Beiträge von ruffy85

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    Wer es kann, sollte es wie Köln mit seiner "3v3 Liga" machen. Nicht irritieren lassen vom Namen, auch 4v4 und 5v5 sind gegeben.


    Es werden lediglich Ausrichter bestimmt und die Plätze entsprechend blockiert durch den Verband. Den Rest organisieren die Trainer selbst.


    Jede Spielrunde ist anders, alle Mannschaften des Verbandes können jede Woche entscheiden, wo sie spielen und mit wie vielen Teams.


    In diesem Ansatz sehe ich bis jetzt die flexibelste und gerechteste Lösung für die Kinder. Leider geht das wohl nur in kleinen Kreisen / Bezirken, da sonst zu viele Teams vorhanden sind (z.B. Hamburg, Berlin) oder Fahrtwege zu lang werden (z.B. Niedersachsen-Land).

    Hammes (Schweizer System) ohne Doppelbegegnungen wird über eine längere Spielzeit leider auch zu ungleichen Spielen führen. Oder die Staffel ist enorm groß.


    Auf Turnieren mit 4 Feldern hast du bei Hammes meist schon 12-16 Teams und es werden 5-6 Runden für jedes Team gespielt.


    Am Ende eine gute Alternative zu CL, wenn man nur wenige Felder hat.


    Nachteil, in den Augen der Kinder und mancher Trainerinnen und Eltern: man spielt nicht gegen alle Gegner der Gruppe / Staffel.

    Topepe

    Ja, Kinder vergleichen sich und das sollen sie auch. Manche sind dabei ehrgeiziger und mögen das sehr, andere sind eher introvertiert und mögen das weniger.


    Die Festivals im CL Modus sind inzwischen sehr beliebt. Wir starten meist recht weit unten, damit wir a) 1 Spiel zum Ankommen haben und b) möglichst viele verschiedene Gegner erleben.


    Die Kinder wollen immer auf das höchste Feld und dort am Ende auch das letzte Spiel gewinnen. Und ja, sie merken sich zumindest für den Tag ihre Ergebnisse.


    Spielen wir angesetzte Spielrunden - hier sind Teams in 3 Leistungsklassen eingeteilt - geht's auf 4 bis 6 Felder im jeder gegen jeden. Hierbei ist die Motivation etwas geringer, denn es geht um Nichts.


    Ich nehme für mich mit, dass die Spielzeit mit 5-7x 7-10 Minuten wesentlicher höher und die Intensität der Spiele ausgeprägter ist. Die Kinder berichten, dass das Spiel auf 4 Tore schwieriger ist, weil sie mehr flitzen und besser aufpassen müssen. Auf die Jugendtore hingegen können sie mit aller Kraft schießen.


    Die Mischung macht's also. Das habe ich auch erst lernen müssen. Und somit unterstütze ich alle Versuche die Spielformen bundesweit einheitlich zu harmoniseren.


    Ab der G-Jugend sollte immer auf min. 4 Feldern im Mix-Mode gespielt werden. Anzahl Feldspieler und Größe Spielfeld altersgerecht gestalten und gut ist.


    Ab der U9/U10 darf es auch gerne auch Sieger der Festivals geben. So gibt es jede Woche eine neue Chance für die Kinder, ein schlechter Tag wirkt sich nicht über die eine Runde hinaus aus.

    Bei Doppeljahrgängen wird es schwierig, da hast du recht. Da sind sowohl die körperlichen als auch die mentalen Unterschiede meist zu groß. Bei retardierten Kindern kann ein "tatsächlicher" Unterschied von 4-5 Jahren - bspw. 2017 zu 2015 vorliegen.

    1. ist hier üblich und akzeptiert. Wann immer es möglich ist, sind Zuschauer ca. 10-15m vom Spielfeldrand entfernt.


    2. Ja, da hast du recht. Was bringt die Trainerinnen / Trainer denn zum "Schreien"?


    3. Was hat das "Große" mit dem "Kleinen" zu tun? Ein Schneeball startet ja auch als kleine Kugel.


    4. So sollte es sein. Für jedes Alter und jedes "Leistungsvermögen" sollte es ein passendes Angebot geben. Aber wie anbieten, wenn immer weniger bereit sind sich ehrenamtlich zu engagieren?

