Unterfordertes Supertalent!

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Moin,


    auch mir sind anhand des Buches Kinderfussball von Morgen des DFB (Band 1) die vorgegebenen Inhalte der Altersstufen bekannt.
    Am Anfang haben wir erst mal Listen über den prozentualen Anteil von Kindern mit Defiziten jeglicher Art (Übergewicht etc.)


    Und der Strassenfussball von früher wird glorifiziert (Erlernen Dribbling, Aneignung von Techniken etc.). Es wird vorgegaukelt, dass die Kinder früher alles Dribbelkönige gewesen wären, aber das stimmt doch nicht!


    Ich meine, das DFB-Buch wendet sich an die Trainer mit Kindern, die eher im Breitensport anzusiedeln sind und Trainer, die sich mit Kindern "plagen" müssen, die erst mal ins Turnen geschickt werden sollten wegen der Bewegungsarmut, die also nur knapp bis gar nicht für die Sportart Fussball geeignet sind. Ich sehe jedes WE Kinder ( 8-9 jährige), die nicht mal richtig rennen können. die sind mit Dribbeln völlig überfordert.


    Und dann gibt es Kinder, bei denen man evtl. schon eine Begabung oder sogar Talent für das Fussballspielen feststellen kann und denen viele Dinge, die den meisten schwerfallen leichter von der Hand gehen. Die haben also das Ziel des DFB (Bewegungsschulung Grobform der Techniken) bereits intus. Warum soll mit diesen Kindern nicht auch schon Dinge geübt werden, die für 90 % der E-Jugendlichen richtig sind. Es kommt immer auf den Entwicklungsstand an.
    "Fördern und Fordern" habe ich auf der HP des DFB gelesen.


    Meint heir jemand der z.B. Hambüchen habe mit 6 oder 7 nur Purzelbäume gemacht und später dieses Topniveau erreicht.
    jeder Schachgrossmeister wusste schon mit 6 viel mehr überd as wesen des Schachspiels wie der Durchschnittsspieler.


    Warum sollten Kinder, die begabter sind nicht anders gefördert werden als die breite Masse?


    Für meine Begriffe wendet sich der DFB mit seinem "leitfaden" an die Trainer der Masse.


    Jeer Trainer wird einschätzen können, sofern er gut ist und Fingerspitzengefühl was er von seinen Kindern fordern kann und wie er sie am besten fördern kann.


    Dogmen stehe ich immer sehr kritisch gegenüber!


    Gruß und Alles Gute für 2010


    Frank

  • Lieber Frank


    Das man die Kinder fördern kann und muss, sehen wir ganz sicher. Nach dieser halben Saison kann ich aber mit Bestimmtheit sagen, dass ein Junior sehr oft im eigenen Verein mehr gefordert wird als in den Auswahlen oder Spitzenfussballclubs. Ich habe soeben zwei Fälle im Team (C - Junioren). Diese zwei Junioren konnten letzte Saison, Spitzenfussball U14 spielen. Da diese in dieser Auswahl nicht zum spielen kamen, spielten diese am Wochenende, meistens bei uns. Somit hatte ich Einblick auf dessen Fortschritte.


    Mein Bilanz ist himmeltraurig; Im Verlauf der letztjährigen Saison konnte ich wirklich 0% Verbesserung sehen. Dh. am letzten Spieltag rendierten Sie immer noch soviel wie am ersten Spieltag. Diese zwei Junioren stachen gegenüber unsere Teamspieler nie heraus... unsere Teamspieler rendierten im laufe der Saison mehr als diese zwei Auswahlspieler.


    Manchmal ging ich aus Neugier nach dem Spiel zum gegnerischen Trainer und sagte: "Hey, wir hatten heute zwei Auswahlspieler aufm Platz, kannst Du erraten, welche zwei es wahren?" Natürlich waren die Trainerkollegen nicht gerade happy zu wissen, dass wir mit zwei Auswahlspieler antraten. Aber trotzdem; Kein Trainer konnte erraten, welche zwei Spieler es sein könnten. Sehr oft kam nach Bekanntgabe der Lösung meiner Seite, sogar den Kommentar: "Nein, diese zwei sind doch nicht Auswahltauglich?! Du hattest doch keine Auswahlspieler..." Dh. dass unsere Teamspieler besser spielten als diese zwei, die in der Auswahl ja die bessere Ausbildung kriegten als unsere Spieler.


    Für diese Saison kamen diese zwei Kids zurück zu uns. Nun musste ich diese zwei Kids zu erst mal vom hohen Ross runter holen um diese auf dem Pfad der Tugend abzusetzen (sie hatten schon das Gefühl, dass sie ein grosses bischen besser sind als dessen Mitspielern). Nun gehören diese zwei Junioren zu den Leistungsträgern. In dieser halben Saison konnten sich diese zwei Junioren "bei uns im Verein" besser entwickeln als die ganze letztjährige Saison "in der Auswahl" (wo sie ja super Ausbildner haben und jeden Tag trainieren). Ich kann mir heute noch nicht erklären, warum diese zwei Junioren bei uns trotz weniger Trainingseinheiten, den grösseren Fortschritt machen konnten. Nanu ist egal... jedoch habe ich dank dieser Saison den Fakt; dass es nicht unbedingt sein muss, dass man in Auswahlen und Spitzenclubs, die bessere Ausbildung, die besseren Trainer und die besseren, die besseren, die besseren hat...


    Was ich noch unbedingt sagen will; Für gute Trainer ist es sicher keine "Plage" mit übergewichtigen Kindern zu arbeiten oder mit solchen die nicht richtig laufen können. Dafür sind wir Trainer ja da... und vor allem haben wir riesen Spass auch ab solchen Junioren. Dabei fühlen wir Breitenfussballtrainer uns immer wieder bestätigt, wenn die Junioren im Training, lächeln und Freude ausstrahlen und mit Beharrlichkeit an sich arbeiten. Wir sind eben gute Trainer, wir können uns an jede Situation anpassen und agieren entsprechend... wir sind nicht "nur" in der Lage mit Spitzenteams und Talente zu arbeiten... das ist ja zu einfach!


    Gruss TRPietro

  • Ich, -wie gesagt- sehr erfolgsdenkend und das als Trainer damals auch auslebend, ...schaute auch auf die Kinder, die nicht so gut spielen konnten, auf die, die keine 10 Meter rückwärts laufen konnten. Hierbei verspürte ich ein gewisses Mitleid mächtig gepaart mit viel innerlich verspürter Überheblichkeit mit Vorverurteilung. Ich dachte dann oft, dass die Mutter des übergewichtigen Kindes eine Anzeige erhalten sollte, weil ihre "Kröte" so fett war und auch, dass die Mama vermutlich genauso aussieht und unsportlich ist und immer wenn ich mit meiner Familie 2 Stunden in den Wald ging, da lagen diese Herrschaften zu Hause auf dem Sofa.


    Ich bekomme da auch heute noch einen gewissen Hass auf die Eltern und könnte solchen Eltern ehrlich gesagt mal so richtig in den Ar.... treten, wenn ich dürfte, aber für die Gedanken gegen das Kind, dafür kann ich mich wirklich nur schämen und Besserung geloben, ....das konnte nämlich nichts dafür. Da ich immer die ersten Mannschaften der jeweiligen Jugend trainierte, hatte ich diese Kinder nicht in der Mannschaft. Gerade solche Kinder würde ich heute als Herausforderung ansehen, ...nicht um ihnen täglich zu zeigen, wie beschissen sie sportlich drauf sind, sondern um ihnen alternativen aufzuzeigen. Gerade die Trainer der hinteren Mannschaften sind diejenigen, die die viel schwierigeren Aufgaben zu bewerkstelligen haben, ihre Leistung ist eigentlich viel höher anzusiedeln, denn der Trainer einer Supertruppe bringt seinen Talenten ihr Talent nicht bei, sondern sie bringen es ja mit. Damit zu jonglieren ist jedenfalls nicht schwerer, eher umgekehrt.


    Der Dfb möchte die breite Masse stärken, das hast Du richtig erkannt, ...sicher ist das so. Für mich bedeutet es aber nicht, dass die "Anderen" sich daran nicht halten sollten, ...das steht nirgends geschrieben!!! Wir hatten es eigentlich schon durchgekaut aber gern noch ein Beispiel:


    Dein Sohn spielt F Jugend, er ist talentiert. Was macht er so zu Hause? Hat er nicht die gleichen Bedürfnisse wie der dicke Spieler der F 387, dessen Füße nach hinten zeigen? Spielt dein Sohn draussen auf der Wiese oder im verkehrsberuhigten Bereich einfach mal so Fußball? Wenn ja, ....achte doch mal auf das was er da macht und auch darauf, wie er sich dort verhält und vergleiche es mit dem Verhalten, was er beim Vereinstraining und Spiel zeigt. Warum willst Du ihm das im Verein nehmen? Versteh ich nicht. Wenn er ein Talent hat, soll das gefördert werden, warum nicht innerhalb der Altersziele, sprich, freies Spiel zum Ausleben seiner Bedürfnisse für dieses Alter?


