Beiträge von Bennoah

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    Ich habe mit den Meldeligen bisher sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

    Vorab, im G1-Jahr wurde bei uns noch regional eingeteilt, da haben wir von 8 Spielen 6 völlig ungefährdet gewonnen, einmal etwas Gegenwehr gehabt und ein "Spitzenspiel" um den ersten Platz. Rückrunde dann nach Ergebnissen der Vorrunde eingeteilt und eine ziemlich ausgeglichene starke Staffel war das (gute) Ergebnis.


    Im F2-Jahr haben wir als Jungjahrgang "mittel"gemeldet und tatsächlich wurde die Staffel am Ende von 3 Jungjahrgängen "gewonnen". Es gab jedoch bis auf eine eindeutig zu stark gemeldete Mannschaft keine klaren Ergebnisse. Mehrere Unentschieden, viele Siege mit einem Tor, spieletisch überlegene Jungjahrgänge gegen körperlich überlegene Altjahrgänge und (fast) jedes Wochenende spannende Spiele. Das war einfach toll.


    Dieses Jahr haben wir als Altjahrgang stark gemeldet und die einzige "starke" Staffel ist eine Katastrophe 9 Mannschaften. 4 davon spielen die Spitze unter sich aus, während sie die anderen 5 Mannschaften deklassieren.

    Gleichzeitig gibt es in beiden mittleren Staffeln je zwei Mannschaften, die nach 3 Spielen bereits über 60 Tore erzielt haben.


    Mein Fazit: Das System ist gut, so lange die Trainer es gut nutzen. Wenn, wie geschehen, der Sieger einer mittleren Staffel ohne Abgänge erneut mittel meldet und der abgeschlagene Letzte einer mittleren Staffel ohne Zugänge als stark meldet, zerstören die Trainer oder Vereine ein gutes System.


    Gerne hätte ich Staffelleiter die sowas prüfen, och höre allerdings jetzt schon, dass das vom Aufwand her nicht zu stemmen ist. Schade!

    Tiberius

    Da du nun in einem langen Text deine Motivation hinter diesem Vertrag erklärt hast, möchte ich gerne auch mal meinen Senf dazu geben.


    Ich glaube dir deine guten Motive uneingeschränkt und verstehe deinen Gerechtigkeitssinn. Aber ich glaube auch, dass du den falschen Weg zum richtigen Ziel gehst.


    Gerechtigkeit und Gleichbehandlung sind nicht das Selbe, manchmal sogar konträr.

    Eine gerechte Behandlung von Bedürftigen erreicht man über Solidarität und nicht durch Bürokratie.


    Spenden, die nie in der Mannschaftskasse auftauchen aber den Gesamtwert einer Anschaffung mindern und somit gerade die entlasten die es brauchen, helfen. Sind mit Verträgen aber sicher nicht zu vereinbaren.

    Als Beispiel, ich habe ein Elternpaar, das sicher eher als wohlhabend zu bezeichnen ist. Diese Eltern haben den Selbstbeteiligunganteil unserer letzten Anschaffung einfach verschwinden lassen, ohne das dies in der Mannschaft überhaupt bekannt ist. Ohne diese Spende wären 50 € pro Kind nötig gewesen. Jetzt waren es 0 €, es wurde noch hinterfragt.

    Natürlich kann ich jederzeit nachweisen, wie ich das Geld ausgegeben habe, bisher herrscht aber Vertrauen, das wir das schon richtig machen.


    Eine Fußballmannschaft ist ein kleines Abbild der Gesellschaft und mit Vertrauen, Solidarität und Verständnis für den anderen, kann jeder Einzelne von dieser Gesellschaft profitieren.

    Dafür braucht es weder Verträge noch die Gründung einer GbR, nur Vertrauen und Menschen die mit diesem Vertrauen verantwortungsvoll und diskret umgehen.

    Ich erlebe hier eine gerade eine sehr gegensätzliche Entwicklung.


    Zum Einen sehe ich Mannschaften (F-Jugend) die von Anfang Juli bis heute bereits 15 Freundschaftsspiele absolviert haben und ich kenne mindestens 3 Mannschaften, für die 3 Spiele in der Woche (zusätzlich zum Training) das Standardprogramm sind. Auch Fahrten von 60 und mehr Kilometern werden hier für ein Spiel absolviert und um das zu rechtfertigen spielen Achtjährige dann 3x20 Minuten und diese im schlimmsten Fall noch durch oder so gut wie nicht.


