D-Jugend - alle Kinder auf den Ball

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  • Hallo zusammen,


    ich bin nur eine Fußball-Mama und habe zugegebenermassen leider nicht viel "Profi"-Ahnung vom Fußball ;) . Trotzdem bin ich natürlich sehr interessiert was auf dem Spielfeld passiert und möchte das auch verstehen. Deshalb möchte ich hier eine Frage stellen in der Hoffnung, dass sich jemand findet der sie mir beantworten kann. Es geht konkret um folgendes:
    Unser Sohn ist seit September 2015 in der D-Jugend und hat nun in der Winterpause den Verein gewechselt. In seiner alten Mannschaft wurde mit sehr viel "Raum" für den einzelnen Spieler gespielt, d.h. jeder hatte seine Position und wenn notwendig, dann kamen max. 2 eigene Spieler zur Hilfe im "Kampf" um den Ball. In der neuen Mannschaft ist das völlig anders. Hier ist in den Spielen ein regelrechter Massenauflauf im Mittelfeld, so nach dem Motto alle Kinder gleichzeitig auf den Ball. Die Folge ist, dass sich die Spieler aus der eigenen Mannschaft regelmäßig gegenseitig im Weg stehen. Womit unser Sohn so seine Probleme hat, weil er mehr Raum gewohnt ist und da auch schon einen sehr guten Blick für´s Spiel und freie Mitspieler entwickelt hat. Die Trainer sagen, dass die Kinder lernen müssen sich in diesem engen Raum zu behaupten. Stimmt das? Als regelmäßige "Zuschauerin" bei den Spielen unseres Sohnes muss ich ganz ehrlich sagen die Spiele der früheren Mannschaft waren wesentlich schöner anzusehen und wirkten irgendwie "professioneller" im Spielaufbau. Nur wie gesagt ich habe nicht viel Ahnung vom Fußball und kann mich deshalb immer nur auf die Aussagen der Trainer verlassen. Da aber auch verschiedene andere Eltern mit diesem Spielaufbau ihre Probleme haben wollte ich mal fragen wie Ihr als Trainer das seht. Allerdings muss ich dazusagen, dass wir uns im Herbst vor dem Wechsel zwei Spiele dieser Mannschaft angesehen hatten und da war das wesentlich besser (also alles nicht so eng), vielleicht ist das ganze ja auch normal nach der Hallensaison im Winter?


    Schon mal Danke für Eure Info´s


    Viele Grüße
    sare67

  • Hallo Sare67,


    da ich selbst eine D mache kann ich dir eine recht gute Antwort geben.


    Vieles hängt davon ab, wie die Mannschaft ist. Junger Jahrgang, alter Jahrgang, gemischt?
    Einiges hängt auch von der Spielklasse ab und eben auch viel von den Trainern.


    Dazu kommt dann auch noch dass der Übergang von der E zur D gewaltig für die Kidds ist. Manche brauchen mehr Zeit, manche weniger ( wie in der Schule halt auch )
    Mehr Spieler, größeres Spielfeld --> heißt aber komischerweise nicht auch gleich mehr Platz, jedoch denken das viele Kinder


    Um jetzt auf das obrige zurückzukommen:
    - Ab der D-Jugend sollte es eigendlich schön langsam damit anfangen, dass es Positionen im Fußball giebt.
    - Das Typische E-Jugend-Spiel ist normalerweise vorbei und der Platz wird mehr aufgeteilt.
    - Das hinter dem Ball hergerenne nimmt ab und es sieht viel mehr nach Fußball aus wie davor.


    Und der wichtigste Punkt:
    Was fordert der Trainer von den Kindern?