    Nun spielt er doch in einer Truppe bestehend aus Talenten. Spielt er denn nicht allein dadurch auf einem anderen Level innerhalb seiner Leistungsgruppe? Bekommt er nicht dadurch seine Förderung???!!!, ...trotzdem innerhalb der Altersziele, sprich, ....man läßt sie innerhalb ihrer Leistungsgruppe einfach mal spielen beim Turnier?


    Da entwickelten sich doch automatisch Szenen, die viel interessanter und spielwitziger wären, als den Ball bereits im One-Touch-Fußball hin,-und herzuschieben.


    Im übrigen, ....ich habe einige Talente gesehen, die bereits bei den Minis und in der F als Talente galten und es später in der D nicht mehr waren. Zum einen, ließen sie -aus welchen Gründen auch immer- einfach nach oder andere, von denen man das nicht geglaubt hat, zogen auf einem Bein an diesen Spielern vorbei und stellten sie so in den Schatten. Hierbei auch der kleien Dicke von nebenan! Diesen Zahn habe ich mir auch mal ziehen lassen müssen, ich besaß auch hier die Arroganz zu meinen, dass Talent bereits bei den Minis erkennen zu können.


    Ein anderer hier -ich glaube TRPietro war es- sagte mal, dass die Talente der großen Vereine oft ganz schnell weg vom Fenster sind. Schon Deshalb, ....finde ich es nicht gut, egal wie talentiert ein Spieler in der F ist, diesem abseits der Ausbildungsziele die Fußballkindheit übertrieben gesagt, zu nehmen.


    Ein guter Trainer kann mit Leichtigkeit das altersgerechte Training schwieriger gestalten und fördert und fordert seine Talente dann so!


    Unter dem Strich könnte ich sogar damit leben, den Kindern die man nicht überfordert, mal das eine oder andere mehr beim Training anzubieten (Ich spreche von der F), aber spätestens beim Spiel/beim Wettkampf hat der Trainer meiner Ansicht nach die Jungs unbeeinflußt einfach spielen zu lassen. Er darf das meiner Ansicht in der F nicht abrufen lassen, ...das ist nicht kindgerecht, entspricht für mich nicht den Alterszielen und nimmt ihnen die Möglichkeit, selber zu forschen, zu versuchen, mutig durch eigenen Entschluss zu aggieren, es verhindert die mögliche Spielintelligenz und hemmt wie eine angezogene Handbremse. Ich bitte das zu überdenken. Gruß Andre

  • Meint heir jemand der z.B. Hambüchen habe mit 6 oder 7 nur Purzelbäume gemacht und später dieses Topniveau erreicht.
    jeder Schachgrossmeister wusste schon mit 6 viel mehr überd as wesen des Schachspiels wie der Durchschnittsspieler.

    Mag sein, aber es gibt genauso prominente Gegenbeispiele. Miro Klose spielte seine gesamte Jugend bei SG Blaubach-Diedelkopf und nach dem Verlassen der A-Jugend-Mannschaft dort noch in der Bezirksliga Westpfalz (siebte Liga). 1998 – als Zwanzigjähriger – wechselte er zum ehemaligen Bundesligisten FC 08 Homburg und spielte für die zweite Mannschaft in der Verbandsliga (fünfte Liga). Hat ihm scheinbar nicht geschadet. Und was ist mit all den kleinen "Hambüchens" die auf der Strecke geblieben sind, weil der Druck irgendwann zu groß wurde?

    Ich meine, das DFB-Buch wendet sich an die Trainer mit Kindern, die eher im Breitensport anzusiedeln sind und Trainer, die sich mit Kindern "plagen" müssen, die erst mal ins Turnen geschickt werden sollten wegen der Bewegungsarmut, die also nur knapp bis gar nicht für die Sportart Fussball geeignet sind. Ich sehe jedes WE Kinder ( 8-9 jährige), die nicht mal richtig rennen können. die sind mit Dribbeln völlig überfordert.

    Naja, da lehnst Du Dich aber sehr weit aus dem Fenster. Zum einen bedeutet Breitensport nicht, dass dort alle Kinder über ihre eigenen Füße fallen. Die 8-9jährigen bei uns im Verein können jedenfalls dribbeln ohne sich zu verletzen. Zu behaupten, die Vorgaben seien primar für Trainer von Kindern gemacht, die an Bewegungsmangel leiden und für Fußball nicht geeignet sind, ist geradezu grotesk. Ohnehin wundere ich mich, dass hier behauptet wird, die Vorgaben gelten nur für den Breitensport. Wo sind denn die Konzepte für die anderen? Wo steht denn, was man jenseits des Beeitensports tun soll? Ich habe keine solchen Konzepte gefunden. Wer etwas findet, bitte hier posten.

    Und dann gibt es Kinder, bei denen man evtl. schon eine Begabung oder sogar Talent für das Fussballspielen feststellen kann und denen viele Dinge, die den meisten schwerfallen leichter von der Hand gehen. Die haben also das Ziel des DFB (Bewegungsschulung Grobform der Techniken) bereits intus. Warum soll mit diesen Kindern nicht auch schon Dinge geübt werden, die für 90 % der E-Jugendlichen richtig sind. Es kommt immer auf den Entwicklungsstand an.
    "Fördern und Fordern" habe ich auf der HP des DFB gelesen.

    Eben, es komm auf den Entwicklungsstand an! Es steht wohl außer Frage, dass die Kinder ihre technische Ausbildung noch lange nicht abgeschlossen haben. Schau dir mal ein paar Coerver-Videos an. Da gehen Dir die Augen über, was man im Bereich Technik alles machen kann. Wenn Dein Sohn das alles schon drauf hat, dann kann er auch Passstafetten üben. Dem ist aber nicht so. Das kann ich Dir versichern. "Fördern und Fordern" heißt lediglich, dass man die Anforderungen an das Leistungsniveau anpaßt. Es heißt aber nicht zwangsläufig, dass man Ausbildungsziele vorziehen muss. Ich persönlich halte die Entwicklung der technischen Fertigkeiten in diesem Alter für sehr viel wichtiger als das Erlernen des Passspiels.

    Warum sollten Kinder, die begabter sind nicht anders gefördert werden als die breite Masse?

    Anders ja, aber nur insofern, dass die Intensität und Komplexität gesteigert werden sollte, nicht aber die Inhalte.

    Für meine Begriffe wendet sich der DFB mit seinem "leitfaden" an die Trainer der Masse.

    Wo steht das? Und warum glaubst Du, dass die Mannschaft von Deinem Sohn nicht zur Masse gehört? Weil sie ein wenig weiter sind als andere in dem Alter? Solche Spieler findest Du überall, aber eben verteilt auf viele Mannschaften. Stell Dir vor, Dein Sohn hätte in der anderen Mannschaft in dem Video gespielt. Was wäre passiert? Er wäre nicht aufgefallen, weil er gegen das Passspiel auch als guter Einzelspieler chancenlos gewesen wäre. Du hättest ihn als guten Spieler vermutlich überhaupt nicht wahrgenommen. Insofern wäre ich sehr vorsichtig mit der Einordnung im Masse und Spitze.

    Jeder Trainer wird einschätzen können, sofern er gut ist und Fingerspitzengefühl was er von seinen Kindern fordern kann und wie er sie am besten fördern kann.

    Wär's mal so...

    Dogmen stehe ich immer sehr kritisch gegenüber!

    Das tue ich auch. Aber genauso kritisch stehe ich denen gegenüber, die davon ausgehen, dass für die Allgemeinheit formulierte Regeln für sie nicht gelten, weil sie darüber stehen.


    Mein Sohn ist 8 Jahre alt und ein guter Techniker. Aber er kann, und das wird auch auf Deinen Sohn und seine Mannschaftskollegen zutreffen, im Bereich Technik noch so viel lernen, dass ich ihn die nächsten 2 Jahre 4 Tage die Woche damit beschäftigen könnte. Warum ihn also jetzt schon mit Passspiel langweilen? Ich verstehe das wirklich nicht.

  • Werde nächstens Videos der letzten Turniere hochladen und dann könnt ihr sehen, dass, wennd er Gegner einer mannschaft mehr abverlangt, natürlich das passspiel nicht mehr so einfach läuft. Das istd ann wohl eher das, was ihr sehen wollt und wir natürlich auch.
    Es steht ausser frage dass F-Jugendliche im Bereich Technik und Finten noch eine Menge lernen können.


    Mein Sohn spielt oft auf so einem Minispielfeld des DFB und da spielt er ohne Vorgaben. Er dribbelt passt und er schiesst wie whrscheinlich die meisten Kinder in diesem Alter. Ich sehe darin aber keinen Widerspruch zum Training, denn dort werden genau diese Punkte trainiert.


    Der Trainer kennt und verfolgt die Ausbildungsziele, aber wo steht geschrieben, dass er nicht noch ein bisschen was anderes machen darf, wenn es auf fruchtbaren Boden fällt?


