Unterfordertes Supertalent!

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  • *Talentfreier Vater,


    wenn ich meinen Spielern ausreichend lange mit vielen Wiederholungen Dinge beibringe, zeige oder auch nur erzähle, dann wird der intelligente Spieler mir bei einer Frage mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gute Antwort mit Legende geben können. Ist das dann seine Antwort/Meinung oder die von mir?


    Hätte der oder die Trainer, hier das Passspiel nie trainiert, hätte er die Antwort an dich so nicht geben können.


    Ich bin zum Schutz der Kinder und weil es Sinn macht -siehe Dirks Statement- der festen Ansicht, das das Verlassen der Ausbildungsziele falsch ist, egal wie talentiert der Spieler ist. Der Trainer ist für mich ein Flacher, wenn er nicht in der Lage sein sollte, die Trainings unter Berücksichtigung der Ausbildungsziele zu erschweren, um sie so dem Talent anzupassen, um so zu fördern und zu fordern. Dein Junge würde sicherlich eher als andere einen Pass spielen können und das wäre mit Sicherheit schön anzusehen, wenn er aus dem Dribbling in den Zweikampf gehen würde und zum Torabschluss käme oder statt Torabschluss einen Pass spielen würde, .....aus freien Stücken. Bei ihm ist das mit Sicherheit nicht aus freien Stücken, ebenso wenig wie bei den anderen Spielern, ...das ist antrainiert, auch wenn seine Antwort anders lautete. Er kann dir gar nicht anders antworten, weil er tatsächlich so denkt, es ist seine Wahrheit.


    Der krasse Unterschied ist aber, ...dass er so gut wie immer jedem Zweikampf durch einen gekonnten Pass aus dem Wege geht. Das machen offensichtlich alle Spieler der F in dieser Mannschaft, ....weil es abgesprochen ist.


    Richtig wäre, wenn der Trainer sie im 1:1 lange Wochen einfach spielen lassen würde. Das Dribbeln in Verbindung mit dem Zweikampf und einer Finte, ist für mich die Grundlage für alles was im Fußball stattfinden wird.


    Mal ein Beispiel: Mein jüngster Sohn (9) spielt in der E 3. Die E 3 wird kommende Saison die E 1. Die Trainer haben alles gegeben, viele Trainingseinheiten und viel Zeit, sehr viel Zeit fürs Dribbling investiert. Mein Sohn zeichnete sich, seit dem er über den Ball schauen konnte dadurch aus, dass er immer mit den Großen mitgekickt hat, ...hier draussen auf der Wiese. Dann kam er zu den Minis und mit zwei drei anderen Kickern hob er sich dadurch ab, dass er sich damals bereits anders auf dem Spielfeld verhielt. Sie paßten schon, liefen sich frei und erwarteten den Rückpass, ....der aber nie kam! Das führte zu einsamen Spielen für ihn und die wenigen anderen Spieler, die sich auch so verhielten. Es waren übrigens vier Minimannschaften a cirka 20 Spieler für einen Stadtteilverein von sieben auf cirka 70000 Einwohner.


    Ich dachte hierzu, dass der Junge weiter ist als die anderen. Warum war er das: Weil er sich das Passen und Freilaufen von den Großen abgeschaut hatte und diese es sicherlich von ihm verlangten. Bei Euch ist es der Trainer der das abruft. Er gönnt sich unter dem Deckmantel der Vereinsphilosophie oder weil er sagen kann, dass sie ja weiter sind, die große Ausnahme.


    Trotz dieses Spielverhaltens wurde hierauf nicht eingegangen. Man hielt an den Ausbildungszielen fest, hieß Dribbeln, Dribbeln, Dribbeln, Zweikampf aus dem 1:1, Torschuss, Finten, Koordinationsübungen aller Art usw.. Das ging so durch die F Jugend hindurch bis zur E, ....kein Paßtraining, Pässe erlaubt, aber nicht trainiert. Sie/Er ist nun "Meister" des guten Dribblings, ...auch ein Talent...Nun in der E kam hierzu das Passtraining, Passtiming usw.. Er spielt in der Abwehr sau gut und im Mittelfeld ist er ebenfalls klasse anzusehen, schäut keinen Zweikampf und spielt frei nach Schnauze den Ball vor dem Gegnerkontakt oder geht -weil er Bock drauf hat- in den Zweikampf, bindet den Gegner so an sich und spielt den Pass oder die nie geübte Flanke. Er ist -ebenso wie seine Mitspieler- völlig frei in seinen Entscheidungen, die er Intuitiv bringt, bringen darf. Hierbei habe ich auch meine Hände im Spiel, denn ich habe den Trainer mehrfach daran erinnern müssen, dass man sie spielen lassen soll, unbeeinflußt in der F und E. Er schreit gerne, wenn man ihn läßt :rolleyes: Man weiss vor den Spielen nicht, was und wie die Jungs spielen und das ist für mich genau das, was den Fußball in dieser Altersgruppe ausmacht.


    Das was die Mannschaft deines Sohnes da zeigt ist für mich "dressiertes" Spiel und hat mit freiem Fußballspiel nichts zu tun. Hier braucht mir auch niemand zu erzählen, dass das 12 oder was weiss ich viele Spieler so von ganz allein machen, weil sie ja so super talentiert sind, das ist augenwischerei und so niemals korrekt, sorry. Bei dieser Mannschaft weiss man eigentlich vorher wie das Spiel aussieht, sie spulen es einfach ab. Eben genau das läßt das Spiel völlig langweilig und emotionslos aussehen, ....allerdings auf den zweiten Blick. Der Kenner der Ausbildungsziele erkennt das jedoch schon beim ersten Hinschauen.


    Ich finde das einfach schade, es ist für mich eines von vielen Beispielen dafür, dass der Trainer/Verein nichts verstanden hat und noch in der Vergangenheit lebt.


    Wenn ich die Statements der Insider des Leistungsfußballs -Basti ausgenommen- hinzunehme und mit den Aussagen des Dfb abgleiche, besteht die große Gefahr, dass dein Sohn in der A Jugend nicht mehr ankommt, weil er vorher keinen Bock mehr hat. Was soll er denn in der D oder C noch lernen, wenn er schon alles kann?


