Torwart ist bockig - was tun?

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  • Hallo,


    habe einen Torwart, der leider oftmals schlecht gelaunt zum Training kommt.
    Leider hat er auch oft nicht die richtige Einstellung, strengt sich nicht richtig an, meckert rum usw.
    Habe schon öfters mit ihn gesprochen, aber scheinbar erfolglos.
    Wenn ich ihn mal unter vier Augen frage, was los ist. kriege ich nur ein Schulterzucken oder "nichts" als Antwort.
    Er hat auch das Problem, das er mir nicht in die Augen schaut, wenn ich mit ihm rede (man meint er wäre ein Autist, ist er aber nicht)
    Habe ihn mal gefragt, warum er mich nicht anschaut, wenn ich mit ihm rede. Seine Antwort "kann ich nicht"
    Seine Eltern sind Harz4-Empfänger, so das es vermutlich auch ein wenig am Selbstbewustsein hapert.


    Ich hätte noch einen Reservetorwart, der gerne ins Tor geht, aber mein bester Defesivspieler ist.
    Heute war es wieder total krass. Beim Torschußtraining stand er nur lustlos im Tor rum, hat sich kein einziges Mal geschmissen,
    nur die Bälle versucht zu erlaufen oder Bälle statt sicher zu halten einfach abgeklatscht, obwohl ich ihn drauf angesprochen habe, er soll versuchen, jeden Ball sicher aufzunehmen. Leider war mein "Ersatztorwart" heute nicht da.
    Bin etwas ratlos, was ich hier machen soll, denn mit keinen anderen meiner 19 Spieler habe ich ein Problem.
    Einmal hatte ich ihn schon für 2 Wochen vom Training und Spiel "befreit", weil er in der Umkleidekabine mit einem Teppichmesser in einen Spind ein paar Verzierungen gemacht hat. (da war er auf sich sauer, weil er 2 Gurkentore kassiert hat)


    Es ist schade, das man mit dem nicht vernünftig reden kann, denn wenn er bockig ist, ist es zwecklos, dann macht er ganz "zu"
    Bin auch kein Schreihals, sondern versuch im ruhigen Ton unter vier Augen mit ihn zu reden........- Vergeblich.
    Morgen spielen wir gegen eine der stärksten Mannschaft in unserer Gruppe.....


    Gruß clubfan

  • Hallo Clubfan,


    bekommt er bei dir richtiges Torwarttraining? Vielleicht könntest du ihn ja für ein Torwarttraining mit dem Keeper der 1. Herrenmannschaft parallel zu eurem Training
    begeistern. Natürlich nur, wenn es diesem möglich ist. Bei mir kommt 1mal im Monat der TW der 2. Herrenmannschaft und macht eine Trainingseinheit mit den Leuten die gerne ins Tor möchten. Die anderen machen dann gleichzeitig Training bei mir. Ich denke, dass das vielleicht ein bisschen Abwechslung wäre und dir das zumindest die Möglichkeit gibt mit den anderen vernünftig zu trainieren.

  • Zitat

    bekommt er bei dir richtiges Torwarttraining?

    Hallo,


    ne leider nur sporadisch, denn ich kann berufsbedingt nicht früher zum Training kommen, um vorher TW-Training zu machen.
    Und die anderen 15-18 Spieler kann man während des TW-Trainings leider nicht unbeaufsichtigt lassen.
    Habe schon nach einen Co-Trainer Ausschau gehalten, aber noch keinen gefunden.
    Montag will sich der 20. Spieler anmelden....
    Muß aber dazu sagen, das es m.M. nicht am fehlenden TW-Training liegt, sondern eher an der schlechten Erziehung.
    Er schreit oft seine Mutter an, sie schreit zurück usw....

  • Hallo Clubfan,


    du hast letztlich auch eine Verantwortung gegenüber der Mannschaft. Wenn er meint, nicht mitziehen zu müssen (aus welchen Gründen auch immer), kannst Du ihn nicht mehr berücksichtigen. Wie willst Du den anderen gegenüber begründen, dass er sich vieles herausnehmen kann und trotzdem spielt? Ich würd ihn ein letzte Mal auffordern, vernünftig mitzuziehen. Wenn er das nicht tut, berücksichtige ihn nicht mehr.


    Wieso läuft er mit einem Teppichmesser 'rum? Vielleicht ritzt er das nächste Mal nicht nur einen Schrank an. Außerdem hätte ich sofort mit den Eltern gesprochen. Hast Du das schon einmal gemacht?

