Beiträge von Coach1976

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    @ Hans: ich bin Deiner Meinung, dass eine Verschärfung zum jetzigen Zeitpunkt schwer nachvollziehbar wäre und bei vielen auf wenig Akzeptanz stoßen würde.

    Wahr ist aber auch: zu dem Zeitpunkt als der Lockdown-Light angekündigt wurde, noch bevor er in Kraft trat wurde bereits flächendeckend über Ausnahmen, Erleichterungen und Schlupflöcher um die Maßnahmen auszuhebeln diskutiert. (auch hier im Forum)

    Letztendlich ist man doch als Entscheidungsträger, der das große Ganze zu verantworten hat gezwungen die große Keule zu schwingen, um zumindest einen Teilerfolg zu erzielen. Das hat in meinen Augen nichts mit Machtspielen zu tun, sondern ist leider die einzig mögliche Reaktion darauf, wie Deutschland im Moment tickt.

    Könnte man sich darauf verlassen, dass die Masse (>80%) sich an Regeln hält die notwendig und sinnvoll sind, wäre weit weniger als das was seit 2.11. gilt vollkommen ausreichend gewesen. Aber das ist leider nicht der Fall.


    So jetzt aber genug Politik. Ich würde viel lieber über Fußball sprechen und freue mich deshalb auf das online Training vom DFB heute Abend!

    So sehr ich mir und v.a. den Kindern wünsche wieder auf den Platz zu dürfen, hat sich bei mir seit Beginn des Lockdown-Light bzw. durch die Diskussionen im Vorfeld was denn jetzt trotzdem unbedingt noch zulässig sein muss,

    die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Zahlen genau aus dem Grund wieder das aktuelle Niveau haben:

    jeder sucht sich für seinen Lebensbereich Argumente und Schlupflöcher warum genau er weniger bis keine Einschränkungen haben sollte als der Rest.
    Das Ganze summiert sich dann zu einem unübersichtlichen Flickenteppich wo jeder macht was er will...

    letztendlich hat unsere Regierung gar keine andere Chance als radikal abzuriegeln, weil unsere Gesellschaft anscheinend leider zu Vernunft und Vorsicht aus Überzeugung und Rücksicht auf andere nicht in der Lage ist.

    ...

    Die "letzter Mann" nimmt Hand Idee werde ich bei unserem nächsten Fußball-4/5 Festival direkt mal ausprobieren. Hoffe nur, dass es unter den Erwachsenen dann keinen Streit gibt, wer denn nun letzter Mann war.

    Exakt der Gedanke kam mir In dem Moment als ich es geschrieben habe...

    Wir greifen im Training öfter auf die Regel zurück, sehr gerne vor allem in der Halle. Da gabs bisher nie Probleme. Allerdings sind dann außer zwei Trainern auch keine Erwachsenen dabei.😉

    Vielleicht wäre es hilfreich den Begriff Funino aus der Kommunikation zu nehmen.

    Damit verbinden viele ausschließlich 3 gg 3 auf vier Minitore.

    Die oben beschriebenen Wettbewerbskonzepte beinhalten aber viel mehr:
    3gg3 auf 4 Tore, 4+1, 5+1
    ich persönlich würde mir noch eine Spielform wünschen, wie wir sie früher auf dem Bolzplatz praktiziert haben:
    letzter Mann ist Torwart und darf die Hand nehmen. Kombiniert mit einer Schusszone um Bogenlampen von der Mittellinie zu vermeiden, kommt auch hier eine ganz neue Dynamik ins Spiel.

    Entscheidend ist doch, dass die Kinder nicht nur im Training, sondern bis inkl. E-Jugend auch im Wettkampf permanent dynamische und variable Spielformen präsentiert bekommen, die sie in ständiger Bewegung halten und kontinuierlich kognitive Reize produzieren. Davon profitieren sowohl die schwachen, als auch die starken deutlich mehr als im 7+1.
    Wichtig ist natürlich eine sinnvolle Spielfeldgröße (so klein wie möglich, so groß wie nötig) um immer wieder Raum-, Zeit-, Gegnerdruck zu erzeugen und möglichst viele 1gg1 bzw. Kombinationssituationen zu erzeugen.

