Beiträge von EnterTrainer

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    Follkao, ich sehe Kinderfußball nicht isoliert und verstehe, dass es ein Kontinuum hin zum Jugend- und Erwachsenen Fußball geben sollte.

    Dieses sicherzustellen ist natürlich aus vielen Gründen ein absolut berechtigtes und respektables Anliegen.


    Einen derartigen Anspruch habe ich persönlich als Papa-Trainer (Notnagel, Zufallslösung) aber nicht. Wenn sich mein Sohn irgendwann entscheidet, dass er keinen Bock mehr auf Fußball hat, ist das für mich ok, weil es eben noch andere Dinge im Leben gibt, die Spaß bringen können. Ich persönlich habe deshalb nicht den Anspruch, dass mein Sohn oder andere Kids aus dem Team, dass mir wirklich ans Herz gewachsen ist, nach optimaler Ausbildung in 10 Jahren immer noch immer noch möglichst hochklassig kicken. Aber vielleicht können wir jetzt soviel Spaß wie möglich am Fußball Spielen haben, und uns im Rahmen unserer Möglichkeiten weiterentwickeln, solange wir gemeinsam Spaß haben.


    Anders ausgedrückt:

    Beim Fußball geht es nicht um Leben und Tod, Fußball ist viel wichtiger :):):):):)


    Wenn wir das im Kleinfeldbereich erfolgreich vermitteln können, brauchen wir uns über Drop Out im Jugendbereich keine Gedanken mehr zu machen.

    Wie können wir das vermitteln?

    Teamgeist, Empathie, Alle einbinden, Training mit soviel Spielformen wie möglich, Funino ab der F nur im Training, Wettbewerbscharakter spätestens ab E-Jugend zulassen, Erfolge feiern (nicht nur Siege und Tabellenplätze, sondern auch Tore bei Niederlagen oder von Kids, die sonst nicht so oft treffen), Niederlagen schnell vergessen.


    Im übrigen kann ich auch die hier öfter geäußerte Meinung, die Kinder sollen gewinnen wollen, aber dem Trainer soll es egal sein nicht so ganz nachvollziehen. Natürlich ist es mir letztendlich egal, aber wenn ich mich mit meinen Kids nicht gemeinsam freuen, ärgern oder trauern kann, verliere ich an Authentizität und letztendlich dann mittelfristig auch an Autorität.

    Vielen Dank für die Tipps. Den Trupp zeitweilig teilen und einen Teil z.Bsp Funino spielen lassen werde ich mal ausprobieren.


    Hat jemand Erfahrung damit, einen Teil des Teams selbstständig bestimmte Übungsformen durchführen zu lassen, z. Bsp Torschuss, Passformen?

    Follkao

    wenn ich Deinen letzten Beitrag richtig verstehe, heißt das, Kinderfußball und Jugendfußball dienen im Wesentlichen dazu, Nachwuchs für die Herrenmannschaften auszubilden. Alles Andere ist sekundär.


    Ich finde das nicht Kind-gerecht. Im Kleinfeldbereich denken wohl nur die wenigsten Kinder und Eltern darüber nach, ob man irgendwann mal in einer 1. Mannschaft spielen will. Auch für viele Jugendliche, die gerne im "hier und jetzt" leben, kann so eine oberste Zielsetzung ein möglicher Drop Out Faktor sein

    Dementsprechend ist der Spaß am 7vs7 den Kindern auch bloß jahrelang anerzogen worden. Und siehe da, es hat geklappt.

    Das stimmt m.E. so nicht.

    Die Kinder, die in den Verein kommen, wollen definitiv Fußball so spielen wie die Großen und zwar auf 2 Tore und nicht Funino auf 4 Tore mit ggf weiteren Provokationsregeln.

    Sie wollen das, weil sie es aus der Sportschau und vom Bolzplatz so kennen und Nicht, weil ihnen die Eltern erklärt haben, wie Fußball funktioniert. Mit aktiver Erziehung hin zu 7:7 hat das nichts zu tun.