    Wogegen ich allerdings auch algerisch bin ist das Hereinrufen von aussen mit Anweisungen. Das im Training Gelernte sollte m.E. im Spiel frei umgesetzt werden, sonst sind wir bald wie bei Jorge Valdano (Über Fussball, sehr zu empfehlen), wenn im Jahr 2053 die Spieler wie marionetten nur das befolgen was die Trainer mittels Mikrofon ihnen einflüstern
    ich finde man kann die Kreativität nicht früh genug fördern.


    Gruß
    Frank

  • Hier wird gerade mit Kanonen auf Spatzen geschossen.


    Das die vom DFB aufgeführten Ausbildungsziele für die breite Masse angelegt sind, dürfte eigentlich klar sein. Ist es aber scheinbar nicht. Wenn diese Ausbildungsziele wirklich für alle gelten: Warum brauche ich die Fussballlehrer-Lizenz, um Bundesligisten zu trainieren? Warum darf ich mit der C-Lizenz nicht einen DFB-Stützpunkt leiten, oder in der Junioren-Bundesliga arbeiten? Weil dort die breite Masse aussen vor steht, und das von mir Erlernte nicht ausreicht, um dort effizient trainieren zu können.


    Wären die DFB-Konzepte auch für die "Spitze" ausgelegt, wieso haben Profivereine dann überhaupt eigene Jugendkonzepte?


    Schön finde ich immer den Vergleich zu anderen Sportarten oder Hobbies. Ein talentiertes Kind, das überragende Fähigkeiten am Klavier besitzt, wird sich wohl eher bei Stücken von Beethoven wohl fühlen, als den ganzen Tag "Alle meine Entchen" runterzurasseln, nur weil die breite Masse im selben Alter selbst das vermeintlich leichte Musikstück nur mit Hängen und Würgen auf die Reihe bekommt.


    Was mir auch schwer im Magen liegt, ist der Vergleich zwischen dauerhaft geförderten Spielern und Ausnahme-Talenten wie Miroslav Klose. Was mich genau daran stört:


    Miro Klose hat es, ohne jemals groß gefördert worden zu sein, seinen Weg in die Bundesliga geschafft. Oft wird hier argumentiert, die jungen Talente kämen meist nicht einmal in der A-Jugend an, und nur wenige würden dann noch den Weg in die Bundesliga schaffen. Wieviele schaffen es denn in die zweite Liga? Die dritte? Wir haben drei Profiligen in Deutschland. Noch dazu Amateurklassen, in denen die Spieler auch ihr Geld verdienen.
    Zumal Miroslav Klose wirklich ein Ausnahmetalent ist. Man redet immer von Podolski, oder von Kroos, dem vermeintlich größten Talent des Deutschen Fussballs. Aber ein Miro Klose hat vorwiegend aufgrund seines Ehrgeizes seinen Weg gemacht. Ein Lars Ricken z.B. ist ein ewiges Talent geblieben, viel kam nicht mehr von ihm.


    Weiterhin war jetzt bereits öfter zu lesen, das innerhalb der einzelnen Ausbildungsziele ja ach so viel zu lernen sei, und es sei daher falsch, andere Dinge schon früher als "normal" zu trainieren. Nunja... das bedeutet also, aus Jürgen Kohler hätte man im Prinzip mit 25 noch einen Weltklasse-Stürmer formen können, oder wie? Der Vergleich hinkt einfach...

    Zitat

    Mein Sohn ist 8 Jahre alt und ein guter Techniker. Aber er kann, und das wird auch auf Deinen Sohn und seine Mannschaftskollegen zutreffen, im Bereich Technik noch so viel lernen, dass ich ihn die nächsten 2 Jahre 4 Tage die Woche damit beschäftigen könnte. Warum ihn also jetzt schon mit Passspiel langweilen? Ich verstehe das wirklich nicht.

    Langweilt er sich denn, wenn er Pässe übt? Ich glaube, wenn er fussballbegeistert ist, kann man ihn im Prinzip nicht langweilen. Ist aber nur so eine Vermutung am Rande... da finde ich auch Andre´s Aussage super:

    Zitat

    Dein Sohn spielt F Jugend, er ist talentiert. Was macht er so zu Hause? Hat er nicht die gleichen Bedürfnisse wie der dicke Spieler der F 387, dessen Füße nach hinten zeigen? Spielt dein Sohn draussen auf der Wiese oder im verkehrsberuhigten Bereich einfach mal so Fußball? Wenn ja, ....achte doch mal auf das was er da macht und auch darauf, wie er sich dort verhält und vergleiche es mit dem Verhalten, was er beim Vereinstraining und Spiel zeigt. Warum willst Du ihm das im Verein nehmen? Versteh ich nicht. Wenn er ein Talent hat, soll das gefördert werden, warum nicht innerhalb der Altersziele, sprich, freies Spiel zum Ausleben seiner Bedürfnisse für dieses Alter?

    Na, wenn er die gleichen Bedürfnisse hätte, wäre er ja auch eine "dicke Kröte". Sein Sohn wird vermutlich ständig irgendeinem runden Lederding hinterherrennen, und der dicke Nachbarsjunge wohl eher gerade um die Weltmeisterschaft auf der Playstation kämpfen, mit einer Tüte Chips in Reichweite.
    Gib einem kleinen Kind einen Ball. Auch wenn der Junge in einem Fussballverein ist, und das Ausbildungsziel in seinem Alter lautet "Dribbling"... Mal sehen, wie lange er Dribblings übt. Der wird vermutlich versuchen, das Ding mal unter die Latte zu semmeln, in den Winkel zu jagen, oder wagemutig versuchen, einen Fallrückzieher hinzukriegen. Das hat er nämlich letztens im Fernsehen gesehen, und er möchte gerne seinem Idol XY nacheifern. Der hat das nämlich so toll vorgemacht, und der TV-Sender war so nett, das auch noch 100 Mal in Zeitlupe zu zeigen, und der Kommentator nannte ihn noch dazu den "Weltbesten Spieler".

    Zitat

    Und was ist mit all den kleinen "Hambüchens" die auf der Strecke geblieben sind, weil der Druck irgendwann zu groß wurde?

    Was ist mit den Talenten, die es nicht geschafft haben, weil sie unterfordert, dadurch gelangweilt waren und schliesslich gerade deswegen gar keine Lust mehr auf Fussball hatten?
    Das habe ich jetzt nur geschrieben um zu zeigen, das man im Prinzip jede Frage mit einer Gegenfrage attackieren kann...

    Zitat

    Schau dir mal ein paar Coerver-Videos an. Da gehen Dir die Augen über, was man im Bereich Technik alles machen kann.

    Genau SOWAS meinte ich, als ich schrieb, manche würden irgendwelche Geschriebenen Dinge als ihre Bibel erachten... Noch hat mir niemand bescheinigt, das Wiel Coerver der Gott aller Fussballtrainer ist. Hat Coerver Recht? Hat der DFB Recht? Hat das Jugendkonzept des VfB Stuttgart Recht? Oder der G-Jugend-Trainer vom SG 1681/82 Grün-Unterbach-Huckelhausen? Who knows... Ich zumindest glaube eher weniger, das Absolventen der höheren Trainerlizenzen den halben Tag nur Lehrvideos von Coerver oder sonstige Fachliteratur durchgeackert haben. Mit Coerver-Lehrmaterial ließe sich ja kein Geld mehr verdienen, wenn man es nicht ständig erweitern, variieren und verfeinern würde. Ein Buch von 1982 würde ja reichen.
    Was ich damit sagen will: Wenn man es von deinem Standpunkt aus betrachtet, Ranwie, dann würde das Ausbildungsziel "Dribbling" sich noch bis zur A-Jugend ziehen, gerade weil man soviel machen kann.
    Jedoch werden Trainer, die es ausschliesslich mit Talenten zu tun haben, wohl genau betrachten: "Ist das nicht schon zu einfach für die Jungs? Werden sie dadurch nicht sogar unterfordert? Wenn sie nicht gefordert werden, langweilen sie sich..."

    Zitat

    Naja, da lehnst Du Dich aber sehr weit aus dem Fenster. Zum einen bedeutet Breitensport nicht, dass dort alle Kinder über ihre eigenen Füße fallen. Die 8-9jährigen bei uns im Verein können jedenfalls dribbeln ohne sich zu verletzen. Zu behaupten, die Vorgaben seien primar für Trainer von Kindern gemacht, die an Bewegungsmangel leiden und für Fußball nicht geeignet sind, ist geradezu grotesk. Ohnehin wundere ich mich, dass hier behauptet wird, die Vorgaben gelten nur für den Breitensport. Wo sind denn die Konzepte für die anderen? Wo steht denn, was man jenseits des Beeitensports tun soll? Ich habe keine solchen Konzepte gefunden. Wer etwas findet, bitte hier posten

    Das hat er so ja auch nicht gesagt ;) da steht ein "und" mitten im ersten, von dir zitierten Satz ;) Aber das nur am Rande. Die Vorgaben, über die wir hier munter diskutieren, sind natürlich nicht nur für den Breitensport, da geb ich dir vollkommen Recht! Die Konzepte der "Anderen" finden wir deswegen nicht, weil diese eben nicht für die breite Masse gedacht sind. Ich mag mir gar nicht ausdenken, wieviele Volltrottel von Trainern ihren kleinen Dötzchen plötzlich Trainingsmethoden einer E-Jugend-Leistungsmannschaft aufdrücken wollen...
    Aber einer Sache bin ich mir ziemlich sicher: Die Konzepte, die von Trainern einer "Talentmannschaft" angewandt werden, bauen sicherlich auf den Vorgaben, die jeder von uns kennt bzw. propagiert, auf. Nur das diese eben auf den Leistungsstand der jeweiligen Truppe zugeschnitten werden, und durch den höheren Leistungsstand eben auch komplexer sind.