    Viele Grüße
    Thomas

  • Klar habe ich mit den Eltern gesprochen. Ist aber leider zwecklos, da er sich nichts sagen läßt. Es gibt dann nur Zoff zwischen denen. (bekomme ich manchmal mit)
    Das Messer habe ich ihn damals abgenommen und der Mutter gegeben.


    Es ist leider so, das ich keine große Alternative habe.


    Ich möchte auch nicht unbedingt, das er völlig abstürzt, denn ich glaube, außer Fussball gibts bei meinen TW nichts weiter....


    In der nächsten Saison (D1) geht mein "Ersatztorwart" auf ein Internat und steht somit nicht mehr zur Verfügung.
    Würde ich den bockigen jetzt rausschmeißen, hätte ich in der nächsten Saison gar keinen TW mehr.

  • Beim Thema Torhüter muss man eig nur Daniel ansprechen der kennt sich da Super aus.


    Die geschichte erinnert mich Stark an einen Spieler von Daniel wo wir oft drüber gesprochen haben über ICQ, Handy oder wenn wir uns getroffen haben.

    "Trainer werden ist nicht schwer - Trainer sein dagegen sehr!"


    Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit.


    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.


    © madd!! 2011. Alle Rechte vorbehalten. Kein Verwenden, Zitieren und Kritisieren ohne Erlaubnis. :P

  • Hallöchen,


    ich muss mal wieder die Sache von einer anderen Seite aufrollen.


    Nicht immer sind die Auslöser für Probleme und Verhaltensauffälligkeiten auch zwangsläufig sportlich bedingt. Torwarttraining ist schön und gut aber wenn der Bub eine innere Blockade hat kann man damit nicht viel erreichen und drängt ihn, unbewusst, in eine Ecke wo er vielleicht sich sehr unwohl fühlt.


    Wenn ich das richtig raus gelesen habe geht es um einen Keeper im D-Jugend Alter. Ohne wichtig klingen zu wollen oder sonst was möchte ich zu bedenken geben das es sich hier um eine Altersgruppe handelt die sich in der 1. Puperteralen Phase befindet.
    In dieser Phase kommen die Kinder aus der Vorpupertät raus (diese macht sich dadurch bemerkbar das ein Kind auf einmal nach dem "Warum" fragt) und beginnen eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln! Das heißt: Kinder im jüngeren Alter sind 100% auf ihre Eltern geprägt. Ein Trainer kann sich zwar das Vertrauen der Jungs holen, aber die Eltern sind und bleiben die Nummer Eins im Denken der Kinder.
    Setzt nun die erste Phase ein beginnt Kind A sich aus diesem Denken zu lösen und fängt an sich umzusehen was um es herum passiert. Die Psyche verändert sich soweit gehend das eben Kind A nun seinen Stand in der Gruppe sucht, vor allem in der Schule, Freundeskreis und eben in den verschiedensten Vereinen.


    Du hast erwähnt das die Eltern nicht grade reich sind. In unsrer heutigen Gesellschaft kann dies durchaus zu Problemen führen. Wie erwähnt suchen Kinder in diesem Alter (wohlgemerkt nur Jungs, Mädchen entwickeln sich anders) nun ihren Stand, und besagter Junge muss nun feststellen das er leider nicht die Möglichkeiten hat wie andere, was nicht mal in großen Sachen sich bemerkbar machen muss. Es reicht schon an kleinen Dingen, die sehr unterschiedlich sein können! (Kein Geld für Kino, oder eben nur die F10 von Adidas)


    Wenn du sagst das der Junge aggrressives Verhalten zeigt ist das schon ein deutliches Zeichen dafür das er eine innere Unruhe hat, sicherlich auch "gefördert" durch die allgemeine Grundstimmung der Eltern. Die Eltern müssen, trotz allem, ein Kind in der Phase unterstützen viel halt geben da ja auf einmal wieder alles neu ist. Da man von ausgehen kann/muss das es daheim nicht sehr harmonisch zugeht ist das eine noch mal eine belastende Situation mehr für das Kind was nun noch mehr verunsichert wird. Man muss aber auch anmerken das eine leichte aggrressivere Stimmung in dieser Phase durchaus normal ist, mit den Ellenbogen vorraus sich eben an die Spitze einer Gruppe bringen.
    Man kann leider auch immer wieder beobachten das schon Kinder in diesem Alter in solchen Situationen zu Deppressionen neigen, was einen Umgang leider noch schwerer macht.