    Das man natürlich Ball/Tor/Spielfeldgröße und Mannschaftsstärke altersgerecht anpassen muss, versteht sich von selbst, hat aber primär nix mit Funino zu tun. Bspw halte ich in der F ein 5:5 als Ligabetrieb für sinnvoll

    Ich sehe das ähnlich wie Andre,

    ein Straßenfußballer, der 3x die Woche kickt und erst in der D in den Verein kommt ist wahrscheinlich nicht viel schlechter als ein vergleichbar talentiertes Kind, das seit den Bambinis nur im Verein spielt, und wenn die Trainer noch so perfekt coachen.


    Also was können wir als Trainer im E/F Alter tun?

    - Den Kindern den Spaß am organisierten Fußball vermitteln

    - Den Kindern Teamgeist vermitteln und den Spaß daran, als Mannschaft etwas gemeinsam zu erreichen

    Wenn man dann Glück hat, sind die Kinder so vom Fußball eingenommen, dass sie bis zum Herrenbereich weitermachen


    Aber zurück zum Thema:

    Aufgrund der Ferien ist bei uns erst Anfang September Trainingsbeginn, d.h. ich habe maximal für die Herbstrunde 2 Monate im Freien Zeit für Training. Mehr als maximal 4 Schwerpunkte sind da nicht drin. Was sollte man da in einer E1 am besten anfangen?

    Ich würde ganz gerne nochmals zum Ausgangsthema zurückkommen:


    Besteht eigentlich hier im Forum weitgehend Konsens, dass Kinderfußball per se ein Wert an sich ist?


    Wenn Kinderfußball ein Wert an sich sein sollte, ist es dann Konsens, dass der Spaß aller teilnehmenden Kinder im Vordergrund stehen sollte?


    Ist es Konsens, dass im Kinderfussball Spielergebnisse keine Rolle spielen?

    Bfv. Bei uns ist es möglich in einigen Kreisen im Raum München, Zugspitze und Franken den herkömmlichen Spielbetrieb durch Funino Festivals zu ersetzen. Inzwischen sind es genug Vereine, um es tatsächlich nach kreisen aufzuteilen, jedoch gibt es schon Überschneidungen.

    Zur Situation im Kreis Zugspitze:

    Ich war zufällig im Frühjahr (ausnahmweise) auf einer Kreisjugendleitertagung Zugspitzte-Mitte. In der Tat wird Funino in Zukunft für die F-Jugend angeboten, und zwar nicht obligatorisch, sondern als Alternativ/Zusatzangebot.


    So, und jetzt kommt der Gag (Ist aber Realität!):

    Gleichzeitig wurde von Seiten der Spielleiter der Vorschlag gemacht, in der E1 9:9 aufs verkleinerte Großfeld zu spielen mit dem Hauptargument, man müsse etwas gegen den zukünftigen Drop Out tun. Es wurde keine definitive Entscheidung getroffen, aber es ist wahrscheinlich, dass es eine entsprechende Staffel für alle interessierten Vereine (im Wesentlichen die größeren Vereine des Kreises) geben wird.


    Anders ausgedrückt: Unter der Zugspitze kann man in Zukunft ggf bis zur F1 Funino spielen und dann, wenn man nur ein E-Jugend-Team hat, "problemlos" auf 9:9 umsteigen. Wahnsinn!


    Zusammengefaßt habe ich den Eindruck Funino/Spielfeldgröße ist keine rationale Frage, sondern eine Glaubensfrage.


    Was spricht, aus meiner Sicht zusammengefasst für Funino?

    - Mehr Ballkontakte für jeden einzelnen Spieler

    - mehr partielle Erfolgserlebnisse

    - Schulung des Findens einfacher Problemlösungen unter Wettbewerbsbedingungen.

    Ich gebe zu, dass sind viele gute gründe


    Das die Kinder von sich aus gerne nur Funino spielen, entspricht einfach nicht meinen Erfahrungen und ich kann das, ehrlich gesagt, auch nicht glauben. Natürlich können Kinder auch Spaß an NUR Funino haben, wenn man sie dahingehend langfristig erzieht und kein 7:7 parallel anbietet.

    Verstehe ich es richtig, dass es von Vorteil ist, bei einem bestimmten Schwerpunkt (was auch immer Übungsform/Spielform miteinander abzuwechseln und langsam den Schwierigkeitsgrad zu steigern? Wie lange ein Schwerpunkt dauern sollte hinge dann davon ab, welches Level man erreichen will?

