Beiträge von EnterTrainer

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Können wir vielleicht mal gemeinsam Ideen sammeln (Brainstorming) wie man den beschrieben , erschreckenden Tendenzen entgegenwirken könnte?


    Bizarrer Vorschlag von mir:

    Jeder Verein richtet auf seinem Gelände ein Beach-Soccer Feld ein, an dem ab und zu irgendwelche Clubbings stattfinden:?:?(

    Ich bin hier im Forum offensichtlich der Einzige, der Funino als alleinger Wettkampfform im F/E Jugendbereich kritisch gegenübersteht, wobei ich die pro Funino Gründe sehr wohl verstanden habe.


    So wie ich es mittlerweile sehe, hängt die Antwort pro/contra Funino anstelle von 7:7 im Wettkampf letztendlich von der Philosophie des Trainers ab.

    Stelle ich langfristige Ausbildung in den Vordergrund und sehe den Spaßfaktor für die Kids als sekundär an, machen Funino Turniere als Wettkampf anstelle von 7:7, nach allem was ich hier gelernt habe, wahrscheinlich Sinn.

    Ist der Spaß am Fußball vorrangig und Ausbildung wird z.Bsp. von einem Papa Trainer so gut es eben geht, betrieben, macht ein 7:7 im Ligabetrieb wahrscheinlich mehr Sinn.


    Logisch dabei ist für mich, dass sich Spaß und Ausbildung nicht gegenseitig ausschließen, aber zeitweilig stehen diese Ziele eben leider auch in Konkurrenz zueinander

    Ich finde es erstaunlich, dass aus einem "15 Kinder in der E Jugend Thread" schleichend ein "Funino is Super" Thread geworden ist.


    Wie wäre es mit folgender Lösung für ein Team von 15-20 Kids:

    Ein Teil der Mannschaft nimmt an einer Liga mit 7:7 teil, der Rest der Kinder wird über Funino Turniere so perfekt weiterentwickelt, dass er auch irgendwann für Ligaspiele gegen stärkere Vereine einsetzbar ist. Nach der Logik "Funino ist alternativlos" würden dann die Schwächeren profitieren. Die bereits etwas weiter Entwickelten hätten dabei einen etwas erhöhten Spaß-Faktor.

    zu deiner Frage 1: wie beibringen: die Kinder Fehler machen lassen. Sie lernen es selbst.

    du wählst nur die passende Übungsform und Spielform.

    zu 2: auch nicht, vor allem dann nicht, wenn wie du schreibst die Kinder nicht in der Lage sind. Du kannst dir Kinder fragen, wie sie die situation wahrgenommen haben, das genügt.

    zu 3: natürlich auch nicht, lass die Kinder spielen. So weißt damit nicht positiv, sondern negativ auf das Spiel ein, weil du den Kindern damit die entscheidungen nimmst und angeblich sogar dadurch die Fehlerquote steigt. (leider habe ich keine Ref.)

    Mich beschäftigt dieses Thema schon länger, aber ich habe immer noch Probleme, Deine Ratschläge in die Praxis umzuetzen


    Zu 1: Lernen Sie es schnell genug selbst, oder finden sie manchen Lösungswege erst nach Jahren? Ich hätte da Beispiele...


    ZU 2: Wann soll ich Fragen? GGf im Training, Spiel 7:7 ?


    Zu 3: Verstehe ich am besten und gelobe Besserung X/. Bereits jetzt achte ich, wenn ich den Affen mache darauf, nur positiv zu coachen und Nie, Nie die Kids bloßzustellen. "Was machst Du da" ist ein No Go, "Lauf Dich frei" geht gerade noch.

    Aber: Wenn ich bestimmte Dinge erst nach dem Spiel anspreche, können die Kids sich meist gar nicht mehr an die jeweilige Situation erinnern. Wo soll da ein Lerneffekt eintreten?


    Wäre das Thema vielleicht einen eigenen Thread wert?

    Die Punkte 1,2,3,4, 5, 7 und 8 kann ich nachvollziehen.

    Bei Punkt 6, 9 und 10 würde ich widersprechen. Es kommt darauf an, wie man es macht.

    Ich ergänze um das Wort ausschließlich: Schuld am Drop Out ist m.E nicht ausschließlich die subjektive Qualität des Trainings.

    Ich kenne Jugendliche, die aufhörten, weil sie nicht mehr mithalten konnten. Warum konnten sie nicht mithalten? Weil sie bis zur D-Jugend grundlegende Techniken und Individualtaktiken nicht gelernt hatten.

