Beiträge von Coach1976

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    Ich zitiere mich mal selber

    Ich habe ihm dann den Vorschlag gemacht, den nächsten Torschützen vorzugeben. Nachdem drei drin waren, musste also "Otto", sein Mitläufer das Tor schießen. Das konnten die gut entwickelten 16er Kinder gut umsetzen und die zwei, die es sonst gerockt haben, mussten neue Lösungen finden, wie sie Otto bedienen. Und so blieb es dann beim 4:0 statt 9:0 in 8 Min.
    Und so hatten alle was davon. Meine wurden nicht ganz so abgeschossen und die besseren hatten einen Trainingseffekt.

    Das funktioniert und hat meiner Meinung sogar einen Nutzen für die Stärkeren

    Ist aber alles nichts, was aus den Kindern heraus kommen muss, sondern situativ von den Trainern vorzugeben ist.

    Ich erwarte von einem 6/7 jährigen, dass er sich hinter die Mittellinie verzieht nach einem Tor wenn ich es ihm sage, genauso, wie die Torschützen vorgegeben werden.

    Aber eben auf Anweisung und nicht, dass die Kinder es in dem Alter selbst erkennen, weil sie zu überlegen sind.

    Deshalb bleibt das Thema steuerbar für den Trainer und er sollte sich nicht über den Siegeswillen seiner Kids erschrocken zeigen.

    Vielleicht sollte man mal die Eltern an Sinn und Zweck von Vereinen erinnern.

    Die Situation, die Du beschreibst, geht die Eltern normalerweise gar nichts an.

    Klar könnte man im Vorfeld offen mit den Spielern. Wir sind dünn besetzt, es besteht die Gefahr, dass wir im nächsten Spiel wenn es ungünstig läuft in Unterzahl spielen müssten, was haltet Ihr davon, wenn Spieler XY für dieses Spiel aushilft...

    Sollte die Mannschaft sagen, das wollen wir nicht, wir gehen das Risiko ein, OK. Dann kann es aber auch nicht sein, dass der Spieler wirklich beliebt ist.

    Die Eltern haben bei diesen Themen gar kein Mitspracherecht. Sorry, ich bin ja eigentlich auch für offene Kommunikation, aber entweder erzählst Du nur die Hälfte der Wahrheit, oder hast im Team eine Elternschaft, mit der ich kein Trainer sein wollte...

    Wenn sie am Ende so sehen Sieger aus gesungen haben, dann schauen sie aber auf die "Tabelle" und nicht auf das Spiel an sich.

    Den Kindern die Freude am Sieg und am Wettkampf auszureden ist sicher nicht unsere Aufgabe als Trainer.

    Wichtig ist ihnen Fairness und Respekt beizubringen.

    Es ist aber nicht Aufgabe der Kinder einen Gang zurückzuschalten, wenn der Gegner zu schwach ist, sondern Aufgabe desTrainers.

    Wenn ihr bei einem Festival im CL-Format dauerhaft unterfordert seid, dann liegt es vielleicht an der Wahl des falschen Festivals, oder ihr habt die Mannschaften zu stark gebildet und müsstet auf mehr Heterogenität bei der Zusammenstellung achten.

    Ich schreibe über 6 bis 7 Jährige, deren Lust auf Siege mich negativ überrascht. Sollte so ein Verhalten nicht erst im Alter von 10 oder 11 vorkommen?

    Was hat dich daran negativ überrascht.

    Die Kinder wollen und sollen in jedem Spiel Lust haben zu gewinnen.

    Sie sollen nicht auf Tabellen schauen und der Trainer soll im Rahmen seiner Möglichkeiten versuchen, dass es fair zu geht,.

    Von einem 6/-jährigen zu verlangen, dass er erkennt, dass der unterlegene Gegner frustriert ist und deshalb auf die Bremse tritt ist definitiv eine falsche Erwartungshaltung...

    Hakendran:
    Es wäre ja auch eine Option grundsätzlich eine 7er Mannschaft zu melden. Die besteht dann bis auf die Ersatzleute immer aus C-Jugendspielern sofern die verlässlich immer da sind.

    Sind genügend D-Jugendliche vorhanden kann man fallweise auf 9er oder 11er Mannschaft aufstocken.

