Beiträge von EnterTrainer

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    Tendenziell trainiere ich abhängig vom Schwerpunkt soviel Übungsformen wie nötig, aber soviel Spielformen wie möglich.


    Das größte praktische Problem bei Spielformen ergibt sich für mich aus der heterogenen Stärke des Kaders. In Übungsformen lässt sich das idR problemlos kompensieren, in Spielformen können weniger weit entwickelte Kinder, aber auch unkonzentrierte Kids teilweise ganze Spielformen wirkungslos machen.

    Bsp: Eine Spielform zur Schulung des Umschaltens gelingt unter diesen Umständen nur unzulänglich bis gar nicht.


    Die Initialzündung für das Kindertraineramt war für mich, wie wohl auch für viele andere eine kleine Erpressung von Seiten des Vereins : wenn sich kein Trainer findet, dann gibt es eben nächstes Jahr keine Bambinis... man wollte dem eigenen Nachwuchs ja nicht den Weg in den Fußball verbauen und hinbringen/abholen muß man das Kind ja sowieso...


    In der nächsten Saison (F-Jugend) hat sich der akute Trainermangel des Vereins eher noch verschlimmert - die Kids, die man trainiert lieben einen - und die Eltern sich froh, dass sich jemand, der aus ihrer Sicht angeblich Ahnung hat - drum kümmert. Es gibt kleine Erfolge in der Ausbildung, man gewinnt das eine oder anderere Turnier und man merkt, es macht plötzlich Spaß.


    2 Jahre später (E-Jugend) ist der organisatorische Aufwand und die sportliche/fachliche Anforderung an mich Trainer enorm gestiegen. Das nervt. Gleichzeitig haben wir mit einer Reihe Eltern über den Fußball enge Freundschaften geschlossen und unternehmen sogar gemeinsame Urlaube. Ebenfalls gleichzeitig ist die Identifikation mit dem Verein enorm gestiegen, obwohl dies nicht mein Heimatverein ist, da wir erst seit ein paar Jahren hier wohnen. Der Verein ist ein chaotischer Dorfverein und wie fast überall gibt es viele Dinge, die einen auf die Palme bringen, bzw einen verzweifeln lassen, aber das alles wird durch die neuen persönlichen Bande mehr als kompensiert.

    In der E-Jugend spielen wir erstmals etwas erfolgsorientiert und dabei unerwartet einigermaßen erfolgreich. Ob ich aber gleichzeitig vernünftig ausbilde, kann ich letztendlich nicht abschließend beurteilen.


    Nächste Saison steht mit der D-Jugend das verkleinerte Großfeld an. Bin ich dann noch Trainer? Ich befürchte es. Gerne würde ich die Mannschaft in die Hände eines qualifizierten Trainers geben, denn


    - der organisatorische Aufwand überfordert mich ziemlich, da ich nur sehr aushilfsweise auf Co-Trainer zurückgreifen kann

    - der erforderliche Fortbildungs-Aufwand für mich erhöht sich ständig

    - nach 4 1/2 Jahren ist die einstige Bewunderung des Trainers durch die Kids vorbei, die Autorität leidet, mehr und mehr disziplinarische Probleme stellen sich ein (welcher Lehrer unterrichtet ein Kind länger als 4 Jahre?)

    - es wäre gut , wenn die Mannschaft, die jetzt seit 5 Jahren ohne einen einzigen substantiellen Abgang zusammen ist, über meine begrenzten Ideen vom Fußball hinaus auch andere "Fußball-Philosophien" kennenlernen würde.


    Ob man einen anderen Trainer findet? Wohl kaum, macht aber nix, denn es läuft ja...….



    Zu den Punkten von Libra möchte ich sagen:

    Man sollte den Trainer solange machen, wie es Spaß macht, und es macht eine Menge Spaß, wenn man selbigen in den Vordergrund stellt.


    Zu erfolgsorientiertes Arbeiten im sowohl im Hinblick auf Ergebnisse als insbesondere auch im Hinblick auf Ausbildungsziele ist dabei m.E. kontraproduktiv. Wichtig ist, das aktuell alle Spaß im Team haben (ab und zu ein Spiel gewinnen, alle bekommen Spielzeiten, abwechslungsreiches Training) und vermittelt bekommen, daß "ihr" Verein der einzig wahre ist.