    Warum versuchen wir Erwachsene mit allem vorzuarbeiten bzw. vorbereiten? Egal ob Schule oder Verein, alle fangen immer früher an Entwicklungsschritte vorzuverlegen. Haben die, die es zur vorgesehenen Zeit machen so viele Nachteile? Aus meiner Sicht NEIN. Ich bin jetzt im zweiten Jahr E-Jugend und bin mir sicher, dass ich bald die 9er Anfragen bekomme. Dabei würde ich lieber 2x 5 gegen 5 spielen - da haben die Kinder mehr Ballkontakte. Gibt es auch Anfragen, die im 7 gegen 7 mit Abseits spielen wollen? Wäre ja auch ein Schritt in Richtung D-Jugend.

    Ich glaube auch, dass Kinder das ein halbes Jahr später viel schneller lernen als ein halbes Jahr früher. Wie lange habe ich die Nachteile? 2-3 Wochen? Dafür opfere ich aber über 2-3 Monate Zeit im Voraus?

    Das Thema Abseits bringen wir im Training (da aber meist die Eishockey-Variante mit drei Zonen) ab und zu mal ganz gerne bei unserem 2010er Jahrgang und wir haben es bei Spielen, in denen wir deutlich überlegen waren auch schon gelegentlich als Provokationsregel von unseren Jungs eingefordert.
    (das wirkt weniger überheblich als einen Spieler runterzunehmen).
    Ich finde das sogar deutlich zielführender, weil es die Kids zum mitdenken anregt und neue Aufmerksamkeitswerte schult und letztendlich zu einer Raumverknappung (Stichwort: Raum-,Zeit-, Gegnerdruck) führt, als wenn man zu früh aufs Kompaktfeld oder dann Großfeld wechselt.
    Leider ergibt sich für uns mittlerweile das Problem starke Gegner zu finden, da viele große Vereine (die NLZ sowieso) mit der U11 bereits in U13-Liegen antreten und auch nur wenig Bereitschaft da ist mal ein Freundschaftsspiel auf dem 7er-Feld zu bestreiten. (Zitat:" wir wollen auch bei Testspielen unseren Rhythmus für die Punktspiele aufrechterhalten" - da Frage ich mich dann wieder wer im NLZ so einen Trainer auswählt...)

    Nicht direkt auf die Frage bezogen, aber passend zum Thema:

    Ich durfte vor kurzem mein erstes U15 Spiel (Gruppe) seit vielen Jahren verfolgen.
    Es spielten zwei eher schwache Teams mit jeweils ca. 40% Altjahrgang und 60% Jungjahrgang.
    Gespielt wurde auf Großfeld (Abmessungen vermutlich auch eher an der oberen Grenze) mit 11 gg 11
    Fazit: unterirdisch

    Das lag sicherlich zum Teil an den nicht vorhandenen individuellen und mannschaftlichen Fähigkeiten beider Teams, ich vermute aber in der untersten Liga ist im ländlichen Bereich schwerlich mehr zu erwarten. (tut hier aber auch nichts zur Sache).
    In erster Linie war für mich die Tatsache, dass 11 gegen 11 auf großem Feld gespielt wurde das Problem.
    Die großen Tore, wurden von den - gar nicht mal so großen - Torhütern im großen und ganzen gut beherrscht und es gab nicht die klassischen Weitschuss-Bogenlampen-Tore, die man in solchen Konstellationen ja gerne anstrebt.
    Die weiten Pass- und Laufwege führten dazu, dass man eher das Gefühl hatte auf einem Leichtathletik-Wettkampf zu sein als beim Fußball.
    Überlegt man, dass die größten Herausforderungen der Spieler im Fußball derzeit der extrem hohe Raum-Zeit- und Gegnerdruck sind, frage ich mich, ob es nicht absolut kontraproduktiv ist wenn man die Kinder in einer der wichtigsten Entwicklungsphasen (Goldenes Lernalter) auf ein Feld schickt, das gemessen an ihrer Körpergröße völlig überdimensioniert ist. Spätestens hier sorgt man dafür, dass die wachstumsretardierten Spieler Gefahr laufen durchs Raster zu fallen. Und hier geht es mir nicht nur um die Spitzenförderung, sondern auch für die "kleinwüchsigen" Breitensportler, die in diesem Alter evtl. die Lust verlieren, weil sie gegen die um 2 Köpfe größeren Frühentwickler keine Chance mehr haben - bessere Technik oder höhere Spielintelligenz hin oder her.