    Und zu guter Letzt mache ich mich mal wieder bei Andre unbeliebt :D :

    Zitat

    ....finde ich es nicht gut, egal wie talentiert ein Spieler in der F ist, diesem abseits der Ausbildungsziele die Fußballkindheit übertrieben gesagt, zu nehmen.


    Ein guter Trainer kann mit Leichtigkeit das altersgerechte Training schwieriger gestalten und fördert und fordert seine Talente dann so!

    Manchmal kommt bei mir das Gefühl auf, deine Meinung bzw. deine Beurteilung einzelner Sachverhalte träfe auf alles und jeden zu. Kannst du denn wirklich, ruhigen Gewissens darauf schwören, das den betroffenen Kindern die Fussballkindheit "genommen" wird? Manchmal glaube ich, du würdest ein Kind konsequent ausbremsen, nur weil es talentiert ist, und die "altersgerechten" Ausbildungsziele es unterfordern und somit irgendwann langweilen würden. "Aber ich möchte Flanken lernen..." "Nix da! In deinem Alter lernt man Dribbling und Finten, Basta!" Zugegeben, etwas überspitzt, aber der Eindruck entsteht wirklich zuweilen.


    Ich hätte da noch einen kleinen Denkanstoss:


    Viele hier kritisieren das Abweichen von Ausbildungszielen. Aber scheren sich die Kinder denn über Ausbildungsziele? Die wollen ihren Vorbildern nacheifern. Und die dribbeln und fintieren eben nicht nur. Ergo müssten die Kinder ja am glücklichsten sein, wenn sie alles so schnell wie möglich lernen dürfen, was ihre Vorbilder ihnen dauernd im TV oder Stadion zeigen.
    Es ist das eine, darauf rumzuhämmern, Trainer wollen Erwachsenenfussball auf Kinder übertragen. Das andere ist aber, wenn man dazu sein Erwachsenendenken auf Kinder projezieren will...
    Verfluchte 10.000-Zeichen-Begrenzung!

  • Talentfreier Vater, ...ich zitiere Dich:


    Wogegen ich allerdings auch algerisch bin ist das Hereinrufen von aussen mit Anweisungen. Das im Training Gelernte sollte m.E. im Spiel frei umgesetzt werden, sonst sind wir bald wie bei Jorge Valdano (Über Fussball, sehr zu empfehlen), wenn im Jahr 2053 die Spieler wie marionetten nur das befolgen was die Trainer mittels Mikrofon ihnen einflüstern
    ich finde man kann die Kreativität nicht früh genug fördern.


    Nun sind wir mal so richtig einer Meinung, ...hätte ich nicht gedacht! Vielleicht haben wir Kuebler ja wirklich falsch eingeschätzt, ...ich weiss es nicht und bin auf das Video fast schon gespannt. Gruß Andre

  • Basti, ...


    soweit mir bekannt, unterliegt jeder Stützpunktleiter einem Ehrenkodex. Diesen Kodex zu begreifen und zu leben und zu praktizieren, dazu ist wohl längst nicht jeder in der Lage. Die einen interessiert es nicht, der nächste kennt das, ihm ist es aber egal, dann gibt es welche, die sind vom Geiste her nicht in der Lage es zu rallen, und die, die auf Grund ihres Ichs nicht über ihren erbärmlichen Schatten springen können, die sind wohl in der Übermacht.


    Ein Stützpunktleiter ist Angestellter des Dfb, dafür bekommt er ein gutes Taschengeld im 4stelligen Bereich. Ich denke seine echte Arbeit -soweit er sie gut macht- wird nicht bezahlt, ...aber wenn der seinem Kodex nicht nachkommt, dann wird die Stelle bald frei sein.


    Das einzige was ich hier an Gefahr sehe ist, dass ein schlecht arbeitender Stützpunktleiter erst sehr spät auffallen könnte, denn die Trainer in den Vereinen erkennen ja nicht -soweit sie dem oben beschriebenen Bild entsprechen- das da scheisse gearbeitet wird oder sie erkennen es und schweigen, ...weil es ihnen entgegen spielt!


    Der Dfb hat übrigens keinerlei Machtbefugnis, die Fußballverbände gab es lange vor der Gründung des Dfb, ..ihre Macht wurde damals nicht abgeschaltet...ich habe es bereits mehrfach beschrieben, ...sie geben Empfehlungen heraus, ...wer ihnen nachkommt (Verbände) wird finanziell unterstützt, ....die anderen eben nicht, so isses. So nehmen sie Einfluß, jedenfalls ein Stück weit. Deshalb ist es so, wie es ist.


    Zitat Basti


    Manchmal kommt bei mir das Gefühl auf, deine Meinung bzw. deine Beurteilung einzelner Sachverhalte träfe auf alles und jeden zu. Kannst du denn wirklich, ruhigen Gewissens darauf schwören, das den betroffenen Kindern die Fussballkindheit "genommen" wird? Manchmal glaube ich, du würdest ein Kind konsequent ausbremsen, nur weil es talentiert ist, und die "altersgerechten" Ausbildungsziele es unterfordern und somit irgendwann langweilen würden. "Aber ich möchte Flanken lernen..." "Nix da! In deinem Alter lernt man Dribbling und Finten, Basta!" Zugegeben, etwas überspitzt, aber der Eindruck entsteht wirklich zuweilen.


    Ich hätte da noch einen kleinen Denkanstoss:


    Viele hier kritisieren das Abweichen von Ausbildungszielen. Aber scheren sich die Kinder denn über Ausbildungsziele? Die wollen ihren Vorbildern nacheifern. Und die dribbeln und fintieren eben nicht nur. Ergo müssten die Kinder ja am glücklichsten sein, wenn sie alles so schnell wie möglich lernen dürfen, was ihre Vorbilder ihnen dauernd im TV oder Stadion zeigen.
    Es ist das eine, darauf rumzuhämmern, Trainer wollen Erwachsenenfussball auf Kinder übertragen. Das andere ist aber, wenn man dazu sein Erwachsenendenken auf Kinder projezieren will...


    Basti, ich will dir mal was ins Öhrchen flüstern, ...Kinder können sich was wünschen, was sie wollen, legen zu ihrem Besten andere fest und das sind die Erwachsenen. Dabei werden oftmals Fehler gemacht. Kluge Leute merzen die Fehler dann aus und arbeiten nach! Ich habe von Dir den Eindruck, dass du besser ab der C trainierst, jedenfalls stellt sich das aus meiner Sicht so da. Im Umkehrschluß ist mir klar, dass ich aus deiner Sicht besser garnicht trainieren sollte, schon klar, ...was ich ja auch nicht tue, denn ich spreche hier als Ratgeber mit ein bischen Erfahrung und vor allem als Mensch und Vater, ...die hier im Forum auch herzlichst gewünscht sind.


    Kinder eifern Vorbildern nach, ...das stimmt sowasvon, ...nur hast Du schon mal bedacht, dass sie manchmal auch falschen Vorbildern nacheifern. Der Westerheld raucht cool an seiner Camel, Papa haut Mama, Macho läßt Frau alles im Haushalt machen, ich der damals vor dem Tor bei Schneetreiben als 14zehnter in der Reihe stand, wartete auf den Elfmeterschuss und frohr und weil mein Trainer immer so schrie und dieses und jenes machte, mache ich das heute auch und und und, ....und Kind macht das dannals Erwachsener auch, weil es das ja damals von den Vorbildern so gelernt hat. Merkst Du, wie kurz das Gedacht ist.


    Ich möchte noch einen Satz sagen und mich gleichfalls mit vielen damit anlegen, ....wer im Pflichtfreundschaftsspiel/Punktspiel/Turnierspiel einer F Jugend Vorgaben macht und Dinge abverlangt, die dort nicht hingehören, der sollte sich schnellst möglich vom Acker machen.