    Kinder bzw Eltern, die zu egoistisch oder ehrgeizig sind, können sich gerne sofort nach einem anderen Verein umsehen.

    Was könnte man denn dem Trainer des Sohns des TE raten, wenn das Kind "auf dicke Hose macht" und man letztendlich nicht sagen kann, ob es an Zuviel oder Zuwenig Selbstbewußtsein liegt?


    Ich finde das auch für den Trainer eine schwierige Situation, denn das eigene Verhalten beeinflusst zwangsläufig auch die außersportliche Erziehung des Kindes.

    In der Praxis lässt sich doch keine Aufstellungsphilosophie zu 100% durchziehen, denn es müssen viele Faktoren berücksichtigt werden:


    Wie stark ist der Gegner?

    Trainingsbeteiligung Quantitativ

    Trainingsbeteiligung Qualitativ

    Absagen durch die Eltern, auch kurzfristig

    Neue Kinder ins Team zu integrieren?

    Disziplinarische Maßnahmen notwendig?

    Wie passen die Kinder zusammen? (Man wird kaum nur mit Kindern spielen die alle am liebsten im Sturm spielen wollen)

    und gegebenenfalls: Will ich Ergebnis-orientiert spielen?


    Ich kommuniziere deshalb meinen Eltern vor der Saison, dass jedes Kind gemäß seinem Entwicklungstand spielt, aber die jeweilige Aufstellung von den oben genannten Faktoren abhängig ist.

    Das bewahrt mir eine gewisse Flexibilität. Bisher hat das seit Jahren bei einem Kader von bis zu 20 Kindern geklappt, ohne dass sich die Eltern beschwert haben.

    Ein Problem mit Trainingsbeteiligung als Kriterium für Spielzeit ist bei mir, dass ich 3 Spieler habe, die abgesprochen nur 1x statt 2x /Woche trainieren, weil das 2. Training mit dem Training einer weiteren Sportart die die Kids machen kollidiert: Ringen, Tennis, Schwimmen. Alle 3 Kinder machen im Training bei mir dann super mit. Soll ich die nur die Hälfte der Zeit spielen lassen?

    Aus meiner Sicht stellen die Bestrebungen zur flächendeckenden Einführung von Funino auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Zukunft des Kinderfußballs dar.


    Ich bin sehr wohl dafür, dass Teamgrößen, Ballgrößen und Torgrössen altersgerecht angepasst werden sollten, 7:7 für Bambinis auf 2x5 Tor macht keinen Sinn. Auch finde ich Funino als Trainingsform und die damit erreichbaren Fortschritte super. Funino-Turniere zusammen mit anderen Teams als Ergänzung finde ich ebenfalls eine positive Entwicklung. Ich sehe aber absolut keinen Sinn darin, den Kindern, die im F-Jugendalter oder älter sind, das klassische Fußballspiel wegnehmen zu wollen. Provokant ausgedrückt grenzt das für mich an Diebstahl.


    Eine Kernthese des Lochmann Vortrags lautet, verkürzt gesprochen, Funino ist das Allheilmittel, um besser ausgebildete Fußballer und damit eine erfolgreiche Nationalmannschaft zu bekommen, die Wettkampfform bestimmt die Trainingsform und deshalb braucht es Funino Wettkämpfe. Auch wenn diese Gedankenkette in sich richtig sein mag, bleiben dabei weitere wichtige Aspekte völlig außer Acht.


    Es geht im Breitensport-Kinderfußball eben nicht darum, Grundausbildung für spätere BuLi oder NM Spieler durchzuführen, sondern Kind-gerechter Fußball muß! zunächst Spaß machen und dann die Kinder emotional so positiv anfixen, dass sie auch im späteren Alter noch Freude daran haben. Eine oft eingeforderte Erreichung bestimmter Ausbildungsziele ist dabei kontraproduktiv, auch wenn man als KiFuTrainer natürlich seine Spieler soweit wie möglich technisch und allgemein fußballerisch voranbringen möchte. Bsp: Natürlich trainiert man Beidfüßigkeit, wenn es nicht klappt, so what?