    Das er nicht mit dir sprechen will, bzw kann, muss erstmal nichts gegen dich sein. Das er sich in sich zurück zieht ist, wie ich finde, auch erstmal eine natürliche Schutzreaktion seiner Psyche, die allerdings nicht von dauer sein darf und leider in dauerhaften Depressionen enden kann Jeder Mensch weiß das es nicht leicht ist über Sachen zu sprechen die einen, vermeitlich, abwerten können oder sonst was in der Richtung. Wichtig ist hier selbstverständlich das er nicht unter Druck gesetzt wird, er wird irgend wann den Mut finden und wird sich öffnen und ich kann dir jetzt schon sagen das er explodieren wird. (Redeschwall). Ich hatte eine ähnliche Sitiation mit dem Keeper meiner C, wo ich auch einen Leistungseinbruch feststellen musste und die Ursache hatte nich im geringsten was mit Fussball zu tun ...


    Was ich eigentlich sagen will: Halte dir vor Augen das der Junge eben eine sehr schwere Phase durchlebt. Diese Phase geht im normalfall bis zum 14. - 15. Lebensjahr, dann beginnt die 2. Entwicklungsphase.
    Selbstverständlich darf er keine Regeln brechen und selbstverständlich darf er nicht mit einem Messer hantieren, achte aber auf jeden Fall auf autoaggrressive Handlungen, in welcher Form auch immer. Entscheident ist das er das Gefühl, oder eher die Gewissheit, bekommt das er auf jeden Fall dazu gehört, was aber sicher nicht einfach ist.
    Ratsam wäre auch Professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
    Das das ganze ist ein Kreislauf wenn man nicht irgend wo ansetzen tut. Im Fussball geht es nicht immer nur um das Spiel und nicht alle Lösungen haben was mit Training zu tun.


    Ich wünsch dir auf jeden das ihr eine Lösung findet, allein schon für den Bub!


    Daniel

  • Hallo Daniel,


    Danke für deinen ausfühlichen "Bericht". Danke auch für alle anderen Beteiligten :)
    Ich bin schon fast 15 Jahre im Trainergeschäft und habe auch eigentlich keine Probleme mit dem Rest der Mannschaft.(trotzt Vorpupertät sind die alle super drauf)
    Ich denke aber auch, das es weniger mit der Frühpupertät zu tun hat, sondern eher an der falscher Erziehung liegt.
    Wenn die Eltern (der Vater ist Alkoholiker und schaut aber nie zu den Spielen zu) jahrelang den Buben falsch erzeihen, kann ich in der wenigen Zeit schlecht wieder alles richten. Möglicherweise wurde er früher von seinen Vater auch geschlagen. (bin mir nicht sicher, aber ich glaube, die Eltern leben getrennt)


    Das er sich irgend wann öffnet, darauf warte ich schon seit einem Jahr. Habe mit ihn schon öfters unter vier Augen gesprochen, aber er hört immer nur zu, sagt fast nie was dazu. Dabei verzieht er eine Miene, als hätte ich ihn 1 Jahr Hausarrest gegeben.
    Und das nur, weil ich ihn frage, was ihn bedrückt oder was denn los sei, weil seine Trainingseinstellung wieder mal nicht stimmte
    oder er ständig mit den Mitspielern am stänkern war.


    Ich befürchte schon das schlimmste, wenn bei ihm die Pupertät erst richtig ausbricht.

  • Iststand:


    Also Kind, Vater vermutlich Alkoholiker, Vater vermutlich weg, Mutter alleinerziehend, eventuell total überfordert, Kind eventuell geschlagen, die Mutter schreit und schimpft viel, Junge motzt viel mit anderen wenn es nicht läuft, kann Dir nicht in die Augen schauen, äußert seine Meinung nicht und schaut immer traurig aus, wenn er nichts sagt, er wird wenig von seiner Mutter gelobt, eher wieder immer das Negative seitens der Mutter laut besprochen, jedenfalls so laut, dass Du es noch mitbekommst (wer weiss wie laut das ist, wenn sie sich unbeobachtet fühlt?).