    Auf der anderen Seite, haben in unserer Liga von 8 Mannschaften 5 bisher ein oder kein Freundschaftsspiel absolviert und gehen kalt in die Meisterschaft.


    Tatsächlich kann man den sportlichen Anspruch von Trainer und Eltern an der Zahl der absolvierten Freundschaftsspiele ganz gut ablesen. Freundschaftsspiele mit der Suche nach einem "starken" Gegner sind in Mknuten vergeben, während die Suche nach schwachen oder mittleren Gegnern der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleichen kann.


    Hier trifft wohl Überehrgeiz auf die Angst vor zu vielen Niederlagen.

    Ich habe diese Woche zufällig zeitgleich zum Training der F1 unseres Nachbarvereins einige Zeit auf deren Platz verbracht.


    Da ich selbst eine F1 trainiere, habe ich natürlich mit einem Auge das Training beobachtet.


    Chronologisch:

    - 4 Runden um den Platz Laufen.

    - 10 Minuten rumstehen während der Trainer redet.

    - 2 Platzrunden laufen.

    - Eine Passübung, die nicht begleitet, korrigiert oder überhaupt vom Trainer beobachtet wurde. Entsprechend war die Ausführung...


    - Torschuss-Übung, mit einem Vater im Tor. Kein einziges Kind des Kaders kann einen sauberen Torschuss ausführen, Korrekturen gibt es keine.


    - Abschlussspiel: 2 Väter stellen ihre Bierflaschen zu Seite um mit dem Trainer gegen 9 Kinder zu spielen.

    75 % Prozent Ballbesitz bei den Vätern, die sich einen Spaß daraus machen die Jungs auszuspielen.


    Das Niveau der Spieler ist insgesamt erschreckend, was sicher auch daran liegt, das die Mannschaft einige Jungs auf dem Weg verloren hat. Das ist aber gar nicht mein Punkt.


    Die Art und Weise des Trainings wird absolut keinem Kind gerecht und hat mit Fußballtraining nichts zu tun.

    Kein Spielbezug, viel Laufen, viel Stehen- keine Hilfestellungen, wenig Ball!

    Ich war gestern wirklich leicht schockiert. Es tut weh sowas zu sehen.

    Nachdem ich vor 2 Wochen über die harte Gangart und vor allem den Trainer eines leistungsorientierten Gegners gemotzt habe, möchte ich heute auch mal die Freude darüber teilen, das es auch anders geht.


    Wir haben am Samstag ein Freundschaftsspiel gegen den örtlichen Leistungsverein gemacht.


    Trainer und Mannschaft kenne ich seit der F2 und bisher haben wir immer einen Kampf liefern können, aber auch immer letzlich klar verloren.


    Gestern waren wir mit unserer neuen Mannschaft von Beginn an überlegen und haben trotz gleichmäßig verteilter Spielzeit für alle Jungs klar gewonnen. Der gegnerische Trainer hat ab der Halbzeit seine Spieler immer wieder aufgefordert die "Frustfouls" zu unterlassen, er hat 2 Jungs runter genommen und klar ins Gebet genommen bevor er sie wieder eingewechselt hat.


    Nach dem Spiel waren seine Jungs sehr geknickt und er hat ihnen mitgeteilt, dass sie gegen einen besseren Gegner alles gegeben haben und stolz auf ihre Leistung sein sollten.


    Mir hat er fair und voller Lob für unsere Leistung gratuliert.

    So stelle ich mir das vor und es zeugt von einer gewissen Größe.

    Du hast Recht. Das ist vermutlich normal, da wir hier in einem Trainerforum sind und nicht in einem Fußballeltern-Forum.


    Ich kenne allerdings aus unserem Verein auch einige Fälle wo der Verein/Trainer regelrecht stolz auf den Wechsel des Spielers ist.

    Das ist immer dann der Fall, wenn Wechsel sportlich nachvollziehbar und menschlich vernünftig kommuniziert wurden.

