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Die Erwartungshaltung der mir anvertrauten Kinder:
- fußballerische Entwicklung
- gleiche Chancen für jedes Kind
- Spaß am Spiel vermitteln & haben
- Kinder (Erlebnisse) über Trainer & Eltern (Ergebnisse)
- Fußball spielen zu können/ dürfen
Die Erwartungshaltung der Eltern:
- vertrauensvoller Umgang mit den Kindern
- den Kindern Fußball beibringen
- mit Fachwissen und Menschlichkeit führen
- offene und ehrliche Kommunikation, auch beratend
- jedes Kind bekommt die gleiche Chance
- Vereinssport als kostengünstige Kinderbetreuung anbieten
Anhand der Erwartungshaltungen kann ich für mich weder Vor- noch Nachteile der Fairplay-Reform oder der aktuellen Spielform-Reform fest machen.
Beim Ausprobieren unterschiedlicher Zahlenverhältnisse fiel mir selber auf, dass weniger Kinder mehr Ballaktionen für jedes Kind bedeutet. Sind die Spielfelder kleiner, so nimmt die Handlungsdichte zu.
Spiele ich auf 4 Minitore - oder 6! - geht das Spiel mehr in die Breite und es müssen mehr Entscheidungen durch die Kinder getroffen werden.
Spiele ich auf höhenreduzierte Jugendtore, ballt sich das Spiel mehr im Zentrum, dafür gibt's bessere Torabschlüsse. Dafür verliert das Spiel an Dimension und Entscheidungsmöglichkeiten. Es wird sehr linear / geradlinig.
Die Turnierform an sich führt zu durchschnittlich 45 Minuten Spielzeit für die Mannschaft statt 20. Die Spiele sind intensiv, jedoch weniger stark vom Rennen geprägt, sondern mehr vom Flitzen. Mit Auf- und Abstieg brennen die Kinder, denn sie wissen, 2 Niederlagen im Laufe der Runde verhindern den Sieg im letzten Spiel auf dem obersten Feld. Und das wollen zumindest die Kinder meiner Mannschaften - von sich aus.
Als Ausrichter baue ich mit den Eltern jetzt 4 bis 6 Felder auf statt 1 Feld. Minitore oder Jugendtore, das macht dabei keinen nennenswerten Unterschied. Es kostet mehr Zeit. Turnierplan? Ist "automatisiert". Turnierleitung? Kickplan Playlist. Bleibt noch der Abbau.
Auswärts spielen ist so besser als früher. 30 Minuten Fahrt für oben genannte min. 45 Minuten Spielzeit. Garantiert geht min. 1 Spiel nicht verloren. Die Kinder sind somit nicht die Looser. Und eine Woche später geht's wieder bei Null los. Neue Woche, neue Chance.
Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Beide Extreme finde ich falsch und hinderlich für die nächsten Schritte. Mir persönlich fehlt eine Harmonisierung über alle Landesverbände hinweg. Idealerweise die Auflösung der föderalen Struktur. Unabhängig davon ist es wichtig, positive als auch negative Rückmeldungen mit gleichem Gewicht aufzunehmen und die nächsten Schritte abzuleiten - für die Kinder und ihrer Freude am Fußball.