Konzept zur Trainerakquise durch Elitestrukturen. Bitte um Hilfe.

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  • ich bin gerade dabei ein aus meiner Sicht hochinteressantes Projekt zu entwickelt, wobei ich gerne auf euere Hilfe zurückgreifen würde.
    Kurz zur Ausgangslage: unser Verein hat mit massivem Trainermangel zu kämpfen. Momentan ist sogar ein Volleyballtrainer "angestellt", da einfach die Alternativen fehlen. De facto kann es so nicht weitergehen. Da allerdings bereits ausnahmslos alle Mittel und Wege ausgeschöpft wurden neue Trainer anzuwerben, bin ich auf die Idee gekommen einen völlig neuen Weg zu gehen: man verändert die Vereinsstrukturen dahingehend, dass es ein Privileg für einen Trainer wird in unserem Verein zu sein. Was zuersteinmal hochtragend klingen mag liese sich aus meiner Sicht mit sehr simplen Methoden erreichen:
    Für mich als engagierten Jugendtrainer stellt sich immer wieder die Frage, wie kann ich mich qualifiziert fortbilden? es gibt hierzu einfach kaum Möglichkeiten. Eine erste "Elite-Maßnahme" wäre es, ein mal monatlich Vorträge von Profitrainern, Mediziner, Psychologen oder was auch immer im Vereinsheim anzubieten, die gezielt den Trainer Methoden an die Hand geben, um sich selbst zu verbessern. Konkret könnte das beispielsweise der Umgang mit Problemkindern sein oder ähnliches. Das Ganze müsste dann unter einem Motto laufen, das direkt mit dem Verein verknüpft wird.
    Eine weitere Idee wäre das Anlegen einheitlicher Unterlagen. Der jeweilige Trainer fügt am Anfang einer neuen Saison lediglich die Namen aus der Vereins-Mitgliedsliste in seine Mannschaftsliste ein und schon hat er sich das teilwesie mühevolle Zusammensuchen der Kontaktdaten gespart.
    Ein weiterer Punkt wäre das einrichten einer zentralen Freundschaftsspielstelle. Hier gibt ein Trainer an wann und gegen wen er spielen möchte und diese Stelle kümmert sich um die Organisation.


    Dies sind nur 3 von zahlreichen Ideen, einen Verein für engagierte Trainer interessant machen könnte.


    Zuersteinmal was haltet ihr generell von diesem Konzept? wären solche Strukturen ein Grund für euch zu diesem Verien zu wechseln? Ich möchte nochmal drauf hinweisen, dass es hier um das Gesamtbild geht. Jede einzelnen Veränderung ist vermutlich wenig interessant. Zusammen ergeben sie jedoch das Bild eines moderen, inovativen Vereins, in den ich mich als junger engagiertet Trainer einbringen möchte.

  • Ich denke, du bist grundsätzlich auf einem guten Weg. Vor allem deshalb, weil du eure Vereinsstrukturen überdenkst und ggf. Änderungen befürwortest.


    Ob die von dir vorgeschlagenen Ansätze gut für die Werbung von (neuen) Trainern ist, bleibt abzuwarten. Ich denke, es wird schwierig, Trainer mit "einheitlichen Unterlagen" oder "zentralen Freundschaftsspielstellen" zu werben. Der Punkt "monatliche Vorträge" könnte da schon eher ziehen, wobei ich da die praktische Umsetzung aufgrund finanzieller Aspekte (wie ich das so rauslese seid ihr ein eher kleiner Verein?) anzweifle - aber grundsätzlich eine gute Idee! Ich muss aber betonen, dass dies - natürlich - rein subjektive Empfindungen sind, mag sein, dass dies andere ganz anders sehen. Mich würdest du damit aber nicht werben!


    Ich denke eher, dass dein Ansatz Mittel dafür ist, eure Trainer zu halten bzw. zu fördern. Du vermittelst ihnen damit, dass sie wichtig für den Verein sind und ihre Arbeit irgendwo gewürdigt wird. Das ist m.E. die weitreichendere Wirkung, die du erzielen wirst. Insofern: Versuch, dein Konzept zum Tragen zu bringen!


    ...und so könnte sich der Kreis (doch noch) schließen: Spricht sich in eurem Ort/ eurer Gegend rum, dass dort Trainer fördernde Strukturen vorliegen, könnte dies mittel- und/oder langfristig doch zu verbessertem Zulauf führen. Also könnte dein Konzept vielleicht der Anfang für eine langfristig ausgelegte Strategie sein, die doch letztlich die Förderung des Kinder- und Jugendfussballs zum Ziel hat. Wenn es euch gelingt, auf dieser Schiene zu fahren, werdet ihr sicher für den ein oder anderen "Engagierten" interessant werden.