    Andre,

    bitte nicht übel nehmen, aber was du vorschlägst ist eine Lösung die der Denuntiation Tür und Tor öffnet, ich würde so etwas definitiv nicht mitmachen.


    Ich glaube eher, der Grund warum Kindertrainer aufhören ist Zeitmangel und fehlende Unterstützung (Wertschätzung) von Seiten des Vereins. Ich persönlich kenne keinen Kollegen, der aufgehört hat, weil die Kollegen aus den anderen Vereinen sich scheiße verhalten.


    Bzgl Bezahlung: Geld verdirbt den Charakter. Erklär mir mal, wie ein bezahlter Trainer die gleiche notwendige Empathie entwickeln kann wie ein klassische ignoranter Papa-Trainer!


    Zu Funino nehme ich in dem betreffenden Thread Stellung...

    Vorsicht... meine Absicht und der Inhalt zielte nicht darauf ab, Dich persönlich zu beleidigen o. ä., sondern ich möchte gerade bei diesem Thema sensibilisieren. Ich möchte, dass man sich hinterfragt. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass ich persönliche Disziplin hin zu gepflegter Achtung gegenüber Gesetzmäßigkeiten im Kifu sinnhaftig wären/sein könnten. Ja... ich wäre ein Fan davon, Vereinen selbiges zum Schutz des Kifu zwangsweise aufzuerlegen. .......

    Inhaltlich fand ich deine Ausführungen in so weit interessant, als das du so ausführte, dass exakt das sich die Ausnahme gönnen wollen... ein für mich stellvertretendes Beispiel war, daß zur Vorsicht mahnen lässt. Gr. Andre

    Kein Problem, ich habe mich bestimmt nicht beleidigt gefühlt, hab schon verstanden wie du es gemeint hast, außerdem bin ich ja auch ziemlich direkt :)

    Bzgl Verhaltenkodex-Auflagen frage ich mich, wer konkret sowas wie und mit welchem Auwand kontrollieren und ggf bestrafen sollte. Ich kann mir das konkret nur sehr schwer vorstellen.

    Die Beispiele die ich genannt habe, sehe ich ehrlicherweise übrigens nicht als Ausnahmen..... Ihr habt mich hier dsbzgl aber bereits sensibilisiert (Stichwort: Erlernen von Lösungsfindungen)


    Wegen der Bezahlung ist d Vergleich zu Unternehmen evtl. nicht gut, aber es gibt genug Unternehmen, die Fachkräfte suchen und keine finden. Wenn die Aussicht auf mehr Umsatz gegeben ist werden neue Kräfte eben eingelernt. Wenn der Umsatz sinkt, werden diese wieder freigesetzt. Freie Stellen werden bestmöglich besetzt. Es finden in jedem Fall Anpassungen statt. ....

    Es ist aber so, dass im KiFu der Umsatz, dass heißt die Zahl der Kinder im Kleinfeldbereich nicht sinkt. Also können es sich wohl nur wenige große Vereine leisten, die Eingelernten rauszuschmeißen. :|


    Es muß m.E. gar nicht unser Ziel sein, in einer Diskussion immer eine Konsensmeinung zu erreichen. Mir ist schon geholfen, wen ich auch mal andere Sichtweisen kennenlerne und so meine Sicht auf den Fußball verfeinern kann; nix ist schwarz-weiß bzw Entweder-Oder.


    Altersangepasste Spielformen, Mannschaftsstärken und Spielfelder sind unstrittig, strittig ist nur, welche Formen für welches Alter angemessen sind. Funino für Bambini ist m.E. angepaßt, passt aber m.E. nicht mehr als Wettbewerbsform in der F-Jugend. Zu mir persönlich: Als Papa-Trainer, der mittlerweile mit seinem Sohn in der E1 angekommen ist, stellt sich die "Funino-Frage" wohl nicht mehr. Ich plane nicht, irgendwann eine Mannschaft zu übernehmen, der mein Sohn nicht angehört.