    Abschließend stelle ich fest, dass wir uns hier echt im Kreise drehen und mir ist schon ganz schwindelig. Alle Argumente sind ausgetauscht. Ich habe die Gegenargumente zur Kenntnis genommen, ...ich habe sie von allen Seiten beschnuppert und für mich befunden, das sie der großen Sache nicht dienlich sind. Ich möchte mich hier nun aus dem Thema verabschieden, es sei denn, es gibt neue Ansätze. Gruß Andre

  • Das du mir nahelegst, ab der C zu trainieren, nehme ich einfach mal so zur Kenntnis, und lasse das auch unkommentiert stehen. Das ist nunmal dein Eindruck, und denn rede ich dir weissgott nicht aus (was auch zu Unglaubwürdigkeit meinerseits führen würde). Jedoch würde ich nicht sagen, das du nicht trainieren solltest. Ich würde eher sagen, nicht alles so streng zu sehen. Selten wird so heiß gegessen, wie gekocht wird ;)


    Was du bezüglich Stützpunktleitern (...) sagst, muss sicher nicht angezweifelt werden. Viele Menschen arbeiten eben an falscher Stelle. In der Wirtschaft, in der Bildung, im Sport. Aber nach dem, was du sagst, müssten Stützpunktleiter bzw. Verbandsobere ja nahezu allmächtig sein. Das wiederum kann ich nicht glauben. Ich will es einfach nicht glauben. Wobei ich auch nicht behaupten kann, das Gegenteil beweisen zu können. Ich kenne keine Stützpunktleiter, nur den ein oder anderen Trainer einer Kreisauswahl. Und bei denen habe ich absolut nicht den Eindruck gewonnen, sie verträten die falsche Philosophie. Ihnen würde ich meine Kinder vorbehaltlos anvertrauen.

    Zitat

    Kinder eifern Vorbildern nach, ...das stimmt sowasvon, ...nur hast Du schon mal bedacht, dass sie manchmal auch falschen Vorbildern nacheifern. Der Westerheld raucht cool an seiner Camel, Papa haut Mama, Macho läßt Frau alles im Haushalt machen, ich der damals vor dem Tor bei Schneetreiben als 14zehnter in der Reihe stand, wartete auf den Elfmeterschuss und frohr und weil mein Trainer immer so schrie und dieses und jenes machte, mache ich das heute auch und und und, ....und Kind macht das dannals Erwachsener auch, weil es das ja damals von den Vorbildern so gelernt hat. Merkst Du, wie kurz das Gedacht ist.

    Reden wir bei Fussballern, deren Verhalten die Kinder kopieren wollen, von schlechten Vorbildern? Wenn dem so ist, ziehe ich sämtliche Aussagen dazu zurück. Ich dachte, es wäre klar, das wir uns hier über positive Vorbilder unterhalten. Hätte ich die Neigung über schlechte Vorbilder nachzudenken oder reden zu wollen, wäre ich im Forum von Puschkin, Diebels, West, Drogen-für-Alle oder sonstwo. Mein Vorbild war seinerzeit Kalle Riedle. Kopfballmonster... wann immer es ging, versuchte ich seine Kopfbälle zu "kopieren", ja, regelrecht ganze Spielsituationen nachzuahmen. Meine innere Stimme spielte dann den Radiokommentator. Ich hatte keinen Größe 4 Leichtball, Kopfballspiel war gewiss nicht das Ausbildungsziel meiner Altersgruppe. Gekümmert hat mich das wenig. Aber abgehalten hat mich auch niemand. Da war ich auch ganz froh drüber, denke ich.


    Zitat

    Ich möchte noch einen Satz sagen und mich gleichfalls mit vielen damit anlegen, ....wer im Pflichtfreundschaftsspiel/Punktspiel/Turnierspiel einer F Jugend Vorgaben macht und Dinge abverlangt, die dort nicht hingehören, der sollte sich schnellst möglich vom Acker machen.

    Das unterschreibe ich prompt! Nur was alles dort nicht hingehört, steht nirgendwo allgemeingültig beschrieben. Jeder entscheidet das für sich selbst.


    Schön, das du auf meine Attacke eingegangen bist. Hätte ich nicht schon etliche Beiträge von dir gelesen, würde ich glatt sauer sein ;) Aber im Gegensatz zu dir setze ich bei jedem Menschen genug gesunden Menschenverstand voraus, auch bei Stützpunktleitern, Funktionären, Trainern. Oft erlebe ich auch das Gegenteil, aber ich stelle sie nicht unter Generalverdacht.


    Und ich überlege immer noch, etwas gegen deinen Eindruck zu tun, aber die ganzen Beiträge als "Beweis" zu zitieren und zu verlinken, das würde mir dann doch zu lange dauern :D


    Erwähnte ich eigentlich schon, das ich kein Talent in meiner Mannschaft habe? Dafür umso mehr "dicke Kröten"? Die zwar nur verlieren, aber immer lachend beim Training aufkreuzen?

  • Ich Denke Andre hat den Nagel auf den Punkt getroffen.Man wird keine Lösung finden.


    Aber was den mit Talenten läst man sie einfach mitlaufen in der Mannschaft (egal ob F,E,D-Jugend).Oder stellt man das Training für diese Jungs oder Mäddchen um und geht eher auf ihr Talent ein.


    Bei mir Spielen auch die Dicken mit der Chipstüte und die Jungs die .Die Füße nach hinten stehen haben



    LG.Mike

  • Also gut Basti, du willst noch mehr hören, bekommst du es :)


    Jawohl, Trainer die schlechtes Training anbieten sind Vorbilder für die Kinder, ...aber eben falsche Vorbilder, ganz ganz sicher, ...aber....es sind Vorbilder. Diejenigen Kinder die später weniger überlegen, werden es ihm nacheifern, soweit sie nicht selber ans denken kommen. Hierfür gibt es tausende Beispiele.


    Aus meiner Meinung heraus, gehörst Du in dem Augenblick in die C Jugend und nicht in eine F Jugend als Trainer, weil Du würdest von den Ausbildungszielen abweichen, soweit du meinst, das es förderlich ist. Das wäre ich nicht das schlimmste, sondern eher der Umstand, dieses dann auch im Spiel abzuverlangen. In dieser Frage weiss ich im Augenblick nicht, wie du das beschrieben hast. Wenn du für ein freies Spiel bist, betrachte den Satz als ungeschrieben.


    Zudem möchte ich dir in dieser Frage noch sagen, dass du für mich alles andere als ein schlechter Trainer bist, ...ganz im Gegenteil, ...nur aus meiner Sicht hast du klar die "falsche" Einstellung für den unteren Jugendbereich, besonders bei einer F, denn du willst bei Talenten Ausnahmen praktizieren. So sehe ich dass, es resultiert aus meiner Meinung zum Thema und ist ein logischer unangenehmer Satz, der aber zumindest ehrlich und so gesehen sachlich ist.


    Der Dfb ist für mich Aushängeschild. Der Dfb macht auch Fehler, ganz klar. Hier wird oft geschrieben, dass der Dfb hier Dinge abgeschaut hat. Ich finde das stimmt so, ....aber warum soll er sich nicht das abschauen, was andere schon lange für gut befunden haben und erfolgreich praktizieren? Da spricht etwas weniger als nichts gegen. Halten wir fest, ...der Dfb ist modern eingestellt, macht Fehler und übernahm Dinge die gut sind von anderen und setzte wissenschaftlich fundiertes oben drauf. Das Ergebnis finden wir in deren Traineronlinebank und dem Drumzu, was dort noch zu finden ist. Es ist für die breite Masse, für die, die sich die Experten nicht leisten können, richtig....und das ist klasse. Bei denen die sich das leisten können, kann man doch eigentlich davon ausgehen, dass die noch bessere Arbeit leisten, oder nicht.


    Denjenigen, die sich das leisten können, wird nirgendswo ein Sonderstatus seitens des Dfb verliehen. Das bezeugt für mich, dass das nicht gewünscht ist, daher auch meine Meinung, dass die sich auch dran halten sollten bzw. der EMPFEHLUNG nachkommen sollten. Ruf doch dort mal an oder schreibe denen eine Mail und hör dir ihre Position an, ....mach es und berichte, ...ich bin gespannt.


    Desto mehr ich schreibe, desto größer wird für mich die Frage, wo denn eigentlich das Problem liegt? Keine festen Positionen, jeder spielt zu gleichen zeitlichen Anteilen, dazu die Altersziele im Training, kein Geschrei an der Seitenauslinie und im Spiel möglichst unbeeinflußt spielen lassen, ....wo ist eigentlich das Problem? Ist das so schwer?


    Ich weiss, ..du beleuchtest das ausbildungsmäßig, andere aber nicht, ...sie suchen ihre Legitimation dafür, wieder den Erwachsenenfußball auspacken zu dürfen bzw. ihn erst gar nicht einpacken zu müssen. Sie wollen sich am Rand wie die Trappatonis fühlen, ...dagegen kämpfe ich.