    Ich kenne auch Jugendliche, die aufhören, weil sie in C/B/A durch ihre Trainer im Training nicht gefordert wurden. Das waren keine Toptalente, die zu Höherem berufen waren und das wussten sie auch. Sie wollten im Training einfach auf ihrem Niveau gefordert werden.

    Vollkommene Zustimmung meinerseits


    Was ich meinte war, dass man, auch wenn einem das Training vielleicht nicht oder nur teilweise gefällt, man trotzdem insgesamt Spaß am Vereinsfußball haben kann/könnte

    Prof Lochmann hat eine kommerzielle Firma gegründet . #354 ist nichts Anderes als Marketing in einem an sich unabhängigen Forum.


    Dass der Herr auch noch mit dem DFB verbandelt ist macht die Sache nicht besser. Was kann man von DFB/UEFA/FIFA Anderes erwarten?


    Nachdem Du Allein definierst was Fakt ist, und es nur 1 Meinung gibt/geben darf erübrigt sich jeder weitere Kommentar. Super.

    Wie kommst du auf diese Aussage?


    .......

    Übrigens solltest du dich über den User Fussball 4.0 erkundigen, bevor du solche Behauptungen aufstellst, dass das diesen Kindern keinen Spaß macht.


    Ich habe mir deinen Hinweis zu Herzen genommen, mal nach Fußball 4.0 gegoogelt und die entsprechenden Webseiten besucht. Und was musste ich feststellen? Hinter dem angeblichen User "Fußball 4.0" steckt ein kommerzielles Unternehmen, das im Post #354 auch insbesondere unter Verweis auf web-Adresse und Facebook versteckt, aber eindeutig Schleichwerbung betreibt. Ich finde so ein Verhalten hier im Blog gelinde gesagt irritierend und unethisch.


    Du weißt offensichtlich, wer hinter Fussball4.0 steht und ich kann deshalb nicht verstehen, dass Du das gut findest. Ich habe da ein anderes Verständnis von Integrität.


    Abgesehen davon verkauft das angehängte Poster Funino als Allheilmittel zur Ausbildung des Nachwuchses im Spitzensport mit dem Ziel, zukünftige WM Titel zu erringen. Die Wünsche der allermeisten Kinder im Breitensport werden so gleichzeitig vollkommen ignoriert.

    Thorsten,

    neben den starken Aussagen unserer Kinder mache ich das an meinen eigenen Erfahrung in der Kindheit fest. Ich gehöre noch zu der Generation Straßenfußball, die in dem Alter noch nicht im Verein gespielt hat. Spaß gemacht hat es immer dann, wenn mindestens 8-10 andere Kumpels da waren damit man ein "richtiges" Spiel machen konnte. Mit 6 oder weniger war es fad.


    Aber um vielleicht etwas Konsens zu erzeugen, möchte ich meine Eingangsprovokation etwas relativieren: es ist natürlich Alters-abhängig.


    Ich würde das für Funino als Wettkampf so aufdröseln (Funino im Training bleibt davon unberührt):


    Bambini:

    Funino mach absolut Sinn, Vermeidung von Rudelfußball


    F-Jugend:

    7:7 ist etwas zu viel, ich würde stark für ein 5:5 plädieren, gibt es bei unsaber leider nicht


    E-Jugend: 7:7 wie gehabt.


    Das würde m. E. nicht nur einen optimalen Spaßfaktor ergeben, sondern auch einer guten Ausbildung der Kinder gerecht werden.

    Welche Lösung die Beste ist, kann man in den seltensten Fällen festlegen. Darum müssen wir den Spielern auch immer die Gelegenheit geben, EIGENE Erfahrungen zu sammeln. Denn manchmal kommen Spieler auf Lösungen, an die wir Trainer gar nicht gedacht haben. Und vielleicht ist diese Lösung auch besser als diejenige, an die wir dachten. Darum ist das beste Taktiktraining dasjenige, in welchem die Spieler mit spielnahen Situationen konfrontiert werden (Spielformen).

    vangaalsnase

    Ich kann deine Positionen zu 100% nachvollziehen und teile sie.


    Bgl des Zitats habe ich aber folgende Fragen:


    Wie bringen wir den Kindern bei, die richtigen Entscheidungen zu treffen?


    In welchem Maße sollte man als Trainer bestimmte Lösungen vorschlagen, wenn das Kind offensichtlich dazu noch nicht in der Lage ist?


    Sollte ich während des Spiel nicht den Brüllaffen geben und somit in positiver Weise eine bestimmte Lösung vorschlagen? (Der Grundsatz mit der Zeit immer weniger bis gar nicht mehr versteht sich von selbst)


    Ich habe dbzgl für mich noch keine passenden Antworten gefunden und bin gespannt auf deine Sichtweise.