    Ich habe tatsächlich auch schon Fälle erlebt, in denen Trainer ihren Spielern den nächsten Schritt empfohlen haben.


    Wechsel von Leistungsträgern tun sportlich natürlich erstmal weh sind von vernünftigen Trainern aber sicher zu verstehen.


    Ich habe Probleme mit Trainern, die aggressiv Spieler abwerben obwohl beide Mannschaften das gleiche Niveau haben. Da werden von Trainern Ausrüstungsgegenstände bezahlt, Vereinskleidung umsonst rausgegeben, Bundesliga-Tickets versprochen etc.

    Da geht es ums Ego der Trainer nicht um die Entwicklung der Kinder!


    Der neueste Clou sind die verpflichtenden Corona-Meldelisten. Nach meinem Spiel vor 2 Wochen, bekamen 6 Eltern einen Anruf vom unterlegenen Gegner, mit der Mitteilung seine Mannschaft sei zu schlecht unter plant im Winter einige Spieler auszutauschen und die Jungs könnten der Kern seiner neuen Supertruppe sein.


    Ich wusste, dass das passiert so massiv habe ich es nicht erwartet. Der hat während des Spiels einen Vater beschimpft weil der seinen weinenden Sohn am Platzrand abgeholt hat um ihn eine Woche später anzurufen. Dazu fällt mir nichts mehr ein.

    Ich verstehe wo du hin willst, aber sind Kommandos wirklich der richtige Weg.


    Eng und offen sind Kommandos für die gesamte Mannschaft. Hast du tatsächlich Kinder, die im Spiel die Übersicht haben ein solches Kommando im richtigen Moment zu geben und ein Kollektiv das die dann auch umsetzen kann? Reicht es da nicht durch eine Spielform die Vorteile einer engen Staffelung gegen den Ball und einer breiteren, offeneren Aufteilung mit Ball zu demonstrieren und zu üben. Dann sind im Grunde der Ballgewinn bzw. die Sicherung des Balles und der Ballverlust für sich selbst die Kommandos.

    Die Schwierigkeit der Umsetzung liegt sicherlich in der Abstimmung. Wo sind meine Mitspieler, wie kann ich enger zusammenrücken ohne meinen Gegenspieler aus den Augen zu verlieren?

    Wann ist der Ballbesitz so gesichert das ich eine Freilaufbewegung starten kann, wo muss ich hin um das beste Angebot für meinen Mitspieler zu kreieren?


    Verlagern ist auch wieder relativ komplex zu erkennen. Wohlgemerkt für 8jährige im Spiel. Das ist aus meiner Sicht ein Trainer-Kommando oder eben die Aufgabe des freien Spielers im Sinne des Ball forderns.

    7o

    Ordnung ist ja im Grunde ein Kommando für den ruhenden Ball. Das ist etwas, was sicher funktioniert und auch eine Sache an die Spieler sich gegenseitig erinnern können. Hier ist etwas mehr Zeit zur Orientierung. Wichtig finde ich auch hier, dass nicht nur starre Positionen eingenommen werden, sondern eine Orientierung zum Gegenspieler in der Defensive oder zu freien Räumen in der Offensive gesucht wird.


    Hintermannschaft gibt es bei uns und funktioniert ganz gut. Die Kids haben es aufgeschnappt und ich unterstütze es, weil es eine Hilfe für den Mitspieler darstellt. Noch schöne fände ich ein Klatschen! Damit wird auch gleich eine Lösung angeboten, bedingt natürlich auch ein echtes Angebot und nicht nur einen Ruf.


    Hinten empfinde ich auch als sinnvoll, im Sinne eines Angebots für einen festgedribbelten Mitspieler.



    Grundsätzlich würde ich diese Rufe immer beschränken auf die Spieler die dann auch wirklich nah dran sind.


    Hinten ruft nur wer sich als Anspielstation anbietet, gleiches gilt für Klatschen oder den Seitenwechsel.

    Ordnung sollte ein Spieler mit Übersicht von hinten oder aus dem Zentrum geben.


    Insgesamt ein spannendes Thema für mich aber eher ein Thema für die E-Jugend.

    Diesen Effekt wird es immer und überall dort geben wo viele talentierte Spieler zusammen treffen.