  • Andre, Basti


    Jetzt mal ganz realistisch; In der F - Jugend hat man ja folgende Ziele:


    • Ballführen und Dribbling (1:1 Angriffsverhalten)
    • Flache Pässe
    • Koordination integrieren
    • Polysportivität (bei uns in der Schweiz zu mindest)
    • Jede Uebung sollte möglischt mit Torschuss enden (Kinder wollen ja den Nezt zappeln sehen... und lernen somit auch den Torschuss)


    Lassen wir mal diese Ziele da Oben... vermutlich könnte man noch weitere Ziele geben. Die Bestimmungen für das Spielbetrieb habe ich ausgelassen... es geht hier ja nur um Ausbildungsziele. Jetzt ganz realistisch; Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass man als F - Trainer, einem F - Junior (Durchschnitts F - Junior... kein Ausnahmetalent gemeint) mehr als die obengenannten Zielen beibringen kann? Sind diese Ziele innerhalb von eins bis zwei Jahren erreichbar, wenn man bedenkt, dass der Uebungsteil aus Altersgründen (Kinder sollte man ja möglichst lange spielen lassen) eher kurz geführt werden sollte? Wenn Ihr Euch diese Fragen stellt, werdet Ihr feststellen, dass man kaum von diese Ziele abweichen kann... schlimmer noch; Ich bin der Ueberzugung, dass man als F - Trainer, schon viel erreicht hat, wenn der F - Junior beim Uebergang zur E - Jugend, gut Ballführen kann und eine Finte kann. Also währe das Ziel wie "flache Pässe" zum Teil noch offen. Müsste wieder eine F - Jugend übernehmen um mit Bestimtheit sagen zu können, wie schnell diese, das Ziel "Ballführen und Dribbling" lernen würden. Ich glaube aber kaum, dass man gross abweichen kann.


    Grüsse TRPietro

  • Ich zitiere mich mal selbst, 29.12.09, 19:41 Uhr:


    Desto mehr ich schreibe, desto größer wird für mich die Frage, wo denn eigentlich das Problem liegt? Keine festen Positionen, jeder spielt zu gleichen zeitlichen Anteilen, dazu die Altersziele im Training, kein Geschrei an der Seitenauslinie und im Spiel möglichst unbeeinflußt spielen lassen, ....wo ist eigentlich das Problem? Ist das so schwer?


    Nun das Statement von TRPiertro von 22:31 hinzu.


    Das meinte ich damit TRPietro, desto länger ich drüber rede, desto mehr wird mir persönlich klar, dass das Thema für die F runtergebrochen auf sein "Skelett" sehr klein ist, da gebe ich dir recht, absolut.


    Sorge macht mir dabei viel mehr, dass das Thema sich eigentlich durch die gesamte Jugend erstreckt, es ist eben nicht nur das Thema einer F (sich an die Ziele halten). Ich habe es oft angeschnitten und bin auch bereit in dieses Wespennest zu stechen, ...was ja auch schon geschehen ist.

  • Zumal Miroslav Klose wirklich ein Ausnahmetalent ist. Man redet immer von Podolski, oder von Kroos, dem vermeintlich größten Talent des Deutschen Fussballs. Aber ein Miro Klose hat vorwiegend aufgrund seines Ehrgeizes seinen Weg gemacht. Ein Lars Ricken z.B. ist ein ewiges Talent geblieben, viel kam nicht mehr von ihm.

    Ich habe nicht mit den Namen angefangen. Talentfreier Vater kam mit seinem Hambüchen-Beispiel. Ich wollte damit nur sagen, dass uns Einzelbeispiele, positive wie negative, nicht weiter bringen. Genauso wenig übrigens wie Vergleiche zum Klavier oder Schach spielen. Dein Statement zu Lars Ricken irritiert mich allerdings. Warst Du nicht der, der darauf hingewiesen hat, dass eben nicht nur die Bundesliga zählt, sondern auch noch die zweite und dritte und die hohen Amateurklassen usw.? Und die 14 Jahre Bundesliga sowie 14 Länderspiele von Lars Ricken sind "nicht viel"?

    Was ich damit sagen will: Wenn man es von deinem Standpunkt aus betrachtet, Ranwie, dann würde das Ausbildungsziel "Dribbling" sich noch bis zur A-Jugend ziehen, gerade weil man soviel machen kann.

    Ja aber natürlich gehört das Techniktraining auch noch zum Stoff der A-Jugend. Im übrigen wird auch im Seniorenbereich noch kräftig Technik trainiert.

    Jedoch werden Trainer, die es ausschliesslich mit Talenten zu tun haben, wohl genau betrachten: "Ist das nicht schon zu einfach für die Jungs? Werden sie dadurch nicht sogar unterfordert? Wenn sie nicht gefordert werden, langweilen sie sich..."

    Lol, das meinst Du jetzt nicht ernst, oder? Also Dribbling, Fintieren, Zweikampf usw. ist für diese 6jährigen Jungs schon zu einfach? Das können sie alles schon perfekt und deshalb müssen sie jetzt Passspiel üben, um die Langeweile bei Dribbling und Zweikampf zu überwinden? Sorry, aber das kann ich wirklich nicht ernst nehmen.

    Die Konzepte der "Anderen" finden wir deswegen nicht, weil diese eben nicht für die breite Masse gedacht sind.

    Aha, es gibt also geheime Konzepte, die nur unter der Hand zwischen wenigen Eingeweihten ausgetauscht werden, weil sie eine Gefahr für die breite Masse darstellen? Das wird ja immer besser!

    Manchmal glaube ich, du würdest ein Kind konsequent ausbremsen, nur weil es talentiert ist, und die "altersgerechten" Ausbildungsziele es unterfordern und somit irgendwann langweilen würden. "Aber ich möchte Flanken lernen..." "Nix da! In deinem Alter lernt man Dribbling und Finten, Basta!" Zugegeben, etwas überspitzt, aber der Eindruck entsteht wirklich zuweilen.

    Irgendwie dreht sich Deine gesamte Argumentation darum, dass diese Kinder von den Ausbildungszielen der F-Jugend unterfordert sein könnten. Sorry, aber das ist derart abwegig, dass es keine vernünftige Basis für eine Diskussion bietet. Wenn ich es als Trainer nicht schaffe für 6jährige ein interessantes und motivierendes Training zu gestalten, dass die Kinder fördert und fordert, ohne dabei auf Ausbildungsziele höherer Jahrgänge zurück greifen zu müssen, dann sollte ich in meiner Freizeit besser etwas anderes machen.


    Jede Minute Trainingszeit, die man für Passspiel verwendet, geht den anderen Ausbildungszielen verloren. Auch talentierte Spieler kommen noch in die E- und D-Jugend, wo sie sich noch genug mit dem Thema beschäftigen können. Es gibt definitiv keinen triftigen Grund Ausbildungsziele vorzuziehen.


    Dem letzten Statement von TRPietro kann ich nur 100%ig zustimmen!

  • Hallo Leute


    Zu den Ausbildungskonzepten und Fachliteratur für die Breite Masse.


    • Die Fachliteratur wird für die breite Masse konzipiert, damit man diese auch verkaufen kann. Ich persönlich bin nicht an Fachliteratur für Aktivfussball interessiert (bin ja im Juniorenbereich tätig)... also hätte da der Verlag und dessen Schriftsteller, einen Kunden weniger. Darum versucht man diese Literatur zu veralgemeinen. Für ALLE zu erstellen. Ganz klar Marketing...
    • Zu den geheimen Ausbildungskonzepte; Ich will Euch nicht böse machen. Jedoch gibst schon etwas (zumindest bei uns in der Schweiz) dass im Breitensport, nicht veröffentlicht wird. Dafür gab es schon oft Diskussionen. Vor einem Jahr war ich bei einer Sitzung einer Auswahl (wir geben auch Spieler in dieser Auswahl). Da beklagte sich der Auswahltrainer, dass Sie vom Verband Ausbildungsvorlagen und Uebungen erhalten würden. Er gab uns dass (dicke) Dossier zwar durch, sagte aber bei Anfrage ganz klar, dass er keine Kopien zustellen darf. Bei einem Vereine aus unserer Gruppierung haben wir einen D - Trainer; der ist hingegen zusätzlich in eine andere Auswahl tätig (da schicken wir ebenfalls unsere Besten Jungs) als Co - Trainer der U15. Dieser hat auch schon von "mega - Uebungen" geschwärmt. Als ich anfragte, ob er mir die Unterlagen geben würde, war die Antwort klar; "Ich darf nicht!" Ob es im DFB so ist weiss ich nicht. Bei uns ist etwas aber im Umlauf... jedoch brauche ich diese Uebungen nicht. Dafür habe ich gefälligst soccerdrills.de das ja vom Uwe und Co. gepflegt wird oder fd21.de und sonst noch weiss ich nicht wieviel Literatur. Mit ganzem Respekt; Vergisst diese "geheime" Konzepte... es ist genug gutes Material im Umlauf. Natürlich machst aber neugierig... ;)


    Gruss TRPietro



  • Sorry! Diese Antwort könnte für Verwirrung sorgen... ich habe nicht ganz verstanden ,was Du damit meinst. Vor allem der letzte Teil.

  • TRPietro, ich zitiere einen Teil deines Statements vom 29.12.09, 22.31 h


    Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass man als F - Trainer, einem F - Junior (Durchschnitts F - Junior... kein Ausnahmetalent gemeint) mehr als die obengenannten Zielen beibringen kann? Sind diese Ziele innerhalb von eins bis zwei Jahren erreichbar, wenn man bedenkt, dass der Uebungsteil aus Altersgründen (Kinder sollte man ja möglichst lange spielen lassen) eher kurz geführt werden sollte? Wenn Ihr Euch diese Fragen stellt, werdet Ihr feststellen, dass man kaum von diese Ziele abweichen kann... schlimmer noch; Ich bin der Ueberzugung, dass man als F - Trainer, schon viel erreicht hat, wenn der F - Junior beim Uebergang zur E - Jugend, gut Ballführen kann und eine Finte kann. Also währe das Ziel wie "flache Pässe" zum Teil noch offen.