    Ich provoziere hier mal bewusst und bitte vorab um Absolution:


    Mir tun die durchschnittlich begabten Kinder im E/F Alter leid, die mittels Funino davon abgehalten werden, Kind-gerechten Fußball mit Wettbewerbscharakter zu spielen.

    Um mal wieder zum Thema zurückzukommen:


    Es ging in den letzten substantiellen Beiträgen um Drop Out


    Offene Fragen waren:

    1) Was erhält den Jugendlichen den Spaß am Fußball?

    2) Haben die Kids Spaß, wenn das Training gut ist?

    3) Was ist aus Sicht der Spieler gutes Training?


    Ich kann keine der Fragen kompetent beantworten, weil ich im Kinderfußball unterwegs bin. Ich glaube aber, man kann insgesamt Spaß am Fußball haben, auch wenn man sich im Training mal quälen muss oder langweilige Übungen machen muss.


    Fazit: Schuld am Drop Out ist m.E nicht die subjektive Qualität des Trainings

    Ich würde nie von meine Spieler verlangen, das, wenn sie nicht nominiert sind, das sie Trikotvergabe etc machen. Die dürfen gerne den Tag frei gestalten, so wie sie es möchten.

    Wenn Spieler kommen, die nicht aufgestellt sind, schlage ich das vor und sie machen es. Verlangen würde ich das NIEMALS. Auch wird Niemand dazu aufgefordert zu kommen, wenn er nicht aufgestellt ist. Wenn welche kommen, kommen sie unaufgefordert.


    Ich bringe es einfach nicht übers Herz schlechte Fussball-Kinder anders zu behandeln als die Besseren.


    Nur im Funino waren alle immer happy, weil da konnte ich teams nach Stärke machen.

    Komischerweise wollen die stärkeren Kinder das nicht mehr. (Ich vermute sozialen druck aus vielen Richtungen. Eltern, Freunde aus 7:7 teams etc...)

    Ich kann deine Einstellung und deine Moral sehr gut nachvollziehen, und ich würde auch immer Jeden, der kommen will, ins Team aufnehmen. Aber ist es nicht vielleicht für alle gleichermaßen gerechter, wenn die aktuell Besseren in Punktspielen und die weniger Entwickelten in Testspielen nominiert werden? Die Besseren werden so herausgefordert und die Anderen werden vor hohen Niederlagen geschützt.

    Kann es vielleicht sein, dass Funino als Wettkampf-Form bereits nach ein paar Monaten für die Kids auch in diesem Alter zu langweilig wird und zu unattraktive? Woher weiß man, dass ihnen das nur von Außen eingeredet wird? Meine individuelle Erfahrung ist: Funino als Wettkampf interessiert spätestens ab der F1 weder die Kids noch die Eltern, noch mich als Trainer.


    ich übernehme den neuen f2 Jahrgang.

    Ich werde tatsächlich etwas grundlegend anders machen: und zwar alle Untalentierten altersunabgangig in den vorkurs für Bambini schicken. Bisher habe ich das nach alter gemacht. Ab sofort Schütze ich mich dadurch vor den antifussballern.

    Das ist aus meiner Sicht ja gar nicht soweit weg von dem, was ich mache. Für die kommenden Aufgaben wird nach Leistungsvermögen differenziert. Durchlässigkeit ist garantiert. Oder sehe ich das falsch?

    Ich verstehe Deine Punkte gut und kann wie folgt antworten:


    Ja, ich habe das in der letzten Saison exakt so mit einer E2 praktiziert.


    Ich habe das Glück, eine super sympatische Gruppe von Eltern zu haben, die sich nicht beschweren. Sie spüren mein Commitment und meine Empathie gegenüber allen Kindern. Bisher kamen seit 4 Jahren keine negativen Rückmeldungen, aber ich bin mir bewusst, dass die irgendwann kommen können.


    Dass die noch nicht so weit entwickelten Kinder wahrscheinlich mangelndes Vertrauen von meiner Seite in ihre aktuellen Fähigkeiten spüren ist für mich ein Problem, dass ich noch nicht gelöst habe. Momentan noch fragen zumindest die schwächeren Kinder aber nur danach, ob sie Ihre Lieblingsposition spielen und ob sie am Spiel teilnehmen dürfen wobei es egal ist, ob es ein Punktspiel oder nicht. Auch hier denke ich, dass sich das in Zukunft ändern kann.


