im Verein Fußballspielen, zweimal die Woche Training und vielleicht ein Spiel. So kommen sie auf 4 - 5 Stunden Fußball die Woche. Das schafft man auf der Straße an einem Tag. Das kann kein Training leisten.

    - Ins Vereinsleben integrieren? Straßenfußball zeichnet sich durch kleine Teams aus. Also - kleinere Teams bilden? Eine Möglichkeit könnten Streetsoccerturniere sein, aber das wurde schon probiert. Jedenfalls von Adidas und Coca-Cola, aber nicht von Vereinen zur Talentsichtung.

    - Sinnvoll ? Immer, siehe weiter oben, trotz durch Straßenfußball antrainierter technischer und taktischer Mängel.

    - Warum stirbt er aus? Straßenfußball ohne vernünftige Straßen? Weniger Kinder? Computer, Fernseher und die üblichen typischen Beschäftigungen.

    Wir haben bereits an anderer Stelle über Förderungen von Vereinen in Verbindung mit Kinder- und Jugendfußball gesprochen. Irgenwie dreht sich alles im Kreis. Es fehlt ein Konzept und ohne dies - keinen Straßenfußball.

  • Moin,

    na klar drehen wir uns im Kreis. Ich persönlich kan das Wort Strassenfussball nicht mehr hören. Das ist ein tolles Schlagwort und früher war sowieso alles besser. Da haben sich die Kinder selber ausgebildet??? Das mussten dann wenigstens nicht die Vereine machen.

    Aber immer nur bedauern, das es den nicht mehr gibt, erscheint mir als Konzept viel zu wenig. Und Strassenfussball wird es meiner Meinung nach nicht mehr geben...

    Kleines Beispiel: Unser Verein hat für die Kids eine Spielfläche geschaffen, sogar kleine Tore aufgestellt. Aber glaubst Du das sich da die ach so wichtigen Strassenfussballer eingefunden haben? Der Platz wurde hinterher als Trainingsplatz genutzt und wird demnächst platt gemacht.

    Gründe: die Kids dürfen nicht allein durchs Dorf fahren. Die Kids wollen das aber auch nicht, weil da könnten ja Grössere sein. Den Kids geht komplett die Fähigkeit zur Integration in Gruppen ab, weil von zu Hause nichts mehr kommt.

    Gerade das machte doch den Strassenfussball aus. Keine oder selbst gemachte Regeln, viele Kids unterschiedlichen Alters.

    Aber ist das überhaupt Aufgabe des Vereins?

    Fazit: Strassenfussball zu fordern ist für mich ein sinnfreies "Konzept" Zumindest habe ich noch keine Konzeption gesehen, die das mit Leben gefüllt hätte.

    ciao
    BB

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  • Im Grunde geht es bei dieser Forderung nicht darum, den Fussball wieder auf die Straße zu verlegen oder das Ganze ohne echtes Training durchzuziehen. Es geht vielmehr darum, den Kindern das freie Spiel zu vermitteln und sie im Spiel mit Freunden einen eigenen fussballerischen Charakter entwickeln zu lassen.
    Und würden alle Trainer das auch so laufen lassen und nur bei Kriterien wie Technik und Passspiel eingreifen, gäbe es diese Idee nicht. Denn die Nostalgiker können zwar immer davon reden, dass es toll war, auf Asphalt zu spielen, aber eine ernsthafte Alternative zu Rasen oder Asche ist es heutzutage nicht mehr, schon allein aus Platzmangel.

    • Offizieller Beitrag

    Doch, doch, ich denke der DFB versucht(e) den Fußball wieder auf die Straße zu bringen. Es wird zwar nicht als "Straßenfußball" bezeichnet, weil es das nicht mehr ernsthaft geben kann, aber die Aktion "Bolzplätze für Deutschland" ist ja bekannt und wird vom DFB unterstützt.
    Die Idee entwickelte sich aus "Streetbasketball"" und vielen anderen Trendsportarten.
    Wenn es dem DFB um deine Beschreibung

    ...... Es geht vielmehr darum, den Kindern das freie Spiel zu vermitteln und sie im Spiel mit Freunden einen eigenen fussballerischen Charakter entwickeln zu lassen. .....

    gehen würde, unterschreibe ich das. Aber der Satz allein beinhaltet hat noch kein Konzept.