    Das meiste hört sich bei dir eher daran an, dass die vorherige Mannschaft schon weiter in der Entwicklung war als die neue Mannschaft.
    Mit dem Übergang Halle --> Spielfeld draußen hat dies meiner Meinung nach nichts zu tun, denn auch in der Halle gibt es eine Raumaufteilung ( 1-2-1 oder 2-2 )

  • Danielano:
    Zunächst mal ein ganz herzliches Dankeschön für die Antwort :rolleyes: . Tja, dass die vorherige Mannschaft was die Entwicklung angeht weiter war, das haben wir uns schon gedacht. Aber es gab eben andere trifftige Gründe für den Wechsel. Doch was könnte man jetzt sinnvollerweise tun? Ich habe meinem Sohn Deine Frage gestellt, ob er weiß was die Trainer fordern. Er meinte, dass er seit dem letzten Training nun weiß was ER machen soll aber die Gesamttaktik die dahintersteckt, die weiß er auch nicht. Er selber hat aber auch das Gefühl, dass die jetzige Mannschaft in der Entwicklung hinterherhinkt und er macht sich Sorgen ob er das was er bereits an Fortschritten gemacht hat wieder verlernt bis die anderen aufgeschlossen haben. Hinzu kommt, dass der eine der beiden neuen Trainer ein eher schwieriger Mensch ist und meinen Sohn sowie einen anderen Jungen (der auch neu in der Mannschaft ist und dasselbe Problem hat wie mein Sohn) nach einem Vorbereitungsspiel als "Reinfall" für die Mannschaft bezeichnet hat. Dazu muss ich aber der Vollständigkeit halber erwähnen, dass mein Sohn bereits zweimal zum DFB-Stützpunkttraining eingeladen wurde. Er selber (NICHT die Trainer) hat jedoch abgesagt, weil er sich erstmal auf seine neue Mannschaft konzentrieren wollte. Da das Stützpunkttraining montags zeitgleich mit dem Mannschafstraining stattfindet hätte die Teilnahme beim DFB-Training nämlich bedeutet, dass er nur einmal / Woche mit seiner neuen Mannschaft hätte trainieren können. Und das wollte er selber nicht.


    Was können wir tun? Einfach warten bis die anderen nachkommen? Ergänzend zum Mannschaftstraining etwas anbieten? Warten bis zum Sommer, da hat er nochmals die Chance für das Stützpunkttraining?


    Vielleicht gibt es ja nochmals ein paar Tipps?


    Danke und viele Grüße
    sare67

  • DaSs Spiele mit viel Platz, also weniger Zeit- und Gegnerdruck Manches Mal"professioneller" oder weiter wirken, mag richtig sein.


    Aber das ist eben zumeist auch genau der Trugschluss, denn das Niveau ist abhängig eben von diesem Zeit- und Gegnerdruck.



    Mit viel Platz und Zeit ist alles leichter.
    Da wirken sich Ungenauigkeiten zB beim ersten Kontakt auch überhaupt nicht aus.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Das war ziemlich genau auch mein Gedanke :)


    Es gab mal eine Zeit Anfang der 2000er, als das Spiel der dt. Frauennationalmannschaft gegenüber den Männern so gelobt wurde. Die Frauen würden technisch viel besser und schöner spielen. Mein einziger Gedanken bei Frauenspielen war dann immer: Wow, haben die viel Zeit und Platz. Das mag schöner aussehen, ist es aber nicht.


    Ähnlich könnte es bei dem Vergleich der beiden D-Jugenden sein. Das kann man aus der Ferne recht schlecht bewerten, aber je besser das Niveau, desto knapper werden Zeit und Raum. Ganz simpel.

  • @sare67


    Ich würde deinem Sohn raten, trotzdem doch einmal beim Stützpunkttraining teilzunehmen. Das Training ( wenn der Trainer passt ) bringt eurem Kind sicherlich mehr als das normale Training, vor allem wenn die Mannschaft etwas ''hinterherhinkt''. Ebenso würde er dort sicherlich mehr gefordert werden wie im normalen Training. Bevor das aber passt, bitte umbedingt mit den beiden Trainern reden und wenn es möglich ist ( was bei anständigen Stützpunkttrainern normal ist ) auch mit dem Stützpunkttrainer. Ein normaler Trainer wird definitiv da nichts dagegen haben, wenn man es ihm erklärt warum/weshalb/wieso.