    Kinder, die in einen Verein kommen, kommen weil sie Fußball spielen wollen und zwar auf 2 Tore, wer mehr Tore schießt gewinnt. Auch die Eltern und zugegebenermaßen auch einige Trainer wollen das. Alles andere erfordert eine dirigistische Umerziehung von Kindern, Eltern und Trainern. Wie man aber mit solchen dirigistischen Methoden

    langfristig die Kinder zu kreativen Fußballern ausbilden möchte verstehe ich nicht.


    Übersehen wird auch, dass Fußball ein Mannschaftssport ist, bei dem die Kinder positive Erfahrungen mit so Dingen wie Mannschaftsgeist und dem Verfolgen eines gemeinsamen Zieles in einer Gemeinschaft erleben können. Funino als Wettkampf stellt dagegen die individuelle fussballerische Entwicklung in den Vordergrund und wirkt m.E. einer Teambildung entgegen.


    Natürlich gibt es im heutigen KiFu auch Auswüchse, denen man entgegentreten sollte, die aber nichts mit der Frage7:7 versus Funino zu tun haben. Zum Beispiel kann ich als Trainer beim Funino genau so intensiv den Joystick auspacken wie im 7:7, wenn ich das denn unbedingt will (und im Training will ich das manchmal sogar!)


    Deshalb mein dringender Apell an alle Funino-Fans:

    - Nehmt den Kids nicht das Fußballspiel weg!

    - Lasst die Kids "richtigen" Fußball spielen und vermittelt ihnen die Freuder daran!

    - Nutzt Funino als Mittel zum Zweck, aber installiert Funino - aus welchen Motiven auch immer - nicht als Selbstzweck!







    Ich fühle mich jetzt mal von Andre's Kritik angesprochen, weil ich hier immer eher eine Minderheiten-Position vertreten habe. Mit der Kritik kann ich gut leben, aber was mich stört, ist, dass hier im Forum überall Funino als Wettkampfform im Sinne einer heiligen Kuh als all selig machendes Dogma und Lösung für Alles dargestellt wird, was nicht mehr hinterfragt werden darf. Wer das tut, ist nach Ansicht von Andre und einiger Anderer ein Vollidiot, wenn nicht sogar gemeingefährlich.


    Wir Alle bemühen uns um Kind-gerechten Fußball, der gleichzeitig Ausbildungs-orientiert ist und auch Freude (einschließlich Erfolg) bringt, wobei diesen beiden Zielsetzungen abhängig von der jeweiligen Trainerpersönlichkeit unterschiedliche Gewichttung beigemessen wird.


    Natürlich gibt es auch unter den KIFU Trainern wie überall ein paar Idioten, die man besser aus dem Verkehr ziehen sollte, aber nach meinen bisherigen Erfahrungen sind die zumindest bei uns im Kreis zum Glück eine sehr kleine Minderheit. In anderen Kreisen mag das anders sein.


    Was ich damit sagen will, ist, dass man als Trainer auch ohne Funino als Wettbewerbsform gleichzeitig kindgerecht coachen kann und trotzdem zumindest ab dem E-Jugend Bereich Ergebnis-Orientiert spielen kann, solange ALLE Kinder Spaß haben (Wer auf der Bank sitzt spielt, Einsatz Freundschaftsspiele, Turniere, etc.) Und wie das geht: Mit Authentizität und Empathie, ohne sich selbst dabei zu wichtig zu nehmen.


    So Frust ist nun abgebaut

    Du polarisierst zu stark. So wie Du die Punkte aufgelistet hast, hat die tatsächlich niemand geschrieben.

    Niemand sagt so, dass Mannschaften aufgelöst werden sollen. Die Aussage war: Verantwortungslosen Trainern sollte man keine Mannschaft anvertrauen.

    Ich habe nur versucht, die Konsequenzen zu beschreiben, nämlich wortwörtlich:

    ..."schlecht" gecoachte Teams aufgelöst werden oder gar nicht erst gebildet werden, wenn keine "guten" Trainer zur Verfügung stehen


    Mit anderen Worten: Wenn nur im Sinne einer bestimmten Philosophie qualifizierte Trainer im Kinderfußball tätig sein dürfen, hat das automatisch zur Konsequenz, dass in der Summe wesentlich weniger Mannschaften betreut werden können.


