Beiträge von WolfgangL

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    Die neue Saison startet in einer Woche bei uns (Trainingsbeginn teils schon diese Woche) und es geht weiter wie immer:


    - In zwei Wochen sollen wir unser erstes Liga-Spiel haben, aber bisher gibt es nur vorläufige Termine. Ob und wo wir dann spielen, ist also noch unklar. Klar, wer muss denn schon sowas vorher wissen?

    - Der Spielbetrieb ist nach der vorläufigen Planung extrem "gequetscht". Das erste Spiel schon direkt am Wochenende nach Schulferienende, also nach zwei-drei mal Training. Bis Ende September sollen wir schon fast die Hinrunde durchgespielt haben, also jedes Wochenende Spiel und einmal englische Woche. Die englische Woche ist dann gleich auf die 3. Woche festgesetzt. Im Oktober haben wir dann - auch ferienbedingt - noch genau ein Spiel. Dann soll es im März weitergehen. Bis also unser Training wirkt, ist die Hälfte der Saison schon gespielt.

    - Ich habe schon mal im Team die ersten vorläufigen Termine kommuniziert. Ich habe einen echt kleinen Kader. Und prompt kommen die ersten Absagen ("An dem Wochenende sind wir aber nicht da.", "Da muss aber X zum Arzt"). Ja super, kann ja niemand ahnen, dass an den Wochenenden Spiel ist. Ich sehe uns wieder in Unterzahl spielen.

    - Im Verein habe ich seit Monaten Trikots und Bälle für die neue Saison angefordert. Erhalten habe ich bisher nichts ("Sind noch nicht gekommen", "Hab ich noch nicht bestellt"). Aber wer braucht auch solche Kleinigkeiten?

    - Unsere Vereins-Homepage ist auf dem Stand vor zwei Jahren.

    - Unser Vorstand hat anrufenden Interessenten nicht einfach die Telefonnummern der Trainer gegeben, sondern ihnen gesagt, sie sollen doch einfach beim Training in der ersten Woche vorbeischauen. Abgesehen davon, dass ich jetzt nicht weiß, ob und wie viele ggf. noch zu mir kommen: Dummerweise verschieben sich in der ersten Woche die Trainingszeiten wegen Testspielen. Die Interessenten kommen also und müssen feststellen, dass zu diesem Zeitpunkt kein Training ist. So vergrault man sie (und ich brauche dringend Spieler).


    Es ist zum .....

    Und warum tu ich mir das an? Weil mein Sohn in der Mannschaft spielt.

    In Deutschland ist Fußball ein Nebenberuf für Frauen. Das muss sich ändern. Soll nicht heißen, dass ich ein "zweites Bosman Urteil" will, sondern das Frauen im Profifußball und auch in allen Profisportarten so viel verdienen, dass es für die aktive Spielzeit und 10 oder 20 Jahre danach ausreicht ohne einen weiteren Job ausüben zu müssen.

    Dass jemand, der das hauptberuflich macht, auch favon leben können muss, finde ich richtig. Aber warum dann auch für die 20 Jahre danach? Was unterscheidet einen Profisportler/Profisportlerin von einem anderen Beruf, wo es teilweise auch 50-60 Stunden/Wochen gibt (z.b. bei Ärzten)?

    Man sollte daran denken, dass tatsächlich nur wenige Profis wirklich so viel verdienen, dass sie davon sorgenfrei bis zu ihrem Lebensende leben können. Das betrifft im Wesentlichen die 1. Bundesliga. In der 2. Bundesliga hängt es schon sehr stark von dem eigenen "Wert" ab, was man verdient. Und in der 3. Liga verdient man häufig nicht mehr als mancher Handwerker oder Angestellter.

    Mich würde mal interessieren, ob Ihr die derzeitige Frauen-EM anschaut - ganz oder wenigstens die deutschen Spiele - und falls ja, welchen Eindruck Ihr davon habt.