    Summa summarum: Ich kann mir nicht vorstellen, dass du mit den 3 vorgeschlagenen Ideen (okay, es sind "nur" 3 von "zahlreichen") kurzfristigen durchgreifenden Erfolg haben wirst. Aber über einen längeren Zeitraum werdet ihr als "engagierter Kinderfussball fördernder Verein" in eurer Gegend wahrgenommen und möglicherweise/wahrscheinlich entsprechend Zulauf haben.

  • Hi, in der letzten Saison war ich bei uns im Verein als Jugendkoordinator im Bereich der D und C Jugend eingesetzt.


    Ich habe den Job geschmissen, warum?


    Wie Ihr mich kennt, habe ich einige Ideen gehabt und wollte diese auch umsetzen. U.a. bot ich einen Trainerstammtisch für diesen Jugendbereich an. Dort griff ich Themen auf, wie z.B. Futsal etc.. Zudem versuchte ich, eine Art Teamgeist unter den Trainern zu entwickeln und erbettelte mir eine Hallenzeit. Über das Internet und Mundpropaganda habe ich 102 Trainer eingeladen zum Kick mit dem Futsalball. Darüber hinaus versuchte ich Dinge wie "Vereinsmeierei" zu bekämpfen und wollte zeitgleich die "Leistungsstärke" in der ersten und zweiten Mannschaft der jeweiligen Jugend durch Einführung von Sichtungstrainings- und Spieletrainings einführen. Ich wollte verhindern, dass immer wieder Trainersöhne in Leistungsgruppen spielten, in die sie nicht annähernd gehörten!!!!


    Abschließend kam noch hinzu, dass diese Trainer einen Trainerschein inne haben sollten. Ihnen hätte ich eine Leistungsvergütung zukommen lassen, finanziert durch eine Vergütungskürzung bei den hinteren Mannschaften. Das hätte natürlich Wind gegeben, langfristig wäre hier aber ein neidischer Blick auf die Trainer mit Schein entstanden, der vielleicht dazu beflügelt hätte, hier Anwärter auf den Trainerjob der ersten oder zweiten Mannschaft (der jeweiligen Jugend ab der F) zu werden. Der Verein wäre zweigleisig gefahren,


    a)Eine Art Leistungssport


    und


    b)Breitensport, ....wäre die Rechnung aufgegangen, wäre unsere D vielleicht auch in die Bezirksliga gerutscht.


    Trainerschulungen die vom Jugendvorstand einberufen wurden, wurden von cirka 50 Prozent der Trainer ignoriert. Hierzu wollte ich nach einem Gespräch mit jemandem, der mehr Ahnung hatte als ich, dass die Trainer die nicht erschienen sind, für den Monat ihre 50 Euro nicht erhielten und basta.


    Lange Rede kurzer Sinn, ....es sind Luftschlösser. Man führte mich als Koordinator ein, welcher nichts zu sagen hatte, ...ich war kompetenzlos (vielleicht war das auch gut so, damit die See schön ruhig blieb!). Man wollte wohl, aber nicht so richtig. Einige wollen, andere nicht, so kommt es mehr oder minder zu Stillstand. Mal einen Schritt vor, dann wieder zurück. Im Prinzip wollte man lieber der Familienverein bleiben. Ich wollte hingegen beides, Familienverein und Leistungssport, weil ich glaubte, dass man bei einem Kleinstattverein mit 800 Fußballern dem Nachwuchs etwas schuldig ist. Es ist vieles gut in diesem Verein, aber es könnte noch einiges besser werden. Meine Ideen wären ein Versuch ohne Erfolgsgarantie gewesen. Ich stellte schnell fest, dass der Unterbau -also die Trainer- hierauf keinen Bock hatten. Man sah eher die eigene Mannschaft und den schnellen Erfolg und fertig. Im Prinzip war kaum einer bereit, über das "normale" Maß zu investieren. Hierüber war ich natürlich zunächst sauer, mußte dann aber erkennen, dass die Leute ja eh schon viel investierten. Zu meinen Hallenterminen mit dem Futsalball erschienen satte 2 Trainer von 102, ...noch Fragen? Der Stammtisch kam dementgegen gut an.