    Fazit:


    Du hast einen Spieler, der vermutlich viel Geschrei im Elternhaus mitbekam. Das bedeutet -viel Gewalt- selbst wenn er nicht geschlagen wurde. Das bedeutet auch, dass er vermutlich eine völlig entnervte Mutter hat, die viel auszuhalten hatte. Geld weg (Vater trinkt, das kostet Geld, eventuell Arbeitsplatzverlust), trotz Anwesenheit des Vaters wahrscheinlich schon damals alleinerziehend, eventuell ging sie sogar zusätzlich arbeiten, weil der Vater ja nicht ging.....Urlaub nicht möglich, wegen Geldmangel, Gespräche, kuscheln, Fehler machen dürfen, Förderung des Kindes, Geschichten lesen, Abends nicht einschlafen können, weil die Eltern sich streiten ....muß man sich mal vorstellen, dass hatte er vermutlich nicht, ...ich betone vermutlich nicht. Das Wort vermutlich würde ich hier gern mit wahrscheinlich tauschen.


    Auf der Gegenseite sieht der Junge, das andere Kinder eine ganz andere Beziehung zu ihren Eltern haben, vielleicht nicht bewußt, aber mitbekommen. Markenklamotten, Hobby mit Vater, Väter die stolz auf die Söhne sind und zum Fußballschauen kommen, Kinder die in den Ferien in den Urlaub fahren und und und.


    Ich denke die Sache ich furchtbar einfach. Du hast einen Torwart, der völlig unsicher ist. Der sitzt in seiner Pelle fest und weiss vielleicht nicht warum. Du machst Dir große Gedanken, find ich gut, denn meiner Meinung nach sind wir schon Sozialarbeiter, allerdings bis zu einer gewissen Grenze. Ich meine, dass Du hier -so wie Du es schon getan hast- einfach ein Angebot weiterhin beibehalten solltest. Dein Angebot beginnt auf dem Platz und dort endet es auch. Ich finde nicht, dass Du ihn aussondern solltest. Vielmehr würde ich dafür sorgen, dass es einen Reservetorwart in der Mannschaft gibt.


    Im weiteren würde ich das Thema LOB intensivieren. Ich denke du solltest im Rahmen deiner Möglichkeiten versuchen, den Jungen durch angebrachtes Lob in eine Position zu bringen, die ihm erlaubt, auf sich stolz sein zu dürfen. Ich könnte mir vorstellen, dass Dein Lohn sein könnte, einen hochmotivierten guten Torwart zu erhalten. Übertrag ihm doch einfach mal irgendeine Aufgabe, beispielsweise die des Kapitäns oder ähnliches.


    Für den Fall, dass Du einen besonders guten Draht zu ihm hast, würde ich nochmals ein Vieraugengespräch mit ihm halten. Hier würde ich ihm nochmals meine Erwartungen schildern und ihn stark reden. Wichtig hierbei auch, dass er sich mitteilt. Ich würde ihm auch sagen, dass nicht sein Hosenmarke für dich oder einen Mitspieler wichtig ist, sondern nur seine Leistung und sein persönliches Ich.


    Gruß Andre

  • Hallo Andre,


    Danke für deine Meinung.
    Aussondern möchte ich ihn ja auch ungern, denn wenn er will, ist er auch ein guter Torwart.
    Manchmal ist er auch richtig freundlich und hat ein Lächeln auf den Lippen. Aber leider nur sehr selten, bzw. ist er oft launisch.
    Ich wünschte er wäre ein bisschen mehr zugänglicher......
    Ich rede noch mal mit ihm...


    Und gelobt habe ich ihn schon oft nach guter Leistung oder auch direkt nach guten Paraden.


    So, ich muß jetzt weg, wir spielen gleich......

  • Hm, schade, 2 : 1 gegen den Tabellenzweiten verloren. (wir sind 4. und haben aber noch 3 Nachholspiele) Toll gekämpft, leider haben zwei meiner Stammspieler wegen Verletzung (nicht vom Fussballspielen her) und einer wegen Krankheit kurzfristig abgesagt.


    Zurück zum Thema:
    unser TW war zwar einigermaßen gut drauf, aber die Tore waren leider beide haltbar.
    Er hat an dem Tag auch sehr viel Unsicherheit gezeigt. Kaum einen Ball hatte er sofort sicher in der Hand, immer erst im Nachfassen.
    Ich möchte schon gar nicht mehr mit dem TW über die Fehler reden, denn er wird sie kaum akzeptieren.