    Wenn ich folgendes höre, dann läuten bei mir schon die Alarmglocken:
    ..nach einem Vorbereitungsspiel als "Reinfall" für die Mannschaft bezeichnet hat....


    Dies hat im Jugendbereich bei einer D ( auch älteren) schon mal gar nichts zu suchen und man kann sich hier schon ein Bild des Trainers zusammenreimen.
    Verlernen wird dein Sohnemann jedoch nichts, denn er kann es ja trotzdem teilweise schon anwenden ( bei den Spielen ), auch wenn es nur in abgeschwächter Form ist.


    Ist dein Sohn älterer Jahrgang und kommt nächstes Jahr in die C?
    Dann wäre vielleicht auch der Weg ihn dieses Jahr schon in die C zu schicken der richtige. Natürlich auch nur wieder in Abstimmung mit dem Jugendleiter bzw. mit den Trainern.


    Solch ein Gespräch würde ich euch mit auf den Weg geben.
    Jugendleiter, Trainer D und ihr 2 + euer Sohn

  • Danielano:
    Ganz herzlichen Dank für die Tipps. Wir werden das jetzt in den Ferien im "Familienrat" durchsprechen und ich denke der Weg, den Du uns empfohlen hast wird der richtige werden.


    @ alle die geschrieben haben:
    Wir sind so froh, dass es dieses Forum gibt, gerade als "ahnungslose" Fußballeltern ist es beruhigend zu wissen, dass man mit seinen Fragen eine gute Anlaufstelle hat!!!!


    Viele Grüße und schöne Ostern Euch allen
    sare67

  • Klar, aus der Entfernung kann man hier schwer ein richtiges Bild bekommen.


    Aber, aus der Schilderung komme ich zu einem anderen Schluss (Tipp), als Danielano.
    Augenscheinlich seid ihr ja in einen besseren Verein, eine bessere Mannschaft gewechselt. Das war doch euer Wechselgrund, oder?
    Klar, aus Sicht der Eltern ist Danielanos Einschätzung, samt Tipp erstmal die angenehmste, impliziert sie doch, dass der Sohn aktuell "zu gut" für die Mannschaft ist und gar ein sofortiges Überspringen der Altersklasse als Option präferiert wird.



    Ich denke da eher anders.
    Ich denke eher, dass dein Sohn - aktuell - sich (noch) nicht an das höhere SPieltempo und höhere Niveau gewöhnt hat. Und besonders im Zentrum ist dieses ja besonders hoch - zumindest auf hohem Niveau.
    Das kann noch kommen, aber ein überspringen der Altersklasse.... puhh, kann mir nicht vorstellen, dass das beim Jugendleiter/Trainer/Mitspielern und deren Eltern gut ankommt, wenn er mit diesem Anliegen - und das kurz nach dem Wechsel - herantretet.
    Damit das eine sinnvolle Option ist, müsste er in seinem aktuellen Team leistungsmäßig oben rausgucken. Und ein Spieler, der klar besser sein soll, als der Rest, der tut das auch. Spielweise des Teams hin oder her.
    Der Satz des Trainers bzgl- Reinfall ist natürlich trotzdem großer Mist, wenn er denn wirklich so gefallen ist.
    Ich habe viele Jahre Erfahrung als Trainer in dieser Alterklasse, bei Kinder auf höchstem Niveau. Und mir ist dein Fall nicht unbekannt. Ich gebe den neuen SPielern immer ca. nen halbes Jahr Zeit, bis diese sich an das deutlich höhere Spieltempo und Spielniveau wirklich gewöhnt haben. Die allermeisten brauchen viele Wochen, um wirklich an ihr Leistungsmaximum zu kommen, auch die Spieler, die vorher bereits in guten Teams gespielt haben.
    Spieler, die von 0 auf 100 ankommen, sind klar die Ausnahme.
    Den Unterschied im Spieltempo und Spielneveau von Mit- und Gegenspielern (die Gegner sind ja meist auch bessere) können die wenigsten Eltern (und auch Trainer) wirklich einschätzen.