    Bei 7er und 9er sehe ich die körperliche Komponente als unkritisch an wenn 7 C-jugendliche an Bord sind und mit D-Jugend aufgefüllt wird. Bei 11er ist es je nach Gegner kritisch.

    Wobei im Breitensport ja Mannschaften in denen C- und D-Jugend gemischt werden selbst bei Spielgemeinschaften zumindest in unserer Gegend keine Seltenheit sind.

    Letztendlich erfordert es halt etwas Kommunikation mit den Trainern der Gegner und ggf. den Schiedsrichtern, damit man jeden Spieltag die optimale Kondition findet.

    Da habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich der Aufwand wirklich lohnt einmal mehr zu telefonieren.

    Spielzeit für die richtigen Spieler zur richtigen Zeit ist unersetzbar...


    Der Einwurf von Wald und Wiese ist nicht unwichtig.

    Ich habe es auch schon erlebt, dass ein Verein, der zu lange ohne Spielgemeinschaft auskam, weil er meist ausreichend Spieler in den jungen Altersklassen hatte dann in den älteren Jahrgängen keine Partner mehr im Umland fand, weil diese schon ab der U9 in Spielgemeinschaften Kooperieren und dementsprechend fest verbandelt sind.

    Der Verein hat bis zur C-Jugend immer eigene Mannschaften (Kleinfeld bis zu 3, D-Jugend 2-3, C- Jugend 1). Danach stellt man aktuell eine U19 im Norwegermodell 9/9 gemischt aus A- und B-Jugendspielern.

    Ursachen: Trainerqualität ab der C nimmt ab bzw. man findet niemanden.

    "Normaler" Drop out, Konzentration auf andere Sportarten, die vor Ort besser organisiert sind ...

    Ich würde auch den Vorschlag von let1612 wahrnehmen.

    Norweger Modell, aber besser eine 9er als eine 7er Mannschaft.

    Im Idealfall könnt Ihr die Spiele beider Teams auf unterschiedliche Tage legen, dann kann der ein oder andere, der Bock hat auch 2x am WE zum Einsatz kommen.

    Wenn die 7 eigentlichen C-Spieler verlässlich sind, dann sollten doch 4-5 aus der D (=2-3 Ersatzspieler) ausreichen.
    Die 9er-Mannschaft hätte halt den Vorteil, dass die C-Jugendlichen nicht wieder einen Schritt zurück müssen, die D-Jugendlichen in ihrem gewohnten Modell weiterspielen können und v.a. der Sprung für die C-Jugendlichen, die im nächsten Jahr nicht in die B-Jugend kommen nicht zu groß wird.

    Mit Aussicht auf einen Vernünftigen Partner würde ich die Spielgemeinschaft nicht kategorisch ausschließen, allerdings macht Ihr Euch in der D dann eine Baustelle auf, weil jeden Spieltag 5-6 spielfreie Jungs zu haben ist bei engagierten Kindern auch kein Spaß.

    Man kann alphatester, so wie er die Situation beschreibt in keinster Weise in die Kategorie stecken, die Fantomas und Charles De Goal beschreiben.

    Sein Sohn hat ja nicht vor das Team hängen zu lassen, sondern die Saison mit Vollgas zu Ende zu bringen und sich parallel zusätzlich bei seinem möglichen neuen Verein schon auf die kommende Saison vorzubereiten. Im Idealfall profitiert der aktuell Verein noch davon, weil er im Lauf der Saison durch das zusätzliche Training einen Entwicklungssprung macht.

    Mir leuchtet die Kritik an WJM3 nicht ganz ein.

    Falls es in der F-Jugend tatsächlich eine Kreisliga gibt, liegt der Fehler ja beim Verband nicht bei ihm.

    Sonst versucht er so wie ich es sehen kann sowohl die stärkeren als auch die schwächeren Spieler auf dem Level, auf dem sie sich befinden zu entwickeln.

    Manche Beiträge zum Thema Funino erwecken den Eindruck, dass der optimal Kindertrainer durch die neuen Spielformen speziell die schwächeren besser fördert um am Ende eine homogene Truppe zu haben, was am Ende ja auch dazu führen kann, dass man Kids die wirklich weiter sind und noch weiteres Potential haben ungewollt ausbremst.

    Ich finde den Ansatz von WJM3 anspruchsvoll und schwierig, aber grundsätzlich fair für alle.

