Beiträge von Trainer91

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    PapaGKratos

    Darf man fragen wie du bisher Erfahrungen mit dem NLZ-System gemacht hast?

    bist/warst du selber NLZ-Trainer?

    Ist/war dein Kind im NLZ?

    Seine Aussage war unter anderem, dass unser Sohn sowieso schon von einigen Clubs beobachtet wird und wenn sie ihn unbedingt haben wollen, werden sie sich immer wieder bei uns melden.

    Diese Aussage hört man immer wieder, aber sie ist einfach nicht korrekt.

    Evtl. sind ein Jahr später die Kaderplätze voll und man setzt, völlig zurecht, zuerst auf die Jungs die schon da sind. Sprich die Tür ist dann erstmal zu bzw. öffnet sich auch nicht mehr.

    Bei absoluten Top-Talenten mag das stimmen. Die können sich tatsächlich den Zeitpunkt für den Wechsel ins NLZ aussuchen. In der Regel ist dies aber nicht so.

    Hier mal eine Statistik aus dem Jahr 2017 wie oft ein Spieler die Grätsche im Spiel einsetzt.

    Selbst wenn das Mittel nicht oft im späteren Spiel vorkommen, ist es spielrelevant.

    Sonst müsste man auch keinen Torschuss trainieren, da jeder Spieler auch nur maximal eine handvoll Torschüsse pro Spiel hat. Manche Spieler auf bestimmten Positionen gar keinen.

    Der Torschuss ist natürlich nochmal deutlich ergebnisrelevanter, nichtsdestotrotz sollten auch Fertigkeiten geübt werden die eher selten im Spiel eingesetzt werden.


    Gerade in der G- und F-Jugend erlebe ich, dass viele Kinder bei ihren Aktionen nicht stehen bleiben (z.B. Abwehraktionen oder auch beim Schuss). Deshalb ist ein Prinzip von mir: "Stehen bleiben".

    Beim Torschuss nicht stehen zu bleiben ist einfach ein technischer/koordinativer Fehler.

    Im Zweikampf hingegen mit einer gut getimten Grätsche den Ball z.b. ins Aus abzugrätschen ist hingegen durchaus sinnvoll.


    Meiner Meinung sollte man das Grätschen nicht verbieten, sondern mit den Kids gemeinsam erörten wann eine Grätsche Sinn macht und wann nicht.

    Und wie sollen Sie es dann lernen?

    Mal abgesehen davon, dass ich schon viele Spieler in dem Alter gesehen habe, die das bereits recht gut beherrschen.

    Womöglich bin ich in der Hinsicht einfach verwöhnt, mag sein.


    Dass der dicke Paule der mit Müh und Not einen Fuß vor den anderen setzen kann nicht ausgerechnet auch noch grätschen soll, kann ich noch einigermaßen nachvollziehen. Es sollte auch nicht die Priorität im Training sein, dass groß zu üben.

    Aber zulassen sollte man es meiner Meinung nach.

    Finde ich ehrlich gesagt ganz schwierig.

    Eine gute Grätsche ist eine komplexe koordinative Aufgabe und sollte daher durchaus im Kindesalter ausprobiert werden dürfen.

    Irgendwelche taktischen Überlegungen wie lieber das Stellungsspiel verbessern etc. sollte man dem gegenüber hinten anstellen.

    Gerade beim Grätschen ist es so, dass es sehr schwierig im höherern Altern zu erlernen ist und man es später bei höherem Niveau allerdings in jedem Fall braucht.


    Durch das Verbieten der Grätsche nimmt man denn Kindern einfach eine Entwicklungsmöglichkeit.

    Meine Meinung.

    Gibt noch viele andere Aspekte die neben dem Training mit reinspielen.

    Z.b. Ernährung, Schlafgewohnheiten, Regeneration etc.

    Es kann z.b. auch sein, dass du zu wenig Pausen zwischen den Trainings/Einheiten hast.


    Falls du das Gefühl hast, dass du dich nicht mehr weiter verbessert, kannst du auch versuchen die Intervalle noch schärfer zu gestalten (noch kürzer und intensiver, dafür mehr Wiederholungen).

    In den seltensten Fällen ist tatsächlich die Grundlagenausdauer das Problem, da du auch beim Intervalltraining und vor allem im normalen Fußballtraining auch die Grundlagenausdauer automatisch mittrainierst.

    Das Problem im Breitensportbereich ist oft, dass die Trainingseinheiten nicht intensiv genug sind.