    Mich interessieren die Ligen oberhalb der Kreisliga nicht mehr. Das Leben findet nämlich hier unten auf der Erde statt. Nur weil ein Oberligaverein Kohle mit meinem Sohn verdienen will -ich unterstelle, dass es leider meist nicht mehr um den Spass am Fußball geht- soll mein Sohn hier auf seine schönste Zeit verzichten, hier Dinge erlernen, wozu er durchaus auch in der Lage ist, aber die wiederum das Spiel der Erwachsenen frühstmöglich erkennen lassen, damit jeder Idiot am Rande sagt, "Boh, sind die gut, One-Touch in der F, klasse, Bundeliga? Wer von den geschätzt 10000 oder 20000 Fußballern (Kinder) der letzten 10 Jahre in meinem Fußballkreis spielt den dort, wo ihr sie alle sehen könnt? Es sind Simon Rolfes und Peter Niemeyer. Wo sind denn die anderen? Ja richtig, die spielen alle in der Kreisliga und da endet es dann auch. Und bis dahin sollen sie dort Freundschaften fürs Leben schmieden und jede Menge Spass haben und sonst garnichts. Hierbei müssen sie aber dennoch nicht auf guten Fußball durch gute Ausbildung verzichten müssen und dafür sollte der Trainer -auch der von Stuttgart- einstehen, tut er aber nicht.


    In einigen Punkten habe ich mich wiederholt und es ist richtig, wir drehen uns im Kreis.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • nabend allerseits


    kann es nicht sein, dass gem. der Coerver Trainingspyeramide die unterste Stufe abgeschlossen ist und man zur 2. Stufe übergehen kann. Der trainer sagte selbst, dass er bereits Übungen machen kann, die er früher erst bei einer U 10 machen konnte. Also weiss er sehr wohl, was man den Kindern talent-und altersgemäss beibringen kann und sollte.


    Hier der Link:


    http://www.fussballd21.de/131424.asp


    Der talentreie Vater

  • Wenn der Trainer nach Coerver trainiert, kann es sein, richtig.


    Trainiert er denn nach Coerver? Ich habe nur ein Grundwissen, was die Coervermethode angeht. Ich will das auch nicht alles vertäufeln, was diese Philosophie angeht, kam aber damals -nach harter Diskussion im Forum- und nach neugieriger Recherche zu dem Schluss, dass die Methode zwar lernreich ist, aber die Lust am Sport hemmt. Diese Aussage treffe ich aufgrund der hohen Wiederholungsraten, die in den Videos die ich gesehen habe, eher stupide wirkten.


    Die Befürworter dieser Methode brachten hier auch gute Gegenbeispiele und Argumente, durch die auch ich ins Grübeln kam. Unter dem Strich blieb für mich, dass gewisse Sequenzen der Coervermethode durchaus gut sind, die gesamte Philosophie zu 100 Prozent für mich jedoch -aus genanntem Grund- nicht kindgerecht wären, vor allem in gewissen Altersabschnitten. Deshalb habe ich diese Philosophie nicht zu meiner gemacht.


    Im weiteren sieht die Philosophie nach der dargestellten Pyramide zu urteilen vor, dass das Passspiel vor dem Zweikampf kommt. Hier krampft sich bei mir der Magen, denn es ist für mich so, als würde ich den Gaul von hinten satteln.


    Darüber hinaus stellt sich für mich die Frage, ob bei der Coervermethode das geübte im Spiel dem 8 oder 10jährigen freigestellt ist. Muß er passen, muß er nach der x`ten Ballberührung abspielen oder wird ihm hier ein Handwerkszeug mitgegeben, wonach er das in diesem Alter einstreuen kann, aber nicht muß. Passen können heißt ja nicht, es auch zwingend tun zu müssen.


    Zudem ....die Kinder sollen im unteren Jugendbereich frei spielen, ...so denke ich. Wenn sie mit Freunden frei spielen, dann passen sie nicht, sondern sie legen sich den Ball zu beginn meist weit vor. Später kommen sie, soweit sie intelligent sind und zudem aus Erfahrung lernen, dass sie den Ball kurz am Fuß beim Spiel halten, ...sie beginnen ein gutes Dribbling. Dann vielleicht noch ein Trick, irgendwo abgeschaut. Torschuss kann die Omma schon, auch kein Ding. Irgendwann spielten sie mal ab oder bekamen einen Pass vom Freund und im Gehirn blieb hängen, dass daraus etwas Gutes entstand. Also Pass bei der F durch Spielinteligenz = Ja.


    Das ist ein natürlicher Ablauf. Das hat der Dfb vermutlich so erkannt und ich finde es gut, hier den Fußballkindergarten bis zum Ende der E so fortzuführen, damit die Kinder ihren Fußball leben können und der Spass ohne Risiko erhalten bleibt.


    Zudem möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass ich nicht verstehen kann, wie bei der Coervermethode dieses natürliche Verhalten der Kinder zunächst vermutlich aufwendig abtrainiert wird, um es später über den Zweikampf (siehe Pyramide) wieder einzuführen. Nun werden Befürworter sagen, ....Technik vor allem anderen, richtig? Nur.....die Technik beim Pass bringen selbst die "normal" talentierten Spieler von Hause aus bereits mit, ....dafür benötige ich nicht Tage, sonder maximal Stunden, eher Minuten, sonst wird langweilig! Und die anderen Spieler? Die lernens nie (nie richtig) und unter Stress sowieso nicht, ...was nicht heissen soll, dass man aufs üben verzichten sollte.