    Die Regel in der F-Jugend ist doch eher, dass die starken gepusht und die schwachen vernachlässigt werden. Er versucht alle auf ihrem Level abzuholen und zu entwickeln. Dafür betreibt er einen hohen Aufwand indem er viel Spielzeit für alle auf ihrem Niveau zur Verfügung stellt. Deshalb finde ich seine Idee wirklich gut.

    Die Überschrift des Beitrags sagt eigentlich alles über die dahinterstehende Diskussion.

    Ich fürchte sowohl der Trainer als auch Dickie90 geht es ausschließlich ums Prinzip.

    Themen wie Schienbeinschoner-Halter und Grip-Socken wichtig zu nehmen ist im F-Jugend-Alter und generell schon mal das völlig falsche Signal.

    Warum es überhaupt Sockenstutzen gibt, hab ich ehrlich gesagt nie verstanden.
    Aus eigener Erfahrung: sind sie neu, werfen sie Falten und du bekommst Blasen. Nach mehrmaligem Waschen sind sie so eng, dass Du nicht reinkommst und das Gefühl hast, Dein Fuß wird taub.
    Die Erfahrung habe ich mit 12, 24 und mit 30 gemacht, ist also Altersunabhängig. Ich kann also auch nachvollziehen, dass ein F-Jugendlicher nicht gerne damit spielt. Ich habe bei neuen Trikotsätzen immer die Auflage gemacht ohne Sockenstutzen und wenn es nicht funktioniert hat z.T. für Stegstutzen-Ersatz aus Privatmitteln oder der Mannschaftskasse gesorgt.

    Die Markendiskussion an sich ist gerade in der heutigen Zeit wirklich dämlich,,,

    Trotzdem verstehe ich, wenn ein Trainer möchte, dass die Mannschaft in einheitlichem Outfit (inkl. Stutzen) aufläuft. Eine Option wäre ja mal im Team abzufragen, ob es noch mehr Spieler gibt, die mit Sockenstutzen nicht klar kommen und eine entsprechende Anzahl passende Stegstutzen zu besorgen.

    Ansonsten sehe ich bei allem Unverständnis, gegenüber den Konfliktparteien schon eher den Trainer (unabhängig von der Markendiskussion) im Recht zu wünschen, dass das Outfit einheitlich ist. Dementsprechend müsste sich Dickie90 Stegstutzen von Adidas passen zum Trikotsatz besorgen, wenn der Trainer nur Sockenstutzen anbieten kann.

    Ob der Knirps seinen Schienbeinschoner-Halter oben oder unten trägt ist egal und kann er machen wie er will.


    Stellt Euch mal den anderen Fall vor:
    Team hat einfache Uni-Stutzen von Jako und der Spieler kommt mit gebrandeten Nike Stutzen (egal ob Steg oder Socke) weil er sich weigert mit "No-Name" aufzulaufen. Dem würde ich was erzählen...

    Nach einigen Jahren Jugendtrainertätigkeit muss ich sagen, dass die Vereinswechselei in einigen Fällen Sinn machen mag. In den überwiegenden Fällen aber letztlich zu wenig bis nichts führt.

    Bei den Profis kommen ja ohnehin nur verschwindend geringe Prozentsätze an. Der % Satz mag bei den Damen etwas höher liegen. Dafür ist der Profibereich deutlich kleiner und geringer vergütet.

    Somit geht es doch in den meisten Fällen darum, den Sport einfach mit Spaß und ein wenig Erfolg auszuüben. Und dieser Spaß und Erfolg hängt stark davon ab, dass Mannschaften zusammenwachsen und auch über eine gewisse Zeit zusammen bleiben. Also eben gerade davon, nicht zu wechseln.

    Für viele gehört zu Fußball mit Spass aber auch ein gewisses Leistungsniveau im Training und im Spiel. Natürlich wäre es optimal, wenn eine Mannschaft im Heimatverein menschlich wie sportlich über viele Jahre gemeinsam wächst und sich entwickelt.

    Das entspricht aber nicht der Realität und dementsprechend ist es immer eine individuelle Entscheidung, ob man bleibt oder ob und wohin man wechselt. Wichtig ist dabei, dass diese immer im Sinne des Kindes und mit dem nötigen realistischen Blick auf die Situation getroffen wird...

    Ich glaube wir müssen schon unterscheiden, ob es im Verein grundsätzlich ausreichend Trainer gibt oder nicht.