    Oft werden im Training viele Passstaffetten, Torschuss mit Warteschlange oder große Spielformen in großen Räumen mit wenigen Aktionen/Ballkontakten für den Einzelnen.


    In den Spielen wird dann von den Trainern hingegen auf einmal gefordert wie Liverpool, Leipzig etc. anzulaufen und immer Vollgas zu geben.

    Ich glaube diese Diskrepanz ist auch dein Problem.

    Du sagst ja selber, dass du relativ viel trainierst und da alles passt, aber in den Spielen an den Wochenenden konditionell Probleme bekommst. Der erste Schritt ist in den bisherigen Trainingseinheiten probieren das Beste für einen selbst rauszuholen und z.b. im Abschlussspiel auch weiter die Wege zu gehen für die man eigentlich keine Luft mehr hat.

    Alternativ könntest du nach jedem Training auch noch ein paar Intervalle für dich selbst machen.

    Der Vergleich hinkt gewaltig.

    Klar sollte einem das Trainerdasein selber Freude bereiten, aber man tut damit vor allem auch einer Vielzahl an Kindern/Jugendlichen einen großen Gefallen. Damit einher gehen natürlich viele Orga-Aufgaben, Konfliktsituationen etc. etc. die man beim Angeln/Wandern etc. so nie haben wird. Da kann man wirklich einfach für sich sein.

    Es verlangt ja auch niemand Geld dafür im Fitness-Studion trainieren zu gehen, aber sehr wohl um dort Mitglieder anzuleiten.

    In einer idealen Welt wäre es so, dass die Bezahlung des Trainerjobs einem ermöglicht die wöchentliche Arbeitszeit seines Hauptjobs von 40 Stunden auf 30 Stunden zu reduzieren.

    Leider ist dies aus den bekannten Gründen ja leider nicht möglich.

    Wie is mein Vorredner auch vorgeschlagen hat.

    Baut Felder mit verschiedenen Toren auf. Das löst nicht nur euer Problem mit der Anzahl der Tore, sondern ist auch super interessant und hilfreich für die Kinder, da sie sich immer wieder auf andere Gegebenheiten einstellen müssen.


    Es wird sicherlich Trainer/Eltern/Großväter geben denen das nicht gefällt, da es dann ja kein "richtiges" Turnier ist, aber um die geht es eben auch nicht, sondern um die Kinder.

    Habe noch ein Video, dass aus meiner Sicht in Trainerlehrgängen gezeigt werden müsste:

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    Verstehe die Message dahinter, aber ist natürlich etwas reißerisch dargestellt.

    Es stellt sich die Frage ob die Treppe am hundertsten Tag immernoch genau so oft genutzt wird, oder ob ein Sättigungseffekt eintritt und wieder die gleichen Menschen die Treppe bzw. die Rolltreppe nehmen. Ich würde auf letzteres Tippen.


    Genauso beobachte ich es auch im Sport. Da kannst du die besten Bälle, Plätze, Kabinen und sogar die besten Trainer mit dem besten Training haben, aber wenn ein Kind nicht intrinsisch motiviert ist, wird es irgendwann keine Lust mehr haben...


    Kinder die hingegen intrinsisch motiviert sind, spielen auch mit einer Blechdose auf Rucksäcke als Tore.

    Zusätzlich zu den Punkten die Constantin genannt hat ist der eigentlich wichtigste Punkt, dass man im Amateurbereich gar nicht die "Zeit" dafür hat um isoliertes Ausdauertraining zu betreiben. Um eine Steigerung der Ausdauer zu erreichen, muss man diese 2-3 pro Woche trainieren.

    Ich kann also in jedem Training isoliert Ausdauer trainieren (und habe somit kaum noch Zeit für fußballspezifische Inhalte) oder ich versuche dies in jeder Einheit in den Spielformen zu verpacken.


    Ich glaube die Frage ist somit ganz leicht beantwortet.

    Ich hoffe das war eine Regenerationseinheit um den Spaßfaktor innerhalb der Mannschaft anzukurbeln (wobei es selbst dafür mit Sicherheit bessere Möglichkeiten gibt.)

    Mal ernsthaft, jeder Kreisliga-Trainer müsste sich fragen lassen, was er denn mit der Trainingseinheit bezwecken will.

    Ich hoffe nur, es waren keine Hospitanten vor Ort, die was von Nico Kovac lernen wollten.

    Wenn ich ganz ehrlich bin, fehlen mir immer noch die Worte und mich würde tatsächlich mal eine komplette Trainingswoche oder gerne auch ein ganzer Monat interessieren um einordnen zu können was in dem Video gerade passiert ist.