    Ich habe jetzt mehrere Spiele angeschaut (meist die deutschen, aber auch andere) und muss sagen, dass ich damit nicht so richtig warm werde. Was ich vom Kopf her schade finde, denn ich fände es gut, wenn Mädchen/Frauen-Fußball die gleiche Aufmerksamkeit bekäme wie der Jungen/Männer-Fußball. Ich habe aber den Eindruck, dass die gebotene fußballerische Leistung, selbst der guten Mannschaften, kaum an ein Herrenturnier heranreicht und insofern sich das Spielniveau irgendwo bei "3. Liga" befindet.


    Liegt das an mir oder seht Ihr das ähnlich?

    Ganz so weit sind wir gar nicht entfernt. Auf unserem neu gemachten Sportplatz hat man jetzt ein Videosystem installiert, das es erlaubt, Spiele live zu streamen, jeden einzelnen Spieler zu "verfolgen", Analysen zu erstellen etc. etc. Was ich damit als Breitensport-Trainer anfangen soll, weiß ich aber nicht.

    Das mit dem "Jeder ist sich selbst der Nächste" sehe ich bei uns auch. Wir mussten mal wieder die Trainingszeiten neu aufteilen, erschwert dadurch, dass nun auch ein weiterer Verein auf "unserem" (tatsächlich städtischen) Platz mit trainieren soll, also weniger Trainingszeiten für unseren Verein zur Verfügung stehen. Auch bei uns gab es dann Trainer, die auf ganz bestimmte Trainingszeiten bestanden haben. Ich habe unserem Jugendleiter gesagt, was für mich am besten wäre. Er solle meine Mannschaft aber da einteilen, wo es halt für den Verein am besten ist. Er meinte später, dass ich der einzige Trainer wäre, der ihm da keinen Ärger gemacht hat.

    Das Wichtigste ist, das Training einfach zu halten.

    1. Eine Übung, die man nicht in einer Minute erklären kann, solltest Du grundsätzlich nicht machen.

    2. Erkläre den Jungs, warum Du diese Übung machen lässt. Was sollen Sie dabei lernen?

    3. Übungen sollten möglichst auf konkrete Spielsituationen vorbereiten.

    4. Wenn eine Übung trotz wiederholter Erklärungen nicht klappt, ist sie zu schwer. Brich sie ab und mach was Anderes.

    5. Klappt im Training irgendwie gar nichts, weil die Jungs unkonzentriert oder albern drauf sind, lass es sein. Lass sie dann einfach mehr spielen. Das nächste Mal läuft es besser.

    6. Und das Wichtigste: Immer mehr loben als kritisieren. Das gilt besonders auch bei den Spielen.

    Dem möchte ich als Papa-Trainer zustimmen. Licht und Schatten gibt es überall. Gerade weil mein eigener Sohn aus dem Feld ist, benehme ich mich, unterstütze die Jungs und überfordere sie nicht. Und habe abends ein ehrliches Feedback von meinem Sohn, ob das Training oder die Spielaufstellung so sinnvoll ist.


    Auch mir ist aufgefallen, dass die "Brüllaffen" und überehrgeizigen Trainer hauptsächlich die sind, die eine Trainerausbildung haben und meist selbst mal in einer besseren Liga gespielt haben. Solche Leute "versauen" ein Team. Mit überzogenen Erwartungen und einem hochkomplexen Training, das vielleicht auf Dauer gut für die (verbleibenden) Spieler ist, aber dem normalen Spieler den Spaß nimmt.