    Optimal wäre es, wenn man neuen Trainern (vorausgesetzt sie bringen Vorerfahrung oder Qualifikation mit) anbieten kann, dass sie sich ihre Mannschaft aussuchen dürfen und die Trainer aus dem Bestand kümmern sich um die anderen Mannschaften.

    Den Wechsel alle 2-3 im Breitensport auch gerne 3-4 Jahre sehe ich auch eher als positiv.

    Klar hat man erst mal das Gefühl, dass die Alternativen nicht so gut sind wie man selbst. Aber in einem gut funktionierenden Verein hat die Jugendleitung hoffentlich schon einigermaßen den Blick dafür, wer für welche Mannschaft geeignet ist.

    Man sollte grundsätzlich das große Ganze und Egoismen zurückstellen. Schließlich hat man als Trainer dem Verein mehr geholfen, wenn man Jahrgänge weiterbringt und entwickelt, für die sich sonst kein Trainer finden würde, als wenn man den Superjahrgang, den jeder gerne mal coachen möchte zum x-ten Aufstieg oder Meistertitel führt.

    Wir sollten, und das ist mein Verständnis von fussball, wenigstens die glücklich machen, deren Potential einschätzung noch schwer möglich ist.

    Um genau diesen gerecht zu werden.

    Potentiale auszuschöpfen hat nämlich auch etwas mit leistungsorientierung zu tun. Nämlich jedem in einer lernumgebung, in der er sich wohlfühlt zu ermöglichen, sein maximales Potential auch abrufen zu können. Mit aufgaben an denen er wachsen kann, mit vorbildern an denen er sich orientieren kann.

    Dieses- Leistung bringen -denken, sonst bist du ein loser, oder es fehlt denen halt mentalität, ist mir total zuwider. Jeder gute trainer ist sich m.e. bewusst, das er kinder entwickelt, und genau deshalb trainer ist.

    Ja sehe ich ja genauso. Es handelt sich um Kinder! Aber es gibt ja auch genügend Vereine wo der Spaß im Vordergrund steht. Ich denke dort sind diese vielleicht nicht ganz so ambitionierten Kinder besser aufgehoben. Mehr nicht

    Wichtig ist die Kommunikation im Vorfeld, wie sich der Verein / die Mannschaft sieht und wie der Spieler sich und der Verein den Spieler sieht. Leistungsorientierung oder Breitensport?

    Je nach Modell gibt es andere Rahmenbedingungen. Da wir hier im Thread über NLZ oder NLZ-ähnliche Leistungsorientierte Vereine / Mannschaften und auch Spieler sprechen stellt sich die obige Frage nach dem Leistungsprinzip meiner Meinung nach nicht während der laufenden Saison, sondern zum Eintritt in den Verein / die Mannschaft.

    Hat ein Spieler die Eintrittshürde in eine Leistungsteam genommen hat er vermutlich über Spielbeobachtung, Sichtungstermine, Probetraining und ggf. Gastspielerrolle im Vorfeld als berechtigtes Mitglied der Mannschaft qualifiziert, wenn der Verein seine Rolle als Leistungsverein vernünftig wahrnimmt.

    Für die Verteilung der Spielzeit sollte (zumindest bis inkl. U14, meiner Meinung nach sogar bis U17) das Leistungsprinzip während der Saison keine entscheidende Rolle mehr spielen. Natürlich gibt es Topspieler, die meistens von Beginn an und oft durchspielen und welche, die öfter von der Bank kommen. Je nach Gegner und v.a. in Testspielen sollten die Rollen sich dann aber auch mal umkehren, um jedem Spieler, der im Kader ist eine gerechte angemessene Förderung zu geben.

    Der Top-Spieler wird ja schon dadurch mehr gefördert, dass er gegen die Topgegner spielen darf. Eine Differenzierung, das stärkere Spieler deutlich mehr Spielzeit bekommen bzw. schwächere nur auf der Bank oder auf der Tribüne sitzen darf nicht sein. Da wäre es besser gewesen diese Spieler nicht in den Kader zu holen...

    Regulieren kann man dann am Ende der Saison, wo man sich eben von Spielern die abfallen ehrlich und fair verabschiedet.