    Bei uns ist es auf F-Jugendniveau das Fördertraining des Bundesligisten.

    Dort gibt es einen sogenannten Leistungskurs, der quasi den Znterbau zur U9 des Bundesligisten selbst bildet.


    Diese Gruppe besteht aus ca. 20 Kindern. 13 dieser Kinder spielen seit dieser Sasion in einem Verein.


    Der Trainer vereinbart gerne 60 minütige Freundschaftsspiele und wechselt alle 5 Minuten im Block. Mit dem Effekt, das die gegnerischen Mannschaften, wenn sie wirklich gut sind, noch eine Halbzeit lang mithalten können.

    Spätestens in den letzten 20 Minuten werden Sie jedoch komplett abgeschossen, wenn Sie gar nicht wechseln.

    Tun Sie es doch, gehen Sie halt früher unter da Sie niemals so breit besetzt sind trotz Wechseln mithalten zu können.


    Das Trainingsniveau ist sicher sehr hoch aber ich frage mich schon was in der Charakterbildung bei diesen Kids passiert. Die müssen ja denken, das sie die größten sind.

    Bennoah Du hast dem anderen Erfolgsteam die Leviten gelesen. Du solltest fairerweise ein Rückspiel anbieten, sonst kommt der andere Trainer nie zur Ruhe.

    Meinst du das Ernst? Die machen ihre Jungs wochenlang heiß und dann kriegen wir einen vierzig minütigen Spießrutenlauf. Ohne Schiri -niemals?


    Wir sind der kleinere Verein, unsere Mannschaft war bisher nicht auf diesem Niveau unterwegs, das ist alles schwer zu verarbeiten für ihn, da bin ich mir sicher! Da muss er jetzt leider durch!


    Das nächste was jetzt folgen wird, sind Wechselangebote an unsere Jungs. Davon kannst du fest ausgehen!

    ok, hier die für mich wichtigste Frage: warum spielst du in einem FS gegen eine solche Truppe? Ich meine, du kannstest ja offensichtlich Team und Trainer.


    Was hast du dir dabei gedacht? Welchen Nutzen wolltest du daraus ziehen? Dass das kein gemütlicher Sommerkick werden kann, war dir doch offensichtlich

    Weil das letzte Spiel gegeneinander sportlich interessant war und meine Jungs viel gelernt haben. Der Trainer war damals sehr entspannt.


    Man kann gegen diese Truppen durchaus spielen, man darf sie nur nicht schlagen. :/


    Ich glaube, da ist ein "Erfolgstrainer" einfach auf dem falschen Fuß erwischt worden. Er wollte einen schönen, lockeren Sieg einfahren und sah sich plötzlich mit einer spielerisch überlegenen Mannschaft konfrontiert. Da sind mal eben alle Synapsen durchgebrannt... die wertvolle Serie...

    Mir ist schon klar, dass du den anderen Trainer zitiert hast. Da weiß man gar nicht, was man denken soll, wenn man für ein verlorenes Spiel eine Revanche haben muss. Ob er den Jungs nach dem Spiel gesagt hat "wir machen ein Rückspiel und dann schlagen wir die"?

    Mich würde tatsächlich noch mehr interessieren was er den Jubgs in der Halbzeit gesagt hat. Eine solche Eskalation im Verhalten der Spieler kommt ja nicht aus dem Nichts.

    Ich bin seit unserem Spiel gestern leicht gefrustet von mir selbst.

    Kurz als Kontext:

    Gegner ist ein absoluter Leistungsverein aus der nächsten Großstadt. Trainer erzählt vor dem Spiel das seine Mannschaft seit 1 1/2 Jahren ungeschlagen ist. Wir haben letzte Saison gegeneinander gespielt und waren hoffnungslos unterlegen. Auffällig war damals schon, dass seine Mannschaft körperlich deutlich weiter ist als meine und das auch sehr bewusst einsetzt. Keine bewussten Foulspiele aber immer wieder Körpereinsatz am Limit.


    Das Spiel gestern: Der Gegner ist völlig überrascht von unserer Gegenwehr und zur Halbzeit führen wir verdient, deutlich und zu Null. Der Frust auf der Gegenseite war deutlich zu spüren.