    Ich habe auch ehrlich gesagt Schwierigkeiten damit, wie die Trainerausbildung erfolgt. Ich hatte mir mal die Voraussetzungen für solche Lehrgänge angeschaut. Als erstes soll ich schon mal einen Erste-Hilfe-Lehrgang mitbringen und ein aktuelles Führungszeugnis. Mag sinnvoll sein, kostet mich aber einen kompletten Tag. Und dann noch der Lehrgang mit x Stunden, abends und am Wochenende. Und dann habe ich nur den Basislehrgang. Wer höher kommen will, muss umso mehr Stunden absolvieren. Wer hat soviel Zeit, wenn er parallel (im Zweifel alleine) eine Mannschaft trainiert, am Wochenende bei den Spielen ist und Vollzeit arbeitet? Und wenn man den Trainerschein hat, muss man ihn immer wieder erneuern. Sorry, das ist mir echt zu viel. Bei uns im Verein haben nur noch zwei einen Trainerschein.

    Wenn ich eine Regel geändert haben würde, ist es vielmehr die Eckball-Regel. Der Ball geht kurz neben dem Pfosten ins Aus, muss dann aber 25 Meter entfernt auf die Ecke gelegt werden. Warum? Das ist dann für die Kleinen bis zur C-Jugend deutlich zu weit. Kaum ein Ball kommt vor dem Tor an und wenn er ankommt, ducken sich die meisten weg, weil der Ball halt dann mit der entsprechenden Geschwindigkeit reinkommt. Was bringt das? Klar, kann man kurze Ecken und Varianten üben, aber auch da sind die Möglichkeiten beschränkt. Mir wäre es lieber, wenn man auf die Eckball-Regel verzichtet und stattdessen einen Einkick (ggf. in einem gewissen Abstand vom Tor) machen könnte.


    Gegen die Einwurfregel habe ich gar nichts. Im Gegenteil: sie eröffnet vielfältige Trainings- und Spieltechniken, ohne dass es zu ungerecht wird.


    Mittellinienregel bis zur D-Jugend: Ich verstehe den Sinn (Gebolze verhindern, Aufbau fördern), aber meine Jungs hassen diese Regel. Gerade wenn man einen schlechten Torwart hat und dann teilweise im Minutentakt Mittellinie-Freistöße gemacht werden.

    Freiwilliges Turnier mit meiner D-Jugend mitgemacht:

    - Mal wieder kaum eine Mannschaft zusammen bekommen (trotz Kleinfeld und verkleinerten Mannschaften), da zwei Spieler verletzt und zwei Spieler lieber mal wieder übers Wochenende weg fahren (der Termin war lange bekannt)

    - Einer unserer Spieler wird mehrfach gefoult, fällt auf seinen Arm, verletzt sich und kann zeitweise nicht mehr spielen.

    - Unser Torwart bekommt ebenfalls einen Tritt ab und ist nicht mehr einsetzbar (letztes Ligaspiel haben wir am Donnerstag)

    - Die Mannschaft, die das Turnier gewonnen hat, spielt - wie ich später erfahren habe - zwei Ligen über den anderen

    - Ein extrem aggressiver und unsportlicher Spieler bei der Siegermannschaft hat uns richtig den Spaß am Spiel versaut(der Trainer hat nachher zugegegeben, dass dieser Spieler sehr schwierig ist - warum setzt er ihn dann ein? Da ging es wohl nur ums Gewinnen)

    - Die Leistung des Schiris war mehr als schwach; normalerweise bin ich da nachsichtig, aber der hat wirklich nichts gesehen

    - Obwohl nur mit vier Mannschaften, dauerte das Turnier ewig. Es wurde nämlich Hin- und Rückrunde mit diversen Pausen gespielt. Wir waren fast sechs Stunden vor Ort.


    Wenigstens sind wir Zweiter geworden, aber Spaß hat es nicht gemacht. Und das sollte es doch.

    Danke für die Antworten. Ist natürlich klar, dass es in den anderen Bundesländern mit späten Ferien entsprechend schon wieder in den Ferien anfängt. Ich sehe das aber kritisch. Bei mir fahren viele Spieler und auch lange in den Sommerferien weg, ich glaube nicht, dass ich da eine Mannschaft zusammen bekommen würde. Auch muss ich ehrlich sagen, dass ich froh bin, wenn ich mal sechs Wochen kein Training, kein Spiel, keine Organisation habe.