    Gerade im Bereich Spielzeit muss ich eine Lanze für die "echten" NLZ brechen, wo diese auch konsequent zu Lasten der Ergebnisse gerecht auf den ganzen Kader verteilt wird, wo in den meisten ambitionierten Vereinen der Stufe darunter eine wesentlich deutlichere Differenzierung in Stammspieler und Bankdrücker stattfindet.

    Das liegt soweit ich es bisher beobachten konnte aber nicht an den gleichmäßiger besetzten Kadern der NLZ (da gibt es ein ähnliches Leistungsgefälle wie in anderen Leistungsteams, nur meist auf höherem Gesamtniveau), sondern zum einen an der Einstellung der Trainer, Eltern und Spieler, sowie an der Tatsache, das diese nicht-NLZ-Mannschaften im normalen Ligensystem spielen und der Tabellenplatz bzw. Auf-Abstieg eine wichtige Rolle einnehmen.

    CoachT hat das doch eigentlich recht gut erklärt.

    Die Kader werden zu Beginn bewusst klein gehalten und wachsen dann mit wachsender Spielfeldgröße und Spieleranzahl. Dadurch, dass regelmäßig Spieler nach "oben" (NLZ) wechseln wird diese Fluktuation durch neue Spieler ausgeglichen. Der ein oder andere geht von sich aus, oder hört auf und er hat ja auch zugegeben, dass gelegentlich Spieler, die nicht mithalten können doch auch weggeschickt werden und man dabei versucht das Netzwerk befreundeter Vereine zu nutzen.

    Ob das nun wirklich alles so stattfindet wie beschrieben können wir nicht nachprüfen, ich will es CoachT aber gerne glauben, weil es für mich schon so etwas wie den Idealzustand in Sachen Umgang widerspiegelt und wie ich es mir auch als Vorgabe für jedes NLZ wünschen würde.

    Ergänzend dazu vielleicht noch Festlegungen wie:

    - jeder Spieler hat die Garantie, dass er mindestens eine Saison (besser 2) zum Team gehört und solange er
    Teil des Teams ist sind Mindestspielzeiten garantiert.
    - Sollte es tatsächlich Leistungsmäßig nicht mehr reichen, erfolgen Wechsel (aussortieren) ausschließlich zum Saisonende und nicht im Halbjahr und auch bis dahin gelten die Spieler als vollwertige Mannschaftsbestandteile und werden ausgebildet wie alle anderen inkl. ausreichend Einsatzzeit im Spiel.

    CoachT
    Klingt so, als seid ihr die rühmliche Ausnahme in diesem Bereich. Ich kenne es tatsächlich eher so, dass man in der Stufe unter den NLZ versucht ähnlich wie "oben" zu agieren ohne die professionellen Strukturen dafür zu haben und dann in Sachen Ausbildung und Menschlichkeit eher schwächer abschneidet.

    interessant wäre noch was bei Euch passiert, wenn ein Spieler, der ab der U10 bei Euch ist irgendwann Ende der U13/U14 trotz guter Ausbildung einfach "stehen bleibt" und nicht mehr im Team mithalten kann, das aber selbst nicht so einsieht und den Verein nicht von selbst verlässt.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es diese Fälle bei Euch nicht gibt, da es einfach zum natürlichen Prozess in der Entwicklung von Fußballern und Mannschaften dazu gehört...

    Die Internate lassen ja hoffen, dass sich Schule und NLZ optimal verzahnen. Wäre das nicht auch mit einer Berufsausbildung denkbar?
    Denn das dürfte in den anderen Sportarten bei fast allen Sportler anstehen, und sei es die Sportförderkompanien beim Bund / Polizei.
    Und natürlich kann man in der vierten Liga auch Geld verdienen aber was kommt danach? Was wenn der Körper nicht mehr mitmacht?

    Ich glaube, hier sind wir schon deutlich weiter als früher.

    Ich kenne aus meiner Zeit im höheren Amateurfußball (über 25 Jahre her) noch Karrieren, die so aussahen, dass der gescheiterte Beinahe-Profi mit Ende 30 irgenwo im Dachgeschoss des Vereinsheims eines Oberligisten wohnte und sich als Platzwart, Jugendtrainer und Mädchen für alles über Wasser hielt, weil er weder Schulabschluss noch Ausbildung hatte.

    Da sind meiner Meinung nach sowohl die Spieler und deren Familien als auch Vereine wesentlich besser aufgestellt.

