Genau deswegen bin ich dazu übergegangen, mit solchen „Bonuspunkten„ vorsichtig zu sein.
Ich will ja kein „Verhalten“ in der F- oder E-Jugend antrainieren sondern nach Möglichkeit die richtige Entscheidungsfindung schulen!
Was ich damit sagen möchte:
Das Abkappen oder auch sonst jede Art von Finte soll ja nicht Zweck zum Selbstzweck sein sondern mir einen Vorteil bringen und die Spielsituation ändern...
Die Frage, inwieweit Spielprovokationen sinnvoll sind oder sogar kontraproduktiv sein könnten treibt mich momentan auch sehr um. Insbesondere da ich für meine (Erwachsenen)Mannschaft beschlossen habe, für diese Vorbereitung fast ausschließlich auf Spielformen zu setzen.
Gestern habe ich zwei Spielformen gemacht, einmal mit einer 'Torabschlussbox' (d.h. ein Tor zählt nur bei vorherigem Pass auf einen mitgelaufenen Spieler in eine bestimmte Zone vor dem Tor), das lief sehr gut, vermutlich da es dem 'normalen' Fußballspiel sehr nahe ist.
Bei einer zweiten Spielform wird mit Hütchen eine Längslinie von einem Tor zum anderen abgetrennt. Ein Tor darf nur erzielt werden, wenn die Mannschaft, die in Ballbesitz ist vorher diese Linie 3 x mit Pässen überspielt hat. Ziel des Spiels ist die mehrmalige Verlagerung, was am besten durch eine Spielberuhigung (hinten rum....) erreicht werden kann.
Während einige das Ziel sehr gut umsetzen haben, hatte ich bei anderen den Eindruck, das solche Provokationen nur 'nerven' und die Frage kommt auf, ob wir auch noch 'richtig' spielen.
Ich habe auch schon früher mal in einer Jugendmannschaft bei einer sehr dominanten Spielerin die dann ja beliebte Provokation ausgegeben, das diese Spielerin selbst kein Tor erzielen darf. Nur war leider die Gegnermannschaft so clever, diese Spielerin gar nicht mehr anzugreifen, da die ja eh auf eigene Faust nichts machen konnte. Im Ergebnis konnte ich die Provokationsregel wieder kassieren. War dann ein einmaliges Experiment.
Der Hinweis das die Provokationsregel kein Selbstzweck sein darf, sondern die Auswirkung auf das Spielgeschehen von allen nachvollziehbar sein muss, ist extrem wichtig. Das muss auch immer mitkommuniziert werden.