    Bei uns kostet der Monatsbeitrag 12 Euro pro Kind. Das finde ich durchaus angemessen, selbst wenn wir nur ein Breitensportverein sind. Ich denke, es hängt aber auch damit zusammen, welche Kosten dem Verein stehen, wie z.B, die Nutzung des Platzes geregelt ist (eigener Platz oder fremder Platz, Instandhaltung selbst durchführen oder wird von der Gemeinde erledigt, Energiekosten trägt der Verein oder die Gemeinde etc.)


    Als Trainer habe ich Anspruch auf eine Aufwandsentschädigung von 40 Euro im Monat (Co-Trainer 20 Euro). Darauf verzichte ich aber, weil ich sehr gut verdiene.


    In der letzten Trainerversammlung wurde vom Vorstand angesprochen, dass die Aufwandsentschädigungen erhöht werden sollen, um neue Trainer zu gewinnen. Das ist aber so eine Art Verdrängungswettbewerb, oder? Wenn alle zahlen, hat man wieder ein Problem.

    Das beste Lauftraining sind doch eigentlich die Trainingsspiele. Seien es das Abschlussspiel oder Aufwärmspiele. Da merken die Jungs gar nicht, dass gleichzeitig die Kondition trainiert wird. Mehr würde ich nicht machen und habe ich in meiner D-Jugend nicht gemacht (allerdings Breitensportverein und unterste Liga). Jetzt am Ende der D-Jugend habe ich zum Aufwärmen durchaus auch mal zwei Runden locker laufen gelassen - aber das war war eher gelegentlich.


    Das Problem, das Du in den Spielen hast, ist letztlich ein Erkenntnisproblem. Da gibt es einfach Kinder, die verstehen, dass man nicht einfach vorne stehen bleiben kann, und andere verstehen das einfach nie (oder wollen es nicht verstehen? Oder ihnen fehlt wirklich die Puste). Da müssen halt beim Spiel Anweisungen gegeben werden ("Mittelfeld zurück"). Ist nervtötend, aber wir trainieren ja nicht Bayern München.

    Mein Sohn hatte das auch: Wir sind zum Orthopäden. Der hat ein paar einfache Übungen zum Dehnen verschrieben und es war schon nach kurzer Zeit viel besser. Er hat mir erklärt, dass man in diesen Jahren viel dehnen soll, damit die Sehnen und Bänder mit den wachsenden Knochen mithalten können. Seitdem dehne ich auch in jeder Trainingseinheit mit den Jungs ausführlich - vorher hatte ich das eigentlich nie gemacht.


    Zum Thema zurück: Wenn er in normalen Schuhen spielen kann, und das auch erlaubt ist und vom Wetter geht, warum nicht?

    Wir haben jetzt den Rahmenplan für die nächste Saison bekommen. Daraus ergibt sich, dass schon nach der ersten Schulwoche die ersten Spiele angesetzt werden. D.h. wenn man tatsächlich erst mit der ersten Schulwoche das Training wieder beginnt, hat man 1-2 mal Training und schon geht es ins Spiel. Ich finde das wenig sinnvoll. Mir ist natürlich klar, dass das auch Corona-bedingt sein dürfte: Man fängt möglichst früh an, damit man möglichst viele Spiele durchbringt, bevor vermutlich wieder Corona zuschlägt. Aber so entsteht eine Ungleichbehandlung. Manche Vereine können schon wieder in den Ferien trainieren, weil der Platz bespielbar ist und die meisten Spieler schon aus dem Urlaub zurück sind. Bei anderen sind die Plätze zur Erholung über die ganzen Ferien gesperrt und/oder die Kinder kommen erst am Tag vor dem Schulbeginn aus dem Urlaub.


    Ist dieser frühe Start bei Euch auch so geplant?