    Mit Verlängerung der Zeit auf dem Kompaktfeld in die U14/U15 hinein würde das Jugendspiel sich viel mehr an das angleichen was wir als Fans und Zuschauer aus dem TV oder Stadion kennen: Tempo, Dynamik, Zweikämpfe
    Der zu frühe Wechsel aufs Großfeld fördert aber genau das Gegenteil von dem was wir den Jungs in den ersten Jahren beim Funino und Kleinfeldfußball beibringen möchten.
    In dem Spiel, das ich beobachtet habe war das Mittel der Wahl bevorzugt der lange Ball auf den schnellen Stürmer, oder die Einzelaktion mit langen Sprint mit Ball (das Wort Dribbling wäre für die Spielsituation nicht angebracht), der dann auf und davon stürmt, weil in dieser Altersklasse mit der zugehörigen körperlichen Heterogenität eine Kompakte Defensivordnung schwer realisierbar ist.

    Ich selbst hatte als Kind noch das Vergnügen bereits ab der D-Jugend (U12) auf dem Großfeld mit 11 gg 11 zu starten.
    Habe mir damals nichts dabei gedacht und auch keine Ahnung wie gut / schlecht die Spiele meiner Teams damals von außen ausgesehen haben... Aber mit der Erfahrung, die ich jetzt als Zuschauer gemacht habe sehe ich den Wechsel selbst in der C-Jugend als zu früh.

    Ich finde nichts schlimmes daran, dass der BFV den Vereinen die letzte Entscheidung überlässt ob gespielt oder trainiert wird oder nicht.

    Wir Trainer und verantwortlich sind (hoffentlich) alle erwachsen genug und ausreichend intelligent im dem Rahmen, den die Corona-Ampel gibt, sinnvoll abzuwägen, was zu tun ist.

    Das sollte natürlich immer auch in Absprache mit dem jeweiligen Gegner erfolgen.

    Unglücklich ist sicher die Problematik die Saison geordnet durchzuziehen. Die sehe ich aber im Moment als nachrangig. Entscheidend ist für mich aktuell, dass die Kids da wo es geht so lange wie möglich spielen und trainieren und da wo es nicht geht, eben nicht...

    Am Ende kann man da sehen, ob ein verwertbares Tabellenbild rauskommt oder ob die Saison eher für die Tonne war.

    Die Kinder sollten Suchvorgänge dieser schwierigen Phase spielen. Spaß haben und dich entwickeln.

    Wir Trainer sollten von Spiel zu Spiel denken

    (hat das Forum eigentlich ein Phrasenschwein😉), dabei auch gerne das Ziel haben Ergebnisse zu erzielen (für jedes Spiel isoliert gesehen). Aber wie jetzt die Tabelle ausschaut und wie es um Auf-/Abstieg der Jugendteams steht sollte gerade einfach nicht von Bedeutung sein.

    Losgelöst von Löw sehe ich in vielen Bereichen schlicht ein Qualitätsproblem.

    IV: selbst Süle in Topform ist bestenfalls internationale Klasse und Lichtjahre von Weltklasse entfernt. Von Rüdiger, Ginter und Tah müssen wir hier gar nicht erst sprechen.

    Trotzdem sind sie - Boateng und Hummels ausgenommen- das beste was Deutschland auf der Position aktuell zu bieten hat.

    AV: einzige Lösung: Kimmich 2x Klonen. Dann könnte er links, rechts und in der Mitte spielen.

    Ich will aber hier die Hoffnung nicht aufgeben, dass Klostermann und Halstenberg und vielleicht Kehrer und Henrichs doch noch einen Schub machen in dieser Saison.
    Schulz konnte das eine Gute Jahr in Hoffenheim nicht wieder bestätigen und hat m.E. zu große technische Mängel

    Den Hype um Goosens kann ich nicht teilen. Klar ist es eine tolle Leistung ohne NLZ das erreicht zu haben was er geschafft hat. Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass man ihm die Ausbildungsmängel auch in jeder Aktion ansieht.

    Mittelfeld ist für mich hinten wie vorne ok. Wobei ich Zweifel habe, ob Brand und Draxler irgendwann noch die Kurve bekommen.

    Sturm: ...

    Nicht besetzt! Ich sehe im Moment aber auch keinen, der das in der Zukunft erfüllen könnte.

    Hier hat man beim DFB und in den Vereinen in der Vergangenheit ganz klar gepennt!