    Ich kenne einen aktuellen U19 Spieler eines Bundesligisten, der hat in seinem Fördervertrag für die nächsten Jahre ein über den Verein finanziertes und in Kooperation mit einem Bildungspartner organisiertes Fernstudium zum BA integriert bekommen.

    In dem Alter sollte das normalerweise Problemlos funktionieren. Der Verein spiel aktuell nicht international, so dass an den Nachmittagen, Abenden ausreichend Zeit bleiben sollte hier noch etwas neben dem Sport zu tun, was andere neben einem 40-Stunden-Job schaffen.
    Außerdem ist besagter Spieler nach der Jugendzeit vermutlich erst mal in der 2. Mannschaft eingeplant.

    Ja ähnliches Niveau wenn gleiche Liga. Aber vom Kopf her ist das schon was Anderes für die Nachwuchskicker ob BvB oder irgendein leistungsorientierter Dorfclub (bewusst übertrieben formuliert).

    3. Liga ist sehr undankbar und würde ich meinen Kindern auch nicht empfehlen.

    Kenne einige ex Profis die dann ab Mitte 30 Altenpflege machen (müssen).

    Nix gegen diesen wichtigen Beruf aber man kann da nicht genügend Geld verdienen in der Dritten und trainiert bzw lebt wie ein Bundesliga Spieler

    Dass man in der 3. Liga weniger verdient als als Bundesliga-Spieler ist richtig und auch gerechtfertigt.

    Sicher ist auch das "Preis-Leistungsverhältnis" in der Bundesliga deutlich besser, weil der ein oder andere am Ende tatsächlich ausgesorgt hat und nach der Karriere nur noch zur Freizeitbeschäftigung arbeitet.
    Ich glaube aber, dass der durchschnittliche Drittligaspieler mehr Freizeit hat als ein Bundesligaspieler, die er z.B. mit einem Fernstudium oder einer Weiterbildung füllen könnte. Man hat deutlich weniger PR-Termine, spielt definitiv nicht international, ist i.d.R. weniger lang im Pokal vertreten ...
    Wenn man seine Freizeit dann natürlich nur in der Kneipe oder vor der Konsole verbringt, dann wird es nix.

    Ansonsten kann man selbst in der Liga für eine bestimmte Zeit sehr gutes Geld mit dem verdienen, was man am allerliebsten macht und nebenher sich eine Basis für die Zeit danach aufbauen.
    Hätte ich als junger Erwachsener die Wahl gehabt, hätte ich mir natürlich die Bundesliga (+ ChampionsLeague) gewünscht. Wenn ich mich zwischen Ausbildung / Studium oder die dritte Liga (gab es damals noch nicht) entscheiden müssen / dürfen, dann hätte ich aber auch gerne die 3. Liga genommen (zumindest für ein paar Jahre und nebenher etwas für die Zukunft aufgebaut).

    Ob jetzt BuLi-NLZ, oder Leistungsverein unter NLZ-artigen Bedingungen ist meiner Meinung nach nicht wirklich relevant.
    Ob Du in Berling jetzt bei Hertha BSC, Union oder Zehlendorf oder BAK spielst macht nicht den riesen Unterschied. Vermutlich sind bei den erstgenannten die Rahmenbedingungen noch etwas professioneller und die Chancen bis oben durchzukommen etwas größer. Der Aufwand für die Spieler und der Verzicht, den sie bringen müssen, um ihr Hobby auf Toplevel zu leben ist annähernd identisch und ohne dies geht es vermutlich auch nicht, außer meine vorherige Theorie über das Saarland ist doch richtig...

    Von den aktuellen Nationalspielern bleibt ja dann tatsächlich nur noch Kevin Trapp übrig, der relativ lange nicht im Leistungsbereich unterwegs war und erst im Übergang von U15 zu U16 nach Kaiserslautern ging.

    Bei ihm vermute ich tatsächlich regionale Gründe.

    Saarbrücken und Elversberg waren zwar auch in seiner Kindheit schon die Top-Clubs im Saarland, aber krebsten meist zwischen den Ligen 3 und 4 herum. Saarbrücken war meist chronisch klamm und hatte neben Ausflügen in Liga 2 auch ein 1-jähriges Gastspiel in Liga 5.