    Hier beschreibst Du für meinen Begriff, dass die wenigen Ausbildungsziele bei genauer Betrachtung eh schon kaum zu erreichen sind. Wenn ich das so richtig verstanden habe, wollte ich mich hiermit arangieren, denn ich glaube, dass Du damit recht hast. Das dürfte für den aller aller größten Teil aller im Breitensport aggierenden Mannschaften gelten, ...da herrschen zum Schluss des Ausbildungsjahres ausreichend viele Defizite im Bezug auf die wenigen Ausbildungsziele; wir sprechen von einer F. Hier dann noch an Ausbildungsziele älterer Ausbildungsgruppen zu denken und hierfür beim Training Zeit auszugeben, ....ist sehr Contraproduktiv, ....das macht keinen Sinn. Bezogen auf diesen Aspekt ist die Diskussion fast schon überflüssig, das meinte ich damit


    Man erhält dann am Ende der Saison eine Truppe, die von allem ein bischen kann, aber nichts richtig und darauf kann ein Trainer des folgenden Ausbildungsjahres nicht aufbauen, ...er muß, ....wenn er das Problem erkannt hat, ....nacharbeiten und das kostet Zeit zu lasten seiner Ausbildungsziele, ...das wird ein roter Faden. Warum muß er nacharbeiten? Weil sein Vorgängerkollege zu dumm war (Ich spreche den Breitensport an)! Warum war er zu dumm? Weil er entweder keine Ahnung hatte oder weil seine Selbstsucht und sein Egoismus nun einen Virus in die Ausbildung bepflanzt hat, den andere die Ahnung und Selbstdisziplin haben, ausbaden müssen (nicht zuletzt die Kinder und der Verein an sich). Im schlechtesten Fall erkennt der Nachfolgetrainer es aber auch nicht und trainiert ebenfalls Dinge, die noch nicht dran sind. Was am Ende dann oben raus kommt, dürfte bei sachlicher Betrachtung etwas sein, was einem ---den Namen suche ich noch--- gleichkommt. Hierfür gibt es schon viele Beispiele, wie ich finde. Das wollte ich -bezogen auf deine Frage- zum Ausdruck bringen.

  • Zitat

    Lol, das meinst Du jetzt nicht ernst, oder? Also Dribbling, Fintieren, Zweikampf usw. ist für diese 6jährigen Jungs schon zu einfach? Das können sie alles schon perfekt und deshalb müssen sie jetzt Passspiel üben, um die Langeweile bei Dribbling und Zweikampf zu überwinden? Sorry, aber das kann ich wirklich nicht ernst nehmen.

    Doch, das meine ich durchaus ernst. Während man viele 6jährige noch mit Balljonglieren begeistern kann, gibt es sicher einige Talente, die das schon viel besser können. Diese wirst du nie genauso lange damit begeistern können, wie eben die Durchschnittskinder. Von Perfektion war ja nie die Rede. Vielmehr bin ich durchaus der Ansicht, dass das Training für Talente vielfältiger sein müsste, um diesen denselben Spaß zu gewährleisten, wie der breiten Masse.


    Zitat

    Aha, es gibt also geheime Konzepte, die nur unter der Hand zwischen wenigen Eingeweihten ausgetauscht werden, weil sie eine Gefahr für die breite Masse darstellen? Das wird ja immer besser!

    Der DFB stellt seine Trainingsinhalte allen zur Verfügung. Vereine mit Leistungsmannschaften, oder auch nur Kreisauswahltrainer stellen ihre Trainingsinhalte (Konzepte) eben nicht zur Verfügung. Mehr wollte ich ja gar nicht sagen...


    Zitat

    Irgendwie dreht sich Deine gesamte Argumentation darum, dass diese Kinder von den Ausbildungszielen der F-Jugend unterfordert sein könnten. Sorry, aber das ist derart abwegig, dass es keine vernünftige Basis für eine Diskussion bietet. Wenn ich es als Trainer nicht schaffe für 6jährige ein interessantes und motivierendes Training zu gestalten, dass die Kinder fördert und fordert, ohne dabei auf Ausbildungsziele höherer Jahrgänge zurück greifen zu müssen, dann sollte ich in meiner Freizeit besser etwas anderes machen.

    Eben nicht diese Kinder! Ich beziehe das nicht nur auf die Truppe, von der wir exemplarisch Ausschnitte zur Verfügung haben. Zumal es ja nicht einmal zur Diskussion steht, ob Ausbildungszielen vorgegriffen wird. Ich bin jedenfalls nicht der Ansicht, das es falsch sei, die Kinder auch Passspiel üben zu lassen, wenn sie Freude daran haben. Weissgott nicht in der Intensität, die für das Ausbildungsziel vorgesehen wäre. Ich lasse meine E-Junioren ja sogar ab und an Ecken üben. Da sehe ich auch nichts falsches dran, denn mein Training verfolgt nicht das Ziel "Standardsituationen", sondern ich lasse sie das zwischendurch mal üben, weil sie danach fragen, und es ihnen Spaß macht. Ich gebe zwar Tipps dabei, aber es ist für mich kein Trainingsinhalt. Sollen sie üben, wenn sie wollen. Ich schau mir das munter an, weil wir ja unser Training schon gemacht haben, und sie ihre Freude haben. Schande über den, der höhere Ausbildungsziele als festen Bestandteil seines Trainings ansieht. Ist für mich dasselbe, als wenn die Jungs mich nach irgendeiner Spielsituation fragen, die sie im Fernsehen sahen. Wenn ich darauf eingehe und es der Bande erkläre, ist das doch irgendwie dasselbe, nur in Grün.


    Zitat

    Ich habe nicht mit den Namen angefangen. Talentfreier Vater kam mit seinem Hambüchen-Beispiel. Ich wollte damit nur sagen, dass uns Einzelbeispiele, positive wie negative, nicht weiter bringen. Genauso wenig übrigens wie Vergleiche zum Klavier oder Schach spielen. Dein Statement zu Lars Ricken irritiert mich allerdings. Warst Du nicht der, der darauf hingewiesen hat, dass eben nicht nur die Bundesliga zählt, sondern auch noch die zweite und dritte und die hohen Amateurklassen usw.? Und die 14 Jahre Bundesliga sowie 14 Länderspiele von Lars Ricken sind "nicht viel"?

    Gut, lassen wir das mit den Namen. Lars Ricken ist für mich einfach ein... rotes Tuch, irgendwie. Anderes Thema :D


    Zitat

    Aus meiner Meinung heraus, gehörst Du in dem Augenblick in die C Jugend und nicht in eine F Jugend als Trainer, weil Du würdest von den Ausbildungszielen abweichen, soweit du meinst, das es förderlich ist. Das wäre ich nicht das schlimmste, sondern eher der Umstand, dieses dann auch im Spiel abzuverlangen. In dieser Frage weiss ich im Augenblick nicht, wie du das beschrieben hast. Wenn du für ein freies Spiel bist, betrachte den Satz als ungeschrieben.

    Abweichen würde ich. Aber es im Spiel konsequent abverlangen? Niemals! Ich würde sicherlich sagen "Ihr dürft das ruhig ausprobieren!", aber nie die Anweisung geben, es tatsächlich umzusetzen. Da liegt für mich, wie auch für dich, der Unterschied. Bei mir im Training gibts auch immer eine Trickstunde, wo alle Tricks vorstellen und dann üben dürfen. Für eine E-Jugend nicht das Ausbildungsziel. Aber interessanter Trainingsinhalt, daher mache ich das. Und das, was sie dort üben oder lernen (die meisten sind noch nicht so weit, das wirklich zu LERNEN), dürfen sie auch im Spiel umsetzen, wenn ihnen danach ist. Aber verlangt wird das nicht.


    Zitat

    Jawohl, Trainer die schlechtes Training anbieten sind Vorbilder für die Kinder, ...aber eben falsche Vorbilder, ganz ganz sicher, ...aber....es sind Vorbilder. Diejenigen Kinder die später weniger überlegen, werden es ihm nacheifern, soweit sie nicht selber ans denken kommen. Hierfür gibt es tausende Beispiele.

    Absolute Zustimmung! Wobei "schlechtes Training" Definitionssache ist. Lange Wartezeiten, stupide, sich ständig wiederholende Übungen etc. sind für mich schlechtes Training. Gelegentliches Einstreuen von Übungen, die nicht ausschliesslich die aktuellen Ziele verfolgen, sondern mitunter höhere Ziele, sind für mich kein schlechtes Training. Es ist einfach nur Abwechslung. Hauptsache, es wird im Spiel eben nicht konsequent von den Kindern verlangt.


    Zitat

    Desto mehr ich schreibe, desto größer wird für mich die Frage, wo denn eigentlich das Problem liegt? Keine festen Positionen, jeder spielt zu gleichen zeitlichen Anteilen, dazu die Altersziele im Training, kein Geschrei an der Seitenauslinie und im Spiel möglichst unbeeinflußt spielen lassen, ....wo ist eigentlich das Problem? Ist das so schwer?