    NLZ in dem Sinne, dass die Profi-Teams der Stadt eigene Teams unterhalten mit "ausgewählten" Kinder des "Einzugsgebietes", die nicht am regulären Spielbetrieb des Verbandes teilnehmen.


    Erst ab der U11 werden Kinder anderer Vereine angeworben und zumindest einer dieser Profivereine hat sich verpflichtet, die Kinder min. 3 Jahre im NLZ zu behalten.


    Und ja, ich finde das auch abscheulich. Wie alle NLZ an sich. Sehe keinen Vorteil darin für die Kinder und Jugendliche. Anders in den Verbandsauswahlen ab der U13.

    let1612

    Erinnern wir uns an die Klassifizierung durch den DFB (vgl. C-Lizenz, Profil Kinder).


    G-Jugend: Spielen & Bewegen

    F-Jugend: Spielen & Trainieren (Grobtechnik)

    E-Jugend: Spielen & Üben (Feintechnik)


    Das Spielen ist dem Kinderfußball gemein. Es ist keine Besonderheit der Bambini.


    Manche Argumente wie Freundeskreis und Schule passen nur bedingt. Schule ist von Aug. bis Jul. eingeteilt, Fußball von Jan. bis Dez. Hierdurch werden Schulfreunde eh geteilt, weil sie in der Klasse in "Doppeljahrgängen" sind.


    Ich kann nur für meine 2016er sprechen. Die Stärksten - mehr als die 5-6 ganz starken - haben trotz körperlicher Nachteile keine Probleme mit unseren 2015ern. Weder im Funino noch im 4+TW. Hier zeigt sich, wer Spielintelligenz und Entscheiderverhalten früh fördert.


    Auch gegen NLZ U8/U9 bestehen sie und gewinnen meist deutlich. Sollte ich nun diese Kinder als 2015 stark melden? Oder sogar als 2014 schwach? Damit nehme ich doch den Kindern 1 bis 2 Jahre Entwicklung weg. Im Sinne der Kinder kann das nicht sein.


    Die feste Zuordnung zu einer Jugend ist meist hinderlich, sowohl für früh entwickelte Kinder als auch für spät entwickelte. Verbandsseitig fehlt die Flexibilität, mit Ausnahme kleinerer Kreisverbände wie Köln.

    Coach1976

    Ja, das stimmt. Aber du triffst auch schneller / häufiger auf "Bewahrer", die bei Bambini und F-Jugend noch 6+1 auf einem halben Platz aufbauen und die Verbandsvorgaben als Hinweise deuten und sich daher nicht daran gebunden fühlen.

    Meine aktuell stärksten 5-6 Kinder melde ich auch zu Spielfestivals des nächsthöheren Jahrgangs an. Da muss ich sie nicht dauerhaft nach oben geben. Zu Mal ich die Trainer dieses Jahrgangs alle ablehne in ihren Ansichten und ihrem Training.


    So kann ich alle 2-3 Wochen eine neue Herausforderung bieten. Und vermeintlich schwächere auch mal ausprobieren. Jede Woche ist für mich eine neue Saison 😅


    Wir haben 3 Mannschaften gemeldet, in jeder Leistungsklasse des Jahrgangs eine. Die stärksten spielen auch mal gegen einen "Jahrgang höher", die schwächsten auch mal einen "Jahrhang tiefer".


    Plattformen wie Kickplan machen es möglich, zumindest hier im Großraum Hamburg.