    Nebenbei: bei dem Spiel habe ich eins der brutalsten Fouls als Trainer gesehen. Unser Stürmer läuft von ca. 30 Metern alleine im höchsten Tempo aufs Tor zu,
    als er kurz vor dem Strafraum voll von den Beinen geholt wurde. Er hat sich dabei voll überschlagen und ist mit dem Kopf auf dem harten Boden (da war kein Gras mehr) gelandet.
    Mit einer schweren Gehirnerschütterung und einem HWS-Trauma wurde er in die Klinik gebracht. Der Täter sah natürlich Rot.


    Jetzt spielen wir am WE gegen den Tabellenersten und werden sicher verlieren, da ich zu den zwei Verletzten noch zwei weitere dazu bekommen habe.
    Aber gegen die verliere ich gerne, damit die Erster bleiben, denn diiese unfaire Mannschaft von gestern verdient keine Meisterschaft.
    Auch der Trainer war sehr unsportlich. Als nur noch 5 Min. zu spielen war, (beim Stande von 2:1 für den Gegner) und ein Ball vor dem Trainer die Außenline überquerte, hat der den Fuß gehoben und den Ball durch rollen lassen. Sowas unsportliches im Jugendfussball. :thumbdown: :cursing:

  • Du hattest geschrieben ,dass er gemeint hat , er wäre " Autist " , was Du aber dann sofort verneint hast.


    Wie kommt dieses Kind zu dieser Aussage ?


    Wie kommen die anderen Spieler mit ihm klar? Ist das eine Abneigung gegen Erwachsene oder verhält er sich im Team auch so?


    Gruß Andrea

  • Als ich den Thread las dachte ich oh welch Ähnlichkeiten. Ist bzw. war jetzt mit unserem Torhüter genau die gleiche Situation. Lustlos, rennt nicht im Training, der Mutter ist das noch egal, meint muss er ja nicht zum aufwärmen der er Torwart ist ..... im Endeffekt kann das Kind nichts für seine Eltern und das Umfeld aus dem er kommt.


    Habe das aber nun so geregelt im Interesse aller das mein Co-Trainer wo alle 14 Tage da ist mit ihm nur Torwarttraining macht und ich den Rest trainiere bis wir zu Übungen kommen wo wir den Torhüter brauchen und in den Wochen wo mein Cotrainer nicht da ist habe ich einen Vater organisiert der auch mal TW war und der steht neben den Spielen auch neben dem Tor bei ihm um ihn zu motivieren und damit er nicht die Lust verliert.


    Dazu habe ich mir nen Reservetorwart angelegt und das funktioniert seither sehr gut und Lob bekommt er auch.


    Sehe das wie Andre das Angebot beginnt auf dem Platz mit Torwarttraining, Leute für ihn bereit gestellt, Unterstützung bei spielen neben dem Tor .... und endet aber auch auf dem Platz.


    Alles andere geht uns nichts an und ist vergeudete Zeit weil man da auch an die Eltern reden kann was man will sie interessiert es leider eh nicht.


    Und ich muss sagen seither funktioniert es wunderbar und er hält perfekt - sehr gut. Ist aber auch immer wieder mal für nen Klops gut das einer reingehen kann wo haltbar ist aber das ist halt so und kann man nicht ändern. Das dies gerade an einem Tag ist wo es spielentscheiden ist, ist eh gering und dann muss man halt sehen wenn er einen Klops bekommt aber 7 "Unhaltbare" hält hätten andere Torhüter viell. den Klops nicht aber doch noch mehr Tore bekommen.


    Wir sind eine E-Mannschaft.


    Das Problem ist gelöst und er bekommt alle mögliche Hilfe - Unterstützung von uns beim Fussball. Nicht mehr und nicht weniger. Weil das kind kann ja auch nichts für seine Eltern - sein Umfeld.


    Glaube aber nicht das es nächstes Jahr in der D-Jugend bei dem neuen Trainer genauso laufen wird und dann wird sich die "Karriere" wohl doch dem Ende zuneigen.

