Beiträge von Fabian25

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    Jopague57 Genau das meine ich. Der Vorstopper spielt mal offensiv, mal defensiv. Dafür kann man natürlich dann auch nur Kinder nehmen, die schon so viel Spielverstand haben, dass sie verstehen, wann sie defensiv und wann sie offensiv sind.

    Thomas Es kann gut sein, dass es für dieses Alter manchmal zu komplex ist. Allerdings kommt es dann auch darauf an, welche Spieler man zur Verfügung hat. Wie gesagt: Ab und zu schwimmt die Abwehr dann doch etwas.
    Ich glaube nicht, dass dieses System und "einfach spielen lassen" ein Widerspruch sind. Man erklärt den Kindern, wie man es gerne sehen möchte und wie es richtig ist, ist dann aber nicht böse, wenn mal ein Kind nicht unbedingt seine Position hält. Dann erklärt man es dem Kind in aller Ruhe nach dem Spiel nochmal... Ich erkläre es halt den Kindern, erwarte aber in der F-Jugend nicht, dass das System fehlerfrei funktioniert.

    Was häufig vergessen wird, ist, dass Kinder bis zur Pubertät bereits eine gewisse Ausdauer mitbringen. Sie haben mehr Kraft in den Beinen, als es so mancher Kinder-Trainer haben will. Ein Grundausdauer-Training ist hier meist überhaupt kein Thema.
    Ich lasse meine Kleinen nie lange am Stück laufen (bis auf einmal 30 Minuten in der Halle, um mal zu sehen, wer es durchhält: Es haben alle durchgehalten und danach noch locker ein Spiel gemacht), und wenn ich ohne Ball trainieren lasse, dann nur Sprints und Koordination. Und auf dem Platz merkt man nicht, dass wir das so machen. Keines der Kinder ist nach einem Spiel komplett runter.

    Was in dem Bericht steht, ist vollkommen richtig. Fussball ist nicht immer nur geradeaus laufen. Und die sogenannte Grundausdauer kommt auch, wenn man viele Spielformen trainieren lässt...

    Ich lasse fast immer 2:1:2:1 spielen, d.h. mit einem Vorstopper vor der Abwehr, der bei Bedarf sehr offensiv spielt. Dazu spielt ein Stürmer sehr weit vorne, die beiden im Mittelfeld sollen das Spiel in die Breite ziehen.
    Ich kann mich über den Erfolg dieser Taktik nicht beschweren, auch wenn die Abwehr gelegentlich mal ins Schwimmen gerät. Dafür klappt es besonders offensiv sehr gut.

    Edit: Insgesamt denke ich aber, dass man F-Jugendliche einfach spielen lassen sollte. Ein paar taktische Anweisungen, wie sich welcher Spieler zu verhalten hat, sind okay, aber mehr muss eigentlich nicht sein...

    Zitat:


    Big Bopper schrieb am 18.05.2006 01:13
    Und ja, alle diese Texte und noch mehr habe ich in den letzten 3 Jahren zu hören bekommen. Aber ich habe nie von jemandem mal gehört: mein Kind ist geil auf Fussball - mein Kind will Fussball LERNEN.




    Das ist schade. Bin jetzt zwei Jahre Jugendtrainer und kann genau das Gegenteil berichten. Und auch das Engagement ist bei einigen Eltern anders, nämlich weitaus besser. Vielleicht habe ich in meiner Mannschaft mehr Glück mit den Eltern, aber ganz so schlimm ist es bei mir nicht!

    Zitat:


    Big Bopper schrieb am 18.05.2006 20:49


    Thema Interesse ab C-Jugend: generell finde ich es richtig, daß das Interesse ab C-Jugend erst beginnt. Dort beginnen die Kids selbständiger zu werden. Für das Erlernen des Spiels Fussball ist dieses Denken natürlich eine absolute Katastrophe und leider weit verbreitet. Motto: lass die Kleinen doch einfach bolzen... Nur: die Grundlagen für einen guten Spieler werden viel früher gelegt. Das zeigt ja eben auch das Ausland.

    ciao
    BB




    "Einfach nur bolzen lassen" ist sicherlich nicht richtig. Aber man darf nicht vergessen, dass es sich um Kinder handelt. Die Grundlagen, die beigebracht werden sollen, sind allerdings im freien Spiel bzw. im spielerischen Training beizubringen. Das gehört allerdings in ein anderes Thema!

    Uwe Hatte vorher auch nie gehört, dass größere Vereine bereits im Kinderbereich abwerben, aber leider wurde ich da auch persönlich eines Besseren belehrt. Aus meiner Sicht ein Skandal, dass Trainer, die sich "Talentförderung" auf die Fahnen geschrieben haben, 8jährige als kleine Profis behandeln.

    Meiner Meinung nach bremst die Abschaffung der Punktrunden keinen allzu ehrgeizigen Trainer aus, manche wollen dann doch trotzdem jedes Spiel gewinnen.
    Kinder möchten auch sehen, wo sie stehen. Selbst im F- und G-Jugendbereich fragen die Kinder, auf welchem Platz sie stehen.
    Eine komplette Abschaffung der Punkte würde kaum etwas ändern, nur die Kinder würden immer mehr fragen, wo sie denn in der Tabelle stehen. Sport lebt doch von Sieg oder Niederlage, und das den Kindern zu vermitteln, kann doch nichts schlimmes sein...