    Also gestern das erste Testspiel der neuen Saison. Team neu zusammengewürfelt. Habe die Jungs in Block spielen lassen wie beim Eishockey.

    Das hat der gegnerischen Mannschaft überhaupt nicht geschmeckt. Ich würde niemals ein Kind was ich mitnehme auf der Bank sitzen lassen und als Alibi zum Schluß einwechseln, wenn das Ergebnis absehbar wäre.
    Wer das macht, verletzt Kinderseelen und sollte sich vom Kinderfussball trennen und sich ein anderes Hobby suchen.

    Als Trainer haben wir eine Verantwortung gegenüber den Kindern.

    Ich sehe das ähnlich, wer nominiert ist, spielt insgesamt mindestens 1 Halbzeit. Die Frage, wo sich die Geister vielleicht scheiden ist aber, wer für welche Spiele nominiert wird.


    Mit Blockbildung habe ich ebenfalls gute Erfahrungen gemacht.

    Zusammenfasend verstehe ich die hier geäußerten Standpunkte so, dass


    - Kinderfußball nur dann Sinn macht, wenn das jeweilig Kind auch bis zum Herrenalter weiter spielt, Alles Andere ist vergeudete Zeit

    -"schlechte" Ausbildung im Kinderfußball ein wesentlicher Faktor für Drop Out im Jugendbereich ist

    - "schlecht" gecoachte Teams aufgelöst werden oder gar nicht erst gebildet werden, wenn keine "guten" Trainer zur Verfügung stehen

    - Wettbewerbe unterhalb der D-Jugend alternativlos durch Funino/Formino ersetzt werden müssen

    - Kindgerechtes Training/Coaching überwacht und Verstöße geahndet werden müssen

    Gleichzeitig macht sich bei einigen Hoffnungslosigkeit breit, weil die Mehrheit derer, die im Kinderfußball engagiert sind, das (noch?) anders sieht. Die allgemeinen und auch meine spezifischen Gegenargumente sind bekannt.


    Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft und es gibt deshalb auch unter dem Dach des DFB die unterschiedlichsten Vereine mit unterschiedlichsten Größen, Zielen und Philosophien. Müssen diese alle ein gemeinsames Verständnis von Kinderfußball haben?

    Können wir nicht mit einer heterogenen Vereinslandschaft leben, in der sich Kinder und Eltern den Verein aussuchen, der am besten zu ihnen passt:


    A)Den Großverein mit mehreren Mannschaften und einem klaren Ausbildungskonzept, darauf ausgerichtet dass die Nachwuchsabteilung von Bambini bis A-Jugend der Unterfütterung der 1. Mannschaft dient

    B) Den Kleinverein mit einer Herrenmannschaft und 5-6 Jugendmannschaften, die alle nur zur Gaudi kicken, gecoacht von Zufallstrainern

    C) Den ambitionierten Kleinverein, der seinem Trainerstab ein Ausbildungskonzept vorgibt, um ab der A/B Jugend möglichst hochklassig zu spielen

    D) Den mittelgroßen Verein mit traditioneller konservativer Mitgliedschaft, die am beste gar nix ändern möchte

    E) Alle möglichen Mischformen zwischen A), B) C) und D)


    Dabei spricht m. E. nix dagegen, Funino/Formino und 5:5 bzw 7:7 in den jeweiligen Kreisen parallel anzubieten

    Das ist interessant. Ich sehe es genau anders herum. Kinderfußball als selbstzweck ohne Plan für folgende Jahre bis zum Seniorenbereich bedeutet für mich außerhalb des Vereines zu spielen. Wer das will soll auf den Bolzplatz. Ich mache das ab zwei Punkten fest : Im Verein sollen möglichst planbare Strukturen vorherrschen. Dazu gehört nun mal, dass ich dafür sorgen muss, dass die Alten, die aufhören, nicht dafür sorgen, dass Mannschaften zerbrechen. In der Regel hat man Geldnot im kleinen Verein, was bedeutet, man kann Spieler nicht kaufen, also muss man ausbilden.