    Hier sind wir eben nicht mehr im Kinderfußball unterwegs. Vielleicht sind deshalb alle Kindertrainer hier von dem Video verwirrt.

    Wie es Constantin bereits gesagt hat, hier wird die GA trainiert. Gibt es übrigens bei jedem Bundesligisten am Anfang der Vorbereitung in dieser Form.

    Ich würde eher sagen, dass die Persönlichkeit die Grundlage dafür ist ein guter Trainer zu sein.

    Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Eigenerfahrung als Spieler. Muss nicht zwangsläufig Profierfahrung sein, aber mal selber auf dem Platz gestanden zu haben und einige Situationen selbst erlebt zu haben, hilft schon ungemein weiter.


    Die Lizenzen wären dann der nächste Step der einen als Trainer weiterbringt.

    Zu behaupten, dass diese nichts bringen ist völlig vermessen.

    Auch wenn man nicht alles 1 zu 1 umsetzt, so regen die Inhalte der Lizenzen doch zumindest zum Nachdenken und Diskutieren an.

    Das trifft dann zu, wenn Du davon ausgehst, dass der wichtigste Aspekt in den älteren NLZ-Jahrgängen nur noch daraus besteht die psychologische Komponente des internen Konkurrenzkampfes bzw. des Wettkampfdrucks zu vermitteln.

    Das ist definitiv ein wichtiger Aspekt auf dem genannten Niveau.


    Dazu bieten sich alternative Spiele für die Ergänzungsspieler an, oder, was mir auch gut gefällt, die 4 Viertel, die let1612 vorgeschlagen hat.

    Also sollen in der U19-Bundesliga 4 Viertel gespielt werden und im nächsten Jahr sollen die Jungs dann in der Herren-Bundesliga unter völlig anderer Belastung performen?


    Dass die Freundschaftsspiele dann auch tatsächlich in Wettkampfintensität durchgeführt werden ist natürlich Sache der Spieler und Trainer

    Da kann man als Trainer oder Spieler im Dreieck springen. Freundschaftsspiel ist einfach nicht Wettkampf. Alleine der Erfolgs- und Ergebnisdruck ist einfach viel geringer.

    Mir ging es auch eher um die Spielpraxis und ein Interesse daran alle Spieler (eigene + Gegner) besser zu machen - und wenn da mehrere da sind umso besser (5 gegen 5 bis 11 gegen 11). Übrigens 20 min. Fußball würde den Jungs sicher auch besser gefallen als 20 min. Laufen am Ende.

    Zum Thema Co-Trainer: konzentrieren sich die Co-Trainer, die das Warmmachen durchführen dann gar nicht auf ihre Schützlinge, sondern auf das Spiel ;) - "Staff" ist da aus meiner Sicht immer genügend dabei.

    Also ich glaube hier werden Sachen aus dem Kinderfußball mit Sachen aus dem absoluten Jugend-Hochleistungssport blind zusammengeworfen.

    Das bisschen nebenher kicken lassen ist im Breitensport und Kinderfußball super, aber hier völlig deplatziert.

    Ein "Training" bei dem fünf eigene Auswechselspieler gegen fünf Auswechselspieler des Gegners ein bisschen rumbolzen hilft auf diesem Niveau niemandem weiter, weder belastungstechnisch noch als Wettkampferfahrung.


    1. Die Belastung würde viel zu gering sein, da kein Spieler 100% gibt und riskiert sich zu verletzen

    2. Es ist mehr ein Training als ein Wettkampf, daher kein Ersatz zum Spiel

    3. Spieler in diesem Altersbereich haben alle einen Vertrag und bekommen zum Teil gutes Geld für Ihren Dienst. Da kann man auch erwarten, dass man sich mit dem Platz auf der Bank mal begnügt.

    4. Hier geht es nicht um das Fördern der Breite, sondern darum 1-2 Spieler aus der Mannschaft zu Profis zu entwickeln.


    Hier also bitte mal von dem, sonst sehr lobenswerten, Gedanken lösen: mehr Ballzeit = mehr Entwicklung

    Auf diesem Niveau haben Spieler in ihrer bisherigen Karriere soviel Trainings- und Spielzeit gehabt wie die meisten Amateurspieler nicht in ihrer gesamten Karriere (inklusive Herrenbereich).

    Hier hilft nur Trainings- und Spielzeit auf allerhöchstem Niveau weiter, aber sich kein rumgebolze...