    EnterTrainer

    Die Erwartungshaltung der mir anvertrauten Kinder:

    - fußballerische Entwicklung

    - gleiche Chancen für jedes Kind

    - Spaß am Spiel vermitteln & haben

    - Kinder (Erlebnisse) über Trainer & Eltern (Ergebnisse)

    - Fußball spielen zu können/ dürfen


    Die Erwartungshaltung der Eltern:

    - vertrauensvoller Umgang mit den Kindern

    - den Kindern Fußball beibringen

    - mit Fachwissen und Menschlichkeit führen

    - offene und ehrliche Kommunikation, auch beratend

    - jedes Kind bekommt die gleiche Chance

    - Vereinssport als kostengünstige Kinderbetreuung anbieten


    Anhand der Erwartungshaltungen kann ich für mich weder Vor- noch Nachteile der Fairplay-Reform oder der aktuellen Spielform-Reform fest machen.


    Beim Ausprobieren unterschiedlicher Zahlenverhältnisse fiel mir selber auf, dass weniger Kinder mehr Ballaktionen für jedes Kind bedeutet. Sind die Spielfelder kleiner, so nimmt die Handlungsdichte zu.


    Spiele ich auf 4 Minitore - oder 6! - geht das Spiel mehr in die Breite und es müssen mehr Entscheidungen durch die Kinder getroffen werden.


    Spiele ich auf höhenreduzierte Jugendtore, ballt sich das Spiel mehr im Zentrum, dafür gibt's bessere Torabschlüsse. Dafür verliert das Spiel an Dimension und Entscheidungsmöglichkeiten. Es wird sehr linear / geradlinig.


    Die Turnierform an sich führt zu durchschnittlich 45 Minuten Spielzeit für die Mannschaft statt 20. Die Spiele sind intensiv, jedoch weniger stark vom Rennen geprägt, sondern mehr vom Flitzen. Mit Auf- und Abstieg brennen die Kinder, denn sie wissen, 2 Niederlagen im Laufe der Runde verhindern den Sieg im letzten Spiel auf dem obersten Feld. Und das wollen zumindest die Kinder meiner Mannschaften - von sich aus.


    Als Ausrichter baue ich mit den Eltern jetzt 4 bis 6 Felder auf statt 1 Feld. Minitore oder Jugendtore, das macht dabei keinen nennenswerten Unterschied. Es kostet mehr Zeit. Turnierplan? Ist "automatisiert". Turnierleitung? Kickplan Playlist. Bleibt noch der Abbau.


    Auswärts spielen ist so besser als früher. 30 Minuten Fahrt für oben genannte min. 45 Minuten Spielzeit. Garantiert geht min. 1 Spiel nicht verloren. Die Kinder sind somit nicht die Looser. Und eine Woche später geht's wieder bei Null los. Neue Woche, neue Chance.


    Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Beide Extreme finde ich falsch und hinderlich für die nächsten Schritte. Mir persönlich fehlt eine Harmonisierung über alle Landesverbände hinweg. Idealerweise die Auflösung der föderalen Struktur. Unabhängig davon ist es wichtig, positive als auch negative Rückmeldungen mit gleichem Gewicht aufzunehmen und die nächsten Schritte abzuleiten - für die Kinder und ihrer Freude am Fußball.

    Jense

    Recht hast du. Jedoch lehrt mich meine Erfahrung, dass die extrinsische Motivation in Form von zu hoher Erwartungshaltung seitens einiger Eltern und Trainerinnen und Trainer die innere Freude, den eigenen Antrieb der Kinder, massiv bremst.


    let1612

    Zumindest in meiner Lizenzierung wurden der psychologische Aspekt des "Betreuen Dürfen" sowie die Pädagogik NICHT behandelt. Coaching Dos & Dont's waren alles zu diesem Thema.


    Ich frage daher kritisch:

    Braucht es eine C-/B-Lizenz, um ein/e gute/r Trainerin/Trainer für Kinder und Jugendliche zu sein? Oder kommt es nicht viel eher darauf an, dass man mit sich selbst im Reinen ist und die eigenen Ansprüche zurückstellt und sich klar macht, dass die anvertrauten Kinder kein Ersatz / Ausgleich für eigene Misserfolge der Vergangenheit sind.