    Die Kritik an meinem Konzept zur Rotation kann ich nicht ganz nachvollziehen. Eine Alternative wäre, die schwächeren 6 Kinder wegzuschicken. Am Ort gibt es bei uns 3 Vereine, die keine wahren Alternativen darstellen. 1 Verein hat gar keine Jugend, einem weiteren fehlt die kritische Masse um kontinuierlich Mannschaften melden zu können und den 3. Verein würde keiner aus dem Forum guten Gewissens empfehlen:(. Fazit: 6 Kindern wird verwehrt, Vereinsfußball kennen zu lernen. Wenn ich alle 18 Kinder bei 7:7 vollständig paritätisch einsetze, heißt das, dass auch die Besseren nur jedes 2.5te Spiel zum Einsatz kommen. Das ist für eine durchschnittliche Weiterentwicklung zu wenig und wird diesen Kindern nicht gerecht. Hinzu kommt, dass zumindest bei mir die Besseren viel länger dabei sind wie die noch nicht so weit Entwickelten.


    Schlußendlich verstehe ich, das Spaß, Empathie und Gerechtigkeit keine Gegensätze zu Funino und Totalrotation sind. Dennoch glaube ich, dass fast alle Kinder zu uns kommen, weil sie wie die Großen Fußball auf 2 Tore spielen wollen und dabei gewinnen wollen. Wenn der DFB den Kinderfußball in Zukunft so ausrichtet, daß diese Intentionen vernachlässigt werden und Ausbildung Vorrang vor Spaß am Wettbewerb bekommt, riskieren wir, daß das Interesse am Vereinsfußball im Kindesalter sinkt.


    Sorry, dass ich so unbelehrbar bin :/

    @maider187    

    Ich erkenne mich in dem was Du beschreibst, ziemlich genau wieder. Es geht einem um die Kids, die einem seit Jahren ans Herz gewachsen sind. Man wünscht ihnen das Erfolgserlebnis. Mit Sicherheit wäre für mein Team wie auch für andere Mannschaften nach mehreren Jahren ein Trainerwechsel von Vorteil, idealerweise zu einem qualifizierten Trainer, aber das ist zumindest bei uns im Verein illusorisch.

    Andre,

    wenn ich es richtig verstanden haben, schlägst Du eine strikte Verhaltensreglementierung für Vereine, Trainer und Eltern vor. Als Konsequenz würden "schlechte" Trainer (wie ich) aufhören, was aber dadurch kompensiert werden würde, dass die "guten" Trainer länger im Amt bleiben bzw wieder ins Amt zurückkehren würden.


    Die Realität, die ich sehe ist, dass es viele Mannschaften nur deshalb gibt, weil es "schlechte" Papa-Trainer gibt, die mit viel Idealismus den Trainer nach bestem Wissen und Gewissen geben, so gut es eben geht. Glaubst Du, dass wären noch genau so viele, wenn man hier stärker regulieren würde? Ich glaube, das würde viele abschrecken, es überhaupt zu versuchen. Andere würden nach einer Maßregelung schnell aufhören. Ich sehe auch nicht die vielen "guten" Trainer, die dann verfügbar wären, um die Lücken zu füllen.

    In der Konsequenz würde das heißen: weniger Kindermannschaften, weniger Nachwuchs.


    Im Übrigen glaube ich, dass auch Trainer, die sich in deinem Sinne als "Brüllaffen" aufführen oder kein Totalrotation durchführen, ein sehr gutes Verhältnis zu den Kindern aufbauen können. Auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen: Meine Stichwörter lauten dsbzgl Spaß, Empathie und Gerechtigkeit.

    Nach meiner Erfahrung sollte man frühestens im älteren Bambini Jahrgang mit ersten Spielen gegen andere Teams anfangen, alternativ könnte bei den Bambinis Funino gespielt werden. Ab der F-Jugend dann regelmäßige Spiele ggf zunächst als 5 gegen 5.


    Ich muß hier auch mal eine Lanze für die Eltern brechen. Nach meiner Erfahrung ist es eher eine kleine Minderheit sowohl der Eltern, als auch der Trainer, die in diesem Alter Druck ausüben, Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

    Hi Andre,

    danke, dass du direkt auf meine Argumente eingehst, auch wenn wir wohl sehr konträre Vorstellungen haben, aber das macht es ja interessant. Bitte meine folgenden Antworten nicht persönlich nehmen, ich provoziere gerne:


    Ja Rotation kenne ich, der Sinn ist mir bekannt, sowohl im Spiel, als auch zwischen mehreren Spielen. Mach ich auch soweit es aus meiner Sicht sowohl für das einzelne Kind als auch für das Team Sinn macht. Jeder spielt wenn er aufgestellt ist mindestens 1 Halbzeit , in der Regel deutlich mehr.