  • Talentfreier Vater
    alle meine bisherigen Postings zu diesem Thema habe, habe ich aus der Sicht der DFB Philosophie gemacht.
    Ist ja prima, dass Du aufgrund meines Nicknames nach der Coerver-Methode googelst. Weil es so spät ist eine oder zwei kurze Erklärungem zu der Pyramide.
    Grundsätzlich ist der Erwerb der Ballbeherrschung niemals abgeschlossen. Selbst Profis staunen immer noch wenn sie es mit Coerver-Ballberrungsübungen zu tun bekommen.
    Auch sie verbessern ihre Ballbeherrschung durch unser Training.
    Wie Du es richtig verstanden hast, ist die 2 Stufe der Pyramide die Ballan- und mitnahme und das Passen, in der F-Jugend allerdings nur die reine Technik (Innenspann, Außenspann, usw) und nicht bzw. nur ganz wenig die Individualtaktik. Wir schulen genauso wenig wie der DFB die Gruppentaktik (Dreieck bzw. Viereck bilden, Doppelpässe, One Touch, usw) in diesem Alter.
    Die Kinder sollen, den Ball riechen, schmecken, hören, spüren und fühlen können, damit sie sich ab einem gewissen Alter (je nach Entwicklungsstand irgendwann zwischen 10 und 13 Jahren) nicht mehr auf den Ball konzentrieren müssen und somit den Blick frei für das Spielfeld haben. Das kann man nur über Ballkontakte und über noch mehr Ballkontakte erreichen. One Touch und andere Taktiken sind da absolut kontraproduktiv. Es spielt auch keine Rolle ob es sich um Supertalente oder um Breitensportler handelt.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Danke Dirk, das deckt sich in Teilen mit dem ein oder anderen, das ich vermutete. Ein paar wenige Zeilen könnte ich nun streichen, gut das man nicht blöd sterben muß :);) . Gruß Andre

  • Hallo zusammen,


    ich bin der Trainer der U8 über die Ihr Euch so angeregt unterhaltet. Ich bin doch sehr verwundert welche Rückschlüsse dieses Video, speziell über das Training und dessen Inhalte hergibt.


    Ein Verein wie unserer hat ein Konzept, in unserem Fall ausgelegt von der U7 -U12, aufbauend und Altersgerecht!


    Wo glaubt Ihr sind und werden wir ausgebildet? Mmh, stimmt vom DFB


    Hier gibt es keine Alleingänge von Trainern die sich austoben wollen. Hier geht es um nachhaltige Ausbildung da so Vereine wie wir, darauf angewiesen sind Spieler in unseren eigenen Leistungsbereich zu bekommen. Es bedient sich, nicht es wird verkauft, der VfB, Hoffenheim, Freiburg und dies schon ab der E-Jugend.


    Von Kindern die zu Marionetten gemacht werden zu sprechen, ich weiß nicht, ist das fachlich?


    Ich kann nur jeden gerne einladen und sich unser Training oder ein Turnier anschauen!


    Grüße

  • Hallo kuebler76,


    sehr gut, dass du dich hier "stellst". So kann man ja ein paar Antworten bekommen auf Fragen die einen beschäftigen. Mich würde gerne mal interessieren, wie euer Konzept im Bereich der F-jugend aussieht. Ich erwarte keinen Roman! Ich trainiere selber eine F, die sehr gut spielt und ich mir berechtigterweise jetzt Gedanken mache, ob ich etwas falsch mache. Den Erfolg einer F kann man nicht an den Siegen festmachen - so weiß ich jetzt.

  • Hallo otto,


    aufgeteilt ist unser Training in Koordination/ Technik und Spiel. 90%der Übungen finden mit dem Ball statt, zum aufwärmen auch Sportarten übergreifend. Basketball, Handball etc. ab U9 auch Leichtatlethik Elemente. Wichtig ist das Training für den Kopf und das die beidfüßigkeit verlangt wird.

  • Super Aktion und mutig, dass Du dich hier meldest, Respekt!


    Ich stehe zu jedem Wort, dass ich zu dem Video geschrieben habe. Ich mache selber ausreichend viele Fehler! Gehst Du davon aus, dass du alles richtig machst oder das alles der Philosophie eures Vereins super klasse ist? Ich kenne viele Trainer mit Schein und mir scheint es manchmal so, alles hätte der ein oder andere nicht viel verstanden. Die machen das Scheinchen und stehen immer noch schreiend am Rand und haben nur das wichtige Ergebnis im Kopf. Ich war auch so, leider, aber das nur am Rand. Der Trainerschein ist noch lange kein Garant für gute Arbeit. Damit will ich dich nicht angreifen, ich kenne Dich ja nicht.


    Das Video läßt einige Rückschlüsse ziehen, andere offen. Es läßt sich einiges hinein interpretieren und das wurde hier auch als Vermutung geäußert. Mir geht es nun weder darum, bei Dir Speichel lecken zu wollen, noch dich anzugreifen. Ich würde mich freuen, wenn Du die Zeit finden würdest, doch mal konkret Stellung zu den Vorwürfen und Vermutungen zu nehmen.


    Am meisten würden mich die Antworten auf folgende Fragen interessieren:


    -Ist es richtig, dass du hier beim Trainieren von den uns bekannten vom Dfb vorgegebenen Alterszielen/Trainingszielen abgewichen bist?


    -Du hälst das Passspiel für die F Jugend für kindgerecht, obwohl es in dieser Form so -meiner Meinung nach- nicht vom Dfb für diese Altersgruppe -bei dem du ja gelernt hast- propagiert wird?


    -Eine persönliche Frage: Ist dir das Ergebnis wichtig, bist du gewinndenkend?


    Auf deine Frage, ob man von Marionetten sprechen kann und ob das fachlich ist ....möchte ich sagen, dass es auf mich wirklich so wirkt. Da frage ich mich, warum?


    Spielen diese Talente ihren Fußball? Dürfen Eure U 8 Talente nicht ihren Fußball spielen? Warum dürfen Talente diesen Alters nicht auf ihrer Ebene -also untereinander- ihren vermutlich intelligenten Fußball spielen? Warum nicht oder irre ich mich hier? Gruß Andre




    Gruß Andre

  • Das klingt alles sehr vernünftig. Ich denke die Problematik lag eher daran, dass man bei den Kindern keine Freude gesehen im ersten Video - auch haben sie nicht so typisch wie eine U8 gespielt. Im letzten Video, sagte ich schon mal, relativierte sich wieder alles. Da gingen die Kids in den Zweikampf und waren nicht ganz so überlegen. Falls ich mal bei euch in der Ecke bin, komme ich gerne mal zum Training rum.

  • hallo,




    hier ist doch die ganze Zeit von DFB, Alterszielen etc. die Rede. Kein Schein verhindert Fehler um das geht es auch nicht.


    Wie kann individuelle Förderung statt finden wenn Systeme zu starr sind? An Alterszielen festhalten um jeden Preis? Wo bleibt da der einzele Spieler mit seinen Anforderungen.