    Ich stimme auch Hansi Flick zu, dass Werner und Gnabry keine Stürmer sind. Werner noch eher als Gnabry.

    In dem Zusammenhang verstehe ich das Lob für beide nach dem Spiel am Dienstag auch nicht.

    In meinen Augen war das von beiden mehr als dürftig was sie angeboten haben.

    Passt zur Aussage von Larius, dass die Gegner offensiv deutlich zielstrebiger und strukturierter wirken. Bei uns ist da im Moment meistens der Zufall Regisseur...

    Zu Löw: aus ihm werde ich nicht schlau.

    Aus den og Umständen die Zeit von 2010-2014 aufleben lassen ist illusorisch. Seine nach außen getragene Bocklosigkeit liefert aber dem ein oder anderen der Jungs, die im Moment weit vom Anspruch an einen deutschen Nationalspieler entfernt sind schon au 😉 ein Alibi.

    Weil eines ist klar: den Rückstand in der 1 zu1 Qualität auf z.B. Frankreich und England kann man nur ansatzweise durch Kollektiv und Leidenschaft kompensieren.

    Und davon habe ich in den letzten Spielen „0“ gesehen.

    In Bayern, zumindest bei uns im Kreis, erfolgt bis inkl. U11 die Einteilung der Gruppen ausschließlich nach regionalen Kriterien, bzw. werden die Teams, die 2 Mannschaften je Jahrgang melden zusammengefasst. Was das für extrem starke oder schwache Teams bedeutet kann sich jeder denken.

    Wir haben in den letzten Jahren angefragt, ob wir in die etwas entferntere Gruppe dürfen, weil dort im städtischen Raum das spielerische Niveau der Mannschaften höher ist. Das wäre sowohl für die Entwicklung unserer Jungs als auch die Mannschaften in unserem näheren Umkreis sicher die bessere Lösung gewesen. Dieses Jahr wurde das für die U11 abgelehnt, weil die Auswärtsteams, die dann zu uns kommen müssten, 25-35 km Anfahrt hätten.
    w

    Wir hätten die Strecke aus sportlicher Sicht gerne alle zwei Wochen in Kauf genommen.


    Ich bin da ganz bei Let1612. Bis inkl. U13 braucht es keine Ligen mit Hin-/Rückrunde und Auf-/Abstieg. Eine Turnierplattform, die der Verband zur Verfügung stellt mit Leistungsvergleichen von 4-6 Teams jede Woche oder 14-tätig wäre vollkommen ausreichend. Falsche Einteilungen oder Einschätzungen könnten so kurzfristig ausgeglichen werden. Jeder findet Gegner auf Augenhöhe und kann sich auch mal bewusst mit stärkeren oder schwächeren messen.

    Dafür sind ggf. die Entfernungen etwas größer aber wenn es dafür 5:5 statt 10:0 oder 0:10 ausgeht, sind hoffentlich die meisten Trainer und auch Eltern bereit 30 Minuten länger im Auto zu sitzen.

    In Zeiten wo wir immer wieder fehlenden Respekt beklagen sind verbale Entgleisungen genauso zu bewerten wie harte Fouls.

    Beim Foul kann es sogar noch sein, dass man zum Ball wollte aber einfach aufgrund falscher Einschätzung der Situation ein bis zwei Schritte zu spät kam.

    Die Beleidigung mit dem o.g. Ausdruck lässt bei D-Jugendlichen aber schon drauf schließen, dass der Junge genau wusste was er da sagt.
    Ob es fünf Spiele sein müssen kann man diskutieren, aber drei bis vier sind das Minimum für sowas...

    Andererseits bekommt Neymar für einen Schlag auf den Hinterkopf nur zwei Spiele Sperre.

    Was ist das für ein Signal an Amateure und Kinder? Selbstjustiz lohnt sich, die Konsequenzen sind überschaubar?
    Selbst wenn er tatsächlich rassistisch beleidigt wurde, - was dann auf Jeden Fall eine längere Sperre nach sich ziehen muss als die Aktion von Neymar selbst - erwarte ich von einem Profi, dass er in der Situation seinem Ärger maximal verbal Luft macht und nicht körperlich, und die Beleidigung durch den Gegner nachträglich zur Anzeige bringt. Heutzutage lässt sich das im Profifußball per Videoaufzeichnung nachvollziehen und konsequent bestrafen.