    Also bei uns in der D hat man dieses Jahr ein gutes System eingeführt: Hinrunde wie gehabt und für die Rückrunde wurden die Staffeln nach Spielstärke neu gemischt. Also die jeweiligen ersten drei nach der Hinrunde bilden für die Rückrunde die "Meisterstaffel", Plätze 4-6 bilden die nächste Staffel etc. Das Konzept geht total auf: In der Hinrunde waren tatsächlich die Ergebnisse sehr unterschiedlich (im vorigen Jahr ging das bis zu 34:0!) und entsprechend die Tabelle - ein-zwei Teams haben praktisch alles gewonnen und unten gab es Mannschaften mit 0-3 Punkten. Und in der Rückrunde spielt man jetzt wirklich auf Augenhöhe. Die meisten Ergebnisse sind jetzt 2:1 oder mal ein 3:1. Und auch sehr unterschiedlich, mal gewinnt der ein, mal der andere.


    Das "Doofe" ist natürlich: als Team gibt es jetzt keine leichten Gegner mehr. Aber dafür auch eben keinen Gegner, der einen 8:0 vom Platz fegt.

    In der Situation, in der ich war, war ich zum ersten Mal und einfach überfordert von dieser unglaublichen Aggressivität. Der Rädelsführer des Gegners war auch jemand, mit dem ich mich nicht wirklich anlegen wollte (ein Kopf größer und 30-40 Kilo schwerer). Zudem waren die Zahlenverhältnisse sehr ungünstig für uns: die anderen Eltern waren 15 Mann, alle laut und aggressiv und von meinen Eltern waren genau zwei gekommen, die ich dann zu Ordner gemacht hatten. Und die dann aber auch nichts machten - die waren genauso überfordert. Ich hatte noch kurz überlegt, einfach das Spiel zu unterbrechen und die Polizei zu rufen, um den Platzverweis durchzusetzen - aber will man das wirklich?

    Im Nachhinein hätte ich vielleicht anders handeln sollen (den gegnerischen Trainer auffordern, seine Leute in den Griff zu bekommen; das Spiel anzuhalten, bis der Rädelsführer weg ist etc.) - in der konkreten Situation war ich überfordert.

    Abbruch des Spiels: ist sowas überhaupt möglich? Später beim Ausfüllen des Spielberichts habe ich gesehen, dass man bei den besonderen Vorkommnissen nur "Gewalthandlungen" und "Diskriminierung" ankreuzen kann. Habe extra die Erläuterungen nachgelesen: einfache Beleidigungen des Schiri werden da nicht angegeben - warum auch immer. Ich finde das erschreckend.


    Wie ist das eigentlich: Kann man nach solchen Erfahrungen für das nächste Spiel einfach die gegnerischen "Fans" ausschließen? Nach dem Motto: "Ihr habt Euch das letzte Mal so schlecht benommen, also kommt ihr hier nicht mehr rein"? Oder muss man sozusagen erstmal die "Öffentlichkeit herstellen" und kann nur bei erneuten Störungen wieder ausschließen? Ist das irgendwo in den DFB-Statuten geregelt?

    Finde ich ganz interessant, weil es sowas bei uns im Verein gar nicht gibt. Es gibt einfach keinen Verkauf in irgendeiner Form. Mag grundsätzlich daran liegen, dass wir ohnehin kein richtiges Vereinsleben haben. Sowas wie eine Mannschaftkasse gibt es bei uns auch nicht. Aber auch bei anderen Vereinen in der Region kenne ich nur einen, der in seinem Vereinsheim eine Art Kneipe mit Kaffee- und Süßigkeiten-Verkauf hat und ein-zwei, die ansonsten irgendwelche Backwaren und Kaffee bei Spielen anbieten. Da man das aber nie sicher weiß, kann man sich auch nicht darauf einstellen. Lediglich bei größeren Turnieren wird Verpflegung organisiert und die wird dann von den Jungs schon in Anspruch genommen, einfach, weil sie zwischen den Spielen halt Zeit haben.