    Punkt zwei ist ganz einfach die Ausbildung selbst. Wenn ich die Ausbildungspyramide betrachte, dann geht die Fussballerische Ausbildung eben von den Jüngsten bis zur A Jugend. Das ist die Lehrzeit. Und niemand nimmt Lehrlinge auf, die schon von Beginn an aussagen, dass sie die Lehre sowieso nicht beenden werden.

    Wenn Kinderfußball als Selbstzweck im Vereinsfußball nicht anerkannt wird, kann man m.E, 50% aller Kindermannschaften sofort auflösen. Wenn man dann noch fordert, dass alle Kinder nur von kompetenten Trainern ausgebildet werden sollen, reduziert sich aufgrund der verfügbaren Anzahl an ausgebildeten Trainern (im Sinne des hier herrschenden Mainstreams) die Anzahl der möglichen Teams m.E. weiterhin signifikant um mindestens weitere 50%.

    Das heißt, idealerweise haben wir in Zukunft nur noch weniger als ein Viertel soviel Kindermannschaften im Vereinsfußball wie bisher.


    Ist es das, was wir wollen?

    Ist es das, was für die Zukunft des deutschen Fußballs erstrebenswert ist?

    Ok, ich habe keine Lust, einen Lehrgang zu besuchen, aber ich bin gegenwärtig dabei, mich detaillierter einzulesen. Horst Wein und dieses Forum sind ein Teil davon, und ich versuche einiges davon umzusetzen, und zwar adaptiert auf unser Team. Speziell aus diesem Thread habe ich einiges aufgesogen, aber ich bin leider dabei, den Faden zu verlieren.


    Was ich sagen will, es gibt unterschiedliche Voraussetzungen, z.Bsp Teams mit einer Kadergröße von 11 und 2-3 Trainern im Vergleich zu Teams mit einer Kadergröße 18 mit einem einzigen Trainer.

    Dazu kommen Vereinsumfeld, Sozialstruktur, ........

    Da gibt es keinen Königsweg für ein bestimmte Form des Trainings.

    Bitte nicht übel nehmen, aber was mir an diesem Zitat nicht gefällt, ist das, wie in vielen anderen Beiträgen auch, die teilweise sehr idealistischen Zufallstrainer, von denen die Allermeisten nicht nur Ergebnis-orientiert sind, sondern im Rahmen ihrer beschränkten Möglichkeiten auch vernünftig ausbilden wollen, für Drop Outs und Misserfolge im älteren Jugendbereich verantwortlich gemacht werden. Angeblich schlechte Grundaususbildung kann in diesem Zusammenhang leicht als Ausrede für Misserfolge im älteren Jugendbereich geltend gemacht werden.

    Ob die Kinder in meinem Team langfristig Erfolg haben, ist mir persönlich erstmal Schnuppe, obwohl ich sie natürlich auch fußballerisch ausbilden will, so gut es eben geht. Trotzdem werde ich meiner Verantwortung gegenüber den Kindern gerecht, denn ich berücksichtige nicht nur die individuelle fußballerische Entwicklung, sondern sorge für möglichst viel Spaß und Teamgeist.

    Deshalb nehme ich für mich und viele, denen es ähnlich geht, sehr wohl einen Platz im organisierten Fußball in Anspruch. Andersrum stelle ich die These auf, dass diejenigen nichts im Vereinsfußball verloren haben, die Kinde- und Jugendfußball nicht als Selbstzweck sehen (wobei ich diese Ansicht zunächst niemandem und natürlich auch Akjfv nicht unterstelle).

    Und dann ist auch noch jeder Trainer unterschiedlich und hat unterschiedliche Stärken und Schwächen:)

    Je länger dieser Thread wird, um so mehr habe ich das Gefühl, dass es keine universellen Lösungswege gibt, sondern dass man als Trainer die Trainingsgestaltung der jeweiligen Mannschaft anpasst und dabei (zumindest als Papa-Trainer) seine eigenen Lösungsmöglichkeiten nicht überschätzt:whistling:

    Ziel muss es sein, jedes Motiv meiner Spieler mit meinem Training anzusprechen. Nur so gelingt es mir eine hohe Motivation und damit positive Emotionen/Freude bei meinen Spielern hervorzurufen.