    Sorry für den Exkurs. Fazit zu deinem Spieler:
    wenn nicht in der D-Jugend Respektlosigkeiten konsequent bestraft werden, wann wollen wir damit anfangen? Bis zur E genügt es, wenn der Trainer den Spieler vom Platz nimmt und bis zum Ende nicht mehr einsetzt, ggf. beim nächsten Spiel auch noch draußen lässt. Ab D finde ich die 5 Spiele in dem Fall vollkommen in Ordnung.

    Ich drücke die Daumen, dass Dein Spieler daraus lernt und ihm sowas nie wieder passiert.

    Wenn man sich aktiv um einen Spieler bemühen will, dann halte ich es nur für fair, dass zuvor (!) der aktuelle Verein des Spielers schriftlich über die anstehende Kontaktaufnahme informiert wird. Ich denke, dass die Mehrheit der Trainer genau das auch möchte, wenn ein Spieler aus den eigenen Reihen angesprochen wird. Bei Nichteinhaltung der Kommunikationsweise sollte der handelnde Trainer gesperrt werden. Ich sehe keinen anderen Weg.

    Das setzt aber voraus, dass der kontaktierte Verein entweder die Anfrage neutral / ergebnisoffen and den Spieler bzw. die Eltern weitergibt oder die direkte Kontaktaufnahme ermöglicht indem er den Kontakt vermittelt.


    Das Ansprechen „hintenrum“ durch Vereine ist i.d.R. ja nur Ergebnis dessen, dass der aktuelle Verein versucht die Kontaktaufnahme zu blockieren bzw. dem Spieler den Wechsel durch negative Beeinflussung auszureden. Besser wäre, wenn aktueller Verein und interessierter Verein dem Spieler jeweils aufzeigen welche positiven Aspekte sie bieten können und die Entscheidung trifft der Spieler mit seinen Eltern.


    Grundsätzlich halte ich aktives Ansprechen von Spielern durch Vereine vor dem Übergang zur D-Jugend sowieso für absolut fehl am Platz.
    Wobei in den unteren Altersklassen die Initiative vermutlich zu mehr als 90% immer von den Eltern kommt.

    Versteh ich nicht. Jüngere und Gleichaltrige vorzuführen ist also in Ordnung?

    Das Konzept der Förderligen sieht vor, dass Leistungsmannschaften gleicher Altersgruppen gegeneinander spielen. Dadurch sollen Spiele auf Augenhöhe stattfinden. Finde ich grundsätzlich gut. Sehe aber wie @let1612immer noch den Nachteil, dass im Groß- oder Kompaktfeld Zu wenig Spielzeit und Action für den einzelnen herausspringt. Die Idee der „TwinGames“ aus dem Interview mit Thomas Krücken gefällt mir deutlich besser.

    Wir standen zum Saisonwechsel für unseren Sohn (2010) vor der Entscheidung Heimatverein oder NLZ, da sich 3 NLZ + ein ambitionierter Oberligaverein mit NLZ-angelehnter Jugendarbeit gemeldet haben (Initiative kam von den Vereinen, nicht von uns).

    Wir haben uns dazu entschieden, zumindest die kommende Saison noch im Heimatverein in der U11 mit gelegentlichen Trainings in der U13 zu bleiben.

    Neben dem Zeit- und Fahraufwand (Entfernung je nach Verein ca. 30, 50 bzw. 60 km einfach) parallel zum Übertritt ans Gymnasium, war es mir wichtig, dass er weiter auf kleinem Raum gegen gleichaltrige Gegner spielen kann und nicht jeden Samstag von 12-13 jährigen die Knochen poliert bekommt, weil die irgendwann (verständlicherweise) keine Lust mehr haben sich regelmäßig von 10 jährigen tunneln oder anderweitig her-spielen zu lassen.

    Ob mit der Entscheidung eine Chance verbaut wurde, oder eher eine positive Entwicklung gefördert werden wir erst irgendwann später wissen, bzw. nie endgültig überprüfen können.

    Papatrainer83 : Interview mit Thomas Krücken (VFB Stuttgart)

    Sehr interessantes Interview.
    Die Ansätze die Thomas Krücken v.a. bezgl. Spielfeldgrößen und Spielerzahl bis perspektivisch inkl U14 vorschlägt klingen interessant und absolut sinnvoll.

    Die BFV-NLZ hier in Unterfranken gehen da aktuell leider einen anderen Weg der eher gegensätzlich läuft.