  • Oh wie bekannt mir das vorkommt:
    Habe zur Zeit fast das selbe Problem mit unserem Torhüter.Wenn er will,zeigt er super Leistung.Auch er ist ein Typ,der anfangs schwer zugänglich ist.Ich habe einen guten Draht zu ihm gefunden.Mit unserem anderen Trainer kommt er leider nicht so klar.So hatten wir z.B.letzte Woche ein Nachholspiel das wir mit 0 : 7 verloren hatten.Unser Torhüter hatte an diesem Tag von morgens bis um 17.30 Schule gehabt,ist danach sofort zum Spiel gekommen und war an diesem Tag äuserst schlecht drauf.Im übrigen,nicht nur er,sondern irgendwie die gesamte Mannschaft.Nachdem wir zuletzt sehr erfolgreich gegen die ersten 3 der Tabelle gespielt hatten,war dies natürlich nicht schön für die Jungs.Ich bin eher der Typ,der nach so einer Niederlage versucht die Spieler wieder für das nächste Spiel aufzubauen,aber mein Kollege ist da ein völlig anderer Typ.Nach dem Spiel kam unser Torhüter zu uns,und sagte mir er kommt nicht mehr zum Training und Spiel,da er die Schnauuze voll hat.Gestern als wir Training hatten,war er zwar da aber hat nicht mitgemacht sondern nur zugeschaut.Ich habe im Gespräch mit ihm erfahren,das ihm gesagt wurde wir hätten auch ohne Torhüter spielen können und nicht mehr Gegentore kassiert.Er will nächste Saison bei einem anderen Verein neu beginnen.Mal sehn,was ich erreichen kann,um ihn nicht zu verlieren.Habe gestern noch von einigen anderen Spielern gehört,das sie unter unserem anderen Trainer nicht weitermachen wollen und den Verein wechseln.Ich habe gestern dann sofort darauf reagiert,und für nächsten Montag einen Termin mit der Jugendleitung,dem Vorstand und den Jungs ausgemacht,damit sie mal die Probleme direkt ansprechen.Bei diesem Gespräch wird keiner von uns Trainern anwesend sein,damit die Jungs ihre Meinung völlig frei sagen können.Ich denke,wenn wir anwesend sind wir der eine oder andere sich eventuell doch nicht so trauen.Hoffe nur,das sich alles wieder beruhigt.

  • Zitat

    Du hattest geschrieben ,dass er gemeint hat , er wäre " Autist " , was Du aber dann sofort verneint hast.

    Hast nicht richtig gelesen. Aber kein Problem. Ich schrieb, man meint, er wäre ein Autist, nicht er meint, er wäre einer :)
    Mit den Mitspielern hat er keine Poblem, solange er gut drauf ist.



    Ich bin schon länger auf der Suche nach einem Cotrainer. Auch einen Torwarttrainer würde ich mit Kusshand nehmen.
    Leider bietet sich zur Zeit nichts an. Es ist mir aber unmöglich, TW-Training zu machen und den Rest der Truppe unbeaufsichtigt zu lassen.
    Somit ergibt sich das Torwarttraining fast ausschließlich durch das Schusstraining meiner Jungs. Hin und wieder, wenn ich es mal schaffe, mache ich an einem separaten Tag TW-Training. Aber auch da hat mich der TW schon mal geärgert, weil er dabei so lustlos war....


    Einen Vater, der mich unterstützt, wüsste ich jetzt leider nicht, denn entweder sind es keine Fussballer oder die haben wegen der Arbeit keine Zeit.
    Ansonsten hätte ich nur noch Mütter, die Zeit hätten. Aber mit Stöcklschuhe kann man so schlecht gegen den Ball treten :D
    Naja, die Saison werden ich es schon noch alleine schaffen. Jetzt haben sich wieder 2 neue Spieler angemeldet. Dafür hat einer keinen Bock mehr und einer darf zur Zeit nicht, weil er schlechte Noten hat. Sind wir wieder bei 19.

  • Hallo nochmals,


    ich möchte im Bezug auf die Motivationslage von Torhütern noch drei Dinge mitteilen, die Ihr als Anregung aufnehmen könnt:


    1. Ein Torwart sollte meiner persönlichen Philosophie entsprechend nicht schlechter Fußballspielen können, als das "schwächste" Glied in der Mannschaft. Warum?


    Weil ich dem Torwart bis zur D kaum ein gutes Torwarttraining anbieten konnte. Ich war allein und hatte dafür keine Zeit. Gelegentlich bot ich dem Torwart mal eine Übung, an der die gesamte Mannschaft mitarbeitete, z.B. doppelter Torschuss. Diese Übung bedingt für den Schützen, nach durchqueren eines Dribbelparcours zum Torschuss aus dem Lauf zu kommen, um direkt danach einen zweiten vom Trainer eingespielten Ball erneut auf das Tor zu schießen. Für den Schützen ist es eine Koordinationsübung für den Kopf, zudem lernt er nach einem Torschuss auf den Torwart zuzurennen, für den Fall, dass der Torwart den Ball nicht fängt, könnte das wichtig werden. Zum anderen muß der Torwart sehr schnell wieder in Grundposition (nach dem ersten Schuss), weil es folgt ja noch ein Zweiter.