    Wir haben unsere Jungs in der Halbzeit darauf hingewiesen, dass es jetzt ruppig werden wird und ihnen gesagt das sie gegenhalten aber jedes Foul ruhig deutlich ansagen sollen. Vor allem aber, dass sie fair spielen und sich nicht aufregen sollen.


    Genau wie erwartet, stellt der Gegner seinen körperlichsten Spieler auf unseren zentralen Mann, den Sie bis dahin überhaupt nicht in den Griff bekommen haben.

    Er liegt im Grunde ab diesem Moment nach jedem Zweikampf am Boden. Keine bösen Fouls aber eben ein ca. 10 kg schwererer Gegenspieler der seinen Körper mit Volldampf reinhaut.


    Wir haben den Jungen dann rausgenommen, er sagt am Rand er kommt damit klar "der macht ja nix Schlimmes".

    Als er wieder reinkommt, kriegt er im nächsten Zweikampf einen Ellbogen auf die Nase und bleibt schreiend liegen und blutet aus der Nase. Der Gegner spielt weiter während ich aufs Feld zu meinem Spieler gehe und erzielt ein Tor.

    Der gegnerische Trainer flippt aus: "Was hast du auf dem Feld zu suchen, das Tor muss zählen etc."


    Nach der Diskussion spricht mich der Spieler an und sagt: "Ich wollte das nicht, das Tor muss zählen!"

    Ich lege ihm die Hand auf die Schulter, beuge mich zu ihm runter und sage ruhig. "Wir wissen das du das nicht wolltest, alles ist gut. Pass nur bitte auf das du den Ellbogen unten lässt"

    Der Trainer kommt auf mich zu und schreit mich an warum ich seinen Spieler anfasse und aus meiner Elternecke kommt die Aufforderung "das Spiel abzubrechen wenn die nicht verlieren können."


    Jetzt mein Frust:

    Hätte ich das Spiel überhaupt nicht annehmen dürfen?

    Hätte ich besagten Spieler zu seinem Schutz nicht mehr einsetzen dürfen?

    War meine beruhigendes Gespräch mit dem Spieler falsch? (Natürlich hätte ich ihn besser nicht anfassen sollen, auch wenn meine Absichten und Körpersprache sicher nicht aggressiv waren.)

    Hätte ich gar nicht erst auf den Platz gehen sollen, weil es klar war das dies zur Eskalation führt?

    Hätte ich das Spiel abbrechen müssen?


    Ich freue mich über den Sieg, ein bisschen Schadenfreude ggü. dem Trainer kann ich auch nicht unterdrücken aber ich frage mich schon wo meine Fehler lagen.

    Wo hätte ich mich besser verhalten können? Wie vermeide ich solche Spiele in Zukunft?


    P.S. Der Gegner fragt per whattsapp bereits nach einer Revanche auf ihrem Platz. Dass das nicht passieren wird, ist natürlich klar.

    Wir haben auch gespielt. Anpfiff um 9:30. Alle 10 Minuten eine ausgedehnte Trinkpause im Schatten. Einen Wasserschlauch zur Abkühlung. So war das schon wirklich in Ordnung.


    Ob ich heute Nachmittag um 15 Uhr gespielt hätte? Keine Ahnung.

    Bennoah : wenn ich deine Antwort lese, habe ich das Gefühl, dass wir beide eine unterschiedliche Definition von "spielstark" haben. Ich verbinde damit eine spielerisch starke Mannschaft und du evtl. eine Mannschaft, die stark im Spiel ist und die ihre Spiele gewinnt.

    Ich zeige das mal an einem Beispiel aus meiner Trainerlaufbahn auf. Ich hatte früher 2 selektierte, meistens positionsbezogene und die besseren haben mehr gespielt F-Jugend-Mannschaften. Beide Jahrgänge gewannen alles. Der von den Spielern im F-Jugend-Alter wahrscheinlich bessere Jahrgang war spielerisch schlechter als der mit den schwächeren Spielern. Vom schwächeren Jahrgang (spielerisch der Bessere) spielten später 2 Spieler 3. Liga. Von dem guten Jahrgang schaffte es einer in die 3. Liga. Ich hätte aber bei beiden Mannschaften nicht von "spielstarken" Mannschaften gesprochen. Die Einzelspieler waren dort einfach sehr stark - und beim schwächeren hatten die 2, die es später schafften mehr Spielintelligenz und Spielverständnis als die anderen, obwohl dort einige zur F-Jugendzeit besser waren. Übrigens musste ich mir bei den beiden Mannschaften praktisch keine Gedanken machen, wie der Spielaufbau aussehen soll, weil der Torwart meistens sowieso keinen Ball bekommen hat.