    - JA Abweichung hat statt gefunden, das Training wurde den Fähigkeiten der Spieler angepasst.


    - Soll ich Passspiel verhindern weil Sie noch nicht alt genug sind, komische Ansicht. Ich denke ich soll Stärken fördern


    - Probagiert wird das Selbstbewußtsein zu stärken und eigene Entscheidungen zu treffen


    - Das Wie ist entscheidend, dann das Ergebnis. Auf die Dauer zählt aber der Erfolg, deshalb Leistungsbereich. Außerhalb von Deutschland würde man solche Fragen nicht stellen.


    - falsche Sicht der Dinge. Wie wäre es mit tollem <Spiel der Kinder!!!


    - jein, sonst wären Sie nicht in einer Mannschaft sondern auf dem Bolzplatz


    grüße

  • @ Andre.
    Ich möchte keinen Streit über die richtige Methode vom Zaun brechen, dafür ist mir dieser Thread viel zu wichtig.
    Unsere Postings haben sich gestern Abend überschnitten. Diese kleine Anmerkung von mir war keine Antwort auf Deinen Beitrag. Mit befremden
    nehme ich zur Kenntnis, dass Du anhand von Videos über eine Methode urteilst. Es wäre so als ob du anhand von Ausschnitten der Videos vom
    DFB (Fußball PUR und Fußball von Morgen) die Methodik erkennst. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Coerver für Dich ein rotes, weil
    unbekanntes, Tuch ist.


    @ kuebler76
    Respekt, dass du dich diesem Forum stellst.


    Zu Deiner Aussage.Wo glaubt Ihr sind und werden wir ausgebildet? Mmh, stimmt vom DFB


    Und genau das macht uns Trainer/Menschen ja aus, dass wir das angeeignete Wissen so umsetzten wie wir es für richtig halten.
    Es ist wie mit dem Führerschein, die Regeln kennen wir aus dem FF aber keiner unter uns hält sie immer ein. Hier und da wird ein wenig an
    den Regeln gekratzt oder sie werden übertreten. Genau wie im Kinderfußball, jeder Trainer sollte seinen Weg finden und dabei immer an die
    Grenzen gehen und auch mal neue Wege finden.
    Aber keiner von uns hat im Straßenverkehr dafür Verständnis, wenn jemand durch die geschlossene Ortschaft mit 120 km/h knistert und meint
    er müsse für die nächste Formel 1 Weltmeisterschaft üben.
    Genauso ist es wenn ausgebildete Trainer meinen die Ziele des DFB gelten nur für die breite Masse.
    Sobald sie ihre Prüfungen absolviert haben hat man als Fahrlehrer oder DFB-Ausbilder leider keinen Zugriff mehr auf seine Fahrschüler bzw.
    Trainer.
    Ich hätte gerne einigen Fachübungsleitern-C, die ich ausgebildet habe, die Lizenz wieder entzogen.
    In der Ausbildung sind 4 LE (Lehreinheiten) für die Talentförderung und Sichtung vorgesehen. Niemals erwähnt der DFB in der
    Trainerausbildung etwas davon, dass von den Ausbildungszielen dieser Kinder abgewichen werden soll.


    Es kann natürlich sein, das Du in einem anderen Land lebst und dort so schnell fahren darfst. Deine Gesetze (Konzept/oder Richtlinien für
    die Ausbildung) kommen jedenfalls nicht aus der Feder eines Trainers der nach den Richtlinien des DFB ausbildet wurde. Wie es auch bei
    Profivereinen besser gehen kann, zeigt Udo Bassimir im folgenden Link:
    http://www.buch24.de/1001-133572589/shopdirekt.cgi?id=4748632&p=3&t=&h=&kid=0&klid=2&sid=2


    hier gib es eine Leseprobe: http://shop.philippka.de/fussb…siv-fussball-spielen.html


    nächste Aussage Abweichung haben stattgefunden
    Diese Abweichungen sollten bei weit entwickelten Spielern so stattfinden, dass Die Kinder im Training durch mehr Gegner-, Raum-, Präzisions- und Zeitdruck gefordert werden. Ausbildungsziele einer anderen Alterstufe als Lerninhalt zu nehmen ist schlichtweg falsch.



    nächste Frage Soll ich Passspiel verhindern weil Sie noch nicht alt genug sind, komische Ansicht. Ich denke ich soll Stärken fördern
    Du sollst Das Passspiel nicht verhindern aber auch nicht fördern. "One-Touch" oder Begrenzung der Anzahl der Ballkontakte ist eine
    Förderung. Altersentsprechende Förderung der Stärken ist nun einmal das Dribbling. Wenn das Dribbling bei Deinen Spielern keine Stärke ist,
    dann solltest du dich unbedingt daran machen, die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuholen.
    Eventuell solltest du eure Scouts darauf hinweisen.


    nächste Aussage: Propagiert wird das Selbstbewusstsein zu stärken und eigene Entscheidungen zu treffen
    Eigenen Entscheidungen zu treffen bedeutet aber auch viele Lösungsmöglichkeiten zu kennen damit man Situationen im Fußball kreativ lösen
    kann. Das Abspielen ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten. Bei den Kindern im Video sieht es so aus als ob sie nur den Zeitpunkt des
    Passes als eigene Entscheidung treffen können. Alles andere ist Rasenschach-- äähh?! Linoleumschach oder auch Marionetten-Fußball.
    Hast Du schon einmal gesehen mit welchem Selbstbewusstsein Kinder durch die Gegend laufen, die 5 Spieler in der F-Jugend ausgedribbelt haben
    und anschließend aus freien Stücken einen tödlichen Pass gespielt oder ein Tor erzielt haben.


    Aussage: Das Wie ist entscheidend, dann das Ergebnis. Auf die Dauer zählt aber der Erfolg, deshalb Leistungsbereich.
    Außerhalb von Deutschland würde man solche Fragen nicht stellen.

    Wie das Wie? Auf die Dauer zählt der Ausbildungserfolg der Individuellen Ausbildung, Eurer Job ist es doch soviel Kinder wie möglich in den Profibereich zu bringen. Dafür wirst Du bezahlt. Das ist Dein Job. Oder bekommt ihr eine Punkteprämie?