    Ansonsten hat der Torwart bei mir immer das gleiche Trainingspensum wie die Feldspieler mitgemacht. Hierbei viel mir auf, dass mein Torwart zwar ein guter Torwart war, aber als Spieler gehörte er eher in die Zweite.- oder vielleicht sogar dritte Mannschaft, sorry. Er war spielerisch völlig überfordert. Das könnte in manchen Fällen dazu führen, dass der Torwart das selber auch merkt und unzufrieden ist. In schlimmeren Fällen könnte ich mir vorstellen, dass er auch "Lack" von anderen Mitspielern ertragen muß. Das ist und wäre nicht gerade förderlich.


    Nach dieser Erfahrung bildete ich die Meinung, ...das er eben mindestens so gut sein sollte, wie der schwächste Spieler in der Mannschaft, um eben spielerisch mithalten zu können. Zudem läßt das dann auch zu, dass er auch als Spieler verwendet werden kann, was ja im unteren Jugendbereich so auch gefordert wird. Hierdurch hätte der ein oder andere leider leistungsdenkende Trainer vielleicht auch eher mal den Sinn darin erkannt, den Torwart auch spielen zu lassen. Seine "Bandbreite" erhöht sich dann, er hat mehr Spass, keine Eintönigkeit und er wäre auch vor der Mannschaft angesehener, auch wenn er mal einen schlechten Tag hat.


    2. Als wir die D 1 zu zweit trainierten, hatte ich mir vorgenommen, dem Torwart ein Torwarttraining anzubieten. Da ich ja nun nie Torwart war, las ich mir bestimmte grundsätzliche Dinge, die ein Torwart beherrschen sollte durch. Dann setzte ich die Dinge auf dem Platz um. Ich beobachte immer wieder, das Trainer ein gut gemeintes Torwarttraining anbieten, das im Prinzip nicht das Wort wert war/ist. Nur aufs Tor zu schießen, ist nichts. Dinge wie Grundhaltung eines Torwartes, ....wie ich die Hände halte, um einen Ball zu fangen, ....fangen aus der Luft, ....ordentliches Ballaufnehmen wenn er flach kommt, .....Steps auf der Grundlinie und dann werfen, statt fallen wie eine Bahnschranke usw, usw. sollte sich auch mal der "normale" Trainer anschauen und vermitteln. Das hebt die Motivation des Torwartes und vor allem kann er -wenn er klug ist- darauf alles weitere aufbauen, statt ausbildungstechnisch meist jahrelang auf der Stelle zu treten. Das treibt die Motivation eines intelligenten Torwartes nämlich auch nicht gerade nach oben.


    3. In meinem alten Verein gibt es einen Torwart, der auch in der Diozösenauswahl gespielt hat/noch spielt. Der Torwarttrainer ist Torwart in der B Jugend. Der Junge ist ein anerkanntes Torwarttalent. Er trainiert freiwillig die Torwarte der D und C Jugend. Damit hatte er in dieser Saison 7 Torwarte + ein paar Gasttorwarte aus der E Jugend. Damit konnte er aggieren und gutes Torwarttraining anbieten.


    Also, ...wie gesagt, ...nur ein Tipp, kein Vorwurf, Gruß Andre :)

  • sorry clubfan :rolleyes:


    da ich mich mit autisten recht gut auskenne , und dies nicht in die augen sehen für sie typisch ist , kam meine frage.


    Ich meine ,Torhüter sind sowieso " gespaltene " Persönlichkeiten. :evil:


    Schauen wir uns doch Kahn , Lehmann und und ... an.


    Sie stehen nun mal unter immensen Druck ,jeder Fehler wird bestraft , und trifft der Stürmer von 10 Schüssen einmal das Tor,wird er bejubelt


    greift der Torwart einmal daneben,ist er der Depp.


    Kenne mich da gut aus ,mein Sohn ist Torwart und ich selber stand/stehe im Tor.


    Eins gebe ich Andre recht , der Torwart soll das komplette Pensum mitmachen , ich lasse den Torwart draußen oft mitspielen,denn nur ein Torwart,der weiß ,wie es auf dem Feld abgeht,ist ein mitdenkender Torwart.