    Freude auf der einen und Effizienz durch gutes Training auf der anderen Seite schließen sich also keineswegs aus.

    Mit der Zielsetzung bin ich voll und ganz einverstanden, auch dass sich Freude und gutes Training sich gut ergänzen können, kann ich nachvollziehen, aber in der Praxis finde ich das ehrlich gesagt, zumindest manchmal etwas schwierig, denn es gibt auch Situationen wo man zwischen Spaß und Ausbildung "nach Lehrbuch" entscheiden muss.

    Was ich nicht unterschreiben würde wäre, dass Ausbildungs-orientiertes Training, auch wenn es nach unseren Maßstäben altersgerecht ist, Allen immer Spaß macht.

    Ich glaube ich habe mich missverständlich ausgedrückt, was ich meinte war:


    Gelbe Karte

    Gelb-Rote Karte: 10 Minuten aussetzen (ist bereits passiert)

    Rote Karte: Training für den Jungen an diesem Tag beenden

    Schwarze Karte: Suspendierung für ein Spiel

    ... und was kommt dann?


    Tatsächlich wurde das betreffende Kind in der Vergangenheit von mir eher bevorzugt als benachteiligt. Er war 3 Jahre lang Kapitän, weil er bei uns tatsächlich eine in den ersten Jahren absolut positive Führungspersönlichkeit war. In der Schule hatte er dagegen zu der Zeit einige soziale Konflikte, sodass seine Stellung bei uns ihm den notwendigen psychischen Rückhalt gab.


    Mit den sehr netten Eltern bin ich darüber hinaus eng befreundet, und hab sie schon verschiedentlich auf das Thema angesprochen. Sie lassen mir absolut freie Hand, aber ich habe das Gefühl, dass sie selbst momentan mit ihrem Kind etwas überfordert sind.

    Ich habe das Problem, dass ich genau 1 Störenfried habe, der immer wieder das Training sabbotiert und dem es gelingt, teilweise auch andere mitzureißen. Andere Kids nerft das dann, weil sie wirklich richtig trainieren wollen. Viele Gespräche sowohl mit dem Jungen als auch mit seinen Eltern (ok, da hab ich eigentlich nur durch die Blaue kommuniziert) haben keinen nachhaltigen Erfolg gebracht. Auch die Eltern haben bei der Erziehung so ihre Probleme.

    Unter die letzte Saison habe ich einen Schlußstrich gezogen, aber ich befürchte, das geht nächste Saison so weiter.


    Ich denke für die nächste Saison gerade über folgende Eskalationsstufen nach:


    Gelbe Karte

    Gelb-Rote Karte: 10 Minuten aussetzen (ist bereits passiert)

    Rote Karte: Training für den Jungen komplett beenden

    Schwarze Karte: Suspendierung für ein Spiel

    ............


    Kann das funktionieren?

    Ersatzbank

    100% Zustimmung von meiner Seite in diesen Punkten


    RedDevil

    Frag doch einfach mal die Kinder die neu zu Euch kommen, warum sie da sind, und wie sie spielen wollen.

    Größenanpassungen (Feld, Anzahl Spieler, Ball) alles ok.

    Aber bitte den Kindern nicht dem Spaß am Wettbewerbscharakter des Fußballs auf 2 gegenüberliegende Tore vorenthalten.

    @Ersatzbank    


    Bzgl der Kommunikation stimme ich Dir absolut zu, mit allem was dazu gehört. Vorteilhaft hat sich bei uns zum Nachhalten auch eine Teambildungsmaßnahme zusammen mit den Eltern nach ca 2 Monaten erwiesen. In dieser Saison frage ich mich, ob ich, nun in der E1 angekommen, das erstmals als ein Event ohne Elternteilnahme organisiere.


    Bzgl dem 2x identischen Training frage ich mich wie das die Kinder sehen, die eher selten fehlen. Heißt 2x identisch tatsächlich alles gleich oder nur 2x gleiche (Teil-)Lernziele?