    Hier wird z.T. schon in der U10 auf Kompaktfeld gespielt und die Jungs messen sich dann mit Gegnern in der U13 Gruppe d.h. nächste Saison spielen 2011er gegen 2008er.

    U11 spielt dann U13 Kreisklasse oder Kreisliga, U12 in der U13 Beziksoberliga.

    Ab U13 geht es dann oft schon aufs Großfeld.


    ich bin grundsätzlich auch der Meinung, dass es für starke bzw. gut entwickelte Kids besser ist sich auch mit stärkeren Gegnern zu messen. Das muss aber nicht gleichzeitig bedeuten, dass die Gegner 2-3 Jahre älter sind.

    2-3-1 oder 3-3
    Abhängig von Tagesform und Neigungen / Fähigkeiten der Spieler.

    Das „System“ dient eigentlich nur der Organisation der Defensive. Die Spieler sortieren sich nach Ballverlust - sofern sie kein sofortiges „Gegenpressing“ machen wollen in der Formation. Dadurch passen die Abstände und man wird nicht so leicht ausgeguckt...

    Im Ballbesitz gilt für alle: anspielbar sein und freie anspielbare Räume besetzen. Das funktioniert trotz vorheriger Skepsis bei den Jungs (U10 bzw. U11; bei der U10 war das auch in der U9 schon so...) sehr gut und tatsächlich selbstständig...

    Die Verteidiger bieten sich logischerweise eher hintern und die Stürmer eher vorne an...

    Trainiert wird das ganze gar nicht.

    Kurze Visualisierung in der Kabine mit Trinkflaschen oder Schuhen genügt, damit alle wissen wie der grobe Rahmen sein soll....

    Sorry für die Fachbegriffe aus der Erwachsenenwelt. Die dienen nur zur Beschreibung hier im Forum und werden gegenüber den Kids natürlich so nicht verwendet!

    Alles soweit richtig. Verständnisfrage. früher Ballgewinn, was hat das jetzt mit langen Bällen zu tun?

    ist ja nicht zwingend mit dem -langen ball- in zusammenhang zu bringen. oder verstehe ich das falsch?

    Da hast Du natürlich vollkommen recht.

    Trotzdem bin ich bei Robin Dutt, dass ein System a la RB Leipzig für die Profis vollkommen ok ist, in der Ausbildung aber nichts verloren hat...

    Man kann den Bogen unter Umständen sogar noch weiter spannen. Welche Vorstellung vom Fußball bekommen junge Spieler, wenn sie bei den Profis größtenteils nur noch diese Überfallsysteme sehen und wie aufgeschlossen stehen sie dann den Ausbildern gegenüber, die ein technisch geprägtes Aufbauspiel lehren möchten um den Kids ein möglist komplettes Rüstzeug mit auf den Weg zu geben?

    ... vielleicht taugt das bei meiner U11 als Ausrede. Die bevorzugt, trotz aller Bemühungen meinerseits leider auch das schnelle direkte und vertikale Spiel nach vorne.

    Mangels Technik fehlt leider oft die nötige Präzision...

    Hätte ich das Interview mit Robin Dutt gelesen bevor ich meinen Beitrag geschrieben habe, hätte ich mir diesen sparen können?

    ... Aussagen decken sich 1:1...

    ... wer lesen kann und das auch tut ist klar im Vorteil.

    Darum klemmt es aktuell auch in der Ausbildung in D.

    Das System an sich (pressen und ab die Post) hat im Erwachsenenfußball absolut seine Berechtigung und seinen Erfolg, hat aber in der Ausbildung junger Spieler oder noch schlimmer von Kindern nichts verloren.

    Das Prinzip ist so trivial, dass man es einem gut ausgebildeten 19-20 jährigen wahrscheinlich innerhalb von 3-4 Monaten eintrichtern kann.

    Damit es funktioniert müssen die Spieler sehr schnell und trotzdem technisch stark sein. - speziell im Umschaltspiel mit aggressivem Anlaufen ist der erste Kontakt elementar.

    Wenn ich in der Jugend aber schon den Focus auf anlaufen und lange Bälle lege, dann kommt die Technik sicher zu kurz...

    Aus einem Spieler, der Speed hat und mit Ballbesitz-/ Aufbauspiel groß geworden ist lässt sich ohne weiteres ein sehr guter Pressingspieler machen. Der umgekehrte Weg ist verdammt schwer bis unmöglich...