    Du hast Recht. Heute stellt man sich außerhalb von Deutschland diese Fragen, jedenfalls in einigen Ländern, nicht mehr.
    Außerhalb von Deutschland hat man sich diese Fragen vor 30 Jahren schon gestellt. Von diesen Ländern haben wir sehr viel in die Ausbildungsphilosophie des DFB übernommen.


    Aussage: jein, sonst wären Sie nicht in einer Mannschaft sondern auf dem Bolzplatz
    Und genau da will der DFB hin. Holt den Straßenfußball mit all seinen Vorteilen in die Vereine zurück.


    Aussage: Hier geht es um nachhaltige Ausbildung
    Nachhaltigkeit beruht auf einer soliden Ausbildung im Grundlagenbereich. Genau dort befindet sich Deine F-Jugend.


    Alle Deine Aussagen habe ich mit den Aussagen des DFB versehen.
    Meine Kommentare und Ratschläge konnte ich mir auch nicht verkneifen, sorry.


    Für mich steht fest: Du kennst zwar die Regeln und Richtlinien weil du den Führerschein gemacht hast aber
    du fährst eindeutig mit 120 km/h durch die geschlossene Ortschaft.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • @Kubler


    Wieso sprichst Du im U 8 Bereich (F-Jugend) vom Leistungsbereich? Habe ich noch nie gehört, geht für mich ab der D Jugend los. Selbst der hiesige Stützpunktleiter (Stützpunkt 31) spricht davon, die Spieler in ihren Vereinen zu belassen und frühestens ab der C hier einen Vereinswechsel vorzunehmen. Es gibt auch noch etwas anderes als die fußballerische Entwicklung. Wieso bildet dein Verein im F Bereich auf Leistungsbasis aus?


    Wieso bildet der Stützpunktleiter und sein Team seine ihm anvertrauten Talente dennoch am Leitfaden der Ausbildungsziele aus, ohne hiervon abzuweichen.


    Die Ausbildung bei der Kreisauswahl (ab E Jugend=Dribbeln, Passen, Finten, Koordinaton, Torschuss, erste Unterzahl.-Überzahlspiel/Gruppentaktik) und beim Stützpunkt (D-Jugend) findet innerhalb der Ausbildungsziele statt. D.h., die Üben keine Kopfbälle, kein Flankentraining, keine Mannschaftstaktik etc., sondern üben Dinge aus ihrem Altersbereich und das natürlich in erschwerter Form. Das in erschwerter Form trainieren ist doch das Stärken fördern.


    Die Stärken die du ansprichst, kann man/soll man/werden später geübt, ....rennt dir denn was weg? Das Goldene Lernalter ist nicht nur auf die U 8 begrenzt, sondern eigentlich beginnt es mit der E, manche sagen auch mit der D, ...noch nie hörte ich von der F.


    Zitat:


    JA Abweichung hat statt gefunden, das Training wurde den Fähigkeiten der Spieler angepasst.


    Wie beschrieben, ....kann man Fähigkeiten auch innerhalb der Altersziele durch kompliziertere Übungen abhalten, angepaßt am Niveau. Die Altersziele sind vom Dfb bestimmt worden, durch Experten erarbeitet worden und werden selbst von den Stützpunkten geachtet. Ein Bundeligaclub ist Vorbild. Das Abweichen setzt das flasche Signal für jeden, der Euch kennt! Ihr seid Aushängeschild und kommt dem so -meiner Ansicht nach- nicht nach!


    Soll ich Passspiel verhindern weil Sie noch nicht alt genug sind, komische Ansicht. Ich denke ich soll Stärken fördern


    Hier ist Geduld gefragt, das Passspiel kommt gem. Dfb nach dem Eins gegen Eins und dem Dribbeln als oberstes Ziel. Mir ist klar, dass deine Spieler -talentiert wie sie sind- das Dribbeln bereits beim ersten Kommen gut beherrschten, ..sind halt Talente. Was Du meiner Meinung nach übersiehst ist, dass es kleine Kinder sind und die müssen sie frei entwickeln dürfen, statt in eine Jacke zu stecken, in die sie noch nicht passen. Das ist für mich klar aus dem Erwachsenenfußball und hier wird aus meiner Sicht der Deckmantel zur Legitimation herüber gestülpt. Das gilt für mich auch, wenn die U 8 vom Papst gegründet würde. Kind bleibt Kind, ...die weinen genauso wie die Kinder von Buxtehude, da kann man keinen Maßstab aus dem Fußball der Größeren anlegen, ....das ist schlichtweg nicht kindgerecht, ...meine Meinung.


    Probagiert wird das Selbstbewußtsein zu stärken und eigene Entscheidungen zu treffen


    Dazu brauche ich nicht von den Richtlinien abweichen. Gerade im Zweikampf wächst das Selbstbewußtsein. Der Gegner kommt auf den Spieler xy zu und dieser paßt, ...wenn ich es nicht besser wüßte, könnte man auch meinen (natürlich stimmt das so nicht), der hat Angst. Paßt er auch reiner Spielklugheit, bekommt er mein Lob und du auch, ...so ist es vorgegeben und man sah im Video direkt, ....dass er damit nicht glücklich ist. In diesem Alter muß er aber glücklich sein, später muß er lernen, mit einer geforderten taktischen Anweisung klar zu kommen, ...hier viel zu früh. Es sah hart begrenzt auf die F Jugend aus, wie programmiert. Sie konnten das abspielen, weil sie dazu in der Lage sind, ...aber deshalb wird es nicht richtiger. Die würden auf einer anderen Ebene genauso gut spielen, weil sie auch beim Dribbeln super wären, da bin ich mir sicher! Eine Entscheidung des U 8 Spielers sollte frei sein, im Video sah es aus, als wäre der Zweikampf verboten, ...auch wenn das vielleicht so nicht stimmt, ...es sah aber so aus.


    Das Wie ist entscheidend, dann das Ergebnis. Auf die Dauer zählt aber der Erfolg, deshalb Leistungsbereich. Außerhalb von Deutschland würde man solche Fragen nicht stellen.


    Das wie, ...da gebe ich dir recht. Das WIE betrifft für mich die Philosophie des Vereins, die Einstellung des Trainers, das Verhalten am Rand von Eltern und Trainer und der faire Umgang mit Schwächen unter den Spielern miteinander.