    Bei einem Kader von 12 habe ich in der F-Jugend nahezu Totalrotation spielerbezogen durchgeführt, aber Positionen eher beibehalten. In der E2 waren es dann 18. Ich habe tendenziell Ergebnis-Orientiert aufgestellt, aber aus einem erweiterten Kreis von etwa 12 Kids. Darüber hinaus gabs viele Testspiele, sodass alle 18 im Endeffekt auf annähernd gleiche Einsatzzeiten kamen. Ist das nicht besser als ein in einer Mannschaft nicht mehr als 12 Kids aufzunehmen und den Rest nach Hause zu schicken? So machts nämlich die Konkurrenz.

    Fazit: In wie weit man Rotation praktizieren kann, was idealerweise wünschenswert ist, hängt vor allem auch von der Kadergröße ab.


    Nach Deiner Definition bin ich wahrscheinlich Brüllaffe und Joy-Stick Trainer, nach Ansicht der Eltern mache ich mittlerweile am Rand zu wenig.....

    Das mache ich aus 2 Gründen:

    1. Einzelne Kids anfeuern und motivieren, manche brauchen das um auf Tour zu kommen, bei andern ist das nicht nötig und bei denen mach ich das dann auch nicht.

    2. Lösungswege aufzeigen, auf die die Kids über einen längeren Zeitraum nicht von selbst gekommen sind. Das ist - auch dank diese Forums - und aufgrund der Entwicklung, die meine Jungs durchmachen in der letzten Zeit weniger geworden und ich gelobe weitere Besserung.

    Negative Kritik oder gar ein Kind bloßstellen ist ein No-Go. Bloßstellen ist mir in 4 Jahren genau 1x passiert - bei meinem eigenen Sohn, hab mich hinterher entschuldigt, er hatte es nicht mal so aufgefaßt....

    Ich bestreite aber nicht, dass es auch Brüllaffen gibt, die schlecht drauf sind und ihre Aggression auf die Kinder übertragen. Die sind bei uns im Kreis aber eher die Ausnahme.


    Ich nehme für mich in Anspruch, dass ich alle fair behandle, alle Kids im Team, aber auch den Gegner, auch wenn ich mich nicht gemäß dem Mainstream des Forums hier benehme. Ich coache mit viel Empathie und versuche so, meine Begeisterung für Fußball auf die Kid zu übertragen.


    Zusätzliche Reglementierungen für Trainer oder Kids (so wie "alle müssen bis zum Ende der E Funino spielen, weil es besser für die Ausbildung ist") lehne ich ab. Welcher Zufalls-Papa-Trainer sollte sich das antun? Weniger Trainer heißt aber automatisch weniger Mannschaften. Ist des das, was die ambitionierte Trainercommunity will? Vereinsfußball nur noch für Privilegierte mit langfristigen Ambitionen?

    Ohne auf die Einzelheiten der letzten Posts einzugehen, es wird hier m.E. immer nur der Aspekt der Ausbildung in den Vordergrund gestellt, der Aspekt des Spaßes am Wettkampf bleibt komplett außen vor.

    Was die Blümchenpflücker betrifft, an denen das Spiel vorbeiläuft: Die habe ich ab F1 und älter nicht mehr erlebt.

    Ich freue mich, wenn du schreibst, dass du dich bei Punkt drei verbessern magst und reflektierst. Egal was rauskommt, dass ist schon geil!

    Punkt 1: ja, das lernen sie schnell. Zumindest die Fußballer. Um es zu intensivieren kann ich trotzdem immer wieder nur das Buch von HW empfehlen, auch wenn es Produkt werbung ist. Kaufe es einfach hier bei Uwe und gut! :)

    Punkt 2:siehe den Beitrag von maider187. Ich hole die Kinder kurz. Nicht nur wenn ihnen dadurch zeitstrafen aufbrummen möchte, sondern auch bei Lob und wenn ich was fragen möchte, dass er mir darlegen soll. Im Zweifel unterstützt dieses Vorgehen immer die Rotation und jeder bekommt Pausen und spuelzeit.