    Ich gönne dir die Spieler, möchte nur zeigen, dass diese wohl nicht als Maßstab genommen werden können. Ich habe in meinem Kader U10 einen Spieler, der im Fördertraining des NLZ war, und einen, der die Aufnahmeprüfung zur Eliteschule des Fußball geschafft hat. Beide können einen Ball aus 10m aus der Luft nicht mit der Brust annehmen oder abtropfen lassen (was für mich übrigens eine technische und keine spielerische Fähigkeit darstellt) - springt der Ball vorher auf, können sie den Ball auch mit der Brust mitnehmen. Im Volleyball ist es ein Talentkriterium einen Ball, der ca. 7-8m fliegt durch die Beine hüpfen zu lassen.

    Ich finde übrigens Rondos klasse - auch im Jugendbereich. "Kreis" und "Eck vor dem Training" klingt mir so nach 5 gegen 2 mit 2 in der Mitte und 5 außen. Und ja, für mich ist das kein Inhalt bzw. Vorbereitung auf ein F-Jugend-Training (bzw. das statische 5 gegen 2 ist für mich auch keine Vorbereitung auf ein anderes Training).

    Puh, ja da hast du den Begriff komplett anders interpretiert als ich ihn gemeint und auch in den Kontext gesetzt habe.


    Es geht mir überhaupt nicht darum hier einen Schwanzvergleich zu provozieren. Ich habe eine komplett neu zusammengewürfelte Truppe, da würde es "leistungsstark" vermutlich besser treffen als spielstark. Aber auch der Begriff wird in diesem Kontext sicher wieder zerrissen.

    Der Begriff "spielstark" wird hier im Kreis tatsächlich genutzt um Mannschaften für die Qualifikationsrunden zu melden und in diesem Kontext habe ich ihn genutzt.


    Zum Abtropfen des Balles mit der Brust war mein Bild sicher schlecht gewählt. Ich wollte deutlich machen, dass meine Jungs sicher keinen 15m Flugball mit dem Fuß aus der Luft nehmen. Sie lassen den Ball springen, gegen ihre Brust prallen und verarbeiten ihn dann weiter.


    Ich frage mich welchen Maßstab meine Spieler darstellen oder auch nicht darstellen sollen.


    Ursprünglich habe ich meine Mannschaft als spielstark bezeichnet um darzulegen, dass selbst "gute" U9-Mannschaften vielleicht gerade einmal mit einem kontrollierten Spielaufbau beginnen und sicher nicht um hier einen Wettbewerb um die goldene Ananas loszutreten.


    Ich werde das dann jetzt auch lassen, weil eine Diskussion über ein eigentlich spannendes Thema hier leider abdriftet, woran ich sicher nicht ganz unschuldig bin.

    Ich kühle mich dann jetzt mal ab und melde mich demnächst wieder inhaltsbezogener.

    Meinte das?

    Gut vielleicht hätte ich sehen können, das du meinen gesamten Text zitiert hast und nicht nur den Satz den ich im Zitat sehe. :/8o


    Du schreibst sinngemäß, das kein Frwilaufverhalten entstehen kann wenn alles auch im Training über lange Bälle gelöst wird.

    Da die langen Bälle sich im Ausganhspost nur auf Abschläge des Torwarts beziehen, glaube ich nicht das die Auswirkubg langer Abschläge einen so großen Impact hat.


    Es gibt noch immer viele Situationen die ein Freilaufen erfordern.


    Das meinte ich.

    Ok, da ich zum Teil angesprochen bin.