    Wir haben das große Glück,dass der Torwarttrainer der 1.Männermannschaft einmal die Woche vor seinem Training für unsere Kinder ein Torwarttraining macht , er kommt dann eben eine Stunde eher und so klappt es ganz prima.


    Gruß Andrea

  • Zitat

    Eins gebe ich Andre recht , der Torwart soll das komplette Pensum mitmachen , ich lasse den Torwart draußen oft mitspielen,

    Da ist bei mir auch so. Ansonsten hätte ich vor dem Training TW-Training gemacht, aber da schaffe ich es zeitlich nicht.
    In der E3 war der TW ja noch Feldspieler. Erst in der E1 wollte er rein und hat sich mit einem anderen abgewechselt.


    Zitat

    Ich meine ,Torhüter sind sowieso " gespaltene " Persönlichkeiten. :evil:

    Das ist wirklich was dran. Ich kenn da auch einen in unserem Verein. :D


    Aber trotzdem glaube ich nicht, dass die Probleme vom mangelnden TW-Training oder fehlenden Selbstvertrauen kommen, sondern eher von der Erziehung.
    Wenn er mal schlecht gelaunt ist, reicht ein kleines Foul im Trainingsspiel und schon wird rumgemault.
    Obwohl ich ihn schon mehrmals angesprochen habe, nicht zu meckern.
    Ich habe auch keine große Lust mehr, an einem zusätzlichen Tag TW-Training zu machen, denn das hatte ich schon einige Male und so richtig angestengt hat er sich da nicht.

  • Hallo


    Das mit dem in die Augen sehen finde ich sehr interessant, das kann unser D- Junge auch nicht und er läßt sich auch nicht anfassen......fällt mir nur gerade so auf.



    Nun zu deinem Problem mit dem Torwart.


    In dieser Altersklasse kannst du noch ganz viel spielerisch machen. Bei uns wird schon mal Torschusstraining gemacht mit einer Belohnung. Z.B. die , die nicht Treffen müssen das Feld aufräumen....Tore wegräumen, Bälle wegbringen, Stangen usw. Beim Torwart wird das so gehandhabt, das er mehr als die hälfte halten muß.


    Oder sie "dürfen" sich mal eine A***bombe verpassen, aber natürlich nicht mit voller Wucht.


    Vielleicht hat er aber auch tatsächlich ein schwieriges Elternhaus oder er hat ein anderes Problem. Ist für dich natürlich als Trainer schwer rauszufinden.


    Viel Glück


    MilkyWay

  • Juten Tag,
    der Junge macht mir echt sorgen. Von dem, was bisher hier geschrieben wurde, deutet vieles darauf hin, dass der Junge misshandelt wird. Ob psychisch oder physisch. Er traut sich nicht, seinem Trainer in die Augen zu schauen....
    Wie sieht es denn mit seinen Mitspielern aus?
    Kann er mit denen normal reden?
    Hat er einen guten Kumpel in der Manschaft?
    Haben die Eltern zu anderen Eltern anschluss?


    Man schaut anderen nicht in die Augen wenn man sich vor etwas schämt, ängstigt, scheut oder mit anderen stark unangenehmen Adjektiven in Verbindung gebracht werden kann.


    Es liegt also eine psychische Störung vor. Der Augenkontakt ist die äußere Erscheinung der Inneren Blockade.
    Er ist blockiert durch sein Umfeld. In diesem Fall ist es sicher ein sehr instabiles, unsoziales, und verunsichertes Eltern aus.
    Man muss sich vor Augen halten, dass der Junge sicherlich unter der "Existensminimumsgrenze" lebt.
    Der Vater ist Alkoholiker, kann ihm daher keine Aufmerksamkeit geben, vielleicht schlägt er sogar.
    Er wird keine Liebe spüren.
    Seine Mutter schreit mit ihm rum. Sie ist der gesamten Situation anscheinend nicht gewachsen- wie denn auch?


    Worauf ich hinaus möchte: Gib dem Jungen professionelle Unterstützung. Schalte am besten Berater des Jugendamtes ein.
    Dem Jungen muss geholfen werden. Wie soll ein 7 Jähriger sich alleine aus dieser Situation holen?


    Stell ihn weiterhin auf. Fussball ist anscheinend das einzig Positive in seinem Leben, auch wenn er es nicht zeigen kann.
    Spreche mit deiner Manschaft, sofern sich einer durch ihn "benachteiligt" fühlt. Sei ehrlich zu ihm- und zu der Manschaft.


    Sportlichste Grüße,
    Tjarkovic