    Goodie

    Ich würde das nicht Pauschalisieren. Es kommt auf den Einzelfall an und der Rückweg muss offene bleiben. Das biologische Alter schwankt etwa +/ 1,5 Jahre. Und gerade im Grundschulalter sind die körperlichen und geistigen Entwicklungssprünge enorm. Ein homogenes Umfeld ist super, muss aber auch regelmäßig überprüft und angepasst werden.

    BambiniFuzi

    Worum geht es dir denn?


    Ich lese aus deinem Beitrag, dass du zwei Kinder hast, die zurzeit wesentlich weiter sind in ihrer Entwicklung als der Rest. Eine solche Entwicklung kann sich auch schnell umkehren, denn Kinder entwickeln sich sprunghaft.


    Ich lese aber auch daraus, dass dir Ergebnisse wichtig sind. Gibt's du deine beiden Besten nach oben ab, so könnte deine Mannschaft öfter verlieren.


    Aber wem nützen denn Siege, wenn 2 von 11 das Spiel machen? Egal, ob im 3v3 oder 7v7. Die Kinder brauchen im Wettspiel möglichst homogene Gruppen und ähnlich starke Gegner. Siege und Niederlagen gehören dazu. Jedoch zeitlich begrenzt auf den einen Spieltag.


    Ich sehe noch die Möglichkeit, mit den beiden besten eine 4er Gruppe zu bilden als A-Team, die sich durchaus mal mit einer U8 messen können. Und eben ein B-Team aus den verbleibenden 7 Kindern. Mit der Möglichkeit auch zum A-Team zu gehören.


    Hierbei kommt es aber auf Fingerspitzengefühl und sehr gute und offene Kommunikation den Kindern und ihren Eltern gegenüber an. Es sollte nicht Richtung Silo-Bildung gehen.

    Die ersten Schritte werden gegangen und das sollten wir positiv sehen. Klar gibt es noch unterschiedliche Ausprägungen je nach Verband, das ist die Schattenseite des Föderalismus.


    Und ja, es wird sicher noch Verbesserungsbedarf geben. Doch bitte ein Schritt nach dem anderen. Seit 2019 werden die neuen Spielformen eingeführt, Köln und Hamburg beispielsweise waren früh dabei.


    Der DFB lässt bewusst viele Freiheiten bei der Ausgestaltung. Für meinen Geschmack zu viele. Hier ein Beispiel aus Hamburg:


    U9 muss ein Feld mit 4 Minitoren aufbauen, kann dabei 3v3 oder 5v5 spielen. In der U10 soll ein Feld 3v3 für die Rotationsspieler aufgebaut werden, damit kein Kind draußen herumsteht. In der U11 ist das Nebenfeld wieder Pflicht, sonst pfeiffen die 1 bis 2 Schiedsrichter nicht an.


    Ein Chaos innerhalb eines Verbandes, weil die Mehrheit der Vereine mit "alten weißen Männern" auf entsprechenden Sitzungen abstimmt. Und diese Personen haben meist keine Ahnung vom Kinder- und Jugendfußball und denken noch immer in Tabellen, Pokalen und Spielsystemen.


    Fragt ihr eure Verbandstrainerinnen und -sportlehrer, so findet ihr eine breite Front für altersgerechte Anpassungen. Doch die politische Mehrheit bilden sie nicht.


    Dabei ist doch schon solange bekannt, dass je jünger die Kinder sind, desto weniger Kinder auf dem Feld soll es geben und desto kleiner sollen die Felder sein. Auch bekannt ist, dass Kinder bis zur U11 noch Egoisten sein können, da macht Taktik wenig Sinn bzw. schränkt die Kinder zu sehr ein.


    Wieso bitte immer wieder über die Anzahl und Größe der Tore diskutieren? Die Tore sind am wenigsten relevant für die altersgerechte Ausgestaltung. Hier macht es doch der Mix. Wieso nicht 2 Felder mit Minitoren und Schusszone und 2 Felder mit höhenreduzierten Jugendtoren?


    Wir richten so in der U8 & U9 aus, spielen dabei in der U8 3+1 & Funino und in der U9 4+1 und 5v5.