    Heute war für mich ein Tag zum Kotzen:

    Wir hatten heute in meiner D ein Spiel gegen einen etwa gleichwertigen Gegner. Aufgrund des langen Wochenendes, das manche Familien zum Wegfahren animiert hat, habe ich gerade so eine Mannschaft zusammen bekommen, es fehlten drei wichtige Spieler. Insofern schwante mir schon nichts Gutes. Und letztlich haben wir deswegen auch verloren - aber darum ging es heute gar nicht so.


    Das Problem begann damit, dass uns mal wieder kein offizieller Schiri zugeteilt war und unser inoffizieller Vereins-Schiri auch keine Zeit hatte. Ich habe das in Vergangenheit dann immer so geklärt, dass wir auf Fair Play spielen und beide Trainer von der Seite pfeifen können, falls es mal notwendig wird. Hat bei den bisherigen Spielen auch super geklappt.


    Unser heutiger Gegner hat allerdings "Schrei-Trainer", ständig am Anschreien ihrer Mannschaft ("Was spielst du denn für einen Scheiß, ich nehm dich gleich runter" u.ä.). Diese ständige Aggressivität überträgt sich leider auch auf die Mannschaft, so dass das Spiel ziemlich ruppig wurde. Es wurde auch nicht gerade dadurch besser, dass ich kurz vor der Halbzeit einen Neunmeter für meine Mannschaft pfeifen musste (eindeutige Situation, ich konnte da wirklich nicht anders). Allerdings führte das gegnerische Team, teils durch Glück, teils durch besseres Spiel, schon kurz danach deutlich.

    Da das Spiel durch diese permanente Aggressivität des Gegners kaum zu überblicken war, bin ich dann doch als Ersatz-Schiri aufs Feld gegangen. Ich hatte gehofft, dass es dadurch besser wird.


    Von da an wurde es echt unschön. Ich habe mich bemüht, so gut es geht zu pfeifen. Was bei so einem Spiel ohne Schiri-Ausbildung echt schwierig ist. Ich habe sicher großteils richtig entschieden, aber auch Fehlentscheidungen getroffen. Ist halt so.

    Das Problem wurden jetzt die gegnerischen Eltern, die trotz deutlicher Führung ihres Teams jede meiner Entscheidung lautstark abfällig kommentierten. Bei einer total harmlosen Entscheidung (falscher Einwurf ja oder nein) kamen dann richtige Beleidigungen gegen mich. Ich habe dann den Rädelsführer der gegnerischen Fans aufgefordert, den Platz zu verlassen (ich hatte ja Hausrecht). Hat er mit weiteren Beleidigungen abgelehnt. Der gegnerische Trainer (und meine eigenen Ordner!) unterstützten mich Null und ich konnte mich schlicht nicht durchsetzen. Ich habe dann weiterspielen lassen und habe nur noch gehofft, dass das Spiel endlich zu Ende ist.


    Ich fand dieses Verhalten so absolut mies. Ich sage meinen Jungs immer, dass wir die Entscheidungen des Schiri hinnehmen, egal was kommt. Auch als genau dieser gegnerische Trainer bei einem anderen Spiel seine eigene Mannschaft als Schiri massiv bevorzugt hat. Und dann kommt heute sowas.


    Ich habe es meinem Vorstand gemeldet, die wollen es an den Kreisverband weiterleiten. Ich glaube aber nicht, dass da noch viel kommen wird.

    Bei uns gibt es sowas überhaupt nicht. Ich bin froh, wenn bei unseren Spielen (D) drei Eltern erscheinen, damit sie die vorgeschriebenen Ordner machen können. Heute waren gerade mal zwei Eltern da. Ich finde das total schade, dass die Eltern kein Interesse haben.

    Wir sind allerdings auch ein Verein in einer größeren Stadt; auf den Dörfern erlebe ich das anders.