    DFB.de :
    "Stefan Kuntz Willst du ein Spitzen-Fußballer werden?
    Dann solltest du jeden Tag den Ball am Fuß haben. Geh raus auf den Bolzplatz"

    oder

    Kölner Stadtanzeiger:
    "Der DFB-Sponsor und Bierbrauer Bitburger bietet jetzt sein Produkt an, um dem Fußball zu helfen: Pro Kasten stiftet die Firma, sagt sie, ein paar Quadratmeter Bolzplatz. DFB-Team-Manager Oliver Bierhoff findet das gut.

    Alkohol und Fußball - das passt wirklich gut zusammen."

  • Hallo Leute,

    ich möchte mal zu diesem Thema meine Erfahrungen und meine Sichtweise einbringen.

    Das Problem wurde teilweise schon korrekt analysiert: Die Kinder von heute spielen zu wenig Fußball mit Älteren - da können die Kinder aber nichts für, weil deren Eltern zu große Angst um ihre Kinder haben
    Schon im Bereich der G-Junioren/Bambinis fällt einem sofort auf, wer von den Kids außerhalb des Vereinstrainings oft Fußball spielen/bolzen geht, sei es im Kindergarten oder Nachmittags auf dem Spielplatz. Es gibt meines Erachtens viel zu viele Eltern, die davon ausgehen, dass Training allein ausreicht - und deshalb ihre Kinder Nachmittags in der Bude hocken lassen, anstatt sie an die frische Luft zu schicken. Für meine Begriffe würde ich mir wünschen, wenn so manche Mütter endlich mal aufwachen würden und auch mal etwas von ihrer kostbaren Freizeit der Kinderbetreuung im Freien schenken könnten, so schwer kann das doch nicht sein.

    Ich persönlich habe im Sommer diesen Jahres viel Zeit mit Kindern unterschiedlichsten Alters auf dem Bolzplatz verbracht und muss auch etwas anmerken, was man bei allem nicht vergessen darf. Aufgefallen ist mir folgendes: Ungefähr 80 % derer, die unbeaufsichtigt durch ihre Eltern auf den Blozplatz gehen durften, vernachlässigen ihre Schulpflichten - diesen Punkt muss man sich immer vor Augen führen, schließlich kann es nicht unser Ziel sein, hervorragende Fußballer auszubilden, die letztendlich jedoch nichts anderes außer Fußball in der Birne haben. Die schulischen Leistungen sind heutzutage verdammt wichtig, und deshalb können wir nicht erwarten, dass jeder Fußballer aus unseren Vereinsmannschaften täglich auf dem Bolzplatz stehen kann, schließlich hat jeder einzelne von ihnen andere Voraussetzungen.

    Es ist also alles nicht so einfach, wie es sich der DFB wünscht, und so wie damals wird es auch nicht mehr werden.

    Gruß
    Sven

  • Also ein Kollege is auch Trainer und der Trainiert 2 mal die woche aber er hat seinen "Kindern" gesagt ihr könnt gerne auch öfter kommen und wir können einfach mal zusammen Spielen,und oh Wunder fast die ganze Manschaft is nun noch 2 mal in der woche auf dem Platz und Spielt einfach nur zusammen Fußball es gibt kein Trainer es gibt keine Regeln,es geht einfach nur um Spaß.Das Lieben die Kinder und die Kinder werden dadurch auch besser das hat man schon nach 3-4 wochen gesehen die haben im Punktespiel auch ab und zu mal "Frei" gespielt und das umgesetzt weas sie die 2 mal die woche gemacht haben.Das Training kla da kommen die auch aber das meiste lernen die beim Privatem Pölen.
    Beim Training lernen die "nur" noch Taktik und Ausdauer beim "Privatem" Pölen lernen die
    das zusammen Spielen, neue Tricks von anderen Kinder/Jugendlichen die nun auch immer dabei sind und das nötige selbstvertrauen.
    Wenn ich bald mein Training bei "meinen Kindern" beginne werde ich das nach ein Paar wochen auch anbieten und mal gucken ob es was bringt.
    Bei meinem Freund in der Manschaft sind 18 Jugendliche davon kommen 18stück und noch mindestens 10 andere jugendliche die einfach so mit Spielen, und das alle zusammen Spielen also die,die nicht im Verein Spielen oder in einerm anderen Verein Spielen bringt neue Trciks mit rein und die Kid`s bringen sie die Tricks gegenseitig bei.


    Sorry wegen meiner Rechtschreibung ich weiß sind viele Fehler drin. :O

    "Trainer werden ist nicht schwer - Trainer sein dagegen sehr!"


    Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit.


    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.