    Für den Betrag, den ich monatlich für das Karate-Training meines Sohnes zahle, könnte ich 10 Kinder in der Fußballabteilung (ohne Verwaltungsbetrag) meines Vereins anmelden.


    Ich verfolge inzwischen die Idee, dass Jugendsport vom Erwachsenensport abgetrennt wird. Ebenfalls sollte der organisatorische Wasserkopf eines Sportvereins möglichst klein gehalten werden.


    In meinem Sportverein macht der Verwaltungsanteil inzwischen 75% des Mitgliedsbeitrages aus. Das sollte so nicht sein.


    Und dennoch fehlt es an Rücklagen für Reparaturen oder größere Anschaffungen. Dafür schwimmen die Erwachsenen in Geld und wissen gefühlt nicht, wohin damit. Dabei stehen 4 oder 5 Erwachsenen-Teams 26 Jugendteams gegenüber.

    Während in Deutschland derzeit diskutiert wird, ob die Umsetzung von über 40 Jahre alter Erkenntnisse, die wiederholt wissenschaftlich belegt wurden, sinnvoll ist für die kindgerechte fußballerische Ausbildung, gehen andere Länder schon die nächsten Schritte und versuchen weiter zu optimieren.


    Zum Beispiel Belgien mit seiner Bambini Spielform 1+1 auf 3m x 1.5m Tore.


    ✂️ Belgian 1+1v1+1 - YouTube

    Gewinnen zu wollen, finde ich in Ordnung. Gewinnen zu müssen ist für mich jedoch "falsch". Meine Mannschaften sind zum einen in drei "Leistungsklassen" gemeldet und zum anderen versuche entwicklungshomogene Teams zu bilden. Meine Erfahrung ist, dass die Kinder in gleichstarken Gruppen besser zusammenspielen und mehr Fehler tolerieren.


    Coaching mit Schlüsselwörtern wie "freie Fahrt" oder "Iglu" finde ich angemessen. Nur bitte nicht dem ballführenden Kind sagen, was / wie es zu spielen hat. Und auch darauf achten, dass kein negativer Druck aufgebaut wird. Bspw. "Mach das Tor, Kevin" geht gar nicht. Noch schlimmer sind unspezifische Kommentare wie "Spiel" oder "Lauf". Und bei wiederholten Demütigungen sollten die Trainerinnen/ Trainer entweder nochmal zur Auffrischung ihrer Lizenz oder ganz aufhören im Kinder- und Jugendfußball.

    -Nils-

    Hier in Hamburg spielt die U12 im Herbst mit 5 Spielen um den Aufstieg von der Bezirks- und die Landesliga. Und im Frühjahr (wieder) um den Aufstieg in die Oberliga.


    An diesem Beispiel mache ich fest, dass es zu viel "Ergebnisdruck" ist, der der Entwicklung entgegensteht und viele Trainerinnen und Trainer dazu verleiten wird, die "besten" Kinder aufzustellen und entsprechend zu wechseln.


    Vorrunde wild gewürfelt oder grob eingeteilt und Rückrunde in überwiegend gleich starken Gruppen? Sehr gerne!


    Doch die Realität in den meisten Verbänden dürfte sein, dass ab der U12 das Erreichen der höchstmöglichen Spielklasse wichtiger ist als die Entwicklung aller Kinder in einer Mannschaft.

    Kleine Spielformen führen nachweislich zu mehr Ballkontakten, mehr erfolgreiche Pässe, mehr Dribblings und Zweikämpfe, mehr Umschaltmomente und mehr Torschüsse.


    Tolle Kombinationen, Stichwort Rondo, sind dafür seltener. Ebenso Gruppentaktik, Positionsspiel, strukturierter Spielaufbau.


    Aber worüber reden wir? Kinderfußball bis zur U11 oder Jugendfußball ab der U12? Und wenn wir wissen, auf welche Altersklasse die Inhalte von Hannes Wolf und seinen Mitstreitern abzielen, sollten sich sämtliche Fragen zum Sinn erübrigen.