    Wie oft erlebe ich es bei Turnieren, dass Team x in einem SPiel gegen einen wirklich guten Gegner klar unterlegen ist. Da kommt kein Pass an, etc. Danach das SPiel gegen einen eher schwachen Gegner. Viel Platz und Zeit und jeder Pass kommt an, jedes Dribbling klappt. Das SPiel sieht aus, "wie bei den großen".
    Und dann die Einschätzungen der Eltern (und Trainer):
    Warum spielen die nicht immer so? Die können es ja? Gegen xy hatten sie zuviel Respekt! etc.
    Alles murks: Im ersten Spiel war der Gegner, das Spieltempo, der Zeit- und Gegnerdruck einfach zu hoch.



    Deshalb von mir ein anderer Tip.
    Lass deinem Sohn ein Halbjahr Zeit, sich zu "akklimatisieren". Unterstütze ihn dabei, baue ihn auf. Bringe ihn aber nicht in die Zwickmühle zwischen Eltern und Trainer.
    Und dann wirst du sehen, ob dein Sohn sich auf engerem Raum besser behaupten kann.
    Und dann, kann man so oder so, über Optionen nachdenken.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Grundsätzlich sehe ich es genauso wie Sir Alex - mit einem kleinen Unterschied.



    Ich glaube nicht, dass es sich bei dem neuen Verein um einen wirklich guten, hochklassig spielenden handelt. Indizien dafür sind für mich, dass die U13 nur 2x die Woche trainiert und der Trainer unqualifiziert ist (wer einen neuen Spieler im ersten oder zweiten Spiel gleich als "Reinfall" bezeichnet und noch so, dass es Andere hören können...).



    Wie so oft würde es helfen, wenn die Spielklasse mitangegeben wird. Daher würde ich mir in diesem Fall anfangen, einen neuen Verein zu suchen, der auf demselben Liganiveau agiert (welches immer das auch ist) und einen gescheiten Trainer hat.

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade gesehen, dass ziwschenzeitlich noch ein paar Antworten kamen.


    @Sir Alex:
    Ich glaube, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Wir möchten keinesfalls, dass unser Sohn in die höhere Altersgruppe aufsteigt, da wäre er schon rein körperlich als 2004er mit nur knapp 150cm total überfordert. Das kommt für uns nicht in Frage. Aber wir werden das erste Punktespiel in einer Woche abwarten und wenn sich der "Sympatische" Co-Trainer wieder so aufführen sollte das Gespräch mit diesem suchen. Vielleicht können wir ihn ja dazu motivieren sich künftig etwas anders zu äußern, damit wäre unserem Sohn und sicherlich auch dem anderen neuen Spieler dem es genauso geht ebenfalls.


    @ Chris und @ Sir Alex:
    Unser Sohn hat ursprünglich (also E-Jugend) in einer Mannschaft gespielt, die in der Saison 14/15 in der Gruppe 6 eingruppiert war und ab Sommer 15 (also Saison 15/16) in der D-Jugend sofort in die Gruppe 1 musste. Hier waren jedoch 9 von 12 Spielern trotz der "schöneren" Spielweise total überfordert.
    Die jetzige Mannschaft spielte bis zur Winterpause 15/16 in Gruppe 2 und ist nun in Gruppe 1 aufgestiegen und möchte nach der Winterpause bis Sommer 2016 in die Kreisklasse aufsteigen.


    Vielleicht helfen Euch diese Info´s die Situation noch besser einschätzen zu können.


    Viele Grüße
    sare67

  • Ich glaube, das das Eingangsstatement vom modernen Spiel im Raum spricht. Bei Ballbesitz des Gegners in Ballnähe die personelle Hoheit erzielen/durch Verschieben die Passwege des Gegner zustellen....?


    Scheint ein wissender guter Trainer zu sein....der sie ggf. zur B...dahin leitet....?