    Ich trainierte 6 Jahre eine Mannschaft bis zur D. Durch die Diskussion im Forum erlangte ich die Einsicht, dass es im Fußball grundsätzlich um Spass und um Disziplin geht. Beides schließt sich nicht aus. Erfolgsdruck, Ergebnisdenken gerade im unteren Jugendbereich verpesten das Klima und langfristig gesehen besteht die riesen Gefahr, das das passiert was keiner will: Die Spieler haben keinen Bock mehr, ausgezerrt und ausgepowert vom Leistungsdruck. Du sitzt im Boot eines Bundesligisten und vermutlich wirst du beäugt von da oben, vielleicht schaut man auch auf Eure Ergebnisse -ich weiss es nicht- aber mein normaler Menschenverstand läßt darauf schließen. Was ist, wenn die da oben eigentlich gar nicht verstanden haben, worum es im Kinderfußball geht. Interessieren die Leute aus dem Vorstand sich denn wirklich um die Lütten. Wieviele kommen denn von den Kleinen wirklich oben an?


    falsche Sicht der Dinge. Wie wäre es mit tollem <Spiel der Kinder!!!


    Jemand sieht die Dinge falsch, ich bin es nicht, glaube ich jedenfalls fest dran. Ich bin der festen Überzeugung, dass du ohne Abweichen von den Zielen für dieses Alter, mit der gleichen Mannschaft zu einem späteren Zeitpunkt die noch besseren Spieler hättest, vielleicht noch erfolgreicher und vor allem, hättest du wahrscheinlich noch mehr Spieler überhaupt dabei, weil sie eben nicht aufgehört haben, Fußball zu spielen. Davon bin ich überzeugt, den Beweis bleibe ich schuldig, darüber kannst Du dir in ein paar Jahren ein besseres Bild machen, ...dann könnte man sehen, ob es schädlich war, von den Zielen abzuweichen.


    Wäre deine Mannschaft eine D oder C Jugend, würde ich ein absolutes Lob aussprechen. So befremdet mich das und als kleiner Insider bin ich sehr skeptisch bis verwundert, wobei ich sagen muß, dass es halt meine Meinung ist, ...die ja genauso falsch sein kann. Ich fände ein zweikampfstarkes, dribbelstarkes, mit Torabschlüssen geprägtes Spiel mit gelegentlichen Pässen aus freien Stücken viel lobenswerter und vorbildlicher. Jeder Outsider würde das Lob aussprechen, dass du einforderst. Ich gehe davon aus, und das meine ich ehrlich, ...das ich jede Menge von Dir lernen könnte. Nur in dieser einen Frage -altersgerechtes Training- ...da könnte ich weiter sein als du.


    jein, sonst wären Sie nicht in einer Mannschaft sondern auf dem Bolzplatz


    Ehrlich geantwortet. Ich bin sehr erfolgsdenkend und das führte mich als Trainer dazu, vieles falsch zu machen. Ich habe geschrien, den Kindern das Korsett des Erwachsenenfußballs übergezogen und sie nicht ihr Spiel spielen lassen. Damit habe ich mich schuldig gemacht. Zwei richtig gute Kicker hörten damals auf, ...hieran habe ich Mitschuld. Das tut mir heute leid und statt auf sie ständig gebetsmühlenartig einzureden, würde ich es heute -wie beschrieben- anders machen, egal welche Mannschaft ich wo und ich welcher Klasse betreuen würde. Es sind Kinder! Ich werde sicherlich mal wieder als Trainer tätig sein und dann werde ich mir beweisen, dass ich das so mache, wie ich es sage, weil ich würde lieber ersticken, als nur Sprechblasen zu verbreiten. Sollte ich das nicht schaffen, würde ich mein Trainerdasein im unteren Jugendbereich beenden, denn besser kein Trainer als ein schlechter (ich rede nur von mir/nicht von Dir!),


    Den von Dir benannten Bolzplatz,....richtig....genau dieser Fußball wird gefordert und sonst nichts (in dieser Altersklasse).


    ...Gruß Andre und danke dass du dich nochmals gemeldet hast. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Dirk, sorry wenn das so überkommt. Ich hatte irgendwo den Satz einfließen lassen, dass ich in dieser Frage, also Coerver nur -dank deiner- Anrisswissen habe. Ich nehme deine Kritik dennoch an. Auch dir möchte ich sagen, dass du mir eine Menge beibringen könntest. Ich denke, deine Coerverkinder werden bei dir sehr gut ausgebildet, Gruß Andre

  • Ich musste mich in dieser Diskussion lange zurückhalten, da ich erst gestern den technischen Zugriff auf das Video hatte.


    Ich muss ehrlich gestehen, dass ich von dem Zusammenspiel der 8Jährigen (!) echt begeistert war. Klar, ich weiss mittlerweile auch, dass Passspiel nicht zu den Alterszielen einer F gehört - genau diesen Fehler machte ich vor 2-3 Jahren unwissentlich. Ich trainierte natürlich immer wieder das Dribbeln, Ballan-/Ballmitnahme etc. ...und eben das Passen. Dem Ganzen die "Krone" aufgesetzt habe ich, indem ich das Passspiel quasi einforderte: "Spielt besser einen Doppelpass, als unnötig in einen Zweikampf zu gehen!" Und das taten meine Jungs - nicht ganz so toll, wie die der "Kickers", aber immerhin.


    Nun stehe ich ein wenig zwischen den Stühlen, wenn es um die "Bewertung" des Spiels von "Talenten" - hier der Stuttgarter Kickers - geht. Warum?


    Es gibt einen "Block" (vornehmlich Andre, Dirk Coerverfan), der das "eingeimpfte" Passspiel in einer F nicht befürwortet. Ich kann alle aufgezeigten Argumente verstehen, insbesondere haben die letzten zwei-drei Statements von Andre bei mir eine gewisse Wirkung hinterlassen. Wenn ich diese mit meinen eigenen Erfahrungen (und falschen? Trainingsmethoden in der F) verknüpfe, muss ich sagen: Er hat weitgehend recht! Vor allem darin, dass meine Jungs von mir zum "Systemfußball" erzogen wurden und das irgendwo auch/vor allem auf Kosten von deren Spass ging. Ich habe aber auch gute Dribbler in meinem Team, einige (andere) könnten aber besser sein, wenn ich das Dribbeln mehr eingefordert/unterstützt hätte.