    Wichtig wäre mir, dass die fehlenden Altersbereiche der D- & C-Jugend ebenfalls zeitnah einer altersgerechten Reform unterzogen werden.


    Bambini bis E ist ein Anfang gemacht, nach nur fast 40 Jahren der Untätigkeit. Horst Wein und andere verwiesen seit den 1980er darauf. B & A fokussiert sich auch verstärkt auf das implizite und ganzheitliche Lernen.


    Aber in D und C werden die Kinder weiter auf Klassenerhalt und Aufstieg trainiert, ihre Entwicklung darauf ausgerichtet und am Ende am Tabellenplatz gemessen.


    Nichts gegen Turniere, bei denen man Sieger wird. Dieser Wettbewerb ist auf ein Wochenende begrenzt, jedes Wochenende geht's wieder bei Null los. Aber eine Saison mit 10 oder 12 Spielen, bei denen schon 3 schlechte Spiele ausreichen um abzurutschen? Motivierend ist das sicher nicht und extrinsisch motiviert durch Versagensängste sich entwickeln? Das schaffen echt nur ganz wenige.

    Ein/e gute/r Trainer/in hält den äußeren Erwartungsdruck stand und verfolgt konsequent den Weg weiter.


    Die altersgerechte Entwicklung der Kinder ist wichtiger als "Siegen Müssen" und als "Gruppentaktik". Und es wird Mannschaften geben, die tolle Passstaffeten spielen. Viel mehr kommt da aber nicht. Zwinge solche Mannschaften in 1 gegen 1 Situationen und sie fallen auseinander.


    Ich musste als Trainer lernen, dass "Siegen Wollen" wichtig ist und nicht das gleiche wie "Siegen Müssen". Und es gab Mannschaften, die überspielten Anfangs mit langen Pässen unsere Kinder und freuten sich dann einen Ast, wenn sie damit 4 Tore nacheinander erzielten. Doch jedes dieser Tore entstand nach einem Tor von uns, weil sie im Dribbling und 1 gegen 1 nicht ausgebildet wurden.


    Wir übten eine Art Libero Spiel und nennen es Kompass. Ein Kind spielt den Süden und schon waren Mannschaften, die ausschließlich über Pässe spielten, keine Herausforderung mehr. Wichtig ist, dass sie selbst diese Spielvariante wählen und sich abwechseln.


    Will sagen: Wir Erwachsene können Spiele erkennen und lesen. Wir geben Tipps und bringen möglichst altersgerecht viele Varianten bei. In der F-Jugend Grobtechnik und Individualtaktik (1 gegen 1 & Entscheiderverhalten). Wir machen Kinder aber weder zu Robotern noch zu kleinen Erwachsenen.


    Spätestens ab der C-Jugend, wahrscheinlich schon ab der D-Jugend, kommt der Bumerang der vermeintlichen Überlegenheit mit voller Wucht zurück und holt die meisten Erfolgs-Kinder-Trainer wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Für die Kinder ist es dann zum Glück noch nicht zu spät, sofern sie noch nicht aufgehört haben.


    Lass deinen Jungen in der Mannschaft, in der er viel spielt und ihm die Grobtechnik angemessen beigebracht wird. Was bedeutet schon F1 oder F2? Später würde eine D1 doch eh aus der heutigen F1 & F2 bestehen müssen, sonst wäre der Kader zu klein.


    Wenn U8 Vereine die Durchführungsbestimmungen mit Füßen treten. Erst auf unserem Protest hin, wurde 4+1 statt 5+1 / 6+1 gespielt. Dafür schauten immer zwei Teams zu.


    Vorgaben sind min. 1 Funino Feld, max. 40m x 25m, optional Torhöhenreduzierung. Alle Teams spielen gleichzeitig im jeder gegen jeden oder Champions League.


    Der Hamburger Süden tritt die Bemühungen des Verbandes - vor Ort und Online Schulungen und Info-Veranstaltungen - mit Füßen und verletzt wissentlich die Durchführungsbestimmungen.


    Aber der F-Jugend ist's Wilder Westen, was das Ausrichten von Spielfestivals anbelangt.