    Zu den Gimmicks: Ganz wichtig ist mindestens 2x im Jahr ein Spiel Papas gegen Söhne, mit den Prosecco Muttis am Spielfeldrand:). Spieler, die beim Punktspiel nicht aufgestellt aber da sind, sind für die Trikotausgabe verantwortlich, machen den Torwart vor dem Spiel warm, nehmen am abschließenden Elfmeterschießen teil etc. Der Schlachtruf im Kreis ändert sich vor dem Derby gegen einen Verein, der seine E1 anstelle seiner E2 aufgestellt hat in "HIER regiert der .....", Siege werden gefeiert, Niederlagen sind nach dem Umziehen abgehakt, und und und.....


    Im Training differenziere ich keinesfalls, alle trainieren zusammen und machen das gleiche Programm durch, geht auch gar nicht anders ohne Co-Trainer. Das heißt wir sind primär ein Team, mit einem Punktspiel-Modus und einem Testspiel-Modus.

    Eventuelles Mobbing der Kinder wegen schwacher Leistung versuche ich stets im Ansatz sofort zu unterbinden. Leider bemerkt man dsbzgl aber nicht immer, was hinter dem Rücken abgeht.


    Meine Philosophie habe ich am Anfang den Eltern kommuniziert, Einzelfälle diskutiere ich von meiner Seite aus nicht. Vereinzelt habe ich allgemeine Nachfragen (keine Beschwerden) von Eltern bekommen, die ich auch gerne detailliert besprochen habe, aber Einzelentscheidungen bzgl eines bestimmten Spiels diskutiere ich nicht.


    Wichtig ist aber auch, dass ich die Eltern darum bitte, mir in jedem Fall sobald wie möglich vorab mitzuteilen, an welchen Spieltagen ihr Kind aus terminlichen Gründen verhindert ist. Das erleichtert eine über die gesamte Saison gerechte Aufstellungspraxis. Dennoch tut es mir bei jeder Aufstellung weh, wenn ich dann sehe, wen ich alles nicht berücksichtigen konnte.


    Falls ich Dir einen Rat geben darf: Setze kein Kind auf die Warteliste, sondern lasse alle die kommen wollen zumindest mit-trainieren. Wer weiß, ob einem da nicht eventuell der eine oder andere Mini-Messi entgeht?


    Beispiel einer möglichen Vermittlung von Mannschaftstaktik für Bambinis:

    Wir sind hungrige Löwen und auf der anderen Seite sind ebenfalls hungrige Löwen. Wir alle sind so hungrig, dass wir die Gazelle jagen und dann in unser Versteck bringen wollen. Wie können wir das gemeinsam schaffen, dass wir fressen und die anderen hungern müssen?

    Mit so einer ähnlichen Geschichte bin ich bereits bei den Bambinis ausgelacht worden;(


    Was in dem Alter zieht ist folgendes:

    "Ihr spielt jetzt wie Dortmund und holt Euch sofort den Ball wieder wenn Ihr ihn verloren habt"

    "Du bist jetzt Arjen Robben und schießt mit links":)

    maider187, das Beispiel mit den Rechenarten zieht für mich nicht: Rechnen können muss ich, Fußball spielen kann ich, wenn ich Bock drauf habe. Letzteres ist hier entscheidend. Ich verstehe absolut, dass die technischen Grundlagen so früh wie möglich gelegt werden sollten. Könnte es in Deinem aktuellen Fall aber so sein, dass Deine Truppe einfach unterdurchschnittlich talentiert ist?


    In dem Thread geht es primär um die Ursachen des Drop Outs und was man dagegen tun kann. Ich bestreite nach wie vor, dass unzureichende Ausbildung im Kindesalter eine der Hauptursachen für den Drop Out im Jugendalter ist. Beeinflußbare Ursachen zur Minderung der Drop Out Quote sollten ehrlicherweise im Umgang mit den Jahrgängen gesucht werden, in denen der Drop Out auch tatsächlich erfolgt.


    Eine nicht beeinflußbare Ursache der Drop Out Statistiken mag darin liegen, dass bis zur E-Jugend immer noch Kinder dazu stoßen, die vorher nicht im Vereinsfußball unterwegs waren. Dadurch werden Abgänge in den unteren Jahrgängen kompensiert. Bei den Jugendlichen sind Zugänge von Spielern, die vorher nicht in einem Verein gespielt haben, wohl eher selten.


    Die Frage, wie der Jugendfußball in 5-10 Jahren aussehen wird, hängt auch davon ab, ob der DFB so weiter macht wie bisher. Passiert nichts, werden die Drop Out Quoten wohl nicht gesenkt werden können. Kreativität ist gefragt, aber wo soll die herkommen? Ein Blick über den Zaun auf andere Sportarten könnte da helfen.