    Ich rufe aber ständig von der Seitenauslinie, wenn wir draussen spielen... :D Aber das muss man sich mal anhören, um zu verstehen, was ich überhaupt meine, wenn ich von "Rufen" spreche. "Komm, ran, Christopher! Hol ihn dir! Du bist schneller!" Taktische Anweisungen aber gleich null =)


    Das war wieder ein Beitrag von dir, Andre, bei dem ich dir fast zu 100% Recht geben muss. Kein Sonderstatus für irgendwelche Vereine. Aber Abweichen sollte in einem bestimmten Maße (üben, aber nicht abverlangen!) erlaubt sein.


    Zitat

    Aber was den mit Talenten läst man sie einfach mitlaufen in der Mannschaft (egal ob F,E,D-Jugend).Oder stellt man das Training für diese Jungs oder Mäddchen um und geht eher auf ihr Talent ein.

    Das ist eben die Frage, die ich mir während der ganzen Diskussion stelle. Ist es richtig und gut, einem talentierten Kind dieselben Übungen zu geben, wie einem Bewegungs-Legastheniker, der diese Übungen nur deswegen ohne Knoten in den Beinen schafft, eben weil diese so einfach sind? Ich glaube eben nicht!
    Solange man einem talentierten E-Jugendlichen nicht konsequent die Trainingsinhalte einer D-Jugend aufbrummt, sehe ich da kein Problem. Aber für die talentierten sollten die Herausforderungen bei Übungen hochgeschraubt werden.


    Zitat

    Ich weiss, ..du beleuchtest das ausbildungsmäßig, andere aber nicht, ...sie suchen ihre Legitimation dafür, wieder den Erwachsenenfußball auspacken zu dürfen bzw. ihn erst gar nicht einpacken zu müssen. Sie wollen sich am Rand wie die Trappatonis fühlen, ...dagegen kämpfe ich.

    Ich glaube, der Fehler liegt einfach nur bei mir. Ich schlage mich in dem Punkt jederzeit auf deine/eure Seite. Dennoch gehe ich immer zuerst davon aus, das ich es nicht mit solchen Trainern zu tun habe. In meinem Umfeld gibt es gott sei Dank auch keine. Höchstens die Knaller aus unserer D-Jugend, aber die hören zum Saisonende gottlob auf.

  • Ausbildungsziele sind ja völlig okay. Man kann sie ja auch etwas strecken, wenn es für manche Kinder notwedig ist und die Grenzen sind eh fließend. Woran erkenne ich aber nun, ob ein Ausbildungsziel erreicht ist. Ballführung/Dribbling in Grobform?! Was bedeutet das denn genau? Wenn ein Kind in der F um Hütchen dribbeln kann ohne dass der Ball wegspringt? Wenn man jetzt die Hütchen enger zusammenstellt macht man dann schon Training der E? Also meine Frage ist es nun, wie erkenne ich, dass ich das Ausbildungsziel erreicht habe. Und was mache ich, wenn das schon nach einen halben Jahr erreicht ist. Soll man dann stagnieren, so dass das Training evtl. inhaltlich langweilig wird ? Ich glaube, wenn man eine gute F hat mit guten Kindern, dann kommt man ruck zuck ins E Training. Klar macht man kein Training der C oder D aber das von der E läßt man doch einfließen. Ich persönlich mache es so, dass ich die F Inhalte intensiver trainiere - da bin ich aber auch wieder bei der E.

  • Ich lese die ganze Disskussion interessiert mit, versuche die Inhalte auf mein Training zu produzieren, um zu hinterfragen, wie läuft es bei mir. Manchmal bin ich geneigt, etwas zu schreiben, dann lasse ich es, weil es irgendwo schon steht. Ich finde, ihr seht das alles viel zu theoretisch, zu idealistisch. Ich gehe mit Euch (in erster Linie wohl Andre und Ranwie) konform, dass man die Ausbildungsziele nicht verlassen sollte. Das denke ich aber, weil ich die Abfolge der Ziele selbst für sinnvoll erachte, denn wie ich glaube Basti schon schrieb, so richtig bewiesen scheint es ja nicht, dass die Reihenfolge defenitiv die richtige ist: angenommen ein kleiner Pimpf lernt erst das richtige Passen und dann das dribbeln, lernt es dann schlechter als umgekehrt? Aber ich finde die Reihenfolge erst dribbeln, dann passen besser, weil die kleinen wollen ja den Ball am Fuss, der Spass scheint so also eher garantiert, von daher erübrigt sich für mich die Disskussion an der Stelle. Für den Ausbildungszweck, den Ihr propagiert, könnte es aber auch egal sein, ob erst das eine und dann das andere, oder nicht? Ich beziehe mich damit nur auf den Trainingszweck, nicht darauf, mit der einen oder anderen Rangehensweise Spiele zu gewinnen. Mit den Trainingszweck komme ich auch zu dem Grund, warum ich jetzt auch noch meinen Senf dazu gebe. Ich habe eine absolut gemischte Mannschaft, wir sind zum großen Teil seit nunmehr 9 Jahren beisammen. Ich habe ein Stützpunkttalent, der dort groß aufspielt, ein paar sagen wir mal recht talentierte, die gut mit dem Ball umgehen können, fussballerisch sehr interessiert sind, die gut ausgebildet werden wollen und dazu aber auch "Schlachten schlagen wollen", sprich das Ergebnis ist sehr wichtig, ein paar gut mitspielende Kinder, denen Fussball nach dem Spiel oder Training auch wieder total egal sein kann und zwei-drei "antifussballer", die gerne und lange in dieser Truppe dabei sind, weil es Spass macht, die aber wohl nie Fussball wirklich gut spielen werden können. Jetzt nehme ich mal die Ausbildungsziele: Sie sollten in jungen Jahren nur dribbeln lernen, alles andere wäre egal. Wir sind aber nur eine Mannschaft pro Jahrgang, und wie geschrieben entwickeln sich alle sehr unterschiedlich. Was der eine an Dribbeln bereits fließend beherrscht, wird der andere nie lernen. Da kann ich noch so viel an zielgerechtem Training anbieten, das wird nix. Das heißt, ich komme nie an das Ziel, dass alle einen "Ausbildungsabschnitt" beherrschen. Nach Eurer Theorie müsste ich aber über einen langen Zeitraum immer nur ein und denselben Schwerpunkt anbieten. Das halte ich aber nur für eine homogene Mannschaft für wirklich produktiv (und das auch nur, wenn diese wahrscheinlich die ganzen Ausbildungsziele bei mir als Trainer oder beim übernehmenden Kollegen durchläuft), da diese dann auch entsprechende Steigerungen gemeinsam angehen kann. Ich habe für mich entschieden, über jedes Jahr alle Themen mit reinzunehmen, Dribbeln, Passen, schießen, und da sind wir sehr gut mit gefahren, denn in dem einen Jahr hat der eine Teil das umgesetzt bekommen, der andere nur mit Abstrichen, im nächsten Mal wurde aufgeholt. Für den einen ist es dann Wiederholung, der andere hat sich persönlich so gut entwickelt, dass er etwas hinbekommt, was letztes Mal gar nicht ging. Der eine konnte die richtige Fusshaltung beim Passen gleich beim ersten Mal übernehmen, der nächste kaut jetzt noch daran. Ich habe für mich zwar Schwerpunkte gesetzt, die sich auch mit den altersgerechten Zielen decken, ich sehe es aber als gar kein Problem an, auch das andere anzubieten. Problem sind immer nur die Trainer, die mit nicht altersgerechten Vorgaben versuchen, Spiele zu gewinnen. Ich denke, Ihr verrennt Euch zur Zeit hier im Forum ein wenig darin, alles in Ideale zu packen, auch gerne Mal unter dem Hinweis, dass hier auch zu bekehrende Trainer mitlesen. Wir haben es geschafft, lange zusammen zu bleiben, weil ich denke wir alles abdecken, der Schwache darf mit dem Stärkeren spielen, wir entwickeln uns über die Zeit an allen Themen, wir spielen auch schon mal große Liga, weil wir mal ein Training für Standarts "verschwenden", wir bedienen diejenigen, die "ausgebildet werden wollen" und auch die, die einfach nur alles mal machen wollen im Fussball. Wir orientieren uns an uns, an unserem Ehrgeiz, an unserem Spass und an unseren Stärken und Schwächen. Und da gehört auch dazu, wenn ich mal sehe, dass alle gespielten Pässe aufgrund der mangelhaften Ausführung ins irgendwo gehen, dies irgendwann mal wieder auf den Zettel zu nehmen und nicht zu warten, bis es dran ist. Sie wollen auch mal Pässe spielen, dann will ich ihnen doch auch zeigen, wie es richtig geht. Wenn ich immer nur den Ausbildungsleitfaden in der Tasche hätte... :S So, jetzt habe ich meinen Senf auch mal zu diesem Endlostread dazugegeben, habe aber auch nicht gefragt, ob ihn jemand lesen möchte :D ;)

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)