    © madd!! 2011. Alle Rechte vorbehalten. Kein Verwenden, Zitieren und Kritisieren ohne Erlaubnis. :P

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  • Hallo,

    da habt ihr natürlich ideale Voraussetzungen in eurem Verein, der euch Übungsleitern zwei weitere "Trainingszeiten" zur Verfügung stellt. Bei uns ist das leider nicht möglich, zumindest war es bisher nicht erwünscht - ich hatte in diesem Jahr einige Male zusätzlich ein Torwarttraining angeboten und schon wurden Stimmen laut, dass ich damit die anderen Mannschaften in ihrem Training störe. Zuerst muss man sich das Verständnis für innovative Ideen von Vereinsseite her holen, bevor man solche Ansätze umsetzen kann. Ich habe auch schon über einen "Spielnachmittag" nachgedacht (ohne Trainer, ohne Regeln, etc.), aber wie ich schon ausführte, sehe ich da kaum Chancen für die Durchsetzung dieses hervorragenden Gedanken.

    Gruß
    Sven

  • Das is eigendlich schade.Da es wohl echt viel bringt.
    Bei diesem zwei mal die woche Privat Treffen gucken die "kleinen" den "größeren" viel ab.Das is jetzt schon so das die alters grenze von 12-17geht und das is echt schön zu sehen das die alle trotzdem gut zusammen Spielen

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  • Der Vorteil des reinen Straßenfußball war die Koordinationsschulung, die sich durch die immer anderen Bälle und Untergründe ergab. Diese sollten jetzt die D und E Juniorentrainer im Verein ausgleichen.

    Aber 2 Training im Verein kann nicht die 2 x Training am Abend und 5 x Bolzen unter der Woche ersetzen. Wobei es bei uns zur Zeit immer mehr werden, die öfter unter der Woche spielen.

    Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

  • Wollte auch sagen,das ein Strassenfußball vielles ersätzen kann was man bisher vermist hat.Fängt schon mit der Koordination an.Was wir den Jungs schulen wird nicht das gleiche sein wie z.B wenn einer die Bäume klättert.Vorallem auf der strasse gibts keine richtigen Regeln sondern da gibts Leidenschaft und ohne pause Fussball.Was bei den wettkämpfen halt für unnötige spielstops verursacht werden gibts nicht im strassen fußball.

  • Hallo,

    ich glaube fest daran, dass unsere Nationalmannschaft in der Form während der WM unsere deutsche Weltmeistermannschaft von damals schlagen könnte.

    Ich kann es ehrlich gesagt auch nicht hören, ...."holt den Straßenfußball zurück".
    In den Großstädten ist der Straßenfußball tot. Muß wohl daran liegen, dass man in einer Hausspalte von 3 Metern zum Nachbarhaus schlecht spielen kann. Auch auf Garagendächern geht das wohl nicht. Das wäre für mich das gleiche zu sagen, ...."schaltet den Storm ab". Leider ist das so, aber ich finde, das ist zu akzeptieren und man kann nicht immer vergangenem nachjammern.

    Wir leben hier ländlich -Kleinstadt-, aber auch hier ist es spürbar zu merken, denn jede freie Wiese wird auch hier zugebaut. In den Neubaugebieten wohnen kinderreiche Familien und die eingeplanten Freiflächen werden nur sehr knapp kalkuliert. Hinzu kommt, dass dort wo sie dann überhaupt noch sind, die lieben Nachbarn ihre Gott verdammte Ruhe haben wollen.

    Fußballerisch betrachtet akzeptiere ich das Jahr 2007. Wir hatten damals keinen PC und auch kein Geld für Klavierunterricht, Wellenbad, Urlaub u.s.w.. Auch Discotheken waren wesentlich dünner gesträut. Das Angebot war erheblich schmaler und da wurde eben mehr Straßenfußball gespielt. Wenn meine Kinder im Grüngürtel unserer Siedlung oder im Verkehrsberuhigten Bereich Fußballspielen (das tun sie sehr oft), bin ich Aufsichtsperson. Beim Training bin ich Trainer. Ich verstehe meine Aufgabe darin, nicht nur zuzuschauen, wie sie frei Fußballspielen. Ich verstehe meine Aufgabe konkret darin, den gespielten Fußball in Bahnen zu lenken, Talente zu fördern ohne dabei den Spieler/das Kind in seiner eigenen Entwicklung ständig zu maßregeln. Dabei mache ich bestimmt auch Fehler, aber die werden bei den Kindern in Brasilien wohl auch gemacht. Wer sagt denn, dass die nicht noch besser wären, wenn die in ihrer Kindheit so trainieren würden wie wir????!!!!!!!!!!!!!!!!!!Gruss Andre