    Ob es unter den Umständen attraktiv war eine einfache Strecke von 50 km mehrmals pro Woche auf sich zu nehmen ist fraglich. Außerdem wurde Saarbrücken erst 2018 offiziell Bundesliga NLZ.

    Keine Ahnung wie gut oder schlecht die Nachwuchsförderung im Saarland davor abgelaufen ist.

    Jonas Hector, Philipp Wollscheid und Patrick Herrmann, die ähnlich alt sind wie Kevin Trapp zeigen ja eine ähnliche Biographie.

    Vielleicht ist der Sonderfall Saarland dann doch der Beweis, dass es auch anders funktionieren kann, wenn die Möglichkeit NLZ eben nicht vor der Haustür steht... :rolleyes:

    Nicht jeder der ein NLZ durchläuft kann Profi werden. Das versteht sich eigentlich von selbst.

    Es ist auch absolut nicht verwunderlich und auch grundsätzlich kein Problem, dass die Wahrscheinlichkeit trotz NLZ kein Profi zu werden höher ist, als dass man es wird. Der Trichter oder die Pyramide nach oben wird nun mal von Jahr zu Jahr dünner. Das ist übrigens nicht nur im Fußball so, sondern auch in sämtlichen anderen Mannschafts- und Individualsportarten.

    Trotzdem ist auch ganz klar, dass die Sportler, die diese intensive Ausbildung durchlaufen am Ende eher oben ankommen als die, die bis 15 oder 16 nur Breitensport betreiben. Das wäre dann vielleicht die sprichwörtliche vom "Tellerwäscher zum Millionär"-Situation.

    Ohne Leistungsförderung geht es sicher nicht. Trotzdem kann in der Leistungsförderung bestimmt einiges besser gemacht werden. Wie viele am Ende enttäuscht aus dem ganzen Konstrukt rausgehen hängt in erster Linie von der Erwartungshaltung aller ab und von offener ehrlicher Kommunikation.

    Wichtig wäre einfach die richtige Einstellung zu finden für Spieler, Eltern und auch die Ausbilder und nicht das finale Ziel Profivertrag, sondern den Weg im NLZ mit der Möglichkeit sehr viel Fußball zu spielen und tolle interessante Erlebnisse zu haben in den Mittelpunkt zu rücken.

    TW-Trainer

    Nur weil es unendlich viele gibt, die trotz NLZ kein Profi werden gilt allerdings nicht der Umkehrschluss, dass NLZ nicht nötig oder sinnvoll sind. Die von Dir genannten Beispiele Hummels und Reus haben ja trotzdem sehr früh begonnen im "NLZ", was es zu deren Zeit noch nicht unter dem Namen gab, zu trainieren.

    Es ist trotz allem so, dass vermutlich weit über 90% aller Bundesligaprofis irgendwann im D, allerspätestens im C-Jugendalter begonnen haben im NLZ oder zumindest in einem eine Stufe tiefer angesiedelten ambitionierten Leistungsverein zu spielen und zu trainieren.

    Die romantische Sichtweise, dass jemand bis U17 oder U19 im Dorfverein auf Kreisebene mit freunden kickt (am besten noch mit 1-2 Trainings pro Woche) die gibt es so wohl höchsten 1x in hundert Jahren und trifft selbst auf die gerne bemühten nicht-NLZ-Beispiele Klose und Gosens nicht zu, weil auch VFL Rhede und Blaubach-Diedelkopf eine durchaus ambitionierte Jugendarbeit haben / hatten, die nichts mit purer Dorfvereinsromantik zu tun hat.

    Wo ich vollkommen bei Dir bin ist das Problem mit dem Kirchturmdenken. Eine kooperative Ausbildung ggf. unterstützt durch DFB oder Bundesligavereine würde z.B. im ländlichen Bereich tatsächlich viel helfen um zu vermeiden, dass zu früh zu weite Strecken zum Spiel und zum Training zurückzulegen sind. Die Möglichkeit 3-4 mal pro Woche mit gleichermaßen entwickelten und leistungsorientierten Spieler zu spielen / trainieren wäre die optimale Weiterentwicklung des Stützpunktsystems, scheitert aber vermutlich am Kirchturm- / Besitzdenken unserer Vereinsstrukturen. Diese sind sozial gesehen ein riesen Gewinn für unsere Gesellschaft, in Sachen Leistungsorientierung gibt es meiner Meinung nach bessere Alternativen.