    Spielstarke Mannschaft:

    Vor der Saison sind insgesamt 17 Spieler von zwei anderen Vereinen zu uns gewechselt. Zwei Mannschaften haben sich als Jungjahrgang vor Corona für die höchste F-Staffel qualifiziert, eine ist um einen Punkt daran gescheitert.

    In allen drei Mannschaften wurden allen Spielern gleiche Spielzeiten gewährt.


    Die Mannschaft,von der ich schreibe, ist der Zusammenschluss der "stärksten Spieler" dieser drei Mannschaften plus einem externen Zugang.

    3-4 Spieler stechen aus dieser Mannschaft nochmal heraus.

    Ich habe vor 2 Wochen ein Spiel gegen eine Mannschaft gemacht, deren Trainer seine Mannschaft als mittel-stark eingeschätzt hat. Ich habe drei der dominantesten 4 nicht nominiert und 17 Tore geschossen. Der Gegner bedankte sich nach dem Spiel übrigens für unsere Fairness. Wir haben keinesfalls auf Ergebnis gespielt, der Unterschied der Mannschaften war einfach zu groß.

    Nichtsdestotrotz habe ich auch oben bereits von den großen Herausforderungen geschrieben die auch diese Mannschaft noch hat.


    Torwart deckt seine Hälfte mit Abwürfen ab:

    Bei uns sind es 20 Meter von Torlinie bis zur Mittellinie. Torwart geht 5 Meter vor, Spieler kommt entgegen. Da sind 15 Meter schon das echte Maximum.

    Wir spielen mit Bällen der Größe 3. Die Annahme hoher Bälle wird häufig und zuverlässig durch ein Abtropfen an der Brust gelöst.


    Rondo ist Erwachsenentraining:

    Finde ich nicht. Es schult das Passpiel und Freilaufbewegung in einem festgelegten Raum mit vorhersehbaren Laufwegen der Verteidiger.


    Ich verstehe grundsätzlich deine Bedenken, bin dann allerdings auch ein wenig genervt wenn ihr jede Äußerung auf die Goldwaage gelegt wird.

    Vielleicht bin ich aber auch deshalb in diesem Forum und auch nicht anders. ;)

    Verstehe nicht recht wo du nicht ganz bei mir bist? ?

    Ich bin völlig bei dir. Ich habe das nur noch nie von dieser Sichtweise aus gesehen. Ich habe mir bildlich vorgestellt wie ein Trainer seine Spielweise mit einem Satz wie: " Ist doch geil, weißt du was für Packingwerte mein Keeper heute hatte?" rechtfertigt. Ich fand es einfach witzig.

    Über den Packingwert habe ich herzhaft gelacht, Danke dafür. :D


    Bei Freilaufverhalten bin ich nicht ganz bei dir. Das Spiel besteht ja schon aus sehr viel mehr als nur dem Aufbauspiel vom Torwart aus. Es gibt für alle Jubgs schon viele andere Möglichkeiten das freilaufen zu lernen.


    Ich liebe es über den Torwart rauskriegen zu lassen, auch wenn es Risiken birgt. Aus meiner Sicht muss der dafür allerdings deutlich mehr können als gerade so einen gerade Pass spielen können. Spaß und Sinn macht es doch eigentlich erst wenn er nach seinem Eröffnungsspiel auch als Anspielstation bereit steht. Dafür muss auch er sich sicher im Raum bewegen, einen Ball verarbeiten, mit Ball die Richtung wechseln und Entscheidungen treffen können.

    Leider stelle ich fest, dass solche Keeper in der F-Jugend kaum existieren. Aus dem einfachen Grund, dass solche Jungs im Feld so gut sind, dass sie "fürs Tor zu schade sind." Das führt dazu, dass viele Mannschaften einen Spielaufbau in Überzahl gar nicht durchführen können aber vielleicht auch dazu, dass Jungs mit vielen Stunden im Feld irgendwann doch ins Tor gehen und davon profitieren.


    Ich weiß von einem Feldspieler, der als Torwart in die U9 eines Bundesligisten hätte wechseln können. In Absprache mit den Eltern spielt er jetzt erstmal noch (mindestens) ein Jahr in einer ambitionierten U9 im Feld und erhält zusätzlich einmal die Woche Torwarttraining beim Bundesligisten. Finde ich eine spannende Lösung.