    Um meine Ideen in die Tat umsetzen zu können, "arbeitete" ich einige Monate im Jugendvorstand. Immer wenn ich etwas neues einbrachte wurde diskutiert, ...ist ja auch normal. Unter dem Strich kann man sagen, dass ich vorpreschte und im Prinzip wieder auf die Startlinie zurück geholt wurde und Punkt. Da wurde eher über organisatorisches geredet, was ja auch nicht unwichtig ist. Grundsätzliches verändern ist schwierig. Wenn man mich gelassen hätte, hätte ich dem Verein via neuem Konzept und PHilsophie ein neues Gerüst verpaßt. Hierbei hätte ich in Kauf genommen, dass einige Trainer geschmissen hätten. Ich hätte sogar -und das meine ich Ernst- verantwortet, dass auf Grund des hierdurch "verursachten" Trainermangels einige Kinder einen anderen Verein hätten aufsuchen müssen.


    So gesehen ist es wohl gut, dass ich nicht mehr dabei bin, da haben sie wohl Glück gehabt :D . Ich wünsche Dir hier ein glücklicheres Händchen, wollte Dich nicht entmutigen, aber mal darstellen, das das, was man selber als besonders gut empfindet, bei anderen zum eigenen völligen Unverständniss, ganz anders ankommt, als man es selber erwartet. Jedenfalls bin ich auf dem Teppich der Tatsachen zurück und gelandet. Ich würde mich heute nur noch auf meine eigene Mannschaft konzentrieren, alles andere ich für mich heute und jetzt Zeitverschwendung, ....es sei denn, man macht Vorstandsarbeit und dazu bin ich nicht bereit.

  • erstmal danke für das Feedback. Ich möchte nochmal versuchen herauszuheben, wo ich den Reiz an diesem Projekt für einen externen (ggf. auch aktuell inaktivem) Trainer sehe:
    Menschen - inbesondere ehrgeizige - lassen sich gerne begeistern. Jeder der hier anwesenden Trainer wird wenn er ehrlich zu sich selbst ist ein Stück weit Trainer sein, weil er darüber seine Selbstbestätigung zieht. Dieses menschliche Eigenschaft versucht man auf das Projekt zu lenken und damit dem Ganzen den Status eines Privilegs zu geben.
    Es gibt in unserer Umgebung ca. 20 Vereine, die alle mehr oder weniger identische Strukturen besitzen. Da ist es völlig egal ob man bei Verein x oder y ist. Ziel wäre es nun für uns eine klare Abgrenzung zu schaffen durch neue, frische, inovative Ideen. Ich habe das jetzt mal in zwei Bereiche unterglidert: zum einen die interne sportliche Ausrichtung, zum anderen die externe Darstellung.
    Intern: klares Jugendkonzept entwickeln (Lernziele etc.), Traineraus und fortbildung (Stichwort Vorträge), Verbesserung der Kommunikation (Implementierung eines Forums o.ä.), Vereinfachung von Abläufen (Standardisierung von Dokumenten, Freundschaftsspielbörse).
    Hier soll einfach eine ganz klare Ausrichtung und Positionierung des Vereins erreicht werden, die das Gerüst für einen Trainer bildet. Durch diese 4 Punkte wird erreicht, dass der Trainer von Bürokratie entlastet wird und sich auf seine Hauptaufgabe konzentrieren kann, dass er unkompliziert die Möglichkeit erhält sich Fortzubilden, dass die Kommunikation innerhalb des Vereins optimiert wird und dass dem Trainer eine klare Vorgabe gemacht wird.


    Extern: zielt weniger auf die Trainer, sondern mehr auf die Spieler ab. Hier geht es um die Präsentation des Vereins und des beschriebenen Konzepts in völlig neuen Bereichen. Damit meine ich primär das Internet, das von vielen Vereinen noch sehr stiefmütterlich behandelt wird. Beispiele wären: Einrichtung eines Youtube-Channels, Twitter, Myspace, Podcasts und Co.
    Darüberhinaus könnte man sich in Schulen präsentieren, durch Anbieten von Schnuppertrainings und anschließendem Verteilen von Broschüren etc.


    Im übrigen muss ich erwähnen, dass ich das Ganze im Zuge eines FSJ mache. Von daher ist der zeitliche Aspekt der hier normalerweise eine Rolle spielen würde, kein Problem. Meine Ideen sind momentan noch in der entwicklungsphase. Sobald das Konzept steht, stelle ich es nochmal ausführlich vor. ;)

  • Moin,


    monatliche Vorträge sind gut - monatliche Beträge sind Voraussetzung...


    ciao
    BB

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