    Und da ist der "Block" (Talentfreier Vater, kuebler76, basti81), der die Meinung vertritt, dass jeder nach seinen Fähigkeiten gefordert/geschult werden sollte, was das Durchbrechen von "Altersbarrieren" hinsichtlich der Trainingsmethoden rechtfertigen würde. Auch deren Argumente sind für mich absolut nachvollziehbar. Ich denke, man muss hier knallhart differenzieren, und zwar zwischen dem Leistungs- und dem Breitensport. Als Leistungssport definiere ich einfach mal alle Vereine (wie eben die Stuttgarter Kickers), die sich irgendwo dem bezahlten Fußball verschrieben haben (also schätzungsweise ab der 4. Liga) und somit stetig auf Talentsuche sind, um eigene langfristige Ziele umsetzen zu können. Ob das letztlich kind- oder altersgerecht ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Sicher ist aber, dass dort ausgebildete Leute trainieren, sicherlich sind auch "schwarze Schafe" darunter (wie überall). Und ich denke, dass, wenn ein "Talent" bestimmte Dinge, wie Passen oder 1 gegen 1, gut beherrscht, eben entsprechend eher zum nächsten (altersmäßig höheren) Schritt übergegangen werden sollte, da sonst daraus eine Unterforderung bzw. keine Weiterentwicklung resultieren könnte. Dass die altersgerechte Ausbildung dennoch niemals aus den Augen gelassen werden darf, ist m.E. selbstverständlich!


    Also:
    - altersgerechtes Training: im Breitensport IMMER
    - Abweichung des altersgerechten Trainings: nur im Ausnahmefall, ausschließlich bei Vereinen mit "Talentepools"

  • Ich denke, man muss hier knallhart differenzieren, und zwar zwischen dem Leistungs- und dem Breitensport. Als Leistungssport definiere ich einfach mal alle Vereine (wie eben die Stuttgarter Kickers), die sich irgendwo dem bezahlten Fußball verschrieben haben (also schätzungsweise ab der 4. Liga) und somit stetig auf Talentsuche sind, um eigene langfristige Ziele umsetzen zu können.

    1. Ich würde F-Jugendliche nie dem Bereich Leistungssport zuordnen, egal bei welchem Verein sie spielen!


    2. Auch kleine Vereine betreiben langfristige Ziele, im Grundsatz sogar noch intensiver, da diese später kaum Zulauf von außen haben.

    Und ich denke, dass, wenn ein "Talent" bestimmte Dinge, wie Passen oder 1 gegen 1, gut beherrscht, eben entsprechend eher zum nächsten (altersmäßig höheren) Schritt übergegangen werden sollte, da sonst daraus eine Unterforderung bzw. keine Weiterentwicklung resultieren könnte.

    Mir kann keiner weiß machen, dass die U8 der Kickers schon "ausgelernt" sind, was die Ziele der F-Jugend angeht. Insofern gibt es auch keinen Grund bereits Ziele der E-Jugend intensiv zu trainieren. Klar kann man hier und da mal etwas einstreuen, aber das hier gezeigte Passspiel, ist das Ergebnis von intensivem Training. Ich verstehe nicht, welchen Sinn es hat, Ausbildungsziele derart massiv vorzuziehen. Es gibt keine Kinder, die mit 7 oder 8 im Punkto Ballbeherrschung, Dribbling, Zweikampf, Fintieren und Torschuß rechts wie links schon alles können.


    Hier wird behauptet, dass sich die talentierten Kinder langweilen würden, wenn man keine Trainingsinhalte vorzieht. Soso. Und wie soll das weiter gehen? Langweilt sie in einem Jahr dann nicht auch das Passspiel? Und was kommt dann? Inhalte der D-Jugend? Und danach? Was passiert denn, wenn man jedes Jahr ein neues Ziel vorzieht? Sind die Kinder dann am Ende der D-Jugend fertig und können Profi werden? Oder müssen sie sich von da an nur noch langweilen, weil sie ja alles schon können?


    Es wird immer so getan, als hätten gerade talentierte Spieler in der Ausbildung Zeit zu verlieren. Das Gegenteil ist der Fall. Diese Spieler lernen sehr viel leichter als andere. Insofern besteht überhaupt keine Veranlassung sie mit immer neuen Trainingsinhalten zu hetzen und alles hinein zu trainieren, war gerade so rein geht.

    Abweichung des altersgerechten Trainings: nur im Ausnahmefall, ausschließlich bei Vereinen mit "Talentepools"

    Wieso nur bei Talentpools? Was für einen Spieler in einem Pool gilt, müsste doch auch für ein einzelnes Talent gelten. Müsste man dieser Logik folgend nicht auch mit einzelnen Talenten in einer ansonsten durchschnittlichen Mannschaft Übungsinhalte vorziehen? Sonst langweilt sich dieser Spieler ja...


    Ich habe ebenfalls zwei sehr talentierte Spieler (Jg. 2002 bzw. 2001) in meiner Mannschaft. Die sind allen anderen technisch deutlich überlegen, haben ein ganz anderes Spielverständnis und im Gegensatz zu den anderen praktizieren sie auch bereits jetzt ab und an ein ordentliches Passspiel - aber von sich aus. Dennoch trainiere ich das nicht gezielt mit denen. Warum auch? Es entwickelt sich ja ganz natürlich und es gibt noch genug Dinge im Bereich Ballbeherrschung, Dribbling, Zweikampf, Fintieren und Torschuß, die man bei den beiden verbessern kann. Ich glaube einfach nicht, dass das bei der U8 der Kickers anders ist. Die sollen in diesen Bereichen alle schon perfekt sein? Niemals. Und so lange es in diesen Punkten noch Verbesserungspotenzial gibt, gibt es auch keinen Grund andere Inhalte derart intensiv zu trainieren. Allein aus der Tatsache, dass die Kinder das Passspiel schon gut erlernen können, leitet sich für mich noch lange kein Grund ab, es den altersspezifischen Inhalten vorzuziehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ranwie ()