    Ich denke, wichtig ist, gerade, weil wir hier über einen Mannschaftssport reden, das Beibringen einer gewissen Disziplin und eines bestimmten Sozialverhaltens. Damit meine ich keinen Kasernenhof-Ton beim Training, sondern Sachen wie pünktliches Erscheinen, regelmäßige Trainingsbeteiligung, seine Ausrüstung dabei zu haben usw.
    Auch, dass man in einer Mannschaft nicht immer das tun kann, wozu man gerade Lust hat, sondern dass man sich auch mal zurückhalten muss, ist ein wichtiger Punkt.


    Uwe Deinen 4. Punkt berachte ich als nicht so wichtig. Viele Eltern sind meist froh, dass es überhaupt jemand macht, gerade im Kinderbereich. Es wäre natürlich wichtig und schön, steht aber in den Erwartungshaltungen ganz unten.

    Auch wenn´s hart klingt, aber schwache Trainingsbeteiligung kann im Normalfall eigentlich nur drei Grüden haben: 1. Der Trainer lässt soetwas zu, ohne den Kindern zu vermitteln, dass das Fernbleiben vom Training auch Auswirkungen auf das Spiel am Wochenende hat. Das hat etwas mit Diszilplin zu tun. 2. Der Trainer macht kein gutes Training (und das ist nicht unbedingt auf die Übungen bezogen, sondern eher auf die Art des Vermittelns oder 3. Das Kind hat gar keine Lust auf Fussball. In dem Fall sollte man dem Kind nahe legen, sich die Sache mit dem Fussball nochmal gut zu überlegen.

    Im Grunde geht es bei dieser Forderung nicht darum, den Fussball wieder auf die Straße zu verlegen oder das Ganze ohne echtes Training durchzuziehen. Es geht vielmehr darum, den Kindern das freie Spiel zu vermitteln und sie im Spiel mit Freunden einen eigenen fussballerischen Charakter entwickeln zu lassen.
    Und würden alle Trainer das auch so laufen lassen und nur bei Kriterien wie Technik und Passspiel eingreifen, gäbe es diese Idee nicht. Denn die Nostalgiker können zwar immer davon reden, dass es toll war, auf Asphalt zu spielen, aber eine ernsthafte Alternative zu Rasen oder Asche ist es heutzutage nicht mehr, schon allein aus Platzmangel.

    Zunächst einmal freue ich mich, solch ein Forum entdeckt zu haben. Sehr gute Idee!

    Man hört immer viel über Talentförderung, gemeint ist leider sehr häufig das Verstärken der eigenen Mannschaft.
    Ich kann das natürlich nur am Beispiel unserer eigenen Region deutlich machen. Bei uns in Kiel gibt es als großen Verein erstmal nur die KSV Holstein. Daneben gibt es im Jugend- und gerade im Kinderbereich nur zwei oder drei Vereine, die eine ähnlich gute Ausbildungsarbeit leisten können und dementsprechend eine Konkurrenz zu Holstein darstellen. Bei einem dieser Vereine arbeite ich. Holstein allerdings geht da ziemlich hart zu Werke. Um keine ernsthafte Konkurrenz auf Kreisebene zu haben, werden bereits im D-, E- und F-Jugendalter Kinder aktiv abgeworben. Könnte man sich jetzt darauf verlassen, dass diese Kinder besser dort gefördert werden, wäre es ja positiv.

    Nur, was ist eine sinnvolle Förderung für Talente in diesem Alter?
    -Dreimal die Woche Training, selbst in der F-Jugend? Sollte das Kind nicht erstmal als Kind gefördert werden, dem man auch mal ein bißchen Freizeit gönnt?
    -Dass selbst Kleinfeldmannschaften mit bis zu 30 Kindern vollgestopft werden, weil man mal wieder in den anderen Vereinen gewildert hat?
    -Kindern im F- und E-Jugendbereich zu erzählen, dass es jetzt leider nicht mehr für Holstein reicht und man sich jetzt einen neuen Verein suchen soll (=neue Freunde, neues Umfeld, das nun fehlende Selbstbewusstsein)?
    -Kinder anderer Verein mit ganz miesen und hinterhältigen Tricks unter Druck zu stellen, damit die Holstein-Mannschaft auch ja irgendeinen Titel (Kreismeisterschaft) holt?

    Ich glaube nicht!

    Aus meiner Sicht beginnt sinnvolle Talentförderung erst ab dem C-Jugendbereich, wenn die schlimmste Phase der Pubertät halbwegs überwunden ist. Ein F-Jugendspieler, der schon Pässe schlagen kann, ohne hinzufallen, ist nicht automatisch ein Talent! Vorher sollte man mal einsehen, dass Kinder erstmal in ihrer Mannschaft (wo auch immer) das Spielen lernen und einen eigenen Fussballcharakter entwickeln. Denn DAS ist das, was sich viele mit diesem Straßenfussball wieder herbei wünschen!
    Auch diese Auswahlmannschaft sehe ich sehr kritisch. Im Grunde handelt es sich dabei um Tauschbörsen für Kinderfussball, und ein großartig anderes Training als in den Vereinen wird auch nicht geboten. Eine Sichtung für Auswahlmannschaften in den Altersklassen findet auch nicht wirklich statt. Es gibt ein paar Sichtungsveranstaltungen, dann werden Kinder danach ausgewählt und danach werden Spiele in den Vereinen dieser Kinder nicht mehr begutachtet.

    Bei diesem Unsinn sollte der DFB mit allen untergeordneten Verbänden als erstes ansetzen, bevor er über Talentförderung redet.