    Aber es beginnt immer mit der Abkehr vom Ergebnis. denn nur dann kannst du selbst die entspannte innere Haltung zeigen, die dafür nötig ist!! Das ist mMn key!

    Wenn ich nicht reflektieren würde, wäre ich hier im Forum nicht unterwegs, viele Beiträge haben mich schon Schritt für Schritt weitergebracht, danke.


    Bei Punkt 3 bin ich schon etwas länger auf dem richtigen Weg, aber es kann noch besser werden. Es gibt aber immer auch Kinder, die brauchen Aufmunterung, um richtig ins Spiel zu finden. Das sind die lauten Kommentare. Andere Ratschläge rufe ich so leise und so sparsam wie möglich.


    Zu Punkt 1:

    Ja, gewisse Dinge lernen die Kids von selbst, andere gehen zumindest bei uns nicht von allein zBsp:

    - Schnelle Spieleröffnung bei Ballbesitz des Torwarts

    - dem Ball entgegengehen

    - Anspiel in den Lauf

    Solche Themen müssen m.E. explizit vorgegeben werden.


    Punkt 2 ist bei mir bisher nur im Training passiert, werde ich auch mal im Spiel probieren.


    Was aber die Abkehr vom Ergebnis betrifft, das kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen. Fußball ist auch für Kinder bereits mit starken Emotionen verbunden, und die machen auch im Kindesalter die Faszination unseres Sports aus. Wenn ich die Emotion rausnehme, dann wird Fußball zu einem beliebig austauschbaren Sport und wir driften automatisch in Richtung des Themas Drop Out. Trotz Emotionen werden bei uns Niederlagen schnell abgehakt.

    EnterTrainer komm einfach mal zum Festival vorbei. Wo kommst du denn her? Einfach mal ankucken. Ich zahle dir auch die Bratwürste und deine Limo. Man muss einfach gesehen haben was die u7 da zaubert.

    Vielen Dank für die Einladung, klingt verlockend, auch wegen der guten frängischen Bradwurschdd, wenn ich dich geografisch richtig einorde:). Bin in Nürnberg aufgewachsen und tatsächlich ab und zu noch dort bei meiner Mutter zu Besuch.

    Für mich geht es gar nicht unbedingt um ein "entweder oder". Ein "sowohl als auch" ist doch schon in Ordnung. Vermutlich ist das 7:7 für die Kinder näher am "richtigen" Fußball. Funino schließt das 7:7 ja auch nicht aus.

    Ein Funino als "add on" fände ich ok, solange der Ligabetrieb erhalten bleibt


    Ein kleiner Schritt für mich wäre schon 5 gegen 5 auf kleinere Tore (z.B. Handballtore) in der F-Jugend. Und vom Spaßfaktor konnte ich da bisher keine Unterschiede zwischen einem Hallenturnier und einem Feldturnier feststellen.

    Und ich habe in der G-Jugend fast ausnahmslos Trainingsvergleiche (u.a. mit Funino) gemacht und habe dadurch keinen einzigen Spieler verloren.

    Damit könnte ich mich echt anfreunden, Funino für Bambini, 5:5 für F-linge und 7:7 in der E.


    Aber meinst du wirklich, dass 7:7 mehr Spaß macht? Also wenn ich mich in die Perspektive eines fußballverrückten Kindes begebe, dann ist 3:3 doch einfach geil. Viele Ballkontakte (viel Aktionen), viele Tore, tendentiell mehr Raum für Dribblings (durch die beiden Tore auch mehr Optionen). Viele Kids fordern das 7:7 bzw. große Spiele im Training. Aber ich habe in meiner Zeit als Trainer im KF die Erfahrung gemacht, dass Kids die meisten neuen Spiele erstmal ablehnen, wenn sie allerdings merken, dass es richtig Tempo drin ist, dann fordern sie es auch ein.

    Das Funino den Kids nicht soviel Spaß macht wie 5:5 oder 7:7 , davon bin ich absolut überzeugt.

    Denk doch mal an deine Kindheit zurück, Was hat da am meisten Spaß gemacht?

    Warum kommen die Kinder in den Verein? Weil sie Funino spielen wollen?

    Habt Ihr nie den Satz im Training gehört: Wann machen wir endlich ein "richtiges" Spiel?