Alles anzeigenWoraus liest Du das? Daraus, dass es mir wichtig ist, langfristig Spaß zu vermitteln? Wenn wir den Kinder- und Jugendfußball von der G- bis zur A-Jugend betrachten, reden wir über ca. 14 Jahre. Ist das für Dich nicht langfristig?
Wenn ich als Verein langfristig Spaß vermitteln will, heißt das z.B., dass ich ihnen immer die Möglichkeit gebe, etwas neues zu lernen. Auch noch in der C- und B-Jugend. Wenn ich, so wie Du, den Kinderfußball als eigenen, isolierten Wert sehe, entkoppele ich ihn vom Jugendfußball. Ich sorge bis 12/13 Jahren für Spaß. Was danach passiert, interessiert mich nicht mehr. Konsequent zu Ende gedacht, könnte man dann eigene Kinderfußballvereine gründen, die nur ein Angebot von der G- bis zur D-Jugend haben.
Müssen sie auch nicht. Fußball macht übrigens auch unterhalb einer 1. Mannschaft Spaß. Vielleicht sogar noch mehr...
Ich habe bislang noch keine Eltern getroffen, die es unlogisch fanden, wenn die D auf der E aufbaut und die die C auf der D.
Wie finden es denn die Eltern, wenn Du ihnen sagst, dass für Dich der Fußball mit 13 Jahren aufhört?
Niemand spricht von der Zielsetzung 1. Mannschaft. Nach Deiner Definition von Kinderfußball spielt es ohnehin keine Rolle, ob diese Jugendlichen noch Fußball Spielen.
Follkao, ich sehe Kinderfußball nicht isoliert und verstehe, dass es ein Kontinuum hin zum Jugend- und Erwachsenen Fußball geben sollte.
Dieses sicherzustellen ist natürlich aus vielen Gründen ein absolut berechtigtes und respektables Anliegen.
Einen derartigen Anspruch habe ich persönlich als Papa-Trainer (Notnagel, Zufallslösung) aber nicht. Wenn sich mein Sohn irgendwann entscheidet, dass er keinen Bock mehr auf Fußball hat, ist das für mich ok, weil es eben noch andere Dinge im Leben gibt, die Spaß bringen können. Ich persönlich habe deshalb nicht den Anspruch, dass mein Sohn oder andere Kids aus dem Team, dass mir wirklich ans Herz gewachsen ist, nach optimaler Ausbildung in 10 Jahren immer noch immer noch möglichst hochklassig kicken. Aber vielleicht können wir jetzt soviel Spaß wie möglich am Fußball Spielen haben, und uns im Rahmen unserer Möglichkeiten weiterentwickeln, solange wir gemeinsam Spaß haben.
Anders ausgedrückt:
Beim Fußball geht es nicht um Leben und Tod, Fußball ist viel wichtiger
Wenn wir das im Kleinfeldbereich erfolgreich vermitteln können, brauchen wir uns über Drop Out im Jugendbereich keine Gedanken mehr zu machen.
Wie können wir das vermitteln?
Teamgeist, Empathie, Alle einbinden, Training mit soviel Spielformen wie möglich, Funino ab der F nur im Training, Wettbewerbscharakter spätestens ab E-Jugend zulassen, Erfolge feiern (nicht nur Siege und Tabellenplätze, sondern auch Tore bei Niederlagen oder von Kids, die sonst nicht so oft treffen), Niederlagen schnell vergessen.
Im übrigen kann ich auch die hier öfter geäußerte Meinung, die Kinder sollen gewinnen wollen, aber dem Trainer soll es egal sein nicht so ganz nachvollziehen. Natürlich ist es mir letztendlich egal, aber wenn ich mich mit meinen Kids nicht gemeinsam freuen, ärgern oder trauern kann, verliere ich an Authentizität und letztendlich dann mittelfristig auch an Autorität.