  • @ Andre
    Sorry, ich werde einfach nicht alle Geheimnisse(wenn man es denn so nennen mag) unserer Methode in diesem Forum preisgeben. Wir sind nun mal ein kommerzieller Haufen. Wenn man die Methode grob umschreiben will, kann man sagen das sie aus einer Mischung aus Straßenfußball und drillmäßigen (aber immer mit Freude und Spaß) Üben besteht. Es wird immer spielnah ausgebildet. So hat z.B. das Ballhochhalten keinen Platz in unserer Ausbildung. Wenn man es auf Videos doch sehen sollte (Super Scills aus dem Jahre 2009) dann nur als Zirkusnummer oder Eye-Catcher.
    Die Schweizer und neuerdings auch der DFB (seit Mitte 2009 in denStützpunkten und in der Trainerausbildung zu bewundern) haben sich Vieles von Coerver zu eigen gemacht. Als Stichwort "GAGAG" (Spiel, Ausbildung, Spiel, Ausbildung, Spiel)


    trainer 2005
    altersgerechte Ausbildung immer.
    Abweichungen in absoluten Ausnahmefällen ja. Die 0,3%-0,5 % Hochbegabten (Achtung ich meine nicht die 2% Talente) dürfen auch schon einmal eine Alterstufe höher trainieren.
    Einen von diesen super seltenen Spieler (er ist auch in der Schule sehr weit entwickelt) habe ich in meiner Vereinsmannschaft. Seit 3 Jahren bilde ich ihn immer in einer höheren Alterstufe aus. Aber nur weil er ein Januarkind ist und somit nicht weit weg von den vielen Juli- bis Dezemberkindern (gleiche Schulklasse) ist. Diesen Jungen musste ich auch erst das Dribbeln beibringen. Seine ehemaligen Trainer haben seine Begabung gnadenlos in den Dienste der Mannschaft gestellt.


    Differnziert ausbilden: Das ist unser Job als Trainer. Es heißt für mich aber nicht, das ich Ausbildungsziele überspringe.sondern bei besonders weit entwickelten Kinder setzte ich die Anforderungen durch Präzisons- Raum-, Gegner- und Zeitdruck einfach höher als bei den normal entwickelten Kindern der gleichen Trainingsgruppe. Dadurch werden ihre Grundlagen noch stärker ausgeprägt. Somit brauche ich zu diesen Zeitpunkt der Ausbildung keines meiner Kinder in ein Leistungszentrum zu bringen, bevor sie dafür reif sind.


    Talentepools. Das ist ja das Problem an der Förderung der Kinder in den Leistungszentren der Profivereine. Stichwort: Häuptling und Indianer
    Dieses Thema ist übrigens auch beim DFB und bei Udo Bassemir sehr gut beschrieben.


    Jetzt weiß ich auch wo ich die Spielweise der Stuttgarter Kickers schon einmal gesehen habe. Die alte Ajax-Schule hat bis Mitte der 90er so ausgebildet. Technisch auf hohen Niveau aber schon in den untersten Jugenden wurde das Spielsystem und somit von klein auf an die Positionen und deren Aufgaben drillmäßig einstudiert. Für die damaligen Verhältnisse wurden überaus erfolgreiche Mannschaften ausgebildet. Nachdem die Erfolge ausblieben hat man sich bei Ajax hinterfragt und ist auch hier auf die positions ungebundene, individuelle und offensive Ausbildung umgestiegen.


    Und denkt immer daran, egal wie talentiert die Jungs und Mädchen sind, wir haben es mit Kinder zu tun.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Hallo zusammen,


    ich kann und will nur noch dazu sagen, das hier viel zu extrem darüber geurteilt wird. Ihr redet von Kinder, Kinder sein lassen, Toleranz, Entwicklung etc. Eure Antworten spiegeln mir aber das Gegenteil.


    Hat jemand unser Training gesehen? Inhalte? Die Kinder beobachtet?


    Das Video ist bei Mannschaften entstanden die es zugelassen haben das man so spielt.


    Wenn es gegen Lesitungsstärkere geht sieht ein Spiel ganz anders aus.


    Damit Ihr aber weiter andere Beurteilen und Verurteilen könnt, stelle ich die nächsten Tage weitere Spiele auf Youtube ein.


    Viel Spaß


    grüße

  • Schade, ...du äusserst dich nur allgemein und beziehst nicht konkret Stellung, entziehst dich dem Kugelhagel, ...schade.


    Die größte Fähigkeit die einen Trainer auszeichnen sollte ist, selbstkritisch mit sich ins Gericht gehen zu können, tja ?( , Gruß Andre

  • Ehrlich gesagt, kann ich den Kickers Trainer auch verstehen.


    Wir alle kennen sein Team nur durch 1-2 Videos und durch das, was ich bisher gesehen habe, bin ich mir ziemlich sicher, dass die Kinder das Dribbling, Fintieren und 1-1 sehr gut beherrschen. Ich bin mir auch sicher, dass man gegen andere Gegner auch mehr davon sehen könnte. Wenn die Spieler das Dribbling schon wirklich gut beherrschen, sehe ich da kein großes Problem, wenn man das Passen vertieft. Als Erschwerung im Spiel gegen Schwächere finde ich die maximal 2 Ballkontakte-Regel auch gut, weil somit das Spiel vielleicht nicht so hoch ausfällt, als wenn die Spieler alle Gegenspieler wie Fahnenstangen ausdribbeln.


    Ich finde, ein Problem an diesem Forum (nicht nur in diesem Thema) ist, dass hier viele Trainer eine feste Meinung haben und alles andere überhaupt nicht akzeptieren. Mal eine Frage: Wer garantiert mir als Trainer eigentlich, dass die DFB-Philiosophie zu 100% richtig ist?? Wenn die Kinder mit ihren Fähigkeiten schon die Anforderungen einer F übersteigen, warum dürfen sie dann nicht auch schon Elemente der E-Jugend lernen? Man kann doch fußballerische und geistige Entwicklung nicht nur am Alter festmachen. Deswegen bin ich der Meinung, dass die Ausbildungsschwerpunkte für die einzelnen Altersklassen natürlich bestehen bleiben müssen, aber im Einzelfall auch von abgewichen werden darf. Das würde ja eigentlich nur auf Leistungsteams mit sehr talentierten Spielern zutreffen.